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Wollen religiöse Irre den Super-GAU?

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Seite: 1, 2, 3, 4, 5
Autor Beitrag
Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 22.02.06, 12:35  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Horch
    >Viele? Einigen wir uns auf ein paar? Immerhin ist die Berichtserstattung bekanntermaßen ziemlich sensationsgeil >und wenn es zum medienereignis wird, wenn ein paar Antifas als gegenaktion zu einem Naziaufmarsch ein >Polizeiauto entglasen und eben genau darüber reißerisch berichtet erstattet wird, dann ist wohl auch dem >letzten klar, dass Objektivität und Genauigkeit nicht wirklich Anliegen der Presse ist. Ich habe nur wenige >Menschen wutentbrannt Häuser anzünden sehen und sie sahen alle irgendwie gleich aus. Allerdings gab es dann >regelrechte Bilderserie...Alles ziemlich aufregend.

    "Viele" oder "Paar" ist subjektiv. Ich glaube schon, dass viele den Journalisten einen Maulkorb verpassen wollen.
    Deine Kritik an den Medien teile ich jedoch.
Nein, "viele" sind eine große menge und "ein paar" sind wenige und es geht darum, was da eigentlich passiert. Richtig ist aber, dass es dazu keine verläßliche Daten gibt. Es wird ja nicht aufgelistet, wer wann wie und wo austickt. bei den Journalisten gluabe ich, die zensieren sich schon ganz gut selbst: Die müssen ja auch leben und wer gegen den Strom schwimmt, hat schlechte karten. Im übrigen wird meist nur wiedergegeben, was die Presseagentueren an material liefern. Nicht jedes Käseblatt hat Auslandskorrespondeten und darf auf fakten aus erster hand zurückgreifen. Ich muß aber für mich sagen - und das ist ganz sicher subjektiv - dass ich da nur immer ein paar Männer auf bombastischen Fotoserien sehe, die in etlichen Posen wutschnaubend Häuser anstecken. Der Umstand, dass eben keine genauen Angaben zur Beteiligung gibt, macht mich eher stutzig und läßt mich extrem skeptisch werden und seien wir ehrlich, in einem Land, dass dafür bekannt ist, nicht gerade kulant und sanft mit Delinquenten umzugehen (Steinigungen, Auspeitschungen etc) ist das Anstecken leerer Gebäude eher als harmlos zu sehen. Nehmen wir an, dass da unten "verrohte Barbaren" wohnen, dann läuft der protest da ziemlich kulant ab, findest du nicht? Auch die Demos in europäischen großstädten verliefen im tenor: "Meinungsfreiheit? JA! - Religionsrassismus? Nein!" und sehr harmlos. Da war vor kurzem in Frankreich mehr los. Irgendwo las ich mal, dass während der unkontrollierten Aufstände in banlieus pro Nacht mehrere hundert Autos brannten...

    Zitat: Horch
    >So geht´s den Anwohner da wohl auch. Der Iran weist sehr wohl demokratsiche Tendenzen auf und wenn man es >als garant für eine - wenn auch bürgerliche - demokratie nehmen will, dass es Wahlen gibt (ein anderes kriterium nicht. Der Umstand, dass Europa offiziell weitgehend säkularisiert ist, hat nur gering zu humanistischen >Bedinungen geführt...Vor allem erst nach Hitler. Hitler war doch Christ. Ich weiß sehr wohl von den schwer >verständlichen Zuständen im Nahen Osten und den kulturellen Differenzen zwischen Europa und Arabien und ich >bin ganz sicher nicht bereit, da eine wertende Feststellung zu verdammen: ich kann es auch nicht verstehen, Auspeitschung der schwulen zu kritisieren, ist wichtig und sinnvoll, aber der papst verbietet ihnen auch das >paradies (kannste dir vorstlelen, was das für einen gläubigen Schwulen bedeutet?) und es gibt "rosa Listen" in >jeder Polizeidienststelle und Hitler gar konnte die so überhaupt nicht leiden: er vergaste sie. Die >Unterdrückungsmethoden sind eben hier weit subtiler und die kritik ist umso heuchlerischer als in islamischen >Ländern und ich sage dir offen, der Umstand, dass hier nur so wenige wirklich an Religion glauben, hat Vor- und >Nachteile: Jetzt glauben sie an esokacke, an die demokratie oder an das GG, an "Cash", "DSDS" oder die >Lindenstraße und peitschen schwingt die Domina auf Pfadfinderpopos und man juchzt "aua". Im Islam aber, da >gibt es Solidarität und Nächstenliebe, gastfreundschaft und Schutz - zugegebenermaßen für die Insassen, aber >immerhin. HartzIV wäre denen da egal: Es gibt da familien, die größer sind als unsere Dörfer und Zusammenhalt
    >(auch gegen feinde und Widerstände) halte ich für eine besondere Qualität. Muslima werde ich aber trotzdem >nicht.

    Du hast ja mit vielem recht, was Du schreibst. Dennoch: Ich ziehe unsere Kultur vor. Und ich schätze da bin ich nicht alleine.
Du bist nicht allein. Ich lebe auch lieber hier als dort. Aber das bedeutet dann nicht, dass ich nicht werten darf, was dort passiert. Und imemrhin sollen wir das als fleißige medienkonsumenten ja.

    Zitat: Horch
    Fremd gehen tue ich auch nicht, weil ich Treue sehr hoch einschätze. Ja, wirklich. Aber wenn meine Lebensgefährtin fremd gehen würde, wäre ich trotzdem dagegen sie zu bestrafen..
Ich bin fest davon überzeugt, dass es solche Menschen im Iran auch gibt. Genaue Zahlen zu Steinigungen und Fremdgehquoten (wie viele Frauen gehen fremd und werden nicht gesteinigt?) habe ich nicht - aber ich denke mir das beste. Immerhin ist der Umstand, dass Steinigungen bekannt werden , ja Hinweis darauf, dass dies jemanden stört.

    Zitat: Horch
    >Was denn für "solche" Folgen? Beschreib doch mal, was dir da bekannt ist: Worüber reden dir? Hab ich ein >Massaker verpaßt?

    Forderungen nach Einschränkung der Pressefreiheit, Morddrohungen, Entlassung eines französischen Journalisten wegen Nachdruck der Karikaturen, brennende Kirchen in islamischen Ländern, Tote...
    Ich glaube kaum, dass das alles erfundene Geschichten sind...
Nein, die Geschichten sind nicht erfunden, aber sie sind auch nicht ausgewertet. Und es gibt viel zu wenige Informationen, um sich eine fundierte Meinung zu bilden...

    Zitat: Horch
    >Das Religion scheiße ist, läßt sich belegen....Gott braucht man dafür nicht. ich sage aber immer, dass - wenn man >schon an etwas glauben will - doch an etwas glauben kann, was auch wissenschaftlichen Prüfungen stand hält. Ich

    Hier bin ich völlig entgegengesetzter Meinung. Man kann Beispiele aufzeigen, wo Religion und Anarchie gutes oder schlechtes bewirkt haben, aber so kann man eben nichts belegen. Weder das Relegion schlecht oder Anarchie gut ist. Gut und Schlecht sind subjektive Kategorien, aber niemals wissenschaftlich.
Ich verwende den Begriff "gut" im sinne von sozialem Fortschritt. was dem Fortbestand der Menschheit dienlich ist, bezeichne ich als "gut", was dem abträglich ist, ist "schlecht". Ich finde einiges, was zBsp. dem Christentum entstammt sozial (gut), Tötungsverbot, Nächstenliebe, Fürsorge etc, aber ich bin der Meinung, dass es für so elemenatre grundlagen der Sozialisation eben nicht eines Glaubens bedarf: Man darf auch wissen, dass es man niemanden töten soll und man sollte sich nicht darauf berufen, dass es eines der christlichen gebote ist. Ich muß verstehen, warum ich niemanden umbringe und nicht, weil es verboten ist und sanktioniert wird. Die christlichen Gebote zum Beispiel regeln das Zusammenleben auf sehr soziale Art und weise, aber um sie einzuhalten (ähem, also nicht unbedingt alle), muß man kein Christ sein, sondern nur ein vernünftiger Mensch.

    Zitat: Horch
    >Wenn ich mir die Beine rasieren, nennt man mich "Tussi". Maniküre ich mir die Fingernägel so werde ich >eine "eingebildete Kuh". Aber ich trage gern einen total schicken Pepita-hut und es wäre mir ein Dorn im Auge, >würde man mich deswegen entlassen. Übrigens auch wegen des BH´s. Berufkiche Konsequenzen wegen eines >Kleidungsstückes anzudrohen, spricht kaum von religiöser freiheit oder ausgiebiger Toleranz, sondenr eher für >einen latenten hang zur Europäischen Kleinbürger-Uniformierung...

    Mit dem Kopftuch werden schon bestimmte Wertvorstellungen transportiert. Lasse ich jede Kleidungsordnung weg, dann müßte ich auch akzeptieren, wenn ein Lehrer nackt vor die Klasse auftritt.
Dabei bin ich dafür, wenn einige erzwungenermaßen eine Kopfbedeckung trügen. manche Frisuren sind ja zum Fürchten scheußlich. Aber zum Thema: es geht ja nicht darum, eine Kleiderordnung abzuschaffen, sondern das Exotische dem Üblichen anzupassen. Und da sist in eiern Gesellschaft, die für sich in Anspruch nimmt, tolerant zu sein, einfach überflüssig.

    Zitat: Horch
    >Ja, Kerle sind hier und dort nicht ganz dicht...Kennste einen, kennste alle. Trage ich hier Minirock und einen >tiefen V-Ausschnitt begegnet man mir auch anders als im mausgrauen Tweedkostümchen. Männer >eben....*augenroll*

    Es ist ein Jammer, aber hier kann ich wirklich nicht widersprechen. Ich schäme mich ja auch....
*Pst*

Ich nutze diesen Umstand zur Genüge und beklage ihn nur pro forma! Gewisse zwischenmenschliche Besonderheiten, selbst bei Unbekannten, sind mir nicht wirklich unangenehm.

    Zitat: Horch
    >Mir ist ein stabiles Wertegebäude (selbst wenn die werte nicht meine sind)auf jeden fall lieber, als ein ständig >schwankendes und dauernd mißbrauchtes...

    Ich ziehe unser schwankendes und dauernd mißbrauchtes Wertesystem dem islamischen Wertesystem vor...
Und ich hätte gern ein intaktes und vernünftiges, dass dann auch Bestand hat. Den zwang, mich entscheiden zu müssen, sehe ich nicht: ich lebe ja hier. Würde ich aber das islamische Wertesystem verdammen, ließe ich mir viel Möglichkeiten zur kritk entgehen, denn e sgibt ja noch was schlimmeres, als das jetztige. Das ist aber unerheblich, weil mir das hiesige nicht paßt. Es wäre ja nicht schlecht, wenn sich alle dran hielten. Wenn es zum beispiel heißt, du sollst nicht töten (als christliches Gebot) und dies auch im gesetz manifestiert ist (Mord als Straftatbestand), aber zeitgleich die BW irgendwo auf fremden Schlachtfeldern waffenklirrend rumhuscht oder auch nur aus versehen irgend eine Zinkwanne mit einem menschen befüllt wird, dann frage ich mich ernsthaft, was das alles soll: Wollen die nur mich reglemtieren, um selbst ordentlich zuzulangen?

Liebe Grüße

Ines

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Horch


New PostErstellt: 22.02.06, 11:53  Betreff:  Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

>Viele? Einigen wir uns auf ein paar? Immerhin ist die Berichtserstattung bekanntermaßen ziemlich sensationsgeil >und wenn es zum medienereignis wird, wenn ein paar Antifas als gegenaktion zu einem Naziaufmarsch ein >Polizeiauto entglasen und eben genau darüber reißerisch berichtet erstattet wird, dann ist wohl auch dem >letzten klar, dass Objektivität und Genauigkeit nicht wirklich Anliegen der Presse ist. Ich habe nur wenige >Menschen wutentbrannt Häuser anzünden sehen und sie sahen alle irgendwie gleich aus. Allerdings gab es dann >regelrechte Bilderserie...Alles ziemlich aufregend.

"Viele" oder "Paar" ist subjektiv. Ich glaube schon, dass viele den Journalisten einen Maulkorb verpassen wollen.
Deine Kritik an den Medien teile ich jedoch.

>So geht´s den Anwohner da wohl auch. Der Iran weist sehr wohl demokratsiche Tendenzen auf und wenn man es >als garant für eine - wenn auch bürgerliche - demokratie nehmen will, dass es Wahlen gibt (ein anderes kriterium nicht. Der Umstand, dass Europa offiziell weitgehend säkularisiert ist, hat nur gering zu humanistischen >Bedinungen geführt...Vor allem erst nach Hitler. Hitler war doch Christ. Ich weiß sehr wohl von den schwer >verständlichen Zuständen im Nahen Osten und den kulturellen Differenzen zwischen Europa und Arabien und ich >bin ganz sicher nicht bereit, da eine wertende Feststellung zu verdammen: ich kann es auch nicht verstehen, Auspeitschung der schwulen zu kritisieren, ist wichtig und sinnvoll, aber der papst verbietet ihnen auch das >paradies (kannste dir vorstlelen, was das für einen gläubigen Schwulen bedeutet?) und es gibt "rosa Listen" in >jeder Polizeidienststelle und Hitler gar konnte die so überhaupt nicht leiden: er vergaste sie. Die >Unterdrückungsmethoden sind eben hier weit subtiler und die kritik ist umso heuchlerischer als in islamischen >Ländern und ich sage dir offen, der Umstand, dass hier nur so wenige wirklich an Religion glauben, hat Vor- und >Nachteile: Jetzt glauben sie an esokacke, an die demokratie oder an das GG, an "Cash", "DSDS" oder die >Lindenstraße und peitschen schwingt die Domina auf Pfadfinderpopos und man juchzt "aua". Im Islam aber, da >gibt es Solidarität und Nächstenliebe, gastfreundschaft und Schutz - zugegebenermaßen für die Insassen, aber >immerhin. HartzIV wäre denen da egal: Es gibt da familien, die größer sind als unsere Dörfer und Zusammenhalt
>(auch gegen feinde und Widerstände) halte ich für eine besondere Qualität. Muslima werde ich aber trotzdem >nicht.

Du hast ja mit vielem recht, was Du schreibst. Dennoch: Ich ziehe unsere Kultur vor. Und ich schätze da bin ich nicht alleine. Fremd gehen tue ich auch nicht, weil ich Treue sehr hoch einschätze. Ja, wirklich. Aber wenn meine Lebensgefährtin fremd gehen würde, wäre ich trotzdem dagegen sie zu bestrafen..

>Was denn für "solche" Folgen? Beschreib doch mal, was dir da bekannt ist: Worüber reden dir? Hab ich ein >Massaker verpaßt?

Forderungen nach Einschränkung der Pressefreiheit, Morddrohungen, Entlassung eines französischen Journalisten wegen Nachdruck der Karikaturen, brennende Kirchen in islamischen Ländern, Tote...
Ich glaube kaum, dass das alles erfundene Geschichten sind...

>Das Religion scheiße ist, läßt sich belegen....Gott braucht man dafür nicht. ich sage aber immer, dass - wenn man >schon an etwas glauben will - doch an etwas glauben kann, was auch wissenschaftlichen Prüfungen stand hält. Ich

Hier bin ich völlig entgegengesetzter Meinung. Man kann Beispiele aufzeigen, wo Religion und Anarchie gutes oder schlechtes bewirkt haben, aber so kann man eben nichts belegen. Weder das Relegion schlecht oder Anarchie gut ist. Gut und Schlecht sind subjektive Kategorien, aber niemals wissenschaftlich.

>Wenn ich mir die Beine rasieren, nennt man mich "Tussi". Maniküre ich mir die Fingernägel so werde ich >eine "eingebildete Kuh". Aber ich trage gern einen total schicken Pepita-hut und es wäre mir ein Dorn im Auge, >würde man mich deswegen entlassen. Übrigens auch wegen des BH´s. Berufkiche Konsequenzen wegen eines >Kleidungsstückes anzudrohen, spricht kaum von religiöser freiheit oder ausgiebiger Toleranz, sondenr eher für >einen latenten hang zur Europäischen Kleinbürger-Uniformierung...

Mit dem Kopftuch werden schon bestimmte Wertvorstellungen transportiert. Lasse ich jede Kleidungsordnung weg, dann müßte ich auch akzeptieren, wenn ein Lehrer nackt vor die Klasse auftritt.

>Ja, Kerle sind hier und dort nicht ganz dicht...Kennste einen, kennste alle. Trage ich hier Minirock und einen >tiefen V-Ausschnitt begegnet man mir auch anders als im mausgrauen Tweedkostümchen. Männer >eben....*augenroll*

Es ist ein Jammer, aber hier kann ich wirklich nicht widersprechen. Ich schäme mich ja auch....

>Mir ist ein stabiles Wertegebäude (selbst wenn die werte nicht meine sind)auf jeden fall lieber, als ein ständig >schwankendes und dauernd mißbrauchtes...

Ich ziehe unser schwankendes und dauernd mißbrauchtes Wertesystem dem islamischen Wertesystem vor...

Schönen Gruß

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Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 21.02.06, 14:16  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Horch
    >Aber in deinen Kopf kannste doch gucken! Was läßt dich also wissen, >dass eben die Muslime die Kritik nicht hinnehmen?

    Viele Muslime, sicher nicht alle. Aber die Demonstrationen, ob gewalttätig oder nicht, sprechen diese Sprache.
Viele? Einigen wir uns auf ein paar? Immerhin ist die Berichtserstattung bekanntermaßen ziemlich sensationsgeil und wenn es zum medienereignis wird, wenn ein paar Antifas als gegenaktion zu einem Naziaufmarsch ein Polizeiauto entglasen und eben genau darüber reißerisch berichtet erstattet wird, dann ist wohl auch dem letzten klar, dass Objektivität und Genauigkeit nicht wirklich Anliegen der Presse ist. Ich habe nur wenige Menschen wutentbrannt Häuser anzünden sehen und sie sahen alle irgendwie gleich aus. Allerdings gab es dann regelrechte Bilderserie...Alles ziemlich aufregend.

