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Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen will

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Gast
New PostErstellt: 28.05.04, 07:15  Betreff: Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen will  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk
    [b]In der Dunkelheit eines Kinosaales hört man eine Frauenstimme: „He! Nimm deine Hände weg! Nicht du! Du!“
    Dieser alte Witz illustriert die amerikanische Politik, wenn es sich um Atomwaffen im Nahen Osten handelt. „He, ihr da, der Irak, der Iran und Libyen macht Schluss damit! Nein, Israel, du nicht!“
oh mann, wie naiv muss man eigentlich sein ?

Kann es sein das die ganzen arabischen Länder sie so gerne Atomwaffen haben wollen (wollen sie überhaupt) deswegen keine haben dürfen, da es sich bei selbigen um bestenfalls wohlhabende bananenstaaten handelt ?

Sind das nicht die Länder die die USA mit Mühe überhaupt stabil halten können ?

Oder wo schon religiöse Eiferer an der Macht sind ?

Wer will diesem Ländern Atomwaffen geben ?

Hätten Länder wie Syrien, Lybien etc Atomwaffen dann wäre es längst zu einem Atomkrieg gekommen.

Also - diese Länder werden und dürfen keine Atomwaffen bekommen. Für den Fall das eines dieser Länder A-Waffen und dazugehörige Trägerraketen entwickelt, wird präventiv eingegriffen werden.

Übrigens lassen sich wenn man mal den gesichtspunkt der "Abrüstung" betrachtet, die Sprengköpfe an sich NICHT vernichten. Lediglich die Trägerraketen können vernichtet werden.
Das strahlende Erbe, welches zu diesem Zeitpunkt schon längst in der Lage ist, den gesamten Planeten vielfach zu zerstören bleibt uns und unseren Kindern erhalten.

Eine weitere Verbreitung sollte um jeden Preis verhindert werden.

Arma
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bjk

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New PostErstellt: 28.05.04, 02:03  Betreff:  Vanunus Interviewer in Jerusalem verhaftet - Kontaktsperre!  drucken  weiterempfehlen



kopiert aus: http://www.jungewelt.de/2004/05-28/008.php



Vor 18 Jahren Vanunu – jetzt sein Interviewer


Britischer Journalist Hounam in Jerusalem verhaftet. Gericht verhängt Nachrichtensperre


Bei der Festnahme des britische Journalisten Peter Hounam in einem Jerusalemer Hotel am Mittwoch abend spielten sich dramatische Szenen ab. Donatella Rovera von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International dazu: »Er wurde von fünf Sicherheitsleuten in Zivil begleitet, als er sich losreißen und zu meinem Tisch eilen konnte.« Der 60jährige Mann, der 1986 die sensationellen Enthüllungen des israelischen Atomexperten Mordechai Vanunu veröffentlicht hatte, sei »sehr aufgebracht« gewesen. In einem Auto sei Hounam abtransportiert worden. Bisher habe er keinen Anwalt kontaktieren dürfen, hieß es. Das zuständige Gericht in Jerusalem verhängte eine strikte Nachrichtensperre.

Daß der Reporter der Sunday Times allen Grund zur persönlichen Sorge haben muß, zeigt die Vorgeschichte. Vanunu, der gerade erst am 21. April dieses Jahres nach 18 Jahre hinter Gittern wegen »Verrats« unter Auflagen freigelassen worden war, hatte in den siebziger und achtziger Jahren als Techniker in der israelischen Atomanlage Dimona gearbeitet. Als er 1986 Houman in einem Exlusivinterview Informationen und Fotos zu seinem Arbeitsplatz zuspielte, sickerte erstmals durch, daß Israel allen Bekundungen zum Trotz über ein atomares Programm auch zur militärischen Nutzung der Kernkraft besaß. Experten errechneten, daß das Land mit bis zu 400 atomaren Sprengköpfen über eines der größten atomaren Waffenarsenale weltweit verfügte. Vanunu wurde nach dem Houman-Interview von London nach Rom gelockt, wo er im September 1986 vom israelischen Geheimdienst entführt und in einem Geheimprozeß verurteilt wurde.

Zur jetzigen Verschleppung des britischen Journalisten hieß es unbestätigten Pressemeldungen zufolge, daß Houman für den britischen Sender BBC an einer Dokumentation über Vanunu arbeitete. Er hielt sich dafür seit einem Monat in Israel auf. Andere Quellen berichteten, Houman und Vanunu hätten die Herausgabe eines Buches geplant. Dazu habe der Journalist den Atomwissenschaftler getroffen und angeblich auch interviewt. Dieses würde den Auflagen bei Vanunus Haftentlassung widersprechen: Demnach waren Kontakte zu Ausländern generell verboten. Allerdings drängt sich so oder so die Frage auf, welche weiteren hochbrisanten Informationen, die Vanunu kennt, der Staat Israel vor der Weltöffentlichkeit verheimlicht.

Vanunu selbst sprach von einer neuen Etappe in dem Krieg des israelischen Geheimdienstes gegen ihn und seine Anhänger. Die oppositionelle Abgeordnete Juli Tamir (Arbeitspartei) nannte die Festnahme des Journalisten »einen weiteren Schritt zur Beschränkung der Redefreiheit in Israel«.


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[editiert: 28.05.04, 02:04 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 08.05.04, 17:12  Betreff:  Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen will  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/zitat/Welcome.html


Ich bin euer Spion

Von Mordechai Vanunu

Ich bin der Angestellte, der Techniker, der Mechaniker, der Fahrer,
dem sie sagen: „Tu dies oder tu das!“
Sieh nicht nach rechts und nicht nach links,
und mustere den Botenjungen nicht so genau,
Schaue nicht auf die Maschine im Ganzen!
Du bist nur für diesen einen Bolzen zuständig,
Du bist nur für diesen Stempel zuständig.
Befasse dich nur mit der einen Sache –
Misch dich nicht in Dinge ein, die zu hoch für dich sind.
Denk nicht für uns! Mach weiter, mach einfach weiter!

Der große, weise Gedanke der Futuristen.
Da gibt es nichts, worüber man sich beunruhigen müsste.
Keine Angst. Alles funktioniert, alles klappt.
Unser kleiner Angestellter ist ein fleißiger Arbeiter.
Er ist ein einfacher Techniker. Er ist der kleine Kumpel.
Wie alle kleinen Angestellten, die Ohren haben, aber nichts hören
Und Augen, die nichts sehen.
Wir haben einen Kopf – die kleinen Kumpel aber nicht.

Antworte ihnen, denkt er bei sich selbst und zu sich selbst –
Der kleine Bürger.
Der Mann mit dem Kopf ist aber nicht klein.
Wer ist der Boss hier? Wer weiß, wohin die ganze Sache läuft?
Wo ist ihr Kopf? Ich hab’ nämlich auch einen Kopf.

Warum sehe ich die ganze Maschine? Warum sehe ich tatsächlich den Abgrund?
Hat der Zug denn einen Ingenieur?
Der Angestellte – der Fahrer – der Techniker – der Mechaniker hebt seinen Kopf hoch.
Er geht einen Schritt zurück – und sieht ein Monster vor sich.
Ungläubig reibt er sich die Augen und tatsächlich –
Es ist alles in Ordnung. Ich bin auch in Ordnung.
Trotzdem sehe ich tatsächlich ein Monster.

Ich bin ein Teil des Systems; ich unterzeichnete dieses Formular.
Doch erst jetzt lese ich den Text richtig.
Dieser Bolzen ist ja Teil einer Bombe. Dieser Bolzen bin ich.
Warum sah ich dies vorher nicht? Wie können die anderen mit dem Bolzen weiter arbeiten?
Wer weiß noch darum? Wer hat gesehen, wer gehört?
Der Kaiser ist tatsächlich nackt. Ich sah ihn. Warum ich?
Das passt nicht zu mir – es ist zu groß für mich.
Steh auf , schrei es heraus! Steh auf, sag es anderen!. Du kannst es.
Ich, der Bolzen, der Mechaniker, der Techniker?

Ja, du! Du bist der Geheimagent dieser Nation.
Du bist das Auge dieses Staates.
Spion – Agent, enthülle, was du gesehen hast!
Enthülle uns, was die Wissenden, die Klugen vor uns verstecken.
Auch wenn es dich nichts angeht – uns erwartet der Abgrund.
Ein Holocaust steht uns bevor.
Du und nur du sitzt am Steuer und siehst den Abgrund.

Mir bleibt keine andere Wahl. .Auch wenn ich nur ein kleiner Kerl, ein einzelner Bürger,
ein ganz gewöhnlicher Kumpel bin - ich werde meine Pflicht tun.
Ich habe die Stimme meines Gewissens gehört.
Es gibt für mich keinen Ausweg.
Es ist eine kleine Welt gegen Big Brother.
Hier steh ich zu deinen Diensten. Hier mache ich meinen Job.
Nimm es von mir! Komm und urteile!
Nimm mir die Last weg! Trag sie mit mir!
Setz meine Arbeit fort! Stopp den Zug!
Steigt aus! Der nächste Halt ist der nukleare Holocaust.
Das nächste Buch – die nächste Maschine? Nein, nichts.
So etwas gibt es dann nicht mehr.

Übersetzung: Ellen Rohlfs
Quelle: ZNet Deutschland 26.04.2004

Mehr über Mordechai Vanunu können Sie hier lesen:
Mordechai Vanunu - Ein unbeugsamer Friedenskämpfer. http://www.uni-kassel.de/fb10/frieden/themen/Atomwaffen/vanunu.






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[editiert: 08.05.04, 17:14 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 29.04.04, 01:47  Betreff:  Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen will  drucken  weiterempfehlen

auszugsweise zitiert aus: http://www.uri-avnery.de/magazin/artikel.php?artikel=165&type=2&menuid=4&topmenu=4&public=0d82ed9f31c88d64e925563434e723a9



Uri Avnery

Vanunu: Das schreckliche Geheimnis


Vanunu ist in der Lage, die enge Partnerschaft mit den USA bei der Entwicklung von Israels nuklearer Rüstungsindustrie aufzudecken. Vanunu scheint der riesigen Supermacht schweren Schaden zufügen zu können.


In der Dunkelheit eines Kinosaales hört man eine Frauenstimme: „He! Nimm deine Hände weg! Nicht du! Du!“
Dieser alte Witz illustriert die amerikanische Politik, wenn es sich um Atomwaffen im Nahen Osten handelt. „He, ihr da, der Irak, der Iran und Libyen macht Schluss damit! Nein, Israel, du nicht!“
Die Gefahr der Atomwaffen war der Hauptvorwand für den Einfall im Irak. Der Iran wird bedroht, um ihn zu zwingen, seine nukleare Aufrüstung zu stoppen. Libyen hat aufgegeben und ist dabei, seine nuklearen Installationen zu demontieren.
Und wie ist es mit Israel?

In der vergangenen Woche wurde klar, dass die Amerikaner bei der Schaffung von Israels „nuklearer Option“ volle Partner sind.
Wie wurde dies entlarvt? Mit der Hilfe von Mordechai Vanunu natürlich.
Während der Woche fand rund um den Gefangenen, der am Mittwoch entlassen wurde, ein Festival statt.

Das Sicherheitsestablishment hörte nicht auf, ihn zu schikanieren, selbst dann nicht, nachdem er 18 Jahre im Gefängnis saß, 11 davon in vollständiger Einzelhaft – eine Behandlung, die er nach der Entlassung als „grausam und barbarisch“ beschrieb. Nach seiner „Entlassung“ wurden ihm strenge Beschränkungen auferlegt. [...] All diese Beschränkungen beruhen auf Notstandsbestimmungen aus der britischen Kolonialzeit, die von den Führern der jüdischen Gemeinschaft damals „schlimmer als die Nazigesetze“ verurteilt wurden.

[...]

Man kann sich denken, dass er keine Geheimnisse mehr hat. Was kann ein Techniker nach 18 Jahren Gefängnis noch wissen, während der die Technologie sich mit Riesenschritten weiterentwickelte?
Doch nach und nach wird deutlich, wovor sich das Sicherheitsestablishment wirklich fürchtet.
Vanunu ist in der Lage, die enge Partnerschaft mit den USA bei der Entwicklung von Israels nuklearer Rüstungsindustrie aufzudecken.

Dies beunruhigt Washington so sehr, dass die im Außenministerium verantwortliche Person für „Waffenkontrolle“, der Unterstaatssekretär John Bolton, aus diesem Anlass höchst persönlich nach Israel kam. Vanunu scheint der riesigen Supermacht schweren Schaden zufügen zu können. Aber die Amerikaner wollen nicht so wie die Dame im dunklen Kinosaal erscheinen.
(Übrigens ist dieser Bolton ein leidenschaftlicher Unterstützer der zionistischen Neo-Konservativen, die eine zentrale Rolle im Bush-Theater spielen. Er widersetzt sich der Waffenkontrolle der USA und seiner Satellitenstaaten und wurde selbst gegen den Wunsch des Außenministers im Außenministerium angestellt).


[...]

[...]

Der Haufen „Sicherheitskorrespondenten“ und anderer Kommentatoren, die an den Eutern des Sicherheitsestablishments hängen, haben schon verbreitet, dass Vanunu „alle möglichen Dinge phantasiert“ - was mit der langen Einzelhaft zusammenhinge - er selbst aber sei davon überzeugt. Nun neige er dazu, „alle Arten von Märchen zu erfinden“. Das bedeutet wohl die amerikanische Verbindung.

