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Hinter dem amerikanisch-nordkoreanischen Getöse

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bjk

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New PostErstellt: 16.04.13, 14:05  Betreff: Korea: eines der fünf strategisch bedeutendsten Länder der Welt  drucken  weiterempfehlen

entnommen aus: http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_04_15_korea.htm



Korea: eines der fünf strategisch bedeutendsten Länder der Welt


Eric S. Margolis


 

Korea, so schrieb vor einem Jahrhundert der berühmte deutsche Experte für Geopolitik Baron Haushofer, sei eines der fünf strategisch bedeutendsten Gebiete der Welt. Das ist auch heute noch so, wo China, Russland, Japan und die Vereinigten Staaten von Amerika um Einfluss auf der Halbinsel und in den sie umgebenden Gewässern konkurrieren.

Die jüngste Krise um Korea begann im März mit der jährlichen größeren Militärübung der Vereinigten Staaten von Amerika und Südkoreas, in der eine Invasion Nordkoreas simuliert werden sollte. Der Flug von schweren Bombenflugzeugen B-52 und B-2 der Vereinigten Staaten von Amerika bis 30 km an die Grenze Nordkoreas war eine klare Warnung an Nordkorea, sein Atomprogramm zu beenden.

Anstatt der üblichen Drohungen gegen die Vereinigten Staaten von Amerika und Südkorea ließ das neue nordkoreanische Regime von Kim Jung-un ein Gewitter von Kriegsdrohungen los, unter anderem mit atomaren Angriffen gegen die Vereinigten Staaten von Amerika – etwas, wozu Pyongyang nicht imstande ist. Aber der Sturm aus heißer Luft steigerte die Gefahr eines zufälligen militärischen Zwischenfalls, der sich schnell zu einem vollen Krieg entfaltet hätte, in dem sehr wohl taktische Atomwaffen eingesetzt werden hätten können.

Bis zu dieser vergangenen Woche wurde die Koreakrise mehr oder weniger vom Pentagon der Vereinigten Staaten von Amerika betrieben. Erstaunlicherweise stehen die 600.000 Mann starken bewaffneten Streitkräfte Südkoreas unter dem Befehl eines Viersterne-Generals der Vereinigten Staaten von Amerika, 60 Jahre nach dem Ende des Koreakrieges, und werden gestützt von 28.500 amerikanischen Soldaten, darunter eine ganze Division schwere Infanterie.

Nordkorea bezeichnet sich selbst als das „wahre Korea“ und brandmarkt den Süden als „Marionetten der US-Imperialisten.“ Interessanterweise zeigen einige Untersuchungen, dass viele Südkoreaner diese Ansicht teilen und stolz sind auf Nordkoreas Atomprogramm, obwohl sie nichts wissen wollen von dessen Sozialismus und Politik, sich auf die eigenen Kräfte zu stützen, bekannt unter dem Namen „Juche.“

Jetzt haben die Vereinigten Staaten von Amerika endlich ihren diplomatischen Muskel zum Einsatz gebracht und den neuen Außenminister John Kerry nach Peking geschickt, um zu versuchen, China dazu zu zwingen, seinen widerspenstigen bösen Buben Nordkorea ins Gebet zu nehmen. Das Ergebnis war eine gemeinsame Erklärung, die die Vereinigten Staaten von Amerika und China aufforderte, gemeinsam die atomare Abrüstung der koreanischen Halbinsel zu betreiben.

China hat diese Politik schon lange befürwortet, also gibt´s hier nichts neues. Die nordamerikanischen Medien jedoch priesen das als Durchbruch bei der Bewältigung der Krise. In der Tat ist China nicht glücklich über das Atomprogramm Nordkoreas, aber Peking erachtet ein unabhängiges, stabiles Nordkorea als äußerst wichtig für die Sicherheit seiner sehr sensitiven nordöstlichen Region Mandschurei.

Chinesische Strategen befürchten, dass der Zusammenbruch der Kim-Dynastie in Nordkorea dazu führen würde, dass das von den Vereinigten Staaten von Amerika beherrschte Südkorea den Norden vereinnahmt und Stützpunkte der Vereinigten Staaten von Amerika in Reichweite der Mandschurei und den maritimen Zugängen zu Peking eingerichtet werden. 1950 antwortete China auf den Vormarsch der Truppen der Vereinigten Staaten von Amerika in Richtung der mandschurischen Grenze, des Flusses Yalu, indem es mit über 1,5 Millionen Soldaten im Koreakrieg intervenierte.

Der Zusammenbruch Nordkoreas würde auch die Militärmacht Südkoreas und der Vereinigten Staaten von Amerika 200 km näher an Russlands wichtiges fernöstliches Bevölkerungszentrum und den Militärkomplex Wladiwostik heranbringen.

Dementsprechend war es Chinas Strategie bis heute, Mässigung zu predigen und gelegentliche Kritik an Nordkorea zu üben, um die Außenwelt und seinen wichtigen amerikanischen Handelspartner zu beruhigen, während es hinter den Kulissen sicherstellte, dass Nordkorea lebensfähig blieb. China liefert das gesamte Erdöl, das Nordkorea braucht, einen Teil seiner Nahrung, sowie große Mengen von Ersatzteilen für Industrie und Militär.

Es scheint, als hätte Nordkoreas Kim Jung-un sich zu weit auf den Ast hinausgewagt mit seinen düsteren Drohungen unter anderem auch mit Atomkrieg. Sein Problem ist es, zurück zu klettern, ohne zu viel Gesicht zu verlieren oder den Anschein zu erwecken, von den Vereinigten Staaten von Amerika gezwungen worden zu sein.

Prestige ist ein Schlüsselfaktor für Diktaturen. Eine offenkundige Niederlage kann zum Sturz des Diktators führen. Aus diesem Grund weigerte sich Hitler, sich aus der tödlichen Falle Stalingrad zurückzuziehen, da er zu Recht befürchtete, dass ein derartiger Verlust an Prestige und seines Mythos als Militärgenie seine heimischen Gegner ermutigen würde, gegen ihn vorzugehen.

Kim wird wahrscheinlich Pekings Unterstützung bei der Beendigung dieser Krise brauchen, und Peking wird glücklich sein, ihm behilflich zu sein und dadurch in eine Position zu kommen, um nützliche Zugeständnisse von Washington zu fordern.

Peking hat behauptet, dass die Vereinigten Staaten von Amerika die laufende Koreakrise hochgespielt haben, um den Einsatz neuer militärischer Kräfte in Asien und die Stationierung von zusätzlichen Raketenabwehrsystemen in Alaska und eines neuen in Guam zu rechtfertigen – alles im Rahmen von Präsident Barack Obamas groß propagierter „Achse nach Asien.“
     
             
erschienen am 14. April 2013 auf > www.ericmargolis.com      
          

     
siehe dazu im Archiv:
Jack A. Smith - Hinter dem amerikanisch-nordkoreanischen Getöse ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_04_04_hinter.htm )
Jason Ditz / antiwar news - Dennis Rodmans Nordkorea gegen das der Medien ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_03_05_dennis.htm )
Jason Ditz / antiwar news - Nordkorea: NATO-Krieg gegen Libyen beweist, dass Abrüstung unklug ist ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_02_22_nordkorea.htm )
Bruce Cumings - Koreanische Kriegsspiele ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_04_09_koreanische.htm )
Eric Margolis - Wie ein dritter Koreakrieg aussehen würde ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_04_06_wieein.htm )
Eric Margolis - Hysterie rund um Kims Atomwaffen ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_02_16_hysterie.htm )
Paul Craig Roberts - Amerikas moralische Entartung ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2012_10_10_amerikas.htm )
John Pilger - V I E T N A M - Psychokrieg gegen die Geschichte ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2012_06_28_vietnam.htm )

siehe dazu auch:
Radio Utopie: petrapez - Der Krieg Korea gegen Korea ( http://www.radio-utopie.de/2010/06/26/der-krieg-korea-gegen-korea/ )

    

Die Weiterverbreitung der Texte auf dieser Website ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen! 





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New PostErstellt: 16.04.13, 13:58  Betreff:  BRAUCHT NORDKOREA KERNWAFFEN?  drucken  weiterempfehlen

entnommen aus: http://kommunisten-online.de/eine-revolution-ist-nur-dann-etwas-wert-wenn-sie-sich-zu-verteidigen-versteht/#more-781



BRAUCHT NORDKOREA KERNWAFFEN?

Von Ljubow Pribytkowa (7. April 2013)

Übersetzung u. Zwischenüberschriften: Michael Bauer


Kommunisten-online 16. April 2013 – Vor fünfzig Jahren hat der Gründer der Koreanischen Volksdemokratischen Republik Kim Ir Sen, als er das Land wieder herstellte, das von der vieljährigen japanischen Besatzungszeit und der amerikanischen Intervention von 1950-1953 zerstört worden war, das Volk zum Aufbau eines neuen sozialistischen Staates geführt und die Losung – „In einer Hand das Gewehr, in der anderen Hammer und Sichel“ hervorgebracht. Die Weisheit dieser Losung ist offensichtlich: Eine Revolution ist nur dann etwas wert, wenn sie sich zu verteidigen versteht.

Aber in einem halben Jahrhundert hat sich vieles geändert. Als gegen Ende des 20.Jahrhundert in der UdSSR und den Ländern Osteuropas die bürgerliche Konterrevolution geschah, hat sich das politische Kräfteverhältnis in der Weltarena auf gründliche Weise verändert. Das sozialistische Weltsystem hörte auf zu existieren, die gut eingestellten Wirtschaftsbeziehungen zwischen den sozialistischen Ländern wurden zerstört, es vollzog sich ein heftiger Absturz ihrer Wirtschaften und die materielle Lage der Menschen verschlimmerte sich. Die KVDR war da keine Ausnahme.

Der soziale Fortschritt der menschlichen Gesellschaft kam zum Stillstand. Die Revanche erfaßte den globalen Imperialismus, der heute von den USA angeführt wird – als ein pro-faschistischer Staat, der auf dem Planeten über ein Netz von mehr Tausend Militärstützpunkten mit modernen, einschließlich nuklearer, Waffen verfügt.

Gerade deshalb sind die Stimmen der Politiker, der progressiven Denker aus Kanada und Rußland, Belgien und Israel, Deutschland und Frankreich, die die Frage positiv beantworten ob Nordkorea Kernwaffen braucht, ein Lichtstrahl. in einer sich verdunkelnden Welt

Der psychologische Krieg gegen die KVDR

Die westlichen Massenmedien können mit ihren Lügen von einer angeblich „aggressiven“ Einstellung der nordkoreanischen Politiker, ihren „provokatorischen“ Entscheidungen, von einem drohenden Krieg nicht alle verdummen … Der Psychologische Krieg gegen Nordkorea hat sich bis ans Limit verschärft. Informationen über die Ereignisse in der KVDR werden meistens verzerrt, die Kommentare sind abfällig, und sie werden größtenteils mit Ironie oder Verhöhnung, die Realitäten feindselig interpretierend, wiedergegeben. Das offizielle Rußland hat eine unverhohlen speichelleckerische Haltung gegenüber den amerikanischen Neofaschisten eingenommen. Deshalb ist vom Fernsehen und vom Rundfunk die Wahrheit über die Ereignisse in Korea nicht zu erwarten.

In März 2013 trat das Staatsoberhaupt der KVDR Kim Tschen Yn auf einem Plenum des ZK der Partei der Arbeit Koreas auf und sagte: „Die Notwendigkeit eines parallelen wirtschaftlichen Aufbaus und des Aufbaus nuklearer Streitkräfte wird diktiert von der entstandenen Situation.“

Wenn man einen aufmerksamen und unvoreingenommenen Blick auf die moderne Welt wirft, über die Gesetzmäßigkeiten der gesellschaftlichen Entwicklung nachdenkt und die komplizierter werdenden internationalen Beziehungen analysiert, so ist die Aktualität und Weisheit dieser Entscheidung der Führung der KVDR offensichtlich.

Die Wahrheit über die Lage in Korea


Wenn Sie, liebe Leser, die Wahrheit über die Lage auf der koreanischen Halbinsel erfahren wollen, wenn Sie bis zu den Wurzeln vordringen und verstehen wollen, von wem die Gefährdung des Friedens auf der Erde ausgeht, und wer das koreanische Volk mit Krieg bedroht, so lesen Sie die Artikel des bekannten kanadischen Politologen und talentierten Publizisten Stephen Gowans. Während der letzten Jahre hat er zehn gute Artikel über das schwierige Schicksal des koreanischen Volkes und über seine gegenwärtigen Feinde geschrieben, die sein Leben und die Sicherheit ihres Landes bedrohen. Auch die russischsprachige Webseite Juche Songun[1] wird Ihnen helfen, zur Wahrheit zu gelangen.

Die explosive Situation auf der Koreanischen Halbinsel ist heute nicht die emotionale Frucht der koreanischen Marschälle, die angeblich aufgehört haben „mit dem Kopf zu denken“, sind nicht die Intrigen irgendwelcher in die Führung der KVDR eingedrungener Provokateure, wie es einige in Rußland nennen, die sich als „Bolschewiken“ bezeichnen. Heute sind die Beschlüsse des ZK der Partei der Arbeit Koreas und der Führung der Koreanischen Volksarmee von der objektiven Notwendigkeit diktiert.

Schon vor 65 Jahren haben die blutigen Schuhe der amerikanischen „Friedensstifter“ die koreanische Heimat zertreten. Außer unendlichem Leid hat diese Zeit der USA dem koreanischen Volk nichts gebracht, wie im Übrigen auch den anderen Völkern der Erde. Noch lebt im Gedächtnis der Koreaner der furchtbare Krieg, den die verfluchten Yankees auf koreanischem Boden geführt haben. Von 1950 an bis zum Jahre 1953 wüteten die Amerikaner buchstäblich in Korea. Sie zerstörten 80 Städte und Tausende Dörfer, 600.000 Wohnhäuser und etwa 9.000 Industriebetriebe. 3 Millionen Menschen wurden Opfer der amerikanischen Intervention. Auf Korea haben die USA mehr Bomben abgeworfen, als auf Deutschland in den Jahren des Zweiten Weltkriegs.

Eine moderne Form der Blockade


Heute gibt es auf koreanischem Boden keinen Krieg. Aber es gibt auch keinen Frieden. Die USA haben auf die Unterzeichnung eines Friedensvertrages verzichtet. Sie haben die kämpfenden Seiten gezwungen, ein Waffenstillstandsabkommen zu unterzeichnen, das tatsächlich eine leere Formalität darstellt. Erstens, weil die Truppen der USA vom Territorium Koreas nicht abgezogen wurden. Zweitens, weil sich die USA seit Jahrzehnten ständig einmischen, weil sie zusammen mit südkoreanischen Satelliten subversive Tätigkeit, Spionage und Wirtschaftskrieg führten und mehrfach mit einem militärischen Überfall und einem nuklearen Angriff drohten. Keinesfalls soll das kommunistische Korea ein Beispiel für andere Länder werden.

In einem analytischen Artikel „Warum braucht Nordkorea Kernwaffen?“[2], der auf vielen Webseiten veröffentlicht wurde, betont Stephen Gowans, daß das Land unter ständiger Belagerung, unter dem Regime einer modernen Form von Blockade lebt. Sein Leben wird reglementiert von Dutzenden kommerzieller, finanzieller, militärischer und außenpolitischer Sanktionen, die tatsächlich auf die Vernichtung des unnachgiebigen,  sich den Amerikanern nicht ergebenden Staates gerichtet sind.

Die Sanktionen beinhalten Beschränkungen auf den Warenexport und auf Dienstleistungen, das Verbot des größten Teils der ausländischen Hilfe, das Verbot der Finanzierung von Exporten und Importen, das Verbot von Importen aus Nordkorea, die Blockierung jedweder Kredite bzw. der Finanzierung durch internationale Finanzinstitute, das Verbot der staatlichen Subventionierung von Lebensmitteln und Medikamenten für den Export nach Nordkorea, das Verbot von Import- und Exportoperationen, die mit Transport verbunden sind …

Die KVDR auf der „Achse des Bösen“


Im Jahre 2003 bezeichnete George W. Bush die KVDR als der Teil der „Achse des Bösen“. Der Irak wurde angegriffen und zerstört – das zeigte, was andere Länder erwartet, die zu dieser „Achse“ gezählt werden.

Der UNO-Sicherheitsrat, der vom Diktat Washingtons geführt wird, erfindet eine Resolution nach der anderen, um der KVDR faktisch das Recht auf Selbstverteidigung, auf Herstellung ballistischer Raketen, das Recht auf den Austritt aus dem Vertrag über die Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen, das Recht auf Herstellung und Nutzung von Satelliten, das Recht auf Waffenkäufe in anderen Ländern und die Übertragungsrechte von nuklearen Technologien anderer Ländern streitig zu machen. Obwohl die Mitglieder des Sicherheitsrats und auch eine Menge anderer Länder frei über diese Rechte verfügen.

Ständig werden die militärischen Kräfte Südkoreas von den USA buchstäblich mit der neuesten amerikanischen Ausrüstung ausgestattet. 1958 wurden sogar Atomwaffen eingeführt.

Am 28. März 2013 haben die USA aus dem Bundesstaat Missouri strategische Tarnkappenbomber W-2A und andere Angriffswaffen nach Südkorea gebracht. Die 7. Flotte steht bereit, zu deren Bestand drei atomare Unterwasserkreuzer gehören, die jeweils 25 Tomahawk-Raketen tragen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind dort 30.000 amerikanische Soldaten stationiert.

Die südkoreanische Armee führt jährlich unter dem Kommando amerikanischer Militärs sogenannte „Militärübungen“ durch, die nicht weniger zwei Monate dauern, und die als „defensiv“ bezeichnet werden, obwohl sie die koreanische Halbinsel ständig an den Rand des Krieges bringen.

Die USA – eine Bedrohung für das Leben der ganzen Menschheit

Jahrzehnt um Jahrzehnt verübten die USA gegen den kleinen sozialistischen Staat Boykotte und Sanktionen, Provokationen und Blockaden, Drohungen und Erpressung … In der asiatisch-pazifischen Region gibt es Dutzende von Militärstützpunkten der USA. Sie sind ein sicheres Instrument für die Dominanz dieser imperialistischen Räuberbanden in der Welt und eine Bedrohung für das Leben der ganzen Menschheit …

Die Manöver mit den nuklearen Angriffswaffen schüren die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel und zwingen Nordkorea, seine militärischen Kräfte zu mobilisieren, die Militärausgaben zu erhöhen und auf seinem Territorium ebensolche Militärmanöver durchzuführen. Die Antwort auf die Atomwaffen der Führers der imperialistischen Gesellschaft konnte nur sein: die Herstellung und Erprobung von Atomwaffen. Dabei darf man auch die Stunden der tragischen Ereignisse zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf unserem Planeten nicht unberücksichtigt lassen! – So wurde die Koreanische Volksdemokratische Republik zu einer Atommacht!

Ein fataler Fehler…

Stephen Gowans erinnert uns daran, daß die Amerikaner den Irak erst überfallen haben, nachdem Saddam Hussein die Forderung der USA erfüllt hatte, die Massenvernichtungswaffen zu zerstören. Und die Absage des Führers Libyschen Volksjamahirija, Muhammar Ghaddafi, zur weiteren Entwicklung eines eigenen Programms von Massenvernichtungswaffen wurde sein schicksalhafter strategischer Fehler, der das libyschen Volk teuer zu stehen kam.

„Wer hätte gewagt, sich mit Ghaddafi oder Saddam Hussein anzulegen, wenn sie über ein nukleares Potential verfügt hätten?“ – diese Frage stellt Amir Eshel, der ehemalige Planungsleiter und heutige Luftwaffenchef der israelischen Armee. Und er antwortet selbst: „Niemand hätte es gewagt.“

Das wiederholt auch General Kevin P. Chilton, das Chef des Strategischen Kommandos der USA: „Während der 65jährigen Geschichte der Atomwaffen ist keine Atommacht jemals erobert worden und trug auch nicht das Risiko von Eroberungen.“

Stephen Gowans bringt Zitate aus der amerikanischen Presse, aus „The New York Times“ und „The Washington Post“. Es ist angenehm zu wissen, daß man auch im Lager der Feinde Vernunft antrifft.

Die Zerstörung Libyens, des am höchsten entwickelten Staates in Afrika, durch die neofaschistischen Truppen der NATO, hat bei den Koreanern die Überzeugung von der Richtigkeit der Songun-Politik bestärkt, daß es notwendig ist, die Militärmacht mit Hilfe der nuklearen Komponente zu befestigen.

Speichellecker…


Der 12. Dezember 2012 war in der KVDR ein Feiertag – es wurde der erste koreanische Satellit in den Kosmos gestartet. Der Westen ist vor antikommunistischer Hysterie wieder schier geplatzt, um zu beweisen, daß die KVDR kein Recht darauf hat, Satelliten in den Kosmos zu starten. Und erneut gibt es vor Washington speichelleckerische Resolutionen des Sicherheitsrats gegen die KVDR …

Der UNO-Sicherheitsrat, wie auch die UNO selbst, haben bei den progressiven Kräften der Erde ihre Autorität verloren. Wer es sehen will, der kann feststellen, daß diese Organisation seit langem mit zweierlei Maßstab mißt. Internationale Gerechtigkeit und Unvoreingenommenheit sind ihr fremd. „Die internationale Gesetzlichkeit“ und „allgemeinmenschliche Werte“ sind für sie nicht mehr als ein heuchlerischer Vorwand. Von Objektivität der Betrachtung internationaler Fragen kann auch in den Sitzungen der UNO keine Rede sein. Diese Organisation wurde zu einem Hilfsorgan der Washingtoner Administration, die seit langem selbst nur ein Instrument transnationaler Gesellschaften ist.

Während der Existenz der UNO wurden auf der Erde mehr als 9.000 mal Satelliten gestartet und über 2.000 Atomtests durchgeführt. Aber es gab keine Resolution der Sicherheitsrat der UNO über das Verbot nuklearer Tests und des Starts von Sputniks. Am meisten übten sich die Amerikaner bei der Vervollkommnung ihrer Atomwaffen, sie erprobten sie erstmals im Mai 1945 an friedlichen Japanern, wobei mehr als 200.000 unschuldige Einwohner der Städte Hiroshima und Nagasaki getötet wurden.

Was ist das Ziel der USA in Korea?

Und was wollen nun die USA von Nordkorea? Das gleiche, wonach sie in allen Ländern der Erde streben. Das sozialistische Korea ist unzugänglich für die imperialistische Ausbeutung, und soll für den offenen Markt zugänglich sein. Es soll sich dem kapitalistischen System unterordnen, sich seinen ökonomischen Gesetzen unterwerfen, es soll das Ergebnis seines Landes, der Betriebe, der Bergwerke und Minen in privaten Hände legen. Es soll das Privateigentum und das private Unternehmertum zur Grundlage der Wirtschaftswirtschaftsführung machen, die Zentralbank vom Staat unabhängig machen und dem ausländischen Kapital gestatten, sich in die Wirtschaft des Landes einzumischen. Es soll dem weltweiten Kapital die Freiheit geben, aus den koreanischen Naturreichtümern ihren Profit herauszuziehen.

Nordkorea ist die einzige verbliebene Oase des Kommunismus auf der Erde. Die USA haben das Ziel gesetzt, es zu zerstören.

Gerade deshalb ist es die Verantwortung aller Kommunisten unseres Planeten, die Stimme zum Schutz des Volkes von Nordkorea gegen die faschistischen Bestrebungen der USA zu erheben.

Aus der Erklärung des Außenministers der KVDR:


„Unser Land ist zur endgültigen Schlußfolgerung gekommen, und unsere Überzeugung hat sich darin bestätigt, daß die Demontage des nuklearen Potentials auf der koreanischen Halbinsel unmöglich ist, solange die Welt nicht darin überein gekommen ist, daß eine weltweite nukleare Abrüstung notwendig ist, und solange die USA ihre unverändert feindselige Politik gegenüber der Koreanischen Volksdemokratischen Republik fortsetzt.“

Ljubow Pribytkowa, 7. April 2013

(Übersetzung u. Zwischenüberschriften: Michael Bauer)


[1] http://juche-songun.ru/

[2] http://gowans.wordpress.com/2013/02/16/why-north-korea-needs-nuclear-weapons/




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New PostErstellt: 07.04.13, 14:14  Betreff:  Wie ein dritter Koreakrieg aussehen würde  drucken  weiterempfehlen

entnommen aus: http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_04_06_wieein.htm



Wie ein dritter Koreakrieg aussehen würde


Eric S. Margolis

 

Der immer schärfer werdende Krieg der Worte zwischen Nordkorea, den Vereinigten Staaten von Amerika und deren Alliertem Südkorea könnte einen größeren Konflikt entzünden. Der wahrscheinliche Auslöser wäre ein Zusammenstoß auf See, in der Luft oder entlang der entmilitarisierten Zone (DMZ), die die beiden Koreas trennt.

Wie würde ein Krieg in Korea aussehen?

Fürs erste ist ein atomarer Konflikt unwahrscheinlich. Es wird angenommen, dass Nordkorea keine atomaren Mittelstrecken- oder Langstrecken besitzt, ganz sicher keine, die Nordamerika erreichen könnten. Nordkorea könnte imstande sein, Südkorea mit einer Atomwaffe zu treffen. In diesem Fall jedoch würden die Vereinigten Staaten von Amerika Nordkorea von der Landkarte fegen.

Nordkoreas militärische Strategie wäre ein Überraschungsangriff gegen den Süden, um Seoul und Inchon zu besetzen. Die lebenswichtigen Luftwaffenstützpunkte der Vereinigten Staaten von Amerika in Osan und Kunsan und acht südkoreanische Luftwaffenbasen wären die vorrangigen Ziele. 

Die 88.000 Spezialsoldaten der Eliteeinheiten Nordkoreas sind darauf vorbereitet, diese Luftwaffenbasen anzugreifen und zu neutralisieren, wie auch Hauptquartiere, Kommunikationsknoten und Munitionsdepots der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika und der Republik Korea (ROK).

Sperrfeuer mit nordkoreanischen konventionellen Raketen würden diese Basen und Kommandozentralen treffen, möglicherweise sind diese mit chemischen Sprengköpfen bestückt.

Spezielle nordkoreanische Amphibieneinheiten würden landen und diese Ziele vom Meer aus angreifen. Nordkorea verfügt über 300 alte AN-2-Doppeldecker aus der Sowjetzeit, von denen jeder zehn Kommandosoldaten befördern kann. Unsichtbar für Radar, da sie aus Stoffgewebe bestehen und nahe am Boden fliegen, würden die AN-2´s Luftangriffskommandos in die Luftwaffenbasen der Vereinigten Staaten von Amerika und Südkoreas bringen.

Weitere nordkoreanische Spezialtruppen sind darauf ausgerichtet, die Basen der Vereinigten Staaten von Amerika in Okinawa, Japan und weiter entfernte wie Guam anzugreifen, wo die Vereinigten Staaten von Amerika ihr neues THAAD Antikraketensystem installieren.

Nordkorea hat potente Fertigkeiten für die elektronische Kriegsführung entwickelt, die die Kommunikations- und Interneteinrichtungen der Vereinigten Staaten von Amerika/Südkoreas lahmlegen würden.

Mittlerweile könnten 14.000 schwere Kanonen und Raketenbatterien Nordkoreas, eingegraben hinter der entmilitarisierten Zone, Hagelstürme aus Granaten und Raketen auf Positionen der Vereinigten Staaten von Amerika/Südkoreas südlich der DMZ niedergehen lassen. Nordkoreas 170mm-Geschütze und 240mm-Raketen haben eine Reichweite von 50 bzw. 45km. Große Teile Seouls würden schwer beschädigt.

Nordkorea hat ungefähr 700.000 Soldaten innerhalb 150km von der DMZ, 400.000 weitere gestaffelt nördlich im Hinterland. Diese Divisionen würden sich ihren Weg nach Süden erkämpfen durch Südkoreas „Maginot-Linie,“ sieben parallele Linien von Panzergräben, Minenfeldern und hohen Erdwällen, die mit Panzern besetzt sind (Südkorea bestreitet deren Existenz, aber ich habe sie gesehen).

Ungeachtet intensiver Luftangriffe durch die Vereinigten Staaten von Amerika und Südkorea, könnte die nordkoreanische Offensive wahrscheinlich zumindest bis südlich von Seoul vorstoßen, etwa eine Stunde Fahrt von der DMZ entfernt.

Die Racheaktion der Vereinigten Staaten von Amerika würde grausam sein. Kriegsflugzeuge der Vereinigten Staaten von Amerika und Südkoreas würden schnell die Lufthoheit über die gesamte Halbinsel erringen. Nordkoreas 70 Luftwaffenbasen würden vernichtet und seine veraltete Luftwaffe schnell neutralisiert. Den nordkoreanischen Kriegsschiffen würde ein ähnliches Schicksal bevorstehen. Kriegsflugzeuge der Vereinigten Staaten von Amerika würden Nordkoreas Kommando- und Kontrollzentralen, Kommunikation, Eisenbahnlinien, Brücken und Fabriken verwüsten, soweit sie nicht unterirdisch angelegt sind.

Im Krieg gegen Korea 1950-53 ebneten schwere B-29 Bomber der Vereinigten Staaten von Amerika Nordkorea buchstäblich ein. Deswegen reagierte Nordkorea so wütend , als schwere B-52 Bomber und B-2 Tarnkappenbomber im letzten Monat seine Grenze streiften und dadurch die letzte Krise auslösten. Der B-2 kann die fürchterliche ‚MOAB’ 15t-Bombe, bekannt als „die Mutter aller Bomben“ transportieren, die dazu konstruiert ist, tief unterirdisch liegende Kommandozentralen (sprich Kim Jon-uns Bunker) und unterirdische Atomanlagen zu zerstören. 

Seit den 1950ern haben die Nordkoreaner einen großen Teil ihres militärisch-industriellen Komplexes unterirdisch angelegt und bilden ihre Bodentruppen in Taktiken aus, die auf kleinen, abseits der Straßen operierenden Einheiten basieren. Der Norden verfügt auch über eine Miliz von 1,6 Millionen Menschen, die Schlüsselpositionen und Fabriken verteidigen.

Wenn die Vereinigten Staaten von Amerika keine taktischen Atomwaffen einsetzen, werden sie sich schwer tun, Nordkorea zu besiegen. Abgesehen davon stecken Boden- und Luftstreitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika bis zum Hals in Afghanistan und im Mittleren Osten fest, ihre Ausrüstung ist verschlissen und das Finanzministerium der Vereinigten Staaten von Amerika hat kein Geld.

Das Pentagon schätzte, eine umfassende Invasion Nordkoreas könnte 250.000 amerikanische Opfer fordern. Kurz gesagt, das wäre ein richtiger Krieg, nicht die netten kleinen Polizeiaktionen, die die Vereinigten Staaten von Amerika über Afghanistan, Irak und Somalia entfesselt haben.
     
            
erschienen am 6. April 2013 auf > www.ericmargolis.com     
          
      
siehe dazu im Archiv:
Jack A. Smith - Hinter dem amerikanisch-nordkoreanischen Getöse ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_04_04_hinter.htm )
Jason Ditz / antiwar news - Dennis Rodmans Nordkorea gegen das der Medien ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_03_05_dennis.htm )
Jason Ditz / antiwar news - Nordkorea: NATO-Krieg gegen Libyen beweist, dass Abrüstung unklug ist ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_02_22_nordkorea.htm )
Eric Margolis - Hysterie rund um Kims Atomwaffen ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_02_16_hysterie.htm )
Paul Craig Roberts - Amerikas moralische Entartung ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2012_10_10_amerikas.htm )
John Pilger - V I E T N A M - Psychokrieg gegen die Geschichte ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2012_06_28_vietnam.htm )
siehe dazu auch:
Radio Utopie: petrapez - Der Krieg Korea gegen Korea ( http://www.radio-utopie.de/2010/06/26/der-krieg-korea-gegen-korea/ )
   
 
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siehe auch Grafik in http://de.rian.ru/infographiken/20130405/265875123.html





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[editiert: 07.04.13, 14:15 von bjk]
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New PostErstellt: 05.04.13, 08:20  Betreff:  Hinter dem amerikanisch-nordkoreanischen Getöse  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

entnommen aus: http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_04_04_hinter.htm



Hinter dem amerikanisch-nordkoreanischen Getöse


Jack A. Smith


 
Was spielt sich ab zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Nordkorea und führt zu Schlagzeilen in den letzten Tagen wie „Spannungen in Korea eskalieren“ und „Nordkorea bedroht die Vereinigten Staaten von Amerika“?

Die New York Times berichtete: „Diese Woche gab Nordkoreas junger Führer Kim Jong-un seinen Untergebenen den Befehl, sich auf einen Raketenangriff auf die Vereinigten Staaten von Amerika vorzubereiten. Er trat in einer Kommandozentrale auf, vor einer Landkarte mit der verwegenen, unrealistischen Aufschrift ‚Pläne für einen Angriff auf das Festland der Vereinigten Staaten von Amerika.’ Früher in diesem Monat prahlten seine Generäle mit der Entwicklung eines nuklearen Sprengkopfes „á la Korea’, der auf eine Langstreckenrakete montiert werden könne.“

Die Vereinigten Staaten von Amerika wissen sehr wohl, dass den Äußerungen Nordkoreas das ausreichende militärische Durchsetzungsvermögen fehlt, um die rhetorischen Drohungen wahr zu machen, sie scheinen aber die Spannungen im gleichen Ausmaß zu steigern. Auch die südkoreanische Präsidentin Park Geun-hye weiß, dass die Drohungen rhetorischer Natur sind, erklärte aber: „Wir sollten ohne weitere politische Überlegungen einen starken und unmittelbaren Vergeltungsschlag führen, wenn der Norden eine Provokation gegen unser Volk setzt.“

Pyongyang hat offensichtlich ein anderes Ziel im Auge. Ich muss ein bisschen zurückgehen, um die Situation zu erklären.

Seit dem Ende des Koreakrieges vor 60 Jahren hat die Regierung der Arbeiterpartei der Demokratischen Volksrepublik Korea (DPRK oder Nordkorea) wiederholt im Grunde die gleichen vier Forderungen an die Vereinigten Staaten von Amerika gestellt. Diese beinhalten:

1. Einen Friedensvertrag, der den Koreakrieg beendet. 2. Die Wiedervereinigung Koreas, das seit 1945 „vorübergehend“ in einen Nord- und einen Südteil aufgeteilt war. 3. Ein Ende der Okkupation Südkoreas durch die Vereinigten Staaten von Amerika und eine Einstellung der jährlichen monatelangen Kriegsmanöver durch die Vereinigten Staaten von Amerika und Südkorea. 4. Bilaterale Verhandlungen zwischen Washington und Pyongyang, um die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel zu beenden.

Die Vereinigten Staaten von Amerika und ihr südkoreanisches Protektorat haben jeden der Vorschläge im Lauf der Jahre zurückgewiesen. Infolgedessen ist die Halbinsel seit den 1950ern extrem instabil. Es ist jetzt so weit gekommen, dass Washington seine diesjährigen Kriegsmanöver, welche Anfang März begonnen haben, als Vehikel für die Durchführung eines Scheinangriffs auf Nordkorea mit Atomwaffen benutzt hat, indem es zwei atomwaffenfähige B-2 Stealth-Bomber am 28. März die Region überfliegen ließ. Drei Tage danach beorderte das Weiße Haus F-22 Raptor-Tarnkappen-Kriegsflugzeuge nach Südkorea, eine weitere Eskalation der Spannungen.

Was hinter den vier Vorschlägen steckt:

1. Die Vereinigten Staaten von Amerika weigern sich, einen Friedensvertrag zur Beendigung des Koreakrieges abzuschließen. Ein Waffenstillstand ist eine zeitweilige Einstellung der Kämpfe durch eine beiderseitige Zustimmung. Der am 27. Juli 1953 unterzeichnete Waffenstillstand sollte in einen Friedensvertrag umgewandelt werden, wenn „eine endgültige friedliche Einigung erreicht worden ist.“ Das Fehlen eines Friedensvertrags bedeutet, dass der Krieg jeden Augenblick wieder weitergehen könnte. Nordkorea will keinen Krieg mit den Vereinigten Staaten von Amerika, dem mächtigsten Militärstaat der Geschichte. Es will einen Friedensvertrag und die diplomatische Anerkenung durch Washington.

2. Zwei Koreas existieren infolge eines Abkommens zwischen der UdSSR (die an Korea grenzte und half, den nördlichen Teil des Landes im Zweiten Weltkrieg von Japan zu befreien) und den Vereinigten Staaten von Amerika, die die südliche Hälfte besetzt hatten. Obwohl im Norden Sozialismus herrschte und Kapitalismus im Süden, sollte es keine permanente Teilung sein. Die zwei Großmächte sollten nach ein paar Jahren abziehen und dem Land eine Wiedervereinigung ermöglichen. Die Sowjetunion tat das, die Vereinigten Staaten von Amerika nicht. Dann kam der verheerende Dreijahreskrieg im Jahr 1950. Seit damals hat Nordkorea verschiedene Vorschläge vorgelegt, um die Trennung zu beenden, die seit 1945 bestanden hat. Der neueste Vorschlag ist, glaube ich, „ein Land – zwei Systeme.“ Das heißt, dass der Süden kapitalistisch und der Norden sozialistisch bleibt, während sich beide Hälften vereinigen. Das wird schwierig sein, aber nicht unmöglich. Washington will das nicht haben. Es will die ganze Halbinsel haben, um seinen Militärapparat direkt an die Grenzen von China und Russland heranzubringen.

3. Washington hat seit dem Ende des Krieges zwischen 25.000 und 40.000 Soldaten in Südkorea behalten. Diese erinnern – gemeinsam mit Amerikas Flotten, Stützpunkten mit Atombombern und Militäreinrichtungen in enger Nachbarschaft der Halbinsel – an zwei Dinge. Eines ist: „wir können den Norden vernichten.“ Das andere ist: „Südkorea gehört uns.” Pyongyang sieht es so – umso mehr, seit Präsident Obama beschlossen hat, in Richtung Asien „umzuschwenken.“ Während das Umschwenken einen wirtschaftlichen und Handels-Aspekt hat, ist sein Ziel in erster Linie, Amerikas bereits beträchtliche militärische Macht in der Region auszubauen, um die Drohungen gegenüber China intensivieren zu können, aber das benachbarte Nordkorea liegt sehr wohl innerhalb dieser gefährlichen Peripherie.

4. Der Koreakrieg war im Grunde ein Konflikt zwischen der Demokratischen Volksrepublik Korea und den Vereinigten Staaten von Amerika. Das heißt, dass die Vereinigten Staaten von Amerika die Führungsrolle im Kampf gegen Nordkorea einnahmen, bei dem auch eine Reihe von UNO-Ländern mitmachten, und verantwortlich waren für die Tötung von Millionen Koreanern nördlich der Teilungsgrenze am 38. Breitengrad. Es ist völlig logisch, dass Pyongyang direkte Gespräche mit Washington sucht, um Meinungsverschiedenheiten zu bereinigen und eine friedliche Lösung zu erreichen, die zu einem Friedensvertrag führt. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben sich konsequent geweigert.

Diese vier Punkte sind nicht neu. Sie wurden in den 1950ern vorgelegt. Ich besuchte die Demokratische Volksrepublik Korea als Journalist für (die amerikanische Ausgabe der Zeitung) The Guardian dreimal in den 1970ern insgesamt acht Wochen lang. Immer wieder wurde ich in Diskussionen mit Regierungsvertretern hinsichtlich eines Friedensvertrags, Wiedervereinigung, Abzug der Soldaten der Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Süden und direkten Verhandlungen befragt. Die Situation ist heute die Gleiche. Die Vereinigten Staaten von Amerika werden sich nicht bewegen.

Warum nicht? Washington will das kommunistische Regime loswerden, ehe es zulässt, dass Frieden auf der Halbinsel einzieht. Kein „ein Staat, zwei Systeme“ für Uncle Sam, da sei Gott vor! Der will einen Staat, der treue Gefolgschaft schwört – was raten Sie, wem? Bis dahin rechtfertigt die Existenz eines „kriegerischen“ Nordkorea, dass Washington den Norden mit einem veritablen Aufgebot von Feuerkraft umstellt. Ein „gefährliches“ Nordkorea lässt sich gut verwenden, um Tokia innerhalb des Orbits der Vereinigten Staaten von Amerika zu halten und einen weiteren Vorwand für das vormals pazifistische Japan ins Spiel zu bringen, sein bereits formidables Arsenal weiter aufzustocken.

Den gemeinsamen Kriegsmanövern der Vereinigten Staaten von Amerika und Südkoreas im März gingen im Februar gemeinsame Kriegsmanöver der Vereinigten Staaten von Amerika und Japans unter dem Titel „Eiserne Faust“ voraus. In beiden Fällen demonstrierte Washington stillschweigend, dass es auf der Seite von Seoul oder Tokio gegen Pyongyang oder Peking steht, wenn es hart auf hart kommt. Das Bemühen der Vereinigten Staaten von Amerika und Japans richtete sich auf die Einnahme einer imaginären Insel – eine direkte militärische Warnung an die Adresse Chinas, das Besitzrechte auf die Senkaku Inseln geltend macht, was auch Japan tut.

Aus einem Artikel in Foreign Policy in Focus vom 15. Februar von Christine Hong und Hyun Le: „Die Darstellung Nordkoreas als die größte Bedrohung der Sicherheit in der Region vernebelt die hinterlistige Natur der Politik des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Barack Obama in der Region, besonders die Identität zwischen dem, was seine Berater als ‚strategische Geduld’ bezeichnen einerseits, und seiner offensiv eingesetzten militärischen Pose und Allianz mit Falken in der Region andererseits. Die Untersuchung der aggressiven Politik Obamas gegenüber Nordkorea und deren Auswirkungen ist entscheidend, um verstehen zu könen, warum Demonstrationen von militärischer Macht – von Politik mit anderen Mitteln, um es mit Carl von Clausewitz auszudrücken – die einzigen Wege der Kommunikation mit den Vereinigten Staaten von Amerika sind, die Nordkorea anscheinend zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stehen.

Brian Becker, Vorsitzender der Antikriegskoalition ANSWER, schrieb am 31. März: „Das Pentagon und das südkoreanische Militär haben heute – und das letzte Jahr hindurch – massive Kriegsspiele aufgeführt, die die Invasion und die Bombardierung von Nordkorea simulieren. Wenige Menschen in den Vereinigten Staaten von Amerika kennen die wirkliche Situation. Die Arbeit der Propagandamaschinerie ist darauf gerichtet, sicherzustellen, dass die Menschen Amerikas sich nicht zusammentun, um ein Ende der gefährlichen und bedrohlichen Aktivitäten des Pentagon auf der koreanischen Halbinsel zu fordern.

„Die Propagandakampagne ist jetzt in vollem Gang, wo das Pentagon die Eskalation in dem am höchsten militarisierten Teil des Planeten vorantreibt. Nordkorea wird hingestellt als der Provokateur und Aggressor, wann immer es darauf besteht, dass es das Recht und die Fähigkeit hat, das Land zu verteidigen. Sogar wenn das Pentagon die atomare Vernichtung eines Landes simuliert, das es bereits zurück in die Steinzeit zu bombardieren versucht hat, stellen die im Besitz von Konzernen befindlichen Medien diese extrem provokante Handlung als ein Zeichen von Bemühungen um eine Streitbeilegung und als eine Maßnahme der Selbstverteidigung hin.“

Und von Stratfor, der kommerziellen Informationsfirma, die es oft weiß: „Viel von Nordkoreas Verhalten kann als rhetorisch betrachtet werden, aber nichtsdestoweniger ist nicht klar, wie weit Pyongyang zu gehen bereit ist, wenn es Verhandlungen auch durch Aggressivität nicht erzwingen kann.“ Hier wird davon ausgegangen, dass es um die Einleitung von Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten von Amerika geht.

Pyongyangs „Aggressivität” ist fast zur Gänze verbal – vielleicht ein paar Dezibel zu laut für viele Ohren – aber Nordkorea ist ein kleines Land in schwierigen Verhältnissen, das sich sehr gut an die außerordentliche Brutalität erinnert, mit der Washington in den 1950ern über sein Territorium herfiel. Millionen Koreaner wurden getötet. Die Flächenbombardements der Vereinigten Staaten von Amerika waren verbrecherisch. Nordkorea ist entschlossen, in den Kampf zu ziehen, wenn das wieder geschieht, hofft aber, dass seine Bereitschaft den Krieg verhindern und zu Gesprächen und zu einem Vertrag führen wird.

Nordkoreas große und gut ausgebildete Armee dient der Verteidigung. Der Zweck der Raketen, die es baut, und das Reden über Atomwaffen sind prinzipiell darauf gerichtet, den Wolf vor der Haustüre abzuschrecken.

Kurz gesagt, die flammende Rhetorik Kim Jong-uns in letzter Zeit steht in direktem Zusammenhang mit den monatelangen Kriegsspielen der Vereinigten Staaten von Amerika und Südkoreas in diesem Jahr, die er als mögliches Vorspiel für einen neuen Krieg interpretiert. Kims mittelfristige Absicht ist es, eine ausreichend besorgniserregende Krise zu schaffen, damit die Vereinigten Staaten von Amerika endlich bilateralen Gesprächen zustimmen, die zu einem Friedensvertrag führen, einem Ende der von Washington verhängten Sanktionen und dem Abzug fremder Soldaten aus dem Süden. Eine Form der Wiedervereinigung könnte später in Verhandlungen zwischen Norden und Süden gefunden werden.

Die derzeitigen Konfrontationen werden abklingen mit dem Ende der provokanten Kriegsmanöver dieses Jahres. Die Obama-Administration hat keinerlei Absicht, die Bedingungen zu schaffen, die zu einem Friedensvertrag führen – besonders jetzt, wo die Aufmerksamkeit des Weißen Hauses auf Ostasien gerichtet zu sein scheint, wo es ein Risiko für seine globale geopolitische Vorherrschaft wahrnimmt.
     
                  
     
siehe dazu auch:

Radio Utopie: petrapez - Der Krieg Korea gegen Korea ( http://www.radio-utopie.de/2010/06/26/der-krieg-korea-gegen-korea/ )

siehe dazu im Archiv:

Jason Ditz / antiwar news - Dennis Rodmans Nordkorea gegen das der Medien ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_03_05_dennis.htm )
Jason Ditz / antiwar news - Nordkorea: NATO-Krieg gegen Libyen beweist, dass Abrüstung unklug ist ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_02_22_nordkorea.htm )
Eric Margolis - Hysterie rund um Kims Atomwaffen ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2013_02_16_hysterie.htm )
Paul Craig Roberts - Amerikas moralische Entartung ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2012_10_10_amerikas.htm )
John Pilger - V I E T N A M - Psychokrieg gegen die Geschichte ( http://www.antikrieg.com/aktuell/2012_06_28_vietnam.htm )
     

Die Weiterverbreitung der Texte auf dieser Website ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen! 





... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson
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