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Autor |
Beitrag |
soyfer
Beiträge: 205
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Erstellt: 22.02.06, 12:18 Betreff: Re: Anarchie - Was ist das? - Teil II |
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Zitat: Riker
Zitat:
Das mag ja mit deinem Weltbild übereinstimmen und du magst eine Beliebigkeitsvorstellung von Menschen haben, dass dir unter allen Bedingungen Angst und Bange vor anderen und dir ist. |
Anarchie - was ist das" war letztlich nur ein Aufhänger um irgendwie über Ängste oder das was einem Angst macht reden zu können |
Das hat sich nur so ergeben. Reden wollten wahrscheinlich wir beide nicht darüber, aber in diesen differenten Sichtweisen sind wir halt da aneinandergeprallt und nicht mehr davon weggekommen. Wäre die Diskussion ein wenig anders verlaufen, wären wir in einer anderen Frage aneinandergeprallt, weil beide Ansätze so weit auseinanderliegen, dass sie anscheinend untereinander nicht einmal kommunizierbar sind. Ist auch nicht weiter tragisch, nur die Zeit hätt' man sich schenken können.
Zitat: Riker
Die Zwänge werden von der Angst aufrechterhalten - tja |
Und umgekehrt. Die Angst wird durch Zwänge aufrechterhalten. Natürliche Ängste durch natürliche Zwänge, künstliche Ängste durch künstliche Zwänge.
Zitat: Riker
Die MButi lebten in einer intakten Umwelt - kaum anzunehmen daß die voreinandere Angst haben.
Wir als Zivilisation machen die Umwelt nieder und betreiben kostspielige Rüstungsetats...
und dahinter steht nur ein Mechanismus und der heißt Angst. |
Ich würde zwar den direkten Schluss nicht ziehen, dass die Niedermachung der Umwelt Angst erzeugt. Aber das Niedermachen der Umwelt ist ein Symptom der Zwänge.
Deine Sachverhaltsdarstellung würde ich also umdrehen - zumindest, wie ich sie verstanden habe: Du sagst: Umweltzerstörung erzeugt Angst, und die Angst die Zwänge, also: ist die Umwelt intakt, gibt es keine Ängste, gibt es keine Zwänge. Ich sehe das eher so: die gesellschaftlichen Zwänge führen dazu, dass der Mensch in ständiger Konkurrenz zueinander steht und daraus resultiert die Notwendigkeit, immer effektiver alles nutzen zu müssen, die Natur einschließlich der Mitmenschen. Daraus resultiert die Zerstörung der Natur einschließlich der Mitmenschen (und weil das ein jeder tut) aller Menschen. Diese gegenseitige Zerstörung der Menschen erzeugt Angst und diese Angst soll durch die Errichtung neuer Zwänge überwunden werden. Dies ist ein Teufelskreis, den man nur nicht-systemimmanent durchbrechen muss, um herauszukommen. Zerschlägt man die Zwänge fällt die Konkurrenz, fällt die Angst, fällt die Niedermachung der Natur. Um die Zwänge zerschlagen zu können, müssen diese und ihre Wirkung auf die Ängste aber erkannt sein. Das ist aber dadurch gegeben, dass, wenn genügend Menschen vorhanden sind, die Zwänge zerschlagen zu wollen, auch genug Menschen vorhanden sind, vor denen man keine Angst haben muss. Durch diese genügenden Menschen können diese verhindern, dass die mit Ängste noch erfüllten zum Schutz vor ihren Ängsten neue Zwänge etablieren (sie können Zwänge in ihren Kreisen einführen, solange die Unterwefung unter sie freiwillig geschieht; damit verliert der Zwang aber das Zwingende und ist faktisch Atrappe).
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