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fast 60 Jahre Besetzung Tibets

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Autor Beitrag
Leibeigenschaft
New PostErstellt: 26.03.08, 12:36  Betreff: Re: fast 60 Jahre Besetzung Tibets  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: weltwind
    damals 1949 marschierte China in Tibet mit Soldaten ein und begann die Klöster und die Kultur der friedliebenden Tibeter zu zerstören. 1959 mußte der damalige Dalai Lama nach dem die Chinesen immer mehr Ihrer Leute (hauptsächlich Soldaten und Verwaltungsbeamte) nach Tibet verbrachten fliehen.
Qelle mit Bilder bitte!
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Riker


New PostErstellt: 24.03.08, 19:40  Betreff: Re: fast 60 Jahre Besetzung Tibets  drucken  weiterempfehlen

Hallo Bernd,

    Zitat:
    außerdem finde ich es schon bemerkenswert, wie leicht Du Leibeigenschaft und Analphabetismus wegwischt, weil es schon so (zu?) lange her sei
es ist ganz einfach - mein lieber bernd:
Nur zukünftiges Leid ist vermeidbar (patanjali)
also insofern macht es wenig sinn in der vergangenheit zu verweilen



don't worry be happy
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 23.03.08, 15:33  Betreff:  Re: fast 60 Jahre sogenannte Besetzung Tibets  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Alex
    ALLES IST TRENNBAR! WENN DAS TIBETISCHE VOLK UNABHÄNGIG SEIN WILL DANN MUSS ES AUCH MÖGLICH SEIN SICH AUS DEN KLAUEN DER VR CHINA ZU BEFREIEN! ABGESEHEN DAVON BETREIBT DAS REGIE SCHON JAHRZEHNTE KULTURELLEN VÖLKERMORD AN DEM TIBETISCEN VOLK! DA WIR MENSCHEN ALLERDINGS VON NATUR AUS GEWALTSAM SIND FRAGE ICH MICH OB DER FRIEDLICHE PROTEST JEMALS SEINE WIRKUNG ZEIGEN WIRD ODER OB ES FÜR DIE NÄCHSTEN TAUSEND JAHRE UNVERÄNDERT BLEIBT! JEDENFALLS BIN ICH FÜR DEN BOYKOTT DER OLYMPISCHEN SPIELE! MAN SOLLTE SCHON KLARE ZEICHEN SETZEN GEGENÜBER DEM CHINESISCHEN REGIME!
... komisch, die sogenannten Befürworter nicht nur in diesem Forum haben im Grunde alle Eines gemeinsam: nur hohle Phrasen, verquaster Nationalismus mit mal mehr mal weniger verstecktem Rassismus und konsequentes Ausblenden von Fakten und Geschehnissen
... die Hetzparolen sind im Tenor die gleichen, wie sie von sogenannten Bürgerinitiativen gegen Moscheenbau und vor allem von Befürwortern der verbrecherischen Kriege im Balkan, in Afghanistan und im Irak verwendet werden
... faschistisches Gedankengut hat sich längst wieder ganz offen in großen Teilen nicht nur der BRD-Bevölkerung festgesetzt, auch (vermeintliche) Linke sind davon betroffen
... nachfolgend ein wenig aus der Geschichte Tibets

bjk
ALG II-Unterschichtler

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kopiert aus: http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=4284&Itemid=199


Freundlicher Feudalismus: Der Tibet-Mythos - Teil 1

von Michael Parenti - www.michaelparenti.org , 23.03.2008


1. Für Fürsten und Lamas




Inmitten blutgetränkter Landschaften religiöser Konflikte gibt es die Erfahrung von innerem Frieden und Trost, die jede Religion verspricht; keine mehr als der Buddhismus. Im Gegensatz zum intoleranten Rigorismus anderer Religionen ist der Buddhismus weder fanatisch noch dogmatisch - so sagen seine Anhänger. Für viele von ihnen ist der Buddhismus weniger eine Religion, sondern mehr eine meditative und Selbsterfahrung vermittelnde Disziplin, deren Ziel die Erreichung innerer Harmonie und Erleuchtung ist und uns so auf den Pfad des richtigen Lebens führt. Generell ist der spirituelle Focus nicht auf das eigene Wohlergehen gerichtet, sondern auf das anderer Lebewesen. Man versucht, egoistische Ziele hintanzustellen und ein tieferes Verständnis der eigenen Verbindung zu allen Menschen und Dingen zu erlangen. „Sozial engagierter Buddhismus“ versucht, die individuelle Befreiung mit verantwortungsvollem sozialen Aktivitäten zu verbinden um eine erleuchtete Gesellschaft zu schaffen.

Ein Blick auf die Geschichte jedoch zeigt, daß nicht alle Spielarten des Buddhismus frei waren von dogmatischem Fanatismus, nicht frei waren von Gewalttätigkeiten und Ausbeutung wie sie für andere Religionen charakteristisch sind. In Sri Lanka gibt es die legendäre und fast für heilig erachtete Geschichte triumphaler Schlachten der buddhistischen Könige von Yore. Im 20. Jahrhundert bekriegten sich Buddhisten untereinander und führten Krieg gegen Nicht-Buddhisten in Thailand, Burma, Korea, Japan, Indien und in anderen Ländern. In Sri Lanka haben bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen buddhistischen Sinhalesen und hinduistischen Tamilen viele Menschenleben auf beiden Seiten gekostet 1998 listete das US-Außenministerium 30 der am meisten gewalttätigen und gefährlichen Extremistengruppen auf. Über die Hälfte von ihnen waren religiöse Gruppen, insbesondere moslemische, jüdische und buddhistische (1)

In Südkorea bekämpften sich 1998 tausende buddhistischer Mönche gegenseitig mit Fäusten, Steinen, Molotow-Cocktails und Keulen in heftigen Straßenschlachten, die wochenlang andauerten. Sie konkurrierten um die Kontrolle ihres Ordens, des größten in Südkorea, die Kontrolle über ein jährliches Budget von 9,2 Millionen Dollar, Besitztümer im Wert vieler Millionen und die Verfügungsgewalt über den Einsatz von 1700 Mönchen in verschiedenen Einrichtungen. Die Schlägereien beschädigten die zentralen buddhistischen Heiligtümer und hinterließen dutzende, teilweise schwer verletzte Mönche. Die koreanische Öffentlichkeit schien beide Fraktionen zu verachten und hatte den Eindruck, daß egal welche Seite die Kontrolle errang, „die Spenden der Gläubigen für luxuriöse Häuser und teure Autos verwendet werden würden“. (2)

Wie bei anderen Religionen vermengen sich Auseinandersetzungen zwischen buddhistischen Sekten oft mit materieller Korruption und persönlichen Schwächen der Führungen.

In Nagano, Japan, brach im Zenkoji, dem wichtigsten Tempelkomplex, der seit 1400 Jahren buddhistische Sekten beherbergt, „eine hässliche Schlacht“ aus zwischen dem ersten Priester Komatsu und den Tacchu, einer Gruppe von Tempeloffiziellen. Letztere beschuldigten Komatsu, er verkaufe altes Schrifttum und alte Malereien auf eigene Rechnung. Sie waren auch aufgebracht darüber, daß er zu oft in weiblicher Begleitung zu sehen war. Komatsu versuchte im Gegenzug kritische Mönchen zu isolieren und zu bestrafen. Der Konflikt dauerte mehr als fünf Jahre und beschäftigte die Gerichte. (3)



Wie verhält es sich nun mit dem tibetischen Buddhismus ? Stellt er nicht eine Ausnahme dar? Und wie verhält es sich zu der Gesellschaft, die der Buddhismus schaffen möchte ? Viele Buddhisten glauben, daß das alte Tibet vor den chinesischen Unterdrückungsmaßnahmen 1959 ein spirituell ausgerichtetes Königreich war, das frei war von egoistischer Lebensführung, frei war von Materialismus sowie vom Laster der Korruption, das in westlichen Gesellschaften verbreitet ist. Westliche Medien, Reiseberichte, Novellen und Hollywoodfilme zeigten der Öffentlichkeit die tibetische Theokratie als ein veritables Shangri-La. Der Dalai Lama erklärte, „dass der fortwährende Einfluß des Buddhismus“ in Tibet, „inmitten den Weiten einer unberührten Natur eine Gesellschaft schuf, die sich dem Frieden und der Harmonie verschrieb. Wir genossen Frieden und Zufriedenheit“ (4)

Die Beschäftigung mit Tibets Geschichte offenbart uns ein etwas anderes Bild. „Religiöse Konflikte waren an der Tagesordnung im alten Tibet“ schreibt ein westlicher Buddhist. „Die Geschichte glaubt das Shangri-La Image der tibetischen Lamas und ihrer Anhänger, die in wechselseitiger Toleranz gewaltfrei zusammenleben. In Wirklichkeit war die Situation völlig anders. Das alte Tibet ähnelte sehr viel mehr dem Europa der Gegenreformation mit ihren Religionskriegen. (5)

Im 13. Jahrhundert setze Kaiseer Kublai Khan den ersten Großlama ein, der allen anderen Lamas vorgesetzt war wie der Papst den Bischöfen. Jahrhunderte später entsandte der Kaiser von China eine Armee nach Tibet, um den Großlama, einen 25-jährigen ehrgeizigen Mann, zu unterstützen, der sich dann den Titel Dalai (Ocean) Lama gab, Herrscher von ganz Tibet. Hier besteht eine historische Ironie: der erste Dalai Lama wurde durch die chinesische Armee an die Macht gebracht.

Seine beiden voran gegangenen „Inkarnationen“ wurden dann im Nachhinein als seine Vorgänger ausgegeben, sodaß auf diese Weise der 1. Dalai Lama zum 3. wurde. Dieser 1. oder 3. Dalai Lama belagerte Klöster, die nicht zu seiner Sekte gehörten und man sagt ihm nach, daß er buddhistische Schriften verbrennen ließ, die nicht die Meinung seiner Seite wiedergaben. Der Dalai Lama, der ihm nachfolgte, führte ein lustbetontes Leben, erfreute sich an Mätressen, Gelagen mit Freunden und verhielt sich auf andere Weise nicht so wie es einer inkarnierten Gottheit zustand. Wegen solcher Übertretungen wurde er von Priestern ermordet. Innerhalb von 170 Jahren wurden fünf Dalai Lamas von ihren hohen Priestern oder anderen Höflingen trotz ihres Status einer göttlichen Inkarnation ermordet. (6)

Seit hunderten von Jahren sind konkurrierende tibetische buddhistische Sekten in gewalttätige Auseinandersetzungen engagiert mit unzähligen Exekutionen. Im Jahre 1660 gab es eine Rebellion gegen den 5. Dalai Lama in der Tsang-Province, die die Hochburg der rivalisierenden Kagyusekte mit ihrem Karmapa genannten Oberlama. Der 5. Dalai Lama rief nach harter Vergeltung gegen die Rebellen und beauftragte die mongolische Armee, die männlichen und weiblichen Linien und ihre Nachkommen auszuradieren „wie man Eier gegen Felsen wirft….kurz, jede Spur von ihnen, sogar ihre Namen zu vernichten“ (7)



In 1792 wurden viele Kagyuklöster konfisziert und ihre Mönche gewaltsam gezwungen, zur Gelugsekte zu konvertieren (die Sekte des Dalai Lamas). Die Gelugschule, bekannt auch als die „Gelbhüte“, legten wenig Toleranz oder Bereitschaft an den Tag, ihre Lehren mit anderen buddhistischen Sekten zu vermischen. In den Worten eines ihrer traditionellen Gebete: „Lob dir, gewaltsamer Gott der Lehren des gelben Hutes, der du zu Staub machst große Herren, Beamte und gemeine Menschen, die die Gelug-Doktrine beschmutzen und verändern“ (8) Ein Tagebuch eines tibetischen Generals aus dem 18. Jahrhundert belegt Sektenkämpfe unter Buddhisten, die so brutal und blutig verliefen wie religiöse Konflikte nur sein können. (9) Diese grausige Geschichte wird von den heutigen Anhängern des tibetischen Buddhismus im Westen ausgeblendet.

Religionen hatten nicht nur eine enge Beziehung zu Gewalttätigkeiten sondern auch zu ökonomischer Ausbeutung. Tatsächlich ist es oft die ökonomische Ausbeutung, die die Gewalttätigkeiten bedingt. So verhielt es sich bei der tibetischen Theokratie. Bis 1959, als der Dalai Lama immer noch Tibet vorstand, befand sich fast das ganze bewirtschaftbare Land in Großgrundbesitz, auf dem Leibeigene arbeiteten. Diese Güter standen im Besitz von zwei Gruppen: reiche säkulare Fürsten und reiche theokratische Lamas. Sogar ein Autor, der mit der alten Ordnung sympathisiert muß zugeben, daß „ein großer Teil des Grundbesitzes des Klöstern gehörte und die meisten großen Reichtum anhäuften“. Ein großer Teil des Reichtums wurde angehäuft „durch aktive Teilhabe an Handel, Wirtschaft und Geldverleih“. (10)

Das Drepungkloster war einer der größten Landbesitzer der Welt mit seinen 185 Herrensitzen, 25000 Leibeigenen, 300 großen Weidegebieten und 16000 Viehtreibern. Der Reichtum der Klöster konzentrierte sich in den Händen einer kleinen Zahl hochrangiger Lamas. Die meisten gewöhnlichen Mönche lebten bescheiden und hatten keinen direkten Zugang zu größerem Wohlstand. Der Dalai Lama selbst lebte luxuriös im Potala-Palast mit seinen 1000 Zimmern auf 14 Etagen.“ (11)

Säkularen Führern ging es auch gut. Ein Beispiel ist der Chef der tibetischen Armee, ein Mitglied des Kabinetts des Dalai Lama, dem 4000 Quadatkilometer gehörten mit 3500 Leibeigenen. (12) Das alte Tibet wurde von einigen westlichen Bewunderern falsch charakterisiert als „eine Nation, die keine Polizeikräfte benötigte, weil das Volk freiwillig die Gesetze der Lamas befolgte“ (13)

Tatsächlich hatte Tibet eine professionelle Armee. Diese war relativ klein und fungierte als eine Gendarmerie für die Landlords, um Ordnung zu bewahren, ihr Eigentum zu beschützen und Jagd zu machen auf entlaufene Leibeigene.

Tibetische Jungen wurden regulär ihren Eltern auf dem Lande genommen, in die Klöster gebracht und dort zu Mönchen ausgebildet. Einmal dort waren sie für ihr Leben gebunden. Tashi-Tsering, ein Mönch, berichtet, daß es normal war, daß Bauernkinder in den Klöstern sexuell missbraucht wurden. Er selbst war ein Opfer wiederholter Vergewaltigungen beginnend im Alter von 9 Jahren. (14) Die klösterlichen Dömänen dienten auch zur Aushebung von Kindern zur lebenslangen Dienerschaft, Tänzern und Soldaten.

Im alten Tibet gab es eine kleine Anzahl von Bauern, die eine Art freien Bauernstand darstellten sowie vielleicht 10000 Menschen, die die „Mittelklasse“ ausmachten, Familien von Kaufleuten, Inhaber kleiner Geschäfte und kleine Händler. Tausense andere waren Bettler. Es gab auch Sklaven, die normalerweise als Hausdiener gehalten wurden und keinerlei Lohn erhielten. Ihre Kinder wurden ebenfalls in die Sklaverei geboren. (15) Die Mehrzahl der ländlichen Bevölkerung waren Leibeigene.

Sie wurden etwas besser behandelt als Sklaven, es gab für sie keinerlei Schulbildung und medizinische Versorgung. Sie hatten die lebenslange Verpflichtung auf dem Land des Fürsten oder Klosters ohne Bezahlung zu arbeiten, die Häuser der Herren zu reparieren, ihre Waren zu transportieren und Feuerholz für sie zu sammeln. Sie mußten auch Tiere hüten und bei Bedarf transportieren. (16) Ihre Herren wiesen sie an, was angebaut werden sollte und welche Tiere gezüchtet werden sollten. Sie durften nicht ohne Zustimmung ihres Herrn oder Lamas heiraten. Sie konnten ohne weiteres von ihrem Familien getrennt werden, wenn ihr Besitzer sie zur Arbeit zu einem entfernten Ort schickte. (17)

Wie in einem System freier Arbeit und im Gegensatz zur Sklaverei hatten die Herren keinerlei Verantwortung für ihre Leibeigenen und kein direktes Interesse daran, daß sie oder er überlebten als ein teurer Teil ihres Besitztums. Die Leibeigenen hatten sich selbst zu versorgen. Aber wie in der Sklaverei waren sie an ihren Herrn gebunden, um ihm einen fixen und permanenten Fluß von Arbeitskraft zu garantieren. Die Leibeigenen konnten sich nicht organisieren oder streiken, besaßen keine Freizügigkeit wie in einem Marktzusammenhang. Die Herren genossen die Vorteile beider Systeme.

Eine 22-jährige Frau, eine entkommene Leibeigene, berichtet: „Nette Leibeigenenmädchen werden vom Herrn gerne als Hausbedienstete genommen und nach Belieben benutzt“. Sie „wurden wie Sklaven gehalten ohne Rechte“ (18) Leibeigene benötigten eine Erlaubnis, wenn sie irgendwohin gehen wollten. Die Landbesitzer hatten das Recht diejenigen einzufangen, die versuchten zu fliehen. Ein 24-jähriger Entkommener begrüßte die chinesische Intervention als „Befreiung“. Er stellte fest, daß er unter dem System der Leibeigenschaft ständigen Qualen, Hunger und Kälte ausgesetzt gewesen sei. Nach seinem dritten erfolglosen Fluchtversuch sei er gnadenlos von den Männern des Landlords geschlagen worden bis Blut aus Nase und Mund geflossen sei. Dann gossen sie Alkohol und Natronlauge in seine Wunden, um seine Schmerzen zu vergrößern, sagte er. (19)

Den Leibeigenen wurden Steuern abverlangt für eine Heirat, für jedes Kind und für jeden Todesfall in der Familie. Steuern waren fällig für jedes religiöses Fest und für öffentliches Tanzen und Trommeln, dafür ins Gefängnis zu kommen und dafür aus diesem entlassen zu werden. Wer keine Arbeit fand wurde für Arbeitslosigkeit besteuert und für eine Fahrt in ein anderes Dorf auf der Suche nach Arbeit wurde eine Wegesteuer verlangt. Wenn jemand eine Steuer nicht zahlen konnte lieh das Kloster ihm das Geld zum Zinssatz von 20 bis 50%. Manche Schulden wurden vom Vater an den Sohn und weiter an den Enkel vererbt. Schuldner, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen konnten riskierten, in die Sklaverei verkauft zu werden. (20)

Die religiösen Unterweisungen der Theokratie waren ein Eckpfeiler ihrer Klassenherrschaft. Den Armen und Leidgequälten wurde gesagt, daß sie an ihren Problemen selber Schuld seien wegen ihrer Verfehlungen in vergangenen Leben. Sie hatten das Elend ihres gegenwärtigen Lebens als karmische Sühne zu akzeptieren in der Erwartung einer Verbesserung ihres Loses in einem nächsten Leben. Die Reichen und Mächtigen sahen ihr gutes Schicksal als Belohnung an und als unbezweifelbaren Beweis für ihr tugendhaftes vergangenes und gegenwärtiges Leben.



Die tibetischen Leibeigenen waren mehr als abergläubische Opfer, waren blind gegenüber ihrer eigenen Unterdrückung. Wie wir gesehen haben sind einige geflohen, andere rebellierten offen und erlitten manchmal die schrecklichen Konsequenzen. Im feudalen Tibet waren Folter und Verstümmelung - einschließlich dem Ausstechen der Augen, dem Abschneiden der Zunge, das Durchschneiden der Achillessehne und Amputation von Gliedmaßen - beliebte Strafmaßnahmen gegenüber Dieben und entlaufenen Leibeigenen. Auf einer Reise durch Tibet im Jahre 1960 interviewten Stuart und Roma Gelder einen ehemaligen Leibeigenen, Tsereh Wang Tuei, der zwei Schafe gestohlen hatte, die einem Kloster gehörten. Zur Strafe waren ihm beide Augen ausgestochen worden und seine Hände verstümmelt worden. Er führt aus, daß er nicht mehr Buddhist sei: „Wenn ein heiliger Lama angeordnet hat, mich zu erblinden dachte ich, daß diese Religion nichts Gutes an sich hat.“ (21) Da es gegen die buddhistische Lehre war, menschliches Leben zu zerstören, wurden Delinquenten fest angebunden und dann „Gott überlassen“ um in der kalten Nacht zu erfrieren. „Die Parallelen zwischen Tibet und dem mittelalterlichen Europa sind frappierend“, stellt Tom Grünfeld in seinem Buch über Tibet fest. (22)

