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Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten

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Baba Yaga
New PostErstellt: 02.07.06, 20:20  Betreff: Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen

Sie haben nichts, aber auch gar nichts zu den Fakten in meinem Beitrag widerlegen können!
Ihre Argumentation ist ein Scheingefecht, ohne Substanz und ohne völkerrechtliche Legitimation.
Sie wissen das, sonst könnten sie nicht mit dem Pipifatz Ihrer eigenen, zur Wahrheit erklärten Argumente, hier auftrumpfen wollen.

Ich weiß, ich hätte nun jede Ihrer angeblichen "Lüge" behandeln müssen, aber glauben Sie mir, es reicht mir seit dem Zeitpunkt, als israelische Gerichte folter als zulässiges Mittel bei Verhören legitimierten!

Ich habe mir selbst damals die dafür veröffentlichte Argumentation aus der israelischen Botschaft in Berlin kommen lassen. Ich konnte es nicht glauben, zumal die stereotype Rede davon war, daß Israel der einzige, legitimierte, demokratische Rechtsstaat des Nahen Ostens sei.
Diese Begründung für Folter und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, waren der Grund für mich, daß ich die israelische Regierung seit dem als einen Terrorstaat beurteile, der alleine machtpolitische und okkupationspolitische Interessen in dieser Region verfolgt, - aber nicht nur in diesem eng umgrenzten Gebiet.

Ist Ihnen überhaupt bekannt, daß in der Wüste Dimona eine Anlage zur Atomwaffenproduktion steht, die weder von der IAO, noch von sonst irgend einem Staat inspiziert, bzw. "genehmigt" wurde?
Auch in diesen Punkt werde ich, im Interesse der Übersichtlichkeit meines Beitrages, auf weiter Details verzichten.
Nur zu bekannt sind diese schrecklichen Details, gegen welche die Völkergemeinschaft eigentlich massiv einzuschreiten hätte, statt dem Iran ein Anreicherungsprogramm zu verbieten, das unter Kontrolle der IAO bisher zu keiner kritik Anlaß geboten hat.

Lassen Sie´s, die Welt läßt sich nicht auf Dauer belügen und betrügen.
Wenn ich von "Welt" rede, dann meine ich die Menschen in den Staaten rund um den Globus und nicht die korrupten US-Profiteure, die sich bisher in Zirkeln trafen um Israel von allen Gesetzmäßigkeiten und Sanktionen aus dem völkerrecht zu verschonen!

Baba Yaga
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Jens
New PostErstellt: 02.07.06, 00:10  Betreff: Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen

Darf ich mal nach euren “alternativen“ Quellen fragen, aus denen ihr euer Wissen bezieht???


Ihr Argumentiert mit Fakten, die selber üble Propaganda sind und zum Teil so dumm, dass es schon wieder lächerlich ist. Etwa der Vorwurf, dass Israel ein araberfreies Groß-Israel anstrebt. Guckt euch mal an wie sich die Bevölkerungsstatistik der Araber in den letzten Jahrzehnten entwickelte. Die Palästina sind das erste Volk der Welt, das sich trotz stattfindenden Völkermords vervielfachte und zur an stärksten wachsenden überhaupt gehört!

Ich habe jetzt mal auf einige der an regelmäßigsten wiederkehrenden Lügen in diesem Forum reagiert, indem ich ihnen einfach die Wahrheit entgegenhalte. Damit wir uns mal aus den Sphären des Wunschdenkens zurück in die Realität bewegen.



1. Lüge)
Die angebliche Vertreibung von Palästinensern die seit Jahrhunderten dort lebten, durch europäischen Juden.

Die Realität: Palästina, so wie es die europäischen Juden der ersten Alijah vorfanden, war zu weiten Teilen unterbevölkert, und das Land, auf das diese Juden zogen, war – von woanders ansässigen Eigentümern oder Immobilienspekulanten – gekauft. Über den Fakt hinaus, dass Palästina sich den Juden als Zufluchtsort schon aufgrund der gegebenen Verbindung mit ihrer Geschichte und ihrer Ideologie anbot, schien auch die Demografie dieses Landes, in das sie da zogen – oder zurückkehrten, wie sie es sahen – schlicht ideal.


2. Lüge)
Die Juden wollten Palästina nicht teilen!

Die Realität: Nicht nur war es das Ziel der arabischen Führer, die Errichtung eines jüdischen Staates – in welchem Teil Palästinas auch immer – zu verhindern, man wollte die Juden Palästinas aus ihrer angestammten historischen Heimat vertreiben und ganz Palästina judenfrei sehen. Jüdische Führer hingegen waren willens, selbst schmerzliche Kompromisse zu machen, solange das eine jüdische Heimatstatt in den Gebieten Palästinas bedeutete, in denen Juden die Mehrheit stellten.




3. Lüge)
Die Juden haben die Zwei – Staaten – Lösung seit jeher abgelehnt!

Die Realität: Von dem Augenblick an, in dem der Vorschlag einer Teilung in zwei Staaten oder “Heimstätten“ auf den Tisch kam, haben die Juden ihn akzeptiert und die Araber ihn abgelehnt.





4. Lüge)
Die Juden waren in dem Gebiet, das zu Israel wurde, eine Minderheit!

Die Realität: Die Juden stellten eine beträchtliche Mehrheit in den Gebieten Palästinas, die von den Vereinten Nationen für einen jüdischen Staat abgesteckt wurde.


5. Lüge)
Die israelischen Schikanen gegenüber den Palästinensern sind der Hauptgrund für den arabisch-israelischen Konflikt!

Die Realität: Die Weigerung der arabischen Seite, Israels Existenzrecht anzuerkennen, ist von Anfang an der Grund des Problems.


6. Lüge)
Israel hat das arabische Flüchtlingsproblem geschaffen!

Die Realität: Das arabische Flüchtlingsproblem wurde durch einen Krieg geschaffen, den die Araber angefangen haben.


7. Lüge)
Israels Besetzung des Westjordanlands und der Golanhöhen sind ungerechtfertigt!

Die Realität: Israel war durchaus bereit, das in einem Verteidigungskrieg besetzte Gebiet gegen einen Frieden zu tauschen, was der jüdische Staat ja schließlich auch im Fall von Ägypten und Jordanien tat, aber weder die Palästinenser, noch die Syrer haben bisher Bereitschaft signalisiert, im Austausch für das Land den Frieden zu garantieren, so wie es die Resolution 242 des UNO-Sicherheitsrat verlangt.


8. Lüge)
Die israelische Besetzung palästinensicher Gebiete ist die Ursache aller Probleme!

Die Realität: Andere Besatzungen, wie etwa die Tibets durch die Chinesen, dauern bereits weit länger und sind weit weniger gerechtfertigt, zumal Israel die Besetzung 1995 beendet hat und nur in einige Gebiete zurückgekehrt ist, um gegen den Terrorismus vorzugehen. Außerdem hat Israel angeboten, sich zurückzuziehen; Voraussetzung wäre nur eine Versicherung seitens der Palästinensischen Autonomiebehörte, dem Terror ein Ende zu setzen.

9. Lüge)
Israel verwehrt den Palästinensern einen eigenen Staat!

Die Realität: Die Palästinenser haben sich nie um einen eigenen Staat bemüht, während sie von Jordanien und Ägypten besetzt waren. Historisch fühlten sie sich zu Syrien gehörig. Der Anspruch auf einen Palästinenserstaat erblickte das Licht der Welt als Taktik mit dem Ziel, den jüdischen Staat zu eliminieren. Darüber hinaus ist der palästinische Anspruch auf Eigenstaatlichkeit und Unabhängigkeit keineswegs stärker, in vieler Hinsicht sogar schwächer als etwa der der Tibeter, der Kurden, der Basken, der Tschetschenen, der türkischen Armenier und anderer staatenloser Volksgruppen.
Trotzdem hat man den Anspruch der Palästinenser den weit überzeugenderen Ansprüchen anderer Volksgruppen vorgezogen, und das vor allen aus einem Grund: Die Palästinenser haben durch Mord an Tausenden von unschuldigen Menschen die Aufmerksamkeit der Welt auf sich gezogen. Der Erfolg, den die Palästinenser dabei hatten, die Welt auf ihre Sache aufmerksam zu machen, hat ihnen jedoch keinen Staat gebracht, da weder Israel noch die Vereinigten Staaten willens waren, Terroristen zu belohnen – ganz im Gegensatz zu den Vereinten Nationen, der Europäischen Union und vielen anderen, bis hin zum Vatikan.


10. Lüge)
Die Siedlungen im Westjordanland und (bis vor kurzem) im Gazastreifen sind ein wesentliches Hindernis für den Frieden!

Die Realität: Araber wie Palästinenser verweigerten den Frieden schon, bevor es zur ersten Siedlung kam, und die Palästinenser verweigerten den Frieden sogar noch, als Ehud Barak ihnen anbot, die Siedlungen aufzulösen. Die eigentliche Barriere ist seit eh und je die mangelnde Bereitschaft vieler Palästinenser, allen voran der palästinensischen Terroristengruppen, aber auch vieler arabischer Nationen, die Existenz eines jüdischen Staates in irgendeinem Teil Palästinas auch nur in Betracht zu ziehen.



---

und wieder meine frage, was wollen die palästinenser???
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Baba Yaga
New PostErstellt: 01.07.06, 21:54  Betreff: Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen

Die Überschrift dieses Threads ist richtig!

Die Welt schaut den Verbrechen der israelischen Regierung und ihrer IDF kopfschüttelnd, aber kritiklos und ohne Intervetionsdrohung zu.

Im eilig zusammengerufenen Sicherheitsrat wurde bereits der Überfall und der kriegerische Einmarsch der IDF kritisiert, aber mit der Einschränkung, daß die Vertreter der stimmberechtigten staaten nur jeweils eine Verurteilung für "ihren, von ihnen vertretenen Staat" abgaben und keine Gesamtentscheidung suchten.

Was Olmert hier unter dem Vorwand der Befreiung eines Soldaten abzieht, läuft darauf hinaus, die Minimalzugeständnisse Sharons im Gaza rückgängig zu machen.

Es ist ein Völkerrechtsverbrechen, was sich Israel mit seiner Bombardierung von zivilen Einrichtungen, Vertreibung der Bevölkerung aus ihren Wohnungen, die Kappung von Energie und der Drohung auch die gesamte Wasserversorgung zu trennen, vor der Weltöffentlichkeit sich getraut abzuziehen.

Es wird der Weltgemeinschaft immer zum Vorwurf gemacht, sie habe das Hitler-Regime viel zu lange tatenlos gewähren lassen, hier in Palästina wiederholt sich die Geschichte.

Israel will den Genozid der Palästinenser, will verhindern, daß dieses Volk sich in einer demokratisch gewählten Regierung konstituiert und Herrschaft über ein eigenes Staatsterritorium ausübt, Rechts, welche in der Charta der Vereinten Nationen verbrieft sind.

Im Übrigen gibt´s bei der IDF seit der "Räumung" (welch eine scheinheilige formulierung) im GAza die "standardisierte Regelung", daß jeden Tag mindestens zwei Palästinenser umgebracht werden sollten!
Ob dies eine üble Mär ist, sei deshalb dahingestellt, da nachgewiesener Weise diese Zahlen der Ermordung von Palästinensern bisher übererfüllt wurden!

Olmert will´s wissen, so lange noch Bush Präsident ist!
Man weiß, daß es danach wohl andersherum gehen wird, soll der Weltfrieden nicht in Gefahr geraten!
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 01.07.06, 20:55  Betreff:  Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen




    Zitat: Jens
    Oh Gott, soviel Propagandadreck in so wenigen Zeilen!!!
... offensichtlich gehörst du wohl leider zu denen, die ausfällig werden, wenn ihre Behauptungen durch Faklten widerlegt und als mindestens löcherig entlarvt werden


    Zitat: Jens
    Dem Argument, dass besetze Länder ein Recht auf Widerstand haben, könnte man ganz schnell mit einem Gegenargument begegnen: wessen Staat besetzt Israel? Es gibt keinen Palästinenserstaat.
... auch dieses "Argument" ist keines sondern beweist nur wieder einmal mehr menschenverachtenden Zynismus
... weil die UNO seinerzeit versäumt hat, den Palästinensern ihren eigenen Staat zuzusprechen und Israel jede palästinensische Bemühung auf einen eigenen Staat sabotiert hat, ist also deiner Meinung nach Restpalästina herrenlos weil staatenlos und die Bewohner rechtlos und jeder israelischen Willkür ausgeliefert?!!!
... der zionistische ethnokratische Apartheidstaat Israel hat offensichtlich das Faustrecht des physisch bzw. materiell Stärkeren zur Maxime all seines Handelns im Umgang mit seinen arabischen Nachbarn, insbesondere den "rechtlosen" Palästinensern erklärt
... der zionistische ethnokratische Apartheidstaat Israel hat sich im Bewußtsein der Rückendeckung durch die USA schon vor der Ausrufung seines Staates einen Dreck um gutnachbarliche Beziehungen zu Arabern, insbesondere "rechtlosen" Palästinensern gekümmert


    Zitat: Jens
    Ich bin etwas irritiert über die Behauptung, das Ziel der Hamas Israel zu vernichten wäre nur ein Schauermärchen? Wer schreiben kann, kann meistens auch lesen, es steht dir also frei die Charta der Hamas zu lesen, die werden ja an besten wissen was sie wollen. Viel Spaß dabei.
... ich habe sie gelesen und mich graust vor dem darin Geschriebenen genauso wie vor Mordbefehlen israelischer Hardliner-Militärs und den irren gemeingefährlichen Thesen der Ultra-Orthodoxen
... nur haben die Militärs und die Ultras die Macht, die Mittel und die Skrupellosigkeit, ihre staatsterroristischen Morde durchzuführen


    Zitat: Jens
    Das Israel den Willen zum Frieden hat, hat es schon mehrmals bewiesen, die Friedensverträge mit Ägypten und Jordanien sind nur zwei Beweise dafür.
    Arafat z.B. hat die Möglichkeit ausgeschlagen in Camp David einen eigenen Staat zu bekommen.
... viele, leider viel zu wenige Israelis wie z.B. Uri Avnery wollen schon lange einen ehrlichen Frieden
... viel, leider viel zu viele Zionisten sabotieren alle Bemühungen und täuschen Bereitschaft nur vor, weil deren Endziel ein araberfreies Groß-Israel ist
... lies mal bei Avnery und auch anderswo nach, was in Sachen Camp David tatsächlich gelaufen ist
... so, jetzt kieke ich wieder Fußball

einen schönen Samstagabend noch
bjk



Mensch bleiben muß der Mensch ...
von Tegtmeier


[editiert: 01.07.06, 20:57 von bjk]
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Jens
New PostErstellt: 01.07.06, 18:57  Betreff: Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen

Oh Gott, soviel Propagandadreck in so wenigen Zeilen!!!

Zum Kernland zähle ich Sderot, wo das liegt kann ja gerne jeder selber mal überprüfen.

Dem Argument, dass besetze Länder ein Recht auf Widerstand haben, könnte man ganz schnell mit einem Gegenargument begegnen: wessen Staat besetzt Israel? Es gibt keinen Palästinenserstaat.

Was die Ungerechtigkeit angeht, mit der die Palästinenser angeblich von “der Welt“ behandelt werden mal ein paar Fakten:

  • es gibt eine eigenen Behörde in der UNO, die sich nur um die Belange der Palästinenser kümmert. Keine andere Gruppe, weder die Tibeter, die Kurden oder die Basken, erhalten eine solche Sonderbehandlung.

  • Die Palästinenser haben mehr Wirtschaftshilfe erhalten, als Europa nach dem Krieg durch den Marchalplan. Wo ist das Geld geblieben? Tipp: Mal fragen, wieso Arafat als Milliardär starb und seine engsten Vertrauten teure Villen mit Pools besitzen und dann dran denken wie oft Arafat beklagte, dass sein Volk in Lagern hausen müsse. Zynisch? Menschenverachtend??? Beides.

  • obwohl die Palästinenser keinen Staat besitzen, sind sie Mitglieder unter anderem der FIFA und dürfen auch einen Vertreter zur UNO schicken. Kennst du das FIFA Mitgliedsland Tibet?


Ich bin etwas irritiert über die Behauptung, das Ziel der Hamas Israel zu vernichten wäre nur ein Schauermärchen? Wer schreiben kann, kann meistens auch lesen, es steht dir also frei die Charta der Hamas zu lesen, die werden ja an besten wissen was sie wollen. Viel Spaß dabei.

Ein Wort zur Entführung des Soldaten: Er wurde innerhalb der so genannten grünen Linie entführt, also der Grenze, die auch bei einer zwei Staaten Lösung zu Israel gehören würde, von wegen Genfer Konvention und so…


Israel hat im Vergleich zu seinen Nachbarn ein beinahe lächerliches Schuldenregister. Informier dich mal über Syrien, oder Ägypten und lass dir mal folgendes durch den Kopf gehen: als der König von Jordanien im Schwarzen September die PLO aus Jordaniern vertrieb, kamen innerhalb weniger Tage mehr Palästinenser ums Leben als insgesamt im gesamten Konflikt durch Israel. Schnell vergessen, passt nichts in Bild!!!


Zum Abschluss noch einige Bemerkungen zum Rassismus oder gar der Apartheid in Israel.

Deine Behauptung

"... selbst im vermeintlich demokratischen Israel haben Israelis moslemisch-arabischer Herkunft weit weniger Bürgerrechte als Israelis mit jüdischem Glauben"

Ist falsch, eine Lüge. So einfach ist das. Jeder Staatsbürge Israels hat dieselben Rechte und darf am öffentlichen Leben teilnehmen. Es ist schon eine besondere Schmach für die arabischen Staaten, dass ausgerechnet im verhassten Israel die Araber Freiheiten haben, von denen die in Ägypten, Syrien oder Jordanien nur träumen können.

Weil du mir aber eh nicht glaubst, hier mal ein Zeuge dessen Aussage dich etwas irritieren dürfte: die israelischen Araber selber.
In Umfragen stellt sich heraus, dass sie sich freiwillig nicht von ihrer israelischen Staatsbürgerschaft lösen wollen, selbst wenn sie dafür im Gegenzug Bürger eines Palästinenserstaates werden könnten. Sogar dann nicht, wenn sie dafür nicht umziehen müssten. Komisch…


Deine Behauptung zur Apartheid.

Geb mir mal bescheid, sobald du einen Weg gefunden hast Israel zu einem Apartheidstaats zu machen ohne z.B. verschweigen zu müssen, dass in israelischen Krankenhäusern jeder ohne Rücksicht auf Nationalität oder Religion behandelt wird, dass es dort muslimische und jüdische Mitarbeiter gibt. Usw.

Und dann noch eine Fleißaufgabe: könnte man nicht viel eher (wenn man unbedingt will), bei den Palästinensern, den Syrern oder Jordaniern Ansätze für Apartheid erkennen? Religionsfreiheit gibt es da schon mal nicht, nur um einen ersten Ansatz zu liefern…



Und jetzt eine letzte Frage. Erklär mit bitte: was wollen die Palästinenser eigentlich??? Wollen sie wirklich einen Staat? Warum haben sie dann immer wieder abgelehnt? Oder wollen sie in erster Linie Israel vernichten?

Das Israel den Willen zum Frieden hat, hat es schon mehrmals bewiesen, die Friedensverträge mit Ägypten und Jordanien sind nur zwei Beweise dafür.
Arafat z.B. hat die Möglichkeit ausgeschlagen in Camp David einen eigenen Staat zu bekommen.

Also, was wollen sie Palästinenser???
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bjk

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New PostErstellt: 01.07.06, 14:26  Betreff:  Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen





    Zitat: Jens
    Was sind die Fakten (in aller Kürze):
... oder was ein Jens dafür hält (in aller Kürze)


    Zitat: Jens
    1.) Israel zog im letzten Sommer aus dem Gaza-Streifen ab - Reaktion der Palästinenser: viele hundert Raketenangriffe aus dem Gaza-Streifen ins israelische Kernland! -->> Die Welt schaute diesen Verbrechen tatenlos zu!!!
... die israelische Regierung bzw. "Israel" verhielt sich im letzten Sommer nur wie ein Landräuber, der 10% der Raubbeute zurückgibt bzw. so tut als ob, nachdem es zuvor zerstört und ausgeplündert wurde, und dann von den Bestohlenen demutsvolle Dankbarkeit erwartet

... erstens: wenn es denn überhaupt hunderte sogenannter Raketenangriffe gegeben hat, wäre das in etwa so, wie wenn

... und zweitens schreibt Jens von "Kernland" und meint damit von israelischen Siedlern annektierte palästinensische Landstriche
... und drittens hätten gemäß der Genfer Konvention in überfallenen und besetzten Ländern die Bewohner ein Recht auf bewaffneten Widerstand aus dem Untergrund als Partisanen und/oder Freiheitskämpfer gegen die Aggressoren
... und viertens hat "die Welt", also auch die BRD, Israel schon immer bevorzugt mit modernsten High-Tec-Waffen beliefert, teils geschenkt teils zum Vorzugspreis, und sogar zugelassen, daß Israel ungehemmt und unkontrolliert Atomwaffen baut und lagert
... während der legitimen palästinensischen Autonomieregierung sämtliche Auslandskonten gesperrt, Fördergelder gestrichen und Israel den Palästinensern zustehende Steuermillionen zurückhält - und und und


    Zitat: Jens
    2.) Die Palästinenser haben sich in einer freien Wahl dazu entschieden, eine Terrororganisation zu wählen, dieIsraels Existenzrecht nicht annerkennt und diesen Staat vernichten will.
... sehr richtig, die Palästinenser haben nachweislich und unbestritten in absolut demokratischer Wahl sich eine Regierung gewählt, die USrael und der EU nicht paßt, letztere wollten eigene Marionetten wie im Irak und Afghanistan an der Macht haben
... daß diese demokratisch gewählte Regierung den jetzigen Staat Israel samt seiner Landräubereien nicht anerkennt, ist deren gutes Recht
... daß sie den legitimen Staat Israel, wie er 1947 nach jahrzehntelangem zionistischem Terror von der UNO installiert und den Palästinensern aufs Auge gedrückt wurde, vernichten will, ist ein ähnliches Schauermärchen, wie den Juden in früheren Zeiten unterstellt wurde, sie schlachteten in Opferritualen kleine Kinder


    Zitat: Jens
    3.) Anfang dieser Woche entführten Palästinenser einen israelischen Soldaten innerhalb des israelischne Staatsgebietes und töteten einen 18 - jährigen Jungen.
... wie schon gesagt, laut Genfer Konvention ... siehe oben, - - - Soldaten und Siedler in besetztem Land sind zudem keine unbeteiligten Zivilisten
... trotzdem ist es barbarisch, Menschen zu entführen und zu ermorden
... leider geht auch hier Israel seit Bestehen des Staates stets mit verbrecherischem üblen Beispiel voran
... es sei nur an die vielen hundert, wenn nicht sogar tausende Entführungen und Morde mit "Kollateralschäden" an Zivilisten, also auch Kinder, außerhalb israelischer Grenzen erinnert
... aktuell das völkerrechtswidrige Kidnapping palästinensischer Regierungsmitglieder


    Zitat: Jens
    4.) Israel hat das Recht sich zu verteidigen und die Pflicht verschleppte Soldaten zurückzuholen. So wie jeder andere Staat auch.
... selbstverständlich hat Israel wie jeder andere Staat das Recht, sich zu verteidigen, wenn es in seinen LEGITIMEN Grenzen angegriffen wird
... und es hat die Pflicht, verschleppte Personen, auch Soldaten, zurückzuholen aber nur, wenn diese innerhalb der LEGITIMEN Grenzen Israels gekidnappt wurden
... aber immer hat auch dabei stets die Verhältnismäßigkeit Priorität und alle diplomatischen Mittel müssen zuvor ausgeschöpft sein
... bei bisher noch jeder israelischen Regierung hatten und haben aber Völkerrecht und diplomatische Vereinbarungen immer nur die anderen zu beachten, insbesondere bzw. gerade die Palästinenser
... selbst im vermeintlich demokratischen Israel haben Israelis moslemisch-arabischer Herkunft weit weniger Bürgerrechte als Israelis mit jüdischem Glauben
... Israel wird deshalb vielfach auch als Ethnokratie wenn nicht sogar als Apartheidstaat bezeichnet


    Zitat: Jens
    Das die palästinensische Bevölkerung darunter leidet, ist bedauerlich, doch dafür ist ihre eigenen Regierung verantworlich. Wir merken uns: Ohne Terror keine israelische Reaktion.
... welch ein menschenverachtender blanker Zynismus! Eine demokratisch gewählte Regierung, die dem Land und Ressourcen stehlenden Nachbarstaat Israel nicht paßt, ist schuld am neuesten staatsterroristischen Gewaltüberfall?!!!


    Zitat: Jens
    Kann das vielleicht stimmen??? Denkt mal drüber nach!
... ja, nachdenken und sich über reale Fakten informieren statt geschichtsfälschende Zweckpropaganda nachzuplappern ist angesagt
... im übrigen ist jede Vermengung von Staat und Religion, insbesondere bei monotheistischen, immer ein Übel für die betroffenen Menschen
... gerade der militante Zionismus vieler israelischer Raubsiedler beinhaltet de facto jede Menge faschistisches Blut-und-Boden-Gedankengut
... regierungsamtlich ist auf jeden Fall krasses Apartheiddenken, also Mehrklassendemokratie, die Regel
... tja, ... ... ...

bjk



Mensch bleiben muß der Mensch ...
von Tegtmeier


[editiert: 01.07.06, 14:31 von bjk]
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Jens
New PostErstellt: 01.07.06, 01:07  Betreff: Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen

Was sind die Fakten (in aller Kürze):

1.) Israel zog im letzten Sommer aus dem Gaza-Streifen ab - Reaktion der Palästinenser: viele hundert Raketenangriffe aus dem Gaza-Streifen ins israelische Kernland! -->> Die Welt schaute diesen Verbrechen tatenlos zu!!!

2.) Die Palästinenser haben sich in einer freien Wahl dazu entschieden, eine Terrororganisation zu wählen, dieIsraels Existenzrecht nicht annerkennt und diesen Staat vernichten will.

3.) Anfang dieser Woche entführten Palästinenser einen israelischen Soldaten innerhalb des israelischne Staatsgebietes und töteten einen 18 - jährigen Jungen.

4.) Israel hat das Recht sich zu verteidigen und die Pflicht verschleppte Soldaten zurückzuholen. So wie jeder andere Staat auch.

Das die palästinensische Bevölkerung darunter leidet, ist bedauerlich, doch dafür ist ihre eigenen Regierung verantworlich. Wir merken uns: Ohne Terror keine israelische Reaktion.

Kann das vielleicht stimmen??? Denkt mal drüber nach!
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bjk

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New PostErstellt: 30.06.06, 10:55  Betreff:  Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen




weil's, auch wenn "nur" BRD-bezogen, irgendwie doch in die allgemeine politmafiöse Gemengelage der Islamphobie und Terrorhysterie paßt, schnell noch eine treffende Karikatur aus http://de.indymedia.org/2006/06/151209.shtml






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von Tegtmeier


[editiert: 30.06.06, 10:55 von bjk]
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New PostErstellt: 30.06.06, 10:47  Betreff:  Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen




"Sprachregelung" vorgeblich demokratischer Medien:

zitiert aus: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,424388,00.html


GAZA-OFFENSIVE

Israelische Luftwaffe tötet Dschihad-Führer

Israels Armee hat ihre Gaza-Offensive ausgedehnt. Am Morgen wurde ein Führer des Islamischen Dschihads durch israelischen Raketenbeschuss getötet. Apache-Kampfhubschrauber flogen weitere Angriffe - unter anderem auf das Innenministerium in Gaza-Stadt.


[...] Israel setzt die palästinensische Hamas-Regierung auf seiner Suche nach einem entführten Soldaten auch an anderen Stellen weiter unter Druck.

[...] Israel hat zahlreiche Mitglieder der Hamas-Regierung festgenommen. Sie sollen der Beteiligung an Terror-Akten angeklagt werden. Die Hamas stellt die Palästinenser-Regierung.

[...] Innerhalb weniger Stunden flogen die israelischen Streitkräfte mehr als ein Dutzend Luftangriffe auf Ziele in Gaza. Auch aus anderen Orten des Autonomiegebiets wurden israelische Angriffe gemeldet. Bei einem israelischen Beschuss im nördlichen Gaza-Streifen wurde nach Krankenhausangaben ein fünfjähriges Mädchen verletzt.

Ebenfalls im nördlichen Gaza-Streifen legte israelischer Artilleriebeschuss nach palästinensischen Angaben die Stromversorgung zum Teil lahm. Zwei Transformatoren seien getroffen worden, außerdem seien zwei Sicherheitskräfte von Granatsplittern verletzt worden. Die israelischen Streitkräfte erklärten, es sei nur freies Gelände unter Feuer genommen worden.

[...] "Wir fordern auch Israel zur Zurückhaltung auf", sagte US- Außenministerin Condoleezza Rice. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier erklärte: "Alle schauen mit großer Besorgnis auf die Entwicklung im Nahen Osten." Die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen sei "in weite Ferne gerückt". Uno-Generalsekretär Kofi Annan erklärte, er sei auch beunruhigt, dass "Israel 64 palästinensische Minister und Parlamentsabgeordnete verhaftet hat".


...........................................................................................................


wie gesagt,

DIE WELT SCHAUT VERBRECHERN ZU

und die usraelische Kriegsmafia samt ihrer willfährigen Vasallen vor allem in der BRD vergießen Krokodilstränen ... und sind in Wahrheit mindestens mitverantwortlich für die ständigen Völkerrechtsverbrechen Israels.

Wo bleibt hier z. B. der Protest der Betroffenheitsweltmeisterion, Claudia Roth, die sich ja erst kürzlich nicht entblödete, unter lügenhafter Begründung mit Abschiebe-Günni Beckstein zusammen gegen Irans Ministerpräsidenten zu protestieren?! Von der Massenmörder- und Kriegsverbrecherfreundin Änschie ganz zu schweigen ...

bjk


[editiert: 30.06.06, 10:48 von bjk]
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New PostErstellt: 30.06.06, 10:20  Betreff: Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen




kopiert aus: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/23/23001/1.html


Sommersturm im Nahen Osten

Oliver Eberhardt 29.06.2006

Die "Operation Sommerregen" des israelischen Militärs wird immer mehr zu einem Krieg gegen die Palästinensische Autonomiebehörde



In der Nacht zum Donnerstag nahmen Soldaten und Polizisten in den Palästinensischen Autonomiegebieten und in Ost-Jerusalem Parlamentsabgeordnete und Minister fest, die der radikalislamischen Hamas angehören. Ungefähr zur gleichen Zeit wurde auf einem Feld in der Nähe von Ramallah die Leiche des 18-jährigen Siedlers Eljahu Ascheri gefunden, der seit Sonntag vermisst worden war. Am Donnerstag bereiteten sich weitere Truppen auf den Einmarsch in den Norden des Gazastreifens vor, der für die folgende Nacht geplant war, aber sich aus unbekannten Gründen verzögerte: Verteidigungsminister Amir Peretz und Regierungschef Ehud Olmert hatten bereits am Mittwoch Abend die Genehmigung dazu erteilt. Die Nacht und den folgenden Tag über hatten Hubschrauber Flugblätter über dem Gazastreifen abgeworfen, auf denen die Zivilbevölkerung dazu aufgerufen wird, Gebiete zu meiden, in denen die israelischen Streitkräfte aktiv sind und keinen Widerstand gegen die Soldaten zu leisten. Aber auch wenn die Lage ernst ist: Wenigstens gab es bis zum Donnerstagnachmittag auf beiden Seiten keine Toten – zwei Israelis erlitten jeweils einen Schock, als eine Kassam-Rakete in einer Pferdefarm in Sderot einschlug; ein Funktionär des Islamischen Dschihad überlebte einen Raketenangriff schwer verletzt.


Sie kamen in den Abendstunden und hatten Haftbefehle mitgebracht, die schon vor Beginn von "Operation Sommerregen" von israelischen Richtern unterzeichnet worden waren: In Ramallah umstellten Militär und Grenzpolizei, eine paramilitärische Truppe die anders als die Polizei dem Ministerium für innere Sicherheit und dem Verteidigungsministerium untersteht, ein Haus, in dem sich zu der Zeit alle Abgeordneten der Hamas trafen und nahmen 64 von ihnen fest. In anderen palästinensischen Städten verhafteten Soldaten und Beamte hochrangige Funktionäre der radikalislamischen Organisation, darunter auch ein Drittel des palästinensischen Kabinetts: Bei Morgengrauen saßen insgesamt 87 Funktionäre, Parlamentarier und Minister in einem Gefangenenlager, dessen Ort geheim gehalten wird. Auf den Stühlen der Festgenommenen im palästinensischen Parlamentsgebäude hatten Mitarbeiter stattdessen Kartons mit großformatigen Passfotos platziert.

Vermutlich werden sie dort auch eine Weil bleiben. Israels Generalstaatsanwalt Menachem Masus möchte die Festgenommenen baldmöglichst vor Gericht gestellt und verurteilt sehen. Vermutlich, so eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft, werde die Anklage auf "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" lauten; ein Tatbestand der in Israel mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden kann: "Bei einer Reihe der Beschuldigten könnten zusätzliche Anklagen hinzu kommen; Wir werden sehr, sehr sorgfältig ermitteln."



Eine Aussicht, die die Sicherheitsorgane nicht sonderlich begeistert: "Das klingt nach viel Arbeit", hieß es aus den Reihen der Staatspolizei: "So wie ich das sehe, gibt es bisher so gut wie keine Beweise, außer dass die Leute ganz offensichtlich Mitglieder der Hamas sind. Es wundert mich, dass Masus Richter gefunden hat, die bereit waren, bei dieser Beweislage Haftbefehle zu unterzeichnen."

Zweifel an der Legitimität wurden am Donnerstag auch aus der Anwaltschaft laut: "Wir beobachten den Fall sehr genau und werden prüfen, ob eines oder mehrere unserer Mitglieder gegen unseren Kodex verstoßen hat", sagt ein Sprecher der "Israel Bar Association". In der Cafeteria des Obersten Gerichtshofes wurde derweil zur Mittagszeit heiß die Frage diskutiert, ob eine Anklage wegen "Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung" überhaupt eine Zukunft haben wird: Vor gut zwei Monaten hatte ein Landgericht in Jerusalem in einer Zivilsache geurteilt, dass die Palästinensischen Autonomiegebiete rechtlich alle Faktoren eines eigenständigen Staates erfüllt und die israelische Gerichtsbarkeit deshalb nicht für sie zuständig sind. Das Urteil wurde vom Obersten Gerichtshof nicht zur Revision zugelassen.

"Die Hamas ist in den Palästinensischen Autonomiegebieten nicht verboten; unter Berücksichtigung der Grundsatzentscheidung müsste sich also ein israelisches Gericht in den Fällen, in denen die Beschuldigten von dort stammen und die Autonomiegebiete nicht verlassen haben, für nicht zuständig erklären", sagte der Verfassungsrechtler Dr. Amnon Ben-Ami. Doch sein Kollege Dr. Gideon Schachak widersprach ihm: "In den besetzten Gebieten haben Militärgerichte das Sagen, und die Anklage wird versuchen, die Sache genau dort verhandeln zu lassen. Allerdings müsste auch in diesem Fall die Frage gestellt werden, ob für die Palästinensischen Autonomiegebiete das Militärrecht überhaupt noch gilt, und wenn ja, ob Militärrecht palästinensisches Recht überstimmt." In einer Sache sind sie sich jedoch einig: Sie glauben beide, dass die Festnahmen vor allem politisch motiviert waren: "Vermutlich sollen die Funktionäre als Druckmittel eingesetzt werden, um die Freilassung des entführten Soldaten zu erwirken", sagte Schachak.



[b]"Die Entführung war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte"

Doch genau dies bestritt die Regierung am Donnerstag vehement und gestand ein, vermutlich um dem Vorwurf zu entgehen, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, dass die Festnahmen schon vor Wochen geplant worden waren – ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Entführung des 19-jährigen Soldaten Gilad Schalit in den Gazastreifen am Sonntag zum Auslöser einer fast allumfassenden Kampagne gegen die von der Hamas gestellte Regierung der Palästinensischen Autonomiegebiete geworden ist: Am Donnerstag wurde zudem "Operation Sommerregen" auf Anordnung von Verteidigungsminister Amir Peretz und Regierungschef Ehud Olmert ausgeweitet: War die Offensive am Mittwoch noch auf den Süden des Gazastreifens begrenzt gewesen, sollten in der Nacht zum Freitag auch Truppen in den Norden des Landstrichs einmarschieren. Am Nachmittag wurde dieser Teil der Offensive jedoch aus unbekannten Gründen verschoben. Die gesamte Nacht und den ganzen Tag über warfen Hubschrauber Flugblätter über dem Gazastreifen ab, auf denen die Zivilbevölkerung dazu aufgefordert wurde, Gebiete zu meiden, in denen die Armee aktiv ist und keinen Widerstand gegen die Soldaten zu leisten. Auf der israelischen Seite der Grenze wurden zudem Tausende weitere Soldaten und Dutzende von Panzern zusammen gezogen und gaben der Vermutung weitere Nahrung, dass sich die Militärführung doch auf eine längere Präsenz im Gazastreifen vorbereiten könnte. Die Regierung bestreitet das aber.

"Aus Sicht der israelischen Regierung muss die Entführung der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen brachte", sagt Nissan Dror, Sicherheitsexperte des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders Kanal 2: "Wochenlang hagelte es in der Nachbarschaft des Gazastreifens Kassam-Raketen; der Druck auf die Regierung wurde immer stärker, irgendetwas zu unternehmen, während auf der palästinensischen Seite Ewigkeiten über Referenden und Gefangenen-Papiere gestritten wurde, an deren Ende die Hamas dann zwar ja zu den Waffenstillstandslinien von 1949 gesagt hat, aber in der Öffentlichkeit nicht wirklich dazu stehen wollte – all das hat in der Regierung das Gefühl erzeugt, dass der Hamas auf diplomatischem Weg nicht beizukommen ist. Also scheint man sich nach der Entführung dazu entschlossen zu haben, die Sache endgültig zu Ende zu bringen und die Hamas beiseite zu räumen."



Ein riskantes Manöver: "Wenn es schief geht, werden wir mit einer langen, möglicherweise verlustreichen Besatzung des Gazastreifens fertig werden müssen", sagt Dalia Oppenheimer vom israelischen Armeerundfunk: "Momentan verläuft ,Operation Sommerregen" noch vorbildlich: Es hat bisher auf beiden Seiten keine Toten gegeben. Aber die palästinensischen Extremisten werden nicht mehr lange still halten. So bald sie sich formiert haben, werden sie zuschlagen." Ihr Kollege Jigal Mor von der Zeitung Ma'ariv sorgt sich derweil um die Zeit nach der Hamas: "Wenn es gut geht, wird allen Seiten gedient sein: Präsident Machmud Abbas wird eine neue Regierung aus Technokraten bilden; das Ausland wird seine Hilfszahlungen wieder aufnehmen; die öffentlichen Bediensteten werden bezahlt werden," sagt er: "So weit, so gut – aber hier sind die Nebenwirkungen: Was von der Hamas bleibt, wird radikalisiert in den Untergrund zurück kehren, neue Terroranschläge planen, und dann wird mit Sicherheit auch wieder irgendwann einmal Wahlen geben, deren Ausgang völlig offen sein wird: Man kann Menschen in einer Demokratie nicht vorschreiben, wenn sie zu wählen haben."

So ist Abbas über die Aussicht eines abrupten Endes der politischen Karriere der Hamas ziemlich unglücklich: "Die inakzeptablen Handlungen der israelischen Regierung werden uns alle in den Abgrund vergangener Zeiten reißen. Es wird in der Zukunft ausgesprochen schwierig sein, unsere Öffentlichkeit vom Wert von neuen Verhandlungen mit Israel zu überzeugen", sagte Saeb Erekat, Parlamentsabgeordneter der Fatah-Fraktion von Abbas am Donnerstag: "Israel muss die Abgeordneten und Regierungsmitglieder umgehend freilassen."

Abbas bemühte sich derweil gemeinsam mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak, seinen syrischen Amtskollegen Baschir al Assad davon zu überzeugen, den in Damaskus ansässigen Hamas-Chef Khalid Maschal zur Freilassung des entführten Soldaten zu bewegen. Zudem durchbrachen mehrere israelische Kampfflugzeuge am Mittwoch über seinem Palast in der Küstenstadt Latakia die Schallmauer. Doch Assad stellt sich bislang stur: Es werde keine syrische Einmischung in die "inneren Angelegenheiten" der Palästinenser geben, hieß es aus Damaskus.

In der israelischen Rechten herrscht derweil Euphorie, und das obwohl am Mittwochabend ein 18-jähriger Siedler, der seit Sonntag vermisst wurde, tot auf einem Feld in der Nähe von Ramallah gefunden wurde. Eine nach der anderen stellten sich rechte und ultra rechte Parteien und Gruppierungen auf die Seite der Regierung; Likud-Chef Benjamin Netanjahu bot gar an, seine Partei umgehend in eine Regierung der nationalen Einheit mit Kadima und der Arbeiterpartei zu führen – ein Angebot, das beide dankend ablehnten. In rechten Internetforen träumten derweil die Teilnehmer von einer dauerhaften Rückkehr Israels in den Gazastreifen, samt Siedlungen und Subventionen, und von einer Wiederauferstehung der Rechten, die durch die Siedlungsräumungen im vergangenen Jahr den Todesstoß erhalten hatte.


[editiert: 21.03.07, 08:45 von bjk]
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