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Baba Yaga
New PostErstellt: 25.05.04, 11:01     Betreff: Re: Berichtigung Ihrer Angaben-Israelische Botschaft Berlin

Um den Themenzusammenhang wieder herzustellen, kopiere ich zuerst Herrn Beckers letzten Beitrag in diesem Thread:


    Zitat: Ulrich Becker
    Wie sich im Augenblick der Ablauf des "Massakers" von Rafah darstellt, aus unterschiedlichen Quellen

    1) Die PA ruft zu einer Demonstration in Richtung Tel Sultan (Kampfgebiet) auf.
    2) Die Methode, mit Demos von Zivilisten Militärstellungen der Israelis zu überrennen, wurde von der Hisbollah ausgedacht und im Südlibanon erfolgreich erprobt. Das war einer der Gründe für den am Ende überstürzten Abzug der Israelis, weil sie kein Mittel dagegen hatten (ohne viele Zivilisten zu töten). In letzter Zeit häufen sich die Berichte, wonach die Hisbollah sehr intensiv berate. Einige neuere Kampfmethoden erinnern sehr stark an Methoden, die im Libanon erfolgreich waren. Letztlich sind auch die Selbstmordattentate ein Import von der Hisbollah.

    3) Israel wendet sich an die PA über das Verbindungsbüro und fordert sie auf, die Demo zu verhindern.
    4) Die Demo bewegt sich in Richtung Kampfzone.
    5) Die nähert sich einer Stelle, wo israelische Soldaten heimlich im Hinterhalt liegen, die von den restlichen Truppen abgetrennt werden könnten.

    6) Ein Kampfhubschrauber fliegt über den Demonstranten, jagt eine Rakete in ein Feld, etwa einen Kilometer entfernt, verschießt Hitzeballons, um die Demonstranten abzuschrecken und zu stoppen.

    7) Die Behauptung, dass die Demonstranten mit Raketen vom Helikopter aus beschossen wurden, wird von Israel strikt dementiert, bleibt aber Tenor in der Berichterstattung.

    8) Nächste unnütze Warnung: Maschinengewehrfeuer in Richtung eines leerstehenden Hauses vor den Demonstranten.
    9) Panzer erhält Befehl, vier Granaten in Richtung des Hauses zu schießen. Drei durchbrechen eine Mauer und explodieren im Innern. Die vierte, so die Theorie von Jessen in der Welt, schießt durch das entstandene Loch zur nächsten Mauer, durchbricht sie und explodiert deshalb auf der Straße, wo schon die Vorhut der Demo angelangt ist.

    10) Die Totenzahlen liegen erst bei 7, steigen auf 10 und dann plötzlich 28, wobei die hohen Zahlen angeblich aus Ramallah und nicht aus Rafah kommen. Arafat redet schon von einem "Rafahgrad". Offenbar wurde alle Toten, auch der Gefechte der letzten Tage, dem "Massaker" zugeschrieben. Die Totenzahlen gehen wieder runter auf 10 und bleiben dann bei 8 stehen.

    11) Zwei Kinder sind unter den Toten, am Freitag namentlich genannt und begraben. Namen und Alter der übrigen Toten werden immer noch nicht vermeldet. Israelis behaupten es seien Bewaffnete. Palästinenser behaupten es seien Zivilisten. Kofi Annan verurteilt das Massaker mit vielen Toten, darunter "vielen Frauen und Kindern". Von Frauen unter den Toten ist bisher aus keiner Quelle etwas bekannt geworden.

    12) Israel habe "Beweise", dass Bewaffnete unter den Demonstranten waren, die die Soldaten hätten gefährden können. Pal. dementieren.

    13) Israel versucht erst, jede Schuld abzuwenden, etwa indem es behauptet, da wäre eine von den Palästinensern gelegte Bombe explodiert, die Israelis treffen sollte.

    14) Nach vielen Stunden, klares Eingeständnis der eigenen Schuld, Äußerungen von "Tragödie", "Bedauern" usw.
    15) Nach erfolgreicher Verurteilung Israels in der UNO (ohne eine Untersuchung abzuwarten) verschiebt sich erstaunlich schnell das Schwergewicht palästinensischer Proteste weg von dem "Massaker" hin zu den zerstörten Häusern in Rafah.

    16) Die Zahlen über die zerstörten Häuser klaffen ebenso extrem auseinander wie beim "Massaker" die Zahl der Toten.
    17) Israel gesteht, bei der Aktion keinen einzigen Schmugglertunnel entdeckt zu haben. Zahlreiche Palästinenser wurden verhaftet. Viele Kämpfer wurden bei Gefechten getötet, darunter der Chef von einer der extremistischen Organisationen in Rafah.

    Meiner Vermutung nach kommt auch die bei uns genannte "Operation Regenbogen" von dem hebräischen Wort "keschet", was auch nur "Bogen" heissen kann.


Hallo, Herr Becker!

Ich habe Ihren Beitrag mit offiiziellen und inoffiziellen Meldungen und Nachrichten nochmals kopiert, um ihn einer amtlichen Veröffentlichung der Israelischen Botschaft in Berlin, vom 24.5.04 gegenüberzustellen!

Es ist ein Interview mit Generalstabschef Moshe Ya`alon und einer/m nicht genannten "BefragerIn des "ynet", welches die Israelische Botschaft "nur in Auszügen" wiedergibt und als "News-Letter" verschickte!
Bereits die Antwort auf die erste Frage, "war das notwendig?" ist nicht wiedergegeben.

Hier nun die Wiedergabe der Veröffentlichung:



Drei ein halb Jahre zerstörten wir Häuser, und jetzt plötzlich wachen alle auf“, Interview mit Generalstabschef Moshe Ya’alon (ynet, Auszug, 24.05.04)
_________________________________________________


Auszug aus einem ynet-Interview mit Generalstabschef Moshe Ya’alon während seines Rundgangs im Gazastreifen über den Einsatz der israelischen Armee in Rafah und die Auswirkungen der schrecklichen Bilder aus den Flüchtlingslagern:

Frage: Die israelische Armee wurde wegen der Häuserzerstörung in Rafah scharf kritisiert. Israel ist internationalem Druck ausgesetzt. War das notwendig?

Bei einem Einsatz im Herzen der Zivilbevölkerung muss man in Kauf nehmen, dass man den Menschen auch humanitäre Hilfe leisten muss. Das nehmen wir in Kauf, das begleitet uns als ein Teil der Aktion, ein Teil der Planung, Teil des Operationsbefehls. In jedem Regiment gibt es einen Vertreter der Kommandantur für Koordination und Kommunikation, in jedem Stadtteil gibt es eine Route, die für die An- und Abfahrt von Rettungswagen geöffnet ist, für die Lieferung von Wasser und Lebensmittel. In der Stadt selbst gibt es eine Route von Norden nach Süden, an welcher es eine Schranke gibt und dort kann alles hineingebracht werden.“

„Unser Problem ist nicht die Situation in dem Gebiet. Es gibt ein Problem mit den Lügen, die verbreitet werden. Leider sowohl durch die Palästinenser, als auch durch alle möglichen anderen Stellen, wie z.B. einen Vertreter der UNWRA dort, der von 1.650 Menschen erzählt, die ihre Häuser verloren haben. Sie haben ihre Häuser nicht verloren. Das sind 1.650 Menschen, die aus allen möglichen Häusern geflohen sind und sich nun an irgendeinem Ort gesammelt haben. Das ist logisch. Wenn es an der „Philadelphi-Route“ Feuergefechte gibt – und die gibt es schon das ganze Jahr – dann verlassen einige Menschen ihre Häuser. Natürlich gibt es eine solche Aktion, Menschen lassen ihre Häuser zurück. Wir haben bei dieser Aktion nicht die Häuser von 1.650 Menschen zerstört. Die letzte Zahl, von der ich weiß, lag bei 12 Häusern, seit Beginn der Operation.“

Frage: Soll das heißen, dass die Zahlen der UNO nicht stimmen? Die Bilder sind nicht echt?

„Ich sehe im Fernsehen Journalisten, die zerstörte Häuser zeigen, und zwar Bilder aus drei ein halb Jahren Krieg. Wo waren diese Journalisten vorher? Die Philadelphi-Route – früher reichten die Häuser bis an die Grenze heran. Dort grub man einen Tunnel von einem naheliegenden Haus an der Phildadelphi-Route bis hinüber zur ägyptischen Seite. Die Entfernung war dadurch extrem gering. Sie schossen aus diesen Häusern, um die Tunnel zu beschützen. In einem langen Prozess von Kämpfen , wurden die Häuser zerstört. Nicht wir haben das gewählt. Dies war die palästinensische Wahl.“

„Dies ist ein komplexes und problematisches Thema.
Was kann man machen, wenn sie ihre Häuser benutzen, um Tunnel zu graben, die Häuser als Feuerstellungen gegen unsere Soldaten nutzen, die gegen sie kämpfen. Solche Häuser werden durch den Kampf zerstört oder durch die Suche nach den Tunneln. Es wird ein solcher Lärm darum gemacht... man sollte all jene, die uns anklagen hierher bringen, damit sie sehen, was dort in Rafah geschieht. In den vergangenen drei ein halb Jahren wurden Dutzende Häuser zerstört, jetzt werden plötzlich alle wach. Wer ist daran Schuld?“


Frage: Minister der Regierung melden sich zu Wort, so der Justizminister Lapid, der sagt, dass die Zerstörung von Häusern „unmenschlich und nicht jüdisch“ sei und fügt hinzu, dass die alte Frau, die in Rafah in den Trümmern stöbert, ihn an seine Großmutter erinnert.

„Sehen Sie, handeln wir etwa nach eigener Einschätzung? Wir handeln im Auftrag der Regierung oder etwa nicht? Sollen sie doch diskutieren, sollen sie der Armee sagen, was zu tun ist. Ich handle auf Anweisung politischen Ranges und wir tun in diesem Zusammenhang unser Möglichstes, damit die Bevölkerung nicht leidet.“


Frage: In den letzten zwei Tagen haben wir gesehen, dass die Truppenstärke der Armee reduziert wurde. Wurde politischer Druck ausgeübt, um die Aktionen zu drosseln oder sie einzuschränken?

„Man muss ständig abwägen. Es gibt militärische Überlegungen, politische und humanitäre Überlegungen, sowie viele andere mehr. Die Aktionen derzeit dauern an und konzentrieren sich auf die Tunnel. Wenn es, um zu den Tunneln zu gelangen, notwendig wird, mehr Mittel einzusetzen, dann werden wir das tun. Alles richtet sich nach der Situation vor Ort. Zu Beginn der Kämpfe gab es heftigen Widerstand, auch mit Hilfe von leichten Waffen, RPG-Geschossen, Sprengsätzen, heftige Angriffe von palästinensischer Seite, die zu 40 Toten geführt haben. Mit der Zeit nahm der Widerstand ab, und heute braucht man, um in einen Tunnel zu gelangen, keine Brigade mehr aufzustellen. Man stellt ein Regiment auf, alles entsprechend der Situation vor Ort.“

Frage: Wo sind die Erfolge? Schließlich wurde noch keiner der Führer gefasst?

„Außer dem Hamasführer in der Region, der verletzt wurde. Für alle anderen wird der Tag kommen. Das zeigt auch wo sie sind, nicht an der Front, sondern sie verstecken sich... Der Hamas wollte schon vor Langem zu einem Vergeltungsschlag für die Tötung von Yassin und Rantisi ausholen. Es ist sicher, dass es zur Zeit RPG-Geschosse im Gazastreifen gibt, was früher nicht der Fall war. Und unsere Operation soll verhindern, dass sie auch noch Katjushas und weitere Kampfmittel hineinbringen, die im Osten des Sinai bereitstehen. All dies ist das Ergebnis iranischer Unterstützung.“ (ynet)
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Also, ich habe den Eindruck, dieser Militär-Stabs-Chef antwortet konfus, - aber das könnte vielleicht auch an einem "Zusammenschnitt" der Aussagen durch die veröffentlichenden Stellen liegen?

Die Antworten und Ausführungen drücken sich um die jeweils gezielt gestellten Fragen, offenbaren anderseits die völkerrechtswidrige, israelische Politik in den besetzten Gebieten, dessen Handlanger die Armee ist!
Deutlicher, als in diesem Interview, hätte dies nicht beschreiben und zum Ausdruck gebracht werden können.
Bedenkt man überdies, daß diese Statements gestern von der Israelischen Botschaft veröffentlicht wurden, um die eigenen Positionen im Ausland zu rechtfertigen, erkennt man deutlich, daß es auch den öffiziellen, amtlichen Institutionen sehr bewußt ist, welches Unrecht und welche Verbrechen die Aktion Regenbogen darstellt!

Baba Yaga


[editiert: 25.05.04, 11:16 von Baba Yaga]
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