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Völkermord durch Verwendung von Uranmunition

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 10.12.09, 08:48  Betreff:  Völkermord durch Verwendung von Uranmunition  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=7811&Itemid=1



"Depleted Uranium


und Niedrigstrahlung"


Linkezeitung-Interview mit Elmar Klevers


von www.linkezeitung.de


Elmar Klevers ist Aktivist der Kölner Montagsdemonstration und seit Jahrzehnten in der sozialistischen Bewegung aktiv. Seit Jahren beschäftigt er sich mit "Depleted-Uranium" Munition / Munition aus abgereichertem Uran und auch mit der Gefährdung von Mensch und Umwelt durch die verschiedenen Formen der tödlichen Atomtechnik.

Linkezeitung: Was genau ist „DU", "Depleted Uranium" Munition?

Elmar Klevers: Es ist keine Atom-Bombe im herkömmlichen Sinn. Depleted Uranium Munition ist äußerlich betrachtet normale Gefechtsmunition und kleinere Bomben. Der Unterschied besteht darin, dass im Inneren ein Kern von Uran 238 enthalten ist. Uran 238 ist der sogenannte Atom-Müll, für den es keine andere Verwendung und kein Endlager gibt.

Uran ist ein hochgiftiges Schwermetall mit der größten Dichtigkeit aller Schwermetalle. Es durchschlägt Panzer und Beton wie ein Messer in der Butter. Uran wird beim Einschlag in ein Objekt nicht wie andere Schwermetalle, wie z. B. Wolfram, stumpfer sondern immer spitzer und durchbohrt z. B. Gebäude über acht bis zehn Stockwerke. Erst im letzten Stockwerk, also im Keller, explodiert Uran und zerstört das Gebäude von untenher komplett. Es entwickelt eine Hitze bis zu 3.000 Grad. Dabei zerfällt es in Nanopartikel, die sich durch den Druck der Explonsion in einer großen Umgebung verbreiten.

Die Nanopartikeln von Uran sind in der Luft unsichtbar und werden von Mensch und Tier eingeatmet. In den Körpern entfalten sie ihre verheerende Wirkung. Ein Einschlag einer Uran-Kern-Rakete in einen Panzer sprengt den Turm des Panzers weg und bringt den Panzer zum Verglühen. Die Soldaten werden durch die Hitze eingeäschert.

Linkezeitung: In welchen Kriegen wurde diese gefährliche Waffe eingesetzt?

Elmar Klevers: Meines Wissen nach ab 1983 im Somalia-Krieg, aus dem sich alle ausländischen Truppen wegen Erfolglosigkeit zurückziehen mussten, auch die Bundeswehr. Im Golfkrieg 1991, Bosnien 1995, bei der Bombardierung im Kosovo 1999, beim Afghanistan-Krieg ab 2001, im Irakkrieg ab 2003 erneut nach 1991. Dies geschah durch die USA, Britanien und 1999 auch durch die Bundeswehr. Durch Israel wurden Uran-Kern-Waffen in Syrien, im Libanon und in Gaza eingesetzt.

Linkezeitung: Den allermeisten Menschen - auch vielen Linken - ist diese Waffe unbekannt. Warum ist das so?

Elmar Klevers: Auf Weisung des Pentagon 2001 wurde die Presse in den der USA-befreundeten ändern mit einem strikten Maulkorb versehen. Einerseits wären kaum Soldaten dieser Länder mit dem Wissen um die Gefährlichkeit dieser Waffen bereit gewesen in einen solchen Krieg zu ziehen und andererseits wären die Völker in der westlichen Welt mit den Folgen einverstanden gewesen und es hätte erheblichen Gegendruck gegeben.

Viele Zeitgenossen, die man bei Stand- und anderen Öffentlichkeits-Aktionen, mit den Tatsachen bekanntmacht, sagen und denken: Irak, Afghanistan? ist weit weg. Was soll's. Die Gleichgültigkeit der Mitmenschen ist auch dann nicht aufzuweichen, wenn man ihnen sagt: " Im Trinkwasser in Deutschland ist mindestens 2 mg Uran 238 pro Liter enthalten". Es stört sie nicht!

Linkezeitung: Was können Linke und Anti-Kriegs-Aktivisten tun, um das Thema bekannter zu machen?

Elmar Klevers: Gibt es noch Linke? Oder Grüne? Im Kommunalwahlkampf 2009 haben sie sich lieber mit dem Kölner Loch und der U-Bahn-Verhinderung profiliert. Ich habe seit dem 1. Mai 2009 die Franktionen der LINKEN und der GRÜNEN gebeten durch Anfragen im Rat der Stadt Köln von der GEW AG / RheinEnergie AG zu erfahren, wieviel Uran 238 im Kölner Trinkwasser ist. Bis heute habe ich trotz des Informations-Gesetzes keine Antwort erhalten. Meine Angebote an die LINKS-Partei und die GRÜNE-Partei, natürlich auch die Ratsfraktionen, den Film des Grimme-Preisträgers Frieder F. Wagner "DAEDLY DUST" - Todesstaub zu zeigen, zuzüglich einer Begleitdiskussion, ist bisher ohne Antwort geblieben.

Nicht besser ist es mir mit den Gewerkschaften und anderen ach so fortschrittlichen Gruppen ergangen. Wenn man mal einem Menschen begegnet, der den Film schon gesehen hat und man ihn darauf anspricht, bekommt man zur Antwort: "Schlimm, schlimm"! und das war's.

Ein besonderes Beispiel für Ignoranz sind die Demonstrationen der Friedensbewegung gegen die einundzwanzig wirklichen Atombomben in Büchel. Im Rahmen dieser Demonstrationen habe ich den Organisatoren angeboten den Film „Deadly Dust" zu zeigen. Die Antwort war niederschmetternd. Man demonstiere gegen die in Büchel lagernden Atom-Bomben und sonst nichts.

Es geht nicht nur um die Kenntnis über die atomaren Gefährdungen der gesamten Menschheit, sondern um den aktiven Kampf dagegen!

Linkezeitung: In manchen Regionen des Irak schnellen die Krebsraten hoch. Al Jazeera berichtet, dass es in der südirakischen Provinz Babil im Jahr 2004 diagnostizierte 500 Krebsfälle gab. Zwei Jahre später gab es schon 1000 Fälle. Im Jahr 2008 steigerte sich die Zahl auf 7000. Im Jahr 2009 gibt es bereits 9000 Fälle und das Jahr ist noch nicht vorüber. Handelt es sich bei der Verwendung dieser Waffe nicht um ein groß-angelegtes Kriegsverbrechen?

Elmar Klevers: Es ist ein nicht zu beendender Völkermord, der die Völker im Nahen und Mittleren Osten auch in Jahrzehnten noch stark dezimieren wird. Dabei sind die Krebsfälle ein Ergebnis, ein anderes sind die Missgeburten bei Kindern, die durch die zerstörten DNA ihrer Eltern entstehen. Es ist grauenhaft, diese armen entstellten Würmchen sterben zu sehen. Und es werden immer mehr. Es sind bald 20 % aller Kinder, die dort lebensunfähig geboren werden. Es sind aber auch die US-amerikanischen, die britischen und demnächst auch die Veteranen anderer Staaten die dort als Soldaten "Dienst" tun, die an den Auswirkungen der Uran-Kern-Waffen totgeschwiegen verrecken müssen und deren Kinder und Kindeskinder missgebildet geboren werden.

Linkezeitung: Auch westliche Soldaten sind erheblich betroffen von der Munition. Was weiss man darüber? Wehren sich die betroffenen Soldaten?

Elmar Klevers: Wie bei der letzten Frage bereits angeschnitten, werden die betroffenen Veteranen auf Anordnung der Staatenlenker und der dahinter stehenden Waffen-, Kriegs- und Atomlobby totgeschwiegen oder zum Schweigen gebracht. Wenn sie sich wehren würden und ihre Leiden und der ihrer Kinder öffentlich machen würden, wäre es nur eine Frage von einer ganz kurzen Zeit bis sich das Blatt wenden und ein Sturm der Entrüstung losbrechen würde. Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen nach Den Haag ausgeliefert würden. Nicht nur die Präsidenten wie Clinton, Bush jr., die Regierungschefs wie Blair, Schröder und Fischer gehören dahin, sondern auch die Verantwortlichen der Lobby und der Wirtschaft.

Linkezeitung: Norbert Nelte spricht in einem Artikel in Linkezeitung von einem schleichenden atomaren Holocaust an der irakischen Bevölkerung. Teilst du diese Auffassung?

Elmar Klevers: Dies ist richtig. Die Iraker sind am Schlimmsten betroffen. Leider weiß man von den Afghanen und anderen betroffenen Völkern zu wenig. Serbien und Kosovo sind auch sehr stark betroffen. Der Iran müsste auch sehr stark betroffen sein, weil er mit seiner Golfregion direkt an den Irak grenzt.

Linkezeitung: Auch hier in der BRD sind die Menschen massiv durch "Atomtechnik" betroffen. Du beschäftigst dich auch mit der sogenannten atomaren Niedrigstrahlung. Was genau ist das?

Elmar Klevers: Mittlerweile ist, um es ganz bescheiden zu sagen, die gesamte Menschheit betroffen. Das Trinkwasser ist mit Uran in einer nicht genau bekannten Höhe belastet und wird seine Langzeitwirkung nicht verfehlen. Die Atemluft wird durch die Winde vom Nahen Osten her und von den Verseuchungen durch die "Wiederaufbereitungsanlagen" in den großen Atomstaaten in Zukunft schwer belastet.

Die Kern-Kraft-Werke werden immer älter und störanfälliger; die Störfälle werden immer drastischer, aber in der Presse werden die Folgen immer mehr herunter gespielt. Je länger die KKWs laufen, desto so mehr Atom-Müll Uran 238 fällt an. Dies zugunsten der Waffen-Industrie, weil die den Müll kostenlos zur Produktion bekommen. Die Meere sind durch Atom-Müll-Verklappungen schon stark verseucht. Außer den Verklappungen, die zur Zeit in Fässern verboten sind, verseuchen die schon erwähnten "Wiederaufbereitungsanlagen" Tag für Tag die Meere weiter mit radioaktivem Wasser, z.B. La Hague stündlich 400 cbm allein. In der Arktis sind von Wissenschaftlern erhebliche Uran-Werte gemessen worden. Wovon schmilzt des Eis?

Die Endlagerung ist nicht zu bewältigen. Das Desaster um die ASSE II belegt es eindeutig. Selbst wenn es mal gelänge, einen Methode zur Endlagerung zu finden, wird es für die nächsten tausend Generationen eine ständige Gefahr bleiben. Zum Teil dauert die Halbwertzeit 4,5 Milliarden Jahre.

Unsere Kinder, deren Wohnsitz in der Nähe von KKW's liegt, sterben in erheblichem Maße an Leukämie.

Die Niedrigstrahlungen, die von Atombomben-Versuchen in den USA stammen, die mit Regen herunterkamen, sind schon seit den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts Fachleuten bekannt, aber von der US-Regierung massiv unterdrückt worden. Es starben in stark betroffenen Städten in den USA zur damaligen Zeit ungewöhnlich viele Kinder und junge Mütter an Leukämie und Krebs. Das führte dazu, dass die USA ihre Atom-Tests unter die Erde verlegten und später aufgaben.

Die KKWs überall geben beim Betrieb - auch ohne Störfall - Niedrigstrahlungen in einem gesundheitsschädlichen Maße ab. Untersuchungen des IPPNW zufolge hat sich daran bis heute nichts verändert.

Mit der Argumentation der Lobbyisten, dass keine hochradioaktiven Strahlungen von KKWs ausgehen, ist es nicht getan. Die Niedrigstrahlungen sind es, die unsere Kinder und junge Mütter sterben lassen.

Linkezeitung: Was können wir von der neuen CDU/FDP Regierung erwarten?

Elmar Klevers: Nichts, was die Herrschaften an ihre Eid erinnert: "Zum Wohle des Deutschen Volkes". Sie schworen einen Meineid!


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Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 10.12.09, 08:49 von bjk]
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