Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN

Beiträge können nicht (mehr) eingestellt oder kommentiert werden!

 

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Prometheus

Beiträge: 5

New PostErstellt: 18.02.06, 21:35     Betreff: Re: Lutherkult - zum Teufel damit !

Hallo bjk,

Du wirst klug genug sein, zu wissen, daß dieser imperative Standardsatz mancher Historiker auch so gedeutet werden kann: "Nichthistoriker sollten gefälligst den Schnabel halten."

Den Gedankengang finde ich zwar nicht nachvollziehbar, erscheint aber nur als Möglichkeit. Mir geht es nur darum, einer vergangenen Persönlichkeit gerecht zu werden.

... hmm, dann wäre es ja genauso anmaßend, über liebe und/oder weniger liebe Mitmenschen der Jetztzeit zu "urteilen", denn weder kennen wir die "Bedingungen" noch die (genauen) "Umstände" der Herren Massenmörder Bush, Rumsfeld, Blair, Saddam und und und ...

Dies wäre in meinen Augen weniger anmaßend, denn als Zeitzeugen können wir ihnen alternative Modelle und Wege liefern. Für unsere Zeit sind wir verantwortlich.

... in der Regel, also auch hier im Thread bezüglich Luther, geht es weniger um "Beurteilung" einer historischen Persönlichkeit sondern um den Zirkus, der um diese idealisierte Person veranstaltet wird.[/]

Aus der Sicht eines lutheranischen Protestanten (nicht meine Sicht) ist es doch legitim, ihn als Begründer seiner Konfession anzusehen.

[i]Dabei kann es natürlich nicht ausbleiben, daß auch diese Persönlichkeit charakterisiert und "beurteilt" wird, sowohl von den Zirkusveranstaltern als auch von den Kritikern.


Es gibt doch viele Anarchisten, die den Ruf nach der Legalisierung von Drogen schreien? Warum lässt man ihnen dann nicht auch religiösen Menschen ihren Glauben (= "Opium")?

Jemand sollte immer gerecht und differenziert beurteilt werden...

... was ein Martin Luther gesagt und niedergeschrieben hat, entzieht sich nicht seiner Verantwortung - historischer Kontext hin oder her

Wenn in der Überschrift geschrieben wird, dass Hitler sich auf Luther beruft, was suggeriert, dass eine logische historische Kontinuität von Luther bis zu Hitler besteht, so halte ich dies für nicht gerechtfertigt. Wie konnte ein Luther ahnen, wasb ca. 400 Jahre in Deutschland geschieht?

... hmm, verehrter Prometheus, ich möchte Deine christlichen Gefühle nicht zu sehr verletzen aber eine monotheistische Religion wie speziell das Christentum, das einen Allein-selig-machenden missionarischen Anspruch vertritt, in Zusammenhang mit Freiheit im Sinne der Aufklärung also auch der Demokratie zu nennen, ist schon recht gewagt und geschönt

Natürlich war dies vorsichtig formuliert. Aber im Vergleich zur römischen Kirche war der Protestantismus schon relativ freiheitlicher. Im übrigen konnte sich im protestantischen Raum die Aufklärung relativ leichter verbreiten als im katholischen.

... diese "konfessionelle Loslösung vom Romkatholizismus" hat unter anderem einen grausamen Dreißigjährigen Krieg mit unermeßlichem Leid über die Menschen gebracht, das hat gerade ein Martin Luther wissen können und ahnen müssen!

Der Dreißigjährige Krieg war hundert Jahre später. Aber friedlich kann eine Glaubensabspaltung nicht stattfinden. Im übrigen waren auch die Anhängerschaft Münzers zur Durchsetzung der Ziele der Gewalt nicht abgeneigt.

... sozialrevolutionäre Strömungen im Kontext mit einer gewalt-missionarischen monotheistischen Religion verdienen nicht, sozialrevolutionär genannt zu werden

Warum nicht? Die aufständischen Bauern richteten sich doch gegen ihre ehemaligen Herren? Warum sollte dies nicht sozialrevolutionär sein? Eine Loslösung von einer Religion war in der Zeit noch nicht absehbar.

... mir fällt ungut auf, daß Du recht einseitig "Verwüstungen und Bildersturm" der aufständischen Bauern der Lutherzeit verurteilst aber das ungeheure Leid, welches Feudalismus und Kirche über die von ihnen beherrschten und geknechteten Menschen gebracht und mit welch unmenschlicher Brutalität sie ihre "Rechte" im Namen des Kreuzes durchgesetzt haben, verlierst Du kein Wort

Natürlich sollte man die von Dir genannten Faktoren berücksichtigen, um das Verhalten zu verstehen. Aber rechtfertigt Gewalt auch (überflüssige) Gegengewalt??

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 481 von 618
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © subBlue design
. . . zum Politikmagazin auf diesen Button klicken >> bjk's Politikmagazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .