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WER WEGSIEHT UND/ODER SCHWEIGT MACHT SICH MITSCHULDIG !!!

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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 09.01.09, 22:43  Betreff: Re: WER WEGSIEHT UND/ODER SCHWEIGT MACHT SICH MITSCHULDIG !!!  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk

    Berliner Linksparteivorsitzender Lederer spricht

    auf Demonstration zur Rechtfertigung

    des israelischen Massakers in Gaza


    Auch der Bundesarbeitskreis "Shalom" der Linksjugend ist unter den Aufrufern
[/size]


.... ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich wegen Gysi, seinen rassistischen Zöglingen und über den Zustand weiter Teile der Partei, die sich zwecks WählerInnentäuschung das Falschetikett DIE LINKE angepappt hat, kotzen möchte

Bernd Kudanek




Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 09.01.09, 22:44 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 09.01.09, 22:37  Betreff: Re: WER WEGSIEHT UND/ODER SCHWEIGT MACHT SICH MITSCHULDIG !!!  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk




    ... beim Lesen obiger menschenverachtender Absonderungen der fanatischen Gysi-Zöglinge des faschistoid-rassistischen BAK Shalom innerhalb der der solid-Linksjugend, einer fünften Koöonne des israelischen Apartheid-Systems, kann einem ob des widerwärtigen Zynismus speiübel werden

    ...  wer in der LINKEn eine solche offenkundig faschistoid-rassistische Gruppierung duldet bzw. sogar als Mentor fördert und mit ihr sympathisiert, wie z.B. der Dauer-Talk-Dampfplauderer, Gregor Gysi, hat nicht nur jegliches Augenmaß sondern auch jegliche Legitimation verloren, als linker Politiker ernstgenommen zu werden, sie sind nur noch abstoßend

    ... auch Sonntagsredner wie Wolfgang  Gehrcke eiern (nicht nur) bei diesem Thema nach dem Motto herum, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, siehe untenstehende Zitate aus einem jW-Interview

    Bernd




kopiert aus: http://www.scharf-links.de/40.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=3488&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=1baf165458


Berliner Linksparteivorsitzender Lederer spricht

auf Demonstration zur Rechtfertigung

des israelischen Massakers in Gaza


Auch der Bundesarbeitskreis "Shalom" der Linksjugend ist unter den Aufrufern

Von Edith Bartelmus-Scholich



- Unter dem Motto "Solidarität mit Israel - Stoppt den Terror der Hamas" wird für Sonntag, 11. Januar 2009, 14 Uhr in Berlin an der Gedächtniskirche zu einer Demonstration aufgerufen, die das israelische Massaker in Gaza rechtfertigen soll.

Initiator ist die jüdische Gemeinde zu Berlin. Der Aufruftext lautet: "Seit acht Jahren steht Israel unter Beschuss der Hamas. Israels Rückzug aus Gaza sollte Frieden bringen, das Ergebnis sind über 10.000 Raketen aus Gaza auf zivile Ziele in Südisrael. Die Terrororganisation Hamas bombardiert bewusst Zivilisten. Sie hat den "Waffenstillstand" wiederholt gebrochen und im Dezember 2008 einseitig aufgekündigt. Israels Selbstverteidigung ist legitim und kein Verbrechen!  Israel befindet sich in einer sehr schwierigen Lage, denn die Terroristen der Hamas verstecken ihre Militärstützpunkte und Abschussvorrichtungen unter Verletzung der Genfer Konvention in dicht bevölkerten Gebieten, missbrauchen dadurch Menschen als Schutzschilde und machen damit zivile Opfer unvermeidlich. Israel dagegen warnt Zivilisten vor Angriffen per SMS, mit Flugblättern oder in Radioaufrufen. Die Hamas hat diesen Konflikt eröffnet und trägt die Verantwortung für das Leid auf beiden Seiten! Um zu einem Frieden in der Region zu gelangen, muss die islamistische Diktatur der Terrororganisation Hamas dauerhaft beendet werden!  Auch Deutschland ist Akteur in diesem Konflikt - die Bundesrepublik ist der wichtigste westliche Handelspartner des totalitären Regimes im Iran, welches die Hamas aufrüstet und finanziert Iran, und damit des totalitären Regimes von Mahmud Ahmadinedjad.  Wir fordern die Isolierung der Hamas, sowie ein Verbot der Hisbollah und ähnlicher Organisationen in Deutschland. Wir erklären uns solidarisch mit den vom islamistischen Terror bedrohten Menschen in Israel, aber auch in Gaza, Libanon oder im Iran."

In dem Text gibt es kein Wort der Kritik an wenigstens der "Unverhältnismäßigkeit" der Kriegführung, kein Wort der Trauer für die palästinensischen Opfer, keine Silbe zu einer humanitär gebotenen Feuerpause - geschweige denn zu einem möglichen Friedensplan oder gar einer Zwei-Staaten-Lösung. Vollständig einseitig wird Solidarität mit den israelischen Angreifern eingefordert, die Palästinenser hingegen werden ebenso einseitig zu Schuldigen erklärt.

Für diese einseitige Kriegspropaganda finden sich erstaunlicherweise Unterstützer in Reihen der Linkspartei. So schließt sich die Bundesarbeitsgemeinschaft "Shalom" der Linksjugend mit folgender Erklärung dem Aufruf an: "Der BAK Shalom unterstützt die Demo am 11. Januar 2009 in Berlin, bei der wir unsere Solidarität mit Israel und unser Verständnis für Israels aktuelle Maßnahmen gegen die terroristische und antisemitische Hamas ausdrücken wollen."

Geradezu unerträglich ist jedoch, dass der Vorsitzender des Berliner Landesverbands der Partei DIE LINKE, Klaus Lederer diese Demonstration unterstützt. Er wird am Sonntag sogar einen Redebeitrag halten (1) - neben Frank Henkel (Landesvorsitzender der CDU), Markus Löning (Landesvorsitzender der FDP), Franziska Eichstädt-Bohlig (Fraktionsvorsitzende der Grünen) und Walter Momper (SPD, Abgeordnetenhauspräsident).

Zurückzuführen ist dies wahrscheinlich nicht auf den Einfluss der ca. 50 jungen Leute der BAK "Shalom". Eher trägt hier Früchte, was der Vorsitzende der Linksfraktion im Deutschen Bundestag gesät hat. Seine Forderung nach grundsätzlicher Solidarität mit Israel, die nach seinen Worten zudem unbedingter Teil der "deutschen Staatsräson" sei, wird offensichtlich von Klaus Lederer gerade in praktische Politik umgesetzt.

Der Wettlauf mit dem Ziel endlich in der BRD anzukommen, zeigt sich hier wieder einmal als unvereinbar mit einem linken Selbstverständnis. Links wäre die Solidarität mit sowohl den unschuldigen Opfern als auch mit den friedensbewegten Menschen auf beiden Seiten des Konfliktes. Solidarität mit Aggressoren und mit  Nationalstaaten ist dem linken Selbstverständnis fremd - erst recht, wenn sie ihrerseits mit nationalstaatlicher Räson begründet wird.

Edith Bartelmus-Scholich, 9.1.09

(1) http://derberliton.de/de/news/latest/support-israel-demo-in-berlin.html




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bjk

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New PostErstellt: 09.01.09, 11:00  Betreff: Re: WER WEGSIEHT UND/ODER SCHWEIGT MACHT SICH MITSCHULDIG !!!  drucken  weiterempfehlen

zitiert aus: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1655385&

Waffenstillstand jetzt

GREGOR GYSI



[ ... ] Der Krieg Israels erfolgte als Reaktion auf den fortwährenden Raketenbeschuss der vom Iran unterstützten Hamas auf israelische Städte und Dörfer, die auch zu Toten und Verletzten in der Zivilbevölkerung führen, und der einseitigen Aufkündigung des Waffenstillstands durch die Hamas. Diese Politik der Hamas ist zu verurteilen. Nach wie vor weigert sich die Hamas-Führung auch, Israels Existenzrecht anzuerkennen.


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zitiert aus: http://bak-shalom.de/index.php/2009/01/04/aufruf-zur-solidaritatskundung-mit-israel-in-berlin-am-11-januar-2009/


Der BAK Shalom unterstützt die Demo am 11. Januar 2009 in Berlin, bei der wir unsere Solidarität mit Israel und unser Verständnis für Israels aktuelle Maßnahmen gegen die terroristische und antisemitische Hamas ausdrücken wollen.
Diese werden wir personell, durch Mobilisierung und durch einen eigenen Redebeitrag unterstützen. [ ... ]


zitiert aus: http://bak-shalom.de/index.php/2009/01/04/pressemitteilung-05-januar-2009-demonstrationen-gegen-israel/

In den letzten zwei Wochen kam es anlässlich der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen zu verschiedenen Demonstrationen in Deutschland.

Dazu erklärt Benjamin Krüger, Bundessprecher des BAK Shalom:

„Die Militäroffensive hat das Ziel, die Raketenangriffe der Hamas auf das israelische Staatsgebiet zu beenden. [ ... ] jedoch muss klar benannt werden, dass die Hamas nicht nur die alleinige Schuld an der erneuten Eskalation des Konflikts trägt, sondern die Palästinenserinnen und Palästinenser im Gazastreifen ganz bewusst als menschliche Schutzschilde benutzt und damit ihren Tod mehr als billigend in Kauf nimmt.

Außerdem ist es schockierend, dass Funktionäre der Linkspartei zum Teil an maßgeblicher Stelle an diesen Demonstrationen mitgewirkt haben. Dass der außenpolitische Sprecher der LINKEN-Bundestagsfraktion, Norman Paech, am 02. Januar in Hamburg vor einer Fahne der Terrororganisation Hamas von einem Massaker der Israelis an den Palästinensern sprach, ist unerträglich. Die Hamas steht auf der Terrorliste der Europäischen Union und vertritt eine durch und durch reaktionäre und frauenfeindliche Ideologie. Ebenso verurteile ich die Beteiligung von Linksparteifunktionären in Berlin und NRW an den Demonstrationen.

Besonders erschreckend war ein Vorfall während einer sog. Friedensdemonstration am 03. Januar in München, an der die Partei Die LINKE mit einem Redebeitrag beteiligt war. [ ... ] Ich fordere deshalb eine öffentliche Distanzierung von diesem Angriff durch den Kreisverband München und von Henning Hintze, der für die Partei DIE LINKE dort gesprochen hat. Des Weiteren müssen sich Mitglieder der LINKEN fragen lassen, mit wem sie sich auf derartigen Demonstrationen gemein machen. [ ... ]


zitiert aus: http://bak-shalom.de/index.php/2009/01/04/operation-%E2%80%9Egegossenes-blei%E2%80%9C-des-staates-israel-04-januar-2009/

Seit dem 27.12.2008 führen die israelischen Streitkräfte die Militäroperation „Gegossenes Blei” gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen durch. Der Grund dafür ist die einseitige Auflösung des Waffenstillstandes durch die Hamas sowie der daraufhin wieder aufgenommene Raketenbeschuss israelischen Staatsgebiets. [ ... ] Nur die unmittelbare Verbesserung der Sicherheitslage im Süden Israels kann zu einer Lösung des Konflikts und somit zur Einstellung der Militäroperation führen. [ ... ] Dabei ist wichtig zu betonen, dass Israel keinen Krieg gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen führt, sondern versucht, gezielt gegen die Mitglieder der Terrororganisation Hamas vorzugehen. [ ... ] Leider kommt es trotz aller Bemühungen der israelischen Streitkräfte immer wieder zu Verletzen und Toten unter der Zivilbevölkerung. Die Schuld für die Opfer aber allein auf israelischer Seite zu suchen, ist eine einseitige Betrachtungsweise. [ ... ] Dass meist nur Israel einer heftigen Kritik ausgesetzt ist und fast niemand versucht, den israelischen Standpunkt nachzuvollziehen, zeigt doppelte Standards in der Beurteilung, [ ... ] Trotz dieser schwierigen Situation hält der israelische Staat weiter daran fest, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen nicht für die Aktionen der Hamas kollektiv zu bestrafen. Ganz im Gegenteil: es wird mit größtmöglichem Einsatz versucht, die Anzahl der zivilen Todesopfer und Verletzen gering zu halten. Außerdem wird die humanitäre Hilfe für die Bürgerinnen und Bürger im Gazastreifen fortgesetzt. Israel bemüht sich, sämtliche humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu ermöglichen. [ ... ] ... und so weiter und so fort


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... beim Lesen obiger menschenverachtender Absonderungen der fanatischen Gysi-Zöglinge des faschistoid-rassistischen BAK Shalom innerhalb der der solid-Linksjugend, einer fünften Koöonne des israelischen Apartheid-Systems, kann einem ob des widerwärtigen Zynismus speiübel werden

...  wer in der LINKEn eine solche offenkundig faschistoid-rassistische Gruppierung duldet bzw. sogar als Mentor fördert und mit ihr sympathisiert, wie z.B. der Dauer-Talk-Dampfplauderer, Gregor Gysi, hat nicht nur jegliches Augenmaß sondern auch jegliche Legitimation verloren, als linker Politiker ernstgenommen zu werden, sie sind nur noch abstoßend

... auch Sonntagsredner wie Wolfgang  Gehrcke eiern (nicht nur) bei diesem Thema nach dem Motto herum, eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus, siehe untenstehende Zitate aus einem jW-Interview

Bernd

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zitiert aus: http://www.jungewelt.de/2009/01-09/050.php


[ ... ] Gespräch mit Wolfgang Gehrcke

Interview: Peter Wolter



[ ... ] In Ihrer Fraktion gab es vor einiger Zeit eine Diskussion über eine Äußerung von Gregor Gysi, der Solidarität mit Israel statt mit den Palästinensern forderte. Das sei Staatsräson, sagte er …
Die Debatte hat sich am Wort Staatsräson entzündet. Ich war nie ein Freund dieses Begriffes, und ich bleibe dabei. Fairerweise muß man sagen, daß Gysi inhaltlich überhaupt keine Differenzen mit der Fraktion hat – auch er fordert einen eigenen Staat für die Palästinenser, Möglichkeiten für die Gestaltung des Friedensprozesses, Gewaltverzicht usw. Die Friedenspolitik der Linken für den Nahen Osten hat immer zwei Eckpfeiler: Frieden und Sicherheit für Israel zum einen und Frieden, Sicherheit und Gerechtigkeit für Palästina zum anderen.

Aber was gilt denn jetzt: Solidarität mit dem Aggressor Israel oder mit dem Opfer Palästina?
Das widerspricht sich nicht, was Gysi auch so sieht. Wir sind beide solidarisch mit Israel wie mit Palästina. Beide Völker sind im Leiden aneinander gebunden, und dieses Problem ist nur gemeinsam zu lösen. Man ist nicht solidarisch mit Regierungen, die man ablehnt – man sollte aber sehr solidarisch sein mit den Menschen, die deren Opfer werden.

Der BAK Shalom von der Linksjugend will am Sonntag in Berlin »Solidarität mit Israel und unser Verständnis für Israels aktuelle Maßnahmen« demonstrieren. Wie sehen Sie das denn?
Ich wäre dankbar, wenn BAK Shalom für Frieden demonstrieren würde – Frieden für Gaza, für Palästina, für Israel. Es ist ein Irrtum, wenn man glaubt, daß man sich zwischen Israel und Palästina entscheiden müßte. Man muß sich entscheiden zwischen Krieg und Gewalt oder Frieden und Verständigung.



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New PostErstellt: 09.01.09, 09:00  Betreff: Re: WER WEGSIEHT UND/ODER SCHWEIGT MACHT SICH MITSCHULDIG !!!  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.jungewelt.de/2009/01-09/002.php



Wir werden nicht schweigend sterben

Israels Krieg wird den palästinensischen Freiheitswillen nicht besiegen

Von Chaled Meschaal



Seit achtzehn Monaten ist mein Volk in Gaza unter Belagerung, eingesperrt im größten Gefängnis der Welt, hermetisch abgeriegelt von Land, Luft und See, und ausgehungert. Selbst unseren Kranken wurde medizinische Behandlung verwehrt. Auf die Politik des langsamen Todes folgte das Bombardement. Die israelischen Kampfflugzeuge haben in diesem am dichtesten besiedelten Gebiet keinen Ort geschont: Weder Regierungsgebäude, Wohnhäuser, Moscheen noch Krankenhäuser, Schulen und Marktplätze. Hunderte Menschen wurden bis jetzt getötet und Tausende verstümmelt. Ein Drittel der Opfer sind Frauen und Kinder. Ganze Familien wurden massakriert, einige von ihnen im Schlaf.

Das Blutvergießen wird mit Lügen und unter Vorspiegelung falscher Tatsachen gerechtfertigt. Die Hamas hat den Waffenstillstand sechs Monate lang eingehalten, Israel hat ihn von Beginn an wiederholt gebrochen. Israel hätte Grenzübergänge nach Gaza öffnen und die Waffenruhe auch auf das Westjordanland ausdehnen müssen. Statt dessen zog die israelische Regierung den Belagerungsring um Gaza enger und unterbrach immer wieder die Strom- und Wasserzufuhr. Die kollektive Bestrafung der Bevölkerung wurde nicht eingestellt, sondern forciert. Auch das Morden und Töten nahm zu. Als direkte Folge der Belagerung während des Waffenstillstands wurden 30 Einwohner von Gaza durch israelischen Beschuß getötet, und Hunderte Patienten starben. Während Israel eine Zeit der Ruhe genoß, litt unser Volk weiter.

Als sich die Phase des einseitig gebrochenen Waffenstillstands ihrem Ende näherte, erklärten wir unsere Bereitschaft zu einer neuen ausgedehnten Waffenruhe, wenn im Gegenzug die Blockade gelockert und alle Grenzübergänge, einschließlich des von Rafah, geöffnet würden. Wir stießen mit unserem Appell allerdings auf taube Ohren. Trotzdem wären wir bereit, auf der Basis dieser Bedingungen eine sofortige Waffenruhe zu beginnen, sobald die Invasionstruppen sich vollständig aus Gaza zurückgezogen haben.

Aus dem Westjordanland sind zu keiner Zeit Raketen abgefeuert worden. Dennoch sind dort im letzten Jahr von der israelischen Armee 50 Palästinenser getötet und Hunderte verletzt worden, weil Israel seinen Expansionismus erbarmungslos fortsetzt. Wir sollen uns mit schrumpfenden Restflecken unseres Territoriums zufrieden geben, mit einer Handvoll Kantone von Israels Gnaden, die ringsherum vom israelischen Staatsgebiet eingeschlossen sind. In Wahrheit trachtet Israel nach einem einseitigen Waffenstillstand, der nur von meinem Volk allein eingehalten wird, während wir im Gegenzug mit Belagerung, Hungertod, Bombardements, Mordanschlägen, militärischen Angriffen und einem kolonialen Siedlungsprogramm überzogen werden. Die israelische Regierung möchte für einen Waffenstillstand keine Gegenleistungen erbringen.

Die Logik jener, die von uns verlangen, unseren Widerstand aufzugeben, ist absurd. Sie sprechen den Aggressor und Besatzer von jeder Verantwortung frei – obwohl er mit den fürchterlichsten Waffen ausgerüstet ist, die nichts als Tod und Verwüstung bringen – und geben den Opfern, die unter der Besatzung im eigenen Land wie Gefangene leben, die Schuld. Unsere selbstgebauten Raketen sind unser Protestschrei gegenüber der Welt. Israel und seine US-amerikanischen und europäischen Förderer wollen, daß wir in aller Stille umgebracht werden. Aber wir werden nicht schweigend sterben.

Was heute mit Gaza geschieht, wurde zuvor schon Yassir Arafat angetan. Als er sich weigerte, sich dem israelischen Diktat zu beugen, wurde er im eigenen Hauptquartier in Ramallah gefangengesetzt und zwei Jahre lang mit Panzern belagert. Als damit seine Entschlossenheit nicht gebrochen werden konnte, wurde er vergiftet.

Für Gaza beginnt das neue Jahr 2009 nicht anders als 2008: mit israelischem Feuer. Zwischen Januar und Februar des letzten Jahres wurden 140 Einwohner von Gaza bei Luftangriffen getötet. Und auch kurz bevor die israelische Regierung im Juli 2006 ihren gescheiterten militärischen Überfall auf Libanon befahl, ließ sie Tausende Granaten auf Gaza regnen; 240 Menschen starben. Von Deir Yassin 1948 bis Gaza heute gibt es eine lange Liste israelischer Verbrechen. Die Rechtfertigungen ändern sich, nicht aber die Realität: koloniale Besatzung, Unterdrückung und nicht enden wollende Ungerechtigkeit. Wenn das die »freie Welt« ist, deren »Werte« Israel verteidigt, wie Außenministerin Zipi Livni vorgibt, dann wollen wir damit nichts zu tun haben.

Die israelische Führung windet sich in Konfusion und ist nicht in der Lage, klare Ziele für ihre Angriffe zu benennen. Anfänglich reichten sie von der Vertreibung der rechtmäßig gewählten Hamas-Regierung und der Zerstörung ihrer Infrastruktur bis zum Stoppen des Raketenbeschusses. Weil der Widerstand in Gaza aber nicht zu brechen ist, wird die Latte niedriger gelegt. Jetzt spricht die israelische Regierung nur noch davon, die Hamas schwächen und den Widerstand eindämmen zu wollen. Aber nichts davon wird sie erreichen. Die Bevölkerung von Gaza ist stärker vereint als je zuvor und entschlossen, sich nicht durch Terror unterwerfen zu lassen. Unsere Kämpfer, bewaffnet mit ihrer gerechten Sache, haben der Besatzungsarmee bereits einige Verluste zugefügt, und sie werden weiter kämpfen, um ihr Land und ihr Volk zu verteidigen. Nichts wird unseren Freiheitswillen besiegen können.

Wieder einmal haben Washington und Europa sich entschieden, den Besatzer und Aggressor, der Gaza in ein Gefängnis verwandelt hat, zu unterstützen und ihn zu seinem Tun zu ermuntern und die Opfer seiner Politik zu verurteilen. Wir hatten gehofft, Barack Obama würde mit dem verheerenden Vermächtnis George W. Bushs brechen, aber sein Start ist nicht gerade ermutigend. Während er nicht zögerte, die Anschläge von Mumbai zu verurteilen, hüllt er sich auch Tage nach Beginn des Gemetzels von Gaza noch in Schweigen. Aber mein Volk steht nicht allein. Millionen freiheitsliebender Männer und Frauen stehen ihm im Kampf für Befreiung und Gerechtigkeit zur Seite, wie die täglichen Proteste gegen die israelische Aggression beweisen, die nicht nur in der arabischen und islamischen Region, sondern weltweit erhoben werden.

Israel richtet in Gaza zweifellos eine unermeßliche Zerstörung an und bringt den Menschen Tod und Leid. Aber es wird vom gleichen Schicksal ereilt werden wie in Libanon. Belagerung und Bombardement werden uns nicht brechen, und wir werden uns der Besatzungsmacht niemals ergeben.

Chaled Meschaal ist Leiter des Politischen Büros der Hamas und lebt im syrischen Exil. Der Artikel erschien zuerst in der britischen Zeitung The Guardian. Übersetzung : Jürgen Heiser



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New PostErstellt: 08.01.09, 17:02  Betreff: Israels Mördersoldateska beschießt UN-Konvoi und ermordet den LKW-Fahrer  drucken  weiterempfehlen

zitiert aus: http://www.tagesspiegel.de/politik/international/nahost/Nahost-Gazastreifen-UN-Konvoi;art2662,2700770



Israelische Soldaten beschießen UN-Konvoi

Während Ägypten und Israel weiter über eine mögliche Waffenruhe mit der Hamas diskutieren, versucht auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf einen gemeinsamen Nenner zum Thema Nahost-Konflikt zu kommen. Unterdessen wurde am Nachmittag während der Feuerpause ein UN-Konvoi von israelischen Soldaten beschossen.



Kairo/Tel Aviv -  Am Donnerstag Nachmittag haben während der dreistündigen Feuerpause israelische Soldaten im nördlichen Gazastreifen einen Konvoi des UN-Hilfswerks UNRWA beschossen und dabei einen Fahrer getötet. Ein weiterer Helfer wurde verletzt, bestätigte der UNRWA-Sprecher Adnan Abu Hasna in Gaza. Der Angriff erfolgte in der Nähe des nach Israel führenden Grenzübergangs Erez. Die Lastwagen seien mit UN-Flaggen gekennzeichnet, die Fahrer mit UN-Westen ausgestattet gewesen, fügte er hinzu. Der Konvoi sei mit dem israelischen Militär abgestimmt gewesen. Bei den Chauffeuren habe es sich nicht um unmittelbare UNRWA-Mitarbeiter gehandelt, sondern um Vertragspartner, die vom Hilfswerk engagiert wurden.

Die erneute dreistündige Feuerpause seitens der israelischen Armee sollte ursprünglich, wie ein Sprecher sagte, seit 13.00 Uhr Ortszeit (12.00 MEZ) gelten. Sie soll der notleidenden Zivilbevölkerung ermöglichen, sich mit Lebensmitteln einzudecken. Außerdem soll es den Einsatz der Hilfsorganisationen ermöglichen, der bislang durch die heftigen Kämpfe behindert wurde.

weiterlesen unter: http://www.tagesspiegel.de/politik/international/nahost/Nahost-Gazastreifen-UN-Konvoi;art2662,2700770



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New PostErstellt: 08.01.09, 16:54  Betreff: Re: WER WEGSIEHT UND/ODER SCHWEIGT MACHT SICH MITSCHULDIG !!!  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://de.indymedia.org/2009/01/238706.shtml



Life in und aus der Westbank/Palästina

who's the terrorist   08.01.2009 15:54



Wie sieht es eigentlich gerade in der Westbank aus? - persönliche Eindrücke aus den besetzten Gebieten der Westbank
In den ersten Tagen des Luftangriffes gab es überall massive Solidarität mit den Menschen im Gaza. Proteste und Demonstrationen halten seit dem täglich in vielen Dörfern und Städten an.
Ramallah 29.12.2008: Einer der größten und schlimmsten Checkpoints, welcher zwischen Ramallah und Jerusalem liegt, wurde nach einer Demonstration in Ramallah angegriffen. Die Soldaten die nicht vorbereitet waren, mussten auf dem Boden kriechen und wurden von Steinhageln ein gedeckt. Sie konnten den ganzen Tag die Lage nicht unter Kontrolle bringen. Der Checkpoint blieb geschlossen und noch Abends brannten die Barrikaden lichterloh.
Einige kurze Auszüge der Ereignisse der letzten Tage:
Israel muss sich verteidigen?

Am 27.12.08 begann die Luftoffensive gegen den Gazastreifen. Das Hauptthema in den internationalen Medien waren nicht die Hunderten von Toten , sondern wie weit die Raketen der Hamas fliegen können.

Es scheint, dass über diese Raketendiskussion ganz vergessen wurde warum diese Raketen aus dem Gazastreifen eigentlich fliegen. War da nicht so was wie ein Embargo gegen Gaza. War Gaza nicht schon seit längerem in den News als humanitäre Katastrophe, bekannt als "1,5mill Menschen Gefängnis", eingezäunt und eingesperrt auf allen Seiten, bedroht vom IOF sogar vom Mittelmeer?

Der Angriffskrieg Israels auf den Gazastreifen war geschickt ausgewählt, die westlichen Politikerinnen sind gerade in den Weihnachtsferien, ein Regierungswechsel findet in den USA statt. Gerüchte kursieren, es wäre auch geschickt fuer die bevorstehenden Wahlen im Februar für den israelische Knesset, denn die konservative Opposition warf der aktuellen Regierung eine zu lasche Sicherheitspolitik in Bezug auf Gaza vor. Mit dem Slogan wir lassen unsere Leute nicht verrecken, zog auch schon der damalige Präsident 1982 in den Libanon (er hat bei den Wahlen gewonnen).


Wie sieht es eigentlich gerade in der Westbank aus? - persönliche Eindrücke aus den besetzten Gebieten der Westbank

In den ersten Tagen des Luftangriffes gab es überall massive Solidarität mit den Menschen im Gaza. Proteste und Demonstrationen halten seit dem täglich in vielen Dörfern und Städten an.

Ramallah 29.12.2008: Einer der größten und schlimmsten Checkpoints, welcher zwischen Ramallah und Jerusalem liegt, wurde nach einer Demonstration in Ramallah angegriffen. Die Soldaten die nicht vorbereitet waren, mussten auf dem Boden kriechen und wurden von Steinhageln ein gedeckt. Sie konnten den ganzen Tag die Lage nicht unter Kontrolle bringen. Der Checkpoint blieb geschlossen und noch Abends brannten die Barrikaden lichterloh.

Einige kurze Auszüge der Ereignisse der letzten Tage:

Jerusalem 29.12.2008: Riots nach einer Demo . Ein junger Mann wurde mit Gummigeschossen aus zwei Meter Entfernung direkt in den Kopf von der IOF (Israeli occupation forces, israelische Armee) geschossen. Er liegt immer noch im kritischen Zustand im Krankenhaus. Bei einer anderen Demo wurden neunzig Leute festgenommen.

Hebron 27. 12.2008 Solidaritätsdemo der Studentinnen zum Checkpoint 56. Die IOF greift massiv mit Tränengasbomben und Gummigeschossen an. 50 Menschen müssen im Krankenhaus wegen Atmungsproblemen behandelt werden. Einer internationale Friedensaktivistin wird der Fuß durch eine Tränengasbomben der israelischen Armee gebrochen.

Hebron 28.12.2008 Solidaritätsdemo. Die IOF schießt mit scharfer Munition und verletzt drei junge Männer. Zur gleichen Zeit gibt es eine Demo in einen nahe liegenden Dorf Bani Na’im. Dort wird ein Junge von einem israelischen Settler angeschossen.

Nil in 27.12. Zwei Solidaritätsdemos mit Auseinandersetzungen bis in die Nacht zwischen Demonstranten und IOF

Nil in 28.12. Bei der Solidaritätsdemo wurden aus ca. 15 Meter Entfernung drei Menschen mit scharfer Munition getroffen, einer war sofort tot, ein zweiter starb einige Tage später im Krankenhaus in Ramallah. Die Soldaten beschossen die Demonstration weiter mit Tränengasbomben, als sie die Verletzten bergen wollten.

Nil in 29.12. die Beerdigung wird von israelischen Soldaten massiv angegriffen

Nil in 31.12 der zweite angeschossene Demonstrant vom 28.12. stirbt an den Verletzungen im Krankenhaus

Nil in 01.01. die Beerdigung wird wieder von Soldaten angegriffen

04.01 Beerdigung in Qualquilia von einen ermordeten Jungen, der von einem Scharfschützen der IOF aus unmittelbarer Nähe erschossen wurde, während er an einer Sabotageakt gegen eine Settler Straße teilnahm.

Beeindruckend hier ist die massive und spontane Solidarität mit dem Menschen in Gaza. Während der ersten Tage fanden Generalstreiks, auch in Ostjerusalem von allen Palästinensern statt. Jeden Tag gab und gibt es Demos, Protestmärsche. Studentinnen und Schülerinnen ziehen gemeinsam zum Krankenhaus, um Blut zu spenden für Gaza. Oft werden sie wieder zurückgeschickt, da die IOF keine
Hilfsmittel durchlässt. So genannten Checkpoint und andere militärische Infrastrukturen des Israelischen Militärs werden in verschiedenen Orten angegriffen. Ab und zu kommt es zu Steinwürfen auf Settlerautos, was zur Folge hat, dass über die umliegenden Dörfer Ausgangssperre verhängt wird und die IOF verschiedene Arten von willkürlichen Maßnahmen durchführt (siehe mehr dazu unten: militärischer Alltag in Westbank) Silvester wurden viele Partys abgesagt, aus Respekt gegenüber den Toten in Gaza. Persönlichen Eindrücke sind, dass die Menschen hier gerade jede Sekunde mitfühlen, mitbangen, alle sitzen und stehen vor dem Fernseher, das einzige Thema ist Gaza, wenn über Tote geredet wird
spürt man die Emotionen brodelnd, keine(r)lebt gerade Alltag, in jedem Gespräch und jeder Diskussion geht es um Gaza: dritte Intifada??,Libanonangriffe von der Hizbola?, neue Invasion der IOF in die Westbank falls der Protest anwächst?

Aber auch die IOF rüstet auf, wie zum Beispiel an den Checkpoint, es muss länger gewartet werden, es gibt mehr so genannte flying checkpoints, welche mal hier mal dort auftauchen, Männer werden an Checkpoint besonders gecheckt ob sie eventuell der Hamas angehören. Die perversen und sadistischen Aggressionen der IOF Soldaten nehmen zu, wie zum Beispiel das grundlose Einsperren von Menschen in Hundekäfige für mehrere Stunden, sinnloses Warten lassen von hunderten von Menschen, mit Maschinengewehren auf Menschen zielen, teilweises Ausziehen vor dem anderen Geschlecht. Die Palästinenser werden deutlich ängstlicher, z.b. fängt der Taxifahrer an zu zittern, wenn er den Checkpoint passiert, andere Männer fragen im Sammeltaxi, ob sie nicht lieber an einer einbiegenden Straße im Dorf ausgelassen werden können, da gerade ein Militaerjeep kommt, der sie eventuell langen diskriminierenden Kontrollen unterziehen würde oder ihnen Gewalt antun würde.

Eine andere wirklich schwierige Situation auf der Straße ist die Palästinensische Autorität (Fatah, s.u. zur Erklärung der Zusammenhänge), da sie sich entschlossen hat eng mit der IOF zusammenzuarbeiten und als Aufgabe hat die Bevölkerung von Protesten gegen Israels Politik und IOF abhalten soll. Fatah hat verkündet, dass nur mit ihrer Genehmigung demonstriert werden darf und es keine Auseinandersetzung mit Israel geben darf. Insbesondere trifft dass die Hamas-Wöchnerinnenheim, sie dürfen offiziell keine Demos machen. So kommt es wie z.b. in Hebron dazu, dass in dem Moment wo die Hamas ihre Demo anfängt, die PA brutal eingreift. Die Massen auseinander prügelt und schießt: ACAB, obwohl es hier von außen betrachtet schon traurig anzusehen war zumal es um die Menschen im Gaza ging. Zum einem ruht das noch von dem Konflikt zwischen Hamas und Fatah. Zum anderen ist es die Kooperation der Fatah mit Israel. Dies ist der Grund für sehr viel Unmut in der Bevölkerung und auch bei der Fatahbasis. Anderseits gibt es auch diejenigen, die es für besser halten keinen Widerstand in Solidarität mit Gaza gegen die Militärherrschaft der IOF zu zeigen, um nicht einer erneute Invasion der IOF wie 2002 zu provozieren. Das was ich gesehen habe und immer wieder mitbekommen habe, waren Auseinandersetzungen auf Demos wo es denn nun lang geht, die die den Frieden bewahren wollen versuchen in Gegenden zu bleiben, wo es keine Konfrontation mit der IOF gibt, die die Ihren Unmut zeigen wollen, wollen den Widerstand gegenüber den Besatzern zeigen.
Durch die Anwesenheit der PA ( Palästinensischen Autorität) in den Städten gibt es meist schon bei den kleinsten Versuchen Richtung militärische Besatzung zu laufen, Verhaftungen z. b. in Nablus und harte Auseinandersetzungen in Hebron oder Ramallah. Durch die Anwesenheit der PA ( Palästinensischen Autorität) in den Städten gibt es meist schon bei den kleinsten Versuchen Richtung militärische Besatzung zu laufen, Verhaftungen z.b. in Nablus und harte Auseinandersetzungen in Hebron oder Ramallah. Damit lähmt die PA den Protest in den Städten und die Frustration und Lethargie nehmen zu. In den Dörfern gibt es hingegen immer wieder Konfrontationen mit der militärischen Besatzungsmacht IOF.



Hamas hat also den Waffenstillstand gebrochen?

Können wir es Waffenstillstand nennen, wenn 1,5 Millionen Menschen nicht mehr einen normalen Alltag leben können, da sie eingesperrt sind, da nur noch die aller notwendigsten Lebensmittel hineingelassen werden, da Krankenhäuser arbeitsunfähig werden, da ihnen Arzneimittel fehlen, wenn es schon seit Monaten an Energie, Wasser und Öl fehlt?. Können wir es Waffenstillstand nennen wenn Menschen langsam verhungern?

Wie lange sollen Menschen das aushalten und sich demütigen lassen, damit sie nicht Schuld daran sind, dass ihr Gefängnis zu einem Käfig wird, in dem sie abgeschlachtet werden ohne Möglichkeit auf Verteidigung und Flucht?

Jene, die dass zu verantworten haben, nämlich die israelische Regierung und alle Soldaten, die in diesem Massaker mitspielen und nicht desertieren wissen ganz genau, dass das kein Waffenstillstand war.

Wie viele Menschen sollen noch sterben, damit die Hamas keine Schuld
mehr hat?


Das ziel ist es endlich die Hamas zu liquidieren, laut Livni.

Die Einschätzung, dass das Embargo die Hamas schwächen könnte, fiel also fehl, denn nach all diesen Leiden im Gaza gewannen sie eher noch mehr Stärke und Popularität. Das Massaker in Gaza, jedes einzelne Leben fördert Verbitterung, Vergeltung und Hass, nicht nur in Palästina sondern in der ganzen Welt.

Israel wird egal ob Hamas oder Fatah keine volksnahe Macht, Parteien, Gruppen oder politische Bewegungen akzeptieren, das zeigt die Geschichte von 60 Jahren. Die Kräfte, welche nicht den Forderungen Israels nachkommen, wurden von israelischer Seite nicht akzeptiert und bekämpft.



Ein kleiner Exkurs in die Vergangenheit

In den 90er Jahren unterstützten die israelischen Besetzer sogar die islamische Bewegung in den palästinensischen Gebieten, sie wurde als Allianz gegen die PLO gesehen. Der Besuch der Moschee war erlaubt, alle anderen politischen Aktivitäten wurden verboten. Damals war die PLO der Feind und Yasser Arafat.

Während der ersten Intifada 1987 gründete sich die Hamas und nahm am Kampf gegen die Okkupation der palästinensischen Gebiete durch Israel teil . Während die Fatah Anhänger massenweise exekutiert und in Gefängnisse gesperrt wurden, bergan Shin Bet (israelischer Inlandsgeheimdienst) erst ein Jahr später gegen die Hamas zu operieren. Mit der Verhaftung von Sheikh Ahmed Yassin einer der populärsten Hamasfighter änderte sich nun das Feindbild. Die Hamas wird zum Feind und die PLO kooperiert mit Israel. Genau in dieser Zeit war die Möglichkeit für Frieden gegeben, indem Israel die Okkupation der Palästinensischen Gebiete aufgibt, Palästina mit den Grenzen von 1967 gegründet wird, ein Friedensvertrag
abschließt und einen vernünftigen Umgang oder Lösung für die Flüchtlinge und Freilassung der 10.000 palästinensischen Gefangenen gefunden hätte. Dies hätte einen Zulauf zur Hamas eventuell verhindert.

Aber nichts von dem passierte. Nach Arafats Tod wurde Mahmoud Abbas mit israelischer Unterstützung neuer Präsident der Palestinian Authority. Abbas war nicht erlaubt auch nur die kleinste politische Forderung für die Rechte der Palästinenser umzusetzen. Die Verhandlungen unter US-Amerikanischer Schirmherrschaft waren ein Farce und der populäre Führer der Fatah Marwan Barghouti wurde lebenslang ins Gefängnis gesteckt.

Die Fatahregierung, von innen korrupt, von außen von Israel bestimmt verliert deshalb an Glaubwürdigkeit in der Bevölkerung und die Hamas gewinnt die Wahl. Die übrigens eine der demokratischsten Wahlen in der arabischen Welt war. Israel boykottiert das Wahlergebnis, Fatah bleibt an Macht und der Bürgerkrieg bricht zwischen Hamas und Fatah aus, die Hamas erlangt die Macht in Gaza, die Fatah behält die Macht in der Westbank.

Um es ganz einfach zu machen Israel hat nicht die Absicht die Herrschaft an einen möglichen palästinensischen Staat an ihrer Seite abzugeben. Das hat es in den letzten Jahren immer wieder bewiesen. Beispielsweise als Israel 1948 24 Prozent mehr Land besetzte, obwohl es die UN Resolution 181 gab, oder als Israel 1967 noch mal 22 Prozent mehr vom vorherigen palästinensischen Gebieten besetzte. Die UN Sicherheitskonferenz Resolution 248 wollte Israel als Staat anerkennen, wenn sie sich von den 22 Prozent wieder zurückziehen. Auch 1974 stimmte Israel + USA als einzige in den Vereinten Nationen gegen die Anerkennung eines palästinensischen Staates. 1978-1982 als Israel die Beirut bombardierte, hoffte es zugleich die Westbank ohne Problemen zu annektieren.

Madrid und Oslo waren die Hoffnung auf Frieden und eine Zwei-Staaten-Lösung, so ließen es die israelischen Besatzern auch in den Internationalen Medien verlauteten, brachte doppelt so viele illegale Settlements in der Westbank und um Jerusalem herum, neue Straßen und Highways die die einzelnen Settlements miteinander verbinden, die Westbank teilen und für Palästinenser teilweise nicht befahrbar sind.

Wenn Militärterror an der Tagesordnung ist

Ausnahmezustand durch die Apartheid Wall: Überall militärische Grenzen in der Westbank, die nur von Menschen durchlaufen, manchmal auch durchfahren werden können, wenn sie offizielle Erlaubnis dafür haben, das heißt ein großer teil an Palästinensern kann sich nicht fortbewegen oder manchmal nicht mehr als 5 km bis zum nächsten Checkpoint. Ein Checkpoint beispielsweise lässt das Gefühl aufkommen dort wie eine Tierherde durch getrieben zu werden: Menschen werden durch abgesicherte Zäune wie in einem Käfig weitergeleitet oder aufgehalten, und zwar von Soldaten mit ihren MGs, die in den Käfig hinein stechen oder zeigen um die Leute zu stoppen. Ab und zu sterben auch mal Menschen an den Checkpoint, weil die Soldaten Pause machen oder den gesamten Checkpoint für ein paar Stunden oder die ganze Nacht schließen, so mussten zum Beispiel schon des öfteren Frauen am Checkpoint gebären, da sie nicht ins Krankenhaus gelassen wurden. In einigen Fällen bedeutete das den Tod der neugeborenen Kinder.(23 Männer, 19 Frauen und 14 Kinder sind an Checkpoint gestorben, 9 Totgeburten und 43 Geburten bspw. zwischen 2000 und 2003 s. )

Öfters werden Palästinensern auch einfach mal festgehalten auf den Boden geprügelt und für Stunden mit Händen auf den Rücken gebunden Richtung Mauer sitzend festgehalten.

Stundenlanges warten, Demütigungen und Bedrohungen an den Straßenblockaden sind Normalzustand. Eine besondere Spezialität der IOF sind Straßenblockaden zu Dörfern, d. h. die Palästinenser können nicht mehr mit Autos zu ihren Dörfern.

Ganz Palästina ist durchzogen von diesen Barrieren und ist besetzt von den israelischen Soldaten, die anscheinend die Notwendigkeit sehen, Menschen zu quälen, zu bedrohen, zu foltern und zu erschießen.

Die Apartheid Wall, die angeblich die israelischen Settler schützen soll,bedeutet für die Palästinenser, dass sie ihr Land, meist mit Olivenbäumen bewachsen nicht mehr erreichen können. Wenn sie zu ihrem Land wollen und wenn sie überhaupt ein Erlaubnis dafür bekommen, müssen sie meist durch Eingänge, die an den Settlements vorbeigehen. Dort werden sie oft von Soldaten wieder zurückgeschickt, von Siedlern mit MGs bedroht , mit Steinen beschmissen oder erschossen. Regelmäßig gibt es israelische ultra-orthodoxer Settler, die Palästinenser jagen auf sie schießen, sie zusammenschlagen. Oft auch Hetzriots durch Palästinensische Dörfer, bei denen die Häuser und Autos mit Steinen beschmissen oder in Brand gesteckt werden. Öfter setzen Settler auch Olivenfelder in Brand oder vergiften sie. Ein Palästinenser der mit Steinen schmeißt oder Mollys darf von der IOF erschossen werden. Ein Siedler der einen Palästinenser ermordet bekam erst letzten 16 Monate Haft. Alle Siedler haben MGs, Palästinenser dürfen keine Waffen besitzen.

Jeden Tag und jede Nacht vertreiben sich die Soldaten ihre Langeweile, indem sie in die palästinensischen Dörfer kommen und Jugendliche vor der Schule oder nach der Schule bedrohen und provozieren zum Steine schmeißen, um sie dann festzunehmen und entweder ein paar Stunden zu quälen und halb tot zu schlagen oder sie einfach mal für ein paar Jahre ins Gefängnis zu sperren (10.000 von 3,5 Millionen palestinenser sind im knast).

Ein anderer Zeitvertreib ist: Sie kommen einfach mal nachts in den Häusern vorbei, bedrohen die Menschen, suchen nach angeblichen steineschmeissenden Terroristinnen, eine falsche Bewegung und es wird geschossen. Kinder werden bedroht, wenn sie nicht aufhören zu weinen, werden sie erschossen. Wenn die Soldaten gerade Lust haben besetzen sie dass Haus manchmal für mehrere tage und drangsalieren und demütigen die Familie,

Hauszerstörungen sind auch Gang und Gebe, mit der Begründung von Sicherheit für Settlements, des Baus der illegalen Apartheid Wall und militärischer Sicherheit werden Palästinensern ihre Häuser zerstört, d. h. die Familien verlieren ihr gesamtes hab und gut. Oft kommt hinzu, dass in der palästinensischen Dörfern keine Neuen Häuser gebaut werden dürfen, denn eine Erlaubnis dafür muss aus Israel kommen, die natürlich nicht kommt.
Begründungen für all diese Demütigungen, Folterung, Zerstörung und Vernichtung sind immer die Sicherheit der Settler, oder die generelle Annahme alle sind Terroristinnen und oft reicht der Grund " die jugendliche haben Steine geschmissen". Wenn die gesamte Apartheid und Besatzer Politik in Augenschein genommen wird, sind das systematische Versuche, den Palästinensern das Leben so unerträglich wie möglich zu machen, so dass sie „freiwillig“ das Land verlassen.

Der einzig mögliche aktive Protest gegen diesen demütigenden Alltag sind die Demos, die fast jeden Freitag in den verschiedenen Dörfern gegen die Apartheid Wall stattfinden. Meist versuchen die Leute zur Mauer zu kommen um diese zu sabotieren, im weg stehen die israelischen Soldaten, die die illegale (laut UN Menschenrechtskonvention illegal und auch im Osloer abkommen) Mauer verteidigen, erst schießen sie Soundbombs, dann Tränengasbomben, dann Gummigeschosse, wenn es keine internationalen oder Israelis Demonstranten gibt dürfen sie auch scharf schießen. die einzigen Waffen der Leute sind Steine und manchmal auch geklaute Tränengaskartuschen.

And now the question is: who is the terrorist???

Israel mit seiner Apartheidspolitik macht ganz klar, dass es keinen Staat mit Palästinensern in Frieden neben sich dulden wird. Erstaunlicherweise gibt es trotz desssen noch viele progressive Kräfte die an einer Einstaatenlösung in der Westbank glauben und auch viele israelische Gruppen, die sich gegen diese Kriegs und Vernichtungspolitik aussprechen und ihren Protest auf die Straße tragen. Internationaler Protest sollte sich gegen diesen Miltärterror im Alltag von Palästina und Gaza richten und gerade ganz in allgemeinen gegen die Menschenrechtsverletzungen, die gerade massiv im Massaker gegen Gaza jeden Tag ausgeführt werden. Die Welt schaut sich den Terror an und reagiert nicht.

Wieviele Menschen sollen noch sterben, damit die Hamas unschuldig ist?


Straßensperre (Checkpoint) in der Westbank


Eingang eines Checkpoints

http://media.de.indymedia.org/images/2009/01/238711.jpg\" border=0>
Ingewahrsamnahmen am Checkpoint


Zerstörung eines palästinensischen Hauses durch die IOF


Angriff der IOF auf palästinensische Demo


IOF Soldat nimmt minderjährigen Jungen fest


IOF zerstört Olivenbäume in der Westbank


rechtes israelisches Grafiti an einer Moschee


Graffiti an der Apartheid Wall in der Westbank


Gush Shalom: Friedensdemo


israelischer Plakataufkleber

Alle Fotos und Infos kommen aus Berichten, Humanrightreports und News aus den Databanken von IWPS (International Womens Peace Service) und ISM (International Solidarity Movement)

 http://www.iwps.info/de/index.php
 http://www.palsolidarity.org/ 



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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New PostErstellt: 08.01.09, 04:51  Betreff: Re: WER WEGSIEHT UND/ODER SCHWEIGT MACHT SICH MITSCHULDIG !!!  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.wsws.org/de/2009/jan2009/gaza-j08.shtml



Israelische Gräueltaten in Gaza:

Politische Sackgasse und moralischer Bankrott


Von Peter Symonds
8. Januar 2009
aus dem Englischen (7. Januar 2009)



Unschuldige Männer, Frauen und Kinder, die in der UN-Schule al-Fakhora in Gaza Schutz gesucht hatten, sind gestern kaltblütig ermordet worden. Die Verantwortung für dieses Kriegsverbrechen tragen die israelische Regierung und der Generalstab der Armee. Die systematischen Gräueltaten beweisen, dass die Raketenangriffe der Hamas für die israelische Armee nur ein Vorwand sind, um die gesamte palästinensische Bevölkerung zu terrorisieren und zu unterwerfen.

Mindestens 42 Menschen wurden getötet, als vor der Schule im Flüchtlingslager Jabalya, im Norden des Gazastreifens, israelische Granaten einschlugen. Weitere 55 Menschen wurden verletzt, mindestens fünf von ihnen schweben noch in Lebensgefahr. Zeugen beschrieben eine Horrorszene. Opfer wurden von Granatsplittern getroffen und zu Boden geworfen. Sie lagen in großen Blutlachen auf der Straße. Nach dem Angriff sagte Krankenhausmitarbeiter Fares Ghanem zu Associated Press: "Frauen und Kinder wurden eingeliefert. Vielen Verwundeten fehlten Gliedmaße, und viele der Toten waren in Stücke gerissen."

Der Angriff wurde mit voller Absicht ausgeführt. Das wird von der Tatsache unterstrichen, dass die Schule nicht von einer zufälligen, aus 3.000 Metern Höhe abgeworfenen Bombe, sondern von gezielt abgeschossenen Granaten, getroffen wurde. Der Direktor der UN-Hilfsorganisation UNRWA in Gaza, John Ging, sagte, die israelische Armee habe die genauen Koordinaten der Schule gekannt, die übrigens klar gekennzeichnet war. Er sagte, die Schule habe in einem dicht bebauten Gebiet gelegen: "Natürlich musste jedem klar sein, dass es eine hohe Zahl von Opfern geben musste, wenn Granaten auf dieses Gebiet abgefeuert würden." Zum Zeitpunkt des Angriffs suchten 350 Menschen Schutz in der Schule.

Die israelische Armee gab eine Erklärung heraus, dass ihre Kräfte auf Mörserbeschuss aus der Schule reagiert hätten, und dass Hamas schon wieder Zivilisten als "menschliche Schutzschilde" missbraucht habe. Dieser Vorwurf wird regelmäßig erhoben, um Gräueltaten der israelischen Streitkräfte zu rechtfertigen. UNRWA-Sprecher Ging wies die Behauptung zurück, Hamas-Kämpfer nutzten seine Schutzräume. "Es gibt in Gaza keine sicheren Orte mehr. Jeder hier ist in Todesangst und traumatisiert", sagte er. UN-Vertreter Maxwell Gaylard verlangte eine unabhängige Untersuchung und sagte, die Verantwortlichen für den Bruch internationalen Rechts müssten zur Verantwortung gezogen werden.

Der israelische Beschuss der al-Fakhora-Schule ist kein isolierter Einzelfall. Ging berichtete, dass gestern bei einem anderen israelischen Luftschlag gegen eine Schule in einer Gegend, wo zu der Zeit keine Kämpfe stattfanden, drei Palästinenser getötet worden seien. Das UNRWA verfügt über 23 Schulen, die für den Schutz von 15.000 Flüchtlingen hergerichtet wurden, die von der israelischen Armee aus ihren Häusern vertrieben wurden. Gestern Morgen wurde ein Gebäude in direkter Nachbarschaft zu einem UN-Gesundheitszentrum von israelischem Feuer getroffen. Dabei wurden zehn Menschen verwundet, darunter sieben Mitarbeiter und drei Patienten. Das Internationale Rote Kreuz berichtete, dass auch eine Ambulanzstation getroffen und ein Sanitäter verletzt worden sei.

