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Impressionen von der Gaza-Soli-Demo am 3. Januar, dem "Tag des Zorns", in Berlin

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 04.01.09, 18:05  Betreff:  Impressionen von der Gaza-Soli-Demo am 3. Januar, dem "Tag des Zorns", in Berlin  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Zum gestrigen Samstag, den 3. Januar, hat die Palästinensische Gemeinde Berlin zusammen mit anderen Veranstaltern wieder zu einer Gaza-Soli-Demo anläßlich des weltweit angesagten "Tag des Zorns" aufgerufen. Die Teilnehmerzahl übertraf mit geschätzten nahezu 8.000 - 9.000 Personen alle Erwartungen - wohl auch die der Demo-Leitung. Es war eine machtvoll anklagende Protestdemo gegen die israelische Barbarei - mit viel Licht und leider auch einigen Schatten, doch der Reihe nach:

kurz nach 14:30 Uhr traf ich am U- und S-Bahnhof Alexanderplatz ein. Schon in der U-Bahn war's brechend voll. Zu hunderten begaben wir uns in Richtung Rotes Rathaus. Bald war erkennbar, daß wir uns nicht, wie eigentlich angekündigt, am Neptunbrunnen versammeln konnten, weil dort noch immer der Weihnachtsmarkt-Rummel abgebaut wurde. Aber im Nadelöhr zwischen Bauzaun und Rotem Rathaus lauerte schon die grabschbereite Bullerei mit ihrem Einlaßterror. Deren Einsatzleitung erging sich sicher in heller Freude über den erwarteten Menschenstau, einer beliebten Schikane der staatsmachtlichen Schergen in hoher und höchster Bullen-Beamtenhierarchie.

Eine Gruppe mit DIE-LINKE-Flaggen erregte meine Neugier. Es waren vor allem die anerkennenswert aufmüpfigen GenossInnen des Ortsverbands Wedding. Wie ich im Gespräch erfuhr, hatten sich aber auch GenossInnen aus anderen Berliner Ortsverbänden eingefunden. Allen gemeinsam war das Unverständnis über die herumeiernde Hinhalte-Taktik der möchte-so-gern-mitregierenden Parteispitze und ihrer SonntagsrednerInnen. Meine Frage nach Gysi, Pau und anderen Israel-Bejublern wurde mit demonstrativem Achselzucken beantwortet. Sogar ein Wolfgang Gehrcke hielt es nicht für ratsam, öffentlich Flagge zu zeigen oder wenigstens dabei zu sein. - Tja, die BRD-Fleischtöpfe üben eine unwiederstehliche Anziehungskraft aus. Was kümmern da Gewalt, Unterdrückung, Kriegs- und Völkerrechtsverbechen - die sind weit weg vom Roten Rathaus und erst recht vom großdeutschen Reichstag, den eine Pastorentochter und ehemalige FDJ-Funktionärin als CDU-Kanzlerin und Freundin von ausgewiesenen Kriegsverbrechern zusammen mit einem ebenso "verständnisvoll" Kriegsverbrechen tolerierenden SPD-Außenminister repräsentieren.

Wie auch immer, das Marx-Engels-Forum war schon brechend voll mit DemonstrantInnen. Es hatten sich deutlich erkennbar mehr Personen und Organisationen wie neben den Weddinger LINKEn auch Spartakisten, Arbeitermacht und andere aus dem linken Berliner Spektrum eingefunden, als dies bei den letzten beiden Gaza-Soli-Demos der Fall war. Beinahe wurde dieses positive aber fragile Signal linker Solidarität durch eine engstirnige Demo-Leitung und wichtigtuerische Ordner unterdrückt. Sie wollten anfangs partout keine Flaggen von DIE LINKE in der Demo gestatten, schwarzrotgoldene BRD-Flaggen dagegen schon. Aufgebracht wollten die ersten GenossInnen wieder heimgehen. Zum Glück konnte dieses dämliche, völlig unnötige Ärgernis durch energische Intervention bei der Demo-Leitung von Barbara und einem Mitveranstalter aus der Welt geschaffen werden.

Das zweite gravierende Ärgernis waren viele sich vor aufgeplusterter Wichtigkeit überschlagende, wildgewordene Ordner. Die offenbar völlig überforderte Demo-Leitung reagierte darauf auch nur hilflos und bat die Ordner zu Beginn der Demo per Lauti-Durchsage um Mäßigung. Wie wenig nachhaltige Wirkung diese Durchsage hatte, läßt sich auf meinen vielen Fotos erkennen. - Für weitere künftige Demonstrationen sollten die Verantwortlichen ernsthaft mit sich zu Rate gehen und erkennen, daß Demos - insbesondere solche für Freiheit und gegen Kriegsverbrechen -  sich niemals selbst einsperren und selber gängeln dürfen. Auf absolutes Unverständnis und Ablehnung stößt nicht nur bei mir die gestern gesehene, oft krass durchgeführte Zwangs-Trennung in separate Blöcke mit Frauen und Kinder sowie solche mit Männern. Es wurden da tatsächlich Väter von Frau und Kindern getrennt - ein unmögliches Vorgehen!

