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Autor |
Beitrag |
Isquierda
Beiträge: 279
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Erstellt: 24.01.06, 10:55 Betreff: Re: Anarchisten sind Demokraten! |
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Zitat: Torsten
Na ja, also das Übliche. Dummerweise funktioniert die Menschenverbesserung im gesamtgesellschaftlichen Maßstab schon mehrere Jahrtausende nicht (Moses, Konfuzius...). Da hilft auch keine Ausarbeitung detaillierter Gedankengebäude, wenn irgendwo der Schritt mit dem Wunder bleibt. Marx und Engels formulierten das im "Manifest der Kommunistischen Partei" so:
Zitat:
Ein Teil der Bourgeoisie wünscht den sozialen Mißständen abzuhelfen, um den Bestand der bürgerlichen Gesellschaft zu sichern.
Es gehören hierher: Ökonomisten, Philantrophen, Humanitäre, Verbesserer der Lage der arbeitenden Klassen, Wohltätigkeitsorganisierer, Abschaffer der Tierquälerei, Mäßigkeitsvereinsstifter, Winkelreformer der buntscheckigsten Art. Und auch zu ganzen Systemen ist dieser Bourgeoissozialismus ausgearbeitet worden.
Als Beispiel führen wir Proudhons Philosophie de la misère an.
Die sozialistischen Bourgeois wollen die Lebensbedingungen der modernen Gesellschaft ohne die notwendig daraus hervor gehenden Kämpfe und Gefahren. Sie wollen die bestehende Gesellschaft mit Abzug der sie revolutionierenden und sie auflösenden Elemente. Sie wollen die Bourgeoisie ohne das Proletariat. Die Bourgeoisie stellt sich die Welt, worin sie herrscht, natürlich als die beste Welt vor. Der Bourgeoissozialismus arbeitet diese tröstliche Vorstellung zu einem halben oder ganzen System aus. Wenn er das Proletariat auffordert, seine Systeme zu verwirklichen und [80] in das neue Jerusalem einzugehen, so verlangt er im Grunde nur, daß es in der jetzigen Gesellschaft stehenbleibe, aber seine gehässigen Vorstellungen von derselben abstreife. |
Friede sei mit Euch
Torsten |
Lieber Torsten,
ich bedanke mich für die Feststellung, dass meine Anmerkungen ein "detailliert ausgearbeitetes Gedankengebäude" wären. Das ist doch schon mal was, so ´ne Art netter Einstand, wenn gleich ich auch das wieder anders sehe, nämlich kritischer. Aber sei´s drum und da du ja selbst bezug auf Marx und Engels nimmst: Anarchisten stehen mehr auf Bakunin. kennste den? Marx kannte ihn. Aber was noch wichtiger ist: marx hat Kommunismus nie beschrieben, also woher nimmst du deine Weisheiten? Woher auch die Definition? Aus wikipedia vielleicht? (Das war ein kleiner scherz.)
Marx war jedenfalls ein Gesellschaftskritiker bester Qualität, sein Weitblick und Scharfsinn sind bemerkenswert. Manche sagen auch Marx war ein Philosoph und großer Denker - aber ich denke, er war vor allem ein äußerst scharfzüngiger Antikapitalist auf ´nem unendlichen Machttripp. Eben so ein typischer Kommunist. Was aber sicher Marxen´s werken keinen Abbruch tut, die sind und bleiben historisch und gehören zur Basislektüre eines jeden politisch interessierten: Nur Kommunismus beschrieb Marx eben nie. Er kritisierte "nur" bestehende kapitalistische Lebens- und Produktions-Verhältnisse - und das völlig zu Recht und das in bis dahin unerreichtem Ausmaß und beeindruckender Qualität- aber er bot keine Utopie.
Liebe Grüße
die liebe Ines
[editiert: 24.01.06, 10:58 von Isquierda]
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