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Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN

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Wer nicht arbeitet ist als Verbrecher abgestempelt - damals wie heute

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 13.08.10, 06:37  Betreff: Re: Das Verfassungsgericht kippt Hartz IV - trotzdem kein Grund zum Jubeln!  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.scharf-links.de/41.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=11644&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=f8c21ef593



Das hohe Lied der Klugheit der neoliberalen Politik?

Von Hans-Dieter Wege


Mit Sicherheit hatte Bundesarbeits-und Sozialministerin Frau von der Leyen die Möglichkeit als Kind Klavierunterricht und vielleicht ja auch sogar Gesangsunterricht zu nehmen, ist ja eigentlich anzunehmen.

Aber ob Kinder aus Hartz IV Familien, die mit einem Gutschein für die Musikschule ausgestattet auch mit knurrendem Magen das hohe C singen können werden, dass muss man doch stark bezweifeln.

Auch mit dem Gutschein, ggf. für den Fußballverein, verfügen dann die betroffenen Kinder weder über das notwendige Trikot noch die Stutzen oder die Fußballschuhe.

Auf solche Ideen, wie dem eines Gutscheinsystem können wohl nur neoliberale Politikerinnen und Politiker kommen, die wohl als Kind, zumindestens in einigen Fällen, wohl über das Handy ihrer Eltern betreut wurden.

Und was ist mit den notwendigen Fahrkosten? Nicht jedes Dorf in Deutschland verfügt über eine Musikschule. Und jüngere und kleinere Kinder müssten aus Sicherheitsgründen begleitet werden. Bekommen die Eltern dann auch Gutscheine für die Nutzung der notwendigen Verkehrsmittel? Gerade die Menschen auf dem Lande müssen doch oftmals sehr lange Anfahrtswege in Kauf nehmen.

So wird es wohl für die betroffenen Kinder sportlich gesehen
wohl eher beim Straßenfußball bleiben, aber vielleicht können sie sich ja dann bereits auf chinesisch unterhalten?
Mit der Untermalung von knurrenden Magengeräuschen aufgrund von Kohldampf!

Und vielleicht singen sie dann dabei ja auch noch das neue Lied vom notwendigen LOHNABSTANDSGEBOT oder das Lied von der "KLUGHEIT" der Politiker in Deutschland während sie gerade den "Sterbenden Schwan" tanzen?

Und man muss ja wirklich nur noch hoffen, dass gerade die Jugend in Deutschland, wenn sie erst einmal wahlberechtigt ist, dann eine solche asoziale Politik auch gnadenlos abstraft.

Am Wahlverhalten der älteren Generation sollten sich die heutigen Kinder und Jugendlichen dann wohl besser nicht orientieren sondern sich ausschließlich ein eigenes Bild von der Politik machen.


In meinen Augen raubt diese derzeitig praktizierte Politik großen Teilen der Kinder, aber auch der Heranwachsenden einen großen Teil einer wirklich lebenswerten Jugend und unter Umständen wird sich das für die Betroffenen auf ihr ganzes weiteres Leben negativ auswirken.

Und dieses können derzeit die Eltern vielleicht nur bei anstehenden Wahlen wirklich ändern, indem sie allen bürgerlichen Parteien endlich einen Korb geben und sie dadurch wirklich abstrafen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber man sollte aufhören auf asoziale Politik der bürgerlichen Parteien zu setzen und gerade die Jugend sollte dieses ihren Eltern auf gar keinen Fall nachmachen!


Hans-Dieter Wege, Oldenburg, Gegner asozialer Politik
und Vater von 3 berufstätigen und 2 schulpflichtigen Kindern





... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 13.08.10, 08:33  Betreff: Re: Das Verfassungsgericht kippt Hartz IV - trotzdem kein Grund zum Jubeln!  drucken  weiterempfehlen

wegen Themenverfehlung hierher kopiert aus: http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/1/26718673#26718673



Beiträge von liselotte pulverfass



erste Antwort bjk



zweite Antwort bjk


dritte Antwort bjk



"scharf-links"-Artikel kopiert von bjk





... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson
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liselotte pulverfass
New PostErstellt: 13.08.10, 13:57  Betreff: Re: Das Verfassungsgericht kippt Hartz IV - trotzdem kein Grund zum Jubeln!  drucken  weiterempfehlen

Kopiert aus: http://tafelderdemokratie.de/zukunftswuensche-2/#comments
jede(r) kann hier Wünsche äußern...müllt die Leute mal zu!

kasi · Ihr Kommentar muss noch freigeschaltet werden. 13.08.2010

Mein Wunsch für Bundespräsident Christian Wulff:

Seien Sie parteilos, informieren Sie sich über jede gesellschaftliche Gruppe, insbesondere die, die selten eine eigene Stimme oder eine(n) eigene(n) StellvertreterIn haben.

