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VW droht m. Abbau v. 30 000 Arbeitspl. vor Tarifverhandlung

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 06.12.04, 10:21  Betreff:  Re: VW droht m. Abbau v. 30 000 Arbeitspl. vor Tarifverhandlung  drucken  weiterempfehlen




ob VW, Daimler-Chrysler oder Opel ... ... ...


kopiert aus: http://www.de.indymedia.org/2004/12/100941.shtml



Trickentlassungen bei OPEL

von Wal Buchenberg - 06.12.2004 09:37


Angeblich können bei Opel Entlassungen vermieden werden.
Auf betriebsbedingte Kündigungen soll verzichtet werden, trotzdem werden wie geplant rund 12.000 Stellen verschwinden.


Wie soll das gehen?
Da muss der Wortdrechsler und Betriebsratsvorsitzende Klaus Franz wieder seine schöpferischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Den einwöchigen, selbständigen Streik der Opel-Arbeiter hatte er eine „Informationsveranstaltung“ genannt. Dann hatte er über Nacht und gegen jede Vereinbarung der Opelbelegschaft die kunstvoll formulierte Frage vorgelegt: "Soll der Betriebsrat die Verhandlungen weiterführen und die Arbeit wieder aufgenommen werden? Ja oder nein?" – so als könne er keine Verhandlungen führen, solange gestreikt wird. Der Mann taugt eher zum Theaterdirektor als zum Interessenvertreter der Lohnarbeiter.

Das Kunststück, ohne Kündigungen 10.000 Stellen abzubauen, soll dadurch gelingen, dass die Kollegen „freiwillig“ gehen! Man könnte es für einen Witz halten. Aber es ist leider ernst gemeint.
Für rund 7500 überzählige Lohnarbeiter von Opel, die nicht genug Profit schaffen, dass sich ihre Weiterbeschäftigung für das Kapital lohnt, sollen ABM-Stellen mit irgendwelcher „Fortbildung“ geschaffen werden, wobei die Opelkapitalisten das Arbeitslosengeld maximal zwei Jahre lang auf 95 Prozent ihres bisherigen Netto aufstocken. Wer die ABM-Stelle abbricht, steht sofort mittellos auf der Straße. Für die anderen kommt das ein bisschen später.
Ein ähnlicher Plan wurde vor Jahren schon einmal von den Opelarbeitern abgelehnt.

Weitere 2500 Lohnarbeiter sollen über Abfindungen oder Vorruhestandsregelungen vorzeitig „in Rente geschickt“ werden.

Die Opelkapitalisten kündigen nicht (noch nicht!), sondern schlagen ihren Lohnarbeiter vor, sie sollten doch bitteschön auf das Profitinteresse des Opelkapitals Rücksicht nehmen und auf Arbeitsplätze, Einkommen und Lebensunterhalt verzichten. Ohne Profit gehe nun mal nichts im Kapitalismus. Wenn kein Profit, dann auch kein Arbeitsplatz! Schließlich kosten die Arbeitsplätze ja Geld.

Gut gerechnet kosten diese 10.000 Arbeitsplätze 500 Millionen Euro im Jahr - pro Arbeitsplatz rund 50.000 Euro (Bruttolohn plus Arbeitgeberbeiträge plus sonstige „Arbeitskosten“ wie Kantinenzuschuss, Parkplätze, Arbeitssicherheitsmaßnahmen etc.). Diese 500 Millionen Euro wollen die Opelkapitalisten pro Jahr einsparen.

Es gibt in vielen Betrieben bittere Erfahrungen mit solch erpresserischer „Freiwilligkeit“ beim Stellenabbau: Da wird Tür und Tor geöffnet für Mobbing und Menschenjagd – bis hin zu „Kopfprämien“ für Führungskräfte, die möglichst viele Leute aus der Firma geekelt haben. Ob Klaus Franz für diesen Deal mit der Geschäftsleitung auch Kopfprämien bekommt?

Dieser direkte Stellenabbau soll noch durch Verkauf der Teilefertigungen in Kaiserslautern und Bochum (rund 2000 Kollegen) flankiert werden – ein Plan, der vor drei Jahren schon einmal gescheitert ist, weil sich keine Käufer fanden. Warum soll auch ein Newcomer-Kapitalist Betriebe erwerben, mit denen „alte kapitalistische Hasen“ nicht einmal den Durchschnittsprofit machten?

Verlust von Arbeitsplätzen wird nur zum geringsten Teil von den erfolglosen Kapitalisten verursacht, die Pleite gehen. Arbeitslosigkeit wird von den erfolgreichen Kapitalisten produziert. In den letzten 25 Jahren steigerte die Autoindustrie bei jeder Einführung eines neuen Modells die Arbeitsproduktivität um 10 bis 20 Prozent. Wenn die Stückzahlen nicht um diese 10 bis 20 Prozent gesteigert werden können, dann werden so viele Lohnarbeiter überflüssig, wie für die Produktion dieser 10-20% benötigt werden. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Der Mohr kann gehen. Wer nicht gehen will, dem wird Druck gemacht.

