Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN

Beiträge können nicht (mehr) eingestellt oder kommentiert werden!

 

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 21.12.06, 00:44     Betreff: Re: KURT GEH KACKEN !!!




nachfolgend einer der wenigen wirklich klugen Kommentare in diesem widerwärtigen Beckschen Schandspektakel


kopiert aus
http://www.taz.de/pt/2006/12/21/a0135.1/text


HENRICO FRANK BESTÄTIGT JEDES KLISCHEE VON LANGZEITARBEITSLOSEN

Scheitel des Scheiterns



Die Geschichte ist zwar schon Jahre her, aber "Florida-Rolf" bleibt ein Begriff: Das war der Sozialhilfebezieher, der nicht schlecht in Miami lebte. Was für ein Skandal. Die medial mobilisierte Aufregung führte gar dazu, dass es gesetzlich erschwert wurde, Sozialhilfe im Ausland zu beziehen. Dabei siegte der Populismus, nicht die Vernunft, denn mit diesem Heimatzwang wurde die Sozialhilfe teurer: Schließlich lebt es sich in vielen Ländern billiger als in der Bundesrepublik.

Nun hat Florida-Rolf einen Kollegen bekommen: Henrico Frank. Auch er dürfte sich für immer in das deutsche Kollektivgedächtnis eingraben. Ist ja noch schöner, dass ein Arbeitsloser nicht zu einem Termin mit dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck erscheint. Man wusste doch schon immer, dass Arbeitslose gar nicht arbeiten wollen und selbst schuld an ihrem Schicksal sind.

Im Fall Henrico Frank sind viele PR-Fehler passiert und die Erwerbslosen-Initiativen erwägen auch schon, ob sie ihre Aktivisten nicht im Umgang mit den Medien schulen sollten. Attac, zum Beispiel, bietet längst solche Kurse für Globalisierungskritiker an. Aber die Frage ist doch, ob den Arbeitslosen mit gekonnter Öffentlichkeitsarbeit noch zu helfen ist. Denn egal, was die Langzeitarbeitslosen tun: Sie bestätigen immer die Vorurteile vom Faulenzer.

Die Langzeitarbeitslosen sitzen in der perfekten PR-Falle und Henrico F. ist das exemplarische Opfer. Hätte er weiter seinen neuen Seitenscheitel gepflegt und gehorsam ein Jobangebot angenommen, dann hätte er für alle Ewigkeiten verbürgt, wie recht Beck doch hatte: ein bisschen rasieren und schon hätte jeder Langzeitarbeitslose eine Stelle. Alle anderen 2,6 Millionen müssen also selbst schuld sein.

Seitdem Henrico F. seinen Scheitel wieder wachsen lässt, ist ebenfalls klar, dass Langzeitarbeitslose nichts taugen. Die Erwerbslosen sind schlicht machtlos gegen eine Gesellschaft, die es sich bequem machen will. Und nichts ist bequemer, als Opfer in Täter umzudeuten. - ULRIKE HERRMANN



...........................................................................................................

... die Kommentare von Ulrike Herrmann sind eigentlich immer einer der wenigen Glanzpunkte des Leib- und Magenblattes der BündnisGrünen
... die Kommentare von Bettina Gaus leider nur zeitweilig - sagen wir zu 80%

bjk
ALG II-Unterschichtler






[editiert: 21.12.06, 00:48 von bjk]


Ulrike Herrmann taz.jpg (6 kByte, 234 x 220 Pixel)
speichern

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 192 von 1.579
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © subBlue design
. . . zum Politikmagazin auf diesen Button klicken >> bjk's Politikmagazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .