Unter Einsatz ihres Lebens haben Hunderte Palästinenser in Gaza einen Luftangriff auf das Haus eines Extremisten verhindert: Nachbarn und Demonstranten verschanzten sich in dem Gebäude - die israelische Luftwaffe brach den Angriff daraufhin ab.
Gaza - Die Luftwaffe habe ursprünglich das Haus eines Mitglieds des radikalen Volkswiderstandskomitees im Flüchtlingslager Dschebalja im Gazastreifen bombardieren wollen, erklärte ein israelischer Militärsprecher. Um zivile Opfer zu vermeiden, habe das Militär die Familie des Extremisten 30 Minuten vor dem Angriff gewarnt.
Daraufhin versammelten sich Hunderte Nachbarn und Demonstranten auf dem Grundstück, um gegen den Angriff zu protestieren, wie palästinensische Augenzeugen berichteten. Viele von ihnen barrikadierten sich in dem Haus, einige kletterten auf das Dach. Sie streckten die Fäuste in den Nachthimmel und riefen: "Tod für Amerika und Tod für Israel."
Ein ranghohes Mitglied der regierenden Hamas führte die ungewöhnliche Protestaktion an, die auch live im palästinensischen Fernsehen übertragen wurde. [...]
Erstellt: 20.11.06, 14:58 Betreff: Re: UN-Sicherheitsrat und Internationalen Gerichtshof kuschen vor USraeldruckenweiterempfehlen
Paläsentinensische Wirklichkeit
Seit 2005 wird aufgrund eines Gesetzes palästinensischen Opfern eine Wiedergutmachung für Straftaten verweigert, die durch israelische Kräfte begangen werden.
____________________ Faschistische Regime spielen immer mit einer bestimmten Art von Propaganda. Weil sie die Dummen als Kanonenfutter für ihre Ziele brauchen, müssen sie ihre Botschaften in der Form einfacher Worte und emotionalisierender Muster kleiden, damit die unteren Anteile des Gehirns direkt adressiert werden.
Weg mit der Mauer in Palästina Europa und der Israel-Palästina-Konflikt Konferenz am Samstag, 18. November 2006 in Berlin
Erklärung der Organisatorinnen und Organisatoren der Konferenz
Engagierte Initiativen zum Israel-Palästina-Konflikt Boykott, Investitionsentzug, Sanktionen, und politische Aufklärung
Überall würde man sich über mögliche Sanktionen gegen Israel erregen, monierte Jeff Halper als ein Repräsentant der israelischen Friedensbewegung vor mehr als 200 ZuhöherInnen der Konferenz „Weg mit der Mauer in Palästina“. Doch wer merke auf, wenn Deutschland der Bürgermeisterin von Ramallah, Janet Michael, die Einreise zur Teilnahme an dieser Konferenz der Friedens- und Solidaritätsbewegung verweigert? Da mit der Person Michaels nicht nur sie selbst sondern zugleich ihr Volk boykottiert würde, forderte er ein starkes Zeichen des Protestes.
Janet Michael selbst drückte in ihrem Grußwort an den Kongress ihre „Verwunderung und ihr Unverständnis“ darüber aus, dass ein Land, von dem sie erwartet hätte, dass es sich für die Rechte eines unterdrückten Volkes einsetze, ihren fristgerechten Einreiseantrag erst ohne Begründung ablehne.
Die Organisatoren der Konferenz werten das „fünf vor Zwölf“ gemachte Angebot einer möglichen Visumerteilung für Frau Michael als politischen Taschenspielertrick, der zur Behauptung führen könne, die Einreise wäre möglich gewesen. Sie akzeptierten mit Bedauern Frau Michaels Reaktion, dieses politische Vorgehen nicht zu akzeptieren. Sie blieben bei ihrer Kritik, dass die Bundesregierung sich mit diesen Vorgängen nicht nur zum Erfüllungsgehilfen der Politik der US-Administration mache, sondern sich zugleich in Europa isoliere. Laut eigenen Erkundigungen würde kein wichtiges europäisches Land einer solchen Visumverweigerung entsprechen. In dieser Kenntnis verstärke die Einreiseablehnung nicht nur die Brüskierung der Bürgermeisterin Michael sondern stoße zugleich alle jene Kräfte des palästinensischen Volkes vor den Kopf, die sich um eine friedliche Konfliktlösung, Demokratisierung und Durchsetzung der Menschenrechte in der Region bemühen.
Angesichts der auf der Konferenz belegten engen Verzahnung der US-, europäischen und der deutschen Politik mit dem Israel-Palästina-Konflikt richtet sich die Entscheidung der deutschen Regierung zugleich gegen alle engagierten Bemühungen von Menschen in Deutschland, in diesem Konflikt mit zivilgesellschaftlichen Mitteln zu intervenieren.
Von der Konferenz ergeht deswegen ein Appell an die deutsche Öffentlichkeit, von der deutschen Regierung in Bezug auf den israelisch-palästinensischen Konflikt einen entschiedenen Politikwechsel hin zu einer neutralen, den Dialog fördernden und Verhärtungen aufweichenden Linie zu fordern. Dazu gehört auch die Förderung nachhaltigen zivilgesellschaftlichen Engagements in Deutschland und Europa hin zu einer Lösung dieses Konfliktes. Der „Koordinationskreis Stoppt die Mauer in Palästina“ wird die praktischen Fragen von Boykott, Investitionsentzug, Sanktionen und politischer Aufklärung in den kommenden Monaten intensiv angehen.
Bei wenigen Enthaltungen verabschiedeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz die im gesonderten Dokument beigefügte Erklärung.
Berlin, 18. November 2006 Koordinationskreis Stoppt die Mauer in Palästina im Namen der Organisatorinnen und Organisatoren der Konferenz
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Erklärung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und der Organisatorinnen und Organisatoren
Seit unserer ersten „Stop the wall“-Konferenz 2004 in Köln ist eine weitere schwerwiegende Eskalation der Lage in den besetzten palästinensischen Gebieten eingetreten. Der Bau von Mauern und „Trennungsbarrieren“ auf dem Territorium der Westbank ist trotz des Gutachtens des Weltgerichtshofs in Den Haag vom Juli 2004, das deren Völkerrechtswidrigkeit eindeutig feststellte, von der israelischen Regierung ungestört fortgesetzt worden. Auch die überwältigende Mehrheit der UN-Vollversammlung, die für die zügige Umsetzung dieses Rechtsgutachtens stimmte, konnte nicht bewirken, dass der Bau gestoppt wird. Die europäischen Regierungen haben ihren Einfluss gegen die Errichtung der Mauer in keiner Weise geltend gemacht, obwohl sie diesem UN-Votum selber zugestimmt haben! In Gaza wurden ungeachtet des einseitigen Abzugsbeschlusses der Regierung Israels und der vollzogenen Räumung der Siedlungen die Politik der Einsperrung perfektioniert und die Luftangriffe sowie gewaltsamen Anschläge der israelischen Armee weiter gesteigert. Beobachter vergleichen dieses Gebiet mit einem „Freiluftgefängnis“. Der Menschenrechtsberichterstatter der Vereinten Nationen, John Dugard, hat darauf hingewiesen, dass die israelischen Maßnahmen gegen die palästinensische Zivilbevölkerung eine permanente Verletzung der Genfer Konvention und der Menschenrechts-Charta der UN darstellen. Die von der EU mitgetragenen Sanktionen gegen die Palästinenser wegen der von ihnen demokratisch gewählten Hamas-Regierung haben das Elend in gravierender Weise zusätzlich verschärft. Die fortgesetzte politische, ökonomische und militärische Unterstützung der israelischen Besatzungspolitik durch die europäischen Staaten und die EU fördert einen permanenten Kriegszustand an einem weltpolitisch neuralgischen Punkt, einer Nahtstelle zwischen dem Westen und der arabisch-islamischen Welt. Statt die aus der Kolonialherrschaft und speziell in Deutschland aus dem Mord an den europäischen Juden erwachsene Verantwortung für den Frieden wahrzunehmen, macht die von den europäischen und US-amerikanischen Machteliten betriebene Politik der doppelten Standards und der Heuchelei jeden Schritt zu einem vernünftigen Interessenausgleich in der Region zunichte. Indem sie das militaristische Konzept des „Kriegs gegen den Terror“ auch auf diesen Konflikt anwenden und mit israelischen Politikern kooperieren, die ohne Rücksicht auf das System der Völker- und Menschenrechte eine Politik der Zerstörung und Gewalt ausüben, heizen sie einen Brandherd weiter an.
Wenn Regierungen versagen, ist es Aufgabe der Bürger, nicht nur darauf hinzuweisen, sondern auch aktiv einzugreifen. Als Kampagne gegen den Mauerbau werden wir weiter – die deutsche Öffentlichkeit über das mit dem Mauerbau und der Besatzung verbundene Unrecht informieren. – auf deutsche und EU-Instanzen solange einwirken, bis Waffenexporte in die Krisenregion Nahost völlig eingestellt und Handelsbeziehungen daraufhin überprüft werden, inwieweit sie mit dem Menschen- und Völkerrecht vereinbar sind. Die gewählte palästinensische Selbstverwaltung muss als Partner für Dialog und Zusammenarbeit akzeptiert werden, die strangulierenden Sanktionen gegen die palästinensische Bevölkerung müssen sofort beendet werden. – gewaltlose Kampagnen israelischer und palästinensischer Aktivistinnen und Aktivisten gegen die Errichtung des „Trennungszauns“ unterstützen. Dazu gehört insbesondere, dass wir den Aufruf der palästinensischen Zivilgesellschaft zu „Boykott, Investitionsentzug und Sanktionen“ gegen die israelische Besatzungspolitik aufgreifen werden, und sowohl mit unseren palästinensischen als auch mit den israelischen Partnern und Freunden sowie in der deutschen Friedens- und Solidaritätsbewegung eine intensive Debatte darüber führen wollen, wie diese Kampagne, die an den Erfahrungen der Anti-Apartheid-Bewegung zu Südafrika anknüpft, in Deutschland sinnvoll umgesetzt werden kann.
Die Elemente für eine politische Lösung, für ein gleichberechtigtes und friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern, Juden, Arabern, Muslimen und Christen sind längst entwickelt. Staatliche Selbstbestimmung in international garantierten und wechselseitig anerkannten Grenzen ist ein Teil solcher Konzepte. Was fehlt, sind nicht die Ideen für nachhaltigen Frieden im Nahen Osten, sondern der politische Wille gerade auch der westlichen Regierungen. Dem wollen wir mit einer breiten Bürgerbewegung auf die Sprünge helfen, und damit auch in Deutschland selbst Mauern zwischen den Menschen verhindern und einreißen.
Berlin, 18. November 2006 Koordinationskreis Stoppt die Mauer in Palästina im Namen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und der Organisatorinnen und Organisatoren der Konferenz
Erstellt: 29.12.06, 09:16 Betreff: israelische Staatsterroristen ermordeten in 2006 über 660 PalästinenserInnendruckenweiterempfehlen
darunter 141 Kinder! Über 9.075 Palästinenser, darunter 345 Kinder, sind als politische Gefangene in israelischen Knästen weggesperrt. Davon werden 738 Gefangene völkerrechtswidrig ohne Anklage festgehalten! Israelische Staatsterroristen haben für 2007 weitere gezielte Morde angekündigt.
Nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation B'Tselem sind im zu Ende gehenden Jahr im israelisch-palästinensischen Konflikt insgesamt 683 Menschen getötet worden. Mit 660 Toten waren die weitaus meisten Opfer Palästinenser, die von israelischen Soldaten in Israel, dem Westjordanland oder dem Gazastreifen getötet wurden, darunter auch 141 Minderjährige.
Sechs israelische Zivilisten wurden Opfer der Gewalt militanter Palästinenser, darunter ein Minderjähriger, heißt es in der Jahresstatistik, die B'Tselem am Donnerstag in Jerusalem vorstellte. Insgesamt habe sich die Menschenrechtslage 2006 in den Palästinensergebieten deutlich verschlechtert.
Von den 660 getöteten Palästinensern waren den Angaben zufolge 322 zum Zeitpunkt ihres Todes nicht an Kampfhandlungen beteiligt. Weitere 22 seien Opfer gezielter Tötungen durch die israelische Armee gewesen. Allein seit der Verschleppung des israelischen Soldaten Gilad Shalit Ende Juni durch militante Palästinenser seien bei Militäraktionen im Gazastreifen 405 Palästinenser getötet worden.
Wie B'Tselem weiter mitteilte, habe die Armee vom 1. Januar bis zum 27. Dezember dieses Jahres 292 palästinensische Häuser, in denen über 1700 Menschen lebten, zerstört, davon allein 279 im Gazastreifen. In rund 80 Fällen seien die Bewohner zuvor gewarnt worden. Als Grund für die Zerstörung der Häuser gibt die Armee zumeist ihre angebliche Nutzung als Waffenlager oder Produktionsstätte für Waffen an. Außerdem seien in Ost-Jerusalem 42 palästinensische Häuser zerstört worden, die ohne Genehmigung errichtet worden waren.
Bis November befanden sich dem Bericht zufolge 9.075 Palästinenser in israelischer Haft, unter ihnen auch 345 Minderjährige. 738 Gefangene würden ohne Anklage festgehalten, berichtete B'Tselem.
von Gideon Levy Ha'aretz / ZNet Deutschland 16.12.2006
Was mag jetzt durch den Kopf des Soldaten gehen, der eine durchgeladene Waffe auf einen Jungen gerichtet und ihn erschossen hat? Was mag er gedacht haben, als er auf seinen Kopf zielte? Wird er überhaupt noch an sein Opfer denken? Warum wird überhaupt scharfe Munition gegen Kinder angewandt, selbst wenn sie Steine gegen schwer gepanzerte Militärfahrzeuge werfen? Haben Soldaten keine anderen Mittel zur Strafe? Und wie ist es mit der Entscheidung des Sicherheitskabinetts, in der Westbank für mehr Ruhe zu sorgen?
Am 3.Dezember entschied das Sicherheitskabinett, dass Verhaftungen nur noch mit Genehmigung des GOC-Zentralkommandos ausgeführt werden dürfen.. Aber anscheinend gibt es keine besonderen Genehmigungen für das gezielte Töten eines Jungen. Es genügt, aus dem Jeep zu klettern, zu zielen und zu schießen. Wie wir wissen, sind die IDF auch gegen eine Feuerpause auf der Westbank.
Jamil Jabaji, 14 Jahre alt, der „Pferdejunge“ aus dem Askar-Flüchtlingslager bei Nablus hatte Steine gegen ein gepanzertes IDF Fahrzeug geworfen, das auf dem Weg ins Flüchtlingslager war. Das Fahrzeug bewegte sich – nach den Zeugenaussagen der Kinder - langsam und hielt immer wieder einmal an, was für die Kinder wie eine Provokation aussah, um sie näher herankommen zu lassen. Dann hielt es an, zwei Soldaten stiegen aus und zielten mit ihrer Waffe auf sie. Kein Tränengas, nicht einmal Gummi-ummantelte Kugeln. Es wurde kaltblütig scharf geschossen. Das ist eine Todesstrafe fürs Steine werfen.
Jamil liebte Pferde, spielte in einer Theatergruppe im örtlichen Gemeindezentrum mit, nahm am Karateunterricht teil, war der Tormann in der Kinderfußballgruppe im Lager und ein Mitglied bei den Pfadfindern. Er war der größte unter den Jungen, die auf einem Felsen standen und Steine gegen das Jeep unten auf der Straße warfen. Vielleicht war es seine Größe, der er seinen Tod „verdankt“. Vielleicht lag es daran, dass der Soldat speziell auf seinen Kopf zielte. Die eine Kugel, die seine Stirne traf, verursachte den sofortigen Tod.
Am nächsten Tag errichteten die Kinder am Rande des Olivenhains für Jamil ein Denkmal: einen kleinen Hügel aus Steinen, Blumenkränzen mit einem Foto in der Mitte. Das war nicht weit von der Pferdefarm, wo seine geliebte Stute Musahar im Stall steht.. Jamal ist der 3. Junge, der hier in den letzten Jahren zwischen Askar und der Siedlung Elon Moreh getötet wurde. Diese jüdische Siedlung beherrscht die ganze Gegend.
Die schmalen Gassen im neuen Askar-Lager sind nun mit Fotos des getöteten Jungen versehen. Es ist kalt im Haus der Jabajis. Die Großmutter Askiya liegt in Decken eingehüllt auf ihrem eisernen Bett und starrt auf das Photo ihres jüngsten Enkels, das gegenüber an der Wand befestigt ist, umgeben von einem Blumenkranz. Sie ist 78 und wurde in Lod geboren. Jamil war das verwöhnte jüngste Kind der Familie.
Der Vater hatte den größten Teil seines Lebens in der Wurstfabrik von Bnei Brak gearbeitet: jetzt ist er mit seinem Sohn Hamis, 19, der eine seltene unheilbare Krankheit hat, nach Jordanien gefahren. Er kann es sich nicht leisten, zur Trauerzeit nach Hause zu kommen. Wafiya, die trauernde Mutter, klagt und wirft wütend Jamils Schulranzen auf den Boden. „Sie haben nichts gesagt, dass er „gesucht“ wird“, sagte sie.
Ein Junge, Mohammed,14, betritt die Wohnung. Er steht wie unter Schock: „Ich kann es noch nicht glauben, dass er nicht mehr lebt,“ murmelt er vor sich hin. Er war Jamils bester Freund. … Wir verlassen das Haus und folgen Jamils letztem Gang und gehen zur Ranch, wo Jamil jeden Tag seine Stute gefüttert und gestriegelt hatte. An diesem Sonntag war er auch dort gewesen, bis er und etwa 10 andere Kinder bemerkten, dass ein Jeep von Elon Moreh sich näherte. Sie eilten in den nahen Olivenhain, unterhalb dessen die Straße nach Nablus führt. Von der Ranch laufen auch wir durch den Olivenhain mit zwei der Jungen, die auch dabei waren und Steine auf die Straße hinunterwarfen, die etwa 10 Meter tiefer liegt.
Die Kinder erzählten, wie sie zum Felsenvorsprung liefen, und auf den Jeep Steine warfen. Sie sagten, dass er sehr langsam fuhr und alle paar Meter angehalten hatte. Sie sind davon überzeugt, dass er sie herausfordern wollte, um noch mehr Steine zu werfen und noch näher zu kommen. Die Kinder fielen in diese Falle. Sie verteilten sich auf dem Felsen und Jamil stand in der Mitte. Zwei Soldaten stiegen aus, zielten mit ihrer Waffe und schossen vier Kugeln ab. Jamil wurde in den Kopf getroffen und stürzte. Die anderen rannten panisch um ihr Leben. Nur zwei blieben zurück und versuchten Jamil wegzuziehen, Aber er war zu schwer für sie. Sie konnten ihn nicht wegtragen. Dann kam ein Mann, der am nächsten wohnte, zu dieser Szene und half ihnen, Jamil wegzutragen. Mit einem Taxi wurde er ins Rafidia-Krankenhaus nach Nablus gebracht, wo man ihn für tot erklärte.
„Warum habt ihr Steine geworfen?“ fragte ich die beiden Kinder vom Askarflüchtlingslager. „Ach, es ist ein Spiel“. Seitdem trauen sie sich nicht mehr hierher. Nicht weit von hier war ein anderer Junge Oday, 14, getötet worden und da drüben Bashar, 13. Beide waren im Olivenhain getötet worden ….
Im Gemeindezentrum des Lagers erklärte gerade eine junge Schwedin, wo Afrika auf der Landkarte liegt. Auch hier hing ein Foto von Jamil. Der Leiter des Zentrums sagte, Jamil habe an fast allen Aktivitäten des Zentrums teilgenommen, aber ganz besonders an der Theatergruppe…. „Wir hoffen, die Armee kommt nicht noch einmal nach Askar. Man kann die Kinder so schwer am Steine werfen hindern. Wir sind doch keine Armeebasis. Und der Olivenhain ist der einzige Ort, wo die Kinder frische Luft schnappen können“.
„Die Israelis sagen nicht, sie hätten einen Jungen getötet, sie sagen, sie haben jemanden getötet, der das Leben der Soldaten in Gefahr gebracht habe. Aber welches Kind bringt einen Soldaten in Gefahr? Manchmal sagen sie, der Junge sei bewaffnet gewesen – aber welches Kind kann ein Gewehr tragen? Mit welchem Vorwand kommen sie überhaupt hierher? Wenn sie ihr Land verteidigen wollen, sollen sie nicht nach Askar kommen. Hier kann man Tel Aviv nicht verteidigen. Askar gefährdet Tel Aviv nicht“, sagte der Leiter des Zentrums.
Die Antwort des Militärsprechers: „Auf Befehl des Militäranwalts, wird eine Untersuchung des Falles und der Umstände vorgenommen ….“
GAZA-STREIFEN * Menschliche Schatten streunen durch Ruinen
Etwa 1,4 Millionen Menschen - zumeist Kinder - leben zusammengepfercht in einer der am dichtesten bewohnten Regionen der Erde, sie leben ohne Bewegungsfreiheit, ohne Spielplätze, ohne einen Ort, um sich zu verbergen und Schutz zu finden", schrieben im Oktober 2006 der damalige schwedische Außenminister Jan Eliasson und der ranghohe UN-Beamte Jan Egeland für den Pariser Figaro. Sie schilderten Menschen im Käfig, die weder vom Land noch vom Meer noch aus der Luft zu erreichen sind. Die nicht regelmäßig mit Strom versorgt werden und nur wenig Wasser haben, gequält sind von Hunger, Krankheit und den Angriffen israelischer Flugzeuge.
Eliassons und Egelands Artikel war einer von vielen Versuchen, das Schweigen in Europa zu brechen, das sich in einer gehorsamen Allianz mit den USA und Israel darum bemüht, das demokratische Votum, mit dem vor genau einem Jahr, am 25. Januar 2006, die Hamas die Wahlen gewann, zu ignorieren und rückgängig zu machen.
Als ich das letzte Mal in Gaza-Stadt war, zeigte mir Doktor Khalid Dahlan, ein Psychiater, die Ergebnisse einer bemerkenswerten Untersuchung. "Die Statistik, die ich persönlich unerträglich finde", erklärte er mir, "besagt, dass 99,4 Prozent der Kinder, die wir befragt und beobachtet haben, an Traumata leiden. Welchen Erlebnissen waren sie ausgesetzt? Das Haus wurde bombardiert - 99,2 Prozent, es gab einen Tränengasangriff - 97 Prozent, sie waren Augenzeugen eines Schusswechsels - 96,6 Prozent. Fast ein Viertel der Kinder sah, wie Familienmitglieder verletzt oder getötet wurden." Doktor Dahlan lud mich ein, an einer Sitzung mit Patienten aus seiner Klinik teilzunehmen. Es waren etwa 30 Kinder, die er versammelte. Er gab ihnen Stift und Papier und bat sie, etwas zu malen. Es entstanden Bilder mit erschütternden Vorgängen - Begräbnisse von Angehörigen, Frauen, die in Tränen aufgelöst waren, Kinder die Schutz suchten, wenn Bomben fielen.
Es gibt in Israel einen bekannten Historiker und zwei namhafte Journalisten, die sich vor dieser Wahrheit nicht verschließen. Sie werden Verräter genannt. Der Historiker Ilan Pappe dokumentiert, dass die genozidale Politik aus keinem Vakuum kommt, sondern Teil einer zionistischen, historisch zu nennenden ethnischen Säuberung ist. Gideon Levy und Amira Hass berichten für die Zeitung Haaretz aus Gaza. Im November vermerkte Levy, wie die Menschen dort vor Hunger und Not zu sterben beginnen: "Es gibt Tausende von Verwundeten, Verkrüppelten und unter Schock stehende Menschen, die keine medizinische Behandlung mehr bekommen. Menschliche Schatten streunen durch die Ruinen, sie wissen nur, dass die israelische Armee zurückkommt, und was das für sie bedeuten kann: Wochenlang in ihren Häusern eingesperrt, Tod und noch mehr Zerstörung ausgesetzt zu sein."
Amira Hass, die im Gaza-Streifen gelebt hat, erinnerte sich in einem Artikel, wie ihre Mutter Hannah im Sommer 1944 von einem Zug mit Viehwaggons, in dem sie deportiert worden war, zum Konzentrationslager Bergen-Belsen laufen musste. "Sie sah, wie deutsche Frauen sich den Marsch der Gefangenen anschauten, also einfach zuschauten. Diese Szene hat sich mir eingeprägt, dieses verächtliche nur Danebenstehen und nur Zusehen."
Dieses "Nur-Zuschauen" beschreibt, was alle von uns tun, die schweigen, weil man sie sonst als Antisemiten bezeichnen würde - dieses Danebenstehen und Zusehen beschreibt die Haltung vieler westlicher Juden. Wer aus dieser Gemeinschaft kommt, die humanistischen Traditionen des Judentums achtet und deshalb sagt: "Nicht in meinem Namen!" wird als Selbsthasser beschimpft.
Weiter Danebenstehen und nur Zusehen will auch fast der gesamte US-Kongress, weil ihn eine zionistische "Lobby" einschüchtert und wie einen Hörigen behandelt. Danebenstehen und Zusehen, das tun die "objektiven" Journalisten mit Vorliebe, wenn sie die Gesetzlosigkeit als Ursache israelischer Brutalität entschuldigen und die historischen Veränderungen im palästinensischen Widerstand unterdrücken, wie die stillschweigende Anerkennung Israels durch die Hamas.
Die Menschen in Gaza schreien auf, auch wenn geschwiegen wird rings um das Gefängnis.
John Pilger arbeitet für britische, australische und US-Zeitungen, ist Buchautor und wurde mit vielen internationalen Auszeichnungen geehrt.
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Es ist unbegreiflich, was dort im Namen der jüdischen Religion passiert. Wann kommt die Zeit, an dem die Vereinten Nationen Israel auf die Finger klopfen. Wartet man, bis Israel die ganze Welt in den Abgrund reißt? Wenige Tage nach Annapolis, brechen sie schon wieder Vereinbarungen und Zusagen. Im Gegenteil, sie führen das Siedlungsprogramm in noch größeren Dimensionen durch. Apartheit, Vertreibung, Landraub und gezielte Morde zeichen den Weg der Geschichte Israels. Warum dringt man nicht darauf, daß auch Israel sich an Un Resolutionen, die Genfer Konvention und die Menschenrechte halten muß. Hat dieses Land für immer einen Persilschein in der Tasche??