    Zitat: Horch
    >Daran glaube ich auch nicht - aber mich irritiert immer wieder, dass so >hübsch pauschal das angebliche "Unvermögen" der Muslime als >Argument herangezogen wird, um darzustellen, dass sie sich nicht nach >europäischem Vorbild benehmen (als ob das eine besondere >Qualifikation darstellt *gg*) ,

    Nein, vom Unvermögen der Muslime zu reden, wäre wirklich pauschal.
    Aber bei allen Defiziten in den westlichen Ländern: Menschenrechte, Demokratie (wenn auch bürgerliche Demokratie) sind Dinge, die ich gerne verteidigen möchte.
So geht´s den Anwohner da wohl auch. Der Iran weist sehr wohl demokratsiche Tendenzen auf und wenn man es als garant für eine - wenn auch bürgerliche - demokratie nehmen will, dass es Wahlen gibt (ein anderes kriterium fällt mir gerade nicht ein) - dann ist der Iran wohl demokratisch strukturiert, wie übrigens auch die Türkei...*zwinker* Menschenrechtsverstöße und Widerstand dagegen gibt es hier wie da - nur fällt es den einen wohl leichter, sich als Demokratie zu vermarkten, während man den anderen solche Bestrebungen viel zu leichtfertig abspricht. Wenn ich darüber rede, dass ich Demokratie schützen möchte, beginne ich damit, mich zu fragen, was Demokratie ist. Zweifelsohne ist die freiheit der menschen ein oberstes und heeres Ziel -aber Demokratie (eine bürgerliche) kann nicht vor menschenrechtsverstößen schützen wie eben ein Glaube auch nicht. Der Umstand, dass Europa offiziell weitgehend säkularisiert ist, hat nur gering zu humanistischen Bedinungen geführt...Vor allem erst nach Hitler. Hitler war doch Christ. Ich weiß sehr wohl von den schwer verständlichen Zuständen im Nahen Osten und den kulturellen Differenzen zwischen Europa und Arabien und ich bin ganz sicher nicht bereit, da eine wertende Feststellung zu verdammen: ich kann es auch nicht verstehen, wenn untreue Frauen gesteinigt werden. Aber ich verstehe es eben so wenig, wenn irgend ein Ex die Kinder samt Ex-frau abmurkst, weil er sich nicht in die trennung einfinden kann. Ich möchte auch nicht gesteinigt werden, aber ich gehe ja auch nicht fremd - auch ohne, dass es so drastische Strafen dafür gibt. Verstehste, die Auspeitschung der schwulen zu kritisieren, ist wichtig und sinnvoll, aber der papst verbietet ihnen auch das paradies (kannste dir vorstlelen, was das für einen gläubigen Schwulen bedeutet?) und es gibt "rosa Listen" in jeder Polizeidienststelle und Hitler gar konnte die so überhaupt nicht leiden: er vergaste sie. Die Unterdrückungsmethoden sind eben hier weit subtiler und die kritik ist umso heuchlerischer als in islamischen Ländern und ich sage dir offen, der Umstand, dass hier nur so wenige wirklich an Religion glauben, hat Vor- und Nachteile: Jetzt glauben sie an esokacke, an die demokratie oder an das GG, an "Cash", "DSDS" oder die Lindenstraße und peitschen schwingt die Domina auf Pfadfinderpopos und man juchzt "aua". Im Islam aber, da gibt es Solidarität und Nächstenliebe, gastfreundschaft und Schutz - zugegebenermaßen für die Insassen, aber immerhin. HartzIV wäre denen da egal: Es gibt da familien, die größer sind als unsere Dörfer und Zusammenhalt (auch gegen feinde und Widerstände) halte ich für eine besondere Qualität. Muslima werde ich aber trotzdem nicht.

    Zitat: Horch
    >um daran beißende Kritik anzusetzen, für einen Umstand, der sich mir >ganz offenbar nicht in voller Gänze erschließt: Ein paar zündelnde >TurbanMutanten- auch wenn sie auf jedem sender zur Vorabendzeit zu >sehen sind - lassen mich zum beispiel nicht annehmen, Muslime hätten >ein generelles problem mit Kritik. Also jedenfalls nicht mehr probleme >als Hardcore-Christen, Extrem-katholiken, halbverhungerte Hindus oder >Permakultudesignerinnen mit Baumknutscherfahrung eben auch:

    Ich glaube kaum, dass die "Schmähung" anderer Religionen solche Folgen gezeitigt hätte.
Was denn für "solche" Folgen? Beschreib doch mal, was dir da bekannt ist: Worüber reden dir? Hab ich ein Massaker verpaßt?

    Zitat: Horch
    >grundsätzlich ist Religion an sich scheiße und da ist es mir auch ziemlich >schnuppe, wer sich wegen was angepißt fühlt:

    Gott lässt sich wissenschaftlich nicht beweisen, aber auch nicht widerlegen, Religion ist keine Wissenschaft. Deshalb kann ich dieser pauschalen Aussage keineswegs zustimmen.
Das Religion scheiße ist, läßt sich belegen....Gott braucht man dafür nicht. ich sage aber immer, dass - wenn man schon an etwas glauben will - doch an etwas glauben kann, was auch wissenschaftlichen Prüfungen stand hält. Ich glaube an die Humanität und an die Anarchie - weil ich das geprüft und für gut befunden habe.

    Zitat: Horch
    >naja, wenn ich mich an den "Kopftuchstreit" erinnere, dann war es der >Trägerin kaum möglich, einfach so weiter zu glauben, denn ihr Glaube > (oder was man dafür hielt) hatte ganz opraktische Auswirkungen auf >ihr berufliches Fortkommen. So ganz funktioniert das Ignorieren der >religiösen bezüge also auch hier nicht.

    Es ist aber möglich weiter zu glauben.
Ja, klar, mit empfindlichen eibußen ud die soziale Isolation gibt´s gratis.

    Zitat: Horch
    Auch das man das Kopftuch aus muslimischer Sicht tragen sollte. Sie dürfen es nur nicht. Aber das ist das Problem der Muslime.
In der Bibel steht auch, die Frauen sollten sich das Haupt bedecken und dem Mann Untertan sein. Wenn mir das ernst wäre, so müßte ich auf Zuruf meines Schönsten (angenommen, er wäre ein wenig meschugge) ab morgen lila-Latzhosen tragen, um meine Untertänigkeit zu beweisen - aber freiwillig trage ich einen BH - um mich zu bedecken und weil das so usus ist - wie übrigens die Musliminnen (heißen die so?) auch für sich angeben: sie sind darauf konditioniert, sich ohne Kopfbedeckung nackt zu fühlen, wie ich eben ohne BH. BH-losigkeit ist auch ebenso wenig eine zeichen für die Befreiung der Frau aus dem Patriarchat wie das Kopftuchverbot für Muslimas. An der schlechterstellung der Frau im chrstlich-tradierten aebendland und in islamischen Ländern wird sich durch eine "enttradiotionalisierte" Kleiderordnung nichts ändern.

    Zitat: Horch
    Wenn Sie ein Kopftuch tragen, riskieren sie berufliche Konsequenzen.
Wenn ich mir die Beine rasieren, nennt man mich "Tussi". Maniküre ich mir die Fingernägel so werde ich eine "eingebildete Kuh". Aber ich trage gern einen total schicken Pepita-hut und es wäre mir ein Dorn im Auge, würde man mich deswegen entlassen. Übrigens auch wegen des BH´s. Berufkiche Konsequenzen wegen eines Kleidungsstückes anzudrohen, spricht kaum von religiöser freiheit oder ausgiebiger Toleranz, sondenr eher für einen latenten hang zur Europäischen Kleinbürger-Uniformierung...

    Zitat: Horch
    Nur als Einwurf: Trägt eine westlich Touristin z. B. im Iran westliche Kleidung, erwartet sie etwas ganz anderes.
Ja, Kerle sind hier und dort nicht ganz dicht...Kennste einen, kennste alle. Trage ich hier Minirock und einen tiefen V-Ausschnitt begegnet man mir auch anders als im mausgrauen Tweedkostümchen. Männer eben....*augenroll*

    Zitat: Horch
    Fazit: Unsere westliche Welt mit einem kapitalistischen System gehört nicht meine Sympathie. Ich habe auch keine Sympathie mit dem US-Regime, dass gerade wieder versucht gegen die mehrfach demokratisch wiedergewählte Regierung Venezuelas zu hetzen. Erinnert mich an Allende 1972.
    Aber gegenüber dem Islam, so wie er sich nunmal darstellt, ist es allemal
    wert viele unserer Werte zu verteidigen.
Ich bin im zweifel, was nun schlimmer ist: seine Werte gegen ein vermeintliches Außen verteidigen zu müssen oder sie permanent durch Insassen verletzt zu sehen? Fraglich ist beides brisant, aber ich liebe die Vielfalt und mir ist eine kopftuchtragende Muslima noch angenehmer als eine Angela Merkel mit so furiosen Bemerkungen wie "Folter grundsätzlich nein, aber unte randeren voraussetzungen..." Es gibt in allem gutes und auch schlechtes zu entdecken, nur wird das Gute am Islam so selten debattiert. Dem Guten an der westlichen Welt kann man sich ja kaum erfolgreich erwehren.

Mir ist ein stabiles Wertegebäude (selbst wenn die werte nicht meine sind)auf jeden fall lieber, als ein ständig schwankendes und dauernd mißbrauchtes...[/quote]


[editiert: 21.02.06, 14:21 von Isquierda]
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Horch


New PostErstellt: 21.02.06, 13:39  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

>Aber in deinen Kopf kannste doch gucken! Was läßt dich also wissen, >dass eben die Muslime die Kritik nicht hinnehmen?

Viele Muslime, sicher nicht alle. Aber die Demonstrationen, ob gewalttätig oder nicht, sprechen diese Sprache.

>Daran glaube ich auch nicht - aber mich irritiert immer wieder, dass so >hübsch pauschal das angebliche "Unvermögen" der Muslime als >Argument herangezogen wird, um darzustellen, dass sie sich nicht nach >europäischem Vorbild benehmen (als ob das eine besondere >Qualifikation darstellt *gg*) ,

Nein, vom Unvermögen der Muslime zu reden, wäre wirklich pauschal.
Aber bei allen Defiziten in den westlichen Ländern: Menschenrechte, Demokratie (wenn auch bürgerliche Demokratie) sind Dinge, die ich gerne verteidigen möchte.

>um daran beißende Kritik anzusetzen, für einen Umstand, der sich mir >ganz offenbar nicht in voller Gänze erschließt: Ein paar zündelnde >TurbanMutanten- auch wenn sie auf jedem sender zur Vorabendzeit zu >sehen sind - lassen mich zum beispiel nicht annehmen, Muslime hätten >ein generelles problem mit Kritik. Also jedenfalls nicht mehr probleme >als Hardcore-Christen, Extrem-katholiken, halbverhungerte Hindus oder >Permakultudesignerinnen mit Baumknutscherfahrung eben auch:

Ich glaube kaum, dass die "Schmähung" anderer Religionen solche Folgen gezeitigt hätte.

>grundsätzlich ist Religion an sich scheiße und da ist es mir auch ziemlich >schnuppe, wer sich wegen was angepißt fühlt:

Gott lässt sich wissenschaftlich nicht beweisen, aber auch nicht widerlegen, Religion ist keine Wissenschaft. Deshalb kann ich dieser pauschalen Aussage keineswegs zustimmen.

>naja, wenn ich mich an den "Kopftuchstreit" erinnere, dann war es der >Trägerin kaum möglich, einfach so weiter zu glauben, denn ihr Glaube > (oder was man dafür hielt) hatte ganz opraktische Auswirkungen auf >ihr berufliches Fortkommen. So ganz funktioniert das Ignorieren der >religiösen bezüge also auch hier nicht.

Es ist aber möglich weiter zu glauben. Auch das man das Kopftuch aus muslimischer Sicht tragen sollte. Sie dürfen es nur nicht. Aber das ist das Problem der Muslime.
Wenn Sie ein Kopftuch tragen, riskieren sie berufliche Konsequenzen.
Nur als Einwurf: Trägt eine westlich Touristin z. B. im Iran westliche Kleidung, erwartet sie etwas ganz anderes.

Fazit: Unsere westliche Welt mit einem kapitalistischen System gehört nicht meine Sympathie. Ich habe auch keine Sympathie mit dem US-Regime, dass gerade wieder versucht gegen die mehrfach demokratisch wiedergewählte Regierung Venezuelas zu hetzen. Erinnert mich an Allende 1972.
Aber gegenüber dem Islam, so wie er sich nunmal darstellt, ist es allemal
wert viele unserer Werte zu verteidigen.

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Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 21.02.06, 12:08  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Horch
    >Woran machst du denn fest, dass genau das nicht passiert: Das >hinnehmen der Kritik, auch wenn sie beißend ist?

    Ich kann nicht in die Köpfe anderer Menschen schauen , weiß ich nicht.
Aber in deinen Kopf kannste doch gucken! Was läßt dich also wissen, dass eben die Muslime die Kritik nicht hinnehmen?

    Zitat: Horch
    Ich halte aber nichts davon, die Muslime hier einseitig in der Opferrolle zu sehen. Steinigungen, Auspeitschungen, Verfolgen anderer Religionen, wirtschaftliche Rückständigkeit, Diktatur, dass alles soll der böse Westen schuld sein? Daran kann glauben wer will, ich nicht.
Daran glaube ich auch nicht - aber mich irritiert immer wieder, dass so hübsch pauschal das angebliche "Unvermögen" der Muslime als Argument herangezogen wird, um darzustellen, dass sie sich nicht nach europäischem Vorbild benehmen (als ob das eine besondere Qualifikation darstellt *gg*) , um daran beißende Kritik anzusetzen, für einen Umstand, der sich mir ganz offenbar nicht in voller Gänze erschließt: Ein paar zündelnde TurbanMutanten- auch wenn sie auf jedem sender zur Vorabendzeit zu sehen sind - lassen mich zum beispiel nicht annehmen, Muslime hätten ein generelles problem mit Kritik. Also jedenfalls nicht mehr probleme als Hardcore-Christen, Extrem-katholiken, halbverhungerte Hindus oder Permakultudesignerinnen mit Baumknutscherfahrung eben auch: grundsätzlich ist Religion an sich scheiße und da ist es mir auch ziemlich schnuppe, wer sich wegen was angepißt fühlt: Es ist grundsätzlich unberechtigt - aber leider eben auch nicht zu ändern. es gibt überall Psychopathen und Glaube schützt ganz offenbar vor dem Durchdrehen nicht - vielleicht befördert er sogar das gegenteil. Glaube ist rationalen Argumenten nur schwer zugänglich. Ich bedauere das sehr.

    Zitat: Horch
    >Und welche Abwehrmöglichkeiten als Religiöser hat man denn, wenn die >Kritik über Gebühr beißen ist, nahezu zerfetzend ist? (Was jetzt nicht >heißen soll, dass das aktuell der Fall ist)

    Z. B. ignorieren und seine Religion weiter leben. Es ist übrigens keine Arroganz von oben, wie hier jemand meinte, wenn man die Pressefreiheit verteidigt. Es gibt Journalisten die um ihr Leben fürchten müssen.
naja, wenn ich mich an den "Kopftuchstreit" erinnere, dann war es der Trägerin kaum möglich, einfach so weiter zu glauben, denn ihr Glaube (oder was man dafür hielt) hatte ganz opraktische Auswirkungen auf ihr berufliches Fortkommen. So ganz funktioniert das Ignorieren der religiösen bezüge also auch hier nicht. Sicher bin ich auch dafür, dass religion privatsache ist und man sich am besten darin übt, sich im Stillen an was auch imerm zu freuen, statt missionarisch dem bekenntniszwang zu fröhnen und seine Religion offen zur Schau zu stellen: wen interessiert das schon? Aber gerade die Islamfeindlichkeit zeitigt ja auch praktische Auswirkungen wie ich mir vorstellen kann: Versuch mal ´nen Flugschein zu machen und kündige an, dass du das landen nicht lernen brauchst. 350 000 Terrorverdächtige weltweit hat der CIA auf der Liste: Die meisten wohnen nicht in der USA. Dreimal darfste raten, wo sonst. Nicht umsonst gibt es Aufregung wegen jener Karikaturen sie setzen Muslime mit Terroristen gleich und schüren noch dazu den rassenhaß: Schwarze Haare, dunkle Augen dürften zukünftig noch eher als früher reichen, als potentieller "Staatsfeind" visualisiert zu werden. Dafür brauchste mnicht mal gen mekka beten.

    Zitat: Horch
    >Bist du generell für die Abschaffung des Blasphemie-paragrafen aus >dem StGB? Aber auch deutschland behält sich zumindest theroetisch
    > (ich weiß nicht, wann der letztens bemüht wurde und ob erfolgreich?) >das Recht vor, strafrechtlich gegen "Gottesschänder" vorzugehen. Ob >Mohammed da besonderen Schutz genießt, weiß ich nicht.

    Ja!
Schön! ich auch! Ich bin auch dafür, nicht mit irgendwelchen waldschratfantasieren dauermenstruierender Mondscheingöttinen belästigt zu werden und ich bin ganz dringend dafür, zum Fasching als jesus gehen zu dürfen - ohne dass sich einer pikiert zur seite dreht....Und weil das so ist: Möchte ich, dass das STGB um diese unsägliche Passge bereinigt wird und dann reden wir über Religionsfanatiker und etwaige Ausfälle derer....


[editiert: 21.02.06, 12:15 von Isquierda]
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Horch


New PostErstellt: 21.02.06, 11:47  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

>Woran machst du denn fest, dass genau das nicht passiert: Das >hinnehmen der Kritik, auch wenn sie beißend ist?

Ich kann nicht in die Köpfe anderer Menschen schauen , weiß ich nicht.
Ich halte aber nichts davon, die Muslime hier einseitig in der Opferrolle zu sehen. Steinigungen, Auspeitschungen, Verfolgen anderer Religionen, wirtschaftliche Rückständigkeit, Diktatur, dass alles soll der böse Westen schuld sein? Daran kann glauben wer will, ich nicht.

>Und welche Abwehrmöglichkeiten als Religiöser hat man denn, wenn die >Kritik über Gebühr beißen ist, nahezu zerfetzend ist? (Was jetzt nicht >heißen soll, dass das aktuell der Fall ist)

Z. B. ignorieren und seine Religion weiter leben. Es ist übrigens keine Arroganz von oben, wie hier jemand meinte, wenn man die Pressefreiheit verteidigt. Es gibt Journalisten die um ihr Leben fürchten müssen.

>Bist du generell für die Abschaffung des Blasphemie-paragrafen aus >dem StGB? Aber auch deutschland behält sich zumindest theroetisch
> (ich weiß nicht, wann der letztens bemüht wurde und ob erfolgreich?) >das Recht vor, strafrechtlich gegen "Gottesschänder" vorzugehen. Ob >Mohammed da besonderen Schutz genießt, weiß ich nicht.

Ja!

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Isquierda

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Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 20.02.06, 17:26  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Horch
    Dazu gehört dann aber auch, dass sie Kritik, auch beißende Kritik hinnehmen müssen.
Woran machst du denn fest, dass genau das nicht passiert: Das hinnehmen der Kritik, auch wenn sie beißend ist? Und welche Abwehrmöglichkeiten als Religiöser hat man denn, wenn die Kritik über Gebühr beißen ist, nahezu zerfetzend ist? (Was jetzt nicht heißen soll, dass das aktuell der Fall ist)

Bist du generell für die Abschaffung des Blasphemie-paragrafen aus dem StGB? Aber auch deutschland behält sich zumindest theroetisch (ich weiß nicht, wann der letztens bemüht wurde und ob erfolgreich?) das Recht vor, strafrechtlich gegen "Gottesschänder" vorzugehen. Ob Mohammed da besonderen Schutz genießt, weiß ich nicht.

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Horch


New PostErstellt: 20.02.06, 16:46  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

Zunächst einmal ein paar Anmerkungen:

In erster Linie ist es der Islam bzw, desen Anhänger, die hier hetzen.
Während in islamischen Ländern, Anders- und Nichtgläubige verfolgt werden (das christliche Kreuz ist verboten, Kritk am Islam steht unter Todesstrafe, Abfall vom Islam sowieso, westlich gekleidete Frauen werden ausgepeitscht, der Bau einer Kirche ist verboten), genießen Moslems hier das Recht ihre Religion frei auszuüben. Und auch die Atheisten haben hier auch nicht annähernd das zu befürchten, was ihnen islamischen Ländern droht.
Sie dürfen sich offen als Atheist ausgeben.
Ich bin sehr dafür, dass Muslime wie alle anderen auch, ihre Religion ausüben können. Dazu gehört dann aber auch, dass sie Kritik, auch beißende Kritik hinnehmen müssen.
Und es erzürnt mich, dass viele hierzulande eine Extrawurst für den Islam braten wollen. Die TAZ brachte es fertig, sich wüst über die Karikaturen aufzuregen und einen Tag später die christliche Religion zu verspotten. Das ist Heuchelei.

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bjk

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New PostErstellt: 20.02.06, 16:40  Betreff:  Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen




kopiert aus: http://www.jungewelt.de/2006/02-07/049.php?sstr=Reuven|Moskovitz


»Schlecht informiert oder falsch beraten«

Offener Brief eines israelischen Friedensaktivisten an Bundeskanzlerin Merkel

* Der israelische Friedensaktivist Reuven Moskovitz wandte sich in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel:



Vor 15 Jahren erlebte ich zu Hause in Jerusalem mit Freude und bis zu Tränen gerührt den Fall der Mauer in Berlin und sah die Begeisterung von Tausenden befreiter Menschen. Unter diesen Menschen befanden auch Sie sich, Frau Angela Merkel. Heute sind Sie Bundeskanzlerin und mit leichter Zuversicht habe ich Ihre Auftritte in der Europäischen Union, in den Vereinigten Staaten und in Rußland verfolgt. In Davos haben Sie den Vater des deutschen Wirtschaftswunders, Herrn Erhard, zitiert und Ihre Zustimmung zu der sozialen Marktwirtschaft ausgesprochen – wie von Befreiung und Innovationen geredet. In Erwartung Ihres Besuchs in meinem Land hat mich das hoffnungsvoll gestimmt.

Seit Jahren träume ich von einem deutschen Beitrag zu Frieden und Sicherheit in Israel und Palästina. Als Jude habe ich mir als Leitfaden meines Lebens ein Spruch der jüdischen Weisen gewählt: »Ein Held ist, wer seinen Feind zum Freund macht«.

Was haben Sie, Frau Bundeskanzlerin, jedoch in unserem Land gemacht? Wem nützt das ständige Wiederholen des abgedroschenen Mantra: »Wir reden nicht mit unseren Feinden, solange diese Israel nicht anerkennen und Terror ausüben?« Es scheint mir leider so, daß Sie über die Beziehungen zwischen uns und den palästinensischen Nachbarn schlecht informiert oder falsch beraten sind. Heutzutage ist die Hauptfrage nicht die arabische Anerkennung des Existenzrechts Israels, sondern die israelische Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts der Palästinenser, frei von militärischer Besatzung und Kolonisierung.

Wem nützt es, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, wenn Sie sich einordnen in die fragwürdige Reihe deutscher Politiker, die meinen, der Holocaust immunisiere die israelische Politik gegen jegliche Kritik – Kritik, die Verletzung von Menschenrechten, Völkerrecht und Menschenwürde betrifft. Als Opfer des Holocaust sollen wir, Israelis, das Recht haben, unseren Nachbarn mit Gewalt und Besatzung die Freiheit und das Recht auf Leben und Besitz zu verweigern? Wenn aber diese Nachbarn sich, durch die unerträglichen Umstände gezwungen sehen, die Freiheit zum bewaffneten Widerstand nehmen – in einer Weise, die ich ausdrücklich persönlich nicht rechtfertige, dann wird es als Terror angeprangert. Aus meiner Sicht ist dieser Widerstand für die Palästinenser das letzte Mittel der Unfreiheit zu entkommen.

Als mögliches Opfer des Terrors und als Bürger Israels habe ich erkannt, daß unsere Politik seit der Staatsgründung den Palästinensern keine attraktive Alternative geboten hat, um sie zu überzeugen, den Weg des Widerstandes zu verlassen.(...)

