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bjk
Beiträge: 7353
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Erstellt: 23.06.09, 12:17 Betreff: Re: Berliner Montagsdemo |
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Auch wenn in den Medien schon seit langem kaum noch über Montagsdemos berichtet wird, es gibt sie noch! Auch in Berlin!
Waren es in den Jahren 2004 und 2005 noch Tausende, die das "Berliner Bündniss Montagsdemo" zu Protesten gegen Sozialraub und Demokratieabbau jeden Montag auf die Straße brachte, so sind es heute immerhin noch regelmäßig um die 50 hochengagierte AktivistInnen, die unbeirrt jeden Montag auf dem Alex an der Weltzeituhr die von der Schröder/Fischer-Regierung eingeleiteten und von der Merkel/Steinmeier-Koalition fortgeführten Sozialverbrechen anprangern. Natürlich hat es im Laufe der Jahre innerhalb des Bündnisses einige personelle Veränderungen gegeben, "alte" Kämpen haben sich rar gemacht und/oder sind ganz weggeblieben, teils aus Resignation, teils aus Gründen im Privatbereich oder weil sie sich auf andere gesellschaftspolitische bzw. soziale Projekte konzentrieren wollten.
Trotzdem hat sich über die Jahre der kämpferische Charakter des "Berliner Bündniss Montagsdemo" erhalten. Junge Moderatoren wuchsen mit ihrer "Aufgabe" und gestalten den Ablauf der wöchentlichen Kundgebungen interessant wie eh und je, die Redebeiträge am offenen Mikro behandeln sowohl aktuelle Ereignisse und politische Hintergrundinformationen aus Sicht der jeweiligen RednerInnen wie auch spezielle persönliche Probleme besonders mit den Reichsarbeitsdienstämtern, die sich in vernebelndem Gehirnwasch-Neusprech seit Florian Gersters Zeiten in 2004 Arbeitsagenturen nennen. Eine Rednerin wies deshalb gestern am offenen Mikro darauf hin, daß das Bündnis deshalb jetzt auch "Solidarisches Begleiten im Jobcenter" anbietet.
Am offenen Mikro - übrigens blieben dann viele Passanten stehen und lauschten, waren Finanzkrise und Auswirkungen auf die Beschäftigten, z.B. bei Arcandor, Hauptthema. Besonders Wilhelm empörte sich über das Verhalten eines ver.di-Funktionärs und der Hertie.Betriebsräte, die nach seiner Schilderung mit Genehmigung oder besser auf Wunsch der Geschäftsleitung eine einstündige Placebo-Protest-Kundgebung mit der Belegschaft arrangierten aber jeden weitergehenden Protest - wie z.B. eine aus dem Publikum angeregte Spontandemo - eiligst verhinderten. Dieses (Un-)Verhalten des Gewerkschaftsfunktionärs und der Betriebsräte zeige deutlich, wo die Gewerkschaften stehen. Deshalb braucht sich niemand wundern, weshalb in der BRD noch immer kein politischer Streik, also ein Generalstreik, möglich ist. Die Macht der Straße wird von den Herrschenden und ihren Vasallen in der Gewerkschafts-Funktionärskaste so sehr gefürchtet, wie vom Teufel das Weihwasser.
Zwischen den vielen interessanten Redebeiträgen am offenen Mikro trugen sowohl Nümmes als auch Klaus politische Lieder mit Gitarrenbegleitung vor. - Gegen 19 Uhr wurde dann die Montagsdemo-Kundgebung beendet. Waren übrigens noch in den Jahren 2006 und 2007 jedesmal ganze Hundertschaften bürgerkriegsmäßig ausstaffierte Polizeischläger-Einheiten für die "gefährlichen" Montagsdemos abgestellt, ist es jetzt nur noch eine einzige Polizeiwanne, die etwas abseits parkend die Montagsdemo-Kundgebungen überwacht.
Bernd Kudanek
Fotoimpressionen
01 - auf dem Alex, gegenüber der Weltzeituhr
02 - dieses Transpi gab's schon 2004
03 - Dieter Ilius am offenen Mikro
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05 - Karl Nümmes
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14 - Klaus trägt seinen Montagsdemo-Song vor
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16 - die junge Frau am offenen Mikro bietet "Solidarisches Begleiten zum Jobcenter" an
Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!
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