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Serbien erinnert an den NATO-Angriffskrieg vor 15 Jahren

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 29.03.14, 07:02  Betreff:  Serbien erinnert an den NATO-Angriffskrieg vor 15 Jahren  drucken  weiterempfehlen

entnommen aus: http://www.jungewelt.de/2014/03-29/003.php



Niemals vergessen


Serbien erinnert an den NATO-Angriffskrieg vor 15 Jahren und beklagt: Keiner der Verantwortlichen hat sich entschuldigt, keiner mußte sich für das Töten verantworten

Von Rüdiger Göbel



Ignoriert von den deutschen Medien hat Serbien in dieser Woche an den Beginn des NATO-Krieges vor 15 Jahren erinnert. Man muß geschichsvergessen, ignorant oder Rassist sein, wenn mit Blick auf das russische Vorgehen auf der Krim von einem Ende des friedlichen Europas schwadroniert und das Völkerrecht bemüht wird, wie dies dieser Tage in den TV-Talkshows der Fall ist. Führt Deutschland nicht seit 13 Jahren Krieg am Hindukusch? Was ist mit den französisch geleiteten Interventionen in Mali, davor in Cote d’Ivoire? Was mit dem US-geführten, europäisch unterstützten Irak-Feldzug? Und schließlich, was mit dem 78tägigen Bombardement der Bundesrepublik Jugoslawien im Frühjahr 1999, das seinerzeit von Weitsichtigen schon richtig als »Türöffnerkrieg« gewertet worden ist? Die NATO spricht von »humanitärer Intervention«, Kriegstote heißen »Kollateralschäden« und zählen nicht.

2300 Luftangriffe hat der westliche Militärpakt damals geflogen, auf Donau-Brücken, Fabriken, Kraftwerke, Kliniken, Schulen und Wohnhäuser. 22000 Tonnen Sprengstoff sind eingesetzt worden, zudem 1300 Marschflugkörper und 37000 Streubomben. Bis heute weigert sich die NATO, die Pläne herauszugeben, wo überall mit »Depleted Uranium«, dem hochgiftigen und radioaktiven abgereicherten Uran, bombardiert wurde. Nach serbischen Behördenangaben sind durch die Attacken vom 24. März bis 10. Juni 1999 mehr als 1000 Soldaten getötet worden und bis zu 2500 Zivilisten, darunter 89 Kinder. Tausende weitere Bürger des Balkanlandes wurden verletzt. Die an der Infrastruktur angerichteten Schäden werden auf 30 bis 100 Milliarden Dollar geschätzt. In der Kneza Milosa in der Hauptstadt Belgrad mahnt das ausgebombte Verteidigungsministerium Besucher und Bewohner an die Schrecken des Krieges.

Mit Gedenkveranstaltungen in Schulen, Gottesdiensten und Kranzniederlegungen gedachten die Angegriffenen am Montag ihrer Toten. Das »Belgrader Forum für eine Welt der Gleichen« unter Leitung des früheren jugoslawischen Außenministers Zivadin Jovanovic versammelte Hunderte Friedensaktivisten und Antiimperialisten aus aller Welt zur Konferenz »Niemals vergessen« in der »Weißen Stadt«. Am Sitz des staatlichen Rundfunksenders RTS wurde ein Park zu Ehren von 16 serbischen Mitarbeitern eröffnet, die bei gezielten Raketenangriffen getötet worden waren.

Serbiens Präsident Tomislav Nikolic erinnerte in Varvarin an die Verbrechen des »friedlichen Europas«. In der zentralserbischen Stadt hatten NATO-Kampfflugzeuge am orthodoxen Dreifaltigkeitstag die Brücke über die Morava zerstört. Zehn Bürger starben, 17 weitere wurden verletzt. Bezeichnend: Den Großteil der Opfer forderte die zweite Angriffswelle auf die bereits zerstörte Brücke, als Helfer versuchten, die Toten und Verletzten zu bergen. Bis heute habe er keine »ehrlichen Entschuldigungen für das gnadenlose Bombardement« gehört, klagte Nikolic. An das »friedliche Europa« gerichtet: »Erwarten Sie nicht von mir, daß ich vergesse, was bei der 78 Tage und Nächte andauernden Aggression vor 15 Jahren gegen unser Land angerichtet wurde.« An seine Landsleute und Kriegsgegner in aller Welt appellierte er: »Es ist unsere Pflicht sicherzustellen, daß diese Ungerechtigkeit niemals vergessen wird.« Es wäre weniger schwer, an die Kriegstoten zu erinnern, so Nikolic, »wenn neben der langen Liste der unschuldigen Opfer wenigstens der Name eines Verantwortlichen stehen würde, der für seinen Mordbefehl bestraft worden ist«.

8 Fotos in http://www.jungewelt.de/2014/03-29/003.php


Abschlußerklärung des »Belgrader Forums für eine Welt der Gleichen«: www.beoforum.rs/en




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von Yossi Wolfson
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