Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN

Beiträge können nicht (mehr) eingestellt oder kommentiert werden!

 

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 05.09.10, 12:59     Betreff: Sogenannte Gegendemo zum Al Quds-Tag am 4. September 2010 in Berlin

Unter http://de.indymedia.org/2010/09/289274.shtml ist der Beitrag " [B-City West] Al-Quds-Tag und Gegenaktionen" nachzulesen.


Meine Stellungnahme hierzu:

"Zionisten sind Faschisten" ist die falsche Metapher (der Al-Quds-DemonstrantInnen) und verharmlost den verbrecherischen Faschismus. Wenn stattdessen die Parole in "Zionisten sind Rassisten" skandiert würde, entspräche dieser Vergleich der tagtäglichen Realität, die schon seit Jahrzehnten in Israel gegenüber der nichtjüdischen Bevölkerung praktiziert wird. Sogar ein Vergleich mit dem einstigen Apartheid-Regime in Südafrika ist berechtigt. Und all diejenigen Linken, die gestern auf den sogenannten Gegendemonstrationen Solidarität mit Israel bekundet haben, tragen erhebliche Mitschuld an den Menschenrechtsverbrechen auf beiden Seiten in Nahost. Ausgerechnet deutsche Linke unterstützen eine rassistische Rechtsregierung - eigentlich unvorstellbar!

Aber tatsächlich gehören dem Bündnis "No Al-Quds-Tag" nicht nur die Amadeu-Antonio-Stiftung und die innerhalb der Antifa hoch umstrittenen Gruppen aus Hohenschönhausen, Marzahn-Hellersdorf, Neukölln, Belzig und und und an, sondern außer den Berliner Jusos, mensch faßt es kaum, sogar ausgerechnet die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Berlin (VVN/BdA), die doch eigentlich aus eigenem Erleben die Schrecken rassistischer Verfolgung von Diskriminierung über Enteignung bis hin zur Ermordung kennen sollte. Im Aufruf zur Gegendemonstration wurden islamisch-klerikale Organisationen wie Hizbollah und Hamas als grundsätzlich böser Fundamentalismus hingestellt, während christlicher und jüdischer Fundamentalismus gar nicht erst erwähnt und deshalb de facto den Guten zugerechnet wird. Nicht sehr viel anders wurden einst "Begründungen" für die blutigen Kreuzzüge und in der Neuzeit für die noch blutigeren Überfälle auf Irak und Afghanistan fabriziert. Aber deutsche ProzionistInnen, die sich Linke nennen, machen sehenden Auges blind gemeinsame Sache mit Rassisten und Völkerrechtsverbrechern! Sie nennen das Kampf gegen Antisemitismus, Antizionismus und Antiamerikanismus, so heißt es jedenfalls bei der berüchtigten BAK Shalom ( http://bak-shalom.de/ ), die sich mit Unterstüzung maßgeblicher zionphiler PDL-PolitikerInnen und gegen den Willen der solid-Linksjugend hinter dem Label "linksjugend ('solid)" tarnt.

In "Neues Deutschland" (ND) ist unter http://www.neues-deutschland.de/artikel/178788.ich-erwarte-keinen-frieden.html ein entlarvendes Interview mit Yisrael Medad, Sprecher des YESHA-Rates, nachzulesen. Zitat daraus:

ND: Aber es werden doch täglich Palästinenser aus Ostjerusalem vertrieben.

Yisrael Medad: Sie verstehen hier leider etwas grundsätzlich falsch. Sie denken, Jerusalem gehöre zu einem arabischen Land, das die Juden übernommen hätten vor 150 Jahren. Dies ist aber ein jüdisches Land, das von Arabern vor 1300 Jahren besetzt wurde und nun allmählich von uns befreit wird.

ND: Was soll aus den Siedlungen im Westjordanland werden? Sollen die alle bleiben, oder sollen welche evakuiert werden, damit sie dem Frieden nicht im Wege stehen?

Yisrael Medad: Alle jüdischen Gemeinden sollen bleiben. Es gibt keinen Grund, warum ein Jude in Berlin, Hongkong oder London, aber nicht auf dem Gebiet leben können sollte, welches das historische Land Israel ist. Unser heiliges Land Samaria (das besetzte Westjordanland – M L.) zu verlassen, können wir niemals akzeptieren.

ND: Allerdings wäre ein palästinensischer Staat als Flickenteppich nicht überlebensfähig.

Yisrael Medad: Ich bin nicht interessiert an einem palästinensischen Staat. (...)


Mal abgesehen von der Falschaussage, die Juden hätten Jerusalem vor 150 Jahren übernommen (der Staat Israel wurde bekanntlich erst im Mai 1948 installiert), ist die aus dem Interview zu entnehmende klerikal-rasssistische gewalttätige Tendenz kaum zu toppen!

Und ein solches "Blut-und-Boden"-Existenzrecht fanatischer ApartheidistInnen verteidigen ausgerechnet Menschen, die sich als Linke wähnen bzw. so tun als ob! Mich überkommt das kalte Grausen vor diesen "GenossInnen". Ich wünschte, sie würden dem Menschenrechtsanwalt Yossi Wolfson zuhören und sich an seinem Wahlspruch  "... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!"  orientieren. Sein Appell in einem offenen Brief an die deutsche Linke ist unter http://www.neues-deutschland.de/artikel/161459.ich-tue-was-linke-tun-ungerechtigkeit-bekaempfen.html nachzulesen.

Abschließend noch 'ne Frage an die indymedia-Moderation: Was hat der Eingangsbeitrag von "Teilnehmer" für journalistische Qualitäten, daß er es in den Newswire geschafft hat? Da ist der Bericht im liberal-reaktionären Edelkampfbatt Tagesspiegel von anderer Qualität, nachzulesen unter http://www.tagesspiegel.de/berlin/chomeini-bilder-am-kudamm/1918950.html;jsessionid=725F801F611C66BB975D297A5FA82088

Bernd Kudanek alias bjk




... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson


[editiert: 05.09.10, 13:10 von bjk]
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1.462 von 3.365
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © subBlue design
. . . zum Politikmagazin auf diesen Button klicken >> bjk's Politikmagazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .