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Wollen religiöse Irre den Super-GAU?

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Seite: 1, 2, 3, 4, 5
Autor Beitrag
Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 21.02.06, 14:16  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Horch
    >Aber in deinen Kopf kannste doch gucken! Was läßt dich also wissen, >dass eben die Muslime die Kritik nicht hinnehmen?

    Viele Muslime, sicher nicht alle. Aber die Demonstrationen, ob gewalttätig oder nicht, sprechen diese Sprache.
Viele? Einigen wir uns auf ein paar? Immerhin ist die Berichtserstattung bekanntermaßen ziemlich sensationsgeil und wenn es zum medienereignis wird, wenn ein paar Antifas als gegenaktion zu einem Naziaufmarsch ein Polizeiauto entglasen und eben genau darüber reißerisch berichtet erstattet wird, dann ist wohl auch dem letzten klar, dass Objektivität und Genauigkeit nicht wirklich Anliegen der Presse ist. Ich habe nur wenige Menschen wutentbrannt Häuser anzünden sehen und sie sahen alle irgendwie gleich aus. Allerdings gab es dann regelrechte Bilderserie...Alles ziemlich aufregend.

    Zitat: Horch
    >Daran glaube ich auch nicht - aber mich irritiert immer wieder, dass so >hübsch pauschal das angebliche "Unvermögen" der Muslime als >Argument herangezogen wird, um darzustellen, dass sie sich nicht nach >europäischem Vorbild benehmen (als ob das eine besondere >Qualifikation darstellt *gg*) ,

    Nein, vom Unvermögen der Muslime zu reden, wäre wirklich pauschal.
    Aber bei allen Defiziten in den westlichen Ländern: Menschenrechte, Demokratie (wenn auch bürgerliche Demokratie) sind Dinge, die ich gerne verteidigen möchte.
So geht´s den Anwohner da wohl auch. Der Iran weist sehr wohl demokratsiche Tendenzen auf und wenn man es als garant für eine - wenn auch bürgerliche - demokratie nehmen will, dass es Wahlen gibt (ein anderes kriterium fällt mir gerade nicht ein) - dann ist der Iran wohl demokratisch strukturiert, wie übrigens auch die Türkei...*zwinker* Menschenrechtsverstöße und Widerstand dagegen gibt es hier wie da - nur fällt es den einen wohl leichter, sich als Demokratie zu vermarkten, während man den anderen solche Bestrebungen viel zu leichtfertig abspricht. Wenn ich darüber rede, dass ich Demokratie schützen möchte, beginne ich damit, mich zu fragen, was Demokratie ist. Zweifelsohne ist die freiheit der menschen ein oberstes und heeres Ziel -aber Demokratie (eine bürgerliche) kann nicht vor menschenrechtsverstößen schützen wie eben ein Glaube auch nicht. Der Umstand, dass Europa offiziell weitgehend säkularisiert ist, hat nur gering zu humanistischen Bedinungen geführt...Vor allem erst nach Hitler. Hitler war doch Christ. Ich weiß sehr wohl von den schwer verständlichen Zuständen im Nahen Osten und den kulturellen Differenzen zwischen Europa und Arabien und ich bin ganz sicher nicht bereit, da eine wertende Feststellung zu verdammen: ich kann es auch nicht verstehen, wenn untreue Frauen gesteinigt werden. Aber ich verstehe es eben so wenig, wenn irgend ein Ex die Kinder samt Ex-frau abmurkst, weil er sich nicht in die trennung einfinden kann. Ich möchte auch nicht gesteinigt werden, aber ich gehe ja auch nicht fremd - auch ohne, dass es so drastische Strafen dafür gibt. Verstehste, die Auspeitschung der schwulen zu kritisieren, ist wichtig und sinnvoll, aber der papst verbietet ihnen auch das paradies (kannste dir vorstlelen, was das für einen gläubigen Schwulen bedeutet?) und es gibt "rosa Listen" in jeder Polizeidienststelle und Hitler gar konnte die so überhaupt nicht leiden: er vergaste sie. Die Unterdrückungsmethoden sind eben hier weit subtiler und die kritik ist umso heuchlerischer als in islamischen Ländern und ich sage dir offen, der Umstand, dass hier nur so wenige wirklich an Religion glauben, hat Vor- und Nachteile: Jetzt glauben sie an esokacke, an die demokratie oder an das GG, an "Cash", "DSDS" oder die Lindenstraße und peitschen schwingt die Domina auf Pfadfinderpopos und man juchzt "aua". Im Islam aber, da gibt es Solidarität und Nächstenliebe, gastfreundschaft und Schutz - zugegebenermaßen für die Insassen, aber immerhin. HartzIV wäre denen da egal: Es gibt da familien, die größer sind als unsere Dörfer und Zusammenhalt (auch gegen feinde und Widerstände) halte ich für eine besondere Qualität. Muslima werde ich aber trotzdem nicht.

    Zitat: Horch
    >um daran beißende Kritik anzusetzen, für einen Umstand, der sich mir >ganz offenbar nicht in voller Gänze erschließt: Ein paar zündelnde >TurbanMutanten- auch wenn sie auf jedem sender zur Vorabendzeit zu >sehen sind - lassen mich zum beispiel nicht annehmen, Muslime hätten >ein generelles problem mit Kritik. Also jedenfalls nicht mehr probleme >als Hardcore-Christen, Extrem-katholiken, halbverhungerte Hindus oder >Permakultudesignerinnen mit Baumknutscherfahrung eben auch:

    Ich glaube kaum, dass die "Schmähung" anderer Religionen solche Folgen gezeitigt hätte.
Was denn für "solche" Folgen? Beschreib doch mal, was dir da bekannt ist: Worüber reden dir? Hab ich ein Massaker verpaßt?

    Zitat: Horch
    >grundsätzlich ist Religion an sich scheiße und da ist es mir auch ziemlich >schnuppe, wer sich wegen was angepißt fühlt:

    Gott lässt sich wissenschaftlich nicht beweisen, aber auch nicht widerlegen, Religion ist keine Wissenschaft. Deshalb kann ich dieser pauschalen Aussage keineswegs zustimmen.
Das Religion scheiße ist, läßt sich belegen....Gott braucht man dafür nicht. ich sage aber immer, dass - wenn man schon an etwas glauben will - doch an etwas glauben kann, was auch wissenschaftlichen Prüfungen stand hält. Ich glaube an die Humanität und an die Anarchie - weil ich das geprüft und für gut befunden habe.

