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vor vier Jahren ist der Irak völkerrechtswidrig überfallen worden

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 18.03.07, 15:35  Betreff:  vor vier Jahren ist der Irak völkerrechtswidrig überfallen worden  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen



... am 20. März 2003 haben die "christlichen" Massenmörder Bush und Blair den Irak überfallen lassen

... feige und/oder gleichgültig verschließen seither nicht nur vom US-Imperium abhängige Marionetten-Regierungen Augen und Ohren vor imperialer Rechtfertigungs-Lügenpropaganda, vor Hilfeschreien der massakrierten und geschändeten Bevölkerung der überfallenen Regionen

... vielmehr waren sie als willige Vasallenstaaten des US-Mord-Imperiums direkt oder indirekt, wie die BRD-Demokratur, gierig-eilfertig zur Stelle, um bei den mörderischen Lügen-Kreuzzügen mitzutun und vor allem mitzuhelfen, Beute zu machen

... wenn es die imperialen MordgesellInnen zu arg trieben und ihr Sadismus vor der Öffentlichkeit nicht mehr zu verheimlichen war, inszenierten die imperialen Militärs Scheinprozesse mit ein paar Bauernopfern

... um einen solchen geht es im nachfolgenden Beitrag,


... kopiert aus:
http://www.freace.de/artikel/200703/170307a.html


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"Ich würde diese Entscheidungen wieder treffen"

Ansichten - nicht nur eines - US-Soldaten



Am (heutigen, Einschub bjk) Sonntag wird die Sendung "60 Minutes" des US-Fernsehsenders CBS ein bereits im vergangenen Oktober geführtes Interview mit einem US-Soldaten ausstrahlen, in dem er sagte: "Was ich an jenem Tag tat, die Entscheidung, die ich fällte, ich würde diese Entscheidungen heute wieder treffen."

Bei diesem Soldaten handelt es sich allerdings keineswegs um einen beliebigen US-Soldaten, der vielleicht von seiner Entscheidung berichtet, sich für den Dienst im US-Militär zu melden. Vielmehr handelt es sich dabei um Feldwebel Frank Wuterich, der derzeit wegen der Ermordung von 18 irakischen Zivilisten in der Stadt Haditha am 19. November 2006 vor einem Militärgericht steht.

Dem CBS-Bericht zufolge wurden an jenem Tag insgesamt 21 Zivilisten getötet. Als das Massaker im vergangenen Sommer bekannt wurde, war noch von 24 getöteten Zivilisten die Rede. Wuterich ist CBS zufolge wiederum nur wegen des Todes von 18 Zivilisten angeklagt worden, andere Berichte sprechen weiterhin von einer Anklage wegen des Todes von 24 Zivilisten, noch andere von nur 13 Fällen.

Während die genauen Fakten Wuterichs Anklage betreffend also alles andere als klar sind, herrscht doch weitgehende Einigkeit über die Ereignisse jenes Samstags im November 2005. Es begann damit, daß die Patrouille von Wuterichs Einheit von Marineinfanteristen mit einer Bombe angegriffen wurde, wobei der Hauptgefreite Miguel Terrazas getötet wurde. Wuterich selbst erschoß daraufhin 5 unbewaffnete Männer, die aus einem Auto in der Nähe ausgestiegen waren.

Wuterichs Darstellung zufolge liefen die Männer vor den Soldaten weg, statt "wie üblich" mit erhobenen Händen stehenzubleiben, was er als ausreichenden "Beweis" dafür ansah, daß sie für die Explosion verantwortlich gewesen waren. "Außerdem waren sie Männer im militärfähigen Alter in dem Auto. Das einzige Fahrzeug, das einzige Ding, das draußen war, das irakisch war, waren sie. Sie waren hundert Meter von der Bombe entfernt. Das waren die Dinge, die mir durch den Kopf gingen, bevor ich den Abzug betätigte. Das war positive Identifizierung", so Wuterich in dem Interview.

Anschließend führte er den Angriff gegen zwei Häuser an. Das erste Haus wurde mit Erlaubnis eines Vorgesetzten angegriffen, weil die Soldaten "glaubten", es seien von dort zwei oder drei Schüsse auf sie abgefeuert worden. Die US-Marineinfanteristen warfen Wuterich zufolge eine Garante in ein Zimmer, sprengten die Tür und feurten anschließend in das Zimmer um alle Überlebenden zu töten. "Man kann nicht zögern, eine Entscheidung zu treffen", so Wuterich. "Zögern ist gleichbedeutend mit getötet werden, entweder man selbst oder seine Leute ... Das ist es, was wir tun. So sind wir ausgebildet worden." In diesem Haus wurden 3 Frauen und 9 Kinder von den US-Soldaten getötet, was Wuterich auch sah. Trotzdem setzte er den Angriff auf ein Nachbarhaus fort, weil er eine offene Hintertür sah und "annahm", daß der "Scharfschütze" hierdurch zum Nachbarhaus geflohen war.

"In meiner Verantwortung als Gruppenführer liegt es, sicherzustellen, daß keiner meiner restlichen Leute starb ... und zu dem Zeitpunkt waren wir noch beim Angriff, also nein, ich glaube nicht", daß er den Angriff hätte abbrechen sollen, sagte er in dem Interview. "Wir durchkämmten das Haus ziemlich ähnlich, bereiteten die Zimmer mit Granaten vor, gingen hinein und eliminierten die Bedrohung und griffen die Ziele an."

Die in jenem Haus getöteten "bedrohlichen Ziele" waren ein Mann, 2 Frauen und 4 Kinder im Alter zwischen 2 und 14 Jahren.

"Wir klärten diese Häuser so, wie sie geklärt werden müssen", so Wuterich.

"Es gibt nichts, das ich möglicherweise sagen könnte, um den Tod dieser Frauen und Kinder wiedergutzumachen und ich bedaure, daß es an jenem Tag passiert ist", sagte er, bestand aber andererseits weiterhin darauf, daß er wieder so handeln würde.

"Was ich an jenem Tag tat, die Entscheidung, die ich fällte, ich würde diese Entscheidungen heute wieder treffen", sagte er. "Dies sind Entscheidungen, die ich in einer Gefechtssituation traf und ich glaube, daß ich diese Entscheidungen treffen mußte."

Entscheidungen, die zum Tod von 24 Zivilisten - und keinem einzigen irakischen Widerstandskämpfer - führten.

Noch weitaus bemerkenswerter als Wuterichs Aussagen - schon damals war sicherlich auch für ihn absehbar, daß ein Verfahren gegen ihn eröffnet werden würde - sind allerdings die im Forum der Website military.com zu der entsprechenden Meldung offenbarten Ansichten der überwältigenden Mehrheit der dort Kommentare schreibenden Personen. Diese lassen - mit wenigen Ausnahmen - keinen Zweifel daran, daß das US-Militär nicht nur hinter Wuterichs Vorgehen, sondern auch seinen Aussagen steht. Dies geht so weit, daß Forumsteilnehmer fordern, Wuterich nicht nur freizusprechen, sondern ihm außerdem einen Orden zu verleihen.

Einmal mehr läßt die Reaktion der Forumsteilnehmer erahnen, wie sich US-Soldaten im Irak üblicherweise verhalten und für wie bindend sie die Genfer Konventionen halten.

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... leider ist die schlimme "Reaktion der Forumsteilnehmer" nicht allein auf dieses eben zitierte Forum beschränkt
... vielmehr hat die allgemeine Verrohung und Brutalisierung von der scheinbar zivilisierten Welt längst wieder Besitz ergriffen und "Menschenwürde" ein Fremdwort geworden
... unser feiges Spießbürgertum gröhlt längst wieder ganz offen "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" oder "Kein Recht auf Faulheit" und Schlimmeres
... der christlich verbrämt geraubte und herbeigemordete (Konsum-)Wohlstand aus jahrhundertelanger kolonialer Ausbeutung bröckelt in diesen unseren Ländern
... oder besser: unsere Macht-Elten haben einen Grad an Verkommenheit und Skrupellosigkeit erreicht, der sie offenbar selbst vor einem mit sogenannten intelligenten Waffen (Mini-Nukes) geführten Atomkrieg nicht zurückschrecken läßt
... nur um die Ressourcen an wertvollen Bodenschätzen und "brauchbarem" Menschenmaterial zur Mehrung allein des eigenen Reichtums nutzen zu können
... die Menschheit hat schon viele Imperien und Massenmörder überlebt - es bleibt zu hoffen, daß die Menschheitsgeschichte auch nach dem Exitus der jetzigen us-imperialen Massenmörder fortgeschrieben werden kann

... doch dafür, also für Frieden, Würde und Wohlstand für alle, gilt es engagiert und beharrlich zu kämpfen - ein/e jede/r nach ihren/seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten!

bjk

ALG II-Unterschichtler


in Kürze stelle ich hier einen Fotobericht von der gestrigen Kundgebung zum Internationalen Protestag anläßlich des 4. Jahrestages des Irakkrieges ein





[editiert: 21.03.07, 09:17 von bjk]
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 18.03.07, 18:36  Betreff: Re: vor vier Jahren ist der Irak völkerrechtswidrig überfallen worden  drucken  weiterempfehlen

Fotobericht von der gestrigen Kundgebung in Berlin

gegen Krieg und Besatzung



... gestern ab 14 Uhr fand die von der "Achse des Friedens" und dem Arabischen Dachverband angemeldete Kundgebung gegen Krieg und Besatzung vor der US-Botschaft in Berlin statt
... genauer gesagt, nicht direkt vor dem Botschaftsgebäude sondern außerhalb der hochgesicherten Bannmeile aber noch in Sichtweite des us-imperialen Festungstempels
... nämlich auf dem breiten Mittelstreifen von Berlins bekanntestem Boulevard Unter den Linden Ecke Neustädtische Kirchstraße
... das Wetter war regnerisch, stürmisch und jahreszeitlich entsprechend kühl
... vielleicht sind deshalb ja einige MitstreiterInnen lieber zuhause geblieben, denn mehr als knapp hundert TeilnehmerInnen kamen nicht zusammen
... andererseits fand zur gleichen Zeit einige Kilometer weiter vor der Siegessäule und später vor dem Brandenburger Tor die Abschlußkundgebung einer Demonstration für Öczalans Freilassung verbunden mit dem kurdischen Neujahrsfest, Newroz, statt, an dem Zehntausende aus dem gesamten Bundesgebiet teilgenommen hatten
... unsere relativ kleine Kundgebung fand trotz das naßkalten stürmischen Wetters beim interessierten Publikum breite Aufmerksamkeit, immer wieder blieben Passanten, Touristen vor allem, stehen und hörten den durchwegs informativen Redebeiträgen zu
... das war trotz des vorbeirauschenden Verkehrslärms auch noch in einiger Entfernung sehr gut möglich, weil die Veranstalter für eine ausgezeichnete Lautsprecheranlage Sorge getragen hatten
... engagiert trat als erste Rednerin Christine Buchholz (WASG) vor's Mikro
... ihr folgte ein jetzt in Deutschland studierender Iraker, der mit eindrucksvollen Worten schilderte, wie er in einem irakischen US-Folterknast gequält wurde
... ein in Berlin lebender Amerikaner berichte unter anderem von den am gleichen Tag in den USA stattfindenden Massen-Friedensdemonstrationen
... der nächste Redner war ein irakischer Professor, der in Berlin Völkerrecht lehrt
... die beiden Iraker und der Amerikaner sprachen übrigens ein hervorragendes Deutsch
... als letzte Rednerin stellte Julia sehr eindrucksvoll die schlimmen Zusammenhänge von Krieg, Terror, Unterdrückung und Verarmung durch Sozialabbau her
... und nahm Bezug auf den in Vorbereitung befindlichen Widerstand zum weit über 100 Millionen Euro teuren G8-Gipfel der Völkerrechtsverbrecher in Heiligendamm ab dem 2. Juni
... sie erhielt für ihren temperamentvollen Beitrag immer wieder Zwischenapplaus
... gegen 15 Uhr beendete die Moderatorin von "Achse des Friedens" die Kundgebung
... einige Eindrücke und Impressionen konnte ich mit meiner Digicam einfangen
... der Kundgebungsaufruf ist übrigens hier nachzulesen

bjk
ALG II-Unterschichtler



kurz nach 14 Uhr auf dem Mittelstreifen von Unter den Linden Ecke Neustädtische Kirchstraße








































auf dem linken Ohr ist er taub geworden, weil bei den Verhören ein Lautsprecher ständig in voller Lautstärke auf dieses Ohr gerichtet wurde. Weitere Folterspuren befinden sich am ganzen Körper.


























ein Hundewetter ist das mal heute wieder - zum Hintern abfrieren!



















[editiert: 18.03.07, 18:44 von bjk]



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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 21.03.07, 14:49  Betreff:  Antwort von Julia  drucken  weiterempfehlen




einige Reaktionen auf meinen indymedia-Beitrag unter: http://de.indymedia.org/2007/03/171229.shtml?c=on#c415603


ERGÄNZUNGEN von indy-Mod's leider in die Grauzone verschoben


schade...
klickklack 19.03.2007 - 10:36

ja gute sache, schade das der oberfriedensengel mahmud ahmadinedschad nicht da war, der hätte bestimmt noch weitere milde und anklagende worte (wie immer!) gefunden. spass beiseite...ich bin froh das dieses happening scheinbar eine marginale randerscheinung war, denn wie offen hier einseitige weltbilder mit flachesten politikverständnis gepaart werden ist erschreckend und hilft überhaupt keinem weiter! wer die ganze zeit nur von den usa, israel und bush faselt, aber nichts von saddam hussein und mahmud ahmadinedschad und sharia zu berichten weiss, hat noch einiges nachzuholen!


@klick klack
egal 19.03.2007 - 14:32

wie kommst du darauf das mahmud ahmadinedschad überhaupt kommen wollte
im ganzen artikel fällt nicht mal sein name,da steh auch nicht von israel
mich würde interessieren woher du deine weisheiten hast.wenn du dich ein bisschen mehr mit der materie auseinandersetzten würdest du wissen das es grade im iran eine der größten jüdischen gemeinden in einem islamischen land gibt.
mahmud ahmadinedschad ist nicht grade meine vorstellung von einem integeren politiker,aber er hat noch keine gewalt gegen die im iran lebenden juden propagiert.
(im gegensatz zu den antideutschen die in berlin schon israelische jugedliche verprügelt haben)
seine antisemitischen äußerungen gegenüber israel sind verurteilungswürdig,dienen aber mehr dazu die amerikaner zu provozieren und sich damit zustimmung im eigen land zu versichern.
unabhängig das ich seine holocaustleugnung scheiße finde,zeigt sich in der zufluch zu solchen
reden wie schwach seine position im eigenen land und in der islamischen welt ist.

im angesicht von über einen milionen toten in 3 golfkriegen,die alle von den vereinigten staaten initiiert bzw geführt wurden,finde ich deinen sarkasmus und dein versuch eine friedenskundgebung mit unbewiesene behauptungen zu verunglimpfen nur kindisch und geschmacklos.


egal, dein name ist programm
klickklack! 19.03.2007 - 19:04

es ist genauso zynisch einen angekündigten völkermord, bzw, die leugnung des millionenfachen mordes einfach als provokation zu deuten. ist dir nicht bewusst wie im nahen osten über juden gedacht wird? auch redest du von toten ohne die 100.000 opfer unter saddam hussein zu erwähnen. auch geht es hier nicht um das aufrechnen von opferzahlen sondern nur um die art der darstellung! und da solltest du erstmal lesen lernen, den schliesslich ging es mir um die fast schon primitive einseitigkeit mit welcher dieser gesamte äusserst komplexe konflikt betrachtet wird!

du sagst es ging nicht um israel? warum muss dann das bild sein, auf welchem die beendigung der besetzung palestinas gefordert wird?! was soll uns das denn sagen??



National getue...nix gerafft!
Julia 21.03.2007 - 10:32


Na Klickklack, sind wa doch n klein bisserl rassistisch? Können wir nicht anders ticken als, arabisch, persisch, muslimisch = barbarisch, terroristisch, antisemitisch? Wenn du dich auf seiten von ganzen nationen oder gegen ganze Nationen, bzw. ethnien stellst hast du nix kapiert. wenn du nicht kapierst dass da ein mensch spricht, der gefoltert wurde (und folter ist etwas so schreckliches und so falsches, dass es keiner erleben sollte! und darüber weigere ich mich auch nur einen deut mit dir zu diskutieren) und du nur von ahmadenidschad quatschen kannst dann bist du wirklich aller menschlichkeit beraubt, so wie es in der geschichte bei zu vielen leider schon zu oft der fall war....und weiterhin ist. keiner hat antisemitische propaganda auf dieser kundgebung von sich gegeben, ich muss es ja wissen, denn ich hab dort gesprochen. ganz im gegenteil, wir waren gegen krieg und barbarei auf der strasse. wir gehen gegen ausbeutung und unterdrückung auf die strasse. im gegensatz zu dir können wir anders als nur hass. und das gemeinsam, mit menschen aus allen betroffenen ländern, auch aus israel, die übrigens nicht allzu selten den krieg und die unterdrückung genauso ablehnen und im gegensatz zu dir auch noch zuhören können, wenn ein mensch von seiner folter berichtet, die dir auch keiner wünscht.

Als ich vor ein paar Tagen gefragt wurde, ob ich hier sprechen würde, zauderte ich erst ein wenig.
Ich fragte warum ausgerechnet ich hier sprechen sollte. Was habe ich mit dem Irak zu tun? Doch ob nun ich spreche oder ein anderer, sprechen ist der wichtigste teil des Widersprechens.
Als ich in Palästina war, hab ich etwas gesehen, etwas, das wir eigentlich alle wissen, doch das vielleicht erst erlebt so richtig eindeutig wird: Macht und Unterdrückung lassen die Freiheit immer auf der Strecke bleiben und ohne Freiheit kann es keinen Frieden geben. Um uns die Worte Macht und Unterdrückung nicht so oft hören zu lassen, wurden sie heutzutage einfach mit dem Begriff Sicherheit belegt. Im Namen der Sicherheit kann alles geschehen: In Palästina habe ich gesehen, was diese Sicherheit bedeutet: den Menschen wird ihr Land geraubt, ihre Häuser, ihre Bäume, ihre Bewegungsfreiheit, ihre Würde, ihre Rechte und ihre Liebsten. 9000 Menschen sind im Namen der Sicherheit momentan verschleppt in israelische Gefängnisse, einige Hundert davon Kinder.
Im Namen der Sicherheit wird die Sicherheit ein Leben zu haben zerstört.
Kriege finden nicht mehr zwischen Armeen statt, sondern sie werden - unerklärt - von Armeen gegen Zivilbevölkerungen geführt und setzen sich als blutige Besatzungsregimes fest – in Palästina seit 40 Jahren. Zivilisten, souveräne Staaten, Territorien, internationale Abkommen und Menschenrechte werden überrannt, in Grund und Boden gebombt, so im Irak, im Libanon, in Afghanistan, in Palästina ...
Rechtlosigkeit und rechtsfreie Räume, Lager und Folterzentren, sind überall, auch in den privilegierten Zonen des Globus. Elementare Rechte noch genießen zu dürfen, ist zum Privileg geworden, das zusammen mit Wohlstand, Sicherheit und dem Zugang zu Ressourcen mit härtesten Bandagen gegen die „Überflüssigen“ der globalen Ökonomie durchgesetzt wird.
Dieser Krieg ist nicht nur ein Krieg gegen den Irak, gegen Afghanistan oder gegen Palästina, er ist auch nicht nur ein Krieg gegen die islamische Welt und den sogenannten Internationalen Terrorismus sondern ein Krieg gegen uns alle...
Der „Krieg gegen den Terror“, ein erklärtermaßen nicht enden sollender präventiver globaler Krieg, zielt darauf ab, Weltmarktinteressen durchzusetzen und abzusichern. Er wird auf vielen Ebenen geführt: als Anullierung von Bürgerrechten und Ausweitung des Überwachungsstaats, als Aushöhlung des Aufenthalts- und Asylrechts, als Ausbau der Wohlstandsinseln zu uneinnehmbaren Festungen, als Demokratie- und Menschenrechtsexport, der tatsächlich Selbstbestimmung vereitelt und Menschenrechte außer Kraft setzt. Greifen die juristischen, diplomatischen oder politischen Manipulationen nicht oder wagen es die Betroffenen, Widerstand zu leisten, kommt die nackte Gewalt von Krieg und Folter zum Einsatz. So ist es in Palästina, so ist es in unterschiedlichen Formen und Abstufungen an vielen Orten der Welt.
Wer sind denn die sogenannten Terroristen?
Wo sind denn die angeblichen Terroristen?
Wieder einmal wird eine rassistische Logik genutzt, um einen virtuellen Feind zu schaffen. Ein Feind der aus reiner Bosheit, aus fremdartiger Hasslogik heraus angeblich alles zerstören will, dass uns so lieb und teuer ist. Und während uns von diesem Feind ins Ohr gesäuselt wird, während wir in den ruhelosen Schlaf der ängstlichen gewiegt werden, uns Alpträume vom Verlust der Freiheit und Demokratie verfolgen, sind es die eigenen Regierungen die uns all dieser angeblich so schützenswerten Rechte berauben.
Inzwischen sind Politik und gesellschaftliche Belange vom Militärischen durchdrungen und den Anforderungen einer schimärenhaften „Sicherheit“ untergeordnet, die die Sicherheit der Wenigen vor den Vielen ist.
„Das risiko für Deutshland von Terroristen angegriffen zu werden hat sich im letzten Jahr eindeutig gesteigert“ hört mensch Ekhard Körting unverklärt vorgestern im radio brabbeln. Aber: „wir sind bestens darauf vorbereitet...“ ein Beleg: „um’s ganz plump zu sagen, ja, wir hören mehr Telephone ab, als zuvor...“ super Lösung kann ich nur sagen. Gerade in den letzten zwei Wochen seitdem die ersten deutschen Geiseln zu sehen sind, gibt es kaum ein grösseres Thema als die „deutsche Sicherheit“. Komisch, ich fing ehrlich gesagt schon beim ersten gemeinsamen Wildschweinessen von Bush und Merkel an, mir Sorgen zu machen. Beim Beschluss Tornados in Afghanistan fliegen zu lassen. Ich mach mir Sorgen, um die Menschen die ihr Leben unter dem Bombardement lassen werden und vor der legitimen Wut der ihrigen uns gegenüber, dass wir all dies zulassen. Und darum spreche ich hier: um zu widersprechen!
Ich widerspreche dem Unrecht gegenüber den „anderen“ ! Ich widerspreche im Namen ihrer Rechte und meiner. Denn es sind die gleichen Rechte, für die wir kämpfen!
Ich widerspreche einer Logik, die uns Militärschläge gegen unschuldige machen lässt, während gleichzeitig unser Sozialsystem systematisch zerstört wird.
Ich widerspreche der seit Jahren stattfindenden schrittweisen Einführung eines Polizeistaates hier, der sich gegen uns alle richtet. Die Gesetze, die geschaffen werden –im Namen der Sicherheit- die schon jetzt zu spüren sind, sobald du anders lebst und denkst. Sobald du überflüssig oder widerständig bist.
Während unsere Regierungen die Kriegsverbrecher der Welt zum plauschigen Beisammensein zu G8 gipfeln einladen werden Menschen die anders leben und denken direkt angegriffen und kriminalisiert. So erleben wir ganz direkt die sich steigernde Aggression gegenüber links-politischen Projekten. Sei es das Ungdomhuset, das erst kürzlich in Kopenhagen gewalttätig geräumt und von Bulldozern zerstört wurde, sei es noch viel näher hier in Berlin, die Köpi, der schwarze Kanal, das Bethanien, Brunnenstr., Rigaerstr., u.v.m.
In der ersten Juni-Woche treffen sich die Bosse der 8 mächtigsten Wirtschaftsnationen der Welt im Strandbad Heiligendamm. Der Ort wird eigens zum Schutz der Herrschaften und ihres gemütlichen Wellness Urlaubs im Hotel Kempinski mit einem 2 _ Meter hohen, 13 Kilometer langen Sicherheitszaun umgeben. Warum brauchen sie diesen Schutz? Weil sie wissen, dass sie sich fürchten müssen. Weil sie wissen dass sie Verbrecher sind und sich vor der legitimen Wut vieler entrechteter verkriechen. Weil sie wissen, dass wir zu tausenden kommen werden und ihnen unsere Wut und unseren Protest entgegenhalten werden. Weil Unterdrückung immer zu Widerstand führen wird. Und im Vorfeld dieser Absicherungen dringen teilweise Hundertschaften in unsere Projekte ein, und so erleben wir ganz hautnah wie wir selbst Opfer von Unterdrückung und Entrechtung werden, erleben wir dass der Kampf den wir führen inzwischen auch ein Kampf für unsere eigenen Rechte ist.






[editiert: 21.03.07, 14:50 von bjk]
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