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USA - Brutstätte gemeingefährlichen fundamentalchristlichen Irrsinns

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 22.01.05, 02:20  Betreff:  Re: USA - Brutstätte gemeingefährlichen fundamentalchristlichen Irrsinns  drucken  weiterempfehlen



kopiert aus: http://www.de.indymedia.org/2005/01/104654.shtml




Merkel schließt Kriegsbeteiligung nicht aus

von Doener - 21.01.2005 23:10

Bereits vor einem Monat machte Angela Merkel auf einer vom Axel-Springer-Verlag organisierten Konferenz deutlich, daß sie eine deutsche Beteiligung an einem möglichen Irankrieg befürworte. Auch Außenminister Fischer wollte eine deutsche Beteiligung nicht kategorisch ausschließen. Über die Hintergründe des herannahenden Krieges macht sich derweil u.a. das Internetmagazin http://www.freace.de/ Gedanken. Die Vermutung: Es geht nicht nur um Öl, sondern um die damit verknüpfte und stark gefährdete Stabiltät des US-Dollars.


Karte des Irans - Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Iran.png

Interessante Randnotiz bei einer Konferenz des Axel-Springer-Verlags vor einem Monat

In einem bis jetzt wenig beachteten Artikel der Netzeitung berichtete der unabhängige Journalist Ronald Düker am 13. Dezember des vergangenen Jahres über ein vom Axel-Springer-Verlag organisiertes deutsch-israelisches Treffen: http://www.netzeitung.de/voiceofgermany/316950.html

Das Thema eines möglichen israelischen Angriffskriegs gegen den Iran, das heute von Dick Cheney ins Gespräch gebracht wurde, wurde damals bereits von Haim Saban, Dutzfreund u.a. von Goerge W. Bush und Ariel Sharon sowie seit eniger Zeit Inhaber der ProSiebenSat.1 Media AG, angesprochen.

Merkel äußerte sich, zu einer mögliche deutsche Beteiligung am Krieg laut Roland Düker, der sie nur sinngemäß zitiert, folgendermaßen:

"Die Fehler der amtierenden Regierung sollten nicht wiederholt werden, und so konnte kaum ein Zweifel daran bleiben, dass Merkel einer künftigen deutschen Beteiligung bei möglichen internationalen Militäreinsätzen in Iran zumindest nicht ablehnend gegenübersteht."
Quelle: http://www.netzeitung.de/voiceofgermany/316950.html

Aber auch Joschka Fischer schloß eine deutsche Beteiligung wohl zumindest nicht von vorne herein kategorisch aus:

"Die Frage sei zu heikel, als dass er seine persönliche Position in Anwesenheit von Medienvertretern auseinandersetzen könne."

Daß der Irankrieg von langer Hand geplant war, dürfte derweil niemanden mehr überraschen. Bereits 25. Oktober 2004 berichtete beispielsweise der Berliner Tagespiegel von der Reise des Grünen Landtagsabgeordneten Oliver Schruoffeneger:

"Besonders beunruhigt hat Schruoffeneger ein Gespräch im Außenministerium. Der für Deutschland zuständige Abteilungsleiter und die Chefin des Planungsstabes hätten unbekümmert darüber geplaudert, dass im Falle einer zweiten Amtszeit für George W. Bush der Iran das nächste Ziel eines möglichen militärischen Vorgehens sei. Offen hätten die hochrangigen Beamten auch darüber spekuliert, dass nach der Wahl wohl ein anderer als der relativ gemäßigte Colin Powell das Ministerium führen werde. ?Die sind wild entschlossen, da genauso wie im Irak vorzugehen, und machen auch kein Hehl daraus, dass sie es für sinnlos halten, darüber mit den Europäern überhaupt nur zu reden?, sagt Schruoffeneger und klingt immer noch empört."
Quelle: http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/25.10.2004/1440150.asp


Ein Krieg im Dienste der Dollar-Stabilität?

Über die Ursachen des Krieges sinniert derweil u.a. das Internet-Magazin "Freace", das laut eigenem Untertitel "Nachrichten [bringt], die man nicht überall findet", unter dem Titel Das Öl, der Dollar, die USA und der Iran. Der Untertitel läßt diese Quelle natürlich nicht unbedingt seriös erscheinen, folgende genannte Fakten lassen sich aber auch in "offiziellen" Medien und Nachrichtenagenturen finden:

Trotz eines erheblichen Handelsdefizits der USA, das sich auch vergangenes Jahr weiter vergrößerte, fiel die US-Währung nicht ins Bodenlose. Die USA können und konnten sich im Zweifel immer auf Stützkäufe von China, Japan und EU-Staaten verlassen, die so das Handelsdeizit der US-Wirschaft seit Jahrzehnten mitragen, so lange immer noch ein großer Teil der weltweiten Handelswaren, insbesondere Öl, in Dollar bezahlt wird. Dies sichert darüber hinaus zumindest eine gewisse Stabilität in der Nachfrage nach der Währung.
Seit der Euro-Einführung hat der Dollar erstmals seit Bretton Woods ernsthafte Konkurrenz auf dem Markt bekommen. Im jahr 2000 stellte als erstes der Irak seine Ölexporte auf Euro um. Eine Entscheidung, die nach der Invasion der US-Armee von der Übergangsregieurng zurückgenommen wurde. Verschiedene andere Staaten planten ebenfalls die Umstellung auf den Euro. Den Worten Taten folgen ließ nun auch der Iran Bezahlung von - in US-Dollar ausgestellten - Rechnungen für Öllieferungen in Euro zu fordern. Wie der britische Guardian berichtet, plant der Iran sogar eine eigene Börse für den Ölhandel auf Basis des Euro zu eröffnen. Freace schreibt dazu:

"Allein der Handel des iranischen Öls - das auf 10 Prozent der weltweiten Vorräte geschätzt wird - über diese Börse dürfte sie ausreichend interessant machen, so daß weitere Länder ihre Geschäfte dort abwickeln. Hierdurch könnte eine Kettenreaktion ausgelöst werden, die zu einer fast vollständigen Abwendung vom US-Dollar für den Ölhandel führen könnte."
Quelle: http://www.freace.de/artikel/200411/231104b.html
Quellen: http://de.wikinews.org/wiki/Krieg_gegen_den_Iran_immer_wahrscheinlicher http://www.netzeitung.de/voiceofgermany/316950.html http://www.netzeitung.de/ausland/322117.html http://www.freace.de/artikel/200411/231104b.html http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/312/44268/

Homepage:: http://fuckup.homeunix.net/index.php?Was%20im%20Irak%20schon%20nicht%20geklappt%20hat ¦

===============================================


ERGÆNZUNGEN

diplomatisch ausgedrückt:
Heinz 21.01.2005 23:54

Fischer vorgestern im Fernsehen:
"Wir setzen vornehmlich (sic, Heinz) auf eine diplomatische Lösung im Iran"



BEITRÆGE DIE KEINE INHALTLICHE ERGÆNZUNG DARSTELLEN

fischa der assi!!
... 21.01.2005 23:20

grüne sind doch faschisten!!
alles faschisten!!



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bjk

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New PostErstellt: 23.01.05, 22:31  Betreff:  Re: USA - Brutstätte gemeingefährlichen fundamentalchristlichen Irrsinns  drucken  weiterempfehlen




ist spiegel-online zur Gehirnwaschanstalt von Bush & Consorten degeneriert? Wer bereits Henryk M. Broders philosemitische Haßorgien kennt und weiß, daß dieser Journaillist sich mit dem ebenfalls suspekten Claus Christian Malzahn zusammengetan und beide jetzt eine Volksverblödungsstory mit dem Titel "VERRÜCKT NACH BUSH" veröffentlicht haben, ist von der dort verzapften Pro-Bush-Lügenpropaganda kaum noch überrascht.

Hierzu einen Kommentar aus
http://www.freace.de/artikel/200501/230105a.html



Broder brodelt


Am Samstag veröffentlichte der Spiegel einen Artikel unter den Namen von Henryk Broder und Claus Christian Malzahn mit dem Titel "Verrückt nach Bush". Treffender hätten sich die beiden Autoren kaum charakterisieren können, auch wenn dies sicherlich nicht in ihrer Absicht lag. Sie erwecken hier den Eindruck, als wäre Kritik an George W. Bush gleichbedeutend mit Gotteslästerung, zumindest aber Majestätsbeleidigung.

Auslöser für dieses schriftliche Aufheulen waren offenbar Berichte, in denen der aus George W. Bushs Amtsantrittsrede stammende Satz "Die größte Hoffnung auf Frieden in unserer Welt ist die Ausbreitung der Freiheit überall in der Welt" vielmehr als Drohung aufgefaßt wurde. Die Behauptung, daß dieser Satz vollkommen anders aufgefaßt worden wäre, wäre er von Nelson Mandela, Bischof Huber oder den Präsidenten des ADAC ausgesprochen worden, ist sicherlich zutreffend, vernachlässigt dabei allerdings die Tatsache, daß all diese Personen nicht bereits zwei Angriffskriege gegen andere Staaten geführt haben.

Selbst die zitierte Aussage des Vorsitzenden der Grünen, Reinhard Bütikofer, "Amerika ist für Demokratie in den Irak gezogen. Am Ende ist auch nicht ansatzweise was Ähnliches dabei herausgekommen" belegt vor allem erstaunliche Erinnerungslücken Bütikofers, ging es den USA doch vorgeblich bei dem Angriff auf den Irak um die angebliche Gefährdung der USA durch die ebenso angeblichen Massenvernichtungswaffen des Landes.

Selbst diese durch Bütikofer klaglos vom Weißen Haus übernommene Geschichtsanpassung geht den beiden Spiegel-Autoren aber offensichtlich nicht weit genug und so schrieben sie, daß die Kurden im Irak "nach dem Sturz Husseins zum ersten Mal seit langer Zeit wieder über ihr Schicksal entscheiden dürfen, ohne daß ihnen ein Diktator Chemiebomben aufs Haupt wirft". Dies wiederum ignoriert die Tatsache, daß bereits nach dem ersten Krieg der USA gegen den Irak im Jahr 1991 von diesen eine Flugverbotszone nördlich des 36. Breitengrades eingerichtet wurde, unter deren Schutz diese kurdische Region praktisch unabhängig von Baghdad wurde. Ebenso leugnen die Autoren hiermit, daß der Irak offenbar tatsächlich den UN-Forderungen nach vollständiger Vernichtung aller Massenvernichtungswaffen nachgekommen war - erst kürzlich haben die USA ihre Suche nach diesem "Kriegsgrund" endgültig eingestellt.

Der an Bütikofer gerichtete Vorwurf, er habe "seine These nicht vor Ort überprüft", ist zwar sachlich nicht zu beanstanden, andererseits kommt dieser Bumerang mit großer Geschwindigkeit auf Broder zu, da er einer Spiegel-Reihe zufolge zwar im vergangenen Jahr ausgiebig die USA bereist hat, den Irak allerdings auch lieber gemieden hat. Die Freude der beiden Autoren über die Exil-Iraker, die sich derzeit für die Wahlen im Irak registrieren lassen, offenbart zumindest ein ungewöhnliches Demokratiebild. Die Beteiligung von Nachkommen von vor Jahrzehnten ausgewanderten ehemaligen Bürgern eines Landes, die schon seit langem eine andere Staatsbürgerschaft besitzen, an einer Wahl in diesem Herkunftsland hat mit der üblichen Vorstellung von demokratischen Vorgängen nur wenig zu tun.

Angesichts des von den USA auf Indien und Pakistan ausgeübten Drucks, eine friedliche Lösung für ihren Konflikt zu finden, von "Washingtons Kriegstreiber als Pazifisten der Tat" zu sprechen, muß ebenso verwundern. Nicht nur, daß ein zwischen Indien und Pakistan geführter Atomkrieg alles andere als im Interesse Washingtons läge, ein "Pazifist", der zwei Angriffskriege geführt hat, scheint doch ein leichter Widerspruch zu sein.

Die in dem Satz "ein demokratisierter Irak wäre weder für seine Bevölkerung noch für seine Nachbarn bedrohlich" gemachte Behauptung, begründet mit der Aussage "noch nie haben zwei demokratische Staaten gegeneinander Krieg geführt", ist geradezu absurd. So führte beispielsweise die erste deutsche Demokratie geradewegs zur Wahl Adolf Hitlers. Und auch die USA haben sich durch ihre Demokratie bisher nicht daran hindern lassen, offen und verdeckt Krieg gegen zahllose Länder zu führen.

Die Annahme hinsichtlich der Forderung, die USA sollten den Irak umgehend verlassen, daß "George W. Bush dieser Forderung am liebsten so schnell wie möglich nachkommen würde", wird durch die Einrichtung zahlreicher US-Basen im Irak auf Jahrzehnte schon lange widerlegt.

Broder und Malzahn sind sich auch nicht zu schade, die schon häufig als falsch bewiesene Behauptung, "90 Prozent der Selbstmordattentäter" im Irak kämen aus dem arabischen Ausland, zu wiederholen - hier rächt sich offenbar nicht nur der ausgelassene Irak-Besuch, sondern auch die Ignoranz unangenehmer Fakten. Und auch die offenbar systematischen Folterungen irakischer Gefangener auf höchsten Befehl hin werden in dem Artikel als "Sündenfall in Abu Ghurayb" beschönt.

Wenn sie abschließend schreiben, "was wir derzeit erleben ist nur der Anfang vom Ende eines Alptraums", so verkennen sie die Realität anscheinend vollends. Angesichts von innerhalb von knapp zwei Jahren der Besatzung durch die USA über 100.000 getöteten Irakern, vernichteten Städten, zerstörten Geschichtsstätten, täglichen und stundenlangen Stromausfällen, Benzinknappheit in einem der ölreichsten Länder, mindestens 70 Prozent Arbeitslosigkeit und der flächendeckenden Verseuchung des Landes durch Uranmunition scheint der Alptraum für das irakische kaum jemals schlimmer gewesen zu sein.



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[editiert: 23.01.05, 22:33 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 23.01.05, 22:38  Betreff: Re: USA - Brutstätte gemeingefährlichen fundamentalchristlichen Irrsinns  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.de.indymedia.org/2005/01/104665.shtml



Freie Welt

von frosch - 22.01.2005 11:03


Amtseinführung des "Führers der freien Welt"


aus dem Amerikanischen bearbeitet & betextet von frosch



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Baba Yaga
New PostErstellt: 24.01.05, 00:48  Betreff: Re: USA - Brutstätte gemeingefährlicher, verbrecherischer Macht- u.Intigenspiele  drucken  weiterempfehlen

Heute im 3sat wurde ein Doku-Filmbericht um 21:15 Uhr gesendet, der ein Puzzle aus Recherchen zum Sturz von Nicolae Ceausescu zeigte.

Susanne Brandstätter, Österreich, hat die Dokumentation 2003 erstellt.
Sie hat fast drei Jahre lang an ihrem Dokumentarfilm "Schachmatt - Strategie einer Revolution" gearbeitet, um die Hintergründe der rumänischen Revolution von 1989 und des Sturzes von Diktator Nicolae Ceausescu aufdecken zu können.

Ihr Film zeigt, wie und warum Deutschland, Ungarn und vor allem die USA hinter den Kulissen agiert haben und keine Verbrechen scheuten, um sie dem damaligen rumänischen Präsidenten und seiner Ehefrau in die Schuhe zu schieben.
Dabei ging es nicht um das Wohl des rumänischen Volkes, sondern um globalstrategische und machtpolitische Ziele.

Während damals, allen voran bayerische CSU - Politiker, wie Strauß, Stoiber, Beckstein nahezu täglich eine "Asylantengefahr" an die bundesdeutsche Wand malten, hatten US-Terrorspezialisten im Zirndorfer Asyl-Auffanglager rumänische "Flüchtlinge" als CIA-Spitzel angeworben und sie in terroristischen Unterwanderungs- und Anschlagstechniken trainiert,
- die UCK läßt grüßen!

Auch das angebliche, große Massaker von Bukarest, das Ceausescu, in die Schuhe geschoben wurde, war eine folgenschwere, heimtückische Betrugsveranstaltung, um die Bevölkerung auf Revolution "einzustimmen" und die Weltmeinung gegen die rumänische Regierung zu hetzen.

Nun ist die Wahrheit ans Licht gekommen. Es hat sich herausgestellt, daß die Leichen, welche am Platz der Freiheit ausgelegt worden waren, vorher eingesammelte Verstorbene aus Krankenhäusern und Leichenhäusern der Stadt und der Umgebung gewesen seien.

Wie so viele andere Diktatoren und Osama Bin Laden, wurde vorher auch Ceausescu von den USA hofiert, weil er, ebenso wie Tito in Jugoslawien, eine eigenständige, von der Sowjetunion unabhängige Politik betrieben hatte.
War er vorher die von den USA gepflegte "Vaterfigur" der Rumänen, veränderte und wandelte man, auf schier unglaubliche Weise, - zusammen mit dem damaligen ungarischen Ministerpräsidenten -, sein Image hin zum brutalen Schlächter und Mörder seines Volkes.

Ein Grund dafür war, - nach der sich unter Gorbatschow anbahnenden Auflösung der Sowjetunion -, das Festhalten Ceausescus am Kommunismus.
Die CIA-Infiltrierten schreckten nicht davor zurück, verkleidet in Uniformen der rumänischen Armee, gezielt auf vorher aufgehetzte und demonstrierende Menschen zu erschießen, um damit die Propaganda vom brutalen Präsidenten zu unterlegen.

Der ungarische Ministerpräsident bestätigte diese Vorgänge lächelnd und selbstbewußt in einem Interview und begründete diese Morde damit, daß jeden Tag Menschen für "die Demokratie geopfert" werden müßten.
Die Demokratie sei das höhere Wertgut!

Als ich heute diese Filmdokumetation sah, mußte ich
  • an den Filmreport über McNamara,
  • an das angebliche Massaker von Raccak,
  • an die angeblich aus den Brutkästen geworfenen Babies in Kuweit,
  • an den Vietnamkrieges mit dem angeblichen Beschuß der US-Marine;
  • an die Atombombenattentate in Japan,
  • an die angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak,
  • an Guantanamo,
  • an Abu Ghreib,
  • und und und.......,
  • und vor meinen Augen standen in flammenden Lettern die Namen "Atlantikbrücke" und "Aspen", jene US-Propagandaorganisationen, die hier in Deutschland Meinungs- und Politmultiplikatoren manipulieren und instrumentalisieren!

Wie war das doch heute mit unserem Bundesanwalt Kaj Nehm und seiner roten Akte unterm Arm, in welcher er die Festnahmeunterlagen für die zwei angeblich ertappten und festgenommenen Al Kaida- Terroristen hatte?

Transport von "atomarem Material" sollen die geplant haben,
- angeblich aus Luxemburg -!
Wußte gar nicht, daß dort atomare Anlagen stehen, aus denen gestohlen werden kann,
  • aber Luxemburg klingt ja so gut nach Banken, Schmuggel und illegalen Geschäften!
  • Wohin das Zeug hätte geliefert werden sollen und wer, wofür das "Material" benötigte, hat sich der Anwalt zu verkünden erspart.
  • "Rekrutierung von Selbstmordattentätern aus Deutschland" sei auch geplant gewesen, aber die hat man nicht gefunden und andere Verdächtige und Kontaktpersonen gäbe es in Deutschland auch nicht!

Die ganze Geschichte stinkt erbärmlich zum Himmel,
- und das erscheint mir bestimmt nicht nur so, weil ich heute voll die ganze Skrupellosigkeit und Brutalität vorgeführt bekam, mit welcher die machtpolitischen Strippen gezogen werden.

Gute Nacht
Baba Yaga

PS.:
Mal sehen, wann der heute, auf 3sat gezeigte Doku-Film mit dem Titel "Schachmatt - Strategie einer Revolution" wiederholt wird, damit ich ihn aufnehmen kann.
Es soll auch einen Berichtband darüber geben.


[editiert: 24.01.05, 01:19 von Baba Yaga]
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gasti
New PostErstellt: 24.01.05, 01:48  Betreff: Re: USA - Brutstätte gemeingefährlichen fundamentalchristlichen Irrsinns  drucken  weiterempfehlen

endlich erkennen sie, baba, die wahren "puppenspieler", die auch unser land voll im griff haben. vereinsmeier...

sie sollten einmal darüber nachdenken, ob die montagsdemos gegen hartz IV nicht an einer anderen stelle in berlin stattfinden könnten.

dort wären sie an der richtigen stelle. weil jetzt auch schon pds´ler mitglieder wurden!

bevor es "andere" machen, könnten sie mal in die hufe kommen.


st.
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bjk

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New PostErstellt: 26.01.05, 05:42  Betreff:  Re: USA - Brutstätte gemeingefährlichen fundamentalchristlichen Irrsinns  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19303/1.html



King George

Uri Avnery 24.01.2005

Die brisante Symbiose von USA und Israel und die gefährliche Mission von US-Präsident Bush


In seiner "Krönungsrede" versprach Bush, in jede Ecke der Welt Freiheit und Demokratie zu bringen. Nicht mehr und nicht weniger. Er nannte die beiden Länder, in denen er dieses Ziel schon erreicht habe: Irak und Afghanistan. Es ist kein Geheimnis, dass die Neo-Cons beabsichtigen, auch dem Iran und Syrien die "Demokratie zu bringen", um so zwei weitere Feinde der USA und Israels zu eliminieren.

Als König Georg V. starb, bekamen wir als Zeichen der Trauer schulfrei. Palästina war damals ein Teil des britischen Empire, das das Land als Mandat des Völkerbundes regierte. Bis zum heutigen Tag trägt im Zentrum Tel Avivs eine Straße, nicht weit von meiner Wohnung, seinen Namen: King George Street. George's V. Nachfolger war - nach einer kurzen Zwischenzeit - George VI., der bis vor kurzem der letzte George in unserem Leben war. Nun haben wir einen neuen King George, keinen britischen, sondern einen amerikanischen.

Die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Israel sind schwierig zu definieren. Die USA haben kein Mandat über unser Land. Es ist kein normales Bündnis zwischen zwei Nationen. Es ist auch keine Verbindung wie zwischen einem Satelliten und einem Herren.

Einige Leute sagen - nur halb im Scherz - dass die USA eine Kolonie Israels sei. Und tatsächlich sieht es in vieler Hinsicht so aus, als tanze Präsident Bush nach Sharons Pfeife. Beide Kongresshäuser sind gegenüber dem israelischen rechten Flügel total unterwürfig - viel mehr als die Knesset. Man hat gesagt, wenn die Pro-Israel-Lobby auf dem Kapitolhügel eine Resolution unterstützen würde, die dazu aufrufe, die 10 Gebote abzuschaffen, dann würden beide Häuser des Kongresses dies mit überwältigender Mehrheit annehmen. Der Kongress bestätigt jedes Jahr die Zahlung eines enormen Tributs an Israel.

Andere aber behaupten das Gegenteil: Israel ist eine amerikanische Kolonie. Und tatsächlich: auch dies ist in vieler Hinsicht wahr. Es ist für die israelische Regierung undenkbar, eine klar umrissene Forderung des Präsidenten der USA zurückzuweisen. Amerika verbietet Israel, ein teures Aufklärungsflugzeug an China zu verkaufen? Israel streicht den Verkauf. Amerika hat eine umfangreiche Militäraktion, wie sie letzte Woche im Gazastreifen geplant war, verboten? Keine Aktion. Amerika wünscht, die israelische Wirtschaft solle nach amerikanischem Rezept neu gemanagt werden? Kein Problem. Ein Amerikaner (natürlich ein Beschnittener) ist jetzt von der Zentralbank Israels als Direktor ernannt worden.

In der Tat sind beide Versionen richtig: Die USA sind eine israelische Kolonie und Israel ist eine amerikanische Kolonie. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern ist eine Symbiose, ein Terminus, der im Oxford Dictionary folgendermaßen definiert wird: "Eine Verbindung von zwei Organismen, die eng mit einander verbunden sind oder der eine im anderen lebt." (Der Terminus besteht aus zwei griechischen Wörtern: "leben" und "zusammen").

Vieles ist schon über die Ursachen dieser Symbiose gesagt worden. Der amerikanische christliche Zionismus ging der Gründung der jüdisch zionistischen Organisation voraus. Der amerikanische Mythos ist mit dem zionistisch israelischen Mythos fast identisch, dem Inhalt als auch dem Symbolgehalt nach (Die Siedler flohen wegen Verfolgung aus ihren Heimatländern, das leere Land, Pioniere erobern die Wüste, wilde Eingeborene, etc). Beide sind Einwanderungsländer, was Gutes und Schlechtes mit einschließt. Beide Regierungen glauben, dass ihre Interessen übereinstimmen. Am Unabhängigkeitstag Israels sieht man viele amerikanische Flaggen neben der israelischen wehen - ein Phänomen, für das es keine Parallele auf der Welt gibt.

Deshalb hat die Amtsantrittsfeier von George Bush in der letzten Woche eine besondere Bedeutung für Israel. Der vom Staat kontrollierte Fernsehkanal brachte sie live. In vieler Hinsicht ist der Präsident der USA auch der König Israels.


Die NeoCons sind Revolutionäre

George Bush ist eine sehr simple, sehr gewalttätige Person mit sehr extremen Ansichten, obendrein ein Ignorant. Das ist eine sehr gefährliche Kombination. Diese Leute haben in der Geschichte der Menschheit schon viele Katastrophen ausgelöst. Maximilian Robespierre, der französische Revolutionär, der die Terrorherrschaft erfand, ist "der große Vereinfacher" genannt worden, und zwar wegen der schrecklichen Einfalt seiner Ansichten, die er mit der Guillotine durchzusetzen versuchte.

Die Ideologen, die Bushs Gedanken und Taten lenken, werden "Neokonservative" genannt, doch ist dies irreführend. Tatsächlich sind sie eine revolutionäre Gruppe. Ihr Ziel ist es, nicht etwas zu erhalten, sondern umzustürzen. Sie sind - meistens jüdisch - Schüler von Leo Strauss, einem deutsch-jüdischen Professor mit einer trotzkistischen Vergangenheit, der damit endete, semi-faschistische Ideen zu entwickeln und sie an der Universität von Chicago propagierte. Er illustrierte seine Haltung gegenüber der Demokratie, indem er die Geschichte von Gulliver zitierte: Als in der Zwergenstadt ein Feuer ausbrach, löschte er das Feuer, in dem er auf sie urinierte. Auf diese Weise sollte die kleine Elitegruppe der Führer das dumme und naive Volk behandeln, das nicht weiß, was für seine Sache gut ist.

In seiner "Krönungsrede" versprach Bush, in jede Ecke der Welt Freiheit und Demokratie zu bringen. Nicht mehr und nicht weniger. Er nannte die beiden Länder, in denen er dieses Ziel schon erreicht habe: Irak und Afghanistan. Beide sind von amerikanischen Flugzeugen, die die Botschaft mit ihren Bomben fallen ließen, verwüstet worden. Kürzlich radierten amerikanische Soldaten eine große Stadt von der Erdoberfläche aus, um die Gegner der "amerikanischen Werte" zu überzeugen. Nun sieht Falludja aus, als wäre es vom Tsunami getroffen worden.

Es ist kein Geheimnis, dass die Neo-Cons beabsichtigen, auch dem Iran und Syrien die "Demokratie zu bringen", um so zwei weitere Feinde der USA und Israels zu eliminieren. Dick Cheney, der Vize-Präsident, hat schon prophezeit, Israel werde den Iran angreifen, etwa so, als ob es drohte, einen Rottweiler loszulassen.

Man hätte hoffen können, dass nach dem totalen Debakel im Irak und dem weniger offensichtlichen, aber gleich schweren Misslingen in Afghanistan, Bush vor ähnlichen Aktionen zurückschrecken würde. Aber wie dies fast immer mit Herrschern dieses Typs geschieht, kann er sich nicht geschlagen geben und aufhören. Im Gegenteil, ein Fehlschlag treibt ihn dahin, noch extremer zu werden und schwört eher wie der Kapitän der Titanic, "auf Kurs zu bleiben".


"Macht das Deck frei für Aktionen!"

Man kann es sich kaum vorstellen, was Bush anrichten wird, nun, wo er von seinem Volk wiedergewählt wurde. Sein Ego ist zu riesigen Proportionen aufgeblasen worden und bestätigt damit, was Äsop vor 27 Jahrhunderten sagte: "Je kleiner der Geist, um so größer die Einbildung".

Er hat den glücklosen, schwachen Colin Powell hinausgeworfen (wie David Ben Gurion Moshe Sharett entfernte, um 1956 seinen Angriff auf Ägypten vorzubereiten) und seine persönliche Dienerin Condoleeza Rice ernannt (so wie Ben Gurion Sharett durch Golda Meir ersetzte).

Nun heißt der Befehl: "Macht das Deck frei für Aktionen!" Auf diesem Deck ist Bush eine frei bewegliche Kanone, eine Gefahr für jeden in seiner Nähe. Die Folge dieser Wahlen mögen in der Geschichte als weltweites Unglück angesehen werden.

Innenpolitisch kann er ähnliche Katastrophen verursachen. Im Namen der "amerikanischen Werte" ist er dabei, einen der vornehmsten amerikanischen Werte zu zerstören: die Trennung von Kirche und Staat. Seine Religion ist die eines "wiedergeborenen" Konvertiten, eine primitive Religion ohne Moral und Mitleid. Wenn man diese Religion allen Lebensbereichen aufdrängt - vom Verbot der Abtreibung und der gleichgeschlechtlichen Ehe bis zur Revision der Schulbücher - wird die Gesellschaft um Jahrhunderte zurückgeworfen und beraubt damit die Verfassung jeglichen Inhalts. Nach vier weiteren Jahren wird Amerika ein anderes Land sein als das, was wir in unserer Jugend liebten und bewunderten.

Einer meiner Freunde behauptet, dass in der amerikanischen Nation zwei Seelen wohnen, eine gute und eine böse. Das mag für jede Nation gelten, einschließlich der israelischen und der palästinensischen. Aber in Amerika ist es extremer. Da ist das Amerika von Thomas Jefferson (auch wenn er die Sklaven erst auf seinem Sterbelager befreite), Abraham Lincoln, Woodrow Wilson, Franklin Roosevelt und Dwight Eisenhower, das Amerika der Ideale, des Marschallplans, der Carepakete, von Wissenschaft und Künsten. Und da gibt es das Amerika des Völkermords, der gegenüber den einheimischen Amerikanern ausgeübt wurde, der Sklavenhändler und des Wildwestmythos, das Amerika von Hiroshima, von Joe McCarthy, der Rassentrennung und des Vietnamkriegs - ein gewalttätiges und unterdrückerisches Amerika.

Während Bushs zweiter Amtszeit kann dieses andere Amerika zu neuen Dimensionen der Hässlichkeit und Brutalität gelangen. Es kann der ganzen Welt ein Modell der Unterdrückung darbieten. Ich wünsche nicht, dass mein Land Israel mit solch einem Amerika identifiziert wird. Der Vorteil, den wir von ihm gewinnen, wird nur kurzfristig sein, der Schaden dagegen lange anhalten und vielleicht nicht mehr rückgängig zu machen sein.

Einer der Vorzüge der US-Verfassung ist, dass Bush nicht ein 3. Mal gewählt werden kann. Ein volkstümliches israelisches Lied sagt: "Wir haben den Pharao überlebt, wir werden auch dies überleben." Vielleicht wird dieses Lied zu einer Welthymne.



Uri Avnery ist Gründer der Friedensbewegung Gush Shalom. Der langjährige Knesset-Abgeordnete Avnery, 1923 in Beckum geboren und 1933 nach Palästina ausgewandert, gehört seit Jahrzehnten zu den profiliertesten Gestalten der israelischen Politik. Er ist durch seine kämpferisch-kritische Begleitung der offiziellen israelischen Regierungspolitik weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannt geworden. Für sein Engagement für den Frieden im Nahen Osten sind ihm zahlreiche Auszeichnungen zuerkannt worden.



Aus dem Englischen: Ellen Rohlfs, vom Verfasser autorisiert.





[editiert: 26.01.05, 05:44 von bjk]
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 26.01.05, 08:36  Betreff:  Re: USA - Brutstätte gemeingefährlichen fundamentalchristlichen Irrsinns  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/19/19316/1.html



Die sieben Zeichen des Terrorismus

Florian Rötzer 26.01.2005


Die gelegentlich grotesken Züge der Terrorhysterie in den USA
Der Terrorismus wird zur neuen Bedrohung. In den USA wurde und wird die Angst vor neuen Anschlägen seit dem 11.9. wohl nicht nur aus mehr oder weniger berechtigter Sorge auch künstlich hochgehalten. Keiner will für ein nochmaliges Malheur verantwortlich sein, aber die Angst vor dem ominösen Feind scheint auch gebraucht zu werden. Ohne dass es konkrete Hinweise gibt, ist seit der Einführung des Warnsystems ganz USA ununterbrochen auf erhöhtes Risiko ("elevated") gesetzt, das letzte Dorf irgendwo in der Pampa muss also damit rechnen, zum Ziel des internationalen Terrorismus zu werden. Ausschläge auf der Warnskala gab es nur nach oben ( " We are a nation at danger "). Allmählich verdichtet sich, nachdem Milliarden um Milliarden in den Schutz vor dem Terrorismus investiert werden und mit noch viel mehr Milliarden der Irak in eine Brutstätte des Terrorismus verwandelt wurde, der Eindruck, dass mit der wachsenden Sicherheit - und nach dem vorsorglichen Ausschalten des gefährlichen Gegners Saddam Hussein - gleichzeitig die Hysterie wächst.




Noch nie war die Amtseinführung eines amerikanischen Präsidenten so abgesichert worden, während der wieder gewählte George W. Bush in einer Art Hochsicherheitszone von der amerikanischen Freiheit sprach, die der ganzen Welt gebracht werden soll. Natürlich gab es trotz eigentlich nicht vorliegender Warnungen aus den vielen Geheimdiensten und Sicherheitsbehörden dennoch mögliche Drohungen.

So sollen 13 Chinesen, zwei Iraker und ein Hispanic mit terroristischen Absichten von Mexiko aus in die USA eingedrungen sein. Angeblich hätten sie geplant, nach Boston zu fliegen, um dort womöglich einen Anaschlag mit einer "schmutzigen" Bombe auszuführen ("Boston Threat"). Hinweise kamen von einem "unbekannten" Informanten, waren aber "nicht bestätigt", Medien, FBI und Politiker gerieten in Aufruhr, das FBI meldete, man arbeite "aggressiv". Es wurde aber auch betont, dass man Tausende solcher Spuren untersuche und dass diese Information nur irgendwie an die Medien gelangt sei, daher die Aufregung über eine "unzuverlässige Information".


Aus dem Video "Die sieben Zeichen des Terrorismus"

Der Gouverneur von Massachusetts fuhr gleich wieder aus Washington zurück und nahm nicht an der Inaugurationsfeier teil. Sicherheitsmaßnahmen wurden ergriffen, die Namen und einige Bilder von Verdächtigen vom FBI mit der Bitte um Hinweise veröffentlicht. Am 25. erst wurde schließlich vom FBI Entwarnung gegeben, die Terrordrohung sei nicht glaubwürdig. Bei den Gesuchten handelte es sich offenbar um Menschen, die vermutlich illegal über die Grenze in die USA gelangten und Streitigkeiten mit den Menschenschmugglern hatten, die sich dann so rächen wollten. Herausgestrichen wird trotzdem, dass das "FBI, das Heimatschutzministerium und alle Geheimdienste und Sicherheitsbehörden" jede Warnung verfolgen, auch wenn die Informationsquellen zweifelhafter Natur sind: "Nur indem wir so vorgehen, können wir hoffen, Terroranschläge zu verhindern, bevor sie ausgeführt werden."

Es gibt ein permanentes Bedrohungsrauschen im Hintergrund ( AlertsUSA, National Terror Altert oder TerrorsWarning). Dies wird verstärkt dadurch, dass die Behörden die Bevölkerung dazu aufrufen, Verdächtiges und Verdächtige zu melden ( " Augen und Ohren von Amerikas Trucker-Armee ", aber sicherlich auch, weil Behörden wie Geheimdienste oder das Heimatschutzministerium ihre Existenz legitimieren müssen und die größte Angst davor haben, etwas zu übersehen. Und wenn dann noch mit geradezu biblischer Symbolik von den "sieben Zeichen des Terrorismus" gewarnt wird wie vor den sieben Todsünden oder den sieben Plagen, dann muss man sich eigentlich nicht über das Rauschen wundern. Geschäftemacher hängen sich natürlich an die Panik an. Zu einem im Februar angebotenen Kurs heißt es beispielsweise:

Everyday American citizens - people like YOU - have the power to prevent the next terror attack. It doesn't require a great deal of time or money. It does require a sense of civic responsibility and patriotism. The keys are:

TRAINING - AWARENESS - PREVENTION



Die "sieben Zeichen" wurden schon letztes Jahr in Umlauf gebracht, beispielsweise als man die Schulen nach der Geiselnahme von Beslan warnte, dass vielleicht Ähnliches auch in den USA passieren könnten ( Terrorwarnung an US-Schulen). Ähnliche Zeichen wurden schon zuvor vom FBI und Heimatministerium aufgeführt: FBI und Heimatschutzministerium geben Anweisungen für das Melden von Verdächtigem. Aufgepasst werden muss auf Menschen, die sich etwas genau anschauen, Fotos machen, Fernrohre benutzen, etwas aufzeichnen oder Notizen machen. Auch wer nach Informationen fragt, auch wenn dies übers Telefon, Fax oder Email geschieht, ist potenziell ebenso verdächtig wie eine Person, die Sicherheitsvorkehrungen testet oder Materialien wie Sprengstoff, Uniformen, Waffen, Ausweise, Fluganweisungen kauft oder entwendet.

Ganz gefährlich kann es werden, wenn Menschen sich in Position begeben oder etwas abstellen, um einen Anschlag auszuführen. Terroristen könnten aber auch vor dem Anschlag selbst den Plan durchspielen, um ihn zu testen. Und verdächtig ist natürlich auch jeder, der nicht "hierher gehört" - "an den Arbeitsplatz, im Geschäft, im Viertel oder anderswo".



Um noch größere Aufmerksamkeit auf die "sieben Zeichen" zu schaffen, hat die Michigan State Police ein Video gemacht, dass sie nun verteilt. Dort darf der Polizeichef eindringlich zu den Menschen sprechen und die "sieben Zeichen" werden in kurzen Szenen anschaulich vor Augen geführt. Natürlich gibt es da auch immer gleich den aufmerksamen Bürger, der die Zeichen erkennt und die Polizei ruft, die dann selbstverständlich auch gleich zur Stelle ist und das Schlimmste verhindert. Gezeigt wird beispielsweise der Verdächtige, der auf einer Parkbank sitzt und mit dem Fernrohr andächtig eine Brücke inspiziert. Herrlich ist auch die Szene, in der eine "suspicious person out of place", kurz und griffig "don't belong" genannt, von dem wachsamen und patriotischen Senior erkannt wird, der gerade in einer stillen Straße den Bürgersteig kehrt. Dieser "don't belong" sitzt in einem parkenden Wagen und hat sich eine schwarze Kapuze übergestülpt. Schnell nimmt der Senior sein Handy heraus ... und wieder einmal ist ein Terroranschlag präventiv verhindert.

Das Video wurde zunächst an Polizisten und Schüler geschickt. Da es überall gut angekommen sei, hofft die Behörde nun darauf, vom Heimatschutzministerium Gelder zu erhalten, um noch mehr Kopien unters Volk zu befreien. Sergeant Kevin Mark weist auf die internationale Gültigkeit dieser sieben Zeichen hin:

Der Geheimdienst der Luftwaffe hat diese Zeichen beobachtet, die zu Terroranschlägen wie den Anschlag in Saudi-Arabien geführt haben, der sich gegen das Luftwaffenpersonal in den Khobar Towers richtete.







[editiert: 26.01.05, 08:48 von bjk]
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New PostErstellt: 30.01.05, 08:57  Betreff:  Fundamentalismus – ein Phänomen nur im Islam?  drucken  weiterempfehlen

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Am stärksten, am militantesten zeigt sich der Fundamentalismus in den Religionen mit Eingottglauben,
im Islam, Christentum und Judentum.
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Mit Feuer und Schwert

Fundamentalismus – ein Phänomen nur im Islam?

Von Heinz Knobbe



Es gab eine Zeit, da die deutsche Öffentlichkeit das Wort Fundamentalismus nur im Zusammenhang mit den Grünen kannte, die sich in »Fundis« und »Realos« aufteilten. Die Linken in Deutschland nahmen die fundamentalistische Strömung in dieser Partei als etwas Positives wahr, stand sie doch neben Umweltschutz für Ideale wie soziale Gerechtigkeit, Gleichberechtigung. Von diesen Prinzipien ist allerdings nicht viel übrig geblieben.

Heute nun ist das Wort Fundamentalismus negativ besetzt, wird mit Islamismus gleichgesetzt. In Reden amerikanischer, aber auch einiger deutscher Politiker ist es zum Schreckgespenst geworden. Der Fundamentalismus gilt als »Einstiegsdroge« zum Terrorismus, Islamisten seien Terroristen. Als ob es in anderen Religionen keinen Fundamentalismus gäbe und Fundamentalismus gleich Terrorismus wäre.

Was ist Fundamentalismus? Eine streng konservative Richtung nicht nur in islamischer, sondern auch in christlicher, jüdischer und hinduistischer Religion, die sich auch in der Politik widerspiegelt. Gemeinsames Kennzeichen ist das Festhalten an unveränderlichen »Fundamenten«, Rückkehr zu einem angenommenen »Urzustand« längst vergangener Zeiten, striktes Festhalten an religiösen Dogmen, Ablehnung von Neuerungen, militante Einstellung gegen Pluralismus, Toleranz und sexuelle Selbstbestimmung.

Ein Mittel für das Erreichen dieser Ziele sieht der Fundamentalismus in der Instrumentalisierung der Politik. Er geht soweit, dass er die in westlichen Ländern übliche Trennung von Kirche und Staat aufgeben will.