    Zitat: Horch
    >naja, wenn ich mich an den "Kopftuchstreit" erinnere, dann war es der >Trägerin kaum möglich, einfach so weiter zu glauben, denn ihr Glaube > (oder was man dafür hielt) hatte ganz opraktische Auswirkungen auf >ihr berufliches Fortkommen. So ganz funktioniert das Ignorieren der >religiösen bezüge also auch hier nicht.

    Es ist aber möglich weiter zu glauben.
Ja, klar, mit empfindlichen eibußen ud die soziale Isolation gibt´s gratis.

    Zitat: Horch
    Auch das man das Kopftuch aus muslimischer Sicht tragen sollte. Sie dürfen es nur nicht. Aber das ist das Problem der Muslime.
In der Bibel steht auch, die Frauen sollten sich das Haupt bedecken und dem Mann Untertan sein. Wenn mir das ernst wäre, so müßte ich auf Zuruf meines Schönsten (angenommen, er wäre ein wenig meschugge) ab morgen lila-Latzhosen tragen, um meine Untertänigkeit zu beweisen - aber freiwillig trage ich einen BH - um mich zu bedecken und weil das so usus ist - wie übrigens die Musliminnen (heißen die so?) auch für sich angeben: sie sind darauf konditioniert, sich ohne Kopfbedeckung nackt zu fühlen, wie ich eben ohne BH. BH-losigkeit ist auch ebenso wenig eine zeichen für die Befreiung der Frau aus dem Patriarchat wie das Kopftuchverbot für Muslimas. An der schlechterstellung der Frau im chrstlich-tradierten aebendland und in islamischen Ländern wird sich durch eine "enttradiotionalisierte" Kleiderordnung nichts ändern.

    Zitat: Horch
    Wenn Sie ein Kopftuch tragen, riskieren sie berufliche Konsequenzen.
Wenn ich mir die Beine rasieren, nennt man mich "Tussi". Maniküre ich mir die Fingernägel so werde ich eine "eingebildete Kuh". Aber ich trage gern einen total schicken Pepita-hut und es wäre mir ein Dorn im Auge, würde man mich deswegen entlassen. Übrigens auch wegen des BH´s. Berufkiche Konsequenzen wegen eines Kleidungsstückes anzudrohen, spricht kaum von religiöser freiheit oder ausgiebiger Toleranz, sondenr eher für einen latenten hang zur Europäischen Kleinbürger-Uniformierung...

    Zitat: Horch
    Nur als Einwurf: Trägt eine westlich Touristin z. B. im Iran westliche Kleidung, erwartet sie etwas ganz anderes.
Ja, Kerle sind hier und dort nicht ganz dicht...Kennste einen, kennste alle. Trage ich hier Minirock und einen tiefen V-Ausschnitt begegnet man mir auch anders als im mausgrauen Tweedkostümchen. Männer eben....*augenroll*

    Zitat: Horch
    Fazit: Unsere westliche Welt mit einem kapitalistischen System gehört nicht meine Sympathie. Ich habe auch keine Sympathie mit dem US-Regime, dass gerade wieder versucht gegen die mehrfach demokratisch wiedergewählte Regierung Venezuelas zu hetzen. Erinnert mich an Allende 1972.
    Aber gegenüber dem Islam, so wie er sich nunmal darstellt, ist es allemal
    wert viele unserer Werte zu verteidigen.
Ich bin im zweifel, was nun schlimmer ist: seine Werte gegen ein vermeintliches Außen verteidigen zu müssen oder sie permanent durch Insassen verletzt zu sehen? Fraglich ist beides brisant, aber ich liebe die Vielfalt und mir ist eine kopftuchtragende Muslima noch angenehmer als eine Angela Merkel mit so furiosen Bemerkungen wie "Folter grundsätzlich nein, aber unte randeren voraussetzungen..." Es gibt in allem gutes und auch schlechtes zu entdecken, nur wird das Gute am Islam so selten debattiert. Dem Guten an der westlichen Welt kann man sich ja kaum erfolgreich erwehren.

Mir ist ein stabiles Wertegebäude (selbst wenn die werte nicht meine sind)auf jeden fall lieber, als ein ständig schwankendes und dauernd mißbrauchtes...[/quote]


[editiert: 21.02.06, 14:21 von Isquierda]
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Horch


New PostErstellt: 22.02.06, 11:53  Betreff:  Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

>Viele? Einigen wir uns auf ein paar? Immerhin ist die Berichtserstattung bekanntermaßen ziemlich sensationsgeil >und wenn es zum medienereignis wird, wenn ein paar Antifas als gegenaktion zu einem Naziaufmarsch ein >Polizeiauto entglasen und eben genau darüber reißerisch berichtet erstattet wird, dann ist wohl auch dem >letzten klar, dass Objektivität und Genauigkeit nicht wirklich Anliegen der Presse ist. Ich habe nur wenige >Menschen wutentbrannt Häuser anzünden sehen und sie sahen alle irgendwie gleich aus. Allerdings gab es dann >regelrechte Bilderserie...Alles ziemlich aufregend.

"Viele" oder "Paar" ist subjektiv. Ich glaube schon, dass viele den Journalisten einen Maulkorb verpassen wollen.
Deine Kritik an den Medien teile ich jedoch.

>So geht´s den Anwohner da wohl auch. Der Iran weist sehr wohl demokratsiche Tendenzen auf und wenn man es >als garant für eine - wenn auch bürgerliche - demokratie nehmen will, dass es Wahlen gibt (ein anderes kriterium nicht. Der Umstand, dass Europa offiziell weitgehend säkularisiert ist, hat nur gering zu humanistischen >Bedinungen geführt...Vor allem erst nach Hitler. Hitler war doch Christ. Ich weiß sehr wohl von den schwer >verständlichen Zuständen im Nahen Osten und den kulturellen Differenzen zwischen Europa und Arabien und ich >bin ganz sicher nicht bereit, da eine wertende Feststellung zu verdammen: ich kann es auch nicht verstehen, Auspeitschung der schwulen zu kritisieren, ist wichtig und sinnvoll, aber der papst verbietet ihnen auch das >paradies (kannste dir vorstlelen, was das für einen gläubigen Schwulen bedeutet?) und es gibt "rosa Listen" in >jeder Polizeidienststelle und Hitler gar konnte die so überhaupt nicht leiden: er vergaste sie. Die >Unterdrückungsmethoden sind eben hier weit subtiler und die kritik ist umso heuchlerischer als in islamischen >Ländern und ich sage dir offen, der Umstand, dass hier nur so wenige wirklich an Religion glauben, hat Vor- und >Nachteile: Jetzt glauben sie an esokacke, an die demokratie oder an das GG, an "Cash", "DSDS" oder die >Lindenstraße und peitschen schwingt die Domina auf Pfadfinderpopos und man juchzt "aua". Im Islam aber, da >gibt es Solidarität und Nächstenliebe, gastfreundschaft und Schutz - zugegebenermaßen für die Insassen, aber >immerhin. HartzIV wäre denen da egal: Es gibt da familien, die größer sind als unsere Dörfer und Zusammenhalt
>(auch gegen feinde und Widerstände) halte ich für eine besondere Qualität. Muslima werde ich aber trotzdem >nicht.

Du hast ja mit vielem recht, was Du schreibst. Dennoch: Ich ziehe unsere Kultur vor. Und ich schätze da bin ich nicht alleine. Fremd gehen tue ich auch nicht, weil ich Treue sehr hoch einschätze. Ja, wirklich. Aber wenn meine Lebensgefährtin fremd gehen würde, wäre ich trotzdem dagegen sie zu bestrafen..

>Was denn für "solche" Folgen? Beschreib doch mal, was dir da bekannt ist: Worüber reden dir? Hab ich ein >Massaker verpaßt?

Forderungen nach Einschränkung der Pressefreiheit, Morddrohungen, Entlassung eines französischen Journalisten wegen Nachdruck der Karikaturen, brennende Kirchen in islamischen Ländern, Tote...
Ich glaube kaum, dass das alles erfundene Geschichten sind...

>Das Religion scheiße ist, läßt sich belegen....Gott braucht man dafür nicht. ich sage aber immer, dass - wenn man >schon an etwas glauben will - doch an etwas glauben kann, was auch wissenschaftlichen Prüfungen stand hält. Ich

Hier bin ich völlig entgegengesetzter Meinung. Man kann Beispiele aufzeigen, wo Religion und Anarchie gutes oder schlechtes bewirkt haben, aber so kann man eben nichts belegen. Weder das Relegion schlecht oder Anarchie gut ist. Gut und Schlecht sind subjektive Kategorien, aber niemals wissenschaftlich.

>Wenn ich mir die Beine rasieren, nennt man mich "Tussi". Maniküre ich mir die Fingernägel so werde ich >eine "eingebildete Kuh". Aber ich trage gern einen total schicken Pepita-hut und es wäre mir ein Dorn im Auge, >würde man mich deswegen entlassen. Übrigens auch wegen des BH´s. Berufkiche Konsequenzen wegen eines >Kleidungsstückes anzudrohen, spricht kaum von religiöser freiheit oder ausgiebiger Toleranz, sondenr eher für >einen latenten hang zur Europäischen Kleinbürger-Uniformierung...

Mit dem Kopftuch werden schon bestimmte Wertvorstellungen transportiert. Lasse ich jede Kleidungsordnung weg, dann müßte ich auch akzeptieren, wenn ein Lehrer nackt vor die Klasse auftritt.

>Ja, Kerle sind hier und dort nicht ganz dicht...Kennste einen, kennste alle. Trage ich hier Minirock und einen >tiefen V-Ausschnitt begegnet man mir auch anders als im mausgrauen Tweedkostümchen. Männer >eben....*augenroll*

Es ist ein Jammer, aber hier kann ich wirklich nicht widersprechen. Ich schäme mich ja auch....

>Mir ist ein stabiles Wertegebäude (selbst wenn die werte nicht meine sind)auf jeden fall lieber, als ein ständig >schwankendes und dauernd mißbrauchtes...

Ich ziehe unser schwankendes und dauernd mißbrauchtes Wertesystem dem islamischen Wertesystem vor...

Schönen Gruß

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Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 22.02.06, 12:35  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Horch
    >Viele? Einigen wir uns auf ein paar? Immerhin ist die Berichtserstattung bekanntermaßen ziemlich sensationsgeil >und wenn es zum medienereignis wird, wenn ein paar Antifas als gegenaktion zu einem Naziaufmarsch ein >Polizeiauto entglasen und eben genau darüber reißerisch berichtet erstattet wird, dann ist wohl auch dem >letzten klar, dass Objektivität und Genauigkeit nicht wirklich Anliegen der Presse ist. Ich habe nur wenige >Menschen wutentbrannt Häuser anzünden sehen und sie sahen alle irgendwie gleich aus. Allerdings gab es dann >regelrechte Bilderserie...Alles ziemlich aufregend.

    "Viele" oder "Paar" ist subjektiv. Ich glaube schon, dass viele den Journalisten einen Maulkorb verpassen wollen.
    Deine Kritik an den Medien teile ich jedoch.
Nein, "viele" sind eine große menge und "ein paar" sind wenige und es geht darum, was da eigentlich passiert. Richtig ist aber, dass es dazu keine verläßliche Daten gibt. Es wird ja nicht aufgelistet, wer wann wie und wo austickt. bei den Journalisten gluabe ich, die zensieren sich schon ganz gut selbst: Die müssen ja auch leben und wer gegen den Strom schwimmt, hat schlechte karten. Im übrigen wird meist nur wiedergegeben, was die Presseagentueren an material liefern. Nicht jedes Käseblatt hat Auslandskorrespondeten und darf auf fakten aus erster hand zurückgreifen. Ich muß aber für mich sagen - und das ist ganz sicher subjektiv - dass ich da nur immer ein paar Männer auf bombastischen Fotoserien sehe, die in etlichen Posen wutschnaubend Häuser anstecken. Der Umstand, dass eben keine genauen Angaben zur Beteiligung gibt, macht mich eher stutzig und läßt mich extrem skeptisch werden und seien wir ehrlich, in einem Land, dass dafür bekannt ist, nicht gerade kulant und sanft mit Delinquenten umzugehen (Steinigungen, Auspeitschungen etc) ist das Anstecken leerer Gebäude eher als harmlos zu sehen. Nehmen wir an, dass da unten "verrohte Barbaren" wohnen, dann läuft der protest da ziemlich kulant ab, findest du nicht? Auch die Demos in europäischen großstädten verliefen im tenor: "Meinungsfreiheit? JA! - Religionsrassismus? Nein!" und sehr harmlos. Da war vor kurzem in Frankreich mehr los. Irgendwo las ich mal, dass während der unkontrollierten Aufstände in banlieus pro Nacht mehrere hundert Autos brannten...

    Zitat: Horch
    >So geht´s den Anwohner da wohl auch. Der Iran weist sehr wohl demokratsiche Tendenzen auf und wenn man es >als garant für eine - wenn auch bürgerliche - demokratie nehmen will, dass es Wahlen gibt (ein anderes kriterium nicht. Der Umstand, dass Europa offiziell weitgehend säkularisiert ist, hat nur gering zu humanistischen >Bedinungen geführt...Vor allem erst nach Hitler. Hitler war doch Christ. Ich weiß sehr wohl von den schwer >verständlichen Zuständen im Nahen Osten und den kulturellen Differenzen zwischen Europa und Arabien und ich >bin ganz sicher nicht bereit, da eine wertende Feststellung zu verdammen: ich kann es auch nicht verstehen, Auspeitschung der schwulen zu kritisieren, ist wichtig und sinnvoll, aber der papst verbietet ihnen auch das >paradies (kannste dir vorstlelen, was das für einen gläubigen Schwulen bedeutet?) und es gibt "rosa Listen" in >jeder Polizeidienststelle und Hitler gar konnte die so überhaupt nicht leiden: er vergaste sie. Die >Unterdrückungsmethoden sind eben hier weit subtiler und die kritik ist umso heuchlerischer als in islamischen >Ländern und ich sage dir offen, der Umstand, dass hier nur so wenige wirklich an Religion glauben, hat Vor- und >Nachteile: Jetzt glauben sie an esokacke, an die demokratie oder an das GG, an "Cash", "DSDS" oder die >Lindenstraße und peitschen schwingt die Domina auf Pfadfinderpopos und man juchzt "aua". Im Islam aber, da >gibt es Solidarität und Nächstenliebe, gastfreundschaft und Schutz - zugegebenermaßen für die Insassen, aber >immerhin. HartzIV wäre denen da egal: Es gibt da familien, die größer sind als unsere Dörfer und Zusammenhalt
    >(auch gegen feinde und Widerstände) halte ich für eine besondere Qualität. Muslima werde ich aber trotzdem >nicht.

    Du hast ja mit vielem recht, was Du schreibst. Dennoch: Ich ziehe unsere Kultur vor. Und ich schätze da bin ich nicht alleine.
Du bist nicht allein. Ich lebe auch lieber hier als dort. Aber das bedeutet dann nicht, dass ich nicht werten darf, was dort passiert. Und imemrhin sollen wir das als fleißige medienkonsumenten ja.

    Zitat: Horch
    Fremd gehen tue ich auch nicht, weil ich Treue sehr hoch einschätze. Ja, wirklich. Aber wenn meine Lebensgefährtin fremd gehen würde, wäre ich trotzdem dagegen sie zu bestrafen..
Ich bin fest davon überzeugt, dass es solche Menschen im Iran auch gibt. Genaue Zahlen zu Steinigungen und Fremdgehquoten (wie viele Frauen gehen fremd und werden nicht gesteinigt?) habe ich nicht - aber ich denke mir das beste. Immerhin ist der Umstand, dass Steinigungen bekannt werden , ja Hinweis darauf, dass dies jemanden stört.

    Zitat: Horch
    >Was denn für "solche" Folgen? Beschreib doch mal, was dir da bekannt ist: Worüber reden dir? Hab ich ein >Massaker verpaßt?

    Forderungen nach Einschränkung der Pressefreiheit, Morddrohungen, Entlassung eines französischen Journalisten wegen Nachdruck der Karikaturen, brennende Kirchen in islamischen Ländern, Tote...
    Ich glaube kaum, dass das alles erfundene Geschichten sind...
Nein, die Geschichten sind nicht erfunden, aber sie sind auch nicht ausgewertet. Und es gibt viel zu wenige Informationen, um sich eine fundierte Meinung zu bilden...

    Zitat: Horch
    >Das Religion scheiße ist, läßt sich belegen....Gott braucht man dafür nicht. ich sage aber immer, dass - wenn man >schon an etwas glauben will - doch an etwas glauben kann, was auch wissenschaftlichen Prüfungen stand hält. Ich

    Hier bin ich völlig entgegengesetzter Meinung. Man kann Beispiele aufzeigen, wo Religion und Anarchie gutes oder schlechtes bewirkt haben, aber so kann man eben nichts belegen. Weder das Relegion schlecht oder Anarchie gut ist. Gut und Schlecht sind subjektive Kategorien, aber niemals wissenschaftlich.
Ich verwende den Begriff "gut" im sinne von sozialem Fortschritt. was dem Fortbestand der Menschheit dienlich ist, bezeichne ich als "gut", was dem abträglich ist, ist "schlecht". Ich finde einiges, was zBsp. dem Christentum entstammt sozial (gut), Tötungsverbot, Nächstenliebe, Fürsorge etc, aber ich bin der Meinung, dass es für so elemenatre grundlagen der Sozialisation eben nicht eines Glaubens bedarf: Man darf auch wissen, dass es man niemanden töten soll und man sollte sich nicht darauf berufen, dass es eines der christlichen gebote ist. Ich muß verstehen, warum ich niemanden umbringe und nicht, weil es verboten ist und sanktioniert wird. Die christlichen Gebote zum Beispiel regeln das Zusammenleben auf sehr soziale Art und weise, aber um sie einzuhalten (ähem, also nicht unbedingt alle), muß man kein Christ sein, sondern nur ein vernünftiger Mensch.

    Zitat: Horch
    >Wenn ich mir die Beine rasieren, nennt man mich "Tussi". Maniküre ich mir die Fingernägel so werde ich >eine "eingebildete Kuh". Aber ich trage gern einen total schicken Pepita-hut und es wäre mir ein Dorn im Auge, >würde man mich deswegen entlassen. Übrigens auch wegen des BH´s. Berufkiche Konsequenzen wegen eines >Kleidungsstückes anzudrohen, spricht kaum von religiöser freiheit oder ausgiebiger Toleranz, sondenr eher für >einen latenten hang zur Europäischen Kleinbürger-Uniformierung...