Vorbildlich war, wie die DemonstrantInnen beeindruckend und lautstark die von unermüdlichen, engagierten Animateuren in den Lautis vorgetragenen Demo-Parolen skandierten. Erbsenzählerische MoralistInnen - leider auch in der Berliner linken Szene - werden sich über einige provokante Parolen, israelische Kriegsverbrechen betreffend, mokieren und den mahnenden rechten Zeigefinger heben. Sie selber werden ja auch nicht massakriert, ausgehungert, ermordet und brauchen auch nicht zusammengepfercht im größten Freiluftgefängnis der Welt dahinvegetieren! Da läßt's sich leicht Besserwissen und Moralisieren, was ja bei pazifisierenden Salonlinken und Stehkragen-Proletariern eine stets gern gepflegte Pflicht-Übung ist.

So zornig provozierend - und das übrigens nicht nur nach meinem Empfinden völlig zu Recht!!! - die Anti-Israel-Parolen auch vieltausendfach und immer wieder aus voller Kehle skandiert wurden, so waren sie jedoch nie haßerfüllt hetzend sondern eben aufgrund der verbecherischen israelischen Barbarei ungeheuer zornig!

Haßerfüllt sind dagegen die ekelerregenden, das Internet vollmüllenden Tiraden der faschistoid-rassistischen Antideutschen, die das widerliche Geschäft von Ausbeutern, Kriegsverbrechern und Massenmördern unterstützen. Die Bahamiten und Antideutschen haben sich in die hiesige Antifa-Szene wie ein Krebsgeschwür eingeschlichen - offenbar ist sozusagen als "Alleinstellungsmerkmal" nur die Antifa in der BRD von diesem Spaltvirus befallen.

Wie auch immer, besagte Demo-Parolen mißfielen gestern auch Joachim Haß, dem Vorsteher der Haß-Behörde, die sich stets aufs Neue die gemeinsten Demo-Schikanen ausdenkt. Seit er verschiedene Variationen seines Konterfeis, jedes auch angemessen kommentiert, in meinem Demobericht von der Anti-Repressions-Demo vom 10, Juli 2008 gelesen hatte, ist er mir irgendwie gram. Dabei hatte er mich erst bei der Luxemburg-Liebknecht-Demo im Januar 2008 als würdigem Nachfolger von Karl Eduard von Schnitzler und dessen Schwarzem Kanal gelobt und seiner Freude als eifrigem Leser meiner Demo-Berichte Ausdruck gegeben, mir das einmal persönlich sagen zu können. Schließlich mache ich ihn ja berühmt.

Gram oder nicht gram, jedenfalls zieht es ihn seither, also seit Juli 2008, bei jeder Demo offenbar unwiderstehlich in meine Nähe um mir volle Sympathie zu bekunden. So auch gestern. Denn als er mich nun beim Knipsen am Rand der Karl-Liebknecht-Straße erspähte hatte, eilte er glückselig auf mich zu und wollte wissen, ob mir die Demo gefalle. "Natürlich!" erwiderte ich, denn mir gefiele immer, wenn gegen Unrecht und Unterdrückung auf die Straße gegangen würde. Diese Antwort sog er ein, wie ein Kiffer den Qualm seines Grasstengels. Diese Antwort brauchte er! Er wandte sich schnell ab, quetschte gequält schnell noch heraus, warum wir denn nicht auch mal wegen der vielen tausend, auf Israel abgefeuerten Kassam-Raketen demonstrierten, und verschwand im staksigen Sauseschritt zu seinen Zivi-Bullen im Hintergrund. - Tja, so isser, der gute Joachim Haß. Demos von Kommunisten, Anarchisten, Autonomen, Kurden und Palästinensern sind zwar sein Lebenselixier, kerben aber Monat für Monat die eh schon arg zerfurchten, traurig nach unten hängenden Mundwinkel noch ein wenig tiefer ein.

Zurück zur Demo: die eisige Kälte, verstärkt durch böigen Wind, ließ die DemonstrantInnen noch enger zusammenrücken, als sie es eh schon taten. So dichtgedrängt, wie auf Palästina-Soli-Demos, geht's sonst nirgends zu. Obwohl sie - bis auf die Ordner - keine Ketten bilden, wie das auf Antifa- und Anti-Repressions-Demos zur Abwehr von Bullenangriffen üblich und nötig ist, ist auf Gaza-Soli-Demos ein Durchkommen zwischen den Reihen innerhalb der Blöcke z.B. für Fotografen zwecks Motivsuche beinahe unmöglich. Zudem ist das Fortbewegungstempo sehr langsam. Im heißen Sommer ist das zwar durchaus angenehm aber gestern hat's mich doch wieder durchgefroren. Als wir an die Kreuzung Unter den Linden Ecke Friedrichstraße ankamen und der Demozug durch die Bullerei zum Potsdamer Platz umgeleitet wurde, machte ich noch letzte Aufnahmen im Schein der Weihnachts-Illumination der Touri-Prachtmeile Unter den Linden. Als der Demozug vorüber war, ging ich dann eilig zum S- und U-Bahnhof Friedrichstraße. Eilig nicht nur, weil's mir kalt war sondern auch weil sich ein überaus dringendes Bedürfnis meldete.

Etwas später auf dem U-Bahnhof, sah ich, daß vielen Demonstranten ebenfalls zu kalt und der Marsch zum Potsdamer Platz zu weit und lang war.

Alles in allem, es war auch in Berlin kraftvolle Demo, die Zeichen gegen die israelische Barbarei gesetzt hat! Leider geht der mörderische Terror der verbrecherischen IDF-Soldateska in Gaza und das Wegsehen westlicher, heuchlerischer, sogenannter demokratischer Regierungen unvermindert weiter. Mit dem gestern nachts erfolgten völkerrechtswidrigen Einmarsch von israelischen Bodentruppen in den Gazastreifen ist die ohnehin schon schlimme Lage der eingeschlossenen palästinensischen Bevölkerung sogar noch ins Unermeßliche eskaliert.

Bernd Kudanek alias bjk



Foto-Impressionen


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Basis-LINKE zeigen öffentliche solidarische Präsenz - sicherlich zum Mißvergnügen des bekennenden Israel-Bejublers Gysi und der gruseligen faschistoid-rassistischen BAK Shalom-Gurkentruppe

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entwürdigende, kriminalisierende Einlaßschikane mit Abgrabschen und Taschenkontrolle durch die Bullerei

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Einlaß-Kontrollterror überstanden, jetzt geht's zum Marx-Engels-Forum, dem Demosammelpunkt

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auch attac-Berlin zeigt Präsenz

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auf dem Marx-Engels-Forum

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im Hintergrund rechts wird der Rest des Weihnachtsmarkt-Rummelspektakels abgebaut

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übereifrige, wichtigtuerische Demo-Ordner scheuchen die DemonstrantInnen wie Hütehunde eine Schafsherde

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Demo-Ordner-Ketten sperren DemonstrantInnen getrennt in Männlein und Weiblein-Blöcke

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das muß sich Joachim Haß, Berlins oberster Demo-Schikanen-Ausdenker, vermummt bis zum bei ihm irgendwie misanthropisch (Name verpflichtet!) wirkenden Seehundsschnurrbart, natürlich aus der Nähe ansehen

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und kann dann schön breitbeinig mal wieder so richtig den ohne-mich-läuft-hier-nix-Otto markieren

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die Demo will sich in der Karl-Liebknecht-Straße zum Aufbruch formieren, nur die hysterischen, durchgeknallten Ordner bringen Chaos und damit Mißkredit hinein

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völlig überforderte Ordner scheuchen Mütter mit ihren Kindern in die "Herde" zurück

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schließlich "durften" sich männliche Demonstranten wenigstens für die Fotografen mit einem Transparent vor dem Lauti und weit genug entfernt vom Frauenblock in Position bringen

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endlich geht's los

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wir sind auf der Karl-Liebknecht-Brücke, gegenüber auf der Rathausbrücke fahren Bullenwannen mit Blaulicht zum Potsdamer Platz, wohin die Abschlußkundgebung von der Joachim-Haß-Behörde kurzfristig verlegt wurde

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wichtigtuerische Jungmänner-Ordner wollen mal wieder "ihren" Block einsperren und verspielen damit viele Sympathien bei Menschen, die eigentlich ihre Solidarität bekunden wollen, dies aber ohne rabiat bevormundet zu werden

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der martialisch gestikulierende Jungmann mit wichtigmachender Armbinde wirkt da nur noch albern

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händchenhaltende Ordner machen den Weidezaun

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ein Leithammel schreitet den Weidezaun ab

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im Hintergrund das Zeughaus-Museum

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die Weidezaun-Ordner nehmen im vorauseilenden Gehorsam der Bullerei den Job ab

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wo anders als auf dem Feldherrn-Hügel der Staatsoper könnte Joachim Haß denn sonst zu finden sein! Die Macht genießend, understatementhalber nur auf halber Treppe im Hintergrund, und vermummt bis zum bei ihm stets misanthropisch wirkenden Seehundsschnurrbart. - Vermummt?!??? - Ein Joachim Haß darf das!

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BesucherInnen der Freiluft-Eisbahn an der Staatsoper haben was zum Kieken und Erschauern

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im Hintergrund die Humboldt-Universität

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statt geradeaus zum Brandenburger Tor muß die Demo dank der Haß-Behörde zum Potsdamer Platz ausweichen

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ISRAELISCHE SICHERHEITSPOLITIK = MASSAKRIEREN !

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GAZA BLEIBE STARK !

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Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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bjk

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New PostErstellt: 05.01.09, 12:45  Betreff: Re: Impressionen von der Gaza-Soli-Demo am 3. Januar, dem "Tag des Zorns", in Berlin  drucken  weiterempfehlen

der Demobericht ist auch hier veröffentlicht:
http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=5934&Itemid=1
und hier:
http://www.scharf-links.de/44.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=3436&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=322d9a7011





Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!



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