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Abzocke durch Krankenkassen-Zusatzbeiträge

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 05.02.10, 13:47  Betreff:  Abzocke durch Krankenkassen-Zusatzbeiträge  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen



Seit Jahrzehnten war ich zufriedenes Mitglied der DAK. Bis gestern.

Gestern erhielt ich nämlich von der DAK einen Brief, in dem mir mitgeteilt wird, daß die DAK eine "notwendige Entscheidung nicht länger hinauszögere" und ab 1. Februar diesen Jahres einen Zusatzbeitrag in Höhe von 8 € erhebt.



Dem Brief beigefügt war ein Formular für Einzugsermächtigung, Dauerauftrag oder Überweisungsmöglichkeiten, was an sich okay wäre. Doch ein extra markiertes Kästchen darin machte mich zornig. Da heißt es frech, würde ich das ausgefüllte Formular bis zum 15. März zurücksenden, nähme ich an einer "attraktiven Verlosung teil" - die DAK als Rummelplatz-Losbude!!!




Dieser unsäglich dämliche "Werbegag" bestärkte noch meinen längst gefaßten Entschluß, auch nach so vielen Jahren Zugehörigkeit die Krankenkasse zu wechseln. Über http://www.krankenkassentarife.de/krankenkassen_wechsel.htm hatte ich mich kundig gemacht, was zu beachten ist und welche Kassen in 2010 keine Zusatzbeiträge erheben würden.

Meine Wahl fiel auf die AOK. Aber sicherheithalber wollte ich von der AOK noch eine entsprechende Bestätigung. Diese erhielt ich heute per Mail wie folgt:

Meine Frage per Mail an die AOK Berlin-Brandenburg lautete: kann für 2010 ausgeschlossen werden, dass die AOK Berlin-Brandenburg Zusatzbeiträge erhebt?


Hier die Antwort:

Guten Tag Herr Kudanek,

vielen Dank für ihre E-Mail. Der Wechsel zur AOK Berlin-Brandenburg lohnt sich Immer mehr Krankenkassen erheben Zusatzbeiträge – Wir nicht!

Seit Jahresbeginn häufen sich die Ankündigungen anderer Krankenkassen, die von ihren Versicherten Zusatzbeiträge verlangen. Die AOK Berlin-Brandenburg wird dagegen in diesem Jahr keine Zusatzbeiträge von ihren Kunden erheben – garantiert!

Ausgezeichnete Leistungen zum garantiert günstigen Preis – Das ist ein Grund zur Gesundheitskasse zu wechseln. Werden Sie jetzt Teil einer starken Gemeinschaft. Wählen Sie die kostenfreie Nummer der Wechsel-Hotline und profitieren Sie vom Service und von den Leistungen der Gesundheitskasse.

AOK-Wechsel-Hotline: 0800 2655555

Mit freundlichen Grüßen
Cornelia Glogau

AOK Berlin-Brandenburg - Die Gesundheitskasse

Service-Telefon
Telefon: 0800 265 0800
Fax:      0800 265 0900

mailto:[email protected]
Internet: www.aok.de/berlin-brandenburg/

 
Übrigens: Wir als AOK Berlin - Die Gesundheitskasse wurden vom TÜV für unsere gute Service- und Beratungsqualität ausgezeichnet.

Der TÜV zertifiziert weltweit Unternehmen und Produkte aller Branchen für die Erfüllung von Qualitätsstandards.


Noch heute sende ich der DAK mein Kündigungsschreiben zu und sobald ich die Kündigungsbestätigung habe, wechsele ich zur AOK. Damit bin ich zwar noch bis zum 30 April DAK-Mitglied, brauche aber keine Zusatzbeiträge zu zahlen. Das habe ich mir von der DAK-Auskunft bestätigen lassen. Ab dem 1. Mai werde ich dann AOK-Mitglied sein und brauche definitiv mindestens bis 31. Dezember 2010 ebenfalls keine Zusatzbeiträge zahlen. Ersparnis in 2010 also 88 €,  die sind für mich und sicher auch für viele andere eine Menge Geld!

Entgegen lancierten Pressemeldungen sogenannter (embedded) "Experten" empfehle ich allen Betroffenen, die mit 88 € (oder mehr!) abgezockt werden, diesen Schritt ebenfalls zu tun. Auch wenn das dem Privatkassen-Lobbyisten an der Spitze des Krankheitsministeriums Wasser auf seine Mühlen ist. Die Schweinerei mit der geplanten Kopfpauschale muß und kann auf andere Weise gestoppt werden! Da müssen nicht KleinrentnerInnen und GeringverdienerInnen wer weiß wie lange monatlich schmerzhafte 8 € löhnen, bevor die Kopfpauschale möglicherweise zu Fall gebracht wird.

Das Kündigungsschreiben wird übrigens wie folgt aussehen:

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund Ihrer Beitragserhöhung zum [Datum der Erhöhung] teile ich Ihnen hierdurch mit, dass ich von meinem in §175, Abs. 4 SGB V festgeschriebenen Sonderkündigungsrecht Gebrauch mache und die Mitgliedschaft in Ihrer Krankenkasse zum nächstmöglichen Termin ([Datum der Kündigung, heutiges Datum plus 2 Monate zum Monatsende]) kündige.

Ich habe mir diesen Schritt gut überlegt, über meine Rechte als Versicherter in der gesetzlichen Krankenversicherung bin ich informiert. Von Rückwerbungsversuchen bitte ich daher abzusehen.

Bitte senden Sie mir eine Kündigungsbestätigung nach § 175 Abs.4 SGB V zu.

Mit freundlichem Gruß
Bernd Kudanek






... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson


[editiert: 06.02.10, 11:32 von bjk]
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 05.02.10, 16:35  Betreff:  Re: Abzocke durch Krankenkassen-Zusatzbeiträge  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk

     empfehle ich allen Betroffenen, die mit 88 € (oder mehr!) abgezockt werden, diesen Schritt ebenfalls zu tun.



- Wer allerdings als chronisch Kranke/r bereits 1% seines Bruttoeinkommens in 2010 als Vorkasse an die Krankenkasse geleistet hat, um von Arzt- und Rezeptzuzahlungen in diesem Jahr befreit zu sein, sollte vor einer eventuellen Kündigung die Rückzahlung bzw. die Übertragung der Vorkassenüberzahlung an die neue Krankenkasse klären!

Für Hartz4-EmpfängerInnen wird sich ein Wechsel kaum lohnen, doch Betroffene sollten sich trotzdem kundig machen.

Bernd Kudanek


PS.: die Hinweise sind keine unzulässige  Rechtsberatung sondern Gedanken, die ich mir als Betroffener gemacht habe.






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von Yossi Wolfson


[editiert: 05.02.10, 16:48 von bjk]
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 07.02.10, 10:40  Betreff:  Re: Abzocke durch Krankenkassen-Zusatzbeiträge  drucken  weiterempfehlen

ketzerische Gedankensplitter am Sonntagvormittag


    Zitat: bjk

    Gestern erhielt ich nämlich von der DAK einen Brief, in dem mir mitgeteilt wird, daß die DAK eine "notwendige Entscheidung nicht länger hinauszögere" und ab 1. Februar diesen Jahres einen Zusatzbeitrag in Höhe von 8 € erhebt.






Irgendwie werde ich den Gedanken nicht los, dem DAK-Management ist die Erhebung von Zusatzbeiträgen gar nicht mal so unwillkommen. Denn außer eines kurzfristigen Haushaltsausgleichs durch höhere Einnahmen könnte auch das unterschwellige Ziel verfolgt werden, durch "Gesundschrumpfung", also Abstoßen von weniger zahlungskräftigen aber dafür um so kostenintensiveren Mitgliedern wie KleinrentnerInnen und GeringverdienerInnen, die DAK zu "reformieren", im Klartext: sich der Philosophie der Privatkassen anzunähern und nur noch schwarze Zahlen zu schreiben. Insofern wäre ein Massenaustritt, also deutliche Verringerung der besagten Mitgliederkategorie zumindest mittelfristig durchaus vorteilhaft. Denn eine Abkehr von der verbrecherischen Politik des gewollten Sozialkahlschlags durch SPD/GRÜNE/CDU/CSU/FDP wird kaum erwartet.

So heißt es auch in "Zusatzbeiträge werden zur Regel" unter http://www.dak.de/content/daktarife/zusatz.html seitens des "Gesundheitswissenschaftlers" Professor Günter Neubauer vom Münchener Institut für Gesundheitsökonomik: "Zusatzbeiträge sind eine gesetzlich verankerte und politisch gewollte Säule zur Finanzierung der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland. 2010 wird es eine Unterfinanzierung des Gesundheitsfonds von vier Milliarden Euro geben." Er appelliere deshalb an die Krankenkassen, in dieser Situation die finanzpolitische Stabilität nicht vermeintlichen kurzfristigen Wettbewerbsvorteilen zu opfern.  Ich verstehe das als Fingerzeig an alle gesetzlichen Krankenkassen, ebenso wie die DAK möglichst sofort Zusatzbeiträge zu erheben.

Diesem sogenannten Appell eines Gesundheits-"Experten" an die Gesundheitsunternehmen muß natürlich eine ähnliche Weisung an die Kassenmitglieder folgen. Und siehe da, ein gewisser Wolfram-Arnim Candidus von der Deutschen Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGPV) e.V. fordert die Versicherten auf, nicht vorschnell die Kasse zu wechseln. Wir sollen doch bittschön das Maul halten, den Gürtel noch enger schnallen und gefälligst zahlen!

Von keinem all dieser sogenannten Experten, die in der Regel Top-Verdiener sind, ist zu vernehmen, daß die Krankenversicherung wie auch die Rentenversicherung eigentlich als Solidarverträge auf Generationenbasis gedacht waren. Die (Finanz-)Starken sollten mehr, die Schwachen weniger tragen. Niemand sollte sich aus der Mitverantwortung stehlen dürfen! So jedenfalls die Grundidee.

De facto ist das Gegenteil der Fall. Die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze ermöglicht es z.B. Besser- und Best-Verdienenden, sich in privaten Krankenkassen aus der Solidargemeinschaft zu verabschieden. Die solidarische Ausgewogenheit im Beitragsaufkommen zwischen Gutverdienenden und Wenigergutverdienenden, Gesunden und Kranken, Alten und Jungen wurde somit bewußt zerschlagen. Mit vordergründigen Bonussystemen zur angeblichen Vermeidung von (gewollt stigmatisierten) diffusen Zivilisationskrankheiten und Abnutzungsbeschwerden werden deshalb schon seit längerem auch bei den in gesetzlichen Krankenkassen Übriggeblieben die Gesunden gegen Kranke, Junge gegen Alte, Leistungsfähige gegen weniger Leistungsfähige mehr und mehr ausgespielt. Die politisch gewollte Deckelung der Arbeitgeber-Sozialbeiträge geben dem visionären ursprünglichen Solidargedanken den Rest. Geflügeltes Wort unter gewissenlosen Polit-Verbrechern hierzu ist u. a. die schlimme Verhöhnung, wer (solche) Visionen habe, gehöre in die Psychiatrie - - - natürlich mit Selbstbeteiligung von mindestens 10 € pro Behandlungstag.

Erfolgreiche soziale Einrichtungen und Regelungen wie z.B. die gesetzliche Rente und jetzt die gesetzlichen Krankenkassen wurden bzw. sollen noch zerstört werden. Nicht Solidarität und angemessener Wohlstand für Alle sondern mittels Konsumterror erzielter maximaler Profit und unvorstellbarer Reichtum für wenige Privilegierte sind das längst offen propagierte Ziel der Herrschenden. Ihre Hilfstruppen sind korrupte ParteipolitikerInnen, gekaufte "Experten" bestimmter Wissenschaftsinstitute sowie eine sich den Mächtigen prostituierende Journalistenmeute, vorzugsweise (aber nicht nur) in den Medienkonzernen Springer, Bertelsmann, Holtzbrinck, Neven Dumont agierend.

Fazit: Wir, die Nicht-Privilegierten, müssen wieder solidarisch kämpfen lernen!

Zum Beispiel mittels nicht angemeldeter Demonstrationen gemäß Art. 8 GG (1), Generalstreik, Haus- und andere Besetzungen, kreativem zivilen Ungehorsams sowie anderer Aktionen. All diese Sand-ins-Getriebe-Aktionen müssen den Herrschenden und ihren Hilfstruppen spürbar weh tun! Lichterketten, einander
händchenhaltend fromme Lieder singen und ähnlicher Schwachfug tun das ganz gewiß nicht.

Bernd Kudanek





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von Yossi Wolfson


[editiert: 07.02.10, 11:58 von bjk]
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