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FOLTER - von verbrecherischen Psychologen ersonnen

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 05.08.08, 16:49  Betreff: FOLTER - von verbrecherischen Psychologen ersonnen  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://de.indymedia.org/2008/08/223935.shtml


Psychologie und Folter

Koalition für eine ethische Psychologie   05.08.2008 14:03



-  Das Buch “The Dark Side” enthüllt die Verstrickung US-amerikanischer Psychologen bei der Entwicklung und Anwendung von "harten Verhörtaktiken" wie die "Strategie der erlernten Hilflosigkeit", in Guantanamo, dem Irak etc., ...

Geht mit der Präsidentschaftswahl in den USA die «Ära der Folter» zu Ende?, oder bleibt das Erbe der «legitimen Tortur», als politisches Mittel bestehen... Hat sich die Welt seit dem 11-S bereits daran gewöhnt, dass Gefangene angeblich «gerecht-fertigter» Weise gequält werden um «Geständnisse» zu erpressen (siehe Spanien), Oppositionelle mundtot zu machen (siehe China), um Bewegungen zu zerschlagen (siehe Oaxaca), um Anklagen zu ersticken (siehe Marokko) oder Diktatoren an der Macht zu belassen (siehe Simbabwe), etc... Folter wird immer offener und unverfrorener, grausamer und/oder raffinierter, während die Welt immer taubstummer und apathischer zu werden scheint. Ein paar Informationen über Folter («die Barbarei der Zivilisation»)...

GEFOLTERT IN DER OBSKURITÄT
(Folter und die "Strategie der erlernten Hilflosigkeit", entwickelt von der US-Amerikanischen Psychologischen Assoziation (APA)

Das neue Buch der Autorin Jane Mayer, “The Dark Side”, ist fokussiert auf die Teilhabe von Psychologen an den Folterungen und Misshandlungen von Gefangenen seitens der Bush-Administration. In einem ihrer Kapitel benennt Mayer vordem unbekannte Detaills über den Anteil der Psychologen James Mitchell und Bruce Jessen an brutalen und "verbesserten Verhörtechniken".

Offenbar beruhen diese Techniken auf der Theorie der "erlernten Hilflosigkeit", die von dem ehemaligen Präsidenten der Amerikanischen Psychologischen Assoziation (APA), Martin Seligman, entwickelt wurde. (Die Arbeit von Seligman bestand darin, Hunde solange mit Elektroschocks zu quälen, bis diese nicht mehr den Willen besassen, der schmerzhaften Situation zu entfliehen. So entstand der Ausdruck "erlernte Hilflosigkeit").

Mayer berichtet (und Seligman bestätigte), dass dieser 2002 einen dreistündige Unterricht an der SERE-Marineschule in San Diego abgehalten hat. SERE steht für das Armee-Programm Flicht/Entkommen, Widerstand, Evakuierung und Überleben, mit dem Piloten, Spezialkräften und anderen potentiellen, hochkarätigen Gefangenen, Verhaltensweisen gegen Folter im Falle einer Festnahme seitens einer die Genfer Konventionen nicht respektierenden Macht beigebracht werden sollen.

Aus scheinbar ungeklärten Gründen war es jedoch nicht die Joint Personnel Recovery Agency (JPRA), von der das Programm geleitet wurde, die Seligman zu der Präsentation einlud, sondern direkt die Central Intelligence Agency (CIA) selbst. Dr. Seligman bestätigte, dass der besagten Schulung der Psychologen des SERE sowohl Mitchell als auch Jessen beigewohnt hatten. Offenbar fragte Seligman seine Gastgeber auch, ob sein Unterrichtsstoff dazu benutzt werde, Verhörtechniken zu entwickeln. Die Antwort wurde jedoch mit Verweis auf Gründe der militärischen Sicherheit verweigert. Trotzdem schlussfolgerte Seligman, seine Präsentation werde ausschliesslich zur Unterstützung der SERE-Psychologen beim Schutz der US-amerikanischen Truppen benutzt. Überdies versicherte er unmissverständlich, er persönlich lehne die Folter ab.

Als Reaktion auf eine Presseerklärung von Seligman, wies die Amerikanische Psychologische Assoziation (APA), deren Präsident dieser 1999 gewesen war, wies die Behauptung, Dr. Seligman habe Kenntnisse zur Entwicklung von Foltertechniken beigetragen, zurück. In jüngsten Erklärungen bestätigte die APA weder noch bestritt sie weitere Informationen die besagen, dass die Arbeit der Psychologen - einschliesslich Seligman, Jessen und Mitchell - zur Folter von Verhafteten benutzt worden waren. Der einzige Kommentar den die APA zu Jessen und Mitchell abgab war, dass diese als Nichtmitglieder der Assoziation nicht unter das Ressort des Ethikkomitees der APA fallen.

Was inzwischen seit Erscheinen eines vom Büro des Generalinspekteurs (OIG) http://www.fas.org/irp/agency/dod/abuse.pdf im Verteidigungsdepartement veröffentlichten Bericht und durch eine Reihe von Dokumenten
 http://levin.senate.gov/newsroom/supporting/2008/Documents.SASC.061708.pdf , die während der letzten Besuche des Komitees für Heeresdienste des Senats (SASC)
 http://armed-services.senate.gov/e_witnesslist.cfm?id=3413 bekannt wurde, ist dass die Techniken des SERE zur Abmilderung von Foltereffekten "solange manipuliert worden sind, bis der gegenteilig Effekt erreicht worden war"; d.h. ihr ursprüngliches Ziel, die Sicherheit der US-Soldaten zu stärken wurde dahingehend verändert, die Folter an Gefangenen in Guantánamo, Afghanistan und im Irak einzuführen. Die besagten Dokumente decken überdies auf, dass bestimmte Psychologen des SERE ihre Rolle bei der Supervision von Schutzprogrammen des SERE in die Supervision von im SERE inspirierten Verhören verwandelten, zu denen Misshandlungen und Folterungen gehörten. Mehrere Journalisten bezeichneten ( die alten SERE-Vertragspsychologen) Mitchell und Jessen als Verantwortliche für "diese Manipulation zur Erlangung des Gegeneffekts", den die CIA an ihren geheimen "schwarzen Orten" benutzt haben (...).

Das Komitee des Senats für Armeedienste (SASC) berichtete, dass auch andere Psychologen eine Rolle bei der "Gegeneffekt-Manipulation" der SERE-Techniken für das Verteidigungsdepartement in der Bucht von Guantánamo und im Irak gespielt haben. In seinen Kommentaren der Einleitung einer diesbezüglichen Übersicht sagte Senator Carl Levin:

"Ein... hoher Anwalt der CIA und Chefberater des Contra-Terrorismus-Zentrums der CIA, Jonathan Fredman, flog nach Guantánamo um an einem Treffen des dortigen US-Teams Teil zu nehmen und den Vorschlag eines Memorandums über die Anwendung von aggressiven Verhörtechniken zu diskutieren. Die Verfasser des Memorandums waren ein Psychologe und ein Psychiater, die dann wenige Wochen später auch bei dem in Fort Bragg von Instrukteuren der SERE JPRA - Schule angebotenen Training Teil nahmen... Das Memorandum wird zwar weiterhin geheim gehalten, nicht so jedoch die Akten, in welchen die Diskussionen jenes Treffens festgehalten wurden. Diese Akten... zeigen eindeutig, dass die Diskussion auf die Anwendung aggressiver Techniken gegen die Gefangenen fokussiert war",  http://levin.senate.gov/newsroom/release.cfm?id=299242 .