Die verbleibenden 20.000 Lohnarbeiter bei Opel bleiben nicht ungeschoren, wie die Financial Times schreibt: "Nach Angaben aus den Verhandlungskreisen bieten die verbleibenden rund 20.000 Opel-Mitarbeiter an, auf einen Großteil ihrer übertariflichen Leistungen zu verzichten, um ihre Stellen zu sichern." Dass 20.000 Lohnarbeiter freiwillig auf übertarifliche Leistungen verzichten, "um ihre Stellen zu sichern“, so etwas kann sich nur ein Kapitalistenhirn ausdenken. Genauso gut kann jeder bewaffnete Straßenräuber sagen: Ihr verzichtet doch freiwillig auf euer Geld, um euer Leben zu sichern!
Um so schlimmer, wenn Leute wie Klaus Franz so etwas abnicken.


Am morgigen Dienstag soll dieses Trauerspiel der Öffentlichkeit vorgestellt werden. In einer der Hauptrollen: Klaus Franz als Interessenvertreter der Opelarbeiter. Ich bin sicher, das Stück wird nicht mit Beifall aufgenommen.

Wal Buchenberg für Indymedia, 6.12.04

Wer mir nicht glauben mag, kann dort nachlesen: http://www.ftd.de/ub/in/1101904139986.html?nv=hptn

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Wühlmaus

Beiträge: 22

New PostErstellt: 12.10.04, 23:10  Betreff: Re: VW droht m. Abbau v. 30 000 Arbeitspl. vor Tarifverhandlung  drucken  weiterempfehlen

Hallo Baba Yaga

Es scheint als hätten sich die Führungsetagen der deutschen Konzerne
sich für einen Krieg gegen die Wirtschaftsordnung der alten Schule
entschieden.
Unsere Wirtschaftsgrößen jetzt top organisiert spielen nur ein Spiel,
es heißt Monopoli .
Wenn wir, unsere Politik und die Gewerkschaften nicht aufpassen,
verliert der Arbeiter das Privileg des Bügers.
Wobei ich unsere politische Ebene bereits als bekehrt betrachte.
Ist da etwa jemand anderer Meinung?
Wenn man die Richtung unserer Politik zu Ende denkt arbeitet jeder von uns in Zeitarbeitsfirmen für 6 Euro die Stunde.
Vollzeitbeschäftigung wird abgeschafft ,die restlichen naiven noch-Bürger
glauben, mit ihrer Zurückhaltung und Einbuse ihren Arbeitsplatz sichern zu können, das wird sich als Ente herauskristallisieren.
Die Duckmäuser werden die letzten sein die sich als Sklaven für ein Appel und ein Ei abschufften aber auch die dämlichsten.
Man mus einen Damm bauen bevor die Flut kommt.
Unsere deutsche politische Führung ist müde geworden sie hat in den Ästen der deutschen Konzerne ihre Nester gebaut und sind fett geworden. Sie wird sich nicht für -sondern gegen eine Volksabstimmung,gegen eine
Unterschriftensammlung und gegen alles einsetzen das ihre Pfründe
gefährden könnte.
Die machen was sie wollen denken Sie mal zurück.
Hat man Sie oder die Bürger unseres Staates in den letzten zehn Jahren
je nach Ihrer Meinung gefragt?
Alles einfach hinwegentschieden zu gunsten des globalen und" eigenen"
Vorteils aber auf Kosten der arbeitenden Gesellschaft.
Diese Raubritter kassieren 78% unseres Bruttosozialproduktes .
Wie teuer darf ein Staat sein um auf dauer zu existieren?
Machen sie sich keine Gedanken was sie dagegen tun können leben sie es zu ende ,sie haben in unserem Staat keinen Einfluss mehr.

Guten Morgen Sir was schlagen Sie vor für unsere DEMO § KRATIE.

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Baba Yaga
New PostErstellt: 10.09.04, 11:44  Betreff: VW droht m. Abbau v. 30 000 Arbeitspl. vor Tarifverhandlung  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Volkswagen ist der nächste Konzern nach Bosch oder DaimlerChrysler, bei dem die Führung mit einem Abwandern von Arbeitsplätzen droht, wenn die Belegschaft nicht einem massiven Sparprogramm zustimmt.
Vorstandsmitglied Pötsch rückte mit dieser Drohung gestern heraus.

Der Betriebsrat und die IG-Metall wehren sich nun mit einem "Jetzt-erst-recht" und der Forderung nach einer Arbeitsplatzgarantie für 103 000 Mitarbeiter in D für weitere zwei Jahre!

Besonders entlarvend an der Geschichte ist die Tatsache, daß Kanzlerberater und Personalchef von VW, Hartz, zu dem Erpressungsversuch des Konzernvorstandes bis jetzt keinerlei Stellung genommen hat.
Das zeigt, für welche Interessen der große Arbeitsmarktexperte seine Verelendungskonzepte und Arbeitsmodelle entwickelte.

Bemerkenswert ist auch, daß das Land Niedersachsen zwar nicht mehr die Mehrheit der Aktien VW-Aktien besitzt, wohl aber eine per Gesetz festgeschriebene dominierende Stellung im Unternehmen und daß vom CDU-Ministerpräsident Christian Wulff zur Drohung mit dem Stellenabbau auch kein STellungnahme geäußert wurde!

Daß er damit im gleichen Boot sitzt, wie der Kanzler der Bosse, welcher auch als Ministerpräsident vorher eine innige Liebschaft mit den Konzernvertretern pflegte, verwundert bei dieser politischen Gemengelage gar nicht mehr!

Wenn dieses Mal wiederum die IG-Metall "einbrechen" sollte, dürften der 2. und 3. Oktober nicht nur in Berlin ziemlich heiss werden!

Baba Yaga
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