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Quo vadis, USA?

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 16.11.03, 07:42  Betreff: Re: US-Rückzug an vielen Fronten  drucken  weiterempfehlen

Hi mono,

hier zunächst mal etwas über die GSG9. sie ist eine Spezialeinheit des Bundesgrenzschutzes, schau einfach mal rein in: http://www.bundesgrenzschutz.de/start.htm dort findest Du eine ziemlich aggressive Nachwuchs-Werbung mit unter anderem so bemerkenswert aufreizenden Sätzen:

>> "Die Masse der Einsätze findet jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Seit ihrem Bestehen hat die GSG 9 an insgesamt weitmehr als 1400 Einsätzen teilgenommen." <<

An welche Instinkte wird hier wohl appelliert?!

Die GSG9 untersteht, weil "nur" paramilitärisch, dem Bundesinnenminister. Die Meldung über den aktuellen Einsatz im Irak stand kürzlich in mehreren Tageszeitungen. Genaue Quellenangabe folgt schnellstmöglich.

Gruß
bjk

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Nachtrag: hab gerade gemerkt, daß sich in meinem Beitrag vom 9.11. ein Tippfehler eingeschlichen hat: statt GSK9 muß es natürlich GSG9 heißen. Pardon, hab's aber soeben korrigiert.


[editiert: 16.11.03, 10:45 von bjk]
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mono

Ort: Nordbaden

New PostErstellt: 16.11.03, 02:08  Betreff: Re: US-Rückzug an vielen Fronten  drucken  weiterempfehlen

Hi bjk,

sorry wenn ich mich unklar ausgedrückt habe - immerhin hat mir das einen Besuch auf deiner Netzwerkseite beschert

Ich meinte dein Zitat
>>>
Klammheimlich von der Öffentlichkeit kaum bemerkt hat der ehemalige RAF-Anwalt, Otto Schily, und jetziger Bundesminister des Inneren - der sich jetzt den Vorwurf eines Innenkriegsministers gefallen lassen muß - längst die Spezialeinheit GSK9 in den Irak entsandt. Angeblich schützen sie nur den Einsatz des THW in Bagdad.
>>>

Zu dieser Meldung konnte ich beim besten Willen noch keine Quelle auftreiben. Es ist mir "nur" die Anwesenheit dreier KUT (Krisenunterstützungsteam)-Leute bekannt, die ja wohl kaum irgendwelche Sicherungsaufgaben wahrnehmen können. Hingegen sagt mir die Einheit GSK9 gar nix


Wenn die Meldung stimmt, und Bundeswehr (oder gar BGS) -Spezialeinheiten im Irak wären, wäre das ein Skandal. Ich kann aber noch nicht dran glauben.

Soviel zur Präzisierung mit Dank im voraus für ne Quelle...

Grüße
mono

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Gast
New PostErstellt: 15.11.03, 16:53  Betreff:  Re: US-Rückzug an vielen Fronten  drucken  weiterempfehlen

Hi mono,

Deine Frage verstehe ich nicht ganz, kannst Du präzisieren, welche Quellen Du gerne wüßtest?

Ansonsten schau mal z. B. in http://de. indymedia.org und in alle entsprechenden Beiträge unseres Forums rein.

Gruß
bjk
der sich momentan nicht eingeloggt hat

www.bjk.ag.vu auch hier kannst Du ja mal reinschauen
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mono

Ort: Nordbaden

New PostErstellt: 15.11.03, 16:34  Betreff: Re: US-Rückzug an vielen Fronten  drucken  weiterempfehlen

Hallo bjk,

wo kann ich mehr zu deinem letzten Posting erfahren?

Gruß
mono

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 09.11.03, 16:46  Betreff:  Zu spät, Baba, zu spät  drucken  weiterempfehlen

>> "Es darf nicht sein, daß Deutschland und andere westliche Staaten in einen Guerillakrieg hineingeraten, ..." <<


Klammheimlich von der Öffentlichkeit kaum bemerkt hat der ehemalige RAF-Anwalt, Otto Schily, und jetziger Bundesminister des Inneren - der sich jetzt den Vorwurf eines Innenkriegsministers gefallen lassen muß - längst die Spezialeinheit GSG9 in den Irak entsandt. Angeblich schützen sie nur den Einsatz des THW in Bagdad.

Seit wann agiert ein deutscher Innenminister im Ausland?! Ist RotGrün jetzt mit Billigung der Union ganz und gar größenwahnsinnig geworden?! Deutsche Soldaten und Paramilitärs werden unter dem Deckmäntelchen der Terrorbekämpfung einfach so mal in den Hindukusch, in den Irak oder in's Rote Meer beordert! Hier werden Millionen und Abermillionen an Euros verschleudert, um deutschen Größenwahn einiger "verwirrter" SPD-Bundesminister und kriegsspielgeilen Militärs zu befriedigen! - - - Und die Arbeitslosen, die AlHi- und die Sozialhilfe-Empfänger, die Kranken und Schwachen, die Rentner/innen - alle alle sollen den Gürtel enger schnallen und an oder unter der Armutsgrenze leben!

Wo bleibt der Aufschrei der Öffentlichen Meinung, der Medien, der gewählten Bundestagsabgeordneten (die beiden tapferen PDS-Frauen Pau und Lötzsch ausgenommen!), wo bleibt die laute nachhaltige Empörung der Gewerkschaften, der Kirchen, wo der Hinweis auf auf Verletzung und regierungsamtliche Mißinterpretation von Grundgesetz und Verfassung und und und!!!

Statt dessen hört, sieht und liest man nur noch von Hohmann, Güntzel, Nitsche und Fischer, die als neue Bedrohung von Rechts aufgebauscht und aufgebaut werden - welch eine grandiose Meinungsmanipulation und kollektiv gesteuerte Volksverdummung interessierter Kreise, nur um von den wirklich wichtigen weil existenziellen Problemen vorhandener und noch bevorstehender Armut von Millionen abzulenken!

bjk

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[editiert: 16.11.03, 10:42 von bjk]
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Baba Yaga


New PostErstellt: 09.11.03, 12:07  Betreff: Neue Sprachregelung: "Aufstand"  drucken  weiterempfehlen

Der Kampf der Iraker gegen die Besatzungstruppen aus USA und Willigen wird im neu-amerikanischen Sprachgebrauch nun als "Aufstand" bezeichnet.
Das dürfte schlimme Folgen haben.
Der US-Willkür und dem US-Terror gegen die irakische Zivilbevölkerung wird damit ganz offiziell die Türe geöffnet, hat man es doch jetzt nicht mehr mit Kriegsgegnern zu tun, sondern mit zivilen, unzufrieden-renitenten Aufständischen zutun!

Einen "Vorgeschmack" lieferten die US-Militärs vorgestern nachts, als sie 250kg-Bomben (uranium deplated bombs) auf Bauernhöfe warfen, damit die Region um Tikrit radioaktiv verseuchten und anschließend wild herumschossen und dabei sechs irakische Zivilisten erschossen.
Als Erklärung kam dann, es habe sich um einen Präventivschlag auf leere landw. Gebäude gehandelt, weil da ja Munitionsdepot eingerichtet werden könnten und die Ermordeten wären mutmaßliche Untergrundkämpfer gewesen!!!!

Hier nun die noch "heiße" Meldung zum neuen Begriff "Aufstand":


Erneuter Angriff auf US-Truppen in Bagdad
9.11.03 dpa 03:35 Uhr
Bagdad (dpa) - In Bagdad reißt die Serie von Angriffen auf die Besatzungstruppen nicht ab.
Laut US-Militär wurde das Zentrum der irakischen Hauptstadt wieder von Explosionen erschüttert. Eine Mörsergranate sei nahe des Sitzes der US-Verwaltung abgefeuert worden. Eingeschlagen sei das Geschoss aber weit entfernt.
Nach Angaben von El Dschasira wurde auch ein Konvoi der US-Armee angegriffen.
Nach den Worten von US-Vizeaußenminister Richard Armitage sind die USA im Irak mit einem Aufstand konfrontiert.


Zeitgleich mit obiger Meldung,
- also um 03:35 Uhr -,
wird ein weiterer Anschlag aus Saudi Arabien (Riad) auf "Ausländer" gemeldet:

Tote und Verletzte bei Terroranschlag in Riad
Riad (dpa) - Bei einem Bombenanschlag in der saudiarabischen Haupstadt Riad sind in der Nacht nach offiziellen Angaben zwei Menschen getötet worden. 50 weitere wurden verletzt, teilte das Gesundheitsministerium mit, darunter zahlreiche Kinder.
Arabische Medien berichteten dagegen von vielen Toten und mindestens einhundert Verletzten.
Augenzeugen berichteten von insgesamt drei Explosionen in einer vor allem von Ausländern bewohnten Appartementanlage. Offenbar habe es sich um Autobomben gehandelt.


Europa und seine Mitgliedstaaten sind aufgefordert, sich schleunigst von der Eroberungs- und Unterdrückungspolitik der USA, sowie der Terrorpolitik Israels zu distanzieren und deutlich deren menschenverachtendes und völkerrechtswidriges Handeln zu verurteilen.
Es darf nicht sein, daß Deutschland und andere westliche Staaten in einen Guerillakrieg hineingeraten, weil Kapital- und Wirtschaftsinteressen sie zu Vasallen der Supermacht und Israels macht!

Baba Yaga

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Baba Yaga


New PostErstellt: 08.11.03, 14:33  Betreff: Saddams Guerilla- und Partisanenkrieg geht weiter  drucken  weiterempfehlen

Letzte Meldung 13.24 Uhr von dpa aus dem Irak:

Zwei US-Soldaten in Falludscha getötet

Kairo (dpa) - In Falludscha sind zwei US-Soldaten bei einem Angriff auf ihr Fahrzeug getötet worden. Das berichtet der arabische Sender El Dschasira. Amerikanische Truppen hätten kurz danach mehrere Verdächtige festgenommen, heißt es. Vor einer knappen Woche waren beim Abschuss eines Hubschraubers in der Nähe von Falludscha 16 US- Soldaten getötet und weitere 20 verletzt worden. Nach dem gestrigen Hubschrauber-Absturz bei Tikrit gehen die Ermittlungen zur Ursache weiter. Sechs US-Soldaten waren bei dem Absturz ums Leben gekommen.

Erinnert Ihr Euch noch daran, wie die US-Medien vor dem Krieg uns Kriegsszenarien überspielten?
Dabei war immer die Rede von Saddams Elite- und Gardeeinheiten, welche auf die guten US-Boys treffen würden. Sogar in farbigen Fotoserien wurden die paradierenden, schwarzen Kämpfer-Blöcke gezeigt:
Grauslige Kampfmaschinen, furchtlos und furchtbar, uneingeschränkt und kompromisslos zum Tode bereit, indoktrinierte und ideologisierte Monster!

Dann kam der US- und UK-Angriff auf die alten Kultur - Städte und unschuldige Menschen.
Tausende von Bomben zerfetzten Land und Leute
...und jede Abendnachricht endete mit dem Stimmungsmacher, daß bestimmt morgen, hinter der nächsten Wegbiegung und Brücke die Republikanischen Garden lauern würden.

Schließlich erwartete man sie als Doppel-Verteidigungsring um Bagdad und als sich dann immer noch keine schwarzen Heere von den Bombenflotten niedermähen ließen,
dann blieb nur noch Tikrit, als Hoffnung für grausame Schlachtenfilme!

Tja, jetzt sitzen sie da, die Sieger, in einem unbekannten, feindlichen Land, ohne Sprach- und Kulturkenntnisse, mit der üblich einfältigen US-Überheblichkeit und Ignoranz, als Zielscheiben und Zielobjekte eines strategisch weise aus dem Hinterhalt und Untergrund geführten Befreiungskampfes.

Obige Tickermeldung wird wohl heute nicht der letzte Bericht über einen Angriff auf die Besatzer sein.
Die hochgerüstete Supermacht wird vorgeführt, die so perfekten US-Spitzel-, Überwachungs- und Intelligent-Dienste sind öffentlich vera....,

...mir tun die blöden, naiven, dummen Kerle leid, die diese skrupellose US-Regierung hier verheizt!

Baba Yaga

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Baba Yaga


New PostErstellt: 08.11.03, 10:39  Betreff: US-Rückzug an vielen Fronten  drucken  weiterempfehlen

Die täglich wiederkehrenden und sich in ihrer Gewalt und in ihren Ausmaßen verschärfenden Anschläge auf die Besatzungsmacht im Irak, aber auch auf alle US-Einrichtungen und sogar auf amerikanische Privatpersonen, zeigen eines sehr deutlich:

Die USA sind militärisch und wirtschaftlich mächtig, wenn es um kurzfristige Durchsetzung ihrer Zielsetzungen geht.
Kommt der Faktor Zeit ins Spiel, schaut die Versuchsanordnung etwas anders aus.

Es ist eben etwas anderes, aus unerreichbaren Höhen Länder und Menschen zu bombardieren, Lebensgrundlagen und Infrastrukturen zu ruinieren, als dann am Boden die vermeintlich erreichte Stellung zu halten.

In Serbien-Kosovo ist das Scheitern, der von den USA angezettelten "Friedensmission" nur deshalb nicht so offensichtlich, weil statt eigener Besatzungstruppen, Statthaltertruppen ein Minimum an us-verstandener Ordnung aufrecht erhalten. Weil diese Besatzer nicht nur auf eigene Rechnung ihre Soldaten dort stationieren, sondern, - allen voran Deutschland -, dort sehr viel Geld hineinpumpen, um die Stimmun in der Bevölkerung nicht zu reizen.

Ähnlich ist es in Afghanistan, nur da ist die Stimmung sehr "gereizt".
Im Unterschied zum Kosovo, hat hier nicht eine ethnische oder religiöse Gruppe alle anderen vertrieben und die Macht mit Hilfe der "Eroberer" übernommen, sondern der von Fischer eingesetzte und von US-Gnaden gestützte Machthalter ist eine Marionette mit der Befugnis eines Bürgermeisters in Kabul.
Deshalb kommt der servile Struck und schickt deutsche Soldaten und deutsche Aufbautrupps dort hin, damit die um das Fell des Bären streitenden Clans und Platzhirschen sich nicht gegenseitig masakrieren.

Der Irak steht noch voll unter US-Besatzung, schließlich ist ja dort der Dreh- und Angelpunkt der Begehrlichkeiten.
Erst wenn das Öl in US-Hand gekommen ist, sind die vorher niedergemachten Staaten geostrategisch wichtige Gebiete, um den Zugang zu den eroberten Ressourcen zu sichern.
Aber da steht bisher nicht nur BinLaden oder Saddam vor, sondern die arabische Welt des gesamten N u. MO!

Es ist ganz offensichtlich, daß sich die Guerilla- und Partisanen-Angriffe auf die Truppen der Willigen täglich steigern.
Nicht nur das US-Militär ist Angriffsziel, ebenso mußten Briten, Polen, Spanier daran glauben. Auch die "Willigen Helfer" des angeblichen Wiederaufbaues(z.B. der technische Arm der deutschen Armee, das THW und die GSG9) und die uneigennützige UN-Hilfseinrichtung sind im Focus des irakischen Widerstandes und waren Angriffsziele.

Bisher verbreitete Bush starke Sprüche und Durchhalteparolen, jetzt aber ist er wohl an dem Punkt angekommen, wo er sich gegenüber seinem Lande für alle bisher heimtransportierten Plastiksäcke mit den Leichen von 365 GI´s und wegen der verschossenen Milliarden $ zu rechtfertigen hat und wo er das "offene Messer" anscheinend gewahr wird, in das er in den nahen und mittleren Osten gerannt ist.

Jedenfalls ist in dieser Woche bekannt geworden, daß die USA ihre Truppen schon mal und sofort um 25 % reduzieren wollen, - frage mich nur, wer von den US-Vasallen an die freiwerdende "Front" geschickt wird, um die Chose auszulöffeln.
Der Rückzug auf Raten beginnt!
Dazu paßt dann auch die heutige Tickermeldung der Deutschen Presse Agentur:

USA schließen Vertretungen in Saudi-Arabien nach Terrordrohungen
Washington (dpa) - Die USA schließen auf unbestimmte Zeit sämtliche diplomatische Vertretungen in Saudi-Arabien. Grund sind anhaltende Terrordrohungen. Auf ihrer Internet-Seite ruft die US- Botschaft in Riad außerdem alle Amerikaner im Land zur besonderen Wachsamkeit in allen Gegenden auf, die als amerikanisch oder westlich gelten. Bei Anti-Terror-Razzien waren am Donnerstag drei mutmaßliche islamische Extremisten ums Leben gekommen. Zwei von ihnen sollen sich in die Luft gesprengt haben.

Vietnam war wohl nur insoweit eine Lehre für die Supermacht, als daß sie die Zeichen zum Verlassen des sinkenden Schiffes etwas eher erkennt!

Baba Yaga

Nachtrag: Letzte Meldung von der Irakfront

Nach Hubschrauber-Absturz demonstrieren US-Truppen Stärke
Bagdad (dpa) - Die US-Truppen haben anscheinend mit neuen Angriffen auf den Absturz eines ihrer Kampfhubschrauber in Tikrit reagiert. In der Nacht wurden mehrere leer stehende Gebäude und ein Lagerhaus aus der Luft bombardiert, berichtet der arabische Sender El Dschasira. Außerdem patrouillieren schwer bewaffnete Infanterietruppen in den Straßen der Stadt, heißt es weiter. Beim Absturz des Hubschraubers waren gestern sechs US-Soldaten ums Leben gekommen. Die Ermittlungen zur Absturzursache dauern weiter an.



"Schattenboxen" würde ich dieses hilflos-armseelige Szenario bezeichnen!


[editiert: 08.11.03, 11:03 von Baba Yaga]
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bjk

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New PostErstellt: 16.10.03, 12:21  Betreff:  Aktuelles aus: http://www.heise.de/tp  drucken  weiterempfehlen

URL: http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/15830/1.html



Spanischer Geheimagent im Irak ermordet
Ralf Streck 11.10.2003

Die spanischen Unterstützung der Besatzung rückt damit ins Fadenkreuz

Der am Donnerstag früh in Bagdad ermordete Spanier war kein Diplomat, wie zunächst angegeben wurde, sondern ein Mitarbeiter des "Nationalen Geheimdienstes" (CNI). José Antonio Bernal war zweiter Attaché des CNI, der im letzten Jahr aus dem Militärgeheimdienst Cesid hervorgegangen ist.

Die spanische Regierung hat bestätigt, dass Bernal kein simpler Diplomat war. Tatsächlich war er der zweithöchste Geheimdienstmitarbeiter des CNI im Irak. Ihm wurde am Donnerstag früh vor seinem Haus in der irakischen Hauptstadt Bagdad aufgelauert, wo er erschossen wurde. Er war das erste spanische Opfer, das gezielt im Irak umgebracht wurde. Seit Ende Juli beteiligt sich Spanien auch mit eigenen Truppen an der Besetzung des Landes.

