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Isquierda

Beiträge: 279

New PostErstellt: 21.02.06, 14:16     Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?

    Zitat: Horch
    >Aber in deinen Kopf kannste doch gucken! Was läßt dich also wissen, >dass eben die Muslime die Kritik nicht hinnehmen?

    Viele Muslime, sicher nicht alle. Aber die Demonstrationen, ob gewalttätig oder nicht, sprechen diese Sprache.
Viele? Einigen wir uns auf ein paar? Immerhin ist die Berichtserstattung bekanntermaßen ziemlich sensationsgeil und wenn es zum medienereignis wird, wenn ein paar Antifas als gegenaktion zu einem Naziaufmarsch ein Polizeiauto entglasen und eben genau darüber reißerisch berichtet erstattet wird, dann ist wohl auch dem letzten klar, dass Objektivität und Genauigkeit nicht wirklich Anliegen der Presse ist. Ich habe nur wenige Menschen wutentbrannt Häuser anzünden sehen und sie sahen alle irgendwie gleich aus. Allerdings gab es dann regelrechte Bilderserie...Alles ziemlich aufregend.

    Zitat: Horch
    >Daran glaube ich auch nicht - aber mich irritiert immer wieder, dass so >hübsch pauschal das angebliche "Unvermögen" der Muslime als >Argument herangezogen wird, um darzustellen, dass sie sich nicht nach >europäischem Vorbild benehmen (als ob das eine besondere >Qualifikation darstellt *gg*) ,

    Nein, vom Unvermögen der Muslime zu reden, wäre wirklich pauschal.
    Aber bei allen Defiziten in den westlichen Ländern: Menschenrechte, Demokratie (wenn auch bürgerliche Demokratie) sind Dinge, die ich gerne verteidigen möchte.
So geht´s den Anwohner da wohl auch. Der Iran weist sehr wohl demokratsiche Tendenzen auf und wenn man es als garant für eine - wenn auch bürgerliche - demokratie nehmen will, dass es Wahlen gibt (ein anderes kriterium fällt mir gerade nicht ein) - dann ist der Iran wohl demokratisch strukturiert, wie übrigens auch die Türkei...*zwinker* Menschenrechtsverstöße und Widerstand dagegen gibt es hier wie da - nur fällt es den einen wohl leichter, sich als Demokratie zu vermarkten, während man den anderen solche Bestrebungen viel zu leichtfertig abspricht. Wenn ich darüber rede, dass ich Demokratie schützen möchte, beginne ich damit, mich zu fragen, was Demokratie ist. Zweifelsohne ist die freiheit der menschen ein oberstes und heeres Ziel -aber Demokratie (eine bürgerliche) kann nicht vor menschenrechtsverstößen schützen wie eben ein Glaube auch nicht. Der Umstand, dass Europa offiziell weitgehend säkularisiert ist, hat nur gering zu humanistischen Bedinungen geführt...Vor allem erst nach Hitler. Hitler war doch Christ. Ich weiß sehr wohl von den schwer verständlichen Zuständen im Nahen Osten und den kulturellen Differenzen zwischen Europa und Arabien und ich bin ganz sicher nicht bereit, da eine wertende Feststellung zu verdammen: ich kann es auch nicht verstehen, wenn untreue Frauen gesteinigt werden. Aber ich verstehe es eben so wenig, wenn irgend ein Ex die Kinder samt Ex-frau abmurkst, weil er sich nicht in die trennung einfinden kann. Ich möchte auch nicht gesteinigt werden, aber ich gehe ja auch nicht fremd - auch ohne, dass es so drastische Strafen dafür gibt. Verstehste, die Auspeitschung der schwulen zu kritisieren, ist wichtig und sinnvoll, aber der papst verbietet ihnen auch das paradies (kannste dir vorstlelen, was das für einen gläubigen Schwulen bedeutet?) und es gibt "rosa Listen" in jeder Polizeidienststelle und Hitler gar konnte die so überhaupt nicht leiden: er vergaste sie. Die Unterdrückungsmethoden sind eben hier weit subtiler und die kritik ist umso heuchlerischer als in islamischen Ländern und ich sage dir offen, der Umstand, dass hier nur so wenige wirklich an Religion glauben, hat Vor- und Nachteile: Jetzt glauben sie an esokacke, an die demokratie oder an das GG, an "Cash", "DSDS" oder die Lindenstraße und peitschen schwingt die Domina auf Pfadfinderpopos und man juchzt "aua". Im Islam aber, da gibt es Solidarität und Nächstenliebe, gastfreundschaft und Schutz - zugegebenermaßen für die Insassen, aber immerhin. HartzIV wäre denen da egal: Es gibt da familien, die größer sind als unsere Dörfer und Zusammenhalt (auch gegen feinde und Widerstände) halte ich für eine besondere Qualität. Muslima werde ich aber trotzdem nicht.

    Zitat: Horch
    >um daran beißende Kritik anzusetzen, für einen Umstand, der sich mir >ganz offenbar nicht in voller Gänze erschließt: Ein paar zündelnde >TurbanMutanten- auch wenn sie auf jedem sender zur Vorabendzeit zu >sehen sind - lassen mich zum beispiel nicht annehmen, Muslime hätten >ein generelles problem mit Kritik. Also jedenfalls nicht mehr probleme >als Hardcore-Christen, Extrem-katholiken, halbverhungerte Hindus oder >Permakultudesignerinnen mit Baumknutscherfahrung eben auch:

    Ich glaube kaum, dass die "Schmähung" anderer Religionen solche Folgen gezeitigt hätte.
Was denn für "solche" Folgen? Beschreib doch mal, was dir da bekannt ist: Worüber reden dir? Hab ich ein Massaker verpaßt?

    Zitat: Horch
    >grundsätzlich ist Religion an sich scheiße und da ist es mir auch ziemlich >schnuppe, wer sich wegen was angepißt fühlt:

    Gott lässt sich wissenschaftlich nicht beweisen, aber auch nicht widerlegen, Religion ist keine Wissenschaft. Deshalb kann ich dieser pauschalen Aussage keineswegs zustimmen.
Das Religion scheiße ist, läßt sich belegen....Gott braucht man dafür nicht. ich sage aber immer, dass - wenn man schon an etwas glauben will - doch an etwas glauben kann, was auch wissenschaftlichen Prüfungen stand hält. Ich glaube an die Humanität und an die Anarchie - weil ich das geprüft und für gut befunden habe.

    Zitat: Horch
    >naja, wenn ich mich an den "Kopftuchstreit" erinnere, dann war es der >Trägerin kaum möglich, einfach so weiter zu glauben, denn ihr Glaube > (oder was man dafür hielt) hatte ganz opraktische Auswirkungen auf >ihr berufliches Fortkommen. So ganz funktioniert das Ignorieren der >religiösen bezüge also auch hier nicht.

    Es ist aber möglich weiter zu glauben.
Ja, klar, mit empfindlichen eibußen ud die soziale Isolation gibt´s gratis.

    Zitat: Horch
    Auch das man das Kopftuch aus muslimischer Sicht tragen sollte. Sie dürfen es nur nicht. Aber das ist das Problem der Muslime.
In der Bibel steht auch, die Frauen sollten sich das Haupt bedecken und dem Mann Untertan sein. Wenn mir das ernst wäre, so müßte ich auf Zuruf meines Schönsten (angenommen, er wäre ein wenig meschugge) ab morgen lila-Latzhosen tragen, um meine Untertänigkeit zu beweisen - aber freiwillig trage ich einen BH - um mich zu bedecken und weil das so usus ist - wie übrigens die Musliminnen (heißen die so?) auch für sich angeben: sie sind darauf konditioniert, sich ohne Kopfbedeckung nackt zu fühlen, wie ich eben ohne BH. BH-losigkeit ist auch ebenso wenig eine zeichen für die Befreiung der Frau aus dem Patriarchat wie das Kopftuchverbot für Muslimas. An der schlechterstellung der Frau im chrstlich-tradierten aebendland und in islamischen Ländern wird sich durch eine "enttradiotionalisierte" Kleiderordnung nichts ändern.

    Zitat: Horch
    Wenn Sie ein Kopftuch tragen, riskieren sie berufliche Konsequenzen.
Wenn ich mir die Beine rasieren, nennt man mich "Tussi". Maniküre ich mir die Fingernägel so werde ich eine "eingebildete Kuh". Aber ich trage gern einen total schicken Pepita-hut und es wäre mir ein Dorn im Auge, würde man mich deswegen entlassen. Übrigens auch wegen des BH´s. Berufkiche Konsequenzen wegen eines Kleidungsstückes anzudrohen, spricht kaum von religiöser freiheit oder ausgiebiger Toleranz, sondenr eher für einen latenten hang zur Europäischen Kleinbürger-Uniformierung...

    Zitat: Horch
    Nur als Einwurf: Trägt eine westlich Touristin z. B. im Iran westliche Kleidung, erwartet sie etwas ganz anderes.
Ja, Kerle sind hier und dort nicht ganz dicht...Kennste einen, kennste alle. Trage ich hier Minirock und einen tiefen V-Ausschnitt begegnet man mir auch anders als im mausgrauen Tweedkostümchen. Männer eben....*augenroll*

    Zitat: Horch
    Fazit: Unsere westliche Welt mit einem kapitalistischen System gehört nicht meine Sympathie. Ich habe auch keine Sympathie mit dem US-Regime, dass gerade wieder versucht gegen die mehrfach demokratisch wiedergewählte Regierung Venezuelas zu hetzen. Erinnert mich an Allende 1972.
    Aber gegenüber dem Islam, so wie er sich nunmal darstellt, ist es allemal
    wert viele unserer Werte zu verteidigen.
Ich bin im zweifel, was nun schlimmer ist: seine Werte gegen ein vermeintliches Außen verteidigen zu müssen oder sie permanent durch Insassen verletzt zu sehen? Fraglich ist beides brisant, aber ich liebe die Vielfalt und mir ist eine kopftuchtragende Muslima noch angenehmer als eine Angela Merkel mit so furiosen Bemerkungen wie "Folter grundsätzlich nein, aber unte randeren voraussetzungen..." Es gibt in allem gutes und auch schlechtes zu entdecken, nur wird das Gute am Islam so selten debattiert. Dem Guten an der westlichen Welt kann man sich ja kaum erfolgreich erwehren.

Mir ist ein stabiles Wertegebäude (selbst wenn die werte nicht meine sind)auf jeden fall lieber, als ein ständig schwankendes und dauernd mißbrauchtes...[/quote]


[editiert: 21.02.06, 14:21 von Isquierda]
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