Mein Wunsch für Deutschland:

“Deutschland muss sterben, damit wir leben können!” (slime)
Das heißt nicht, dass wir diesen Staat ablehnen, aber wir glauben, dass sich viele Dinge grundlegend ändern müssen: Gewerbesteuer, Vermögenssteuer, Transaktionssteuer für Aktienhandel, Ausstieg aus der Atomkraft, tatsächliche Gleichberechtigung und Gleichstellung zwischen Frauen und Männern, Ost und West, Oben und Unten!

Mit freundlichen Grüßen

Antinationaler Widerstand Berlin (A.N.W.)
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liselotte pulverfass
New PostErstellt: 13.08.10, 14:00  Betreff: Re: Das Verfassungsgericht kippt Hartz IV - trotzdem kein Grund zum Jubeln!  drucken  weiterempfehlen

weitere infos zu oldenburg:

http://regentied.blogsport.de/2010/07/15/krach-schlagen-statt-kohldampf-schieben/

die tafel der habenichtse, überflüssigen und tagelöhnerInnen startet am 20.8. um 17uhr. freu mich dich (endlich) kennen zu lernen...;-)
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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 13.08.10, 18:18  Betreff: Re: Das Verfassungsgericht kippt Hartz IV - trotzdem kein Grund zum Jubeln!  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: liselotte pulverfass
     

    die tafel der habenichtse, überflüssigen und tagelöhnerInnen startet am 20.8. um 17uhr. freu mich dich (endlich) kennen zu lernen...;-)







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von Yossi Wolfson


[editiert: 13.08.10, 18:18 von bjk]
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liselotte pulverfass
New PostErstellt: 16.08.10, 17:15  Betreff: Re: Das Verfassungsgericht kippt Hartz IV - trotzdem kein Grund zum Jubeln!  drucken  weiterempfehlen

Hartz-IV: Bildungschancen im Ausverkauf

Posted By jowi On 14/08/2010 @ 9:03 pm In Hartz IV | 3 Comments

Von Joachim Weiss

Spätestens seit sich ein Auslandskorrespondent der Frankfurter Rundschau vergeblich nach einer „erfolgreich eingeführten“ Chipkarte für Sozialhilfeempfänger in Schweden umgesehen hat, reißt die Kritik an der Hartz-IV-Chipcard von Sozialministerin von der Leyen nicht mehr ab. Nach der Schwedenlüge [1]wurde kurzerhand Stuttgart als Geburtsstätte der „Familienkarte“ ausgerufen. Doch wer wirklich hinter dem Stuttgarter Modell steht und mit den ohnehin dürftigen Bildungschancen von 1,77 Mio. Kindern aus präkarisierten Familienverhältnissen ab 2011 einträgliche Geschäfte machen darf, verschweigt das Sozialministerium. Aus gutem Grund? Es ist der französische Privatisierungsmulti SODEXO, der mit der Privatisierung von Haftanstalten und einem makabren Handel mit Gefängnisinsassen nicht nur in USA Milliarden verdient.

»Vor dem Hintergrund des gigantischen Aufwandes (und der Kosten!), den das von Sozialministerin von der Leyen präferierte Hartz-IV-Chipkartensystem verursachen wird, sei es objektiv besehen eher vorteilhaft, mit einem erfahrenen Dienstleister wie Sodexo zu kooperieren.« Dieses Resümee aus meinem Beitrag vom 13.8.2010 [2] muss aufgrund weiterer Recherchen über den französischen Privatisierungsmulti SODEXO gründlich revidiert werden.

