Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN

Beiträge können nicht (mehr) eingestellt oder kommentiert werden!

 

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 15.07.06, 17:21     Betreff:  Re: Reizwort Zionismus - was ist darunter zu verstehen?




... wegen der militärischen Eskalation in Nahost und der einhergehenden Propagandaschlacht mit Lügen, Teilwahrheiten und Unterstellungen ist es angebracht, weitere belegbare Fakten zum Komplex Zionismus einzubringen
... die im Beitrag zuvor angekündigte Stellungnahme zum Singer-Interview wird etwas später erfolgen

bjk




kopiert aus: http://www.kritische-stimme.de/Deu1/Annahmen1.html


Irrige Annahmen: Es gab nie so etwas wie "Palästinenser"

von Arjan El Fassed "Electronic Intifada"

Legende:

Die ehemalige israelische Premier Ministerin Golda Meir sagte:" Es gibt nicht so etwas wie "Palästinenser", der ehemalige Premier Minister Begin sagte, daß die Palästinenser "zweibeiniges Ungeziefer" seien; Rafael Eitan sagte, daß sie "betäubte Kakerlaken in einer Flasche" seien; der ehemalige israelische Premier Minister Shamir sagte, sie seien "Heuschrecken".

Selbst heutzutage hält sich die Legende, daß es die Palästinenser nie als ein Volk, daß es Palästina nie als eine zusammenhängende geografische Einheit gegeben habe, und daß das Land leer gewesen sei, hartnäckig. Die Verleugnung der Palästinenser ist eine völlige Entmenschlichung eines ganzen Volkes.

Zu den Fakten:

Der israelische Wissenschaftler Y. Porath schrieb, daß:

"zu Ende des Osmanischen Reiches die Vorstellung von Filastin schon sehr verbreitet war unter der gebildeten arabischen Schicht, und es sowohl für Palästina als auch für Jerusalem Sanjak allein stand." (Y. Porath, The Emergence of the Palestinian National Movement 1918 - 1929, Frank Cass, 1974):

Zionisten, die die Existenz der Palästinenser oder Palästinas verleugnen, behaupten, daß die Westmächte, die Grenzen im Nahen Osten nach dem Ersten Weltkrieg völlig willkürlich festlegten. Die Fakten allerdings zeigen, daß eben gerade die festgelegten Grenzen für das Mandat Palästina ja beweisen, daß man Palästina als solches wahrnahm, und daß die Westmächte ja gerade dadurch die Wirklichkeit Palästinas anerkannten, und diese Region definierten und somit auch die darin lebenden Menschen.

Auch die Touristen sahen Palästina als eine eigenständige Region an. Baedeckers berühmter Reiseführer, der 1876 veröffentlich wurde, trug den Titel "Palästina - Syrien". Herzl selbst, der Begründer des Zionismus, bezog sich in seinem Briefwechsel mit dem osmanischen Sultan Abdul Hamid auf Palästina, und beide hatten wohl keinerlei Schwierigkeiten zu verstehen, welche Region damit gemeint sei.

Die Grenzen, die von den Kolonialmächten gezogen wurden, umgrenzten sozusagen nur das schon vorhandene Gebiet. Es ist auch ganz offensichtlich, daß die Palästinenser und auch andere das Mandatsgebiet Palästina als eine eigenständige Region ansahen und nicht als ein Teil Syriens oder der arabischen Welt.

Kurz, die Palästinenser erkannten es als ihre Heimat an und auch andere taten dies. Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, daß sich die Einwohner dieser Gegend folglich auch als Palästinenser sahen, und so auch von anderen wahrgenommen wurden.

1968 schrieb der jüdische Historiker Maxime Rodinson, daß

"die arabische Bevölkerung von Palästina in jeder Hinsicht einheimisch war". (Rodinson, M. , Israel and the arabs, 1968, p.216.)

Die Bevölkerung von Palästina 1870 - 1946*

in 1870 gab es 367.224 (98%) Araber und 007.000 (02%) Juden, gesamte Einwohner = 0.375.000
in 1893 gab es 496.000 (98%) Araber und 010.000 (02%) Juden, gesamte Einwohner = 0.497.000
in 1912 gab es 525.000 (93%) Araber und 040.000 (06%) Juden, gesamte Einwohner = 0.565.000
in 1920 gab es 542.000 (90%) Araber und 061.000 (10%) Juden, gesamte Einwohner = 0.603.000
in 1925 gab es 598.000 (83%) Araber und 120.000 (17%) Juden, gesamte Einwohner = 0.719.000
in 1930 gab es 763.000 (82%) Araber und 165.000 (18%) Juden, gesamte Einwohner = 0.928.000
in 1935 gab es 886.000 (71%) Araber und 355.000 (29%) Juden, gesamte Einwohner = 1.241.000

in 1946 gab es 1.237.000 (65%) Araber und 608.000 (35%) Juden, gesamte Einwohner = 1.845.000

*Zahlen sind gerundet


Quellen:

Yehoshua Ben-Arieh, "The Population of the Large Towns in Palestine During the First Eighty Years of the Nineteenth Century, According to Western Sources" in Moshe Ma'oz, ed. Studies on Palestine during the Ottoman Period, Magnus, 1975; Alexander Scholch, "The Demographic Development of Palestine 1850-1882", International Journal of Middle East Studies, XII, 4, November 1985, pp. 485-505; "Palestine", Encyclopedia Britannica, 11th edn, 1911; "Palestine", Encyclopedia of Islam, 1964; UN Document A/AC 14/32, 11 November 1947, p.304; Justin McCarthy, "The Population of Ottoman Syria and Iraq, 1878-1914", Asian and African Studies, XV, 1 March 1981; Kemal Karpat, "Ottoman Population Records and the Census of 1881/82-1893", International Journal of Middle East Studies, XCI, 2, 1978; Bill Farell, "Review of Joan Peters", 'From Time Immemorial', Journal of Palestine Studies, 53, Fall 1984, pp. 126-34; Walid Khalidi, From Heaven to Conquest: Readings in Zionism and the Palestine Problem until 1948, Institute for Palestine Studies, 1971 appendix I; Janet L. Abu Lughod, "The Demographic Transformation of Palestine", in Ibrahim Abu Lughod, ed., The Transformation of Palestine: Essays on the Origin and Development of the Arab-Israeli Conflict, Northwestern University Press, 1971 pp. 139-63.

Zusammenfassung:

Die bedeutendste Tatsache über die Palästinenser ist nicht allein ihre Vertreibung in Folge des Krieges von 1948, sondern die andauernde und systematische Umsiedlung. Es ergibt sich ganz klar, daß der zentrale Punkt im arabisch-israelischen Konflikt aus israelischer Sicht die Existenz der Palästinenser als eine klar abgegrenzte, soziale, politische und kulturelle Einheit ist. Aus diesem Grund hat Israel immense Anstrengungen unternommen, um die Palästinenser aus ihren Häusern zu vertreiben, ihnen ihre Identität zu nehmen und ihre Existenz und Bedeutung für die Lösung des Konflikts zu leugnen.

Aus Electronic Intifada: Historical Myths \"There was no such things als Palestinians\"



Mensch bleiben muß der Mensch ...
von Tegtmeier


Palästina 1946 bis 2000.JPG (152 kByte, 809 x 539 Pixel)
Anzeige optimiert für beste Darstellung.
Großansicht - speichern

Flickenteppich West Bank.jpg (150 kByte, 400 x 1.543 Pixel)
Anzeige optimiert für beste Darstellung.
Großansicht - speichern

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 241 von 1.624
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © subBlue design
. . . zum Politikmagazin auf diesen Button klicken >> bjk's Politikmagazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .