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soyfer

Beiträge: 205

New PostErstellt: 25.11.05, 13:42     Betreff: Re: Hi Torsten!

Hi Torsten!

Mir ist bei deinen Texten eine Sache inzwischen aufgefallen. Ich entnehme ihnen nämlich, dass das einzige was du am Faschismus kritisierst ist, Herrschaftssystem des Kapitalismus zu sein. Diese Aussage verquickst du mit der Einzigartigkeit der Verbrechen des Nationalsozialismus und kommst somit zu dem Schluss, das der Faschismus deswegen so negativ war, weil er der falschen Sache diente.

Nun stimme ich mit dir zwar überein, dass das dritte Reich speziell und ganz besonders, aber auch der Faschismus allgemein in seinen/ihren Verbrechen unvergleichbar sind und die Totalitarismustheorie einzig den Zweck hatte (hat) und erfüllte (erfüllt) entweder die Verbrechen der Faschisten zu relativieren (Nolte und co.) oder/und im Sinne der kalten-Kriegs-Propaganda das System der realexistierenden sozialistischen Staaten dem dritten Reich gleichzusetzen. Wie gesagt das lehne ich aus vielfältigen Gründen ab. Nicht zuletzt, weil eine kommunistische Idee eine Idee der Freiheit ist, die in ihren Bevormundungen und Verbrechen - aus welchen Gründen auch immer - gescheitert ist; hingegen sind die Faschismen in ihren Verbrechen geradezu die Erfüllung ihrer Idee, d.h. die faschistischen Ideen gingen in ihren Verbrechen auf.

Des weiteren gebe ich dir Recht, der Faschismus war der Weg, den Kapitalismus aus der Krise zu retten, in die er durch den 1. Weltkrieg und die russische Revolution gekommen war. Ja, der Faschismus ist eine besonders brutale, freiheitsnegierende Staatsform des Kapitalismus.

Aber das ganz besonders unvergleichbare, bestialische und erschreckende des Faschismus und speziell und besonders des Nationalsozialismus ist nicht die Tatsache, dass es eine Herrschaftsform des Kapitalismus war. Ja, nicht einmal die Tatsache, eine eine ganz besonders brutale Herrschaftsform des Kapitalismus gewesen zu sein. Es ist einzig und allein die Tatsache, dass es eine so ganz besonders brutale Art der HERRSCHAFT war, mit Sinn, Zweck und Ziel durch Terror gleichzuschalten, kritisches Denken zu unterbinden. Wie gesagt, auch wenn der realexistierende Sozialismus mit Terror gleichschaltete und kritisches Denken unterband, so war dies nicht sein eigentlicher Sinn, Zweck und Ziel. Kurz: Faschismus ist die Idee: durch Knechtschaft zur Knechtschaft. Realexistierender Sozialismus ist der Versuch: durch Knechtschaft zur Freiheit. Das ist der qualitative Unterschied. Ich lehne auch letzteres zutiefst ab, erkenne aber diesen Unterschied durchaus an.

Nun muss ich gestehen, dass ich in deiner Idee keineswegs als Endziel die Freiheit erkenne, sondern nur die Unterwefung aller unter den "rücksichtsvollen Eigennutz oder Kollektivnutzen". Da steht einzig am Ende kein Fitz von "die Freiheit des Einzelnen ohne Einschränkung". Somit sehe ich in deinem Ansatz nur das: durch Knechtschaft zur Knechtschaft.
Das ist kein qualitativer Unterschied zum Faschismus. Es gibt einen Unterschied, ja. Du forderst keine Herrschaftsform des Kapitalismus, ja. Aber dieser Unterschied ist, wie gesagt, kein qualitativer.

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