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Brutalstmögliches Herrschaftsinstrument: GLOBALISIERUNG

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 02.10.07, 09:28  Betreff:  Brutalstmögliches Herrschaftsinstrument: GLOBALISIERUNG  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://linkszeitung.de/content/view/148254/1/



Europäer durchschauen die neoliberale Scharlatanerie

Von Thomas Lukscheider


N
un hat sogar die „Bild“-Zeitung endlich herausgefunden, was der wache Bürger längst weiß: Katja und Klaus Normalverdiener sind in den letzten 20 Jahren netto nicht reicher geworden. Aber kann das wirklich sein? Hatte nicht neulich erst Wolfram Weimer, der Chefredakteur von Cicero, in einem Leitartikel uns vorgeschwärmt: „Liebe Globalisierung! … In den neunziger Jahren hast Du grenzenlos laufen gelernt und spaziertest wohlstandsmehrend um die Welt.“ Nun, Weimers „liebe Globalisierung“ ist wohl nur in seiner Wohngegend „wohlstandsmehrend“ auf- und abspaziert. Der Gabensack war jedenfalls leer, als sie bei uns vorbei kam. Dafür war ihre Pandora-Büchse für 90 Prozent der Weltbevölkerung prall gefüllt.

Heraus kamen so „schöne Dinge“ wie eine Rekordzahl an Pleiten und Konkursen, jahrelange Massenarbeitslosigkeit, Versteppung und Landflucht, Zunahme der Kinderarbeit und der organisierten Kriminalität, Verelendung von Hunderten von Millionen Menschen im Zuge der Russland-, Lateinamerika- und Asienkrise, Lohndumping und Reallohnverluste.

Kaum ist amtlich festgestellt, dass die Nettolöhne in den letzten 20 Jahren stagnierten, treten auch schon die Gesundbeter auf den Plan und erklären uns: Die Zahlen sind so nicht zu verstehen. Man müsse Ost und West getrennt vergleichen, dürfe äußerstenfalls 1991 als Basisjahr nehmen (SPIEGEL, taz), man müsse den Kaufkraftverlust relativieren, Deutschland sei heute schließlich vereinigt (WELT, FOCUS) und überhaupt und bei der Post.

Tatsache ist, dass 4,1 Prozent Lohnzuwachs in den letzten fünf Jahren nie und nimmer 7,1 Prozent Preissteigerung wettmachen können.

Tatsache ist auch, dass heute absolut und prozentual weitaus mehr Menschen als 1986 nicht einmal mehr einen Reallohn erzielen können, sondern von den Brosamen der neoliberal gemanageten Globalisierung leben müssen, weil sie arbeitslos sind.

Bezieht man diese Menschen mit ein und nimmt man die Jahre nach der Wende unter die Lupe, ergibt sich ein noch trostloseres Bild als die Zahlen des Arbeitsministeriums sie zeichnen. Dann stellt sich heraus, dass das Nettogeldvermögen des finanzklammsten Viertels im Westen von 1993 bis 2003 um 50 Prozent geschrumpft ist, auf heute gerade noch 2.490 Euro, und im Osten haben die finanzschwächsten 25 Prozent aller Haushalte gerade noch 2030 Euro auf der hohen Kante. (Quelle: DIE ZEIT/emprica/SPIEGEL Nr 34, S.23).

Den Bußpredigern unter den Redakteuren und Autoren von FOCUS bis FAZ und SPIEGEL bis taz sind solche Fakten offensichtlich entgangen oder egal. Sie verkaufen uns Totsparpolitik und Sozialabriss wie schon seit Jahren als gottgewollt oder Naturgesetz und malen mit fundamentalistischem Eifer die ökonomische Apokalypse an die Wand, falls wir nicht weiter brav Anspruchs- und Lohnaskese üben. Langsam aber dafür umso sicherer dämmert jedoch immer mehr Bundesbürgern, dass genau diese Askese zur Verarmung und Verödung des Landes führt.

Pech auch für die Ablaßprediger, dass nicht nur die „undankbare“ Bevölkerung in Deutschland allmählich die neoliberale Scharlatanerie durchschaut, sondern ebenso die Bürger anderer „belehrter und beglückter“ Staaten die gleiche Bilanz ziehen wie wir. Der Auffasung „Die Globalisierung hat vor allem Schlechtes gebracht“ stimmen in den Ländern Italien, Spanien, Großbritannien, Frankreich und USA mehr als 70 Prozent der Befragen zu. (So das Ergebnis der Harris-Studie der Financial Times, Juli 2007).



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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