Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

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zitiert aus dem heutigen ND:


Deutschlands stählerne Schäferhunde

Weltfriedenstag 2004: 65 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs ist Aufrüstung Normalität / Rüstungsproduktion Made in Europa: Der Dingo könnte ein »Renner« werden

Von René Heilig


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Unterm Stern begann 1950 dann die Erfolgsgeschichte. Die hatte nur Mitte der 90er Jahre einen »Hänger«. Grund: die Ost-West-Entspannung. Die weltweiten Aufträge aus dem militärischen Bereich gingen schlagartig zurück.

Doch nicht für lange Zeit, denn die Bundeswehr machte sich auf in die Welt und wurde ein weiteres Mal zum Export-Türöffner. Für das »erweiterte Aufgabenspektrum« benötigte die Bundeswehr ein neues Fahrzeug. Die Forderungen lauteten: Geländegängigkeit, Beweglichkeit, Luftverlegbarkeit, Minenschutz, ballistischer Schutz. Abermals bot sich das Universalmotorgerät an. Die Rüstungsschmiede Krauss-Maffei panzerte den kleinen LKW zum Dingo 1, die Bundeswehr bestellte 147 Stück. Da das bisherige Fahrgestell seit Mitte 2003 nicht mehr produziert wird, das Militär jedoch ob weiter wachsenden Auslandsaufgaben noch immer Bedarf hat, konzipierte man den Dingo 2. Zunächst sind 52 Fahrzeuge bestellt, weitere Aufträge avisiert.

Besonders die Einsätze auf dem Balkan und in Afghanistan zeigen die Vorzüge des neuen militärischen Universalgerätes. Insbesondere Staaten, die sich in bürgerkriegsähnlichen Situationen befinden, rechnen sich mit den »Wildhunden« Vorteile aus. Beispiel Israel. Doch zwei Dinge sprachen gegen die Beschaffung: Die deutschen Export-Vorschriften und der Preis. Doch diese Probleme sind lösbar. Daimler liefert nach wie vor Einzelteile, die auch in jeden zivilen Unimog eingebaut werden können, Krauss-Maffei Wegemann fertigt Einzelteile vor und verschifft sie in die USA. Dort werden aus den Modulen Panzerfahrzeuge zusammengesetzt. Zugleich sinkt der Preis dadurch, dass Israel so die traditionellen US-Rüstungsbeihilfen in Anspruch nehmen kann.

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Erstens geht es um eine bessere Ausgangsposition gegenüber der US- und der russischen Konkurrenz. Noch sind die beiden Spitzenreiter beim Rüstungsexport. Doch »Europa« ist ihnen auf den Fersen. Im vergangenen Jahr, so das SIPRI-Institut, verkauften EU-Staaten Waffen im Wert von 4,7 Milliarden Dollar. Das ist rund ein Viertel des globalen Rüstungsexports. Den Braten teilen sich Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Zweitens findet innerhalb der EU eine Marktbereinigung statt. Die stärkeren Konzerne – viele haben ihre Zentralen in Deutschland – setzen ihren Willen bei der Agentur durch. Die ordert langfristig und in größeren Stückzahlen. Dazu bietet die geplante EU-Verfassung mit dem darin enthaltenen Zwang zur Rüstungsmodernisierung eine gesetzliche Grundlage. Die Folge: volle Auftragsbücher. Mühelos lassen sich via Agentur Technologien und Produkte fürs Morden in alle Welt verschicken. Nationale »Befindlichkeiten« wie die Beachtung der Menschenrechtssituation im Empfängerland bleiben außen vor.

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Tja, von wegen Weltfriedenstag ... ... ...

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