    Mit dem Kopftuch werden schon bestimmte Wertvorstellungen transportiert. Lasse ich jede Kleidungsordnung weg, dann müßte ich auch akzeptieren, wenn ein Lehrer nackt vor die Klasse auftritt.
Dabei bin ich dafür, wenn einige erzwungenermaßen eine Kopfbedeckung trügen. manche Frisuren sind ja zum Fürchten scheußlich. Aber zum Thema: es geht ja nicht darum, eine Kleiderordnung abzuschaffen, sondern das Exotische dem Üblichen anzupassen. Und da sist in eiern Gesellschaft, die für sich in Anspruch nimmt, tolerant zu sein, einfach überflüssig.

    Zitat: Horch
    >Ja, Kerle sind hier und dort nicht ganz dicht...Kennste einen, kennste alle. Trage ich hier Minirock und einen >tiefen V-Ausschnitt begegnet man mir auch anders als im mausgrauen Tweedkostümchen. Männer >eben....*augenroll*

    Es ist ein Jammer, aber hier kann ich wirklich nicht widersprechen. Ich schäme mich ja auch....
*Pst*

Ich nutze diesen Umstand zur Genüge und beklage ihn nur pro forma! Gewisse zwischenmenschliche Besonderheiten, selbst bei Unbekannten, sind mir nicht wirklich unangenehm.

    Zitat: Horch
    >Mir ist ein stabiles Wertegebäude (selbst wenn die werte nicht meine sind)auf jeden fall lieber, als ein ständig >schwankendes und dauernd mißbrauchtes...

    Ich ziehe unser schwankendes und dauernd mißbrauchtes Wertesystem dem islamischen Wertesystem vor...
Und ich hätte gern ein intaktes und vernünftiges, dass dann auch Bestand hat. Den zwang, mich entscheiden zu müssen, sehe ich nicht: ich lebe ja hier. Würde ich aber das islamische Wertesystem verdammen, ließe ich mir viel Möglichkeiten zur kritk entgehen, denn e sgibt ja noch was schlimmeres, als das jetztige. Das ist aber unerheblich, weil mir das hiesige nicht paßt. Es wäre ja nicht schlecht, wenn sich alle dran hielten. Wenn es zum beispiel heißt, du sollst nicht töten (als christliches Gebot) und dies auch im gesetz manifestiert ist (Mord als Straftatbestand), aber zeitgleich die BW irgendwo auf fremden Schlachtfeldern waffenklirrend rumhuscht oder auch nur aus versehen irgend eine Zinkwanne mit einem menschen befüllt wird, dann frage ich mich ernsthaft, was das alles soll: Wollen die nur mich reglemtieren, um selbst ordentlich zuzulangen?

Liebe Grüße

Ines

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Horch


New PostErstellt: 22.02.06, 14:14  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

>Nein, "viele" sind eine große menge und "ein paar" sind wenige und es geht darum, was da eigentlich passiert.

Eine "große Menge" und "wenige" sind auch subjektiv.

>Richtig ist aber, dass es dazu keine verläßliche Daten gibt. Es wird ja nicht aufgelistet, wer wann wie und wo >austickt. bei den Journalisten gluabe ich, die zensieren sich schon ganz gut selbst: Die müssen ja auch leben und >wer gegen den Strom schwimmt, hat schlechte karten.

Guckst Du hier: www.freitag.de/2006/07/06070101.php

>Der Umstand, dass eben keine genauen Angaben zur Beteiligung gibt, macht mich eher stutzig und läßt mich >extrem skeptisch werden und seien wir ehrlich, in einem Land, dass dafür bekannt ist, nicht gerade kulant und >sanft mit Delinquenten umzugehen (Steinigungen, Auspeitschungen etc) ist das Anstecken leerer Gebäude eher >als harmlos zu sehen. Nehmen wir an, dass da unten "verrohte Barbaren" wohnen, dann läuft der protest da >ziemlich kulant ab, findest du nicht? Auch die Demos in europäischen großstädten verliefen im >tenor: "Meinungsfreiheit? JA! - Religionsrassismus? Nein!" und sehr harmlos. Da war vor kurzem in Frankreich >mehr los. Irgendwo las ich mal, dass während der unkontrollierten Aufstände in banlieus pro Nacht mehrere >hundert Autos brannten...

Ich bin nicht der Meinung das dort nur verrohte Barbaren leben.
Bei den sozialen Erruptionen in Frankreich hat es meines Wissens nicht so viele Todesopfer gegeben (gab es überhaupt welche?)

>Du bist nicht allein. Ich lebe auch lieber hier als dort. Aber das bedeutet dann nicht, dass ich nicht werten darf, >was dort passiert. Und imemrhin sollen wir das als fleißige medienkonsumenten ja.

Natürlich darfst Du Dir eine Meinung bilden.

>Ich bin fest davon überzeugt, dass es solche Menschen im Iran auch gibt. Genaue Zahlen zu Steinigungen und >Fremdgehquoten (wie viele Frauen gehen fremd und werden nicht gesteinigt?) habe ich nicht - aber ich denke mir >das beste. Immerhin ist der Umstand, dass Steinigungen bekannt werden , ja Hinweis darauf, dass dies jemanden >stört.

Genau Daten habe ich natürlich auch. Es reicht mir aber, dass es Steinigungen gibt.

Kleiner Excurs:
Das iranische Strafgesetzbuch enthält genaue gesetzliche Regelungen über
diese Art der Hinrichtung: Es wird genau festgelegt, welche Steine zu
verwenden sind. Artikel 102 ist zu entnehmen, dass Männer zur Steinigung
bis zur Hüfte und Frauen bis zur Brust eingegraben werden, und Artikel 104
gibt genaue Anweisungen in Bezug auf die Steinigung wegen Ehebruchs. So
sollten die verwendeten Steine in diesem Fall laut Vorschrift nicht so groß
sein, dass die verurteilte Person nach ein bis zwei Steinwürfen stirbt,
aber auch nicht so klein, dass man sie nicht als Steine bezeichnen könnte.

Für voreheliche Unzucht gibt es je 100 Peitschenhiebe, auf Alkohol 80 Hiebe.
Männer sind dabei fast unbekleidet, Frauen verschleiert.
Berichten zufolge werden die Verurteilten blutig gepeitscht...

>Nein, die Geschichten sind nicht erfunden, aber sie sind auch nicht ausgewertet. Und es gibt viel zu wenige >Informationen, um sich eine fundierte Meinung zu bilden...

Nein, eine Meinung kann ich mir aber schon bilden. Wie fundiert sie ist, ist eine andere Frage.

