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Pejder
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Erstellt: 29.01.06, 13:09 Betreff: Re: Anarchisten sind Demokraten! |
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An soyfer
Zitat Beginn: "Pejder: Wo fängt das an, wo hört das auf? Wer auf wen? Und bis zu welcher Grenze? ... ... Kurz: du siehst es als ein Einzelmenschen- und kein Gesellschaftsproblem an?" Zitat Ende!
Wie koennte ich Anarchie als Gesellschafts-Struktur sehen koennen?
Genau das ist doch der Grund meiner Aussage, dass diese "Ganze Diskussion" das ist, was US-Amerikaner Bullshit nennen!!! Eine Aussage, die speziell bjk hart getroffen hat, wie seine Einlassungen zeigen:
Eine Diskussion, welche Anarchie ueber Gesellshaftsstrukturen einfuehren oder erzwingen oder erzeugen, oder was auch immer, will: ist und bleibt bezueglich des Begriffs Anarchie bedeutungslos.
Wie soll das funktionieren: Jede strukturierte Gesellschaft bedingt Fuehrung. Und schon sind wir nicht mehr in der Anarchie:
Anarchie ist eben das Leben ohne diese Gesellschaftsdiktate.
Was Du missverstehst an meinen Aussagen ist der Umstand, dass es mir als Anarchist nie in den Sinn kommt, Andere als Geringerwertig einzustufen oder ihnen weniger Rechte oder Ansprueche zuzugestehen als mir selber, und dass ich dieses Gleichwertig betrachtet zu werden, selber von jedem Anderen auch einfordere!
Damit verpflichte ich Niemanden, aber ich lasse mir auch von Niemanden eine Minderwertigkeit zuordnen.
Das funktioniert nicht immer Konfliktfrei, aber deshalb aendere ich mein Leben nich dahingehend, selber zum Regelfetischisten zu werden. Solche Konflickte muessen Ausgetragen werden und moeglichst Gewaltfrei, wobei als betonung das Wort moeglichst zu betrachten ist.
Wie soll Anarchie eine Ideologie sein koennen?
Wenn ein Anarchist jede Herrschaft ueber sich ablehnt, wie kann er dann einer Ideologie der Herrschaftsformen ueberhaupt zugaenglich sein???
All die klugen Worte, die in diesem Forumsfaden hier geschrieben wurden, will ich ueberhaupt nicht als Bedeutungslos abtun: aber bitte sehr, was hat all das mit dem Begriff der Anarchie und mit Anarchisten zu tun???
Fuer Sozialisten, Kommunisten,Demokraten, Feudalisten und alle noch moeglichen Gesellschaftsstruktur-Ideologien - ob mit Kapitalismus oder ohne Kapitalismus mag dieser Diskussionsfaden recht Bedeutungsvolle Aussagen enthalten; Aber:
Was bitteschoen, hat all das mit Anarchie zu tun, welche eben ohne all die Strukturen auskommt, Weil sie mit diesen Strukturen nich existieren kann.
Anarchie hat keine eigenen Strukturen sondern existiert solange es noch Strukturen gibt innerhalb dieser Strukturen, in Form von Menschen, welche sich diesen Strukturen nur soweit fuegen, wie es noetig ist um von Zwangsmassnahmen der Obrigkeit verschont zu bleiben und ansonsten die Strukturen nicht beachten: sondern nach den eigenen Vorstellungen leben!!!
(bjk, die Ausrufezeichen sind keine Befehle!!! Ich habe keine politische Tastatur!!!)
Das Ruecksichtsgebot, welches Du (aus meinem Munde) als etwas auferzwungenes siehst (etwa unterschriebene Erklaerung etc.) ist nichts Verordnetes!!!
Es steckt im Begriff Anarchie eben so unloesbar drin, wie im Begriff Mensch!!!
Nochmal ein Stein zum Anstossen: Menschen, welche den Rassismus befuerworten, verstossen gegen dieses Gebot der Ruecksichtname, weil sie gewissen anderen Menschen verwehren Gleichberechtigt ihre Interessen wahr zu nehmen! Diese Menschen masse ich mir (solange sie sich dem Rassismus verschrieben haben) an, als Unmenschen zu bezeichnen und ihnen abzusprechen, berechtigt zu sein von mir die aus dem Ruecksichtsgebot erwachsenen Rechte warnehmen zu duerfen: Hier empfinde ich mich als berechtigt, Ruecksichtslos sein zu duerfen und den Rassismus zu bekaempfen!!!
Als Anarchist bin ich nicht zu Ruecksichtnahme in irgendeiner Form verpflichtet: Als Anarchist komme ich aber auch gar nicht erst auf den Gedanken, Ruecksichtslos zu sein.
Ich ueberlege auch gar nicht erst, ob ich Ruecksicht nehmen muss:
Und Deine Befuerchtung: der gelebten unnoetig verschwendeten Ruecksichtnahme:
Es ist doch keine Ruecksichtnahme einem Anderen die Broetchenhaelfte zu ueberlassen, welche man selber besonders gerne mag.
Ruecksichtnahme ist kein Liebesdienst!!! Ruecksichtnahme ist doch nichts weiter, als dass man Andere nicht "BEWUSST" daran hindert ihre Interessen war zu nehmen!!!
Nur in diesem Sinne ist (und kann es sein) Ruecksichtnahme ein integraler Bestandteil der Anarchie, welche ausser diese eine Selbstverstaendlichkeit NICHTS beinhaltet!!!!
Erst die Inhaltsgebung durch eine Gesellschaftsstruktur macht Anarchie zu dem was in aller Munde als Chaos und Gewalt, Ablehnung findet.
Wie immer Andere Anarchie definieren wollen, fuer mich (und das ist keine Vorschrift fuer Euch) ist Anarchie nichts anderes als die Lebensaeusserung eines Anarchisten!!! Womit Anarchie etwas hoechstpersoenliches fuer das Individium ist und selbst in einer Gruppe von Anarchisten strukturlos bleibt.
bjk's Austausch des Gott in Pfaff erschliesst sich mir nicht in dem beigemessenen Sinn, wenn ich den unter der Menscheit unter unterschiedlichste Namen an oberster Stelle rangierenden (ob unser Schoepfer oder nicht) Diktator von der Herrschafts-Ablehnung ausgeschliessen soll!!!??? Koennte die Furcht dahinterstecken, als Gottlos gebrandmarkt zu werden???
Was das leidige "rauchen" oder "rauchverzicht" angeht, es gibt immer eine Moeglichkeit sich (selbst in einem RauchverbotsGebiet) zum rauchen an eine Oertlichkeit zu begeben, wo das rauchen Niemanden stoeren kann, auch nich durch verpestete Luft.
Wer sich, ob Sucht oder (noch) keine Sucht, eine Droge (gleich ob leicht oder Hart) goennen will, muss eben auch die kleinen unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, die mit dem entfernen aus frequentierten Bereichen oder Gemeinschaftsraeumen verbunden sind, wie etwa Zeitverlust oder Entfernung von interessanten Diskussionen etc.
Betonen will ich besonders, dass ich mir Anarchie als Gesellschaftsform nicht vorstellen kann, weil soetwas keine Anarchie sein kann: Und Konsenz und Koordination im Beispiel Schneeschippen (Auch alle anderen Gemeinsamen Projekte) halte ich unter Anarchisten in dieser Form fuer etwas Selbstverstaendliches, solange Diejenigen, welche sich nicht beteiligen wollen keinerlei Benachteiligung durch die Teilnehmenden ausgesetzt sind. Neid-Debatten sind unter Anarchisten so ueberfluessig wie Demokratie.
Gruss, Pejder
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