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soyfer

Beiträge: 205

New PostErstellt: 05.07.06, 10:35     Betreff: Re: Israel-Palästina-Konflikt

Hallo Jens!
Ich kann nicht für andere sprechen; nur für mich und da muss ich dir einiges entgegnen.

    Zitat: Jens
    reden wir mal über deine weltbild bjk. weißt du, wer lügen wie apartheidstaat oder rassisitscher staat schreibt und dabei israel meint, ist moralisch auch nicht besser als ein pfarrer, der im mittelalter von jüdischen brunnevergiftern sprach.
1. Es besteht ein gewaltiger Unterschied zwischen den Vorwürfen an Israel heute und denen damaligen eines "mittelalterlichen Pfarers". Denn der Vorwurf des "Brunnenvergiftens" oder des "Ritualmordes" u.v.m. waren christliche Horrormärchen, um den Juden Schuld an allen Problemen der Welt zu geben. Heute hingegen basiert die Kritik auf der realen Politik Israels. Israel walzt tatsächlich mit Panzern über Zivilisten, Israel praktiziert tatsächlich eine rassistische Politik und die Bezeichnung Israels als Apartheitstaat hinkt halt leider nicht.

    Zitat: Jens
    du bist ein antisemit und vertrittst ein menschenverachtendes weltbild, in dem israel das recht auf selbstverteidigung abbgesprochen wird und der mord an israelischen zivilisten als widerstand verherrllicht wird!
2. Du widersprichst letztlich dieser Kritik an der praktizierten Politik Israels auch gar nicht. Du rechtfertigst sie vielmehr nur, nämlich mit obenstehender: Selbstverteidigung. Es steht gänzlich außer Frage, dass die Selbstmordattentate der Palästinenser gegen Israelis eine Bedrohung für Israel sind, denen sie sich stellen müssen.
Es macht auch keinen Sinn nach dem Schuldigen für die derzeitige Situation zu suchen. Denn das ist Geschichte, d.h. Zeit die vorbei ist und nicht mehr zurückgedreht werden kann. Wenn wir Schuldige suchen, so sind dies neben Israelis und Palästinensern auch besonders Deutschland, weil die Verfolgung und Ermordung der Juden die Notwendigkeit eines Staates Israel außerhalb Europas unabdingbar gemacht hat und es ist Großbritannien, die mit ihrer Kolonialpolitik Juden und Palästinenser gegenseitig ausgespielt haben, um besser ihre Kolonialherrschaft ausüben zu können. Statt somit der Fundament für ein gutes Miteinander zu legen, legten sie das Fundament für ein Gegeneinander beider. Ihr Rückzug ohne geklärte Verhältnisse zu hinterlassen führte zu dem heutigen Konflikt; auf derselben Ursache basiert übrigends der Pakistan-Indien-Konflikt. Was Israelis und Palästinenser seit über 50 Jahren aber verabsäumt haben ist, diesen alten Konflikt aus eigener Kraft zu entschärfen und sich gegenseitig anzunähern, aus gegenseitigem Interesse.
Also, diese Schuldanalyse ist müßig, weil keiner der bisherigen und der kommenden Opfer irgendetwas davon hat, dass diese Schuld möglicherweise auf der anderen Seite liegt. Was man benötigt ist ein gegenseitiges Verstehen. Und daher muss man (Pro-)Palästinensern die Sichtweise Israels verdeutlichen (was ich tuen würde, wenn hier (Pro-)Palästinenser wären und (Pro-)Israelis, wie dir, die Situation der Palästinenser.
Die Frage stellt sich also - nicht nur in humanitärer, sondern auch allein aus pragmatischer Sicht -, ob der derzeitige Weg der israelischen "Selbstverteidigung" zielführend, zukunftsweisend für Israel ist. Hat die Politik der "harten Hand" - um sie so zu nennen - größere Sicherheiten für Israelis gebracht? Ist davon auszugehen, dass die derzeitige Politik diese Sicherheit erzeugen kann? Wie sieht denn die Welt aus, in der Israel auf diesem Weg seine Sicherheit gewährleistet sieht? In der alle Palästinenser in Ketten gelegt werden, weil jeder ein potenzieller Terrorist ist und Israels Sicherheit gefährden könnte? Der Weg der israelischen Regierung ist der, mit Gewalt Sicherheit zu schaffen. Und erreicht diese Politik Sicherheit? Bisher erreichen sie nur eines: sie treiben die Palästinenser in die Arme ihrer Fundamentalfeinde. Je größer der Druck, desto größer die Wut. Ist das die Basis von Sicherheit?

Wenn du mir nun vorwirfst, dass ich hier nur eine Kritik an Israel losgelassen habe, nicht auch eine an den Palästinensern, so muss ich darauf antworten, dass den ersten Schritt einer gegenseitigen Annäherung nur der Stärkere, der Reichere setzen kann, nicht der Schwächere. So liegt es hauptsächlich in der Hand Israels, einen wirklichen Friedensprozess einzuleiten, beginnend mit vertrauenssaffenden Maßnahmen und nicht solchen, das Misstrauen zu zementieren (z.B. der Mauerbau).
Und es ist für Israel alles andere als sinnvoll, eine palästinensische Regierung ständig zu schwächen, statt sie zu stärken, statt ihr die Möglichkeit zu bieten, ihr Ansehen zu heben, indem man ihr ermöglicht, Erleichterungen für die eigene Bevölkerung herauszuverhandeln.

Es war für Israel eine Katastrophe, Arafat durch Isolierung bloszustellen und ihn bei seinen eigenen Leuten lächerlich zu machen. Folge war, dass jetzt die Hamas regiert. Und nun will man die Regierungsvertreter der Hamas demütigen. Folge wird sein, dass entweder die offizielle Führung der Hamas intern isoliert wird und eine inoffizielle weitaus radikalere Führung entsteht, oder weitaus radikalere Organisationen anstelle der bisherigen Gruppierungen treten. Möglicherweise werden das Ableger von El Quaida sein, die derzeit noch nicht die Palästinenser dominiert.
Statt sich also einen Verhandlungspartner aufzubauen, zerstören sie sie. Höchst dumme Politik, denn von Mal zu Mal wird für Israel der Preis für den Aufbau eines Verhandlungspartner teurer. Und in dem Moment, in dem Israels militärische absolute Dominanz zu bröckeln beginnt, in dem Moment werden sie nicht mehr nach einem Verhandlungspartner suchen müssen; denn dann ist es für Kompromisse zu spät.

    Zitat: Jens
    und wer den mord an juden gutheißt, der ist eben nicht israelkritisch sondern antisemitisch.


Wer heißt den Mord an Juden gut, bitte? Aber du heißt gut, dass Israel zur Vergeltung jenseits jeglicher Rechtsnormen selbst (zurück-)mordet.

    Zitat: Jens
    ... nachcoloriert, weil zum schrillen Inhalt gehört auch 'ne schrille Farbe :D
Da man hellgelb auf lichtgrau kaum lesen kann, dient dies nachcolorieren nicht der guten Lesbarkeit.

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