Den Anstoß lieferte ein Bericht von Negin Alipoor in dem kanadischen Hochschulmagazin THE RUNNER („Lets say no to Sodexo [3]“ vom 9.8.2010), wonach sich SODEXO nach Nordamerika nun auch in Kanada im großen Stil als Betreiber von Hochschulkantinen etabliert.
Häftlingshandel und Rassendiskriminierung

Die Modernisierung eines Salatbüfetts dürfe nicht über die menschenunwürdige Praxis hinwegtäuschen, mit der sich SODEXO-USA an der Privatisierung von Haftanstalten bereichere und aufgrund seines fragwürdigen Führungsmanagements in zahlreichen Fällen wegen Rassendiskriminierung verklagt worden sei. Dagegen richte sich die Initiative »Dump SODEXO [4]«, die von zahlreichen US-Hochschulen unterstützt wird. In North-Glasgow gingen SODEXO-Beschäftigte eines Hospitals unlängst auf die Straße, um gegen die andauernde Unterschreitung von Mindestlöhnen, Ausbeutung durch unbezahlte Überstunden und schlechte Arbeitsbedingungen zu protestieren. SODEXO, so Alipoor, stellt seinen Profit hoch über das Wohl der Angestellten und sei ein Musterbeispiel für entfesselten Kapitalismus.
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bjk

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New PostErstellt: 18.08.10, 10:31  Betreff: Re: Das Verfassungsgericht kippt Hartz IV - trotzdem kein Grund zum Jubeln!  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: liselotte pulverfass
    die tafel der habenichtse, überflüssigen und tagelöhnerInnen startet am 20.8. um 17uhr.


gelesen in: http://de.indymedia.org/2010/08/287998.shtml


"Habenichtse" bei der Tafel der "Demokratie"

anne 18.08.2010 00:55


Bundespräsident Christian Wulff lädt am 20.8.2010 zur „Tafel der Demokratie".
Die „Überflüssigen & Tagelöhner" rufen ebenfalls auf, denn aus dem Sozialstaat wird ein Almosenstaat. Immer mehr Tafeln entstehen. Dem stellen sie ihre Forderung nach Regelsatzerhöhung entgehen. Soziale Rechte statt Almosen!

Bundespräsident Christian Wulff lädt am 20.8.2010 zur „Tafel der Demokratie" mit 3 Gang Menü, konzipiert vom Küchendirektor des Hotel Adlon Kempinski, dass eines der luxuriösesten Hotels in Deutschland ist. Es gibt Eintopf, Eisbein und Sülze... für 1500 geladene Gäste, darunter viele Ehrenamtler. Der Sicherheitsdienst, die Serviceleute und Musiker arbeiten auch ehrenamtlich.

Gewöhnlich assoziiert man mit Tafeln „das Festliche, Vielfältige, Reichhaltige".
Gewöhnlich.. Leider sieht aber die bittere Realität anders aus. Denn ein Hartz IV-Bezieher muß im Monat von dem leben, was Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann, der im Kempinski bestimmt gern gesehener Gast ist, in sechs Minuten verdient.

Heute stellen Tafeln das Gegenteil dar „Abfall, Armut und Hilfsbedürftigkeit". Von Lebensstil kann keine Rede sein. Es geht darum, satt zu werden. Mit der Klasse der „Überflüssigen" sind auch die Lebensmitteltafeln entstanden. 1993 wurde die erste in Berlin gegründet. Inzwischen gibt es 800 Tafeln mit mehr als 2000 Ausgabestellen, die von einer Millionen Menschen genutzt werden. Die Tafeln sammeln überschüssige Lebensmittel und geben diese an Bedürftige ab.

Wir leben in einer Überflußgesellschaft, in der 20% der produzierten Lebensmittel weggeworfen werden. Die Öffentlichkeit soll natürlich nicht erfahren, dass zuviel produziert wird. Einem Überangebot an Nahrungsmitteln steht eine wachsende Armut entgegen.

Bei den „Überflüssigen" herrscht Lebensmittelmangel. Die Tafelnutzer müssen zudem eine Schamgrenze überwinden, schließlich stehen sie öffentlich auf der Straße. Damit wird ihre Armut sichtbar gemacht. Der tägliche Essensplan richtet sich nach dem Angebot der Tafel, die Reihenfolge richtet sich nach der Resthaltbarkeit. Wer sich nur von der Tafel ernährt, leidet unter einer Mangelernährung. Es gibt Listen, Stempel, Ausweise und Kontrollen. Die Würde der „Kunden" wird durch Erziehungs- und Disziplinierungsmaßnahmen immer wieder untergraben. Der Tafelkunde ist gläsern, denn seine Wohn- und Haushaltsdaten werden erfaßt. Viele sind nicht bereit, diesen Preis zu zahlen.

Die Tafeln sollen eigentlich grundsätzlich ehrenamtlich sein, aber es sind auch Ein-Euro-Jobber beschäftigt, die vom Jobcenter geschickt werden. Die Mitarbeiter müssen die Lebensmittel nach der Eignung zum Verzehr sortieren. Ca. ein Drittel der Lebensmittel muß weggeworfen werden. Die Spenderinstitutionen geben viel verdorbene Ware mit, um auch die Entsorgungskosten zu sparen. Dafür verlangen sie aber Dankbarkeit und natürlich eine Spendenbescheinigung. Sie lassen sich sogar von Tafeln die Restware aussortieren und sparen so auch noch Personalkosten. Die Mitarbeiter in den Supermärkten wiederum dürfen nichts Überflüssiges mitnehmen, sonst riskieren sie eine Bagatellkündigung.

„Die Tafeln sind ein gesellschaftlicher Mechanismus zur Disziplinierung des Elends.", so Stefan Selke in seinem Buch „Fast ganz unten". „Statt an einer Abschaffung der Armut mitzuwirken, beteiligen sich die Tafeln- sicher unintendiert- an einer Segmentierung der Gesellschaft in ‘Oben’ und ‘Unten’."

Der Bundesvorstandsvorsitzender Gerd Häuser äußerte sogar selbstkritisch: „Es gibt Leute, die sagen, wir verhindern den Aufstand von unten."

Den Aufstand verhindern, wollen natürlich auch die Veranstalter der „Tafel der Demokratie" Sie fragen: Was wünschen Sie Bundespräsident Christian Wulff und Deutschland für die Zukunft? Die Zukunftswünsche sollen am 20.8. verlesen werden. Hier können Zukunftswünsche formuliert werden...  http://tafelderdemokratie.de

Auch die „Überflüssigen & Tagelöhner" haben da eine Meinung. Sie rufen zur Umsonsttafel der Habenichtse auf: Lasst uns zusammen die Republik der „Besitzstandsbürger/innen" demokratisieren!

Hartz IV bedeutet Unterversorgung. Politik und Regierung sagen aber immer wieder, wer bei Hartz IV-Bezug von dem einen mehr brauchen, müsse eben bei anderem weniger ausgeben und könnte so mit dem heutigen Regelsatz gut auskommen. Ein Euro kann aber nur einmal ausgegeben werden. Daher müssen die Leistungen deutlich erhöht werden.

Die Erwerbslosenzusammenhänge wollen mit den Herbstaktionen die Aufmerksamkeit auf den Ernährungsbedarf und Mangelernährung ‘Dank’ Hartz IV lenken. Allein für eine vernünftige Ernährung brauchen mindestens Erwachsene 80 EUR mehr im Monat. Die Kundgebung soll dieser Forderung in Inhalt und Form dienen.

Kundgebung am Freitag, 20.08.2010 um 17:00 Uhr
10117 Berlin, Brandenburger Tor, Platz des 18. März, Mitte


Der Kampf um Regelsatzerhöhung geht auch danach weiter. Am Mittwoch, den 8. September 2010 findet um 19 Uhr im Blauen Salon (Mehringhof, Gneisenaustraße 2a, Berlin-Kreuzberg) die Berliner Mobilisierungsveranstaltung für Oldenburg statt.

Am 10.10.2010 ist in Oldenburg die bundesweite Demonstration der erwerbslosen und prekären Frauen und Männer. Es geht um eine kraftvolle Einmischung bei der Festlegung der Hartz-IV-Regelsätze, um die Verknüpfung gemeinsamer Interessen von Beschäftigten und Erwerbslosen und um die Durchkreuzung von „Gegeneinander-Ausspiel„-Strategien der Herrschenden und ihrer Helfer. Es ist der Versuch eine zerklüftete Bewegung zusammenzubringen in einer konzertierten Aktion. Aufrufende Organisationen sind:
ALSO (Oldenburg), Tacheles (Wuppertal), Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen (KOS), Aktionsbündnis Sozialproteste (ABSP), Erwerbslosen Forum Deutschland und Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Prekäre Lebenslagen.

Weiterführende Informationen gibt es im Internet unter http://www.krach-statt-kohldampf.de





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bjk

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New PostErstellt: 18.08.10, 10:41  Betreff: Re: Das Verfassungsgericht kippt Hartz IV - trotzdem kein Grund zum Jubeln!  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk

    anne 18.08.2010 00:55

... liebes pulverfass, bist Du anne? Bloß mal so gefragt, wenn JA, dann kennen wir uns nämlich schon

    Zitat: bjk
    Daher müssen die Leistungen deutlich erhöht werden. (...) Allein für eine vernünftige Ernährung brauchen mindestens Erwachsene 80 EUR mehr im Monat.

... wie ich weiter oben schon mal gepostet hatte, auch mit 430 Euronen im Monat kann mensch noch immer nicht menschenwürdig leben! Minimum bei den derzeitigen Verhältnissen sind 500 € !!!




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bjk

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New PostErstellt: 21.08.10, 13:35  Betreff: Die Tafel der Habenichtse, Überflüssigen und TagelöhnerInnen gestern in Berlin  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk

    Kundgebung am Freitag, 20.08.2010 um 17:00 Uhr
    10117 Berlin, Brandenburger Tor, Platz des 18. März, Mitte




Die Tafel


der Habenichtse, Überflüssigen und TagelöhnerInnen



Die Arbeitsgemeinschaft Soziales Berlin hatte für gestern ab 17 Uhr zu einer Tafel der Habenichtse auf dem Platz des 18. März vor dem Brandenburger Tor aufgerufen. Gekommen sind vor allem diejenigen, die sich schon seit Jahren gegen die von RotGrün eingeführte moderne Sklaverei durch Hartz IV und der Repression durch die Agenda 2010 engagieren. Teils weil sie selber betroffen sind, teils weil sie als mündige BürgerInnen die elementarsten Grund- und Menschenrechte in der BRD mehr und mehr mit Füßen getreten sehen.

Der Aufhänger für die gestrige Tafel der Habenichtse, Überflüssigen und TagelöhnerInnen war die von Christian Wulff (in den Medien gerne als Schwiegermamas Liebling bezeichnet und spektakulär in der BRD-Polit-Hierarchie aufgestiegen), als aktuellem Bundespräsidenten veranstaltete sogenannte Tafel der Demokratie. Diese hatte bekanntlich der kürzlich aus dem Amt geflüchtete Ex-Bundespräsident Horst Köhler (Spötter nannten ihn wegen seines aufgesetzten Dauergrinsens Grinse-Hotte) erstmals am 3. Juli 2004 auf dem Pariser Platz ( http://de.wikipedia.org/wiki/Tafel_der_Demokratie ) veranstaltet. Dieses dekadente abgehobene Politschranzentheater wurde schon damals von ätzender Kritik und scharfen Protesten begleitet. Hartz IV und Agenda 2010 waren seinerzeit gerade "in Arbeit"!

Wulff zeigte sich dankbar für ein geschenktes Schlaraffen-Leben mit über 400.000 Euronen
jährlicher staatlicher Apanage bis ans Ende seiner Tage, führte die Köhlersche Tafel-Tradition fort und sorgte sich aber auch um die "Gräben zwischen Bürgern und Politikern“. Um sein Volk zu beschwichtigen, ließ er den Küchendirektor des Hotel Adlon Kempinski ein üppiges Drei-Gänge-Menü mit Berliner Sülze vom Saalower Kräuterschwein und Gewürzgurken als Vorspeise, einem niedersächsischen Kartoffel-Eintopf mit Rauchwurst und Rinderbrust sowie Welfenspeise mit Waldbeeren als Nachspeise für 1.500 handverlesene Gäste aus dem "Volk" auftragen, nachzulesen unter http://de.wikipedia.org/wiki/Tafel_der_Demokratie - auch der Tagesspiegel berichtet unter http://www.tagesspiegel.de/berlin/dinner-for-1500/1908062.html;jsessionid=6B1911A014EA49C024E01688B1010051 sowohl von der Wulff-Tafel aber auch von der Tafel der Habenichtse. Unsere Protest-Tafel konnte lediglich mit aufgewärmter Linsensuppe, einer typischen Hartz4-Kost aufwarten. Manche Bauern essen auch heute noch keine Linsensuppe, weil schon ihre Väter und Vorväter Linsen immer nur an Schweine verfüttert hatten.

Vordergründig ging es bei der gestrigen Kundgebung um die völlig unzureichenden Hartz4-Regelsätze, insbesondere um den schändlichen Mini-Betrag für Nahrung, Getränke, Tabakwaren in Höhe von derzeit 128,39 € ( http://de.wikipedia.org/wiki/Regelsatzverordnung ), also ca. 37% der gesamten Monats-Regelleistung von derzeit 359 € für eine Einzelperson. Das entspricht einem Tagessatz von 4,28 € für Essen und Trinken. Die Kosten für den täglichen Futterbedarf eines Schweines werden sicher nicht sehr viel niedriger sein. Wundert es da, daß z. B. die Brüder Albrecht mehrfache Milliardäre geworden sind und mit rund 23,5 Mrd. US-Dollar den Platz 10 des Forbes-Rankings der weltweit reichsten Männer innehaben?! ( http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Albrecht )

Im weiteren Sinne stand mit der gestrigen Kundgebung also auch der seit Jahren immer offenere Rückfall unserer Politschranzen in schlimmste Feudalzeiten am Pranger. Christian Wulff verkörpert mit seinem mehr als überflüssigen aber hoch dotierten Grüßonkel-Amt als Bundespräsident geradezu den Inbegriff eines devot willigen Werkzeuges der Herrschenden.

Das Konzept der Protest-Tafel war zeitlos aktuell und hätte schon allein deshalb sehr viel mehr TeilenehmerInnen verdient gehabt. Vor allem habe ich VertreterInnen vom Berliner Bündnis Montagsdemo ( http://www.berlinermontagsdemo.de/ ) und anderen sozialen Organisationen und Gruppen vermißt. Aber auch eher indirekt durch staatliche Repressionen gegenüber uns Habenichtsen, Überflüssigen und TagelöhnerInnen tangierte Organisationen wie der Berliner Wassertisch ( http://www.berliner-wassertisch.net ) oder die Initiative Berliner Bankenskandal ( http://www.jpberlin.de/bankenskandal/ ) und andere mehr glänzten leider durch Abwesenheit. Hätten sich nun auch noch die über 500.000 Berliner Hartz4'lerInnen aufraffen können, sich zu uns zu "verirren", den handverlesenen 1.500 Gästen der feudalen Fressorgie auf dem Pariser Platz wäre das Kräuterschwein im Halse stecken geblieben! Und BuPrä Wulff wäre sicher das gewohnte Schwiegermamas-Bester-Lächeln eingefroren.

Auch wenn die Protest-Tafel nicht auf dem abgesperrten sonnigen Platz des 18. März abgehalten werden durfte, sondern für PassantInnen und Touries kaum wahrnehmbar abseits an den dunkel verschatteten Rand des Tiergartens gedrängt wurde, gaben sich die VeranstalterInnen der Protest-Tafel große Mühe. Roland Klautke, Rainer Wahls und andere trugen unsere Anliegen in mehreren interessanten Redebeiträgen übers Mikro unverdrossen den wenigen vorbei eilenden PassantInnen vor. Weitere AktivistInnen verteilten fleißig Flugis an alle, die Näheres nachlesen wollten. Wer wollte, konnte sich mit warmer Linsensuppe stärken. Auch Schnuffi, ein Rauhhaardackel, hatte Glück und ergatterte blitzeschnell eine unbemerkt heruntergefallene Thüringer Knackwurst ganz für sich alleine.

Für 18:50 Uhr hatte sich nach Auskunft der Polizei-Einsatzleitung sogar BuPrä Christian Wulff angesagt, unseren Info-Stand persönlich zu besuchen. Das stellte sich dann erwartungsgemäß als bloße Absichtserklärung heraus, worüber aber keiner von uns ProtestlerInnen besonders traurig war. Denn besonders freundlich wäre er von uns sicher nicht empfangen worden. Das ahnte er wohl und ging als sich leutselig gebender feudaler Landesherr nur zu den neugierigen PassantInnen hinter den Absperrgittern am Platz des 18. März um sich seinem Volk aus der Nähe zu zeigen, es anzugrinsen, Hallo zu sagen und ein paar BürgerInnen-Hände zu schütteln. Sonderlich begeistert war aber sein Volk an den Absperrgittern deswegen nicht, ein paar Trillerpfeiffen waren zu hören, also eilte er kurz nach 19 Uhr wieder vondannen, schließlich sollte ja seine Tafel der Demokratie pünktlich um 19:30 Uhr durch ihn eröffnet werden.

Gegen 19:15 Uhr wurde dann auch unsere Tafel der Habenichtse, Überflüssigen und TagelöhnerInnen beendet. Abschließend noch die Info aus http://www.krach-statt-kohldampf.de/sites/index.html zur die bundesweiten Demo am 10. Oktober in Oldenburg:

Bundesweite Demonstration am 10.10.2010 in Oldenburg!
In die Pötte kommen:
Krach schlagen statt Kohldampf schieben!
Mindestens 80 Euro mehr für Lebensmittel sofort!
Treffpunkt: 13 Uhr, Hauptbahnhof, Südseite!
Bringt Kochtöpfe und Kochlöffel mit!





30 Fotoimpressionen


Sämtliche Demo-Fotos dürfen bei namentlicher Nennung des Knipsers und Angabe der Quelle für nichtkommerzielle Zwecke gerne heruntergeladen, gespeichert und weiterverbreitet werden.

001 -
gegen 17:15 Uhr

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da haben welche ihr letztes Hemd gegeben

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dort sollen Wulffs handverlesene Gäste ab 19:30 Uhr tafeln

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wir Habenichtse, Überflüssige und TagelöhnerInnen tafeln Linsensuppe

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7,50 € Mindestlohn war gestern, heute müssen es wenigstens 10 € sein, damit mensch halbwegs davon leben kann!

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017 -

018 -

019 -

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021 -

022 -
der Autoverkehr wird angehalten, BuPrä Wulff ante portas

023 -
Bildmitte im Hintergrund mit rotem Schlips, das isser

024 -
Bundespräsidentengattinnen dürfen das - in dicken ressourcenvernichtenden und umweltvergiftenden Luxuskarren vorfahren

025 -
Hannemann, äh, BuPrä geh du voran

026 -
Schwiegermamas Bester mit seinem Schwiegermutters-Bester-Lächeln

027 -
Pariser Platz, für den Pöbel gesperrt, Glotzen erlaubt, denn was vom Adel seit Jahrhunderten "gepflegt" wurde, kann ja auch heute nicht schlecht sein - oder???!!!

028 -

029 -
der Pariser Platz heißt heute abends Freßplatz der Auserwählten

030 -
Einlaßkontrolle durch fesche Hostessen, BesucherInnen werden exakt nach Buchstabengruppen sortiert und kommen sicher ohne Ganzkörper-Scanning ins Allerheiligste




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[editiert: 21.08.10, 19:29 von bjk]
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New PostErstellt: 22.08.10, 13:48  Betreff: Re: Das Verfassungsgericht kippt Hartz IV - trotzdem kein Grund zum Jubeln!  drucken  weiterempfehlen

Danke bjk! Ich darf bei der Gelegenheit nochmal auf unsere Veranstaltung hinweisen:

Informations- und Mobilisierungsveranstaltung
zum Thema
„Oldenburg 10.10.2010: Zentrale Forderungen
und Vernetzung der Mobilisierung“

am Mittwoch, den 8. September 2010 um 19 Uhr
im Blauen Salon (Mehringhof, Gneisenaustraße 2a, Berlin-Kreuzberg)

mit Beiträgen von

Anne Seeck (Teilhabe e.V.)
Martin Künkler (Koordinationsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen, KOS)
Claudia Spreen ( Vorsitzende Berzirkserwerbslosenausschuss ver.di Berlin)
Anne Allex (Runder Tisch gegen Erwerbslosigkeit und Ausgrenzung)
nach oben
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