Der Psychologe auf den sich Levin eingangs seiner Kommentare bezieht, war das APA-Mitglied Major John Leso, zu dessen Empfehlungen bei diesem Treffen "Schlafentzug, Verweigerung von Nahrungsmitten, Isolation und das Verursachen des Verlusts des Zeitgefühls... zur Erzeugung von Abhängigkeit und Anpassung", gehörten. Ausserdem berichten die Veranschaulichungen auch von Schulungen zu SERE-Techniken über die Misshandlung von Verhörkandidaten in Guantánamo durch den Psychologen Oberst Morgan Banks,  http://armed-services.senate.gov/statemnt/2008/June/Baumgartner%2006-17-08.pdf. Obgleich nicht Mitglied der APA, wurde Banks für das Verhörteam der Nationalen Sicherheit und Psychologischen Ethik, PENS, der Assoziation bestimmt:  http://psychoanalystsopposewar.org/blog/wp-content/uploads/2008/01/apa_faq_coalition_comments_v12c.pdf. Die APA hat bislang noch immer keinen Kommentar zu den alarmierenden Enthüllungen über die Komplizenschaft der Psychologen, welche diese Übersicht des Komitees enthüllt, abgegeben.

Laut Mayer in “The Dark Side” und laut anderen Informationen der letzten drei Jahre, hat Mitchell das Paradigma der "erlernten Hilflosigkeit" in den Wochen nach Seligmans Untericht, bei den von den ihm entwickelten Härtetechniken, für Verhöre von Gefangenen der CIA liberal eingesetzt...

Einer der Gefangenen wurde in Embryonalstellung in einem Käfig eingesperrt, der so winzig war, dass er nicht die geringste Bewegung machen konnte; er konnte nur in dieser embryonalen Haltung liegen. Dieser Käfig war eindeutig nicht nur dazu entwickelt worden, Bewegungen zu verunmöglichen, sondern auch um dem Gefangenen das Atmen extrem zu erschweren. In den Perioden, in welchen der Inhaftierte nicht in dem Käfig war, hatte er den Foltermechanismus stets in Sichtweite, so dass ihm ständig seine Rückkehr in die Foltervorrichtung bewusst war.

Einem anderern Häftling wurden die grossen Zehen entfernt, während seine Handgelenke über dem Kopf festgebunden waren. Der Gefangene trug überdies eine Prothese, die ihm die Agenten abnahmen, so dass er stundenlang auf einem Bein balancieren musste oder er wurde an den Handgelenken aufgehängt.

Die Mehrzahl der Gefangen wurde langen Perioden der Isolation in völliger Dunkelheit ausgesetzt, oft vollkommen nackt. Der Kontakt wurde auf ein Minimum reduziert. In einem der Fälle, war der einzige menschliche Kontakt des Gefangenen ein maskierter Mann, der täglich kam und zu ihm sagte: "Du weisst schon was ich will" und sofort wieder verschwand.

Alle diese Informationen und Berichte führen zu dem Schluss, dass die Arbeit von Dr. Seligman über die "erlernte Hilflosigkeit" nach ihrer Präsentation an der SERE-Schule als Grundlage für die Entwicklung von Foltertechniken benutzt worden ist. Die Antwort der APA auf das Kapitel Seligman ist verblüffend. Wenn nämlich dessen Bericht exakt ist und ihm die Auskunft darüber, wie die CIA sein Material verwendet, verweigert wurde weil er zu dieser Kenntnis nicht autorisiert war, wurde der Psychologe ganz offensichtlich getäuscht. Dementsprechend wäre zu erwarten, dass die APA als ala Minimum mit Besorgnis über diesen Betrug reagiert und gegen die Einbindung unschuldiger Psychologen in Regierungsprogramme, die potentiell zur Entwicklung von Foltertechniken bei Verhören benutzt werden können, einen Alarm des Misstrauens schlägt. Stattdessen jedoch hat die Assoziation beständige Anstrengungen unternommen, um die Arbeitsmöglichkeiten für Psychologen an den US-amerikanischen Sicherheits,-und Geheimdienstinstitutionen zu erhalten und sogar zu erweitern. Im Januar 2005 heisst es in den Science Policy Insider News (SPIN) der APA stolz : "Seit dem 11-S haben die Psychologen nach Möglichkeiten gesucht, um zu der Agenda des Contra-Terrorismus der Nation und der inneren Sicherheit beizutragen",  http://www.apa.org/ppo/issues/nstcreport.html . Zu den Bemühungen der APA gehört die Einberufung einer Konferenz mit der CIA zur Untersuchung der Effizienz der Verbesserung von Verhörtechniken, die den Einsatz von Drogen und die Überreizung (Beschallung) der Sinne beinhalten. Laut Informationen gehörte das APA-Mitglied Kirk Hubbard, Chef des Zweigs für Analyse und Forschung der operativen Beratungsdivison der CIA, zu den Organisatoren dieser Konferenz . Hubbard hat die "Operationsexperten" für die Konferenz rekrutiert. Unter den Teilnehmern dieser "Konferenz ausschliesslich für Geladene" befanden sich auch die Psychologen Mitchell und Jessen (auch Organisierung der Lehrveranstaltung Seligmans, ebenfalls unter Teilnahme von Mitchell und Jessen, war von Hubbard befördert worden).

Überdies leitete die APA eine Konferenz mit dem FBI ein, bei der aufgeworfen wurde, dass die Therapeuten, Beamte die mit der Verstärkung des Informationsgesetzes bei therapeutischen Sitzungen beauftragt sind davon in Kenntniss setzen sollen, dass dies ein "Risiko für die Nationale Sicherheit" bedeuten könne. Dementsprechend beinhalteten die Bemühungen der APA im Juni Lehrgruppen in Lobbyismus zur Unterhaltung von "Nichteinschätzbarkeits-Programmen der wissenschaftlichen Führung des Contra-Intelligence Field (CIFA) des Verteidigungsdepartements über das Know-How zu Restrukturierung und dem Anfordern von Personal,  http://www.apa.org/ppo/spin/608.html. Diejenigen, die sich mit dem CIFA-Programm nicht anfreunden konnten, wurden durch zahlreiche Skandale entfernt, wie der Missbrauch von Briefen über die nationale Sicherheit, um ohne jede Rechtsgarantieen, Zugang zu privaten Finanzinformationen bestimmter Personen zu erhalten  http://www.usatoday.com/news/washington/2007-01-16-tkc-CIFA_x.htm; der Rücktritt eines Kongressabgeordneten aufgrund der Anschuldigung, er habe Bestechungsgelder gegen Verträge der CIFA angenommen und laut der New York Times eine breite Datensammlung über Mitglieder, die Informationen über organisierte Anti-Kriegsproteste innerhalb der Kirche, Bildungseinrichtungen und Versammlungsorten enthalten",  http://www.nytimes.com/2008/04/02/washington/02intel.html?_r=4&scp=1&sq=cifa&st=cse&oref=slogin&oref=slogin&oref=slogin&oref=slogin. Obwohl es sich um eine Operation höchster Geheimhaltung handelte, war die psychologische Direktion der CIFA berühmt für ihre gewagten Beratungen bezüglich der Gefangenen in Guantánamo, zu welchen Verweise über den Einsatz von Verhörführern gehörten,
 http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2005/12/18/AR2005121801006_pf.html .

Der Bereich der Einbindung von Psychologen in die Kräfte der "Nationalen Sicherheit" ist ausserordentlich heikel. Selbst wenn es auf der Ebene der Ethik gebilligte und akzeptable Wege für die Teilhabe von PsychologInnen an diesen Aktivitäten gäbe, warnt ein historisches übergeordnetes Gewissen, dass diese Implikation nur zu oft ethisch problematisch ist. Die CIA verfügt - zum Guten oder zum Schlechten - über ein langes Register von akademischen WissenschaftlerInnen die illegal als freiwillige oder unfreiwlige Assesoren und Analytiker intervenierten und Geheimhaltungen einen gewissen Schutz verschafft haben.

So enthüllt bspw. die Untersuchung des Senats 1977 über das Projekt zur Veränderung der CIA-Führung (MKULTRA), dass diese über die Fassade einer Finanzagentur, Forscher an 80 Universitäten, Hospitälern und anderen, für Untersuchungszwecke bestimmte Institutionen, unter Vertrag genommen hatte. Bei der Übersicht im Senat, sagte der Direktor der CIA: "Ich meine, dass wir alle diesen Forschern und Institutionen gegenüber die moralische Pflicht haben, sie vor jeder Unannehmlichkeit oder ungerechten Schaden zu schützen, die ihnen durch die Aufdeckung ihrer Idendität im Hinblick auf ihre Beförderung und ihren Ruf enstehen". Dabei handelt es sich jedoch mitnichten nur um Tricks aus der Vergangenheit....
Die Dr. Belinda Canton, seit langem Administratorin der CIA-Intelligence und Miglied der Präsidentschaftskomission 2005 für die "intelligenten Kapazitäten der USA in Bezug auf Massenvernichtungswaffen", empfahl vor Kurzem den oportunen Einsatz von Wissenschaftlern, als eine annähernde Form der Kontrolle der Unsicherheit: "die Identifizierung von Akademikern und Wissenschaftlern, die über den Schafsinn verfügen könnten, gleichzeitig zu beobachten, ob Möglichkeiten bestehen, die vier Wissenschaften auszubeuten".

Diese Geschichte, gemeinsam mit der aktuellen der gut dokumentierten Autorisierungen zur Folter von Gefangenen, müsste für die leitenden und individuellen Psychologen der APA eine gleich eine ganze Serie von Warnungen im Hinblick auf die moralischen Risiken der Unterstützung des nationalen Sicherheitsapparats darstellen, insbesondere unter der aktuellen Administration der USA. Doch die APA sieht sich nicht dazu veranlasst, die Psychologen bei der Auseinandersetzung mit dieser ethisch gefährlichen Situation zu unterstützen. Sie hat sich in Bezug auf den Einsatz psychologischer Techniken bei Folter und die Beraterrolle der Psychologen bei diesen Folterungen ganz im Gegenteil als völlig unsensibel gezeigt.

Dieser Mangel an Sensibilität hat viele PsychologInnen sowohl in den USA als auch ausserhalb des Landes in Alartm versetzt. Die Zeitschrift "Time" veröffentlichte 2006 die täglichen Aufzeichnungen der Verhöre des Guantánamo-Gefangenen Nr. 063, Mohammed al-Qahtani. DieseAufzeichnungen belegen, dass al-Qahtani während sechs Wochen, Ende 2002 und Anfang 2003, systematisch gefoltert worden war. Die Dokumente besagen zudem, dass der Psychologe und Mitglied der APA Major John Leso, zumindest bei mehreren dieser Folterverhöre anwesend war. 23 Monate sind seit der Erhebung von Ethikbeschwerden gegen Dr.Leso vergangen. Die APA jedoch schweigt sich über die dokumentierte Präsenz eines ihrer Mitglieder bei angewandter Folter nach wie vor aus.

2007 erklärte das Departament für Neubestimmung den Bericht des Büros des Generalinspekteurs, der die Rolle der SERE-Psychologen bei der Ausbildung des Armeepersonals und der CIA in "gegen die Genfer Konventionen verstossenden Misshandlungstechniken" dokumentierte für ungültig. Die Antwort der APA war Schweigen. Auf Anfragen äusserte die Assoziation, "die APA benötige Zeit um den Bericht mit aller Sorgfalt zu studieren". Inzwischen sind 12 Monate vergangen, ohne dass auch nur ein Einziger der APA-Führung einen Kommentar zu dem Bericht abgegeben hat.