Mir scheint, Frau Dr. Merkel, daß (...) Sie einige Informationen verpaßt haben. So hatte z. B. der ermordete Gründer von Hamas, Scheich Ahmad Yassin, einen Waffenstillstand von 30 Jahren innerhalb der Grenzen von 1967 – das bedeutet für die Palästinenser ein Gebiet von 20 bis 22 Prozent des ursprünglichen Palästina – vorgeschlagen. Auch seine Nachfolger strebten dieses an. Warum, denken Sie, muß Deutschland der Hamas, die bei den Wahlen gesiegt hat, die Bedingung stellen, Israel zu anerkennen? Welches Israel meinen Sie, Frau Bundeskanzlerin? Das von 1947, 1967 oder das gegenwärtige Israel, das die meisten Palästinenser unter militärischer Besatzung und hinter Mauern, zersplittert in drei Bantustan-Zonen hält? Wie haben Sie sich, Frau Dr. Merkel, in Ihrer DDR-Zone, hinter Mauer und Eisernem Vorhang, gefühlt?



Mensch bleiben muß der Mensch ...
von Tegtmeier
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bjk

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New PostErstellt: 20.02.06, 16:33  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen




kopiert aus: http://www.neuesdeutschland.de/artikel.asp?AID=85406&IDC=2


08.02.06

Gedächtnis der Demütigungen

Von Jürgen Reents



Die verantwortlichen Redakteure der »Jyllands-Posten« waren auf eine handfeste Provokation aus, als sie ihre Mohammed-Karikaturen in Auftrag gaben. Niemand, dem die Genesis dieser Verächtlichmachung inzwischen bekannt ist, wird dies bestreiten können. Was als absichtsvolles Begleitfeuer für die ausländerfeindliche Politik der dänischen Regierung begann, auf eine ideologische Ertüchtigung der dänischen Rechten zielte, hat sich zur brennenden Lunte an einem internationalen Pulverfass entwickelt. Kein Zweifel: Es sind extremistische Heißsporne, die das Pulverfass nun in europäische Botschaften und Kulturhäuser rollen – und autoritäre Regimes, die aus eigenem Kalkül das Spalier dafür frei, jedenfalls nicht dicht machen. Kein Zweifel aber auch: Hingestellt und reichlich gefüllt wurde dieses Pulverfass von anderer Hand.

Journalisten (und Politiker), die meinen, sie müssten hier zur Verteidigung der Pressefreiheit auf die Barrikade gehen, sich gar mit massenhaftem Nachdruck der Karikaturen als standhaft beweisen, machen es sich zu leicht. Es ist keine Courage von unten, sondern Draufgängertum von oben. Diese Zeitung hat dem mit Bedacht entsagt. Es gibt keine »Dokumentationspflicht« (taz) und keinen journalistischen Kodex zum visuellen »Beleg« (Berliner Zeitung) von Beleidigungen, die so und nicht anders gemeint waren. Die Pressefreiheit, für die mit hehren Worten am ungeeigneten Objekt gefochten wird, verkommt so zur Rede für die ungehinderte Herrschaft von Arroganz. Es ist auch nicht glaubwürdig zu behaupten, es ginge hier nicht gegen den Islam, wenn im nächsten Kommentar das »Recht auf Blasphemie« gegen einen »frühmittelalterlichen Räuberfürsten« eingeklagt (Die Welt) oder der »islamischen Welt« eine Rückständigkeit attestiert wird, weil sie »im Unterschied zu den Europäern (man beachte das Gegensatzpaar! /jrs) die Grundlagen ihrer Kultur niemals im Sinne einer Fundamentalkritik durchforstet« habe (FAZ).

Die Mohammed-Karikaturen sind nur ein Auslöser für das Aufbrechen einer tiefen Unbehaglichkeit – irgendwann hätte auch ein anderer Vorfall gereicht. Wer jenen Muslimen zuhört, die sich empören, ohne zu zündeln, kann dies auch noch verspätet erfahren: »Man hat den Eindruck, mit den Muslimen kann man alles machen«, meinte der Berliner Al-Dschasira-Korrespondent Aktham Suliman. Die westliche Welt hat zu lange ignoriert, dass es in Ländern, die in erster Linie als Rohstoffreservoir oder strategisches Scharnier angesehen und deren Bewohner im übrigen mit westlicher Hilfe schikaniert und bedrängt werden, ein anderes Gedächtnis gibt: das Gedächtnis für die vielen Ereignisse der Demütigung.

Fast jeder in der arabischen Welt kann die uneingelösten UNO-Resolutionen präzise mit Datum und Dokumentnummer aufzählen, die ihnen Freiheit von Besatzung, Rechte und Selbstbestimmung verheißen haben. Fast jeder in der arabischen und islamischen Welt erinnert sich gut, dass US-Präsident Bush seinen »Kampf gegen den Terrorismus« – der ihnen wie uns mehr Terror gebracht hat, als zuvor war – in seiner ersten Erklärung als »Kreuzzug« titulierte und US-Piloten ihre Raketen mit »Happy Ramadan« beschrifteten. Fast jeder in der islamischen Welt wird die militärischen Drohungen der Herren Rumsfeld, McCain, Mofaz und anderen gegen Iran als Gefahr für das eigene Leben oder das seiner Angehörigen begreifen – unabhängig davon, wie nah oder fern er der Ideologie des weiß Gott und weiß Allah intoleranten Mullah-Regimes steht.

Dies ist die Stelle, an der ein Friedbert Pflüger einem Christian Ströbele notorisch entgegenschnauzt: Sie sehen das Böse immer nur in den USA. – Nein. Die Voraussetzung, dass das Pulverfass nicht brutal explodiert, ist nur, dass die tiefe Mitschuld derjenigen, die die politischen, sozialen und kulturellen Geschicke dieser Welt wie keine anderen lenken, ebenso namhaft gemacht und bereinigt wird. Sonst wird jeder Ruf nach Mäßigung verhallen, zu dem vernünftigere Stimmen sich angesichts des begonnenen Brandes nun veranlasst sehen.



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von Tegtmeier
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