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soyfer

Beiträge: 205

New PostErstellt: 17.02.06, 10:09     Betreff: Re: Anarchie - Was ist das? - Teil II

    Zitat: Isquierda
    Fakten werden festgeschrieben und Grundrechte ebenso. Worauf will man sich denn sonst berufen, wenn es zu Zuwiderhandlungen kommen.
Das siehst du zu formalistisch. Wenn dir jemand zu nahe tritt, deine Freiheit beschneidet, dann brauchst du nichts, auf das du dich beruft. Du brauchst kein Recht auf deine Freiheit. Und wer dir gegen diejenigen hilft, die deine Freiheit beschneiden wollen, die brauchen auch kein Recht, dir zu helfen. Die machen das einfach so.

    Zitat: Isquierda
    Auf welcher Grundlage? Mit welchem Recht?
Du brauchst auch kein Grundrecht essen zu dürfen oder zu scheißen oder was du willst. Die Grundlage ist dein freier Wille.
Und was Praxis und Theorie angeht: natürlich kann nur jeder selber wissen, was zu tun ist. Wer soll das zu tuende denn jemandem "anschaffen"? Die Regeln und Normen sind natürlicher Art: alle Menschen essen (ist schon letztlich eine Norm) indem sie das Essen über den Mund ins Körperinnere transprotieren (die Regel). Alle Regel und Norm über diese natürlichen Grundlagen hinaus sind der Versuch, die Macht zu zähmen und zu kontollieren. Aber die Macht ist nicht zähmbar und kontrollierbar. Die erste Regel oder Norm in einer Anarchie ist deren Sargnagel. Demokratie ist absolut anders als Monarchie oder Diktatur oder Aristokratie. Und dennoch ist sie genauso eine Zwangsjacke der Freiheit.
Wenn ein Ich die Herrschaft will, dann verhindern die vielen Ich, die nicht wollen, dass das eine ich die Herrshaft will, dessen Unternehmen. Wie ich schon mal sagte, du gehst davon aus, dass die Menschen keine Arnarchie wollen oder tatenlos beiseite schauen, wenn da einer andere beherrscht.

Wir verhindern die Herrschaft eines Ich´s - und mit allem respekt: Wenn ein ICH die Herrschaft will, dann kann nur ein WIR diese verhindern.
Und das ein Grundrecht zu mehr macht als nur einem Wunsch, ist nicht die Form, sondern die Durchsetzungsmittel. In absoluten Monarchien stand der Monarch sowohl über dem Gesetz als auch konnte er es jederzeit ändern (in der Theorie, denn es gab historisch nie die reine absolute Monarchie). D.h. faktisch (in den Bereichen, in denen tatsächlich des Herrschers Willkür ausschlaggebend war), dass er Menschen beauftragen konnte, andere umzubringen oder was auch immer, weil er es wollte. Denn sein Wille war Gesetz, ohne jede Form. Aber die Henkersknechte machten diesen Willen um Gesetz. Wo Recht ist, muss Repressionsmittel sein, um dem Recht zum Recht zu verhelfen. Wie das Recht zustandekommt in welcher äußeren Form, spielt absolut keine Rolle.
Unser Unterschied in der Frage der Grundrechte ist, dass du glaubst, Grundrechte seien (wie die Juden über die Thora sagen) ein Zaun, der qua Existenz eine Überschreitung unmöglich machen soll. Ich hingegen gehe sage, die Bestimmung der Grundrechte ist 1. unmöglich, 2. sinnlos (fehlende Repressivmittel) und verleitet daher 3. zur Etablierung eben dieser, sowie Grundrechtseinhaltungskommissionen etc. in insitutionalisierter Form (wie auch das Recht institutionalisiert wird), womit du dann schon den ganzen Staatsaperat hast.

Zum Rommelzitat: wenn ich von der Hölle berichte, würde ich den Teufel zitieren. Denn der Teufel hat es meist nicht notwendig zu lügen. Zum Schulwesen gibt es z.B. ein schönes Zitat aus "Mein Kampf", das heute genauso zutrifft, nur wird dort ganz offen ausgesprochen, was sich heute dazu keiner zu denken traut. Ich war drauf und drann, in der letzten Antwort DAS zu bringen.

    Zitat: Isquierda
    Diese Option besteht bereits jetzt und ich weiß nicht, warum es dazu nun einer Anarchie bedarf.
Die Möglichkeit der Anarchie besteht jetzt, nur macht es niemand. Und ein Symptom, dass es niemand mach, ist, dass die Option wegzuschauen (auch gegen seine eigenen Interessen) wahrgenommen wird. Das hängt halt zusammen.

Was die Neonazis anbelangt: Das ist alles eine Frage der Freiheit. Es ist ein Grundunterschied, Herrschaft zu verhindern oder Herrschaft auszuüben, es ist ein Unterschie, jemanden zu hindern (und zwar mit allen dazu nötigen Mitteln) Herrschaft auszuüben, oder Herrschaft über ihn auszuüben. Wenn man Neonazis in sichere Bereiche schafft (ohne ihr Leben dadurch anders einzuschränken, außer der Möglichkeit, Herrschaft auszuüben) ist das genau das.

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