Bernal soll seit fünf Jahren für den Geheimdienst gearbeitet haben, seit zwei Jahren im Irak. Dort sei er für die verschlüsselte Übertragung der Nachrichten einer Geheimdienstzelle verantwortlich gewesen, schreibt die Zeitung El País, die über gute Quellen in den CNI verfügt. Kurz vor der Invasion anglo-amerikanischer Truppen sei er evakuiert worden, kehrte aber nach Bagdad zurück. Seine Agententätigkeit soll auch dem Regime Saddam Husseins bekannt gewesen sein. Wenn das stimmt, war seine Rückkehr in den Irak eine tödliche Fehleinschätzung. Unverständlich ist, warum er sogar ohne speziellen Schutz der Spionage nachging.

Schon am 19 August wurde ein spanischer Offizier bei dem Anschlag auf das UN-Gebäude in Bagdad ermordet. Doch mit der gezielten Attacke auf Bernal sind die Spanier nun direkt ins Fadenkreuz gerückt. Der Staatssekretär für Außenpolitik, Ramón Gil-Casares, erkannte an, dass mit dem Anschlag die Bedrohung einen "qualitativen Sprung" mache. Er erklärte aber: "Wir werden der terroristischen Erpressung nicht nachgeben", und lehnte der Rückzug spanischer Truppen ab.

Angesichts der Trauerfeiern hält sich die Opposition mit Kritik noch zurück. Nur die Vereinte Linke (IU) forderte von der konservativen Regierung "ihre Kriegsverpflichtung" gegenüber den USA aufzugeben und eine Normalisierung der Lage im Rahmen der UN zu suchen. Mit den Besatzern zu kollaborieren, stelle Spanier "noch stärker ins Zielfernrohr", sagte Parteichef Gaspar Llamazares.

Richtig losbrechen wird die Kritik vermutlich erst nach der Beerdigung. Die Regierung, die sich schon jetzt weigert im Parlament Rede und Antwort zu stehen, wird sich viel Kritik gefallen lassen müssen. Offenbar ist sie nicht einmal in der Lage, die Sicherheit höchster Mitarbeiter in der irakischen Hauptstadt zu garantieren. Die Bewegung gegen den Krieg, die noch im Frühjahr Millionen auf die Straße gebracht hat, beginnt sich derweil zu reorganisieren. Ende September demonstrierten in verschiedenen Städten mehrere 10.000 Menschen gegen die Besatzung des Irak.

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Tja, ... ... ...

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New PostErstellt: 16.10.03, 12:11  Betreff:  Aktuelles aus: http://www.heise.de/tp/  drucken  weiterempfehlen

URL: http://www.heise.de/tp/deutsch/special/irak/15847/1.html


Wer hat meinen Brief geschrieben?
Michaela Simon 14.10.2003

Briefe aus dem Irak nicht echt - US-Zeitungen erhalten identische Idyllenschilderungen von verschiedenen Soldaten

Man mag von der politischen Ausrichtung der amerikanischen Mainstream-Medien halten, was man will (vgl. Die US-Medien stellen sich in Reih und Glied), der investigative Journalismus wird in den USA traditionsgemäß intensiver betrieben als beispielsweise in Deutschland (vgl. Mehr Recycling als Recherchen); für so genannte "Muckraker" (Schmutzaufwühler) stehen nach wie vor Gelder und Preise bereit, während in Deutschland die Rechercheetats schwinden.



So ist der Washingtoner Olympian gemeinsam mit dem Gannett News Service möglicherweise einer konzertierten Aktion auf der Spur, die wohl dem stark angeschlagenen Image des US-Irakeinsatzes auf die Sprünge helfen soll. Es fing damit an, dass das Blatt zwei Briefe von im Irak stationierten Soldaten erhielt, in denen sie in begeistert patriotischem Ton über das erfolgreiche Fortschreiten ihrer Mission berichten. Merkwürdig daran: Bis auf die Unterschrift war der Text der Briefe identisch. Der Olympian fand heraus, dass dieser Formbrief - jeweils mit anderem Unterzeichner - von elf Zeitungen im Land bereits veröffentlicht wurde, und dass viele weitere Versionen dieses einen Briefes auf den Schreibtischen der Herausgeber im ganzen Land liegen.

Sechs der im Zug der Recherche befragten Soldaten gaben laut Olympian zu, den von ihnen unterzeichneten Brief nicht selbst geschrieben zu haben, einer hatte den Brief, der seinen Namen trug nicht einmal selbst unterzeichnet. Ein anderer wusste nichts von dem Brief, der in einer lokalen Zeitung seiner Heimatstadt erschienen war - bis sein Vater ihm dazu gratulierte:

>> "Als ich ihm sagte, dass er so einen schönen Brief geschrieben habe, fragte er: "Was für einen Brief?" <<

Wieder ein anderer soll gesagt haben, dass er sich zunächst geweigert habe, den Brief zu unterschreiben, weil er mit dem Inhalt nicht einverstanden war; ein Vorgesetzter soll ihm dann den Befehl gegeben haben, seinen Namen unter den Text zu setzten: "Wenn ich einen Befehl bekomme, gehorche ich", zitiert der Olympian den Soldaten, der anonym bleiben möchte. Feldwebel Shawn Grueser erinnert sich, mit einem Offizier aus der Öffentlichkeitsarbeit über seine Arbeit im Irak gesprochen zu haben. Grueser hatte gedacht, es würde sich dabei um das Verfassen eines Pressemitteilung handeln. Einen Brief habe er nicht unterschrieben, die Sache gefällt ihm nicht: "Das sieht jetzt so aus, als hätte man bei einem Test geschummelt und alle bekommen die gleiche Note."

"Die Früchte der Arbeit all unserer Soldaten sind ... klar sichtbar", heißt es in den Briefen, wobei man sich versucht sieht zu spekulieren, dass es richtiger wohl heißen sollte: "Die Früchte der Arbeit all unserer PR-Einheiten sind klar sichtbar".

>> "I have been serving in Iraq for over five months as a soldier with Company A, 2nd Battalion of the 503rd Airborne Infantry Regiment, otherwise known as "The Rock."......Kirkuk ist eine heiße und staubige Stadt mit etwas mehr als einer Million Einwohnern. Die meisten davon haben unseren Einsatz mit offenen Armen begrüßt.... Die Früchte der Arbeit all unserer Soldaten sind in den Straßen von Kirkuk klar sichtbar. Es liegt sehr wenig Dreck in den Straßen herum, Märkte und Geschäfte sind belebt und die Kinder gehen wieder zur Schule. Dies alles ist ein Beweis dafür, dass die Arbeit, die wir als Bataillon und als amerikanische Soldaten leisten, die Lebensbedingungen der Menschen in Kirkuk verbessert. Ich bin stolz auf das was wir hier im Irak tun und ich hoffe, alle Ihre Leser sind es auch" <<
(Auszug aus dem Formbrief)

Wer hinter den Briefen steht, ist weiterhin nicht klar. Noch versucht das Militär das Ganze als eine Aktion unter Soldaten darzustellen, in welche die PR-Abteilung nicht involviert sei. "Irgendwer, irgendwo" habe dann wohl den Formbrief per Mail an die ganzen Zeitungen des Landes gemailt.

Wie es den US-Soldaten im Irak wirklich geht, lässt sich aus diesem Formbrief nicht herauslesen - außer, dass man ahnt, wie sehr sie manipuliert werden. Wie groß zudem ihre Probleme sind, lässt die Meldung ahnen, dass letzten Monat Psychiater, Psychologen und Sozialarbeitern in den Irak gesendet wurden, um zu untersuchen, warum so ungewöhnlich viele Soldaten Selbstmord begehen. In den vergangenen sieben Monaten nahmen sich 14 Soldaten im Irak das Leben, in mehr als einem Dutzend weiterer Fälle ist laut USA Today die Todesursache ungeklärt. Die Psychologen sollen herausfinden, warum die Zustände in der Golfregion so belastend sind.. 478 von 700 untersuchten Soldaten sind von dem Team bereits zur psychiatrischen Behandlung in die USA zurückgeschickt worden. Deren Briefe zu lesen wäre vermutlich aufschlussreich.


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