Reuters zufolge wurden gestern mindestens 75 palästinensische Zivilisten getötet. Das weist auf einen scharfen Anstieg der Opferzahlen seit Beginn der israelischen Bodenoffensive vor vier Tagen hin. Eric Fosse, ein norwegischer Arzt am Shifa-Krankenhaus in Gaza, sagte CNN, er habe am Montag mehr Frauen und Kinder unter den Opfern gesehen als an jedem anderen Tag. Auch die meisten der verwundeten Männer seien Zivilisten gewesen. Die australische Fernsehanstalt ABC berichtete, die Anzahl der Toten in Gaza habe gestern 660 erreicht habe.

Wie die Financial Times heute berichtet, sind mindestens 115 Opfer noch Kinder. Tausende Menschen seien von der schrecklichen Erfahrung ständigen Bombardements, fehlender Elektrizität und dem Mangel an Wasser und Nahrung tief traumatisiert. "Schon vor Beginn der israelischen Angriffe litten 50.000 Kinder in Gaza wegen der Blockade unter Mangelernährung", heißt es in dem Artikel. Und weiter: "Diese Zahl ‚könne sich um viele Tausend erhöht haben’, warnte Isama Damo, die in Gaza für die Menschenrechtsgruppe Rettet die Kinder arbeitet. Viele Lebensmittelläden sind geschlossen und frische Nahrungsmittel wie Milch, Käse und Obst sind knapp."

Der Beschuss der al-Fakhora-Schule entlarvt die israelische Lüge, der Krieg gegen die Palästinenser sei gerechtfertigt, da er ein Akt der "Selbstverteidigung" sei. Die israelische Armee versucht verzweifelt, die Fähigkeit der Palästinenser zu vernichten, sich gegen ihre Jahrzehnte lange Unterdrückung zu wehren. Wenn israelische Sprecher die Hamas als "terroristisch" verurteilen, dann richtet sich ihr Hass in Wirklichkeit gegen die eineinhalb Millionen Menschen, die in diesem schmalen Streifen Land eingepfercht sind, der als der Gazastreifen bekannt ist.

Der ehemalige israelische Vize-Ministerpräsident Natan Sharansky verurteilte gestern im Wall Street Journal die Uno, weil sie den "Kern des Problems" - die palästinensischen Flüchtlingslager in Gaza - nicht eliminiert habe. Er nannte die Lager "das einzigartige Kontrollsystem der Terroristen" und ihre Schulen "Indoktrinationszentren für Märtyrer" und beschuldigte die UNRWA, "dem Ziel der Terroristen dienlich zu sein, die gesamte zivile Bevölkerung unter ihrem Daumen zu halten". Sharanskys Wüten entlarvt die faschistoide Denkweise hinter den absichtlichen Angriffen Israels auf die Lager, die UNRWA und die al-Fakhora-Schule.

Der gestrige Angriff passt definitiv zur Vorgehensweise der israelischen Armee. 2006 führte die Armee eine ähnliche militärische Offensive im Südlibanon, um die schiitische Hisbollah-Miliz und ihre Unterstützung in der Bevölkerung zu zerstören. Bei wiederholten Raketenangriffen auf die Stadt Kana kamen mindestens 57 Bewohner um, unter ihnen 37 Kinder. Die israelische Armee zerstörte auch einen UN-Beobachtungsposten und erzwang dadurch den Abzug der UN-Beobachter. Dadurch beseitigte sie die Zeugen ihrer Verbrechen.

Der Einsatz solcher Terrormethoden geht bis auf die Entstehung des zionistischen Staates zurück, als israelische Truppen und bewaffnete Banden Gräueltaten gegen palästinensische Dörfer und Städte begingen, um Millionen Araber aus israelischen Gebieten zu vertreiben. Zu der langen Liste von Terrormaßnahmen gegen Palästinenser gehören auch die Massaker in den Flüchtlingslagern Sabra und Schatila im Libanon 1982. Sie folgen unausweichlich aus der reaktionären Logik des Zionismus: Die Gründung eines jüdischen Staates erforderte zwangsläufig das Herumtrampeln auf den Rechten des palästinensischen Volkes.

Die Perspektive, die dem Angriff auf die Bevölkerung des Gaza zugrunde liegt, fand in einem Brief Ausdruck, den der ehemalige sephardische Oberrabbi Mordechai Eliyahu 2007 an den israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert schickte. Darin forderte er, das ganze Gebiet mit Bombenteppichen zu belegen. Einem Bericht der Jerusalem Post zufolge schrieb Eliyahu, die ganze Bevölkerung sei moralisch für die Raketenangriffe auf israelisches Territorium verantwortlich. Sein Sohn, ebenfalls ein prominenter Rabbi, sagte der Zeitung, die israelische Luftwaffe "muss so viele töten, wie notwendig, damit das aufhört" - hundert, tausend, zehntausend, hunderttausend, selbst eine Million Menschen.

Diese Äußerungen erinnern deutlich an die Methoden der kollektiven Bestrafung, mit denen die Nazis im Zweiten Weltkrieg versuchten, den Widerstand gegen ihre Herrschaft in ganz Europa zu brechen. Sie widerspiegeln die völlige Hilflosigkeit der herrschenden Kreise Israels und die Sackgasse, in der das ganze zionistische Projekt heute steckt. Der Einsatz massiver militärischer Gewalt, um den palästinensischen Widerstand in Gaza zu brechen, kann Israel nur noch tiefer in den Morast reiten. Man fragt sich: was kommt als nächstes? Die gewaltsame Vertreibung aller Araber aus Israel?

Die US-Regierung hat mit ihrer Blockade eines Waffenstillstands dem israelischen Militär freie Hand für die Verstärkung seiner Angriffe gegeben. Die Reaktion der Bush-Regierung auf die Ermordung von Zivilisten in der al-Fakhora-Schule unterschied sich praktisch in Nichts von der israelischen. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Dana Perino, sagte den Medien: "Ziehen Sie keine voreiligen Schlussfolgerungen... Wir wissen, dass Hamas sich oft hinter Unschuldigen versteckt und Unschuldige, sogar Kinder, als menschliche Schutzschilde missbraucht." Mit den gleichen Vorwänden haben die USA ihre eigenen Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan gerechtfertigt.

Andere imperialistische Mächte wie Großbritannien, Frankreich und Deutschland gehen bei ihrer Unterstützung Israels etwas diskreter vor. Aber auch sie machen Hamas für den Konflikt verantwortlich. Auch sie verlangen die Aufgabe jeden Widerstands gegen Israels Angriffe als Preis für einen Waffenstillstand. Auch die bürgerlichen Regimes des Nahen Ostens stärken Israel den Rücken. Alle versuchen die Krise für ihre eignen wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen zu nutzen - auf Kosten der palästinensischen Massen und der Arbeiterklasse der ganzen Region. Das trifft sowohl auf jene zu, die Israel offen unterstützen, wie Ägypten, Jordanien und Saudi-Arabien, als auch auf jene, die Unterstützung für die Palästinenser heucheln, wie Iran und Syrien.

Trotz der umfassenden Unterstützung der Großmächte und der internationalen Medien für Israel wendet sich die öffentliche Meinung weltweit schnell gegen die Schlächterei in Gaza. Der einseitige Krieg ruft Schock und Abscheu hervor, auch bei Intellektuellen und klassenbewussten Arbeitern in Israel, die entsetzt sind über die Verbrechen, die in ihrem Namen begangen werden. Der wirkliche Verbündete des palästinensischen Volkes ist die internationale Arbeiterklasse, darunter die arabischen und jüdischen Arbeiter. Sie müssen sich gegen die herrschende Elite Israels, die bürgerlichen Regimes im Nahen Osten und den amerikanischen und den Weltimperialismus zusammenschließen und den Kampf für eine sozialistische Föderation des Nahen Ostens aufnehmen.

Siehe auch:
Die New York Times und Gaza: Rechtfertigung von Völkermord
(30. Dezember 2008)
Washington trägt Mitschuld an Kriegsverbrechen in Gaza
( 2. Januar 2009)
Hände weg von Gaza
( 6. Januar 2009)




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New PostErstellt: 07.01.09, 18:36  Betreff: Re: WER WEGSIEHT UND/ODER SCHWEIGT MACHT SICH MITSCHULDIG !!!  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=5955&Itemid=1


Leben mit geborgter Zeit auf gestohlenem Land

von Gilad Atzmon - www.tlaxcala.es


„Um zu gewinnen müssen die Palästinenser nichts weiter tun als nur überleben“


Das Gespräch mit Israelis kann einen durchaus verwirren. Sogar jetzt, wo die israelische Luftwaffe am hellichten Tag Hunderte von Zivilisten -  Alte, Frauen und Kinder - ermordet, bringt es das israelische Volk fertig sich selbst glauben zu machen, sie seien die eigentlichen Opfer in dieser grausamen Geschichte.

Jene, die das israelische Volk gut kennen, sehen, daß die Menschen in Hinblick  die Ursachen des Konflikts, der ihr Leben bestimmt vollkommen ahnungslos sind. Ziemlich oft bringen Israelis es fertig, mit recht bizarren Argumenten aufzuwarten, die im Rahmen des Diskurses in Israel vielleicht Sinn machen, aber außerhalb der jüdischen Sichtweise vollkommen sinnlos sind. Solche Äußerungen klingen zum Beispiel so: „Warum bestehen diese Palästinenser darauf, auf unserem Land (Israel) zu leben? Warum gehen sie nicht nach Ägypten, Syrien, den Libanon oder in irgendein anderes arabisches Land, um dort zu leben?" Eine andere Perle hebräischer Weisheit lautet: „Was haben diese Palästinenser nur? Wir gaben ihnen Wasser, Strom, Schulen und Ausbildung, und alles was sie tun, ist zu versuchen, uns ins Meer zu treiben."

Noch erstaunlicher ist, daß sogar die Israelis der sogenannten ‚Linken‘ und sogar der gebildeten ‚Linken‘ nicht verstehen, wer die Palästinenser sind, woher sie kommen und wofür sie stehen. Sie begreifen nicht, daß Palästina die Heimat der Palästinenser ist. Auf wunderbare Weise verstehen sie nicht, daß Israel auf Kosten des palästinensischen Volkes entstand, dort, wo sich die Dörfer und Städte, die Felder und Gärten der Palästinenser befanden. Die Israelis realisieren nicht, daß die Palästinenser in den Flüchtlingslagern der Region eigentlich die enteigneten und vertriebenen Menschen aus Bir Shiba, Yafo, Tel Kabir, Sheikh Munis, Lod, Haifa, Jerusalem und vielen anderen Orten und Städten sind. Wenn man sich fragt, wie es kommt, daß die Israelis ihre eigene Geschichte nicht kennen, so ist die Antwort recht einfach: Sie wurde ihnen nie erzählt. Die Umstände, die zum israelisch-palästinensischen Konflikt führten, liegen gut versteckt in der israelischen Kultur. Spuren der palästinensischen Zivilisation im Land vor 1948 wurden beseitigt. Nicht nur ist die Nakba, die ethnische Säuberung des Landes von den einheimischen Palästinensern im Jahr 1948 nicht Bestandteil der israelischen Version der Ereignisse, sie wird auch in keinem offiziellen oder akademischen Forum (siehe Artikel http://www.counterpunch.org/amit05112005.html) in Israel erwähnt.

In fast jedem israelischen Ort findet sich im Ortszentrum ein Denkmal, eine sehr bizarre, fast abstrakte Skulptur mit einem Rohr. Diese Rohr-Installation wird Davidka genannt, und ist in Wirklichkeit ein Mörser, ein israelisches Geschütz das im Jahr 1948 im Einsatz war. Interessanterweise war die Davidka eine sehr ineffiziente Waffe. Ihre Geschosse flogen kaum weiter als 300 Meter und verursachten nur sehr geringen Schaden. Doch obwohl sie relativ harmlos war, machte die Davidka eine Menge Krach. Der offiziellen israelischen Geschichtsversion zufolge, rannten die Araber - gemeint sind die Palästinenser - um ihr Leben und flüchteten, sobald sie die Davidka in der Ferne hörten. In der Version der Israelis veranstalteten die Juden, also die „neuen Israelis" ein kleines Feuerwerk und die „arabischen Feiglinge" liefen weg wie die Idioten. In der offiziellen Geschichtsschreibung Israels findet sich keine Erwähnung der vielen organisierten Massaker, die von der noch jungen israelischen Armee und den paramilitärischen Einheiten zuvor verübt wurden. Ebenfalls keine Erwähnung finden die rassistischen Gesetze, die Palästinenser daran hindern, auf ihr Land und in ihre Häuser zurückzukehren. 1

Die Bedeutung der hier aufgeführten Dinge ist recht offenkundig. Israelis haben keine Ahnung von der Sache der Palätinenser. Aus diesem Grund können sie den Kampf der Palästinenser nur als irrationalen, mörderischen Irrsinn begreifen.

Innerhalb von Israels autistischem jüdisch zentrierten Universums ist der Israeli ein unschuldiges Opfer und der Palästinenser ist nichts weniger als ein grausamer Mörder.

Diese Situation hat ernste Folgen: Sie läßt die Israelis im Hinblick auf ihre Vergangenheit im Dunkeln und zerstört jede zukünftige Möglichkeit der Versöhnung. Da dem Israeli auch das geringste Verständnis für den Konflikt fehlt, kann er auch nicht über eine mögliche Lösung nachdenken, die jenseits von Ausrottung oder Vertreibung des ‚Feindes‘ hinausgeht. Alles was der Israeli zu wissen berechtigt ist, sind verschiedene phantastische Narrative jüdischen Leidens. Das Leiden der Palästinenser ist etwas völlig fremdes für seine Ohren. ‚Das Recht der Palästinenser auf Rückkehr in ihre Heimat‘ klingt für ihn wie eine amüsante Idee.  Sogar die fortschrittlichsten „israelischen Humanisten" sind nicht bereit, das Land mit den einheimischen Bewohnern zu teilen. Das läßt den Palästinensern nicht viele Möglichkeiten außer sich selbst gegen alle Widerstände zu befreien. Auf der israelischen Seite gibt es ganz eindeutig keinen Partner für Frieden.

In dieser Woche haben wir alle mehr über die ballistischen Fähigkeiten von Hamas gelernt. Ganz offensichtlich hat Hamas gegenüber Israel über einen langen Zeitraum weitgehend Zurückhaltung geübt. Die Organisation hat den Konflikt nicht auf den gesamten Süden Israels ausgeweitet. Mir kam der Gedanke, daß der Regen von Qassam-Raketen, der zeitweise über Sderot und Ashkelon niederging, nichts anderes war als eine Botschaft der eingekesselten Palästinenser. Zum einen war es eine Botschaft an das gestohlene Land, an die Behausungen, die Felder und die Gärten: „Wir haben Dich nicht vergessen, unser geliebtes Land. Wir sind immer noch hier und kämpfen um Dich. Früher oder später werden wir zurückkommen, und wir werden dort weitermachen, wo wir aufhören mußten." Aber gleichzeitig war es eine deutliche Botschaft an die Israelis: „Ihr dort in Sderot, Beer Shevva, Ashkelon, Ashdod, Tel Aviv und Haifa, ihr lebt auf gestohlenem Land, ob ihr es wahrhaben wollt oder nicht. Ihr fangt besser an, Eure Sachen zu packen, weil eure Zeit abläuft. Unsere Geduld ist zuende. Wir, das palästinensische Volk haben nichts mehr zu verlieren."

Stellen wir uns den Tatsachen: realistisch betrachtet ist die Lage Israels ziemlich ernst. Vor zwei Jahren waren es Raketen der Hisbollah, die in Nord-Israel einschlugen. Diese Woche beseitigte Hamas jeden Zweifel, daß sie in der Lage ist, dem Süden Israels einen Cocktail ballistischer Vergeltung zu verabreichen. In beiden Fällen hatte Israel keine militärische Antwort. Zweifellos kann das Land Zivilisten töten, aber es ist nicht in der Lage, den Raketenbeschguß zu stoppen. Der israelischen Armee (euphemistisch IDF = Israeli Defense Force = Israelische Verteidigungs(-streit-)kraft genannt) fehlen die Mittel, Israel zu schützen, jedenfalls solange, bis die Überdachung Israels mit einem Betondach eine realistische Lösung ist.

Aber dies ist noch lange nicht das Ende der Geschichte. Tatsächlich ist es nur der Anfang. Jeder Experte für den Nahen Osten weiß, daß Hamas innerhalb weniger Stunden die Kontrolle über die West Bank erlangen kann. Tatsächlich wird die Kontrolle der Westbank durch die palästinensische Behörde und die Fatah durch die israelische Armee gewährleistet. Sollte die Hamas die Westbank übernehmen, ist Israels größtes Ballungsgebiet der Gnade der Hamas ausgeliefert. Für alle, die dies nich verstehen: dies wäre das Ende des jüdischen Staates Israel. Vielleicht geschieht dies heute noch, vielleicht in drei Monaten, vielleicht in fünf Jahren - die Frage ist nicht so sehr, ob dies geschehen wird, sondern eher wann es geschieht. Denn dann wird ganz Israel innerhalb der Reichweite der Geschütze von Hamas und von Hisbollah liegen. Die zivile Gesellschaft Israels wird zusammenbrechen, seine Wirtschaft ruiniert. Der Preis einer extravaganten Villa in Nord Tel Aviv wird sich dem einer Hütte in Kiryat Shmone oder Sderot angleichen. Zu diesem Zeitpunkt könnte eine einzige Rakete auf Tel Aviv das Ende des zionistischen Traums bedeuten.

Die Generäle der israelischen Armee und die Führer Israels wissen dies. Aus diesem Grund haben sie den Krieg gegen die Palästinenser zu einem Ausrottungsfeldzug eskaliert. Die Israelis planen nicht wirklich eine Invasion nach Gaza. Sie haben dort nichts verloren. Alles was sie wollen, ist die Nakba zuende zu bringen. Sie werfen Bomben auf die Palästinenser um sie zu vernichten. Sie wollen, daß die Palästinenser das Gebiet verlassen. Es liegt auf der Hand, daß dies nicht funktionieren wird. Die Palästinenser werden bleiben. Sie werden nicht nur bleiben - der Tag, an dem sie in ihre Heimat zurückkehren rückt näher, jetzt, wo Israel seine tödlichsten Taktiken ausschöpft.

Und genau an dieser Stelle kommt die Realitätsflucht der Israelis ins Spiel. Israel hat den Punkt passiert, von dem an es keine Rückkehr mehr gibt. Die Gewißheit seines Schicksal verfestigt sich mit jeder Bombe, die über den Palästinensern abgeworfen wird. Es gibt nichts, was Israel tun kann, um sich selbst zu retten. Es gibt keine Rückzugsstrategie. Es gibt keinen Ausweg über Verhandlungen, weil weder  die Israelis noch ihre Führer die grundlegenden Parameter verstehen, die den Konflikt bestimmen. Israel fehlt es an der militärischen Macht, die Schlacht zu beenden. Es mag die Führer der palästinensischen Volksbewegung töten, wie es dies seit Jahren tut. Doch der Widerstand der Palästinenser wird größer anstatt zu schwinden. Wie es ein israelischer General des Geheimdienstes bereits während der ersten Intifada formulierte: „Um zu gewinnen müssen die Palästinenser nichts weiter tun als nur überleben." Sie überleben und in der Tat gewinnen sie.

Die israelische Führer verstehen all dieses. Israel hat bereits alles versucht: Einseitigen Abzug, Aushungern und jetzt Vernichtung. Es versuchte, der demographischen Gefahr zu begegnen, indem es sich auf einen vertrautes, kuscheliges jüdisches Ghetto reduzierte. Nichts funktionierte. Es ist die Ausdauer der Palästinenser in der Form der Politik von Hamas, welche die Zukunft der Region bestimmen wird.

Alles was den Israelis bleibt, ist, sich an ihre Blindheit und Realitätsferne zu klammern um ihrem verheerenden und schwerwiegenden Schicksal auszuweichen, das sich bereits jetzt deutlich abzeichnet. Während ihres gesamten Niederganges werden die Israelis die bekannten Hymnen anstimmen, in den sie selbst die Opfer sind. Da sie vollständig in ihrer nur auf sich bezogenen, rassistischen Wahrnehmung gefangen sind, werden sie zutiefst von ihrem eigenen Leid eingenommen sein, gleichzeitig vollständig blind gegenüber dem Leid, das sie anderen zufügen. Es ist einzigartig, wie die Israelis als ein geeintes Kollektiv handeln, wenn sie Bomben auf andere werfen und es gleichzeitig fertigbringen, sich in Monaden verwundbarer Unschuld zu verwandeln, sobald sie auch nur leicht verletzt werden. Es ist dieses Mißverhältnis zwischen ihrem Selbstbild und der Weise, wie der Rest von uns sie sieht, das Israel zu einer monströsen Vernichtungsmaschine macht. Es ist diese Diskrepanz, die die Israelis davon abhält, ihre eigene Geschichte zu begreifen, und diese Diskrepanz ist es, die sie daran hindert, die wiederholten Versuche zu verstehen, ihren Staat zu zerstören. Es ist dieses Mißverhältnis,das die Israelis daran hindert, die Bedeutung der letzten Shoah zu verstehen, damit sie die nächste verhindern können. Es ist dieses Mißverhältnis, das die Israelis daran hindert, Teil der übrigen Menschheit zu sein.

Und wieder werden die Juden einem unbekannten Schicksal entgegengehen. In gewisser Weise habe ich selbst meine eigene Reise vor einer Weile begonnen.
1 Rückkehrrecht nur für Juden - http://www.mfa.gov.il/MFA/MFAArchive/1950_1959/LawofReturn5710-1950

Quelle: Living on Borrowed Time in a Stolen Land

Originalartikel veröffentlicht am 3.1.2009

Über den Autor

Hergen Matussik und Fausto Giudice sind Mitglieder von Tlaxcala, dem Übersetzernetzwerk für sprachliche Vielfalt. Diese Übersetzung kann frei verwendet werden unter der Bedingung, daß der Text nicht verändert wird und daß sowohl der Autor, der Übersetzer, der Prüfer als auch die Quelle genannt werden.

URL dieses Artikels auf Tlaxcala: http://www.tlaxcala.es/pp.asp?reference=6765&lg=de 




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New PostErstellt: 06.01.09, 01:39  Betreff:  Re: WER WEGSIEHT UND/ODER SCHWEIGT MACHT SICH MITSCHULDIG !!!  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=5944&Itemid=1


Zielloser Ganatenbeschuß und Umherirren tausender Zivilisten

von Sameh A. Habeeb, A Photojournalist, Humanitarian & Peace Activist  


- Ich könnte meine Reportagen beenden entweder weil ich getötet wurde oder aus meinem Haus fliehen musste. Granaten regnen inzwischen neben meinem Haus herunter. Betet für mich….

Ein Massaker: Mitglieder der Samuni-Familie berichten; Israelische Soldaten sperren 30 Mitglieder der Samunifamilie in einem Haus ein, zehn Familien vom selben Clan. Dann werden sie getötet als Artilleriegranaten in das Haus einschlagen. Man zählt 14 Tote, überwiegend Kinder und Frauen. Einige sind in kritischem Zustand.

Hunderte von Granaten schlagen in Häuser im Osten von Gazacity und Jabalia ein jetzt. Die Verhältnisse spitzen sich in dieser Gegend zu. Drei Kinder und ihre Mutter werden ermordet, als eine Granate ihr Haus trifft in Al shijaýa im Osten von Gaza. Ihre Körper wurden in Stücke gerissen.

Blutige Kämpfe finden zwischen palästinensischen Kämpfern und der organisierten israelischen Armee im Osten von Gazacity statt. Die israelische Armee feuert mit Apache-Kampfhubschraubern und Artillerie auf die Kämpfer. Viele Menschen sind verwundet.

Israelische Soldaten gelangen näher an dichtbesiedelte Bereiche des nördlichen Gaza und Gazacity.

Der israelische Krieg gegen Gaza intensiviert sich in verschiedenen Bereichen des Gazastreifens. Im Gegensatz zur Behauptung Israels, man greife allein die Hamasmilitanten an werden immer mehr Zivilisten getötet. Die schwersten Bombardierungen der israelischen Luftwaffe und der Artilleriebeschuß  treiben tausende Zivilisten in den westlichen Teil des Landstreifens. Ironischerweise sind die westlichen Teile kein Zufluchtsort, da israelische Kanonenbote auf sie warten. Durch den Beschuß der Boote wurden viele Familien getötet im Flüchtlingslager Al Shati. Die humanitären Bedingungen haben sich extrem verschlechtert. Zivilisten haben kein Trinkwasser und sonstiges Wasser. Grundnahrungsmittel wie Brot, Öl, Reis, Bohnen und Zucker sind nicht mehr auf den Märkten erhältlich.

Mittlerweile ist der medizinische Sektor total paralysiert durch einen Mangel an Ärzten, Medikamenten und Zubehör. Die Anzahl der Verletzten ist weitaus größer als die Möglichkeiten der Krankenhäuser nach 18 Monaten der Belagerung.

Die israelische Bodenoffensive zeitigt tödliche Ergebnisse:

Die israelische Luftwaffe bombardierte viele Häuser im Al shati Flüchtlingslager. Medizinische Quellen sprechen von 35 Verwundeten.

Ein israelischer Luftschlag durch Apache-Kampfhubschrauber richtete sich auf ein dreistöckiges Wohnhaus in Al Daraj. Bei den Bewohnern des Gebietes breiteten sich Angst und Panik aus.

Luftschlag gegen die Omaer Bin Abd Al ziz Moschee mit vielen Verletzten.

Viele Häuser stehen nach schwerem Bombardement in Flammen und sind zerstört in der Al Zaytoungegend.

Israelische Panzer eröffnen das Feuer auf Gebäude des Al Zahraviertels. Viele Häuser brennen und sind zerstört.

50 Menschen wurden durch Panzergranaten verwundet im Osten von Gazacity.

Dem Al Awde Krankenhaus geht das Benzin für die Generatoren aus. Sein Personal war mehrfach Ziel von israelischem Feuer.

http://www.gazatoday.blogspot.com/  



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New PostErstellt: 06.01.09, 01:34  Betreff:  WER WEGSIEHT UND/ODER SCHWEIGT MACHT SICH MITSCHULDIG !!!  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=5942&Itemid=1


Die Bomben der Operation „Gegossenes Blei"

oder die Barbarei eines rassistischen Staates

von Rami Almeghari - Silvia Cattori - www.silviacattori.net  


- Der von der israelischen Armee eröffnete Krieg gegen Gaza, enthüllt noch ein Mal, die aussergewöhnliche Bestialität dieser Armee, die von den Propagandisten als die „moralischste Armee der Welt" qualifiziert wird. Ohne die Mittäterschaft unserer demokratischen Staaten und den ignoranten oder unehrlichen Journalisten, wäre dies nicht möglich. Diese Straflosigkeit, die man Israel gewährt, ist unerträglich. Das Völkerrecht wird nicht respektiert, wenn es sich um arabische und muslimische Opfer handelt.

Silvia Cattori hat den palästinensischen Journalisten Rami Almeghari in Gaza erreichen können, wo er mit seiner Familie lebt. Er ist 31 Jahre alt. (*)

Die Situation ist hier sehr, sehr gefährlich. Unbeschreiblich. Uns als Reporter gelingt es nicht mehr den Nachrichten zu folgen. Jede Sekunde kommen mehr besorgniserregende und neue News an. Ich tue mein Bestes um zu erfahren , was sich in den unterschiedlichen Zonen abspielt.

Es ist ein echter Krieg. Ein sehr erschöpfender, psychologisch schockierender Krieg. Die Bodeninvasion hat zuerst im Norden von Gaza begonnen. In Jabaliah sollte es die heftigsten Kämpfe gegeben haben.

Alle Kommunikationsmöglichkeiten sind abgebrochen, das ganze Kommunikationsnetz von Gaza ist beschädigt. Ich kann mich manchmal verbinden, da ich mich an einen Generator anschliesse.

Es ist eine wahre Katastrophe! Wir sind in unseren Wohnungen blockiert. Alles ist wie gelähmt. Nichts bewegt sich draussen, ausser den Krankenwagen, die die Toten und die Verletzten transportieren, die evakuiert werden können. Diese Situation ist verheerend und niemand weiss, was noch auf uns zukommt.
Die Bombardierungen halten an, machen alles dem Erdboden gleich. Die israelischen Behörden haben gesagt, sie werden noch mehr Truppen einsetzen. Wie können diese Leute, die sich zivilisiert nennen, auf diese Art und Weise handeln? Was ist das für eine Kultur?

Frage : Kann die Hamas-Bewegung mit der Bevölkerung kommunizieren?

Es gibt keine Regierung: Gaza ist kein Staat. Israel und die internationale Gemeinschaft haben die Hamas, nachdem sie gewählt worden war, verhindert eine echte Regierung zu bilden und Mittel zu Verfügung zu haben, damit die Institutionen funktionieren. Hamas hat sein Bestes mit den geringen Mitteln getan, über die sie verfügte.

Wir sind hier geboren; wir können nicht fort gehen; wir werden nicht weg gehen, selbst wenn sie auf uns zielen und unsere Häuser zerstören.

Frage : Falls die Ägypter den Ausgang öffnen, werden Sie dann nicht fliehen?

Ich werde nicht fort gehen. Wohin? Dahin, wo die ägyptische Regierung mich foltern wird? Soll ich mich von ihnen noch mehr unterdrücken lassen, als von den Israelis? Es ist ein sehr repressives Regime.

Frage : Sind Sie pessimistisch?

Ich bin nicht pessimistisch. Ich weiss, dass wir das Licht am Ende des Tunnels sehen werden.

Frage : Ich bin sehr bedrückt und fühle mich beschämt, denn meine Regierung reagiert nicht um Gerechtigkeit in Gaza herrschen zu lassen!

Ihre Regierung sollte sich lediglich schuldig fühlen. Nicht Sie. Wir wissen, dass es ausserhalb Palästinas zahlreiche Menschen gibt, die an unserer Seite stehen.

Was sich hier abspielt, ist eine furchtbare Ungerechtigkeit. Eine entsetzliche Ungerechtigkeit, die man den Palästinensern auferlegt!

Die israelische Armee hat schon im Jahr 2004 Bomben mit abgereichertem Uran benutzt. Es wurde darüber berichtet, aber kein Staat hat Israel jemals verurteilt.

Jetzt ist es ein und dasselbe [1]. In den Regierungen kümmert sich niemand um uns, als ob wir, die Palästinenser, von einem anderen Planeten kämen, als ob wir keine Menschen wären.

Wir werden angegriffen, weil eine religiöse Bewegung durch Wahl an die Macht gekommen ist! Es ist echt paradox!

Ob nun diejenigen, die uns regieren islamisch sind oder nicht, Palästina ist in einer einzigartigen Situation, die mit Takt geregelt werden sollte. Mit sehr viel Takt.

Die Machthaber, die an unserer Zerstörung teilnehmen, wollen es aber nicht verstehen, sie wollen uns nicht mit Verständnis behandeln.

Leider gibt es auch die arabischen Regierungen und die palästinensischen Parteien, die dem Besatzer helfen uns zu vernichten. [ Fatah und die korrumpierten Behörden von Ramallah, die von der EU und den USA finanziert werden. (Anmerkung der Autorin)]

Interview aufgezeichnet von Silvia Cattori

(*) Rami Almeghari schreibt zur Zeit für mehrere Medien, darunter The Palestine Chronicle, aljazeerah.info,IMEMC.org, The Electronic Intifada und Free Speech Radio News. Er war Übersetzer für Englisch und Chefredakteur vom internationalen Pressezentrum desThe Palestinian Information Center, mit Sitz in Gaza.

Übersetzung aus dem Französischen: Monica Hostettler (05.01.2009)

Französische Version (04.01.2009)
http://www.silviacattori.net/article672.html

 

[1] Laut PressTV, das im Moment Korrespondenten in Gaza hat, haben Ärzte seit dem 27. Dezember 2008, Spuren von abgereichertem Uran an den von israelischen Bomben Verletzten vorgefunden. Siehe:
http://www.presstv.ir/detail.aspx?id=80443&sectionid=351020202


http://www.silviacattori.net/article675.html




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