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40 Jahre israelische Besatzung in der Westbank - und die Welt sieht weiter zu!

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 01.12.08, 18:59  Betreff: Re: 40 Jahre israelische Besatzung in der Westbank - und die Welt sieht weiter zu!  drucken  weiterempfehlen

Am Samstag, den 29.11.08,  war der Internationaler Solidaritätstag mit dem Palästinensischen Volk. In Berlin wurde hierzu von den Verbänden und Vereinen der arabischen Gemeinden in Deutschland Nakba Komitee 60 in Deutschland ab 14 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor aufgerufen.

Ebenfalls am Samstag fand zur gleichen Zeit in Kreuzberg eine Demo gegen die steigenden Mieten statt. Weil ich nun wußte, daß auf dieser Demo kompetente BerichterstatterInnen dabei sein und ihre Demo-Eindrücke veröffentlichen würden - geschehen unter http://de.indymedia.org/2008/11/234300.shtml - entschied ich mich für die Palästina-Soli-Kundgebung am Brandenburger Tor.

Hier der Aufruf:

WIR BRAUCHEN IHRE STIMME FÜR DEN FRIEDEN
Solidarität mit Gaza ....    Freiheit und Frieden für Gaza


Liebe Mitbürger,

Wir stehen vor einer einzigartigen Erfahrung in der Geschichte. Es ist die Geschichte eines Volkes, welches von einer der gefährlichsten Militärmächte der Welt und  unterstützt von der stärksten Macht der Geschichte und vom Schweigen vom Rest der Welt,  versucht wird vertrieben zu werden.

Erheben Sie Ihre Stimme zur Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten!  

Verbände und Vereine der arabischen Gemeinden in Deutschland
Nakba Komitee 60 in Deutschland                                                                                  

V.i.S.d.P  Nabil Rachid, 10585 Berlin


Links:
http://pgmmenschenrechte.jeeran.com/palestine.html
http://www.ism-germany.net/2008/11/27/29-11-internationaler-solidarittstag-mit-dem-palstinensischen-volk-2
http://www.juedische-stimme.de/index.htm
www.freegaza.org


Gegen 14 Uhr traf ich am Pariser Platz ein. Es hatten sich an diesem trüben, diesigen Novembernachmittag bereits gut 150 TeilnehmerInnen versammelt. Später werden gut 250 Personen zusammengekommen sein. Schon von weitem waren die grün-rot-weißen palästinensischen Nationalflaggen zu sehen. Transpis und Plakate informierten mit beklemmender Eindringlichkeit über das tagtägliche, nun schon Jahrzehnte andauernde Unrecht und über die fortwährenden Menschenrechtsverbrechen der israelischen Besatzungsmacht am palästinensischen Volk. Eigentlich hatte ich gerade deswegen eine deutlich höhere Teilnehmerzahl erwartet und zwar sowohl von den betroffenen Palästinensern selbst aber auch von den deutschen Friedensorganisationen.

Zur Einstimmung wurde vom Lauti arabische Musik abgespielt, danach kamen Redebeiträge, zunächst auf arabisch und dann auch in deutsch. Darin wurde unter anderem die große Not und brutale Gewalt im Gazastreifen beschrieben, die durch die völkerrechtswidrige Willkür der israelischen Besatzungs-Soldateska an den PalästinenserInnen verübt wurde und noch immer wird. Leider spielen die EU, insbesondere die BRD, dabei eine einseitig parteiische und, vorsichtig ausgedrückt, sehr unrühmliche Rolle. Sie sind deswegen mitverantwortlich für die Völker- und Menschenrechts-Verbrechen in Nahost, insbesondere im größten Freiluftgefängnis der Welt, dem Gazastreifen!

Die Antwort der PalästinenserInnen ist auch das Motto der Kundgebung, nämlich SUMUD. - SUMUD ist ein arabisches Urwort aus dem Erleben der Wüste: einen langen Atem entwickeln, durchhalten. Nicht aufgeben im Angesicht überwältigender Gegenkräfte. PalästinenserInnen praktizieren dies seit 1967 im Sinne von aktivem oder passiven SUMUD. - Für Else und Ursula, die beiden "Großmütter gegen den Krieg", war dieses arabische Urwort zusammen mit den palästinensischen Nationalfarben DAS Motiv ihres selbstgefertigten Transpis (Fotos-Nr.: 31 + 37).

Etwas abseits, vor dem Klotz des US-Botschaftsbunkers, prangerte ein Ehepaar die US-Justiz und US-Versicherungen an, die sich großes Unrecht im Zusammenhang mit ihrer Tochter Christine aufgebürdet haben sollen (Fotos-Nr.: 13 + 14). Näheres ist unter www.christines-schicksal.de nachzulesen. Die Mahnwache des Paares hatte aber nichts mit der Palästina-Soli-Kundgebung zu tun.

Auch wenn ich so meine Probleme mit dem Schwenken von Nationalflaggen, sogar eine BRD_Flagge war dabei, habe, weil solches Tun mehr oder weniger immer auch Nationalismus (neudeutsch: Patriotismus) assoziiert, so kann ich doch vor dem millionenfachen Apartheid-Unrecht in Nahost, der Gewalt, dem Töten und Morden von staatswegen, nicht meine Augen verschließen und mich achselzuckend abwenden. Es ist Menschenpflicht, zumindest solidarisch zu sein! - Rassistisch-bescheuerte Antideutsche waren auf dieser Kundgebung zum Glück nicht zugange.

Dafür hatten sich deren geistesverwandte und ebenso bekloppte Pendants, nämlich Neonazis der "Nationalen Front", zunächst unerkannt eingeschmuggelt. Ich hielt die sechs Bürschlein anfangs für Leute vom AK Nahost und fotografierte sie auch, als sie ein Transpi und Demo-Plakate der Palästinenser hielten. Mir fiel zwar auf, daß ihnen meine Knipserei unangenehm war, beachtete das aber nicht weiter. Vor dem Veröffentlichen der Bilder hätte ich ihre Gesichter eh unkenntlich gemacht. Als ich nahe bei ihnen vorbeiging, sahen sie wohl meinen schwarzroten Anarcho-Stern und das Antifa-Emblem.

Einige Minuten später hielt ich meine Knipse wieder in ihre Richtung, wollte aber ein anderes, entfernteres Motiv aufnehmen. Das wurde den Bürschlein dann offensichtlich zuviel. Sie gaben schnell die geliehenen Plakate und Transpi zurück. Ein Bübchen stellte sich aufreizend neben mich, stierte impertinent auf meinen linken Jackenkragen - und sagte nichts. Das war mir zu blöd und ich fragte ihn, ob was wäre. Mit schiefem Mund tippte er auf das Antifa-Emblem quetschte er heraus, ja, das da fände er scheiße. - Na gut, dachte ich erst einmal, das war schließlich sein Ding und ich wollte keinen Streit. Nichtsahnend fragte ich dennoch, was er denn für einer sei: "Nationale Front" trötete er mit stolzgeschwellter Hühnerbrust heraus.

Das war mir dann doch zuviel. Hinter mir standen die anderen fünf Bürschlein, sie dachten wohl, ich würde es nun mit der Angst bekommen. Pustekuchen, ich wurde laut und rief, Nazis hätten hier nichts zu suchen und sie sollten schleunigst verschwinden. Verlegen grinsend spurten sie auch gehorsamst, wie es sich für gut dressierte Bübchen, die so gerne National-Frontler spielen, schließlich auch gehört. Schnell machte ich noch ein paar Fotos fürs "Familienalbum" (Fotos-Nr.: 10, 11, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28), bevor der Neonazispuk in Richtung Unter den Linden verschwand.

Weil sich das alles am Rande etwas abseits der Kundgebung zutrug, bekam das von den PalästinenserInnen keine/r mit. Ich beließ es auch dabei, werde aber Herrn Nabil Rachid eine Mail schicken, damit er bei der nächsten Demo oder Kundgebung auf solche Gestalten ein Auge hat. Sie wären Wasser auf die Mühlen der Antideutschen und Israel-Bejubler.

Bernd Kudanek alias bjk


Fotoimpressionen


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im Hintergrund das Gebäude des US-Botschaftsbunkers

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Ursula

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Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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riverpirate

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New PostErstellt: 24.12.07, 10:24  Betreff: Re: 40 Jahre israelische Besatzung in der Westbank - und die Welt sieht weiter zu!  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk
    kopiert aus: http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=3211&Itemid=260



    Protest gegen Siedlungsprodukte

    von Wladek Flakin, www.revolution.de.com , 20.08.2007



    Die Galeria Kaufhof lädt für zwei Wochen zu einer "kulinarischen Entdeckungsreise durch Israel" mit "Oliven, Früchten, Honig, Konfitüren" und natürlich auch vielen Israelfähnchen. Aber viele dieser Köstlichkeiten werden von Firmen hergestellt, die in israelischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten produzieren. Deswegen haben die Gruppen "Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost" und "Arbeitskreis Nahost" am Samstag vor der Galeria Kaufhof am Berliner Alexanderplatz eine Kundgebung abgehalten. Mit Transparenten, Plakaten und Flugblättern forderten sie: "Nein zu Produkten aus illegalen Siedlungen! Wir wollen keine Kräuter der Apartheid!".

    Kaufhof bestreitet, Produkte aus israelischen Siedlungen anzubieten - eine kurze Recherche in ihren eigenen Werbematerialien zeigt jedoch das Gegenteil. Ein Aufkleber auf den Gewürzepackungen der Marke "Pyramid" gibt den Herstellungsort als "Alfe Menashe, Israel" an. Alfe Menashe ist eine israelische Siedlung mit rund 5.000 EinwohnerInnen, die zwei Kilometer hinter der grünen Linie und in der Nähe der palästinensischen Stadt Qalqilyah liegt. Durch den Verlauf der Mauer, die der Staat Israel seit 2002 auf palästinensischem Territorium errichtet, bleibt Alfei Menashe auf der israelischen Seite, während Qalqiya von einer 8-Meter-hohen Betonmauer völlig eingeschlossen wird.

    Im Sortiment bei Kaufhof sind sogar Weine von der "Golan Heights Winery". Die Golan-Höhen wurden 1967 von der israelischen Armee besetzt und 1981 völkerrechtswidrig von Israel annektiert. Ein Blick in das "CIA World Factbook" zeigt, dass selbst der US-Auslandsgeheimdienst die Golan-Höhen als syrisches Staatsgebiet betrachten (1). Tatsächlich ist die Annexion bis heute von keinem Staat der Welt anerkannt worden - bis auf die Marketingabteilung von Kaufhof, die auf ihrer Website schreibt: "Im Nordosten [Israels] befinden sich die Golan-Höhen und der schneebedeckte Berg Hermon" (2).

    Gegenüber von der Kundgebung versammelten sich etwa 20 junge deutsche Männer, die die KundgebungsteilnehmerInnen aggressiv fotografierten (während sie selbst meinten, mensch dürfe sie nicht fotografieren). Sie hatten keinerlei politische Aussagen, keine Flugblätter oder Ähnliches und blockten Diskussionsversuche mit Murmeln über Antisemitismus ab.

    Ihr Message bestand darin, dass sie ein kleines Picknick mit Produkten von israelischen Siedlungen veranstalteten. Ihnen kann es nicht um die grundsätzliche Verteidigung Israels gegangen sein - die OrganisatorInnen der Kundgebung selbst sind äußerst moderate Israelis und schreiben Sachen wie "Das Existenzrecht Israels steht nicht zur Disposition" -, sondern einzig und allein um die Verteidigung und Unterstützung der Siedlungspolitik. Damit reihen sie sich, wie sie selbst wissen, am rechten Rand der israelischen Gesellschaft ein. Aber immerhin haben sie Sonnenbrillen und Adidas-Klamotten im Antifa-Style, was anscheinend ausreicht, um als links zu gelten.

    Lustig wurde es, als eine Frau vom AK Nahost einem anderen Kundgebungsteilnehmer erklärte, es sei eine Gegenaktion von Israelis. Auf Nachfrage wurde klar gestellt, dass es sich ausschließlich um Deutsche handelte - kluge, aufgeklärte Deutsche, die den jüdischen Menschen gegenüber klar machen wollten, dass sie immer und unter allen Bedingungen "ihren" Staat und "ihre" Armee unterstützen müssen. Schließlich schloss sich auch Henryk M. Broder, ein echter Zionist, den deutschen sog. "Antideutschen" an und pöbelte gegen die Kundgebung. Er forderte diesmal ausnahmsweise nicht die Abschiebung von Muslimen oder die Unterstützung für imperialistische Kriege - er forderte lediglich von den KundgebungsteilnehmerInnen, mehr zu joggen und etwas abzunehmen.

    In einem Kommentar im Internet verzichtete Broder wieder auf Politik und verhöhnte eine der beteiligten Gruppen als die "jüdischen Stimmen für eine gerechte Endlösung der Nahostfrage" (3). Die Forderung der Gruppe nach einem eigenständigen palästinensischen Staat neben Israel mit der systematischen Ermordung von 6 Millionen Juden/Jüdinnen gleichzusetzen, eben das ist eine schamlose Instrumentalisierung der Opfer des Holocausts. Aber so etwas geht ja auch, wenn es heißt, einen Krieg gegen den Iran oder die Unterdrückung der PalästinenserInnen zu rechtfertigen.

    "Wir müssen die deutsche Bevölkerung dazu ermutigen, kritisch gegenüber der israelischen Besetzung zu sein", sagte die Journalistin Ruth Fruchtmann, die an der Kundgebung teilnahm. "Gerade jetzt ist es sehr hart. Denn sobald man Israel kritisiert, wird einem Antisemitismus vorgeworfen." Mensch muss nicht mit allen Forderungen der OrganisatorInnen übereinstimmen (4), um das Engagement dieser Gruppen anzuerkennen. Es wird die AktivistInnen noch viel Arbeit kosten, bevor die Solidaritätsbewegung gegen die israelische Apartheid ein ähnliches Ausmaß annimmt wie die Bewegung in den 80er Jahren gegen die Apartheid in Südafrika.



    von Wladek Flakin, 19. August 2007

    von der unabhängigen kommunistischen Jugendorganisation REVOLUTION (http://www.revolution.de.com )



    (1) Karte Syriens: https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/sy.html

    Karte Israels: https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/is.html

    (2) http://www.galeria-kaufhof.de/sales/aktionen/external.asp?FLEXID=0&Sub=1&Sub1=36523&Sub2=106584

    (3) http://www.juedische.at/TCgi/_v2/TCgi.cgi?target=home&Param_Kat=3&Param_RB=40&Param_Red=8345

    (4) Z.B. halten wir die Vorstellung von einem israelischen und einem palästinensischen Staat nebeneinander für eine reaktionäre Illusion, die weder das Problem der palästinensischen Flüchtlinge noch die massive Armut in den palästinensischen Gebieten lösen könnte und damit keine Perspektive bietet.



    Haaretz, English edition:

    Berliners demonstrate against Israeli products, by Assaf Uni



    BERLIN - The opening of "Israel Week at the Galeria Kaufhof department store in Berlin spurred a demonstration yesterday against Israeli food products originating in the territories. Protesters held signs reading "No to settlement products" and "Stop the Israel-EU Association Agreement."

    Groups protesting included the Jewish Voice, a Jewish-German organization opposed to the occupation, and Solidarity with Palestine, German teenagers affiliated with the radical left. A counter-group of pro-Israel radical leftists waved Israeli flags and ate Israeli food.

    "We have to encourage the Germans to be more critical of the Israeli occupation," said Ruth Fructman, a Berlin journalist who was demonstrating.

    "Right now it's still hard for them, especially because every time they criticize Israel, they're accused of anti-Semitism," she said.

    Martin Vorberg, of the Middle Eastern Workgroup, said the demonstration was aimed at Osem Industries, which he said has a factory in the territories, and spices from Amnon and Tamar, a company located in Alfei Menashe.



    http://www.haaretz.com/hasen/spages/894765.html



    Junge Welt:

    Protest gegen Handel mit Siedlerprodukten. Antideutsche verhöhnen deutsche Juden, von Nick Brauns



    Berlin. »Nein zu Produkten aus illegalen Siedlungen in den besetzten Gebieten« forderten Mitglieder der »Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost« und des Arbeitskreises Nahost. Die Mahnwache am Samstag vor der Galeria Kaufhof am Berliner Alexanderplatz bezog sich auf die noch bis zum 25. August laufenden »Israel-Wochen« in den Feinkostabteilungen der Kaufhauskette (siehe jW vom 17. August). Mindestens fünf der beteiligten Unternehmen haben direkte Beziehungen zu den illegalen zionistischen Siedlungen im Westjordanland und auf den Golanhöhen. So bietet die Galeria Kräutertee aus der Siedlung Ofra bei Ramallah an, deren Boden selbst aus Sicht der israelischen Regierung zu 93,2 Prozent palästinensischer Privatbesitz ist. Obst der Marke »Carmel« vom größten Exporteur der auf geraubtem Land angebauten Agrarprodukte ist in der Galeria ebenso zu haben wie Pyramid-Kräuter der Siedlerfirma Amnon&Tamar und Weine von Siedlerkeltereien auf den Golanhöhen. In der Internetwerbung zu den kulinarischen Israel-Wochen wird das palästinensische Westjordanland ebenso wie die seit 1967 von Israel annektierten syrischen Golanhöhen kurzerhand zu israelischem Staatsgebiet erklärt.

    In ihrem Flugblatt fordern die Veranstalter der Mahnwache »Fair Trade auch mit Israel«. »Die Siedlungen sind vor allem für die Palästinenser ein Alptraum. Aber Schaden erleidet letztlich die gesamte israelische Wirtschaft, betroffen sind vor allem ärmere Teile der israelischen Bevölkerung - für sie fehlt das Geld im israelischen Haushalt, das in die Siedlungen gepumpt wird«.

    Mehrere Dutzend »Antideutsche« verhöhnten die an der Mahnwache beteiligten Juden mit einem Picknick unter israelischen Fahnen, zu dem sie Wein vom Golan tranken. Verstärkung bekamen sie vom bekannten zionistischen und antimuslimischen Publizisten Hendryk M. Broder, der die Teilnehmer der Mahnwache in seinem Internetblog von einem »Daniel« als »jüdische Stimme für eine gerechte Endlösung der Nahostfrage« diffamieren läßt.

    http://www.jungewelt.de/2007/08-20/034.php



    Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
Die Endlösung..... ein Begriff aus der Nazizeit für Israel ein Ziel??

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bjk

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New PostErstellt: 21.08.07, 10:31  Betreff: Re: 40 Jahre israelische Besatzung in der Westbank - und die Welt sieht weiter zu!  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=3211&Itemid=260



Protest gegen Siedlungsprodukte

von Wladek Flakin, www.revolution.de.com , 20.08.2007



Die Galeria Kaufhof lädt für zwei Wochen zu einer "kulinarischen Entdeckungsreise durch Israel" mit "Oliven, Früchten, Honig, Konfitüren" und natürlich auch vielen Israelfähnchen. Aber viele dieser Köstlichkeiten werden von Firmen hergestellt, die in israelischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten produzieren. Deswegen haben die Gruppen "Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost" und "Arbeitskreis Nahost" am Samstag vor der Galeria Kaufhof am Berliner Alexanderplatz eine Kundgebung abgehalten. Mit Transparenten, Plakaten und Flugblättern forderten sie: "Nein zu Produkten aus illegalen Siedlungen! Wir wollen keine Kräuter der Apartheid!".

Kaufhof bestreitet, Produkte aus israelischen Siedlungen anzubieten - eine kurze Recherche in ihren eigenen Werbematerialien zeigt jedoch das Gegenteil. Ein Aufkleber auf den Gewürzepackungen der Marke "Pyramid" gibt den Herstellungsort als "Alfe Menashe, Israel" an. Alfe Menashe ist eine israelische Siedlung mit rund 5.000 EinwohnerInnen, die zwei Kilometer hinter der grünen Linie und in der Nähe der palästinensischen Stadt Qalqilyah liegt. Durch den Verlauf der Mauer, die der Staat Israel seit 2002 auf palästinensischem Territorium errichtet, bleibt Alfei Menashe auf der israelischen Seite, während Qalqiya von einer 8-Meter-hohen Betonmauer völlig eingeschlossen wird.

Im Sortiment bei Kaufhof sind sogar Weine von der "Golan Heights Winery". Die Golan-Höhen wurden 1967 von der israelischen Armee besetzt und 1981 völkerrechtswidrig von Israel annektiert. Ein Blick in das "CIA World Factbook" zeigt, dass selbst der US-Auslandsgeheimdienst die Golan-Höhen als syrisches Staatsgebiet betrachten (1). Tatsächlich ist die Annexion bis heute von keinem Staat der Welt anerkannt worden - bis auf die Marketingabteilung von Kaufhof, die auf ihrer Website schreibt: "Im Nordosten [Israels] befinden sich die Golan-Höhen und der schneebedeckte Berg Hermon" (2).

Gegenüber von der Kundgebung versammelten sich etwa 20 junge deutsche Männer, die die KundgebungsteilnehmerInnen aggressiv fotografierten (während sie selbst meinten, mensch dürfe sie nicht fotografieren). Sie hatten keinerlei politische Aussagen, keine Flugblätter oder Ähnliches und blockten Diskussionsversuche mit Murmeln über Antisemitismus ab.

Ihr Message bestand darin, dass sie ein kleines Picknick mit Produkten von israelischen Siedlungen veranstalteten. Ihnen kann es nicht um die grundsätzliche Verteidigung Israels gegangen sein - die OrganisatorInnen der Kundgebung selbst sind äußerst moderate Israelis und schreiben Sachen wie "Das Existenzrecht Israels steht nicht zur Disposition" -, sondern einzig und allein um die Verteidigung und Unterstützung der Siedlungspolitik. Damit reihen sie sich, wie sie selbst wissen, am rechten Rand der israelischen Gesellschaft ein. Aber immerhin haben sie Sonnenbrillen und Adidas-Klamotten im Antifa-Style, was anscheinend ausreicht, um als links zu gelten.

Lustig wurde es, als eine Frau vom AK Nahost einem anderen Kundgebungsteilnehmer erklärte, es sei eine Gegenaktion von Israelis. Auf Nachfrage wurde klar gestellt, dass es sich ausschließlich um Deutsche handelte - kluge, aufgeklärte Deutsche, die den jüdischen Menschen gegenüber klar machen wollten, dass sie immer und unter allen Bedingungen "ihren" Staat und "ihre" Armee unterstützen müssen. Schließlich schloss sich auch Henryk M. Broder, ein echter Zionist, den deutschen sog. "Antideutschen" an und pöbelte gegen die Kundgebung. Er forderte diesmal ausnahmsweise nicht die Abschiebung von Muslimen oder die Unterstützung für imperialistische Kriege - er forderte lediglich von den KundgebungsteilnehmerInnen, mehr zu joggen und etwas abzunehmen.

In einem Kommentar im Internet verzichtete Broder wieder auf Politik und verhöhnte eine der beteiligten Gruppen als die "jüdischen Stimmen für eine gerechte Endlösung der Nahostfrage" (3). Die Forderung der Gruppe nach einem eigenständigen palästinensischen Staat neben Israel mit der systematischen Ermordung von 6 Millionen Juden/Jüdinnen gleichzusetzen, eben das ist eine schamlose Instrumentalisierung der Opfer des Holocausts. Aber so etwas geht ja auch, wenn es heißt, einen Krieg gegen den Iran oder die Unterdrückung der PalästinenserInnen zu rechtfertigen.

"Wir müssen die deutsche Bevölkerung dazu ermutigen, kritisch gegenüber der israelischen Besetzung zu sein", sagte die Journalistin Ruth Fruchtmann, die an der Kundgebung teilnahm. "Gerade jetzt ist es sehr hart. Denn sobald man Israel kritisiert, wird einem Antisemitismus vorgeworfen." Mensch muss nicht mit allen Forderungen der OrganisatorInnen übereinstimmen (4), um das Engagement dieser Gruppen anzuerkennen. Es wird die AktivistInnen noch viel Arbeit kosten, bevor die Solidaritätsbewegung gegen die israelische Apartheid ein ähnliches Ausmaß annimmt wie die Bewegung in den 80er Jahren gegen die Apartheid in Südafrika.



von Wladek Flakin, 19. August 2007

von der unabhängigen kommunistischen Jugendorganisation REVOLUTION (http://www.revolution.de.com )



(1) Karte Syriens: https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/sy.html

Karte Israels: https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/is.html

(2) http://www.galeria-kaufhof.de/sales/aktionen/external.asp?FLEXID=0&Sub=1&Sub1=36523&Sub2=106584

(3) http://www.juedische.at/TCgi/_v2/TCgi.cgi?target=home&Param_Kat=3&Param_RB=40&Param_Red=8345

(4) Z.B. halten wir die Vorstellung von einem israelischen und einem palästinensischen Staat nebeneinander für eine reaktionäre Illusion, die weder das Problem der palästinensischen Flüchtlinge noch die massive Armut in den palästinensischen Gebieten lösen könnte und damit keine Perspektive bietet.



Haaretz, English edition:

Berliners demonstrate against Israeli products, by Assaf Uni



BERLIN - The opening of "Israel Week at the Galeria Kaufhof department store in Berlin spurred a demonstration yesterday against Israeli food products originating in the territories. Protesters held signs reading "No to settlement products" and "Stop the Israel-EU Association Agreement."

Groups protesting included the Jewish Voice, a Jewish-German organization opposed to the occupation, and Solidarity with Palestine, German teenagers affiliated with the radical left. A counter-group of pro-Israel radical leftists waved Israeli flags and ate Israeli food.

"We have to encourage the Germans to be more critical of the Israeli occupation," said Ruth Fructman, a Berlin journalist who was demonstrating.

"Right now it's still hard for them, especially because every time they criticize Israel, they're accused of anti-Semitism," she said.

Martin Vorberg, of the Middle Eastern Workgroup, said the demonstration was aimed at Osem Industries, which he said has a factory in the territories, and spices from Amnon and Tamar, a company located in Alfei Menashe.



http://www.haaretz.com/hasen/spages/894765.html



Junge Welt:

Protest gegen Handel mit Siedlerprodukten. Antideutsche verhöhnen deutsche Juden, von Nick Brauns



Berlin. »Nein zu Produkten aus illegalen Siedlungen in den besetzten Gebieten« forderten Mitglieder der »Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost« und des Arbeitskreises Nahost. Die Mahnwache am Samstag vor der Galeria Kaufhof am Berliner Alexanderplatz bezog sich auf die noch bis zum 25. August laufenden »Israel-Wochen« in den Feinkostabteilungen der Kaufhauskette (siehe jW vom 17. August). Mindestens fünf der beteiligten Unternehmen haben direkte Beziehungen zu den illegalen zionistischen Siedlungen im Westjordanland und auf den Golanhöhen. So bietet die Galeria Kräutertee aus der Siedlung Ofra bei Ramallah an, deren Boden selbst aus Sicht der israelischen Regierung zu 93,2 Prozent palästinensischer Privatbesitz ist. Obst der Marke »Carmel« vom größten Exporteur der auf geraubtem Land angebauten Agrarprodukte ist in der Galeria ebenso zu haben wie Pyramid-Kräuter der Siedlerfirma Amnon&Tamar und Weine von Siedlerkeltereien auf den Golanhöhen. In der Internetwerbung zu den kulinarischen Israel-Wochen wird das palästinensische Westjordanland ebenso wie die seit 1967 von Israel annektierten syrischen Golanhöhen kurzerhand zu israelischem Staatsgebiet erklärt.

In ihrem Flugblatt fordern die Veranstalter der Mahnwache »Fair Trade auch mit Israel«. »Die Siedlungen sind vor allem für die Palästinenser ein Alptraum. Aber Schaden erleidet letztlich die gesamte israelische Wirtschaft, betroffen sind vor allem ärmere Teile der israelischen Bevölkerung - für sie fehlt das Geld im israelischen Haushalt, das in die Siedlungen gepumpt wird«.

Mehrere Dutzend »Antideutsche« verhöhnten die an der Mahnwache beteiligten Juden mit einem Picknick unter israelischen Fahnen, zu dem sie Wein vom Golan tranken. Verstärkung bekamen sie vom bekannten zionistischen und antimuslimischen Publizisten Hendryk M. Broder, der die Teilnehmer der Mahnwache in seinem Internetblog von einem »Daniel« als »jüdische Stimme für eine gerechte Endlösung der Nahostfrage« diffamieren läßt.

http://www.jungewelt.de/2007/08-20/034.php



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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New PostErstellt: 10.07.07, 23:17  Betreff: Re: 40 Jahre israelische Besatzung in der Westbank - und die Welt sieht weiter zu!  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.freace.de/artikel/200707/100707a.html



"Er könnte eine Waffe bei sich gehabt haben"

Israelische Soldaten feuern auf verletzten Journalisten



Von den Medien größtenteils vollkommen unbeachtet haben israelische Soldaten am vergangenen Donnerstag ein weiteres Kriegsverbrechen begangen, als sie auf einen bereits verwundet am Boden liegenden Journalisten feuerten.

Der Kameramann Imad Ghanam filmte das Eindringen des israelischen Militärs im Osten des Flüchtlingslagers Al-Barij im Zentrum des Gaza-Streifens. Er trug zwar keine Kleidung, die ihn als Journalisten auswies, trug aber eine Fernsehkamera und befand sich der Organisation "Reporter ohne Grenzen" (Reporters sans frontières, RSF) zufolge in Begleitung zahlreicher weiterer Journalisten, als er von der Explosion einer von einem israelischen Militärhubschrauber abgefeuerten Rakete verletzt wurde.

Von anderen Journalisten gemachte Filmaufnahmen zeigen, wie der bereits am Boden liegende Ghanam kurz hintereinander von zwei Schüssen in den Beinen getroffen wurde. Er wurde dann in das Krankenhaus Deir-al-Balah eingeliefert, wo ihm beide Beine amputiert werden mußten. Ghanam arbeitete für den Fernsehsender Al-Aqsa TV, der zur Hamas gehört, was für Israel nach eigenen Aussagen offenbar eine hinreichende Begründung für die Schüsse auf ihn ist.

Major Avital Leibowitch, Sprecherin des israelischen Militärs, sagte gegenüber AP, Ghanam sei ein legitimes Ziel gewesen, da er sich bei Hamas-Kämpfern, die auf israelische Soldaten feuerten, aufhielt, von anderen Journalisten, die über die Kämpfe berichteten, getrennt gewesen sei - ein klarer Widerspruch zur Darstellung durch RSF - und eine Waffe dabeigehabt haben könnte. Die "Argumentation", Ghanam "könnte" eine Waffe mit sich geführt haben und sei deshalb als "legitimes Ziel" zu betrachten, kann nur als Freibrief für Schüsse auf jegliche Person, die sich im Umfeld von israelischen Soldaten aufhält, bezeichnet werden.

Eine namentlich nicht genannte "Quelle" innerhalb des israelischen Militärs wurde von AFP mit den Worten zitiert, daß Kameraleute von Al-Aqsa TV "nicht als Journalisten betrachtet werden können, da sie Teil des bewaffneten Flügels der Hamas sind und ihre Filme für Propaganda- oder Schulungszwecken genutzt werden."

RSF ist in ihrer Erklärung ganz anderer Ansicht. "Dieser Angriff illustriert auf tragische Weise die Gefahren, denen palästinensische Journalisten ausgesetzt sind", so die Organisation. "Die wiederholten Angriffe des israelischen Militärs auf Medien und Journalisten bei Militäroperationen sind inakzeptabel und stellen Verletzungen des humanitären Völkerrechts dar. Eine gründliche Untersuchung muß schnell durchgeführt werden, um zu klären, warum die Soldaten auf den Journalisten feuerten, nachdem er durch die Explosion verletzt und zu Boden geschleudert worden war."

"Untersuchungen" derartiger Vorfälle durch das israelische Militär in der Vergangenheit lassen zwar grundlegende Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Forderung aufkommen, Leibowitch hat aber ohnehin bereits erklärt, daß es keinerlei Pläne für eine solche Untersuchung gebe.



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New PostErstellt: 12.06.07, 08:44  Betreff: Re: 40 Jahre israelische Besatzung in der Westbank - und die Welt sieht weiter zu!  drucken  weiterempfehlen

... nachfolgend eine der wenigen bemerkenswerten Ergänzungs-Antworten auf meinen Bericht bei indymedia unter http://de.indymedia.org/2007/06/183940.shtml


an den Verschleierer
A.K. 12.06.2007 - 05:28

>In israel gibt es Staatsbürger und Nicht-Staatsbürger

Vor allem gibt es Juden und Nichtjuden. Es ist - gerade in Anbetracht der Geschichte - traurige Tatsache, dass in Israel Nichtjuden diskriminiert werden. Natürlich sind die Juden keine Rasse, genausowenig wie die Deutschen oder "Germanen" oder "Arier". Aber ein Rassist oder wenigstens Chauvinist kann natürlich alles abqualifizieren oder privilegieren, wie es ihm passt. Tatsache ist, dass Ehen zwischen Juden und Arabern bzw. Juden und Christen in Israel nicht gerne gesehen sind und innerhalb Israels auch praktisch nicht geschlossen werden können, weil orthodoxe Rabbiner derartige Ehen nicht schließen und liberale Rabbiner den orthodoxen nicht gleichgestellt sind. Eine staatliche Ehe existiert ebenfalls nicht. Was soll das sein, wenn nicht ein versteckter Rassismus??

Tatsache ist, dass Araber - ob Staatsbürger oder nicht - in Israel alltäglich diskriminiert werden. Sie werden als Gefahr für den Staat erachtet, man wolle nicht zulassen, heißt es, dass die geburtenstärkere arabische Bevölkerung in einigen Jahrzehnten auch innerhalb der israelischen Grenzen die demokratische majorität stellt, weil dies die Qualität Israels als Judenstaat in Frage stellen würde - das ist blanker Rassismus und durch nichts zu rechtfertigen. Antisemitismus werden solche faschistoiden Maßnahmen auch nicht verhindern, sondern erst recht hervorrufen.

>Die arabischen Israelis sind Staatsbürger und haben diese Rechte.

De jure, vielleicht. De facto, nein!

>Das auch der Staat Israel rassistisch gegenüber diesen seinen arabischenStaatsbürgern handelt, ist nicht zu leugnen

Na wenigstens gibste das zu.

>ja, wenns mal so einfach wäre...

Es ist so einfach. Pseudointellektuelle Kleinbürger und Karriersten sind nicht per se links, auch wenn sie selbst für sich genau das beanspruchen. Historisch stammt der Begriff der "Linken" aus der Zeit der Französischen Revolution. Natürlich kann sich ein Begriff auch wandeln, aber er kann schlecht das Gegenteil seiner ursprünglichen Bedeutung annehmen und noch Identität mit seiner früheren Konnotaion beanspruchen. Von daher:

>a) nicht revolutionär sind (das wusste auch der gute lenin, mal nachlesen)

Es heißt zwar bei Lenin an einer Stelle, dass der Arbeiter von sich nicht über ein trade-unionistisches Bewußtsein hinaus komme, dieses urteil hat er aber selbst später revidiert und im Gegenteil der Intelligenzija einen entsprechenden Vorwurf gemacht.

>schon gar nicht immer das wollen und durchsetzten wollen, was "die linke" - oftmals aus guten gruenden - fuer richtig und wichig haelt

Was "die Linke" für richtig hält, genauer: die Karrieristen und Edelanarchisten für richtig halten, interessierte Lenin wohl kaum. Relevant sind nur objektive, historische und materielle Bedingungen der Basis, sowie deren notwendige Auswirkungen auf den Überbau.

>apropos: schon mal was von leninschem internationalismus gehört?

Schon mal von Antiimperialismus gehört?

>und von realismus?

Nö. Jedenfalls nicht auf der Linken. Oder meinst Du den Realismus als Schule der Internationalen Politik? Schule von Chicago. Henry Morgenthau, Henry Kissinger, Kindermann usw.? Das ist die politische Lehre Imperialismus - die wirst du doch nicht etwa meinen, oder?

>Der Nahostkonflikt lässt sich im Nahen Osten wohl nicht lösen - und bestimmt nicht durch Denken in wenig weitreichenden nationalen Kategorien und Kampfbegriffen, die aus der ganzen Welt zusammengetragen werden...

Metaphysischer und statisch Widersprüchlicher gehts wohl nimmer? Regional/National lässt sich der Konflikt nicht lösen (sondern nur international), gleichzeitig sind die international ("aus der ganzen Welt zusammengetragen"(en)) "Kampfbegriffe" was böses? Was denn nun? Was ist böse? National oder international?

Übrigens hat dein objektiver Idealismus nichts mit Lenin, HistoMat/DiaMat oder Klassenkampf zu tun! In der Philosophie des Marxismus-Leninismus, in der Theorie des wissenschaftlichen Sozialismus, der sozialistischen Ökonomie sind Begriffe entweder objektiv und 'Abbild' (vgl. Lenins Schrift Materialismus und Empiriokritizismus) materieller Realität. Ob sie in China, Russland, Deutschland gewonnen wurden, spielt keine Rolle, genausowenig wie wenn ein mathematischer oder physikalischer Begriff in Frankreich oder England oder Italien gewonnen wurde - er ist in seiner dialektisch-logischen Proposition wahr oder unwahr. Und fertig.

>Wer vom Kapitalismus nicht (sinnvoll) reden will, möge doch bitte wenisgstens vom Nahen Osten schweigen...

Eben, eben. Also verkneif dir die Antwort besser.

>Aber nee, das ist ja der Jude, wie er in Streichers "Stürmer" steht - geh nach Hause in dein Hilfsnazi-Forum...

Ich stimme Antifa Berlin zu. Das hat nichts mit Stürmer zu tun. Kapitalist und Ausbeuter zu sein, Imperialist zu sein usw. hat nichts mit der religiösen Konfession zu tun. Ein Christ kann Sozialist oder Ausbeuter sein, das hat nichts mit seiner taufe zu tun, genauso kann ein Jude Sozialist oder Ausbeuter sein. Ihr Antideutschen seht in den Juden natürlich höhere Menschen, Übermenschen, die unfehlbar und notwendig ohne Schuld sind, nur weil sie Juden sind.

Ihr seid damit die Rassisten und umgedrehten Nazis, weil ihr im Judesein ein rassisches Merkmal der Perfektion seht. Ihr widert mich an, ihr seid nichts als Rassisten! Denn indem ihr die Juden zu höherwertigen Menschen erklärt, die niemals Dreck am Stecken haben können, erklärt ihr alle Nichtjuden zu Untermenschen, vor allem Muslime und Araber. Ihr widert mich an!

und weiter: "ganz laut "arabische Regime brüllen und genau wissen, von wem diese finanziert werden: Ohne die Vereinigten Staaten und Israel gebe die korrupten arabischen Staaten gar nicht, die nur von den finanziellen Zuwendungen sich am Leben erhalten können."

>denn: jau, ich bin auch ein "Täterkind" oder vielmehr -Enkel, wahrscheinlich irgendwie.

Sowas wie Täterkinder - oder gar -enkel - gibts gar nicht. Dein Vater oder Großvater oder auch Großmutter, wenn sie Hitler gewählt hat oder KZ-Wärterin war, war vielleicht schuldig. Aber strafrechtliche Schuld vererbt sich nicht. Und wenn du Menschen wegen ihrer Abstammung stigmatisiert, dann bist du kaum besser als die Faschos.

Natürlich bleibt eine allgemeine Verantwortung Faschismus zu verhindern, aber nicht "weil wir Deutsche" sind, denn das wäre selbst völkische Denke, sondern weil der Faschismus verbrecherisch ist! Das betrifft Deutsche, Italiener und Japaner und Nigerianer und alle Menschen, nicht nur angebliche "Täterkinder".



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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New PostErstellt: 11.06.07, 14:30  Betreff: Re: 40 Jahre israelische Besatzung in der Westbank - und die Welt sieht weiter zu!  drucken  weiterempfehlen

... übrigens ist mein Fotobericht auch bei indymedia eingestellt unter http://de.indymedia.org/2007/06/183940.shtml
... sehr zum wütenden Ärger der Bahamiten und deren Appendix, den Antideutschen, -, eine klasse Formulierung von "linksradikal", der ihnen dort geantwortet hat

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New PostErstellt: 11.06.07, 14:24  Betreff: Re: 40 Jahre israelische Besatzung in der Westbank - und die Welt sieht weiter zu!  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: walter
    oh mein gott.... als ob nicht alles zwei seiten hat.
... mein Gott, Walter
... als ob alles nicht Ursache und Wirkung hat


    Zitat: walter
    kein wort zum islamistischen terror der hamas und des dschihad oder der hissbollah.

    und israel wir die schuld an allen kriegen gegeben.

    ganz schön einseitig
... lieber Walter, die Ursache, die Ursache, bloß nicht immer die Ursache übersehen
... es ist der 40. Jahrestag der widerrechtlichen israelischen Besetzung der Westbank und und und
... Gewalt fordert immer Gegengewalt heraus oder Unrecht ruft immer nur neues Unrecht hervor, leider

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New PostErstellt: 11.06.07, 13:22  Betreff: Re: 40 Jahre israelische Besatzung in der Westbank - und die Welt sieht weiter zu!  drucken  weiterempfehlen

oh mein gott.... als ob nicht alles zwei seiten hat.

kein wort zum islamistischen terror der hamas und des dschihad oder der hissbollah.

und israel wir die schuld an allen kriegen gegeben.

ganz schön einseitig
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New PostErstellt: 11.06.07, 00:29  Betreff: 40 Jahre israelische Besatzung in der Westbank - Kundgebung am 9. Juni in Berlin  drucken  weiterempfehlen

40 Jahre israelische Besetzung der Westbank

Protest-Kundgebung am 9. Juni in Berlin



Aus Anlaß des 40. Jahrestages der völkerrechtswidrigen israelischen Besetzung der palästinensischen Westbank fanden gestern weltweit Kundgebungen statt. In Berlin hatten dazu die Palästinensische Gemeinde Berlin, Gruppen der Berliner Friedenskoordination, die AK-Nahost, die Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost, der Verein zur Solidarität von ArbeiterInnen und Jugendlichen (DIDEF), die Deutsche Sektion des Europäischen Friedensforums, die International Solidarity Movement Germany (ISM), Stop The Wall und andere aufgerufen. Als RednerInnen waren vor allem die israelische Menschenrechtsanwältin und Nobelpreisträgerin Felicia Langer, der Pfarrer im Ruhestand Dr. Dieter Frielinghaus und ein Vertreter der Palästinensischen Gemeinde Berlin angekündigt.

Die Kundgebung fand ab 14 Uhr auf dem Breitscheidplatz zu Füßen der Gedächtniskirche statt. Als ich gegen 14:20 Uhr bei sengender Hitze von deutlich über 30° auf dem Breitscheidplatz eintraf, war auf der Lauti-Bühne bereits eine Auftaktveranstaltung im Gange. Über hundert Kundgebungs-TeilnehmerInnen und viele PassantInnen lauschten den beiden Vortragenden (Foto 1 + 2), leider habe ich den Text der wechselseitigen Rezitationen (aus dem Alten Testament?) nicht mehr richtig mitbekommen.

AktivistInnen des AK-Nahost und der Jüdischen Stimme haben sich als schweigende Spalierreihe mit Plakaten und weißen, das Nahost-Drama thematisierenden Inschriften auf ihren schwarzen T-Shirts den Passantinnen aus Richtung Ku-Damm und Tauentzien präsentiert. Hinter ihnen machten viele Fotos und Texte auf Plakatständen zum Thema "Mauerbau" auf das Unrecht in Nahost aufmerksam. Sie wurden sehr interessiert vor allem von PassantInnen angeschaut. Die TeilnehmerInnen der Kundgebung, auch viele MitstreiterInnen von American Voices Abroad - Berlin fanden sich ein, waren übrigens erfreulicherweise bunt gemischt und nicht etwa PalästinenserInnen waren die Mehrheit, gerade mal 4 - 5 Nationalflaggen wurden - zumeist von Kindern und Jugendlichen - geschwenkt. Es gab auch keine Kampfparolen, es war eine eindrucksvolle, bewegende aber absolut sachlich-nachdenkliche Atmosphäre - auch seitens der Vortragenden auf dem Lauti kam kein polemischer Mißton auf.

Als erster Redner nach einer Zweimann-Musikgruppe, die palästinensische Weisen vortrugen, leitete ein Sprecher der Palästinensischen Gemeinde Berlin ein, sein Name ist mir leider entfallen. Danach war der "Star" der Kundgebung - nämlich Felicia Langer an der Reihe! Die israelische engagierte Menschenrechtsanwältin, der ihre fast 80 Jahre nicht anzusehen sind, signierte ihre vielen Bücher, die zum Verkauf ausgelegt waren und von denen ich zwei auswählte, mit Felicias persönlicher Widmung inklusive! Seit gestern abends verschlinge ich geradezu ihre Autobiographie "Zorn und Hoffnung". Eine starke Frau, eine große Persönlichkeit !!! - Als sie ans Rednermikro trat, gab's für die FotografInnen kein Halten. Sie schilderte dann sehr sehr nachdenklich machende Passagen vor allem aus ihrer Zeit als Menschenrechtsanwältin in Israel, wo sie sich als Fürsprecherin und Rechtsbeistand der geschundenen PalästinenserInnen einen Namen machte aber dabei viele bittere Enttäuschungen seitens ihrer israelischen Landsleute erleben mußte. Ihre Rede war keine polemische Anklage aber sie war kämpferisch - eben ein echter Felicia Langer-Vortrag - und wurde mit entsprechendem langen Beifall bedacht.

Nach ihr sprach Dr. Dieter Frielinghaus, dessen Rede ich leider nicht folgen konnte, weil ich mit einem Montagsdemo-Aktivisten eine intensive und sagen wir mal, ergebnisoffene Diskussion führte, die teilweise so lebhaft wurde, daß uns ZuhörerInnen zu Recht vorwurfsvoll baten, doch bitte leiser zu sein. Das war für mich dann willkommener Anlaß, den Disput zu unterbrechen und auch die Kundgebung zu verlassen. Es war mir mittlerweile auch viel zu heiß geworden und ich war völlig durchgeschwitzt, denn die Sonne brannte gnadenlos auf den Breitscheidplatz. Auf dem Weg zur U-Bahnstation Zoologischer Garten habe ich gerade noch mitbekommen, daß eine HipHop-Gruppe auf dem Lauti zugange war. In der U-Bahn fing ich sogleich zum Schmökern in Felicias Autobiographie "Zorn und Hoffnung" an, fast hätte ich das rechtzeitige Aussteigen vergessen. Von starken kämpferischen Frauen, die ein ereignisreiches Leben gemeistert haben bzw. noch immer meistern und auch noch lebensklug sind, lasse ich mich eben gerne fesseln!

bjk
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Felicia Langer signiert ihre Bücher














































































Dr. Dieter Frielinghaus




die HipHop-Gruppe



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 11.06.07, 03:57 von bjk]
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New PostErstellt: 05.06.07, 13:44  Betreff: Re: 40 Jahre israelische Besatzung in der Westbank - und die Welt sieht weiter zu!  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.jungewelt.de/2007/06-05/021.php



Springer siegte mit


Der schnelle Vormarsch der israelischen Panzer Anfang Juni 1967 wurde vom Siegesgeschrei der bundesdeutschen Medien begleitet. Am lautesten triumphierten die Blätter des Springer-Konzerns.

So beispielsweise am 10. Juni 1967 die Bild-Zeitung: »Die Soldaten der Israelis haben den Frieden gerettet. Durch ihren schnellen militärischen Vormarsch. Durch ihre überlegene Kampfkraft.

So schön der Traum ist von der Welt ohne Waffen – die Wirklichkeit ist anders.

De Gaulle, Adenauer und Strauß haben recht getan, als sie den Israelis moderne Waffen lieferten. Ohne diese Waffen gäbe es kein blühendes Israel mehr, sondern nur verbrannte Erde.

Mit hervorragenden russischen Waffen ausgerüstet, hätte Nasser vollendet, was Hitler begann: Das Volk der Juden wäre total vernichtet.

Zweieinhalb Millionen Israelis haben die Welt gelehrt, daß man sich in der Not zuerst auf sich selbst verlassen muß. Und nicht auf den großen Bruder.

Ob die Europäer das jemals begreifen werden? Oder ob viele von ihnen auch weiterhin die kommunistischen Friedenstauben streicheln und vor den kommunistischen Panzern und Raketen die Augen zukneifen?«

»Der militärische Sieg Israels darf nicht, wie schon einmal, durch faule Kompromisse in eine halbe Niederlage verfälscht werden«, forderte die Bild-Zeitung am 13. Juni 1967 – und machte sich damit zum Sprachrohr für die Annexion der besetzten Gebiete.

Am 16. Juni 1967 ließ Axel Cäsar Springer in der Bild-Zeitung Präventivkriegsbereitschaft anordnen: »Was geschieht, wenn ›unsere Araber‹ – Ulbrichts Volksarmee oder die Tschechen oder die Polen oder alle drei – die Bundesrepublik angreifen? (...) Sind unsere ›Starfighter‹ ebenso wie die israelischen ›Mi­rage‹-Bomber in der Lage, in einem begrenzten Krieg unseren Luftraum zu schützen und einen möglichen Gegner schon am Boden zu vernichten? (...) Freundschaft mit Amerika ja. Aber wir müssen uns auf uns selbst verlassen können.«

Springer, soviel steht fest, ist ganz bestimmt nicht daran schuld, daß Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger nicht am 17. Juni 1967 verkündete:

»Seit 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen.«






[editiert: 05.06.07, 13:45 von bjk]
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