Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN

Beiträge können nicht (mehr) eingestellt oder kommentiert werden!

 
ich lebe seit 5 monaten von hartz IV

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Der Anarchist

Beiträge: 5

New PostErstellt: 24.01.06, 12:11  Betreff: ich lebe seit 5 monaten von hartz IV  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

ich lebe jetzt seit 5 monaten von hartz IV ich fühle mich ausgebeutet ich kriege 190 euro + 150 euro kindergeld ich kann es mir nicht leisten wie andere altergenossen einen internet anschluss zu besitzen nein es geht nicht und da versucht die werbung weis zu machen wie toll es ist einen internet anschluss zu haben toll davor hatte ich 2 jahre als azubi bei einem von der stadt und vom land hessen finanzirten betrib gearbeitet und sie dass arbeitsamt sagt zu mir ich hätte kein recht arbeitslosengeld zu kriegen weil es ja vom land und von der stadt finanziert wurde verarschung
seit gestern hol ich mier meine lebensmittel von der frankfurter tafel 3 tüten voller essen


[editiert: 31.01.07, 10:02 von bjk]
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 24.01.06, 12:30  Betreff: Re: ich lebe seit 5 monaten von hartz IV  drucken  weiterempfehlen

Du lieber Anarchist,

ich les mich hier gerade warm und darum falle ich über jeden neuen Beitrag. Deiner ging mir direkt unter die Haut.

Wie man mit summasumarum mit 340 Euronen im Monat leben soll, weiß ich nicht, aber ich weiß, wie man kostengünstig (leider nicht mehr kostenfrei) in´s Internet kommt: In der Stadtbibliothek zum Beispiel oder bei Freunden. Das nützt aber alles recht wenig und mildert keine einzige Sorge und ändert auch nicht´s am Frust, wenn man Tag für Tag erlebt, wie wenig man an Werbeversprechen teilhaben kann, die uns täglich zuschütten.

Kurzum: Außer Mutmachen kann ich dir nicht und dich bitten, den Kopf nicht hängen zu lassen. Du solltest dich mit Leuten umgeben, die deine Situation richtig einschätzen können und vorurteilsfrei damit umgehen und du darfst die politische Dimension deiner alltäglich erlebten Situation nicht vergessen: Montagsdemos, kreativer Protest, Öffentlichmachen von Mißständen etc. Mach einfach weiter so und arbeite weiter mit an einer besseren Welt, obwohl du allen grund hättest, bedrückt zu sein!

Ich wünsche dir Alles Gute und einen Lottogewinn oder das Ende von HARTZIV hin zu einem Existenzgeld zum Ausgleich sozialer Härte. Aber kauf dir doch bitte lieber sicherhheitshalber noch einen Lottoschein, ja?

Liebe Grüße

Ines

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Gast
New PostErstellt: 24.01.06, 13:42  Betreff:  Re: ich lebe seit 5 monaten von hartz IV  drucken  weiterempfehlen

hy ines erstmal muss ich mich bei dier bedanken dass du so viel mitgefühl für mich hast

ich spiele ab und zu lotto aber die chanche um viel kohle zu machen hatte ich auch noch nicht

ich habe dass pech dass ich cirka 2000 euro schulden habe hatt ich nicht erwähnt und von der kohle die ich kriege gehen 150 bis 200 euro an schulden weg dass macht mich kranker als ich bin

deswegen bin ich der der meinung dass wir eine nicht authoritäre revolution brauchen um diese ausbeutung aus dem weg zu räumen

wir brauchen keine staaten
nach oben
Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 25.01.06, 10:38  Betreff: Re: ich lebe seit 5 monaten von hartz IV  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Gast
    hy ines erstmal muss ich mich bei dier bedanken dass du so viel mitgefühl für mich hast

    ich spiele ab und zu lotto aber die chanche um viel kohle zu machen hatte ich auch noch nicht

    ich habe dass pech dass ich cirka 2000 euro schulden habe hatt ich nicht erwähnt und von der kohle die ich kriege gehen 150 bis 200 euro an schulden weg dass macht mich kranker als ich bin

    deswegen bin ich der der meinung dass wir eine nicht authoritäre revolution brauchen um diese ausbeutung aus dem weg zu räumen

    wir brauchen keine staaten
Hi du!

Und ich dachte noch beim Absenden meiner Nachricht: Selbst mit dem Lottoschein wird es wohl knapp werden, aber er wird es wohl richtig einzuordnen wissen. Lottospielen ist ja auch nicht umsonst - aber ich hoffte auch, dass du es nicht mißverstehst, und richtig vermutest wie es gemeint ist: eben als Art staubtrockener Galgenhumor.

Und dann kam ich auf die glorreiche Idee, den Lottoschein doch als Kosten unter "Bewerbungsaufwand um die materielle Unabhängigkeit von staatlichen Leistungen" anzurechnen und natürlich entsprechenden Ersatz von der zuständigen Jobbörse zu fordern. Soweit ich mich erinnern kann, bekommt man Bewerbungskosten erstattet (?) und der Erwerb eines Lottoschein ist sehr wohl als effektive Maßnahme, um sich selbst zu helfen und Eigenverantwortung im Sinne des Gesetzgebers zu erbringen, anzuerkennen: Du bewirbst dich eben gleich um den Job als "Millionär". Die Chancen sind denen, zum Erwerb eines gutbezahlten Arbeitsplatz wohl irgendwie ähnlich.

Zu den Schulden: Mein Lieber, ich habe viel zu oft die Erfahrung machen müssen, dass die Ärmsten die Ehrlichsten sind. Die Ärmsten zahlen immernoch die Schulden ab und mühen sich, allen gerecht zu werden, obwohl ihr Einkommen schon lange unter Pfändungsfreigrenze liegt. So halbgare Insolvenzjäger, die sehr wohl noch aus privatvermögen Schulden begleichen könnten, sind da weniger kulant: Die drehen und wenden alles so lange bis keiner mehr was bekommt, weil einfach nichts mehr da ist.

Also, worauf ich hinaus will: Dein Einkommen liegt unter der pfändungsfreigrenze und es besteht aus unpfändbaren Sozialleistungen. Wegnehmen kann dir niemand was, nur Ärger machen - aber dann haste wenigstens noch geld, um doch noch Lotto zu spielen oder ab und an einen Blumentopf aus dem fenster zu werfen.
Und was die alten verpflichtugnen angeht, so mußt du nur das noch bezahlen, was du gern bezahlen möchtest. HartzIV mit seinem absolut spärlichen und extrem knappen Budegt reicht absolut nicht, um davon noch Schulden zu begleichen und niemand kann dich dazu zwingen, es dennoch zu tun. Es reicht ja nicht mal zum Leben.

Weißte, so ´ne Revolution braucht auch Mut und der fängt damit an, sich privat zur Wehr zu setzen. Ich weiß, es ist viel verlangt und ungeheuer schwierig, sicher auch nicht ganz einfach, aber mit zwangsvollstreckung kenne ich mich bestens aus: Und am allerbesten weiß ich, wann jemandem nichts mehr genommen werden darf. Dir kann nach deinen Schilderungen keiner mehr was wegnehmen: gibts du trotzdem was, dann ist das ein äußerst netter und anerkennenswerter und mit extremen schwierigkeiten verbundener alltäglicher gewaltakt.

Noch viel liebere Grüße

Ines


[editiert: 25.01.06, 10:49 von Isquierda]
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 26.01.06, 11:22  Betreff:  Re: ich lebe seit 5 monaten von hartz IV  drucken  weiterempfehlen




    Zitat: Isquierda
    ... den Lottoschein doch als Kosten unter "Bewerbungsaufwand um die materielle Unabhängigkeit von staatlichen Leistungen" anzurechnen und natürlich entsprechenden Ersatz von der zuständigen Jobbörse zu fordern.
... das wär ja mal wirklich einen Versuch wert, denn immerhin wird Lottospielen vom Staat ausdrücklich geschützt, kontrolliert und gefördert - ist also genaugenommen durchaus eine staatlich genehmigte Einnahmequelle. Liebe Ines, ich überlege ernsthaft, Deine Idee aufzugreifen, auch mal Lotto zu spielen und die Kosten meinem Arbeitsamt zur Erstattung vorzulegen. Mal sehen, wie die sich rauswinden werden


    Zitat: Isquierda
    ... Dein Einkommen liegt unter der pfändungsfreigrenze und es besteht aus unpfändbaren Sozialleistungen. Wegnehmen kann dir niemand was, nur Ärger machen - aber dann haste wenigstens noch geld, um doch noch Lotto zu spielen oder ab und an einen Blumentopf aus dem fenster zu werfen.
... meines Wissens gibt's schon lange keine "unpfändbaren Sozialleistungen" mehr. Alles, was über dem Pfändungsfreibetrag von knapp 1.000 Euro liegt, ist grundsätzlich pfändbar. Das heißt, würde Anarchist als Alleinstehender ohne Unterhaltsverpflichtung 1.200 Euro monatliches Einkommen haben, würden 50% von 200 Euro, also gut 100 Euro gepfändet werden können. Da er aber nach seinen Angaben ALG II erhält, bräuchte er eigentlich gar nix abzustottern. Die 345 Euro reichen ja tatsächlich hinten und vorne nicht zum Leben und zum Sterben isses zuviel. Ich weiß, wovon ich hier schreibe.

Ich empfehle Anarchist deshalb außer starken Nerven, die anscheinend freiwilligen Zahlungen umgehend einzustellen, sofort zu einer Schuldenberatungsstelle zu gehen und sich dort beraten und helfen zu lassen, einen kostenfreien Verbraucherinsolvenz-Antrag zu stellen. Dann werden die monatlichen Raten, wenn überhaupt, bestenfalls auf 10 - 20 Euro gerichtlich "festgesetzt" und nach 7 Jahren ist er schuldenfrei, selbst wenn bis dahin wegen der geringen Ratenzahlung die Schulden zuzüglich Zinsen noch nicht abgedeckt sein sollten. Eile ist geboten, denn die Neocons der banken- und kapitalhörigen "christlichen" Union wollen diese Möglichkeit erheblich erschweren, wenn nicht sogar faktisch unmöglich machen. In Sachen Schuldenberatung hier mal ein Link http://www.forum-schuldnerberatung.de/

Wenn Anarchist allerdings möglicherweise hier als Migrant ohne dauerhafte Aufenthaltserlaubnis lebt, wird's schwierig. Aber auch dann unbedingt zunächst zur nächsten Migrantenhilfsorganisation gehen und sich beraten lassen.


    Zitat: Isquierda
    ... aber mit zwangsvollstreckung kenne ich mich bestens aus:
... ich auch

... immer öfter stelle ich mir vor, was wäre, wenn auf einen Schlag alle SchuldnerInnen, zunächst mal nur die privaten, ihre Zahlungen einstellen würden ... ... ...
... immer öfter stelle ich mir vor, was wäre, wenn Gerichte und Exekutive dann zusammenbrechen und ihre "Aufgabe", Schulden zwangsweise einzutreiben, nicht mehr erfüllen könnten ... ... ...
... immer öfter stelle ich mir vor, was wäre, wenn durch diesen zivilen Ungehorsam eine wahrhaft sozialistisch-anarchische globale Gesellschaftsordnung entstehen könnte ... ... ...

Hiermit rufe ich natürlich nicht zum zivilen Ungehorsam auf, als braver BRD-Bürger weiß ich ja, daß solches unter Strafe verboten ist aber in Gedanken kann ich mir ja trotzdem vorstellen, was wäre, wenn immer mehr und schließlich alle zivil ungehorsam in der Art wie oben angedacht sein würden. - Eine bestechende Vorstellung! Gedankliche Revolutionen können ja so herrlich gemein und schön sein!

Gedanken sind frei, wußte schon Schiller! Laßt uns also ruhig mal in diesem schillerschen Sinne anarchisch-ketzerische Gedanken denken.

bjk


[editiert: 26.01.06, 11:26 von bjk]



Dateianlagen:

137172.png (28 kByte)
speichern

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 26.01.06, 12:01  Betreff: Re: ich lebe seit 5 monaten von hartz IV  drucken  weiterempfehlen

Lieber bjk!

Die Pfändungsfreigrenze liegt seit dem 01.07.2005 für einen Nicht-Unterhaltspflichtigen bei € 989,99, also tatsächlich knapp 1000 Ocken. Aber ALGII sind Sozialleistungen, die nach dem § 54 SGB I unfpändbar sind, wenn das Einkommen ansonsten unter das Sozialhilfeniveau rutscht. Und das ist zweifelsfrei gegeben.....*verbittertguck* Zu beachten ist, dass nach § 55 SGB I die auf ein Konto überwiesenen Bezüg dort nur 7 Tage unpfändbar sind. Wird das Geld da länger belassen, ist der Zugriff möglich, sofern eine Pfändung bereits anliegt. Fakt ist nämlich, dass Gläubiger selten Rücksicht auf die Pfändungsgrenzen legen und den Schuldnern trotzdem das Leben schwer machen. Sie üben ganz einfach und ziemlich effektiv Druck aus, in dem sie die bankverbindung sperren und den Schuldner die Peinlichkeit aufzwingen, an den Schalter zu laufen. da gibt es dann eine menge Rennerei für den Kontoinhaber, aber immer einen Ausweg: zum beispiel das Geld pünktlich (innerhalb von 7 Tagen nach Erhalt) vom Konto abholen, damit kein Guthaben zur Pfändung ausgereicht werden kann. Die bezüge auf ein fremdkonto (Freund/Familie) überweisen oder bar auszahlen lassen.
Banken stellen sich da manchmal quer und zahlen trotzdem nichts, obwohl rein rehctlich die Bezüge ausgereicht werden müssen - aber da muß man da halt rabbatz machen und zur Not das SGBI §55 auf den Tisch knallen. Zeitgleich und endgültig hilft dann auch das Amtsgericht, wo man eine Kontenfreigabe nach § 850 ff. ZPO erwirken kann - die bewirkt dann, das das Konto zwar gepfändet ist, aber die Leistungen auch nach den 7 Tagen unpfändbar bleiben. Das kann man in der Rechtsantragsstelle bei gericht machen und die helfen da auch. Man muß nur nachweisen, was das für Bezüge sind, die auf dem Konto eingehen und dass diese dringend nötig sind, um die laufenden Kosten zu begleichen.

Das mit der Verbraucherinsolvenz ist so ein zweischneidiges schwert, denn nicht ohne wieteres möglich: Um so etwas zu machen, braucht man mind. so viel geld, die Verfahrenskosten aus der Masse oder aus dem Einkommen auszugleichen. Außerdem lohnt sich das nur, wenn richtig fett Schulden da sind, so ab 50.000,-. Auch wenn es Verbraucherinsolvenz heißt, ist es vor allem eine praktikable Lösung, wenn man wirklich diszipliniert ist und wenigstens ein bisschen was an Kapital hat. In der angenommenen Situation, die Anarchist beschreibt, ist ein Antrag auf Inso zwecklos, da er mangels Masse abgelehnt würde. Und selbst in einem Verbraucher-Inso würde kein Treuhänder von ALGII noch Raten abziehen lassen und einen Null-plan beschließen, zu dem die Gläubiger dann widersprechen würden. Um so etwas zu vermeiden, hat man festgelegt, dass die Insomasse, wenigstens die Kosten des verfahrens zu decken hat, was praktisch die richtig armen aus dem Verfahren ausschließt. Die so oft gepriesene Restschuldbefreiung kann zu alle dem auch noch versagt werden und 7 Jahre der Wohlverhaltensperiode, in der man auch verpflichtet ist, jeden Job anzunehmen, um die Situation zu verbessern, sind echt kein Zuckerschlecken. Aber für unbedarfte Gläubiger ist das eine herrliche Abschreckung: Und wenn du nicht artig bist, mache ich halt ´ne Inso und du bekommst nichts. Jemand mit ein bisschen Ahnung würde dnan aber sagen: mach doch! mach doch! Geht sowieso nicht. Und asche ist mit der drohung. Also es kommt auch den Gläubiger an: Keinfirmane kann man sicher so einschüchtern, aber rechtsabteilungen mit sicherheit nicht.