Auf diesem Hintergrund kann man plötzlich all die scharfen Beschränkungen verstehen, die auf den ersten Blick absolut idiotisch aussehen. Die Amerikaner jedenfalls sind sehr beunruhigt. Die israelischen Sicherheitsdienste müssen nach ihrer Pfeife tanzen. Mit allen verfügbaren Mitteln muss verhindert werden, dass die Welt von den Lippen eines glaubwürdigen Zeugen vernimmt, dass die Amerikaner volle Partner beim Atomwaffenprogramm Israels sind, während sie behaupten, der Weltpolizist zu sein, der die Weiterverbreitung der Atomwaffen verhindert.
Und die Dame schrie: „ Nicht du! Du!“

(Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs, vom Verfasser autorisiert)


http://www.uri-avnery.de
erstellt am 24.04.2004






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[editiert: 29.04.04, 01:47 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 24.04.04, 04:17  Betreff:  Maariv-Leserabstimmung, ob Vanunu ermordet werden soll  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.heise.de/tp/deutsch/special/ost/17268/1.html




Die Freilassung des Atomspions Vanunu ist umstritten

Florian Rötzer 23.04.2004

Eine israelische Zeitung gab bei einer Umfrage nach dem Umgang mit ihm gar die Option an, ob er getötet werden sollte


Für die einen ist Mordechai Vanunu ein Held, für die anderen noch immer ein Verräter. Am Mittwoch wurde nach 18 Jahren Haft der israelische Atomspion unter großer Medienaufmerksamkeit aus dem Gefängnis entlassen und von einigen Hundert Unterstützern begrüßt. Kritiker jedoch buhten ihn aus. Vanunu, der als Atomtechniker in der Dimona-Anlage gearbeitet hatte, gab der Sunday Times Einblicke in das geheime und gut gehütete Atomwaffenprogramm Israels ( "Richtet den Blick auf Israels Atomwaffen"http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/17255/1.html ). Er wurde in Rom mittels einer Mossad-Agentin, die sich als amerikanische Touristin ausgab, in eine Falle gelockt und vom Mossad nach Israel entführt.

Obwohl das alles schon lange zurück liegt, ist das Atomwaffenprogramm noch immer höchst umstritten und gerade nach dem Irak-Krieg, der aufgrund nicht vorhandener Massenvernichtungswaffen geführt wurde, auch ein Hindernis für eine umfassende Friedenslösung in der Region. Für viele Israelis bleibt Vanunu ein Vaterlandsverräter, frei gelassen wurde er nur unter strengen Bedingungen. So darf er ein Jahr lang nicht das Land verlassen, nicht mit ausländischen Journalisten sprechen - und schon gar nicht über seine Arbeit in Diotima.

Begründet http://www.haaretz.com/hasen/spages/418985.html wird dieses Vorgehen dadurch, dass Vanunu noch immer Geheimnisse verraten könne. Er habe ein "phänomenales Gedächtnis", zudem hatte er im Gefängnis über 2.000 Briefe verschickt und 70 Notizblöcke vollgeschrieben, in einem beschreibt er seinen Arbeitsplatz und den Produktionsprozess in der Nuklearanlage. Alles hat die Polizei kurz vor seiner Entlassung beschlagnahmt, obgleich die Erinnerungen nicht mehr sehr aktuell sein dürften.

Verständlicherweise würde Vanunu, der zum Christentum übergetreten ist und sowohl den jüdischen als auch den muslimischen Glauben ablehnt, gerne Israel verlassen. Offenbar hat er sich bereits an Norwegen gewandt http://www.jpost.com/servlet/Satellite?pagename=JPost/JPArticle/ShowFull&cid=1082606040805 . Vanunu wurde von einem amerikanischen Ehepaar während seiner Gefangenschaft adoptiert, in der Hoffnung, ihm dadurch helfen zu können. Das Ehepaar hat nach Informationen http://www.maarivintl.com/index.cfm?fuseaction=article&articleID=6402 von Maariv bereits den US-Außenminister Powell um Mithilfe gebeten, um Vanunu in die USA ausreisen zu lassen. Das aber dürfte eher schwierig sein. Vanunu gilt vielen weiterhin als Vaterlandsverräter, die Würdigung, die er in vielen Medien erfahren hat, ist für manche Israelis eine Bestätigung für das irregeleitete Bild von Israel, das im Ausland herrscht.

In einem Kommentar http://www.jpost.com/servlet/Satellite?pagename=JPost/JPArticle/ShowFull&cid=1082606045635 der konservativen Jerusalem Post mokiert sich der Autor über den feierlichen Empfang eines freigelassenen "Ex-Verbrechers", der in den Medien auf der ganzen Welt wohlwollend behandelt wurde und für den ein Luxusappartement am Meer zur Verfügung steht. Man behandle Vanunu nicht als Ex-Häftling, sondern als Dissidenten. Und das zeige, wie Israel in der Welt wahrgenommen wird


...........................................................................................................

> Das alles ist verkehrt herum. In der Vorstellung eines Großteils des Westens ist der palästinensische Terrorismus eine Antwort auf den israelischen Militarismus, ist Jassir Arafat ein Demokrat und Ariel Scharon ein autoritärer Herrscher und wollen arabischen und muslmische Welten nur deswegen Massenvernichtungswaffen, um sich gegen Israel zu verteidigen. In diesem Klima der moralischen Verdrehung und der umgekehrten Kausalität kann ein Mann wie Vanunu für die Vernünftigen auf der ganzen Welt als Held erscheinen. <

...........................................................................................................

Dass Vanunu in seiner Heimat keineswegs als Held betrachtet wird, lässt sich aus einer Umfrage der Zeitung Maariv erkennen, die diese vor der Entlassung gestartet hat. Schon die Fragen selbst zeigen, wie die Haltung mancher sein dürfte:



Screenshot vom Google-Cache der Seite


Was sollte mit Vanunu geschehen?

° Er sollte im Gefängnis bleiben
° Er sollte außer Landes gelassen werden
° Er sollte getötet werden
° Weiß nicht


Nachdem Leser offenbar heftig gegen die Einbeziehung der Option seiner Ermordung protestiert hatten, weil dies als Aufruf zum Mord verstanden werden könne, ist die Umfrage heute von der Website entfernt worden. Knapp über 30 Prozent hatten (nach meiner Erinnerung) für die Ermordung gestimmt. Ersetzt wurde die Umfrage nun durch eine andere, harmlosere, die danach fragt, ob Vanunu ein Held oder ein Verräter ist. Ein Held ist er für 41%, ein Verräter für 59%.

Der Chefredakteur von Maariv wies http://www.maarivintl.com/index.cfm?fuseaction=article&articleID=6431 auf jeden Fall entschieden zurück, dass die Frage als Aufruf zur Gewalt verstanden werden sollte. Gefragt sei lediglich worden, was der Staat tun solle. Besser hätte die Frage gelautet, ob er hingerichtet werden sollte. Für die Wortwahl bittet er um Entschuldigung und plädiert dafür, Vanunu außer Landes gehen zu lassen und die Geschichte abzuschließen.

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Tja, Aufrufe zu Haß und Rache und - - - MORD
sind im modernen Israel offenbar noch immer fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens.

Wird der Chefredakteur der Maariv

nun wegen indirektem Aufruf und Anstiftung* zum Mord* angeklagt?


* (Auch wenn er diese makabre Frage später auf öffentlichen Druck hin zurückgenommen und als "mißverständlich" hingestellt hat.)


Kaum anzunehmen,

denn die israelische Regierung

wird wegen der von ihr befohlenen und durchgeführten Auftragsmorde

auch nicht angeklagt -

nicht einmal vor dem Internationalen Gerichtshof!



Blutige Flecken auf Israels "Demokratie"

oder sollte man besser von alttestamentarischer Theokratie sprechen?

bjk

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[editiert: 24.04.04, 04:42 von bjk]
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New PostErstellt: 23.04.04, 19:50  Betreff:  Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen will  drucken  weiterempfehlen



Für alle, die keine DSL-Internet-Verbindung haben aber trotzdem die von WoZi eingestellte URL

http://www.serve.com/vanunu/photos.html

lesen möchten (leider nur in Englisch):




VANUNU'S PHOTOS OF DIMONA - 1986

Mordechai Vanunu brought his camera to work in late 1985, shortly before leaving his eight-year stint as a technician at Israel's nuclear weapons factory at Dimona.



Acting on his conscience, he carefully took about 60 photos of the top-secret labs and unique production processes involved. When some of these photos were originally published in the London Sunday Times' exposé, they confirmed his eyewitness testimony about the extent of Israel's nuclear weapons program and revealed Israel to be one of the world's top nuclear powers. To this day, the Israeli government refuses international inspection of Dimona and continues to deny the existence of its nuclear arsenal.

While their publication resulted in Vanunu being locked away for an 18-year prison sentence, his photographs of Israel's nuclear weapons factory - a bold statement against nuclear secrecy and for the abolition of nuclear weapons - are here for all to see.


Looking inside a glove box for tooling nuclear materials


Looking from outside into a glove box


Control panel


Control panel


Control panel for lithium 6 production


Control panel


Workshop


Looking inside a glove box at lathe for turning precision shaped pieces of plutonium or other components.


Laboratory model of nuclear weapons core


Looking inside a glove box at models of bomb components or containers for nuclear materials


Outside of glove box


Plutonium separation plant control room


Shielded viewing portal for observing nuclear reactions


Production model of nuclear weapons core


Production model of nuclear weapons core



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Wo bleibt der Protest der Weltöffentlichkeit über die Atomwaffenproduktion Israels? Was ist mit der UNO und ihrer Atombehörde und welche Maßnahmen wird Herrn Baradei treffen?!

bjk

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[editiert: 23.04.04, 19:55 von bjk]
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New PostErstellt: 23.04.04, 18:53  Betreff:  Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen will  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.jungewelt.de/2004/04-23/004.php



23.04.2004

Horst Hoffmann

Ein unbeugsamer Friedenskämpfer

Der Lebensweg des am Mittwoch aus israelischer Haft entlassenen Atomtechnikers Mordechai Vanunu


Wegen »Spionage und Unterstützung des Feindes in Kriegszeiten« verurteilt, wurde am Mittwoch der 49jährige israelische Atomtechniker und Friedenskämpfer Mordechai Vanunu nach 18jähriger Haft aus dem Schikma-Gefängnis bei Aschkelon entlassen. Elf Jahre davon saß er streng isoliert in einer nur wenige Quadratmeter großen Einzelzelle. Sein Verbrechen bestand darin, die Wahrheit gesagt zu haben: Israel besitzt Kernwaffen! Eine Tatsache, die jedoch bis heute von offizieller Seite weder bestätigt noch bestritten wird. Vanunu arbeitete fast ein Jahrzehnt im Atomzentrum Dimona, in dem waffenfähiges Plutonium hergestellt wird. Nach seinen Enthüllungen wurde er vom israelischen Geheimdienst Mossad gesucht, gejagt, gekidnappt. Für seine Befreiung setzten sich internationale Organisationen und prominente Personen ein wie Amnesty International und der ehemalige USA-Präsident James Carter. Britische Parlamentarier schlugen ihn 1986 für den Friedensnobelpreis vor, die Right Livelihood Foundation verlieh ihm im Jahr darauf den Alternativen Nobelpreis.

Solidaritätsaktionen begleiten auch seine Freilassung, da ihm neues Unrecht droht. Vor wenigen Wochen beantragte Vanunu bei den Gefängnisbehörden einen Reisepaß, wollte er doch zunächst in die USA, um dort Geschichte zu lehren. Zu den staatlichen Repressionen und Restriktionen, die vorerst für ein Jahr gelten sollen, gehören Ausreiseverbot und Aufenthaltsbegrenzung. Er darf weder mit Journalisten sprechen noch eine ausländische Botschaft betreten. Wer Angst vor diesem aufrechten Mann hat und warum, macht seine Geschichte deutlich.

»Jetzt fühlen sie, daß ich in ihrer Macht bin und daß sie mich hier, in diesem ›demokratischen‹ Land quälen können.« Das schrieb Vanunu zu Beginn seiner mehr als 500tägigen Untersuchungshaft im Hochsicherheitstrakt des Aschkelon-Gefängnisses in einem Kassiber an die Londoner Zeitung Sunday Times. Das Gerichtsgebäude in Jerusalem glich damals einer Festung. Den Hintereingang überspannte bis zur Anfahrtsstelle des Spezialbusses eine Zeltplane. Durch einen völlig menschenleeren Korridor wurde der Angeklagte vor das Gericht geführt. Er mußte Handschellen und einen Motorradhelm tragen, der ihn unkenntlich machen sollte.

Doch zuvor, an einem trüben Dezembertag des Jahres 1986, war es dem Atomingenieur gelungen, seine Bewacher zu überlisten. Bevor sie ihm den Mund verschließen konnten, rief er bei der Ankunft den zahlreich versammelten Journalisten das Wort »Rom« zu, und hielt ihnen die Innenfläche seiner linken Hand entgegen. Den Sicherheitsbeamten gelang es nicht, den Arm Vanunus sofort herunterzureißen, ohne daß die Reporter zahlreich Fotos von dem Zwischenfall schossen. Auf einigen war deutlich zu lesen, was der Häftling mit einem Kugelschreiber auf seinen Handteller geschrieben hatte. Diese Botschaft enthüllte das Rätsel, wie Mordechai Vanunu von seinem letzten Wohnsitz London nach Tel Aviv gekommen war: »Ich wurde entführt in Rom, Italien, am 30. September 1986, Flug der British Airways BA 504.«

Für Vanunu waren die Folgen erniedrigend. Er wurde von diesem Zeitpunkt an mit einem über den Kopf gestülpten Sack dem Gericht vorgeführt und während seines Ganges vom Bus zum Verhandlungssaal heulten Sirenen, um jeden seiner Notrufe zu übertönen. Doch den Journalisten war es ein Leichtes, seine Angaben zu überprüfen und ihre Richtigkeit festzustellen. Die englische Luftverkehrsgesellschaft bestätigte, daß Mr. Mordechai Vanunu auf der Passagierliste des Fluges BA 504 am 30. September 1986 von London nach Rom stand. Mehr noch, dieser Gast hatte auch den Rückflug vom Tiber zur Themse gebucht, allerdings mit offenem Termin.


»Cindy«

Weitere Recherchen führten schließlich zur Rekonstruktion eines terroristischen Dramas, das sich zwischen Ende September und Anfang Oktober 1986 abspielte und jeden Polit-Thriller à la James Bond und John le Carré in den Schatten stellt.

»Motta«, wie Freunde den gutaussehenden und kräftigen 32jährigen Mordechai nannten, machte bei einem Spaziergang in der Londoner City eine für ihn zunächst erfreuliche Straßenbekanntschaft. »Cindy« hieß die bildhübsche blonde Amerikanerin, die nach eigener Darstellung auf Europatour Merry Old England Tribut zollte. Es war Liebe – oder genauer gesagt Triebe – auf den ersten Blick, die den leidenschaftlichen jungen Mann entflammten. Er war drei Wochen zuvor von Australien in die Metropole des Commonwealth gekommen, um hier seine Enthüllungen über die top secret gehaltene israelische Kernwaffenproduktion zu veröffentlichen. Wie die Sunday Times später ermittelte, war er dem englischen Geheimdienst von dessen australischer Schwesterorganisation avisiert worden.

»Motta« jedenfalls verfiel dem Sexappeal, den die graziöse und kapriziöse »Cindy« ausstrahlte. Darum wunderte er sich nicht, als sie ihm vorschlug, mit ihr nach Rom zu fliegen, wo sie im Appartment ihrer verreisten Schwester alle seine Wünsche erfüllen wollte. Hand in Hand flogen sie von Heathrow zum Leonardo-da-Vinci-Airport. Auf kürzestem Wege brachte ein Taxi das Paar in das ersehnte Nest, ein Haus am Rande der ewigen Stadt. Doch die angeblich sturmfreie Bude war bereits eingenommen und besetzt – von einem Sonderkommando des Mossad. Zwei der Agenten überwältigten Vanunu mit Äther und »Cindy« verpaßte ihm eine Injektion mit Betäubungsmittel.

Das ohnmächtige Opfer wurde in Ketten gelegt, in eine Transportkiste verpackt und auf einen unter israelischer Flagge fahrenden Apfelsinendampfer verladen. Ehe er wieder richtig zu sich kam, befand er sich bereits in Tel Aviv. Nach seinem bösen Erwachen erfuhr er, daß es sich bei »Cindy« um eine Geheimagentin des Mossad handelte. Später recherchierten Journalisten, daß ihr Klarname Cheryl Bentov lautet. Sie stammt aus der nordisraelischen Stadt Naunya und ist mit einem Major der Abwehr verheiratet. Heute lebt sie unter dem Namen Cheryl Goodman in den USA.


War Thatcher informiert?

Für die internationale Öffentlichkeit war Mordechai Vanunu spurlos verschwunden – bis Tel Aviv seine »Verhaftung« und den Beginn des Gerichtsverfahrens bekanntgab. Der Skandal, den dieser staatsterroristische Akt Israels auslöste, erfaßte auch andere Länder. Am 24. Dezember 1986 mußte Italiens Ministerpräsident Craxi eine Erklärung abgeben, daß sich die Behörden mit dem Fall befassen. Der mit der Untersuchung beauftragte Richter Demenico Sica ermittelte, daß gröbste Verletzungen des italienischen und des internationalen Rechtes vorlagen. Die Vorbereitung und Ausführung der gewaltsamen Entführung erfolgte auf dem Territorium Italiens. Bis heute blieb die Rolle des britischen Geheimdienstes in dieser Affäre im dunkeln. Die Londoner Financial Times vom 9. November 1986 schockierte die Öffentlichkeit Großbritanniens mit der Behauptung, der israelische Ministerpräsident Peres habe die Premierministerin Thatcher über »die bevorstehende Heimholung Vanunus telefonisch informiert«. Aus Downing Street kam umgehend ein Dementi.

Wer war dieser Mann, dessen Handlungen Regierungen und Geheimdiensten zu Verschwörung und Entführung Anlaß gaben? Mordechai Vanunu erblickte 1954 im marokkanischen Marrakesch als Kind einer strengreligiösen jüdischen Familie das Licht der Welt. Gemeinsam mit seinen sieben Geschwistern floh er 1963 vor antisemitischen Pogromen nach Israel, wo die Vanunus Unterkunft im Einwandererviertel südlich von Beer-Sheva fanden. Mordechai besuchte die jiddische Grundschule und ging später auf die Yeshiva, ein Seminar für angehende Gelehrte. Von 1971 bis 1973 leistete er seinen dreijährigen Militärdienst und wurde ehrenvoll als Feldwebel und Zugführer einer Pioniereinheit entlassen. Später mußte er als Reservist an der Aggression gegen den Libanon teilnehmen. Bereits während seiner Armeezeit setzte er die Kippa, die traditionelle Kopfbedeckung der strenggläubigen Juden ab.


Verlust der Illusionen

1974 nahm Vanunu ein Studium der Physik an der Universität von Tel Aviv auf. Aus wirtschaftlichen Gründen mußte er dieses jedoch abbrechen und erhielt zwei Jahre später im Kernforschungszentrum Dimona eine Spezialausbildung zum Atomingenieur. Auf diese Weise sozial abgesichert, begann er im Oktober 1979 an der Ben-Gurion-Universität in Beer-Sheva als Externer Philosophie und Geographie zu studieren und machte dort 1985 seinen Abschluß.

Während seiner Universitätsjahre nahmen Vanunus politische Aktivitäten zu. Er setzte sich für die Gleichberechtigung der Palästinenser und ihre Einbeziehung in Verhandlungen über die Errichtung eines unabhängigen und souveränen palästinensischen Staates ein. Er vertrat die Religionsfreiheit und eine strikte Trennung von Kirche und Staat. In diesen Auseinandersetzungen verlor er seine letzten Illusionen und verurteilte aus eigener Erfahrung die militärische Haltung Israels. Jede dieser Entscheidungen bot Grund genug, daß sich der Geheimdienst für ihn interessierte und ihn überwachte. Im November 1985 gehörte er zu 180 Mitarbeitern von Dimona, die entlassen wurden.

Auf der Suche nach neuen Arbeits- und Lebensmöglichkeiten reiste Vanunu im Januar 1986 über Fernost nach Australien. In Sydney schloß er Freundschaft mit dem anglikanischen Pfarrer Reverend John McKnight. Im Ergebnis langer Gespräche trat Mordechai zum Christentum über und verzichtete auf seine israelische Staatsbürgerschaft. Hier reifte auch nach dem Kontakt mit dem kolumbianischen Journalisten Oscar Guerrero der Entschluß, seine persönlichen und politischen Erfahrungen und Erkenntnisse über die Arbeit im Atomzentrum Dimona zu veröffentlichen. Zu diesem Zweck flog er im Sommer nach London, wo er in der Sunday Times einen Partner für sein Vorhaben fand.


Sensationelle Enthüllungen

Am Sonntag, den 5. Oktober 1986, erschienen seine Enthüllungen – zu einem Zeitpunkt, da er bereits vermißt wurde. Sie stellten eine Sensation ersten Ranges dar, wiesen sie doch in Wort und Bild eindeutig nach, daß Israel entgegen aller offiziellen Beteuerungen seit Jahren Kernwaffen verschiedener Kaliber herstellt, mit dem Rassistenregime in Pretoria kollaboriert und den sechsten Platz unter den Atomwaffenmächten einnimmt.

Die Chefredaktion der Sunday Times hatte einen Sonderstab aus ihren besten Mitarbeitern gebildet, der das von Vanunu zur Verfügung gestellte Material einschließlich achtzig heimlich geschossener Fotos, zu einer einzigartigen Story verarbeitete. Die Aufnahmen zeigen sowohl den Gesamtkomplex des Kernwaffenzentrums als auch Einzelheiten. Mit der goldglänzenden Reaktorkuppel und dem schornsteinähnlichen Luftfilteranlage erinnert es an ein Minarett. Kein Wunder, wenn die Anwohner des hermetisch abgeriegelten Geländes von der »Atom-Moschee« sprechen. Nach den Angaben Vanunus wurde eine Skizze der eigentlichen Atombombenfabrik angefertigt. Der Schnitt macht deutlich, daß sich nur zwei Stockwerke oberhalb des Geländes befinden: die Reaktorkuppel, die Luftfilteranlage, die Büroräume, die Kantine sowie die Bäder und Duschen. Sechs Etagen aber gehen tief in die Erde hinein: die Kontrollräume, die Produktionshallen, die Labors sowie die Abteilungen zur Herstellung von Teilen der Kernwaffen.

Die renommierte Sunday Times stellte sich hinter ihren Autor. Sie ließ alle seine Angaben und Fotos von Experten prüfen, zu denen solche Koryphäen gehörten wie der amerikanische Kernphysiker Professor Theodore Taylor, der an der Entwicklung der amerikanischen Wasserstoffbombe entscheidenden Anteil hatte und der britische Atomwissenschaftler Professor Frank Barnaby, langjähriger Direktor des Stockholmer Internationalen Friedensforschungsinstituts SIPRI, das jährlich den Stand der Kernwaffenentwicklung analysiert.


33 Tage Hungerstreik

Mordechai Vanunu, dessen Prozeß am 30. August 1987 begann, wurden die normalen Rechte eines Untersuchungsgefangenen verweigert. In völliger Einsamkeit mußte er rund um die Uhr starke Lichtbestrahlung und Fernsehbeobachtung erleiden. Jeglicher religiöser oder psychologischer Beistand war untersagt. Besuche von Familienangehörigen durfte er nur einmal in zwei Wochen für eine knappe halbe Stunde empfangen. Zweimal trat der Häftling in den Hungerstreik, um einmal nach 33 Tagen geringfügige Erleichterungen zu erzwingen.

Die offizielle israelische Presse stellte Vanunu als »Ungeheuer«, als »Subjekt der psychologischen Kriegsführung« dar, dessen »Hoch- und Landesverrat« auf seine »vollständige psychische Zerrüttung« zurückzuführen sei. Habgier und Sensationslust, kommunistische Verbindungen und antijüdische Gesinnung hätten ihn krankhaft motiviert.

Doch standhaft erklärte der Beschimpfte: »Ich war kein Agent irgendeiner Organisation. Ich wollte, daß der kleine Mann auf der Straße die Wahrheit erfährt. Ich tat es nicht für Geld, und ich erhielt kein Geld. Ich habe das meine getan, nun müssen andere auf meinem Weg folgen.«

Reverend McKnight, der Vanunu wohl persönlich am besten kennt, erklärte: »Zu dem Entschluß, die Wahrheit auszusagen, kam Mordechai durch die Bekanntschaft mit der Tätigkeit einer Gruppe von Friedenskämpfern. Die Politik Israels machte ihm Sorgen.«

Spontan entstanden Komitees zur Verteidigung und Befreiung Vanunus: in London eines, um vor allem ausgebürgerte Israelis zu mobilisieren, in Jerusalem ein weiteres, das Israelis und Palästinenser im Kampf gegen die Kernwaffen Tel Avivs vereint, in Washington eine Lobby besorgter Amerikaner, die für eine kernwaffenfreie Zone im Nahen und Mittleren Osten eintreten.


Verhinderte Nobelpreisnomination

Am 6. Juli 1987 wandten sich 36 Mitglieder des britischen Parlaments in einem Brief an das norwegische Nobelkomitee und nominierten Mr. Mordechai Vanunu aus Israel für den Friedensnobelpreis. Diesen ungewöhnlichen Vorschlag zugunsten eines Untersuchungsgefangenen begründeten die Ladies und Gentlemen von Unter- und Oberhaus folgendermaßen: »Die Drohung, Kernwaffen in verschiedenen Spannungsgebieten rund um die Welt zu verteilen, ist eine der größten Gefahren, denen die internationale Gemeinschaft gegenübersteht. Es zeugt von außerordentlicher Zivilcourage für einen einzelnen Bürger, wenn er in einer so empfindlichen Angelegenheit seiner eigenen Regierung entgegentritt. Mr. Vanunu hat dafür mit einer sehr harten Strafe bezahlen müssen.« Der Vorschlag der sehr ehrenwerten Damen und Herren aus dem Vereinigten Königreich wurde aus formalen Gründen vom Nobelkomitee in Oslo abgewiesen: Es sei zu spät eingegangen.

Eine politisch unabhängige Einrichtung trug dem Wunsch nach Ehrung Mordechai Vanunus Rechnung: die von dem schwedischen Publizisten Jakob von Uexküll gegründete Stiftung, die seit 1980 jährlich den Preis für richtige Lebensführung – The Right Livelihood Award – verleiht, der unter der inoffiziellen Bezeichnung Alternativer Nobelpreis weltbekannt ist. Gemeinsam mit Vanunu wurden ausgezeichnet: der norwegische Friedensforscher Johan Galtung, die amerikanische Bürgerrechtlerin Francis Moore-Lappé, der deutsche Kernphysiker Hans-Peter Dürr und die indische Chipko-Bewegung zur Wiederaufforstung des Subkontinents.


Von Robert Maxwell verraten

Erst viele Jahre später wurde bekannt, daß der oben erwähnte Oscar Guerrero die von Vanunu erhaltenen Informationen gleichzeitig dem Sunday Mirror anbot, dessen Herausgeber Robert Maxwell für den Mossad arbeitete. Der Verleger, der später unter ungeklärten Umständen ertrank, ließ Vanunu in seiner Zeitung auf der Titelseite als Lügner darstellen. Die Chefredaktion der Sunday Times wiederum beging den unverzeihlichen Fehler, ihre Erkenntnisse der israelischen Botschaft in London zur Stellungnahme vorzulegen. Ein von Premierminister Schimon Peres gebildeter Krisenstab erwog damals die Ermordung Vanunus. Die Experten gingen jedoch davon ab, weil sie der Meinung waren, daß das Wissen des Todeskandidaten längst dem britischen und amerikanischen Geheimdienst bekannt war.

Israel, das dem Atomwaffensperrvertrag nicht beitrat, kann von der Internationalen Energiebehörde nicht kontrolliert werden. Doch Experten des Jaffee Zentrums für strategische Studien in Tel Aviv geben an, daß Israel jährlich 40 Kilogramm Plutonium herstellen kann. Schätzungen gehen gegenwärtig von 400 bis 500 Nuklearwaffen aus, die mit Kampfflugzeugen und Unterseebooten, Mittelstreckenraketen und Marschflugkörpern Ziele erreichen können.



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bjk

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New PostErstellt: 23.04.04, 17:03  Betreff:  Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen will  drucken  weiterempfehlen

nachfolgendes Interview hat zwar nicht unmittelbar mit Vanunu zu tun aber wie ich finde, indirekt sehr wohl. Zeigt das Interview doch einmal mehr die innere Zerrissenheit des Staates Israel und die höchst umstrittenen regierungsamtlichen Interpretationen demokratischer Grund- und Menschenrechte.

Das tragische Schicksal des mutigen Einzelkämpfers für den Weltfrieden Vanunu ging gerade durch die Weltöffentlichkeit, wenn auch meistenteils mit "gebremsten Schaum", wie sehr vieles von den westlichen Medien eher verschämt berichtet wird, wenn skrupellose israelische Soldateska wieder mal Palästinenser, insbesondere Kinder ermordet, palästinensische Häuser und Olivenhaine niederwalzt, israelische Land- und Ressourcenräuber vor aufgebrachten Palästinensern "beschützt" und und und.

Dabei gibt es in Israel wie in Palästina viele Vanunu's, wenn auch in kleineren Dimensionen, und es gibt viele Organisationen, die Frieden und Gerechtigkeit für alle wollen, nicht nur für die militärisch Stärksten - aber auch nicht für die brutalen terroristischen Attentate, also den sharonschen Staatsterrorismus wie auch die schrecklichen Selbstmord-Attentate verzeifelter PalästinenserInnen auf Zivilisten. Beides ist zu verurteilen!

Neben der bekannten israelisch/palästinensischen Friedensorganisation Gush Shalom gibt es auch u. a. die "Rabbis for Human Rights", deren geschäftsführender Direktor sich wegen zivilen Ungehorsams demnächst vor einem israelischen Gericht verantworten muß.

Hier das ND-Interview kopiert aus http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=52081&IDC=2


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»Eine Kerze anzünden, wenn alles dunkel ist«

ND-Gespräch mit dem israelischen Friedens-Rabbiner Arik Ascherman


Er stellt sich Bulldozern in den Weg, wenn die Maschinen anrollen, um palästinensische Häuser einzureißen oder Olivenhaine abzuholzen: Rabbi Arik Ascherman, der Geschäftsführende Direktor der Friedensorganisation »Rabbis for Human Rights« (Rabbiner für Menschenrechte). Wegen einer derartigen Aktion zivilen Ungehorsams muss sich der streitbare Theologe derzeit mit zwei Mitangeklagten vor Gericht in Jerusalem verantworten. In einem Interview, das René Gralla für ND führte, erläutert der 44-jährige Rabbiner, verheiratet und Vater zweier Kinder, die Motive der rund 90 Mitglieder seiner Organisation. Die meisten sind übrigens aus westlichen Ländern nach Israel eingewandert, wie Ascherman selbst, der aus Erie im USA-Bundesstaat Pennsylvania stammt. Ascherman spricht auch über die Gefahr, dass sich die innenpolitische Lage in Israel verschärft, über ein mögliches Attentat auf PLO-Chef Arafat und über seine Hoffnungen auf Frieden.




ND: Rabbi Ascherman, Ihre Organisation kämpft gegen die systematische Zerstörung palästinensischer Häuser durch Israel. Diese Maßnahmen sind Teil der Siedlungspolitik, die eine Annexion palästinensischen Territoriums anstrebt. Jetzt hat USA-Präsident George W. Bush den Anschluss größerer Siedlungsblöcke an Israel gebilligt: Welche Folgen hat dieser Kurswechsel der USA für Ihr Engagement in den Palästinensergebieten?

Ascherman: Das muss sich erst herausstellen. Sofern die Vereinbarung zwischen George W. Bush und Ariel Scharon gleichzeitig auch eine veränderte amerikanische Haltung zum Bau der Mauer zwischen Israel und den Palästinensergebieten einschließt, wäre das ein Anlass zur Sorge. Bisher hat gerade der Einfluss der USA zu einigen Änderungen des Mauerverlaufs geführt. Falls Washington in dieser Frage keinen Druck mehr auf Jerusalem ausübt, würde das unsere Arbeit sehr erschweren.


ND: Die Exekution des Hamas-Gründers Scheich Ahmed Jassin durch Israel hatte Washington kritisiert. Trotzdem ließ Scharon jetzt Jassin-Nachfolger Abdul Asis Rantisi töten. Heißt das, dass die USA solche außergerichtlichen Hinrichtungen stillschweigend billigen, obwohl sie sich offiziell dagegen aussprechen?

Ascherman:
Das dürfte bereits länger der Fall sein. Schon vor dem jüngsten Bush-Scharon-Treffen hatte Washington gegenüber Jerusalem Nachsicht gezeigt. Die USA-Regierung, die mit ihrem so genannten Krieg gegen den Terror beschäftigt ist, tut sich eben schwer damit, die Art und Weise zu verurteilen, wie Israel seinen eigenen Krieg gegen den Terror führt.


ND: Wie beurteilen Sie als Rabbiner aus moral-theologischer Sicht diese Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren?

Ascherman: Die Thora stellt einen Grundsatz auf: Jedes Gesetz darf verletzt werden, um Menschenleben zu retten. Wenn Sie mir also eine menschliche Zeitbombe mit umgebundenem Sprenggürtel zeigen, und Sie müssen diese Person physisch ausschalten, weil es keine andere Möglichkeit gibt, den Attentäter zu stoppen, dann würde ich sagen, selbst wenn mir das persönlich widerstrebt: »In Ordnung, wir mussten das tun.« Zu beachten ist aber auch eine zweite Regel: Selbst wenn es darum geht, das eigene Leben zu retten, darf man keine Unschuldigen umbringen. Ich habe kein gesteigertes Mitgefühl für Rantisi oder Scheich Jassin; sie waren verantwortlich für den Mord an hunderten, wenn nicht tausenden Menschen. Aber es gab auch Fälle, dass die Armee unbeteiligte Passanten getroffen hat beim Versuch, eine dieser Hinrichtungen durchzuführen: Das macht mich wütender als die Tötung von Scheich Jassin oder von Rantisi.


ND: Ariel Scharon will auch die körperliche Unversehrtheit von PLO-Chef Arafat nicht mehr garantieren...

Ascherman: Die beste Lebensversicherung Arafats ist die Tatsache, dass Scharon ihn braucht: Wem sonst sollte man die Schuld geben an unseren Schwierigkeiten?


ND: Eine Liquidierung Arafats halten Sie für wenig wahrscheinlich?
Ich zweifele daran, dass es so weit kommt.

Ascherman: Sie und Ihre Gefährten stehen vor Gericht, weil Sie die Zerstörung zweier palästinensischer Häuser verhindern wollten. Sie hatten sich vor die Bulldozer gestellt: Was wirft man Ihnen vor?
»Behinderung von Polizeibeamten bei der Durchführung ihrer Amtspflichten« – mögliche Höchststrafe: drei Jahre Haft.


ND: Nach einer Anhörung im März ist die nächste Verhandlung auf den 21. September angesetzt worden. Rechnen Sie mit einer Verurteilung?

Ascherman: Tatsächlich befinden wir uns in einer prekären Verfahrenslage. Eigentlich wollten wir das Forum des Prozesses nutzen, um die illegale und unmoralische Politik der Hauszerstörungen anzuprangern. Diese Politik ist unfair und diskriminierend, weil sie zum Beispiel in den relevanten Zonen Jerusalems eine 70-Prozent-Mehrheit von Juden durchsetzen soll. Konsequenterweise verweigert man den Palästinensern Baugenehmigungen. Und wenn die Palästinenser trotzdem bauen, werden ihre Häuser abgerissen. Aber das Gericht will sich auf diese Auseinandersetzung nicht einlassen. Es will nur darüber verhandeln, ob wir mit unserer Aktion Ordnungsgesetze verletzt haben.


ND: Ihnen wird in Jerusalem der Prozess gemacht, weil Sie palästinensische Familien vor Obdachlosigkeit bewahren wollten. Bisher ist Israel stolz darauf gewesen, die einzige Demokratie im Nahen Osten zu sein: Sehen Sie dieses Modell in Gefahr?

Ascherman: Seit sieben Jahren kämpfen die »Rabbis für Menschenrechte« gegen die rechtswidrige Politik der Hauszerstörungen. Plötzlich werden wir juristisch verfolgt; wir fragen uns natürlich, ob das ein Versuch ist, uns zum Schweigen zu bringen.


ND: Haben Sie noch Friedenshoffnungen für das Heilige Land?

Ascherman: Da zitiere ich den Talmud: »Wenn alles dunkel ist, muss einer den Anfang machen und eine Kerze anzünden.«


Informationen zu den »Rabbis for Human Rights«: www.rhr.israel.net

(ND 23.04.04)


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Der Mut Aschermans und seiner Mitstreiter ist sehr hoch zu achten, zumal sie ja jederzeit persönliche Repressalien in Kauf nehemen müssen. Mit Aschermans Beurteilung der sharonschen Mordbefehle jedoch kann ich keinesfalls einverstanden sein, Liquidierung ohne ordentliches Gerichtsverfahren bleibt Mord! Für mich ist aber auch die reguläre Todesstrafe nur staatlich sanktionierter Mord! Immerhin verurteilt Ascherman wenigstens das "kollaterale" Umbringen zufällig anwesender Unschuldiger.

Demokratische Staaten wie Israel, die USA und andere, die entweder die Todesstrafe noch immer im Justiz-Repertoire haben oder gar befohlene präventive offene Auftragsmorde à la Israel oder versteckte à la us-amerikanischer CIA durchführen, müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, demokratische Grundrechte und Prinzipen gravierend zu mißachten und demzufolge eigentlich keine vollwertigen und schon gar keine vorbildlichen Demokratien zu sein, bestenfalls Demokratien zweiter und dritter Klasse! Kommt noch offener Rassismus hinzu, ist jegliche Legitimität auf Anspruch, eine demokratische Gesellschaftsordnung zu sein, verwirkt.

bjk

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[editiert: 23.04.04, 17:07 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 23.04.04, 03:52  Betreff: Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen will  drucken  weiterempfehlen

Danke, jetzt klappt's.

Gruß
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New PostErstellt: 23.04.04, 01:53  Betreff: Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen w  drucken  weiterempfehlen

http://www.netwerk.tv/index.jsp?p=items&r=netwerk&a=109800

ist die Seite.

Das Video geht bei mir. Man sollte aber mindestens ADSL mit 512 kbs Zugang haben. Etwas Geduld bis zum Start sollte man auch haben.

Der TV Sender ist morgens mit updates beschäftigt und kann so den Zugang zeitweise geschlossen haben.
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bjk

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New PostErstellt: 22.04.04, 21:26  Betreff: Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen will  drucken  weiterempfehlen

Hallo WoZi,

leider funktioniert der heute früh von Dir eingestellte Link nicht, es erscheint nur:

>> Verboden
Helaas, u heeft geen toegang tot dit bestand. <<

und wenn ich auf homepage klicke, sind auch nur die heutigen Ereignisse abzurufen, leider nix von Vanunu - kannst Du vielleicht hier einstellen, was auf dem Link in Sachen Vanunu zu lesen ist, eventuell sogar noch weitere Fotos? Denn morgen möchte ich hier und im PDS-Forum entsprechende Beiträge aufbereiten.

Gruß
bjk

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[editiert: 22.04.04, 21:27 von bjk]
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New PostErstellt: 22.04.04, 07:12  Betreff: Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen w  drucken  weiterempfehlen

bessere Qualität des NL-Videos aus deren Seiten, die frei weitergegeben werden dürfen:

http://cgi.omroep.nl/cgi-bin/streams?/tv/nos/netwerk/bb.20040419.asf?start=0:0:0&end=1:0:0
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