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Isquierda

Beiträge: 279

New PostErstellt: 20.02.06, 14:03     Betreff: Re: Anarchie - Was ist das? - Teil II

    Zitat: soyfer
    Wenn sich Missverständnisse klären sollten, sehr gut.
    Versuche aber bitte nicht mit Erklärungen und Beispielen aus der heutigen Zeit der Zwänge nachzuweisen, dass du jemandem nicht trauen kannst, wenn du dir unter heutigen Verhältnissen nur die Zwänge wegdenkst . Darauf bezogen sich nämlich bisher all deine Beispiele und haben mich zu der Frage veranlasst, ob du Anarchie machen willst ohne Anarchisten.
    Das, was sich in deinen Beispielen wiederspiegelt, hat nämlich nichts mit Anarchie zu tun, sondern dem "Fausrecht" oder dem "Chaos" oder sonstwas; und es folgt nicht einmal mit irgendeiner Konsequenz aus der Anarchie. Um dir deinen Satz in Erinnerung zu rufen: das was ich sage und das, was du aus mir deutest, sind (können) zwei ganz unterschiedliche Dinge (sein).
Ich halte es für eine unumstößliche Tatsache, dass Menschen nicht berechenbar sind und darum für dringend geboten, gewisse elementare Grundlagen festzuschreiben. Diese unumstößliche Tatsache leite ich aus dem Umstand ab, dass auch ich ab und Dummheiten mache und eben nicht fehlerlos bin. Daraus resultiert auch mein bedürfnis, mich vor den Dummheiten der anderen zu schützen, wie die anderen vor meinen Dummheiten. Hier dann, auf dem Postulat der banalen Erkenntnis der Unberechnebarkeit der Menschen, anzunehmen, ich würde mir und anderen die Mündigkeit absprechen, ist einfach nur eine bösartige Unterstellung. Bisher hast du auch kein vernünftiges Argument für deinen Wunsch gebracht, in absoluter Regellosigkeit leben zu wollen, als eben dein dringender Wunsch - der aber nach meinem Kenntnisstand aus dem Irrglauben resultiert, die regeln an sich seien schuld am Zustand der repressiven gesellschaft. ich hingegen behaupte, dass eine Gruppe von menschen immer gemeinsame Regeln braucht, um überhaupt miteinander kooperieren und leben zu können. Dass es eben aber dringend geboten ist, diese regeln antirepressiv zu gestalten.

Was dich nun wieder annehmen läßt, ich würde Anarchie ohne Anarchisten machen wollen, bleibt mir unklar. Ich nehme an, du gehst davon aus, Anarchisten dächten so wie du und befürworteten generell die Regellosigkeit und kämen ergo für meinen Gesellschaftsentwurf nicht in Betracht? Ob dem so ist, bleibt offen. Ich wage es, das ernsthaft zu bezweifeln. Du bist bisher der einzige Anarchist, der auf solch einer Basis ernsthaft zu argumentierversucht und ich bin hochgradig erstaunt.

Was aber bleibt: Auf Grundlage bösartiger Unterstellungen kann ich nicht arbeiten. Ich führe meine durch dich völlig fehlinterpretierte Aussage auf das zurück, was gesagt werden sollte: Menschen sind nicht berechenbar und gesellschaftsgestalterische regeln sind dringend notwendig, um ein Zusammenleben zu organsieren. Natürlich ist es zukünftig wichtig, diese Regeln antirepressiv zu gestalten, um Repression zu verhindern und die selbstbestimmung zu organisieren und zu gewährleisten. Dafür muß man aber nicht das Rad neu erfinden und alles nihilieren, was bisher der Gesellschaft Bestand und Struktur gab: Gesetze und Normen - und nur weil diese zum Machterhalt mißbraucht wurden. Das dies nicht mehr geschieht, sehe ich als dringende Aufgabe der Anarchisten - allein, weil sie aus einer emanzipatorischen Perspektive die Gesellschaft betrachten und grundsätzliche Fragen stellen, die meist unausgesprochen bleiben. Auch ist das Ausmaß der regularien auf das mindeste zu beschränken, um nicht die handlungsfreiheit der beteiligten über Gebühr einzuschränken.

Wo es in meinen Ausführungen um die Befürwortung von "Fausrecht" und "Chaos" gehen soll, erschließt sich mir nicht. Ich verzichte aber auf einen Nachweis, da dieser mit Sicherheit nicht erbracht werden kann und er für den weiteren gesprächsverlauf auch irrelevant ist. Lies einfach, was ich sage und geheimnisse da nichts an Deutungen herein. ich bin stets um einen klaren Ausdruck und Genauigkeit bemüht und von daher ist davon auszugehen, dass das was ich meine, auch da steht und wenn da steht: Ich halte es für eine unumstößliche Tatsache, dass Menschen nicht berechenbar sind und darum für dringend geboten, gewisse elementare Grundlagen festzuschreiben. - Dann meine ich genau das.

Du könntest jetzt - solltest du das dringende Bedürfnis verspüren, mich zu widerlegen - die berechenbarkeit der Menschen nachweisen oder eben argumentieren, dass Regeln grundsätzlich repressiv sind und jede regel, zwangsläufig zu Repression führt. Natürlich bedarf es auch hier eines Nachweises.


Grüße

Ines

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