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Riker
New PostErstellt: 23.02.06, 10:51     Betreff: Re: Anarchie - Was ist das? - Teil II

    Zitat:
    Deine Sachverhaltsdarstellung würde ich also umdrehen - zumindest, wie ich sie verstanden habe:
    Du sagst: Umweltzerstörung erzeugt Angst, und die Angst die Zwänge, also: ist die Umwelt intakt, gibt es keine Ängste, gibt es keine Zwänge.
    Ich sehe das eher so: die gesellschaftlichen Zwänge führen dazu, dass der Mensch in ständiger Konkurrenz zueinander steht und daraus resultiert die Notwendigkeit, immer effektiver alles nutzen zu müssen, die Natur einschließlich der Mitmenschen. Daraus resultiert die Zerstörung der Natur einschließlich der Mitmenschen (und weil das ein jeder tut) aller Menschen. Diese gegenseitige Zerstörung der Menschen erzeugt Angst und diese Angst soll durch die Errichtung neuer Zwänge überwunden werden. Dies ist ein Teufelskreis, den man nur nicht-systemimmanent durchbrechen muss, um herauszukommen. Zerschlägt man die Zwänge fällt die Konkurrenz, fällt die Angst, fällt die Niedermachung der Natur.
    Um die Zwänge zerschlagen zu können, müssen diese und ihre Wirkung auf die Ängste aber erkannt sein. Das ist aber dadurch gegeben, dass, wenn genügend Menschen vorhanden sind, die Zwänge zerschlagen zu wollen, auch genug Menschen vorhanden sind, vor denen man keine Angst haben muss. Durch diese genügenden Menschen können diese verhindern, dass die mit Ängste noch erfüllten zum Schutz vor ihren Ängsten neue Zwänge etablieren (sie können Zwänge in ihren Kreisen einführen, solange die Unterwefung unter sie freiwillig geschieht; damit verliert der Zwang aber das Zwingende und ist faktisch Atrappe).
Ich sage nur, daß die Zwänge von den Ängsten aufrechterhalten werden.
Eine freie Gesellschaft kann nur in einer intakten Umwelt existieren - das bedingt sich gegenseitig. Die fortschreitende Umweltzerstörung zeigt, daß die existierende Herrschaftssysteme damit nicht klar kommen, diese Entwicklung zu Tage befördert haben. Der Kapitalismus im Gewande der repräsentativen "Demokratie" als solches funktioniert nur deswegen, da die Unzufriedenheit aufrechterhalten wird. Die 5. Macht in ihrem Aspekt der Werbung tut nichts anderes und will nichts anderes als Bedürfnisse zu suggerieren, wo eigentlich keine sind und man nennt das dann Bedarfsweckung. Solange dieser Mechanismus wirkt, ist Freiheit nicht realisierbar, denn diese unnatürlichen Bedürfnisse können nur durch Ausbeutung realisiert werden, sei es der Mensch oder die Natur, welche dafür als Ressource herhalten muß. Da spielt dann die Thematik Arbeitsplatz hinein. Die Gewerkschaften finden im allgemeinen Arbeitsplätze generell gut und sehen nicht, daß manch ein Arbeitsplatz den Wohlstand und die Freiheit des/der Menschen untergräbt. Man kann das Bruttosozialprodukt auch dadurch steigern, in dem man Bomben oder sonstige Kriegsmacheniere produziert. Gleichwohl nimmt das bruttosozialprodukt in politik und medien einen hohen stellenwert ein. es vergeht kaum ein tag wo diese kennziffer nicht zur volksverdummung zum besten gegeben wird. und selbst wenn ein arbeitsplatz mal wieder in der rüstungs- oder Luftfahrtindustrie gesichert ist, dann ist ja selbst in den Augen der "Linken" ein sieg errungen worden. Das es ein Phyrrussieg ist, bleibt dem kollektiven Bewußtsein verborgen.

Politik braucht Gestaltungswillen und irgendwie muß sich dieser Gestaltungswillen des Volkes artikulieren können und die Ohnmacht der entmündigten Gesellschaft wird man m. e. nur mit dirketer demokratie begegnen und auflösen können und wenn dann im laufe der Zeit das gesellschaftliche bewußtsein in sachen zwänge sensibilisiert ist, wird das übrige möglich sein. Die vielen, die du erhoffst, müssen sich artikulieren können und ohne basisdemokratische Gegenbewegung zum jetzigen Versklavungsystem, wird es keine Freiheit geben, denn die außerparlamentarische Opposition bleibt so gezwungenermaßen mundtot.
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