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Erstellt: 25.11.05, 15:58 Betreff: Re: Hi Torsten! |
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Zitat: soyfer
Wie gesagt, auch wenn der realexistierende Sozialismus mit Terror gleichschaltete und kritisches Denken unterband, so war dies nicht sein eigentlicher Sinn, Zweck und Ziel. Kurz: Faschismus ist die Idee: durch Knechtschaft zur Knechtschaft. Realexistierender Sozialismus ist der Versuch: durch Knechtschaft zur Freiheit. Das ist der qualitative Unterschied. |
Das Übliche: DDR 1949-89 = Deutsches Reich 1933-45. Gleiche Mittel, nur verschiedene Ziele.
Über solchen Unsinn möchte ich beim besten Willen nicht diskutieren. Vielleicht solltest Du Dir mal die theoretischen Grundlagen von ökonomischer Basis und gesellschaftlichem Überbau antun, um wenigstens ansatzweise zu erkennen, daß Faschismus und Sozialismus noch nicht einmal ähnliche Kategorien beschreiben. Vielleicht fängste mal mit den einfachen Begriffsbestimmungen an:
Zitat:
Faschismus, m., eine sich im imperialist. Stadium d. Kapitalismus entwickelnde Form d. Herrschaft d. Finanzkapitals, „die offene terroristische Diktatur der reaktionärsten, am meisten chauvinistischen, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals" (Dimitroff); insbes. in Italien 1922—1943 d. deutsche F. von 1933—1945, d. F. in Japan, in deren Fußtapfen die amerikan. Imperialisten treten (Wilhelm Liebknechts Volks- Fremdwörterbuch 1953) |
Zitat:
Nationalsozialismus, Nazismus, m., besondere Form des deutschen Faschismus*, die faschistische Partei, die 1933 in Deutschland ihre grausame, terroristische Diktatur errichtete; „Die Partei der Hitlerleute ist eine Partei von Imperialisten, und zwar der gierigsten und räuberischsten Imperialisten unter allen Imperialisten der Welt" (Stalin) (Wilhelm Liebknechts Volks- Fremdwörterbuch 1953) |
Insofern sind die Begriffe "Faschisten" und "Nazis" etwas unklar, bezeichnen sie doch einerseits die Herrschenden, also Großindustriellen und Finanzkapitalisten, als auch ihre Lakaien in der Geschäftsführung des faschistischen Staates (Hitler, Goebbels, Göring, Freisler und Konsorten) und letztlich die kleinen Fußlatscher, auch aus den Reihen des (Lumpen-)Proletariats, die als SA-Schlägertrupps, SS, Gestapo usw. die Drecksarbeit erledigten.
Deshalb nenne ich lieber diejenigen Faschisten, die bewußt die Interessen des Finanzkapitals vertreten, und diejenigen Nazis, welche der irreführenden Ideologie des Nationalsozialismus folgen und glauben, im Interesse einer nicht existenten und objektiv nicht angestrebten "Volksgemeinschaft" zu handeln. Allerdings hat sich diese Begriffsbestimmung noch nicht allgemein durchgesetzt - und ich erkläre sie Dir hier deshalb.
Im Unterschied dazu:
Zitat:
Sozialismus, m., Gesellschafts- u. Staatsordnung, die im Ergebnis der proletarischen Revolution, d. Sturzes d. Herrschaft d. Bourgeoisie u. d. Aufrichtung d. Diktatur d. Proletariats geschaffen wird; die philos. Grundlage der Theorie des wissenschaftl. S. ist der dialektische Materialismus*; die Theorie des wissenschaftl. S. geht logisch aus d. Philos. d. Marxismus, aus dem dialektischen u. historischen Materialismus* hervor; die erste Phase des Kommunismus; Grundprinzip „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seiner Leistung"; d. Privateigentum an den Produktionsmitteln ist aufgehoben u. das gesellschaftl., kollektive Eigentum eingeführt, d. Ausbeuterklassen liquidiert u. d. Ausbeutung d. Menschen durch d. Menschen beseitigt; das wirtschaftl. Leben der sozialistischen Gesellschaft wird durch den staatl. Volkswirtschaftsplan bestimmt u. gelenkt; der Sozialist. Staatsaufbau ist eine höhere Form d. Demokratie u. beruht auf Gleichberechtigung u. Freundschaft d. Völker; die grundlegende, führende Kraft d. Sozialist. Staates ist d. kommunist. Partei; e. charakterist. Zug d. Sozialist. Ordnung ist d. ununterbrochene Wachstum des materiellen u. kulturellen Niveaus d. gesamten Volkes; Wissenschaft u. Kunst werden Volksgut u. dienen d. Volke; d. Interessen des einzelnen sind mit d. Interessen d. Gesellschaft verbunden; ökonomisches Grundgesetz d. Sozialismus: „Sicherung . der maximalen Befriedigung der ständig wachsenden materiellen und kulturellen Bedürfnisse der gesamten Gesellschaft durch ununterbrochenes Wachstum und stetige Vervollkommnung d. sozialistischen Produktion auf der Basis d. höchstentwickelten Technik" (Stalin) (Wilhelm Liebknechts Volks- Fremdwörterbuch 1953) |
Im Kapitalismus übt eine schmarotzerische Minderheit ihre Herrschaft über die wertschöpfende Mehrheit aus. Im Sozialismus unterdrückt die wertschöpfende Mehrheit Bestrebungen, schmarotzende Minderheit zu bleiben oder zu werden oder dabei behilflich zu sein. Dieses Übergangsstadium zum Kommunismus ist unumgänglich.
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