Im Jahre 1959 besuchte Anna Louise Strong eine Ausstellung über Folterwerkzeuge, die von tibetischen Landlords benutzt wurden. Man sah dort Handschellen aller Größen inclusive von kleinen für Kinder ferner Instrumente zum Ausstechen der Augen, solche zum Brechen der Hände und zum Zerschneiden der Achillessehnen. Es gab Brandzeichen, Peitschen und spezielle Geräte zum Aufschlitzen des Bauches. Die Ausstellung präsentierte Fotographien und Zeugenaussagen von Opfern, die geblendet oder verstümmelt worden waren wegen Diebstahl. Da gab es den Schäfer, dessen Herr ihm eine Entschädigung schuldete in Yuan und Weizen, sich aber weigerte zu zahlen. Als er sich darauf eine Kuh seines Herrn nahm wurden ihm die Hände abgehackt. Einem anderen Hirten wurden die Hände gebrochen, weil er sich darüber beschwert hatte, daß sein Herr ihm seine Frau weggenommen hatte. Man sah Bilder von kommunistischen Aktivisten mit abgeschnittenen Nasen und Oberlippen und von einer Frau, der nach ihrer Vergewaltigung die Nase abgeschnitten wurde. (23)

Frühere Besucher Tibets beschrieben den theokratischen Despotismus. 1895 schrieb der Engländer Dr. A.L. Waddell, daß die Bevölkerung der „intoleranten Tyrannei der Mönche“ ausgesetzt sei, die mit dem von ihnen erzeugten dämönischen Aberglauben die Menschen terrorisieren. 10o4 bezeichnete Perceval Landon die Herrschaft des Dalai Lama als „eine Maschine der Unterdrückung“. Zu dieser Zeit beschrieb ein anderer englischer Reisende, Hauptmann W.F.T. O´Connor, daß „die großen Landbesitzer und die Priester….jeder in seinem eigenen Herrschaftsbereich ein despotisches Regime ausübten, gegen das es keine Gegenwehr gibt“, während die Menschen „unterdrückt werden von einer zu monströser Größe angewachsenen Mönchs– und Priesterkaste“. Die tibetischen Herrscher erfanden entwürdigende Legenden und ein Klima des Aberglaubens“ unter den einfachen Leuten. 1937 schrieb ein weiterer Besucher, Spencer Chapman: „Der lamaistische Mönch verbringt seine Zeit nicht damit, den Menschen zu dienen oder sie zu unterrichten…..Der Bettler am Straßenrand bedeutet dem Mönch nichts. Bildung ist das eifersüchtig bewahrte Vorrecht der Klöster und wird dazu benutzt, ihren Einfluß und ihren Wohlstand auszuweiten und zu mehren.“ (24)

So sehr wir es uns auch anders wünschen mögen, das feudale theokratische Tibet war weit davon entfernt ein romantisches Shangri La zu sein, als das es von den westlichen Adepten des Buddhismus enthusiastisch hingestellt wird.

http://www.michaelparenti.org/Tibet.html

Anmerkungen:


1. Mark Juergensmeyer, Terror in the Mind of God, (University of California Press, 2000), 6, 112-113, 157.
2. Kyong-Hwa Seok, "Korean Monk Gangs Battle for Temple Turf," San Francisco Examiner, 3 December 1998.
3. Los Angeles Times, February 25, 2006.
4. Dalai Lama quoted in Donald Lopez Jr., Prisoners of Shangri-La: Tibetan Buddhism and the West (Chicago and London: Chicago University Press, 1998), 205.
5. Erik D. Curren, Buddha's Not Smiling: Uncovering Corruption at the Heart of Tibetan Buddhism Today (Alaya Press 2005), 41.
6. Stuart Gelder and Roma Gelder, The Timely Rain: Travels in New Tibet (Monthly Review Press, 1964), 119, 123; and Melvyn C. Goldstein, The Snow Lion and the Dragon: China, Tibet, and the Dalai Lama (University of California Press, 1995), 6-16.
7. Curren, Buddha's Not Smiling, 50.
8. Stephen Bachelor, "Letting Daylight into Magic: The Life and Times of Dorje Shugden," Tricycle: The Buddhist Review, 7, Spring 1998. Bachelor discusses the sectarian fanaticism and doctrinal clashes that ill fit the Western portrait of Buddhism as a non-dogmatic and tolerant tradition.
9. Dhoring Tenzin Paljor, Autobiography, cited in Curren, Buddha's Not Smiling, 8.
10. Pradyumna P. Karan, The Changing Face of Tibet: The Impact of Chinese Communist Ideology on the Landscape (Lexington, Kentucky: University Press of Kentucky, 1976), 64.
11. See Gary Wilson's report in Worker's World, 6 February 1997.
12. Gelder and Gelder, The Timely Rain, 62 and 174.
13. As skeptically noted by Lopez, Prisoners of Shangri-La, 9.
14. Melvyn Goldstein, William Siebenschuh, and Tashì-Tsering, The Struggle for Modern Tibet: The Autobiography of Tashì-Tsering (Armonk, N.Y.: M.E. Sharpe, 1997).
15. Gelder and Gelder, The Timely Rain, 110.
16. Melvyn C. Goldstein, A History of Modern Tibet 1913-1951 (Berkeley: University of California Press, 1989), 5 and passim.
17. Anna Louise Strong, Tibetan Interviews (Peking: New World Press, 1959), 15, 19-21, 24.
18. Quoted in Strong, Tibetan Interviews, 25.
19. Strong, Tibetan Interviews, 31.
20. Gelder and Gelder, The Timely Rain, 175-176; and Strong, Tibetan Interviews, 25-26.
21. Gelder and Gelder, The Timely Rain, 113.
22. A. Tom Grunfeld, The Making of Modern Tibet rev. ed. (Armonk, N.Y. and London: 1996), 9 and 7-33 for a general discussion of feudal Tibet; see also Felix Greene, A Curtain of Ignorance (Garden City, N.Y.: Doubleday, 1961), 241-249; Goldstein, A History of Modern Tibet, 3-5; and Lopez, Prisoners of Shangri-La, passim.
23. Strong, Tibetan Interviews, 91-96.
24. Waddell, Landon, O'Connor, and Chapman are quoted in Gelder and Gelder, The Timely Rain, 123-125.


zur Person Michael Parentis: http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Parenti



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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Alex
New PostErstellt: 23.03.08, 03:28  Betreff: Re: fast 60 Jahre Besetzung Tibets  drucken  weiterempfehlen

ALLES IST TRENNBAR! WENN DAS TIBETISCHE VOLK UNABHÄNGIG SEIN WILL DANN MUSS ES AUCH MÖGLICH SEIN SICH AUS DEN KLAUEN DER VR CHINA ZU BEFREIEN! ABGESEHEN DAVON BETREIBT DAS REGIE SCHON JAHRZEHNTE KULTURELLEN VÖLKERMORD AN DEM TIBETISCEN VOLK! DA WIR MENSCHEN ALLERDINGS VON NATUR AUS GEWALTSAM SIND FRAGE ICH MICH OB DER FRIEDLICHE PROTEST JEMALS SEINE WIRKUNG ZEIGEN WIRD ODER OB ES FÜR DIE NÄCHSTEN TAUSEND JAHRE UNVERÄNDERT BLEIBT! JEDENFALLS BIN ICH FÜR DEN BOYKOTT DER OLYMPISCHEN SPIELE! MAN SOLLTE SCHON KLARE ZEICHEN SETZEN GEGENÜBER DEM CHINESISCHEN REGIME!




    Zitat: volmi
    Tibet ein untrennbarer Bestandteil Chinas

    Rolf Berthold,13.6.2002/14.03.2008

    Quelle: Rotfuchs

    Der Tibeter Dainmba kehrte nach langjährigem Aufenthalt im Ausland, darunter in einem speziellen Ausbildungslager für Tibeter in Colorado, USA, nach China zurück. Er äußerte im Mai 1991 zu seinem Aufenthalt in Colorado: ein Politikinstrukteur dieses Ausbildungslagers hat erklärt, um zu verhindern, dass China reich und stark wird, bestehe die Strategie darin, China zu teilen, solange es noch arm ist. Das erste Ziel sei die Lostrennung Tibets, dann von Xinjiang, danach der Inneren Mongolei und schließlich der Mandschurei.

    Die USA unterhielten eine Reihe von Lagern, in denen Tibeter für Sondereinsätze in Tibet vorbereitet wurden. Nach offiziellen Verlautbarungen von USA-Dienststellen sollen diese nach dem Nixon-Besuch in China 1972 und der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den USA und der VR China 1976 aufgelöst und die finanzielle und waffentechnische Unterstützung für die tibetischen Separatisten beendet worden sein. Die angeführte Aussage des Instrukteurs charakterisiert die USA-Politik unverhüllt.

    Betrachtet man sich die Geschichte der Staaten, so stellt man fest, dass Grenzen zwischen Staaten durch die Machtverhältnisse, durch Gewalt und Kriege entstanden sind. Dies war in Zeiten des Feudalismus und der kapitalistischen Entwicklung auch nicht anders denkbar.

    Eine Prinzessin des chinesischen Kaiserhofes wurde 641 u.Z. mit dem König des tibetischen Reiches verheiratet. So begann die Zugehörigkeit Tibets zu China. Mitte des 13. Jahrhunderts war Tibet offiziell in das chinesische Territorium eingegliedert. Tibet wurde wie die anderen Teile Chinas durch die Strukturen des chinesischen Kaiserreiches verwaltet. Die Politik der entwickelten kapitalistischen Mächte, China unter sich in Einflusssphären einzuteilen, wurde insbesondere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vorangetrieben. China wurde zu einer Halbkolonie degradiert. 1888 und 1903 überfielen britische Truppen von ihrer indischen Kolonie aus Tibet, um es seiner Einflusssphäre einzugliedern. Die britischen Truppen besetzten zeitweise Lhasa, der Dalai Lama musste fliehen. Tibetische Behörden gaben unter britischem Druck 1913 eine „Unabhängigkeitserklärung“ ab, die auf den Widerstand der chinesischen Zentralregierung stieß und auch international nicht anerkannt wurde. Großbritannien forderte die Übernahme der Finanzen und der Verteidigung Tibets, also die schrittweise Kolonialisierung. Es entspricht nicht der historischen Wahrheit, wenn heute in der bürgerlichen Presse und in einigen Geschichtsbüchern behauptet wird, Tibet sei in der Zeit von dem Sturz der Kaiserherrschaft in China 1911 und der Gründung der VR China 1949 de facto ein unabhängiger Staat gewesen. In seiner Antrittsrede als erster Provisorischer Präsident der Republik China verkündete Sun Yat Sen am 1.1.1912 die Vereinigung der Han, Mandschuren, Mongolen, Hui und Tibeter in einem Staat, zu Mitgliedern einer großen Familie. Die Verfassung legte eindeutig fest, dass Tibet Bestandteil des Territoriums der Republik China ist. Die Vertreter der tibetischen Lokalregierung nahmen an offiziellen Akten der Guomindang zur Bildung der Nationalregierung und der Nationalversammlung teil. Entsprechend der mehrere Jahrhunderte bestehenden Prozedur wurde auch der 14. Dalai Lama 1940 durch die Zentralregierung bestätigt. Die Guomindang-Regierung hatte ihre Vertreter in Tibet stationiert.

    In der Endphase des Bürgerkrieges, in der sich die Niederlage der Tschiang Kai Schek – Truppen immer deutlicher abzeichnete, und besonders nach der Gründung der VR China haben die USA ihre Aktivitäten in dieser Region intensiviert. Die USA schickten Abgesandte zu Gesprächen nach Tibet, in den USA wurde ein Pressebericht veröffentlicht, in dem es hieß, „die USA sind bereit, Tibet als ein unabhängiges und freies Land anzuerkennen“, Waffen und Munition wurden nach Tibet geliefert, um dem Einmarsch der Volksbefreiungsarmee Widerstand entgegen zu setzen. Am 8.7.1949 hat die tibetische Lokalregierung auf Anraten der USA die Guomindang-Beamten aus Tibet ausgewiesen, um die Befreiung Tibets durch die Volksbefreiungsarmee zu verhindern. Als im Juni 1950 der Korea-Krieg ausbrach, wurde Tibet ein Glied in der strategischen Kette der USA zur Einkreisung des Ostens. Am 13. Juni kündigte das State Department der USA in einer Note an den britischen Botschafter in Washington an, dass die USA sehr wahrscheinlich Aktionen durchführen, um tibetische Ambitionen, sich von China loszusagen, zu ermuntern und zu unterstützen. Im Befreiungskrieg gegen die Guomindang-Herrschaft wurden die Nachbarprovinzen Tibets friedlich befreit. Die lokalen Behörden Tibets aber lehnten Verhandlungen mit der neuen Zentralregierung ab und massierten Truppen im Osten Tibets. Deshalb wurde das Gebiet Qamdo im Osten Tibets 1950 von der Volksbefreiungsarmee befreit. Im Mai 1951 wurde ein Abkommen über die friedliche Befreiung Tibets zwischen der Zentralregierung und der Lokalregierung Tibets unterzeichnet. Dalai Lama und Panchen Lama nahmen 1954 an dem Ersten Nationalen Volkskongress teil, auf dem die Verfassung der VR China angenommen wurde, die auch die Prinzipien der nationalen Gebietsautonomie festlegte.

    Bis in die 50er Jahre herrschte in Tibet finsterste Leibeigenschaft. 5% der Bevölkerung bildete die herrschende Schicht, darunter der weltliche und der geistliche Adel in den Klöstern, 90% der Bevölkerung waren Leibeigene und 5% waren Sklaven. Die Feudalherren widersetzten sich Reformen und verstärkten mit Unterstützung der CIA separatistische Bestrebungen. Im März 1959 inszenierten sie einen bewaffneten Aufruhr in Lhasa. Am 17. März wurde der Dalai Lama (der damals 23 Jahre alt war), begleitet von in den USA ausgebildeten Agenten, an die Grenze mit Indien verbracht, von wo aus die Aufrührer nach dem Scheitern des Putsches nach Indien flohen. Seither propagiert der Dalai Lama überall in der Welt die „Unabhängigkeit Tibets“. Sinnigerweise ist das Europa-Parlament in Straßburg ein besonders empfängliches Forum dafür. Die VR China ist nach wie vor bereit, mit dem Dalai Lama in Kontakt zu treten, aber nicht über eine „Unabhängigkeit Tibets“ zu diskutieren. Nach der Niederschlagung des Aufruhrs 1959 wurden demokratische Reformen in Tibet eingeleitet, die Leibeigenschaft abgeschafft und eine Million Leibeigene und Sklaven befreit.

    Auf der Grundlage der Verfassung von 1954 wurde im September 1965 das Autonome Gebiet Tibet offiziell gegründet. Tibet hat ein Territorium von 1.2 Millionen km², 2.6 Millionen Einwohner (davon 94% Tibeter und 6% Han). Tibetisch und Chinesisch sind gleichberechtigte Amtssprachen. Wirtschaft und Lebensstandard haben sich auch unter den extrem harten Naturbedingungen (durchschnittliche Höhenlage über 4000 m, schwierige Verkehrsbedingungen und Energieversorgung usw.) deutlich entwickelt. Kultur, Bildung und Gesundheitswesen verzeichnen einen Aufschwung. Der rekonstruierte Potala-Palast ist Zeuge des Aufblühens der Region.

    Der 50. Jahrestag der friedlichen Befreiung Tibets wurde 2001 festlich begangen. In einem Weißbuch der Regierung wurden die Fortschritte Tibets auf dem Wege der Modernisierung dargestellt. Das BIP erreichte im Jahre 2000 die Summe von 1,4 Md. US$, das dreißigfache im Vergleich zu 1951. 86% der schulpflichtigen Kinder besuchen heute die Schule, in Tibet arbeiten 25 wissenschaftliche Institute und 4 Universitäten. 80% der Kader in Tibet gehören der Nationalität der Tibeter oder anderen nationalen Minderheiten an. Tibet verfügt über 21.000 km befestigte Straßen und eine über 1000 km lange Erdölleitung von Golmud nach Lhasa, mit der die Treibstoffversorgung gesichert wird.


    <hr>
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weltwind


New PostErstellt: 21.03.08, 19:33  Betreff: Re: fast 60 Jahre Besetzung Tibets Aw bjk  drucken  weiterempfehlen

Hallo bjk . Weltwind demonstriert sehr selten gegen die Agenda 2010
machte ich meine letzte Demo. Ich schreibe hier im Forum um andere
Meinungen kennen zu lernen nicht um Personen zu diffamieren.
Ich hoffe Du verstehts das??
Im übrigen finden die Olympischen Spiele schon in Peking statt nur wieviele Sportler da noch hingehen werden frage ich mich sehr.

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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 20.03.08, 09:09  Betreff: Re: fast 60 Jahre Besetzung Tibets  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Riker
    und verschon mich bloß mit dem kult um mao tse tung...
... hmm, also ich kann nirgends was von einem Kult um Mao lesen oder von einer Verherrlichung der VR China
... kann es sein, daß da eine Matrix in Deinem Kopf Dir das bloß vorgaukelt
... außerdem finde ich es schon bemerkenswert, wie leicht Du Leibeigenschaft und Analphabetismus wegwischt, weil es schon so (zu?) lange her sei
... wie auch immer, hier mal eine interessante Betrachtung:


kopiert aus: http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=4272&Itemid=94


Was sagt denn der Pantschen Lama ?

von Hartmut Barth-Engelbart , 19.03.2008


Eine von der US/CIA-mitfinanzierten Organisation "Reporter ohne Grenzen" initiierte und von Saatchi &Saatchi mitorganisierte Aktion für "Meinungs-und Pressefreiheit" in der VR China, in NordKorea, in Kuba, in Venezuela und so viel ich weiß auch noch gleich im Iran (im Irak herrscht jetzt ja dankenswerter Weise bereits wieder allgemeine Meinungs- und Pressefreiheit ebenso wie im Kosowo) hat jetzt pünktlich vor den olympischen Spielen eine nicht enden wollende Kampagne losgetreten, deren Ziele von der Achtung der Menschnerechte durch die chinesische Regierung bis hin zur völligen Unabhängigkeit Tibets von China reichen.
Dass die Firma Saatchi & Saatvchi zu der US-Werbefirma gehört, die den größten Teil der Propaganda der US-Army produziert sei hier vorweg schon Mal in Erinnerung gerufen.
Zweite Vorbemerkung: die Daten in diesem Artikel stammen aus einer sehr unverdächtigen Quelle: Kurt M.Jung: Weltgeschichte in einem Griff , erschienen 1985 im (Springereigenen) Ullsteinverlag. Bevor sich jetzt also attac-ffm und Gesamt-attac.de daran macht, solche Kampagnen zu unterstützen, möchte ich doch inständigst darum bitten, sich mal die Weltkarte anzusehen, die Rohstoffbasen der VR China, besonders die für eines Breszinsky II-Plan geeignete Karte der heutigen FRankfurter FRontschau-Ausgabe mit den rosa eingefärbten potentiellen Unabhängigkeits- und Orangen-Revolutionären Gebieten in China.

Dass der von der KP organisierte und noch kontrollierte Marsch der chinesischen Plan-Ökonomie durch die spätmittelalterliche frühkapitalistische Phase, durch die ursprüngliche Kapital-Akkumulation und den Manchester-Kapitalismus im Zeitraffer einen Sprung von den Bauernkriegen bis in die Neuzeit versucht, hat notwendigerweise extreme gesellschaftliche Verwerfungen (im wahrsten Sinne des Wortes) und die entsprechenden menschlichen und kulturellen Opfer zur Folge , wahrscheinlich jedoch nur einen Bruchteil dessen, was die entsprechende "naturwüchsige" Entwicklung in Europa und den Vereinigten Staaten an Menschenschlächtereien gekostet hat. Mal nicht mitgerechnet die Milliarden von Menschenleben, die durch die Ausdünstungen und Auswüchse und Ausbrüche und Ausbeutung durch Europa/USA in den ausgesaugten Kontinenten Amerika, Afrika, Australien,Asien entstanden sind. Nicht mitgerechnet die ökologischen Folgen dieser über 500 Jahre währenden und noch anhaltenden Barbarei.

Doch zurück zu China:

Gerade die Provinzen Tibet und Xinjiang sind erstens seit circa 617 v.u.Z. chinesisches Gebiet und zweitens gehören sie zu den wichtigsten Rohstofflagern der VR-China. In der Folge zahlreicher kolonialistischer westlicher Überfälle und Angriffe auf China (Opiumkrieg, Niederschlagung des Boxeraufstandes durch General von Waldersee und andere Nettigkeiten, die den Export von Opium nach China zwecks Destabilisierung Chinas und die zwangsweise Öffnung des chinesischen Marktes so wie schon vorher des indischen ermöglichen sollten) und der Prospektion der chinesischen Provinzen durch westliche Auftragsforscher wie den Nazi und Dalai-Lama-Freund Heinrich Harrer und den Nazi Contzen in der Mongolei und die darauf folgenden Besatzung Chinas durch das faschistische Japan und die Verwandlung Chinas in einen koloniales Zwangsarbeitslager und Kriegsbordell -- nach all diesen Versuchen China zu destruieren gab es in Tibet in den Endvierzigern antikoloniale und antifeudale Aufstände auch mit dem Ziel der Wiedervereinigung der Provinz Tibet mit China. Getragen wurden diese Bewegungen durch tibetische Kleinbauern, auch durch nationalistische buddhistische Mönche und organisiert und geleitet durch tibetisch-chinesische Kommunisten .

Um ein erneutes Eindringen britischer Verbände nach Tibet und die Installierung einer defakto britischen Kolonie zu verhindern bzw. der sich abzeichnenden militärischen Einmischung der USA zuvor zukommen schickte die junge VR-China reguläre Truppen in die Provinz und verhinderte so eine erneute westlich garantierte Abtrennung Tibets von China. Die Wiedervereinigung wurde 1951 vertraglich abgesichert unter Gewährung relativer Autonomie. In chinesischer Zentralgewalt war die Außen-und Militärpolitik vertraglich geregelt. Die religiösen Oberhäupter Tibets haben diesem Vertrag zugestimmt. , wobei der Dalai Lama bereits 1951 als Gegner der Wiedervereinigung galt im Gegensatz zum Pantschen Lama, einem weiteren buddhistischen Oberhaupt. Alle anderen religiösen Oberhäupter haben diesen Vertrag mit unterstützt.

Während gegen Ende der 50er Jahre verschiedene antikolonialistische Bewegungen in Lateinamerika und Afrika in die Offensive gingen, holten die alten und die neuen Kolonialmächte zu Gegenschlägen aus. in Burma, Thailand. Pakistan werden die Parlamente aufgelöst und Militärdiktaturen westlicher Orientierung errichtet, ein Aufstand in Nicaragua durch Somoza niedergeschossen, Die Kompradoren-Regierung in Laos holt die US-Army ins Land gegen Aufständische. Die französischen Kolonialtruppen werden nach ihren Niederlagen in Indochina durch US-Truppen ersetzt.

Indien wird neokolonial durch Ost- und Westpakistan in die Zange genommen und die Briten versuchen wieder in die chinesischen Grenzprovinzen zu infiltrieren. In Nepal stützen die Briten das sprichwörtliche Mittelalter, das erst jetzt zum Abtreten gezwungen wird und mit hoher Wahrscheinlichkeit wegen seiner Lage einer Enduring Freedom entgegen geht. Denn dies wäre dann die direkte Brücke zwischen Indien und China. Und Indien befindet sich in großen Teilen schon unter kommunistischen (Mit-)Regierungen. Wer beobachtet hat, wie Breszinsky mit seinem "Re-Islamisierungsplan" dem Großfüttern der "Volksmudschaheddin" und der Taliban gegen eine säkulare (frauenfördernde, alphabetisierende und Gesundheitswesen entwickelnde Regierung (sowjetischer Orientierung) dieses Land in den unmittelbaren Machtbereich der USA verwandelte und wie ihm es gelungen ist, alle zwischen China und der Kern-UdSSR gelegenen sowjetischen Teilrepubliken zu Wirtschaftsräumen und Stützpunkten des Westens zu machen und die UdSSR zu knacken, bei dem dürfte nach den CIA-"orangenen Revolutionen" am sowjetischen Rand bei dem jetzigen Aufmarsch molotowbewehrter buddistischer Rotkittel die Alarmglocke läuten.

Lest einfach mal etwas weniger FR, FAZ, TAZ und Welt und etwas mehr NZZ - und dann kommt auch etwas anderes bei den Opferzahlen und den Ursachen für die Todesfälle heraus. Und hört zwischendurch auch Mal die Augenzeugen, die die Mainstreammedien nicht zu Wort kommen lassen: Backpacker aus der Jugendherberge Lhasa berichteten davon wie sie gesehen haben , wie ein junger Chinese auf offener Straße ohne jeden ersichtlichen Grund totgeprügelt wurde. >Die Leute von der Jugendherberge haben sie Einrichtung zusammen mit Gästen gegen die gewalttätigen Hooligans _so wurden sie von den Augenzeugen bezeichnet_ verbarrikadiert. Und es gibt die Berichte, wonach sich die Menschen am Anfang der Brandstiftungen in ihren Häusern gerade davor verschanzt haben. Was dort ein Teil der als Mönche aufgetretenen Brandstifter geleistet haben, dagegen sind die berliner Chaostage ein Kleinkindergeburtstag. Aber Revolutionen sind nun Mal kein Tanztee. Wendet hier der skeptische Leser ein. Leute, stellt euch vor, Tibet läge in Europa und hieße Euskadi oder Baskenland ? ´Und dann frage ich noch Mal, was ist der Dalai Lamaische "kulturelle Völkermord"? Werden da ganze Völker kulturell ermordet, Ist Tibet ein gigantische Ausschwitz, das Joschka Fischer wieder verhindern muss ?

Oder handelt es sich hier nicht um den sicher nicht sonderlich humanitären Versuch, eines nicht sonderlich rohstoffreichen Landes die Abspaltung existentiell-wichtiger weil rohstoffreicher Provinzen zu verhindern einerseits und andrerseits um den Versuch genau dieses zu tun , um den ökonomisch-politischen Vormarsch Chinas zu stoppen und dieses letzte staatsozialistische Land zu eliminieren. Ein Land, das durch seine ökonomischen Potenzen auch immer wieder den sich unabhängig machenden Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas GEGEN DIE iNTERESSEN DER ALTEN UND NEUEN kOLONIALMÄCHTE UNTER DIE ARME GREIFT:

Dass dies nicht aus uneigennützigen Erwägungen geschieht, darüber sind sich die entsprechenden Staaten zum großen Teil wohl klar, nur bleibt ihnen zur chinesischen Wirtschaftshilfe keine tragfähige Alternative. Diejenigen, die es versuchen, wie das ALBA-Bündnis unter Venezuelanischer Führung, werden dann auch entsprechend als nächste Targets für die US-Militäraktionen herausgestellt.

Ich möchte mit diesem Beitrag nur zur Reflektion anregen und verhindern, dass einfach nur so aus dem Bauch heraus sich attac womöglich vor einen imperial-neokolonialen Karren spannen lässt.

Schöne Ostern, bessere Western

Halle-Luhja ! Leipzig -Hellau ! Frankfurt-AllahF !

Hartmut Barth-Engelbart


PS. Sollte wer in diesem Beitrag historische Fehler finden: nur zu !
Antworten und die Debatte beginnen !
Letzte Aktualisierung ( 19.03.2008 )



Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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Riker


New PostErstellt: 19.03.08, 16:43  Betreff: Re: fast 60 Jahre Besetzung Tibets  drucken  weiterempfehlen

    Zitat:
    hallo, Riker, gab es denn bis ca. 1950 keine leibeigenschaft in tibet und gehörten denn nicht die exiltibeter genau wie die exilkubaner nicht überwiegend der herrschenden klasse mit riesigen grundbesitzen und riesigen vermögen an? und konnte der dalai lama denn nicht mithilfe von us-agenten nach indien fliehen? was genau monierst du denn an dem artikel von von Rolf Berthold, einem ehemaligen botschafter der DDR in china? Übrigens ist amnesty international um keinen deut unabhängiger oder seriöser als der "Rotfuchs".
daß in diesem so getan wird, als ob china in tibet die demokratie eingeführt hätte..

fein ich weiß davon daß ai auch die usa kritisiert
kritisiert der rotfuchs auch china bzgl. menschenrechtsverletzungen ?
aber ich bin mir sicher, daß du "egal" über die hinrichtungen in china geanauso empört bist wie über guantanamo - gelle

und was bitte soll es mich interessieren, wie 1950 die machtverhältnisse der vergangenheit waren, wenn ich im jahre 2008 lebe. das ist zwar alles schön und recht, wenn man das theokratische system des lamaismus offenlegen will, aber wenn man damit auf anderen seite das durch und durch diktatorische china beweihräuchert und zu "befreiern" hochstilisiert...
wirst du mir nicht weißmachen können daß der rotfuchs nicht parteiisch sei

und verschon mich bloß mit dem kult um mao tse tung...



don't worry be happy
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egal
New PostErstellt: 19.03.08, 16:30  Betreff: Re: fast 60 Jahre Besetzung Tibets  drucken  weiterempfehlen

hallo, Riker, gab es denn bis ca. 1950 keine leibeigenschaft in tibet und gehörten denn nicht die exiltibeter genau wie die exilkubaner nicht überwiegend der herrschenden klasse mit riesigen grundbesitzen und riesigen vermögen an? und konnte der dalai lama denn nicht mithilfe von us-agenten nach indien fliehen? was genau monierst du denn an dem artikel von von Rolf Berthold, einem ehemaligen botschafter der DDR in china? Übrigens ist amnesty international um keinen deut unabhängiger oder seriöser als der "Rotfuchs".
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Riker


New PostErstellt: 19.03.08, 16:14  Betreff: Re: fast 60 Jahre Besetzung Tibets  drucken  weiterempfehlen




http://www.goldfuermenschenrechte.de/

    Zitat:
    Pressemitteilung


    Vorgänge in Tibet bestätigen ai-Befürchtungen: Jetzt ist Druck auf China nötig!

    Berlin, 17. März 2008 - amnesty international (ai) appelliert mit der Kampagne "Gold für Menschenrechte" an die internationale Gemeinschaft und damit auch an das IOC sowie die Nationalen Olympischen Komitees, Druck auf die chinesische Führung zu machen, damit Peking die Situation der Menschenrechte bis zu den Olympischen Spielen spürbar und nachhaltig verbessert. Das Vorgehen der chinesischen Regierung in Tibet bestätigt auf furchtbare Weise die Befürchtungen von ai, dass die Olympischen Spiele nicht automatisch zu einer Verbesserung der Menschenrechtslage in China führen. “Olympische Spiele, die von schweren Menschenrechtsverletzungen überschattet sind, wären ein Affront gegen die Olympische Idee", sagte Dirk Pleiter, China-Experte der deutschen ai-Sektion. "Jeder kann sich gegen die Menschenrechtsverletzungen in China engagieren und die Eilaktionen oder die Petitionen von amnesty international unterstützen." ai ruft weiterhin nicht zu einem Boykott der Olympischen Sommerspiele in Peking auf. Die Menschenrechtsorganisation hat China aufgefordert, die Ereignisse in Tibet durch die Vereinten Nationen unabhängig untersuchen zu lassen.

    Als China den Zuschlag für die Olympischen Spiele 2008 erhielt, sicherte die chinesische Regierung zu, man werde im Zuge von Olympia auch die Menschenrechtssituation im Land verbessern. Doch während sich die Fackel China nähert, um das Olympische Feuer im Stadion von Peking zu entzünden, wird das Land von schwerwiegenden Menschenrechtsproblemen überschattet. "Die internationale Gemeinschaft darf ihre Augen nicht davor verschließen, dass in China weiterhin schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen stattfinden", so Pleiter. amnesty international fordert die chinesische Regierung auf, ihr Versprechen im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen zu erfüllen und die Lage der Menschenrechte zu verbessern.
http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/AlleDok/79F0994A3EF07741C125740F00589CB4?Open

jetzt warte ich nur noch drauf daß mir hier einer davon verzählen will, daß amnesty international von g.w. bush und den bertelsmann thinktanks unterwandert wäre



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Riker


New PostErstellt: 19.03.08, 16:05  Betreff: china und die menschenrechte - was amnesty international dazu meint  drucken  weiterempfehlen

    Zitat:
    CHINA / TODESSTRAFE


    Vielen Unschuldigen droht Hinrichtung - China muss Vollzug der Todesstrafe sofort aussetzen!


    Unzählige Unschuldige werden in Schnellverfahren hingerichtet / EU-Außenminister müssen Menschenrechtspolitik gegenüber China überprüfen


    Berlin, 22. März 2004 - Die chinesische Regierung muss den Vollzug der Todesstrafe bis auf weiteres aussetzen. Das hat heute die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) mit Verweis auf ihren neuesten Bericht gefordert. Das 56-seitige Papier kommt zu dem Ergebnis, dass trotz Verbesserungen in der Strafprozessordnung in der Praxis der chinesischen Strafjustiz von fairen und unparteiischen Verfahren keine Rede sein kann. Der Bericht dokumentiert Fälle von mutmaßlich unschuldigen Menschen, die nach unfairen Prozessen hingerichtet wurden oder ihrer Hinrichtung entgegensehen.


    „Diese Justizirrtümer sind aber nur die Spitze eines Eisbergs. Es drohen unzählige Hinrichtungen von Unschuldigen. Die chinesische Regierung muss daher den Vollzug von Todesurteilen sofort aussetzen“, sagte Dirk Pleiter, China-Experte von ai. Der Bericht erscheint eine Woche, nachdem ein hoher Jurist und Abgeordneter des chinesischen Volkskongresses von jährlich 10.000 Hinrichtungen in China gesprochen hatte. Das wären mehr Hinrichtungen als in allen anderen Ländern der Welt zusammen.


    Im Hinblick auf das Treffen der EU-Außenminister am heutigen Montag fordert ai von den EU-Staaten, die Forderung nach einem Moratorium zur Todesstrafe zu unterstützen. „Angesichts mangelnder konkreter Resultate muss die EU ihre Menschenrechtspolitik gegenüber der Volksrepublik China kritisch überprüfen“, sagte Dirk Pleiter. „Es reicht nicht aus, auf den Menschenrechtsdialog zu verweisen.“


    Strafprozesse in China verletzen vielfach internationale Standards, aber auch nationales Recht. So gilt im chinesischen Recht nicht die Unschuldsvermutung. Vielfach werden in Prozessen Geständnisse verwandt, die unter Folter erpresst wurden. Staatliche Stellen greifen immer wieder in Prozesse ein. Die Gerichte stehen unter starkem politischen Druck, immer häufiger schwerste Strafen zu verhängen.


    „Das Moratorium wäre ein erster Schritt auf dem Weg zur vollständigen Abschaffung der Todesstrafe, welche die chinesische Regierung selbst internationalen Diplomaten in Aussicht gestellt hat“, sagte Dirk Pleiter.


    Den Bericht „People's Republic of China: Executed ‚according to law’? - The death penalty in China" können Sie unter http://web.amnesty.org/library/index/engasa170032004 einsehen und herunterladen.
http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/0/870960897b8a6e01c1256e5f00381453?OpenDocument



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