Die Leiter der APA haben die PsychologInnen im Stich gelassen; sie haben die psychologische Profession Stich gelassen; und das Land. Wenn ein Ethikführer von ihr verlangt wird, legt sie ihre ethische Autorität in die Hände derjenigen, die in solch fragwürdige Praktiken involviert sind, dass sie Untersuchungen erforderlich machen. Obwohl mehrere Psychologen dazu beigetragen haben, ein US-Folterregime als Normalität zu installieren und dazu, dass die von ihnen entwickelten psychologischen Paradigmen die Haftbedingungen der Gefangenen (mit)bestimmen, hat die APA die diesbezüglichen Berichte ignoriert oder beschnitten. Die Assoziation befürchtet nämlich schlicht, dass im Falle von Stellungnahmen "ihre Aktivitäten eingeschränkt werden könnten". Sie kann deshalb mit ihren Argumenten auch vor keinem ernsthaften Forum dieser Welt ihr Gesicht wahren.

Vielmehr ist es an der Zeit, Aufklärung von der Assoziation zu fordern und diejenigen Psychologen zu identifizieren und öffentlich zur Verantwortung zu ziehen, die die APA zu dem gemacht haben, was sie jetzt ist.

(Dieser, hier etwas frei gekürzte Artikel, stammt von den Mitgliedern der Koalition für eine ethische Psychologie Stephen Soldz, Brad Olson, Steve Reisner, Jean Maria Arrigo und Bryant Welch; Kontakt:  )


Übersetzung Englisch/Spanisch: Sinfo Fernández
Übersetzung Spanisch/Deutsch: tierr@

Bezugsquellen:
U.S. Senate, Select Committee on Intelligence and Subcomité on Health and Scientific REsearch of the Committee on Human Resources (1977).
“Project MKULTRA: the CIA’s program of research in behavioral modifiation”. U.s. Government Printing Office, Washington, DC. Pp. 7, 12-13, 123&148-149.
[Canton, Belinda (2008). The active management of uncertainty. International Journal of Intelligence and Counterinteligence, 21 (3): 487-518].

Rebelión: Torturando en la oscuridad
 http://www.rebelion.org/noticia.php?id=70813

Siehe auch:
CounterPunch: Torture After Dark
 http://counterpunch.org/soldz07232008.html

Links:
Stimmen gegen Guantánamo
 http://de.indymedia.org/2007/01/165910.shtml
The Guantánamo Blog
>From the Law Office of H. Candace Gorman
 http://gtmoblog.blogspot.com/
The Neurobiology of Psychological Torture
 http://humanrights.ucdavis.edu/projects/the-neurobiology-of-psychological-torture-1/index
The road to Guantánamo
 http://de.indymedia.org/2006/02/139897.shtml
USA: Folter bis zum Wahnsinn
 http://de.indymedia.org/2007/04/172694.shtml

Die Folterer
 http://de.indymedia.org/2008/01/205614.shtml

Irakische Frauen: 5 Jahre Hölle
 http://de.indymedia.org/2008/03/211987.shtml
Irak: Vergewaltigung weibl. Gefangener
 http://de.indymedia.org/2007/05/176992.shtml

Paläst.Flüchtlingslager im Libanon
 http://www.de.indymedia.org/2008/04/214985.shtml
Experimente an palästin.Gefangenen
Palestine Information Center
 http://de.indymedia.org/2007/09/194023.shtml

Marokko:polit.Gefangene im Hungerstreik
 http://de.indymedia.org/2008/03/211426.shtml

Folter in Oaxaca
 http://de.indymedia.org/2006/10/160476.shtml
Oaxaca: Interview mit VOCAL (Teil 1)
 http://de.indymedia.org/2008/07/223633.shtml

Foltermittel Zwangsernärung:
 http://de.indymedia.org/2007/02/167931.shtml
 http://de.indymedia.org/2007/02/167927.shtml

Aktuelle Stellungnahme von Amnesty International zur Folter im Staat Spanien:
"Salz in der Wunde“: www.amnesty.de/länder;
Originalbericht:  http://web.amnesty.org/library/Index/ENGEUR410062007?open&of=ENG-ESP;
Feature:  http://web.amnesty.org/pages/esp-141107-feature-eng
EU: Spanien foltert seine Kinder
 http://de.indymedia.org/2008/07/222894.shtml
Folter in Spanien - Bericht 2007
 http://de.indymedia.org/2008/07/222381.shtml 



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