Erstellt: 22.04.04, 21:26 Betreff: Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen willdruckenweiterempfehlen
Hallo WoZi,
leider funktioniert der heute früh von Dir eingestellte Link nicht, es erscheint nur:
>> Verboden Helaas, u heeft geen toegang tot dit bestand. <<
und wenn ich auf homepage klicke, sind auch nur die heutigen Ereignisse abzurufen, leider nix von Vanunu - kannst Du vielleicht hier einstellen, was auf dem Link in Sachen Vanunu zu lesen ist, eventuell sogar noch weitere Fotos? Denn morgen möchte ich hier und im PDS-Forum entsprechende Beiträge aufbereiten.
Gruß bjk
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Macht Stimmzettel zu Denkzetteln! Bei Unschlüssigkeit nicht das "kleinere Übel" oder gar nicht wählen sondern ungültig wählen!
Erstellt: 21.04.04, 10:26 Betreff: Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen willdruckenweiterempfehlen
Wie ich gerade feststellen mußte, hat auch die PDS-Forums-Administration den kompletten Vanunu-Thread gelöscht!
Die PDS ist offensichtlich "angekommen", wie heute auch in der "junge Welt" zu lesen ist.
Entlarvend und beschämend für eine angeblich sozialistische Partei!
bjk
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Erstellt: 21.04.04, 10:05 Betreff: Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen willdruckenweiterempfehlen
Hallo WoZi,
danke für die Info aber wo kann man sonst noch nachlesen, daß Vanunu nach seiner heutigen Freilassung gemäß den Uralt-Gesetzen der britischen Kolonialzeit behandelt wird?
Im übrigen ist es höchst bemerkenswert und bezeichend, wie im CDU-Forum dieses Thema unterdrückt wurde. Aber fast noch beschämender finde ich, daß sogar im PDS-Forum außer Baba und mir dort niemand bis dato auch nur andeutungsweise Stellung bezieht, dafür aber zwei Threads, die sich mit dem Staatsterror der Scharon-Administration kritisch befaßt haben, kommentarlos gelöscht wurden. Hier die URL http://forum.pds-online.de/phpBB2/index.php die übrigens auch, wie viele andere interessante Links, unter "Bekanntmachungen der Administration" und dort unter "Webadressen und Links" zu finden ist.
Gruß bjk
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Erstellt: 21.04.04, 04:55 Betreff: Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen wdruckenweiterempfehlen
Im niederländischen Fernsehen gab es einen ausführlichen Bericht dazu. Ich will nur hinzufügen, dass Vanunu englische Adoptiveltern hat, die ihn regelmässig besuchen durften nach seiner Einzelhaft. Sie berichteten im niederländischen Fernsehen. Das stimmte nicht gerade zuversichtlich.
Vanunu wird übrigens nach seiner Freilassung nach früheren Regeln der englischen Kolonialzeit behandelt.
Ob das alles noch mit unserem Demokratieverständnis zu tun hat ?
Erstellt: 20.04.04, 16:31 Betreff: ai zu Vanunu-Israel verstößt wieder gegen Intern. Recht!druckenweiterempfehlen
PRESSEMITTEILUNGEN
Israel
ai: Keine Auflagen für Mordechai Vanunu nach Freilassung!
Ehemaliger Nukleartechniker wird am 21. April nach 18 Jahren Gefängnis entlassen/ ai fordert bedingungslose Freilassung / Hausarrest, Ausreiseverbot und Kontaktsperren drohen / Vanunu seit 1991 als gewaltloser politischer Gefangener von ai betreut
Berlin, 19. April 2004 - Der ehemalige Nukleartechniker Mordechai Vanunu muss ohne Auflagen und Bedingungen freigelassen werden. Dies hat amnesty international (ai) angesichts der bevorstehenden Entlassung des ehemaligen Nukleartechnikers gefordert. Vanunu wird am kommenden Mittwoch nach 18-jähriger Haft aus dem Gefängnis im israelischen Ashkelon entlassen. Äußerungen israelischer Regierungsbeamte deuten darauf hin, dass Vanunu nach seiner Entlassung ein Ausreiseverbot, Kontaktsperre und Hausarrest drohen, da er noch immer als Sicherheitsrisiko eingestuft wird.
"Diese Auflagen würden gegen internationale Menschenrechtsstandards verstoßen. Vanunu hat seine Strafe voll verbüßt und genießt als freier Mann das Recht auf volle Meinungs- und Bewegungsfreiheit", sagte Claudia Bergmann, Israel-Expertin von ai.
Vanunu arbeitete von 1976 bis 1985 im Nuklearforschungszentrum bei Dimona und hatte geheime Informationen über das israelische Atomprogramm an die Öffentlichkeit gegeben. Im September 1986 wurde Vanunu von Agenten des israelischen Geheimdiensts Mossad in Rom entführt und in einem geheimen Prozess zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt.
Einen Großteil der Zeit verbrachte Vanunu in Einzelhaft. ai betreut den 49-Jährigen seit 1991 als gewaltlosen politischen Gefangenen. Die Menschenrechtsorganisation hat seine lange Einzelhaft als grausame, unmenschliche und erniedrigende Behandlung gewertet. Diese verstößt gegen internationale Menschenrechtsstandards.
Nach elf Jahren Haft durfte Vanunu im März 1998 zum ersten Mal Kontakt mit Mithäftlingen aufnehmen. Doch auch danach verhängten die Behörden mehrfach erneut Isolationshaft gegen ihn. Die in Israel übliche Erlassung des letzten Drittels der Haftzeit wurde Vanunu mit dem Hinweis darauf verwehrt, dass er noch immer die israelische Sicherheit gefährde. Israel hat bis heute offiziell nicht zugegeben, Atomwaffen zu besitzen.
Für Nachfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an die ai-Pressestelle, Meike Zoega oder Dawid D. Bartelt, Tel. 030 - 420248-306, E-mail:
Erstellt: 20.04.04, 11:30 Betreff: Re: Mordechai Vanunu - der Mann, den Israel mundtot machen willdruckenweiterempfehlen
Israel ist die sechstgrößte Atommacht
Israel ist nicht einbezogen in die Abrüstungsverhandlungen, da es bis heute keine offizielle Verlautbarung gibt, daß es Atomwaffen herstellt und besitzt. 18 Jahre Gefängnis hat Mordechai Vanunu dafür bekommen, daß er das Schweigen durchbrochen und die Weltöffentlichkeit über das israelische Atomprogramm informiert hat.
Er hat das Menschenrecht auf Information für sich, das israelische Volk und die Menschen weltweit in Anspruch genommen, das zu erfüllen, was in der Abschlusserklärung des Frauengipfeltreffens COW (Coalition of Women) zur Atomfrage in Austin/Texas (USA) 1996 in Punkt 2 festgehalten wurde:
>> „ 2.Menschen, die in Gemeinwesen leben, die durch radioaktive Substanzen betroffen oder gar verseucht sind, haben das Recht, die Art und den Ursprungsort der Gefahr zu kennen. Die örtliche Behörde oder Selbstverwaltung für den Katastrophenplan muß über eine vollständige Dokumentation der Quellen der Radioaktivität und die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit verfügen." <<
bjk
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soll der israelische Philosoph und Physiker, Mordechai Vanunu, aus dem Gefängnis entlassen werden. Der Staat Israel sieht in ihm aber immer noch ein "Sicherheitsrisiko".
Er steht im Zentrum einer der brisantesten Polit-Affären Israels - wegen seiner Enthüllung des israelischen Atomwaffenpotentials 1986 wurde er unerbittlich verfolgt.
"Textilfabrik"
Der Sohn jüdisch-marokkanischer Einwanderer hatte neun Jahre als Techniker im geheimen Atomreaktor Dimona in der Negev-Wüste gearbeitet. Den hatte die israelische Regierung jahrelang als "Textilfabrik" ausgegeben.
Neben seiner Arbeit als Kontrolleur der Nachtschicht studiert Mordechai Philosophie und wird durch den Libanonkrieg und die israelische Besatzungspolitik politisiert. 1985 wird Vanunu mit 180 anderen entlassen und will im Ausland ein neues Leben anfangen. Im Gepäck hat er zwei Filmrollen mit heimlich im Hochsicherheitstrakt von Dimona gemachten Fotos.
Vor atomarer Drohung warnen
Nach einer Reise durch den Fernen Osten landet er in Sydney, wo er engen Kontakt zu einer anglikanischen Kirchengemeinde hat. Hier wird nach der Katastrophe von Tschernobyl intensiv über atomare Gefahren diskutiert. Vanunu entschließt sich, sein Wissen über Israels Atompotential öffentlich zu machen - um die Welt und die Bürger Israels vor der atomaren Bedrohung zu warnen. Die Zeitung "Sunday Times" holt ihn nach London, wo er lange intensiv befragt wird und seine Angaben von zahlreichen Experten überprüft werden. Doch noch bevor die spektakuläre Titelgeschichte erscheint, ist Vanunu spurlos verschwunden.
Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad hatte eine blonde Agentin auf ihn angesetzt, die ihn nach Rom lockt. Hier wird Vanunu überwältigt, betäubt und (in einer Kiste, Anm. bjk) nach Israel entführt. Der Artikel in der "Sunday Times" ist auch ohne den Kronzeugen eine Sensation: Erstmals erfährt die Welt durch einen Insider Einzelheiten über Israels streng geheimes Atomwaffenpotential.
100-200 Atombomben
Schon damals verfügte das kleine Land über 100-200 Atombomben. Sechs Wochen lang leugnet die israelische Regierung, etwas über Vanunus Verbleib zu wissen. Erst als es Vanunu gelingt, aus einem Polizeibus heraus seine Hand mit einer daraufgekritzelten Botschaft in die Kameras von Journalisten zu halten, erfährt die Welt, was mit ihm geschehen war.
Der Staatsfeind Nummer Eins
Der Prozess gegen den "Staatsfeind Nummer 1" wird hinter verschlossen Türen geführt - über das Kidnapping, eine Verletzung internationalen Rechts, darf nicht gesprochen werden. Obwohl die Verteidigung darzulegen versucht, dass Vanunu in gutem Glauben gehandelt habe und kein Spion sei, da er sich nicht an den Feind, sondern an die Presse gewandt und für seine Informationen kein Geld erhalten hat, wird er wegen Landesverrats und Spionage zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. 11 Jahre davon verbüßt er in Isolationshaft. Internationale Proteste nützen nichts, Anträge auf Berufung und Begnadigung werden abgelehnt.
Freiheit eingeschränkt
Am 21. April nun soll Vanunu freigelassen werden. Aber seine Freiheit wird weiterhin eingeschränkt bleiben: Er darf das Land weder verlassen noch sich dort frei bewegen. Er darf keinerlei Kontakt zu ausländischen Staatsbürgern aufnehmen und vor allem nicht mit ausländischen Journalisten sprechen. Noch immer will die sechstgrößte Atommacht der Welt keine öffentliche Diskussion ihres nuklearen Waffenarsenals.
Israel hat den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet, lässt keine internationalen Inspektionen zu. Der Reaktor in Dimona, mittlerweile 40 Jahre alt, ist weiter in Betrieb. Es besteht die Gefahr eines Reaktorunfalls, auch durch das Erdbeben-Risiko, die Behandlung des Atommülls ist ungeklärt und mindestens 100 Arbeiter erkrankten an Krebs. Die Freilassung Vanunus wird all dies wieder ins Licht der internationalen Öffentlichkeit rücken - auch ohne dass er sich selbst dazu äußert. Sein Wissen über Dimona dürfte ohnehin längst veraltet sein, schließlich hat er den Reaktor seit fast 20 Jahren nicht mehr betreten.
Ein normales Leben
Ende Februar war von ihm zu lesen: "Sie konnten mich nicht brechen, sie haben es nicht geschafft, mich in den Wahnsinn zu treiben. Wer sagt, ich hätte noch mehr Geheimnisse zu enthüllen, lügt. Alles, was ich weiß, wurde bereits veröffentlicht. Ich will nicht gegen den Staat kämpfen, sondern ein normales Leben als freier Mann führen - außerhalb Israels." Um das zu erreichen, hat er die Aufgabe seiner israelischen Staatsbürgerschaft beantragt. Dem dürfte allerdings nur stattgegeben werden, wenn ein anderes Land ihm die Staatsbürgerschaft gewährt.
Am 21. April werden Mordechai Vanunu vor dem Gefängnis in Ashkelon viele Unterstützer aus aller Welt und ein großes Medienaufgebot erwarten. Die Restriktionen, die die Behörden dem Mann auferlegen, der für seine Überzeugungen einen so hohen Preis gezahlt hat, werden Israels Ansehen in der internationalen Öffentlichkeit mehr schaden als nutzen.
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