Dennoch ist eine Schuldnerberatung absolut wichtig: die haben das entsprechende Potential, Material und die Erfahrung, wie man bei Gläubigern um schönwetter bittet und mal einen Erlaß erwirken kann. was übrigens immer das A und O sein sollte:

"Hi, lieber Gläubiger,
ich bin pleite und ein tapferes Opfer des Kapitalismus, ein Verlierer. Ich habe jetzt Schulden und kann sie nicht bezahlen. Das macht mich sehr traurig, ist aber nicht zu ändern. Um mir weitere Unanehmlichkeiten und Ihnen Kosten zu ersparen, schlage ich die Ausbuchung meiner Schulden vor. Es wäre ein Akt der sozialen Härte, mich trotz meines Schuldanerkenntnisses, weiterhin mit Vollstreckungsmaßnahmen zu belästigen und ich denke, da sie ja jetzt wissen, das bei mir nichts zu holen ist, wäre es auch nicht fair, es weiterhin zu versuchen. Außerdem stünden solche Altlasten meinem weiteren persönlichen und berfulichen werdegang im Weg und sie wollen mich doch sicher nicht als zukünftigen Kunden jetzt schon vergraulen?

Um zu einer einvernehmlichen Lösung ihres Problems zu gelangen, rate ich ihnen getreu dem Sprichwort: Ein schulden-Erlaß bedeutet keine Pleite. mir und meinem Glück nicht weiter im Wege zu stehen und verbleibe bis zu ihrer zustimmenden Antwort

mit frohem Jauchzen

Ihr Lieblingsschuldner"

Äh...so in etwa.


Und bitte, hier wird doch keiner ketzern, oder? Obwohl auch ich der Meinung bin, dass der richtige Umgang mit Schulden sehr viel zur autonomen Lebensweise beitragen kann: Es hat fast einen pädagogischen Effekt, sich dem Kommerz zu entziehen, wenn man einfach nicht bezahlt, weil man es nicht kann und auch nicht muß - so rein hypothetisch, natürlich. Das muß natürlich durchdacht sein und eine freie Entscheidung des Betroffenen, aber es ist politisch sicher nicht unkorrekt, dem kapitalismus das zu verweigern, was wir nicht haben und trotzdem geben sollen: Geld!

ich denke, wir verstehen uns.

;-)

Liebe Grüße

Ines


[editiert: 26.01.06, 12:30 von Isquierda]
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
unGEZogen

Beiträge: 63
Ort: Erde


New PostErstellt: 26.01.06, 14:24  Betreff: Re: ich lebe seit 5 monaten von hartz IV  drucken  weiterempfehlen

unGEZogen empfiehlt:

drum üb' immer Treu Un_redlichkeit als Schuldner/in


denn mit dem Adjektiv "redlich" wird von Gläubigerseite genauso Schindluder getrieben wie von den Politikern mit dem Begriff "Reform". Beide halten uns Betroffene für ihre Opfer, die ihnen ganz redlich zustehen. Uns machen sie dann glauben, wir seien unredlich.

Von wegen! Wir sind vielmehr unGEZogen, was ja bei Ausbeutung und Unterdrückung sehr redlich ist

meint unGEZogen



nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 26.01.06, 17:18  Betreff:  Re: ich lebe seit 5 monaten von hartz IV  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Isquierda
    Das mit der Verbraucherinsolvenz ist so ein zweischneidiges schwert, denn nicht ohne wieteres möglich: Um so etwas zu machen, braucht man mind. so viel geld, die Verfahrenskosten aus der Masse oder aus dem Einkommen auszugleichen. Außerdem lohnt sich das nur, wenn richtig fett Schulden da sind, so ab 50.000,-. Auch wenn es Verbraucherinsolvenz heißt, ist es vor allem eine praktikable Lösung, wenn man wirklich diszipliniert ist und wenigstens ein bisschen was an Kapital hat.
    [...]
    dass der richtige Umgang mit Schulden sehr viel zur autonomen Lebensweise beitragen kann: Es hat fast einen pädagogischen Effekt, sich dem Kommerz zu entziehen, wenn man einfach nicht bezahlt, weil man es nicht kann und auch nicht muß - so rein hypothetisch, natürlich. Das muß natürlich durchdacht sein und eine freie Entscheidung des Betroffenen, aber es ist politisch sicher nicht unkorrekt, dem kapitalismus das zu verweigern, was wir nicht haben und trotzdem geben sollen: Geld!

    ich denke, wir verstehen uns.
Liebe Ines,

na klar verstehen wir uns hab ja nur für unsere mitlesenden Staatsschützer weng hypothetisiert.

Daß Verbraucherinsolvenz noch immer ein zweischneidiges Schwert ist, ist gar keine Frage! Aber seit 2001 mußt Du kein Mindestkapital mehr haben, es kann Dir nämlich von gerichtswegen gestundet werden. Und wenn Du nach 4 Jahren nach Ende der Wohlverhaltensphase dieses Darlehen nicht zurückzahlen kannst, guckt das Gericht bzw. das jeweilige Bundesland in die Röhre. Links hierzu:
http://www.123recht.net/article.asp?a=4573&f=ratgeber_insolvenzrecht_insolvenzo2001&p=1
http://www.123recht.net/article.asp?a=9925

Also ich "alter grinsedingensliebender Knacker" hab schon gewußt, warum ich diesen Blödsinn gar nicht erst beantragt habe. Denn nach etwa 10 Jahren haben die allermeisten Gläubiger eh alles ausgebucht und gemerkt, daß es nicht lohnt, dauernd sogenanntes gutes Geld dem schlechten hinterherzuwerfen.

so, muß jetzt wie jeden Donnerstagabend zu meinen Obdachlosen

Gruß
bjk


[editiert: 26.01.06, 17:21 von bjk]
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 27.01.06, 08:40  Betreff: Re: ich lebe seit 5 monaten von hartz IV  drucken  weiterempfehlen

Lieber bjk,

ja, ich bin mir ganz sicher, dass wir uns bestens verstehen und wunderbar miteinander auskommen werden.

Hier - auch wenn es nicht das richtige Forum ist - muß ich dir es trotzdem sagen: Hier gefällt es mir. es ist herrlich entspannend, wenn man aus "normalen, sprich meist zutiefst reaktionären Politikforen kommt, aber hier auf menschen zu treffen, denen man nicht erklären muß, dass Anarchie eben nicht Chaos bedeuten muß und das es so ohne Molli und Brandsatz ganz bezaubernd sein kann, sich als Anarcho zu outen.

Ganz im Ernst, die Art der Diskussion, die Themen und die Darstellung der Theorie gefällt mir außerordentlich gut.

Liebe Grüße

Ines


PS: Und es ist überhaupt nicht schlimm, dass du dauernd diese Grinsedinger benutzt. Manchmal gucken sie auch recht gnatzig.

:-))


[editiert: 27.01.06, 08:41 von Isquierda]
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © subBlue design
. . . zum Politikmagazin auf diesen Button klicken >> bjk's Politikmagazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .