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Peter Nowak
New PostErstellt: 10.05.11, 10:56     Betreff: Re: Münzers Herrenzitat - Sein und Sollen

Ich muss wiedermal eine Lanze für den preussischen General von Clausewitz brechen. In dem angeführten Vortrag von Gregor Gysi heisst es unter Berufung auf Clausewitz:
    Zitat: Gregor Gysi
    Der moderne Begriff des Krieges, der bei Clausewitz seine volle Ausformung erhielt, bestimmt den Krieg bekanntlich als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Der Krieg ist somit nicht der Gegenbegriff zur Politik. Das Politische am Krieg ist tatsächlich die Fortexistenz eines politischen Zwecks. Der Zweck des Krieges ist ein scheinbar doppelter: erstens den Feind zu schwächen, um ihn so einem Friedensabschluss geneigter zu stimmen (deswegen ist jeder Krieg vermeintlich eine "Friedensmission"), zweitens die Bedingungen zu verbessern, unter denen die in den Krieg führenden Zwecke verwirklicht werden können.
Dazu ist zu sagen, dass die beiden Formen von Clausewitz zusammengefasst werden in dem Begriff "dem Gegner das Gesetz geben". Das heisst, Ziel des Krieges ist es, den Gegner zur Erfüllung der eigenen Forderungen zu zwingen.
Clausewitz hat aber keineswegs den Krieg als legitimes Mittel der Politik beschrieben, wie dies oben im Anschluss an die gängige Interpretation behauptet wird. Der Satz "Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" bedeutet also keine Legitimation, sondern nur die Feststellung, dass jeder Krieg eine politische Vorgeschichte hat, die er fortsetzt. Clausewitz war kein Kriegshetzer. Er gehörte neben Scharnhorst zu den ihrer Zeit weit voraus denkenden Militärtheoretikern, die für eine Volksbewaffnung eintraten. Eine solche Form der Streitkräfte ist aber für Angriffskriege denkbar ungeeignet. Ich empfehle also, Clausewitz mal unvoreingenommen zu lesen, denn von dem kann man wirklich lernen.
Peter
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