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bjk

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New PostErstellt: 11.06.07, 00:29     Betreff: 40 Jahre israelische Besatzung in der Westbank - Kundgebung am 9. Juni in Berlin

40 Jahre israelische Besetzung der Westbank

Protest-Kundgebung am 9. Juni in Berlin



Aus Anlaß des 40. Jahrestages der völkerrechtswidrigen israelischen Besetzung der palästinensischen Westbank fanden gestern weltweit Kundgebungen statt. In Berlin hatten dazu die Palästinensische Gemeinde Berlin, Gruppen der Berliner Friedenskoordination, die AK-Nahost, die Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost, der Verein zur Solidarität von ArbeiterInnen und Jugendlichen (DIDEF), die Deutsche Sektion des Europäischen Friedensforums, die International Solidarity Movement Germany (ISM), Stop The Wall und andere aufgerufen. Als RednerInnen waren vor allem die israelische Menschenrechtsanwältin und Nobelpreisträgerin Felicia Langer, der Pfarrer im Ruhestand Dr. Dieter Frielinghaus und ein Vertreter der Palästinensischen Gemeinde Berlin angekündigt.

Die Kundgebung fand ab 14 Uhr auf dem Breitscheidplatz zu Füßen der Gedächtniskirche statt. Als ich gegen 14:20 Uhr bei sengender Hitze von deutlich über 30° auf dem Breitscheidplatz eintraf, war auf der Lauti-Bühne bereits eine Auftaktveranstaltung im Gange. Über hundert Kundgebungs-TeilnehmerInnen und viele PassantInnen lauschten den beiden Vortragenden (Foto 1 + 2), leider habe ich den Text der wechselseitigen Rezitationen (aus dem Alten Testament?) nicht mehr richtig mitbekommen.

AktivistInnen des AK-Nahost und der Jüdischen Stimme haben sich als schweigende Spalierreihe mit Plakaten und weißen, das Nahost-Drama thematisierenden Inschriften auf ihren schwarzen T-Shirts den Passantinnen aus Richtung Ku-Damm und Tauentzien präsentiert. Hinter ihnen machten viele Fotos und Texte auf Plakatständen zum Thema "Mauerbau" auf das Unrecht in Nahost aufmerksam. Sie wurden sehr interessiert vor allem von PassantInnen angeschaut. Die TeilnehmerInnen der Kundgebung, auch viele MitstreiterInnen von American Voices Abroad - Berlin fanden sich ein, waren übrigens erfreulicherweise bunt gemischt und nicht etwa PalästinenserInnen waren die Mehrheit, gerade mal 4 - 5 Nationalflaggen wurden - zumeist von Kindern und Jugendlichen - geschwenkt. Es gab auch keine Kampfparolen, es war eine eindrucksvolle, bewegende aber absolut sachlich-nachdenkliche Atmosphäre - auch seitens der Vortragenden auf dem Lauti kam kein polemischer Mißton auf.

Als erster Redner nach einer Zweimann-Musikgruppe, die palästinensische Weisen vortrugen, leitete ein Sprecher der Palästinensischen Gemeinde Berlin ein, sein Name ist mir leider entfallen. Danach war der "Star" der Kundgebung - nämlich Felicia Langer an der Reihe! Die israelische engagierte Menschenrechtsanwältin, der ihre fast 80 Jahre nicht anzusehen sind, signierte ihre vielen Bücher, die zum Verkauf ausgelegt waren und von denen ich zwei auswählte, mit Felicias persönlicher Widmung inklusive! Seit gestern abends verschlinge ich geradezu ihre Autobiographie "Zorn und Hoffnung". Eine starke Frau, eine große Persönlichkeit !!! - Als sie ans Rednermikro trat, gab's für die FotografInnen kein Halten. Sie schilderte dann sehr sehr nachdenklich machende Passagen vor allem aus ihrer Zeit als Menschenrechtsanwältin in Israel, wo sie sich als Fürsprecherin und Rechtsbeistand der geschundenen PalästinenserInnen einen Namen machte aber dabei viele bittere Enttäuschungen seitens ihrer israelischen Landsleute erleben mußte. Ihre Rede war keine polemische Anklage aber sie war kämpferisch - eben ein echter Felicia Langer-Vortrag - und wurde mit entsprechendem langen Beifall bedacht.

Nach ihr sprach Dr. Dieter Frielinghaus, dessen Rede ich leider nicht folgen konnte, weil ich mit einem Montagsdemo-Aktivisten eine intensive und sagen wir mal, ergebnisoffene Diskussion führte, die teilweise so lebhaft wurde, daß uns ZuhörerInnen zu Recht vorwurfsvoll baten, doch bitte leiser zu sein. Das war für mich dann willkommener Anlaß, den Disput zu unterbrechen und auch die Kundgebung zu verlassen. Es war mir mittlerweile auch viel zu heiß geworden und ich war völlig durchgeschwitzt, denn die Sonne brannte gnadenlos auf den Breitscheidplatz. Auf dem Weg zur U-Bahnstation Zoologischer Garten habe ich gerade noch mitbekommen, daß eine HipHop-Gruppe auf dem Lauti zugange war. In der U-Bahn fing ich sogleich zum Schmökern in Felicias Autobiographie "Zorn und Hoffnung" an, fast hätte ich das rechtzeitige Aussteigen vergessen. Von starken kämpferischen Frauen, die ein ereignisreiches Leben gemeistert haben bzw. noch immer meistern und auch noch lebensklug sind, lasse ich mich eben gerne fesseln!

bjk
ALG II-Unterschichtler























Felicia Langer signiert ihre Bücher














































































Dr. Dieter Frielinghaus




die HipHop-Gruppe



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 11.06.07, 03:57 von bjk]
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