>Ich verwende den Begriff "gut" im sinne von sozialem Fortschritt. was dem Fortbestand der Menschheit dienlich >ist, bezeichne ich als "gut", was dem abträglich ist, ist "schlecht". Ich finde einiges, was zBsp. dem Christentum >entstammt sozial (gut), Tötungsverbot, Nächstenliebe, Fürsorge etc, aber ich bin der Meinung, dass es für so >elemenatre grundlagen der Sozialisation eben nicht eines Glaubens bedarf: Man darf auch wissen, dass es man >niemanden töten soll und man sollte sich nicht darauf berufen, dass es eines der christlichen gebote ist. Ich muß >verstehen, warum ich niemanden umbringe und nicht, weil es verboten ist und sanktioniert wird. Die christlichen >Gebote zum Beispiel regeln das Zusammenleben auf sehr soziale Art und Weise, aber um sie einzuhalten (ähem, >also nicht unbedingt alle), muß man kein Christ sein, sondern nur ein vernünftiger Mensch.

Dem kann ich alles zustimmen, aber Religionen versuchen Antworten zu geben.
Aber ob es eine transzendente Welt gibt, also eine Welt die uns nicht zugänglich ist, ist eine interessante Frage.
Nicht um die Existenz des Universums zu erklären, das wäre sinnlos, denn sonst müßte manfragen, woher kommt Gott. Aber unsere geistigen Fähigkeiten sind begrenzt, deshalb sollte man dem, was angeblich wissenschaftlich bewiesen ist, auch mit einem gesunden Mißtrauen begegnen.
Ich bete nicht, gehe nicht in die Kirche, schaue nicht das "Wort zm Sonntag" aber ich bezeichne mich nicht als Atheist.

>Ich nutze diesen Umstand zur Genüge und beklage ihn nur pro forma! Gewisse zwischenmenschliche >Besonderheiten, selbst bei Unbekannten, sind mir nicht wirklich unangenehm.

???

>Und ich hätte gern ein intaktes und vernünftiges, dass dann auch Bestand hat. Den zwang, mich entscheiden zu >müssen, sehe ich nicht: ich lebe ja hier. Würde ich aber das islamische Wertesystem verdammen, ließe ich mir viel >Möglichkeiten zur kritk entgehen, denn e sgibt ja noch was schlimmeres, als das jetztige. Das ist aber >unerheblich, weil mir das hiesige nicht paßt. Es wäre ja nicht schlecht, wenn sich alle dran hielten. Wenn es zum >beispiel heißt, du sollst nicht töten (als christliches Gebot) und dies auch im gesetz manifestiert ist (Mord als >Straftatbestand), aber zeitgleich die BW irgendwo auf fremden Schlachtfeldern waffenklirrend rumhuscht oder >auch nur aus versehen irgend eine Zinkwanne mit einem menschen befüllt wird, dann frage ich mich ernsthaft, >was das alles soll: Wollen die nur mich reglemtieren, um selbst ordentlich zuzulangen?

Ich sehe hier keinen Dissens.

Liebe Grüße (bis morgen, jetzt muß ich Kohle verdienen...)

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Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 22.02.06, 14:50  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Horch
    >Nein, "viele" sind eine große menge und "ein paar" sind wenige und es geht darum, was da eigentlich passiert.

    Eine "große Menge" und "wenige" sind auch subjektiv.
Es ist ungenau. Aber immerhin bliebe zur etwaigen Ermittlung einer Menge ja noch zählen oder schätzen, um einen Richtwert anzudeuten. Die Formulierung "viele machen rabbatz" ist dann doch schon eine andere als "einige machen rabbatz" - die Motivation, jene oder jene Forumulierung zu wählen, ist dann sicher subjektiv. Aber die Menge ist an sich feststellbar und es ist dringend geboten, ein Verhältnis zur Gesamtmenge anzugeben. Um es ehrlich zu sagen, ich weiß nicht, wie viele von allen da ausflippen.

    Zitat: Horch
    >Richtig ist aber, dass es dazu keine verläßliche Daten gibt. Es wird ja nicht aufgelistet, wer wann wie und wo >austickt. bei den Journalisten gluabe ich, die zensieren sich schon ganz gut selbst: Die müssen ja auch leben und >wer gegen den Strom schwimmt, hat schlechte karten.

    Guckst Du hier: www.freitag.de/2006/07/06070101.php
Schöner Artikel und genau das meine ich!

Dem schließe ich mich übrigens voll an:
"Derzeit wird das angebliche Zurückweichen der freien Presse vor dem Islam lautstark beklagt, während ihr viel folgenschwereres Zurückweichen vor dem Kapital seit Jahren klaglos hingenommen wird. Das verrät eine Betriebsblindheit, die schon an Fahrlässigkeit grenzt. Wenn der Westen ernsthaft glaubt, die Pressefreiheit in Europa hinge davon ab, ob man dem Tabu des islamischen Bilderverbots widerstehen könne, so hat er noch ein gutes Stück Aufklärung vor sich."

    Zitat: Horch
    >Der Umstand, dass eben keine genauen Angaben zur Beteiligung gibt, macht mich eher stutzig und läßt mich >extrem skeptisch werden und seien wir ehrlich, in einem Land, dass dafür bekannt ist, nicht gerade kulant und >sanft mit Delinquenten umzugehen (Steinigungen, Auspeitschungen etc) ist das Anstecken leerer Gebäude eher >als harmlos zu sehen. Nehmen wir an, dass da unten "verrohte Barbaren" wohnen, dann läuft der protest da >ziemlich kulant ab, findest du nicht? Auch die Demos in europäischen großstädten verliefen im >tenor: "Meinungsfreiheit? JA! - Religionsrassismus? Nein!" und sehr harmlos. Da war vor kurzem in Frankreich >mehr los. Irgendwo las ich mal, dass während der unkontrollierten Aufstände in banlieus pro Nacht mehrere >hundert Autos brannten...

    Ich bin nicht der Meinung das dort nur verrohte Barbaren leben.
    Bei den sozialen Erruptionen in Frankreich hat es meines Wissens nicht so viele Todesopfer gegeben (gab es überhaupt welche?)
Die Ursache für die Unruhen in Frankreich waren 2 Todesopfer:
http://www.wildcat-www.de/wildcat/75/w75_banlieues_einl.htm

    Zitat: Horch
    >Ich bin fest davon überzeugt, dass es solche Menschen im Iran auch gibt. Genaue Zahlen zu Steinigungen und >Fremdgehquoten (wie viele Frauen gehen fremd und werden nicht gesteinigt?) habe ich nicht - aber ich denke mir >das beste. Immerhin ist der Umstand, dass Steinigungen bekannt werden , ja Hinweis darauf, dass dies jemanden >stört.

    Genau Daten habe ich natürlich auch. Es reicht mir aber, dass es Steinigungen gibt.

    Kleiner Excurs:
    Das iranische Strafgesetzbuch enthält genaue gesetzliche Regelungen über
    diese Art der Hinrichtung: Es wird genau festgelegt, welche Steine zu
    verwenden sind. Artikel 102 ist zu entnehmen, dass Männer zur Steinigung
    bis zur Hüfte und Frauen bis zur Brust eingegraben werden, und Artikel 104
    gibt genaue Anweisungen in Bezug auf die Steinigung wegen Ehebruchs. So
    sollten die verwendeten Steine in diesem Fall laut Vorschrift nicht so groß
    sein, dass die verurteilte Person nach ein bis zwei Steinwürfen stirbt,
    aber auch nicht so klein, dass man sie nicht als Steine bezeichnen könnte.

    Für voreheliche Unzucht gibt es je 100 Peitschenhiebe, auf Alkohol 80 Hiebe.
    Männer sind dabei fast unbekleidet, Frauen verschleiert.
    Berichten zufolge werden die Verurteilten blutig gepeitscht...
Ich finde das grauenhaft und unbeschreiblich und ich bin heilfroh, dass ich da nicht leben muß. Ich will gar nicht aufführen, was ich hier alles grauenhaft finde, aber es ist zu unser aller Glück eine andere Form der differenzierten Grausamkeit - wesentlich subtiler und zvilisierter.

    Zitat: Horch
    >Ich verwende den Begriff "gut" im sinne von sozialem Fortschritt. was dem Fortbestand der Menschheit dienlich >ist, bezeichne ich als "gut", was dem abträglich ist, ist "schlecht". Ich finde einiges, was zBsp. dem Christentum >entstammt sozial (gut), Tötungsverbot, Nächstenliebe, Fürsorge etc, aber ich bin der Meinung, dass es für so >elemenatre grundlagen der Sozialisation eben nicht eines Glaubens bedarf: Man darf auch wissen, dass es man >niemanden töten soll und man sollte sich nicht darauf berufen, dass es eines der christlichen gebote ist. Ich muß >verstehen, warum ich niemanden umbringe und nicht, weil es verboten ist und sanktioniert wird. Die christlichen >Gebote zum Beispiel regeln das Zusammenleben auf sehr soziale Art und Weise, aber um sie einzuhalten (ähem, >also nicht unbedingt alle), muß man kein Christ sein, sondern nur ein vernünftiger Mensch.

    Dem kann ich alles zustimmen, aber Religionen versuchen Antworten zu geben.
    Aber ob es eine transzendente Welt gibt, also eine Welt die uns nicht zugänglich ist, ist eine interessante Frage.
    Nicht um die Existenz des Universums zu erklären, das wäre sinnlos, denn sonst müßte manfragen, woher kommt Gott. Aber unsere geistigen Fähigkeiten sind begrenzt, deshalb sollte man dem, was angeblich wissenschaftlich bewiesen ist, auch mit einem gesunden Mißtrauen begegnen.
    Ich bete nicht, gehe nicht in die Kirche, schaue nicht das "Wort zm Sonntag" aber ich bezeichne mich nicht als Atheist.
Es steht jedem frei, sich um das gedanken zu machen, was ihn bewegt. Ich hab mir die Frage nach einer anderen welt oder Gott noch nie gestellt: Der Alltag wirft genug Probleme auf, die zu lösen sind.

    Zitat: Horch
    >Und ich hätte gern ein intaktes und vernünftiges, dass dann auch Bestand hat. Den zwang, mich entscheiden zu >müssen, sehe ich nicht: ich lebe ja hier. Würde ich aber das islamische Wertesystem verdammen, ließe ich mir viel >Möglichkeiten zur kritk entgehen, denn e sgibt ja noch was schlimmeres, als das jetztige. Das ist aber >unerheblich, weil mir das hiesige nicht paßt. Es wäre ja nicht schlecht, wenn sich alle dran hielten. Wenn es zum >beispiel heißt, du sollst nicht töten (als christliches Gebot) und dies auch im gesetz manifestiert ist (Mord als >Straftatbestand), aber zeitgleich die BW irgendwo auf fremden Schlachtfeldern waffenklirrend rumhuscht oder >auch nur aus versehen irgend eine Zinkwanne mit einem menschen befüllt wird, dann frage ich mich ernsthaft, >was das alles soll: Wollen die nur mich reglemtieren, um selbst ordentlich zuzulangen?

    Ich sehe hier keinen Dissens.
Muß ja auch nicht sein. Wir können uns auch gern einfach so einig sein.

Nochmals: Liebe Grüße und bis demnächst!

Ines

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Riker
New PostErstellt: 23.02.06, 11:10  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat:
    >Ich nutze diesen Umstand zur Genüge und beklage ihn nur pro forma! Gewisse zwischenmenschliche >Besonderheiten, selbst bei Unbekannten, sind mir nicht wirklich unangenehm.

    ???
spaziert ein fröhlicher Wandermann des Waldes entlang.
auf einmal erscheint ihm ein hübsches Wesen des Waldes.
fragt der wandersmann wer sie denn sei.
erklärt sie ihm: ich bin eine wunschfee und du darfst dir was wünschen.
denkt sich der wandersmann: na warte dich krieg ich drann.
nach kurzer überlegung tut er seinen Wunsch kund.
"Also gut ich wünsche mir eine Brücke von hier über den Antlantik hinweg bis nach Amerika auf der ich dann spazieren kann.

die wunschfee ist etwas verdutzt und sagt.
na ja das ist jetzt etwas weit hergeholt, kann es denn nicht ein anderer Wunsch sein.
Also gut sagt der Wandersmann: dann wünsche ich mir, daß ich die Frauen verstehen kann.

die wunschfee ist entsetzt und sagt: also ich glaube wir probieren es dann doch mit der Brücke über den Atlantik...
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Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 23.02.06, 11:58  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Riker
      Zitat:
      >Ich nutze diesen Umstand zur Genüge und beklage ihn nur pro forma! Gewisse zwischenmenschliche >Besonderheiten, selbst bei Unbekannten, sind mir nicht wirklich unangenehm.

      ???
    spaziert ein fröhlicher Wandermann des Waldes entlang.
    auf einmal erscheint ihm ein hübsches Wesen des Waldes.
    fragt der wandersmann wer sie denn sei.
    erklärt sie ihm: ich bin eine wunschfee und du darfst dir was wünschen.
    denkt sich der wandersmann: na warte dich krieg ich drann.
    nach kurzer überlegung tut er seinen Wunsch kund.
    "Also gut ich wünsche mir eine Brücke von hier über den Antlantik hinweg bis nach Amerika auf der ich dann spazieren kann.

    die wunschfee ist etwas verdutzt und sagt.
    na ja das ist jetzt etwas weit hergeholt, kann es denn nicht ein anderer Wunsch sein.
    Also gut sagt der Wandersmann: dann wünsche ich mir, daß ich die Frauen verstehen kann.

    die wunschfee ist entsetzt und sagt: also ich glaube wir probieren es dann doch mit der Brücke über den Atlantik...
:-)))

Eine Brücke über den Atlantik ist in der Tat eine sehr weitreichende Angelegenheit.

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Horch


New PostErstellt: 23.02.06, 12:05  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

>Guckst Du hier: www.freitag.de/2006/07/06070101.php
>Schöner Artikel und genau das meine ich!
>Dem schließe ich mich übrigens voll an:
>"Derzeit wird das angebliche Zurückweichen der freien Presse vor dem Islam lautstark beklagt, während ihr viel >folgenschwereres Zurückweichen vor dem Kapital seit Jahren klaglos hingenommen wird. Das verrät eine

Das Einzige was mich stört ist der Unterton der Zeitschrift "Freitag": Unsere Pressefreiheit ist weitgehendst nicht mehr wirklich vorhanden, dann können religiöse Eiferer sie ruhig noch mehr beschädigen.

>Die Ursache für die Unruhen in Frankreich waren 2 Todesopfer:
>http://www.wildcat-www.de/wildcat/75/w75_banlieues_einl.htm

Danke

>Es steht jedem frei, sich um das gedanken zu machen, was ihn bewegt. Ich hab mir die Frage nach einer anderen >welt oder Gott noch nie gestellt: Der Alltag wirft genug Probleme auf, die zu lösen sind.

Das ist richtig, aber ich persönlich meine, man verpasst etwas wesentliches wenn man sich nie damit befasst.

Ich sehe hier keinen Dissens.
>Muß ja auch nicht sein. Wir können uns auch gern einfach so einig sein.

Ja, ist doch auch was schönes.

Viele Grüße aus NRW

Horch

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Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 23.02.06, 12:24  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Horch
    >Guckst Du hier: www.freitag.de/2006/07/06070101.php
    >Schöner Artikel und genau das meine ich!
    >Dem schließe ich mich übrigens voll an:
    >"Derzeit wird das angebliche Zurückweichen der freien Presse vor dem Islam lautstark beklagt, während ihr viel >folgenschwereres Zurückweichen vor dem Kapital seit Jahren klaglos hingenommen wird. Das verrät eine

    Das Einzige was mich stört ist der Unterton der Zeitschrift "Freitag": Unsere Pressefreiheit ist weitgehendst nicht mehr wirklich vorhanden, dann können religiöse Eiferer sie ruhig noch mehr beschädigen.
So habe ich den Artikel nicht verstanden, sondern den wichtigen und überfälligen Hinweis darauf zur Kenntnis genommen, dass die Pressefreiheit nicht mehr den Bestand hat, der angenommen und auch so wacker verteidigt wird. Die Pressefreiheit ist durch die allbekannten "Sach-zwänge" bedroht und ich denke auch, dass ein Angriff von "außen" - als Forderung der Demonstranten angenommen - die Pressefreiheit auch nicht wirklich gefährdet. Dass es zu Morddrohungen gekommen ist - so zynisch, dass sich auch anhören mag - das Problem der Karikaturisten und Journalisten. Daraus eine gesellschaftsgestalterische Bedrohung abzuleiten, einen Angriff auf die Errungenschaften der bürgerlichen Demokratie, ist übertrieben. Wenn gleich ich verstehen kann, dass Journalisten verängstigt sind und sich durch private Drohungen in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen. Aber im Ernst, die Gefahr, Mist zu machen und dafür von Extremen bedroht zu werden, besteht ja immer. Eine Bekannte von mir ist Expertin für Rechtsextremismus und freie Journalistin - die stand schon auf so vielen Mordlisten, dass sie eigentlich nicht mehr auf die Straße dürfte, wenn sie sich davon beeinflussen ließe.

    Zitat: Horch
    >Es steht jedem frei, sich um das gedanken zu machen, was ihn bewegt. Ich hab mir die Frage nach einer anderen >welt oder Gott noch nie gestellt: Der Alltag wirft genug Probleme auf, die zu lösen sind.

    Das ist richtig, aber ich persönlich meine, man verpasst etwas wesentliches wenn man sich nie damit befasst.
Ich möchte einfach nicht ausrasten müssen, wenn jemand mein Weltbild ankratzt, und halte mich daher ziemlich konsequent an die Privatheit solcher Überlegungen. Meinem Bekenntniszwang wird ausreichend gedient, wenn ich frei heraus zugebe, Anarchist zu sein. Auch das Gezerre am weltbild zu diesem Thema reicht mir dann in der Regel völlig. Es gibt Themen, die ich nur ganz selten besprechen möchte und wenn doch, dann auch nur im privaten Rahmen: Glaube und Emotionen im weitesten Sinn.

Ich möchte mich einfach nicht über Dinge streiten müssen, die mich nichts angehen.

Liebe Grüße nach NRW

Ines

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Horch


New PostErstellt: 23.02.06, 12:58  Betreff: Re: Wollen religiöse Irre den Super-GAU?  drucken  weiterempfehlen

Hallo Ines,

ich glaube wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, wo deutlich geworden ist, wo sich unsere Überzeugungen kreuzen und wo nicht. Die Fakten sind auf dem Tisch und alles andere sind Überzeugungen.

Du bist der Meinung, dass der Islamismus keine so große Gefahr darstellst und bist der Meinung unsere Journalisten müssen große Risiken eingehen, ohne das sie einen staatlichen Schutz erwarten können.
Ich bin der Meinung, dass der Islamismus eine große Gefahr darstellt und Journalisten besser geschützt werden müssen.
Ansonsten sind wir uns weitgehend einig.
Bist Du einverstanden?

Liebe Grüße

Horch/Uwe

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