Der Islam kennt das Wort Fundamentalismus nicht; die Araber sprechen von »Usuliya«. Die fundamentalistische Bewegung ist zuerst im nordamerikanischen Protestantismus entstanden, der dem Darwinismus und theologischen Liberalismus den Glauben an die irrtumsfreie Bibel entgegensetzte. Die Anhänger konstituierten sich 1918 in der World's Christian Fundamental Association. Der Begriff Fundamentalismus ist erstmals 1920 in einem theologischen Aufsatz dieser Vereinigung belegt.

Heute gilt als das Fundament des christlichen Fundamentalismus nicht mehr die »Fundamentals«, sondern die Bibel. Doch darüber später.

Am stärksten, am militantesten zeigt sich der Fundamentalismus in den Religionen mit Eingottglauben, im Islam, Christentum und Judentum.
Es ist nicht zu leugnen, dass der Islam von Anfang an – Mohammed wird als Künder der Offenbarung, als Staatsgründer und Gesetzgeber betrachtet – eine kämpferisch angreifende Religion ist. Für jeden frommen Muslim ist das Streiten auf dem Pfade Allahs ein im Koran unaufhörlich wiederholtes heiliges Gebot. Der kriegerische Aspekt des Islam ist in der koranischen Lehre begründet. Hier soll jedoch angemerkt werden, dass das Christentum in seinem universellen Bekehrungsdrang sich nicht weniger offensiv verhielt, seine Lehre in der Geschichte mit Feuer und Schwert verbreiten wollte.

Unter den islamischen Fundamentalisten gibt es mehrere Strömungen. So wie Islam nicht gleich Islam ist, Islamismus nicht gleich Terrorismus, so ist es notwendig, innerhalb der fundamentalistischen Bewegung zu differenzieren. Fundamentalistisch ist der wahabitische Islam. Wahabismus ist die Bezeichnung für die Lehren und vor allem für Denk- und Verhaltensweisen, die auf einen besonders rigorosen religiösen Reformator, Mohammed Ibn Wahab (1703-1791) zurückgehen. Seine Anhänger, auch wenn sie sich heute »Salafisten« nennen, verlangen die Anwendung des islamischen Gesetzes, der Scharia, in der striktesten Form. Selbstständige Reflexion und kritischer Geist sind ihnen fremd, Lösungen für gegenwärtige Probleme seien in den Schriften der Gelehrten zu suchen, die unantastbaren heiligen Texte seien buchstabengetreu anzuwenden. Sie rufen zur Ächtung der »Ungläubigen«, aber auch der »schlechten« Muslime auf.

In diesem Kontext sei auf die Allianz zwischen dem Wahabismus und den saudischen Herrschern hingewiesen, die die »Ritter unter dem Banner des Propheten« hervorbrachte, wie Omar bin Laden und Aywan al-Zawahiri. Es war der Begründer des gegenwärtig herrschenden Zweiges der Königsdynastie, Abdel Ibn Saud, der bereits 1902 den Dschihad einführte.

In den letzten Jahren verselbstständigt sich der wahabitische Dschihad als Terrorismus (New York, Bali, Madrid). Der amerikanische Islamforscher Bernard Lewis hat die paradoxe Situation so charakterisiert: »Die meisten Muslime sind keine Fundamentalisten, und die meisten Fundamentalisten sind keine Terroristen, aber die meisten zeitgenössischen Terroristen sind Muslime und identifizieren sich stolz als solche.«

Das trifft auch auf eine andere Denkschule des islamischen Fundamentalismus zu: die Muslimbruderschaft, die 1928 vom Ägypter Hassan al-Banna (1906-1949) gegründet wurde. Er forderte nicht nur die Abschaffung der politischen Parteien, die Einführung der Scharia-Gesetzgebung, die »Aufrüstung der Jugend im Sinne des Dschihad«, sondern führte auch den Kampf gegen die eigene Staatsgewalt, so z.B. in der Zeit der Präsidentschaft von Nasser. Dies ist auch heute in anderen Ländern der Fall, etwa in der indonesischen Provinz Aceh. Den Muslimbrüdern ging und geht es um die Errichtung eines Gottesstaates. Nach der arabischen Niederlage im 6-Tage-Krieg vom Juni 1967 wurden viele Muslime zu militanten Islamisten, die dem militärischen Kampf gegen die eigenen Regierungen und gegen Israel die entscheidende Rolle zusprachen.

Im Nahen Osten wird eine solche Entwicklung u.a. mit dem nichtgelösten Konflikt Israel-Palästinenser, mit dem einseitig Israel unterstützenden Verhalten der USA erklärt.

Ein besonderes Beispiel für religiösen Fundamentalismus ist die Islamische Republik Iran. Khomeini war ein typischer Repräsentant fanatisch-fundamentalistischer Haltungen. So sprach er vom »Heiligen Krieg«, der die Eroberung der nichtmohammedanischen Territorien bedeute, und forderte die Muslime auf, »freiwillig in diesen Eroberungskrieg zu ziehen, dessen Endziel es ist, das Gesetz des Korans von einem Ende der Welt bis zum anderen regieren zu lassen«.

Falsch ist jedoch die im Westen oft zu hörende Behauptung, dass der Islam absolut auf kriegerische Expansion bedacht ist. Dschihad bedeutet individueller Einsatz (nicht einer Institution) »für Gottes Sache unter Einsatz von Gut und Leben«. Die Teilnahme gilt als freiwillig. Der Koran kennt offiziell keine Zwangsbekehrung. In eroberten Gebieten wurden Menschen nicht zwangsbekehrt. Im Vordergrund standen vielmehr Wirtschafts- und Machtkämpfe.

Vieles, was den islamischen Fundamentalisten vorgeworfen wird, trifft ebenso auf den christlichen Fundamentalismus zu. Das Christentum hat manch andere Kultur zerstört und über Jahrtausende Zwangschristianisierung betrieben. Man denke nur an die Hexenverfolgungen, die Kreuzzüge, die Ermordung von Millionen Indianern im Rahmen der »Christianisierung« Amerikas. Fanatische katholische Gruppen sind in Wirtschaftsunternehmen, in Führungsgremien des Vatikan vertreten. Auch in Deutschland wurden wir in der Gegenwart mit katholisch-fundamentalistischen Anschauungen zur Schwangerschaftsberatung und zum Kruzifix im Schulunterricht konfrontiert. Fanatische christliche Gruppen bekämpfen sich in Nordirland.

Es gibt aber auch im Protestantismus extrem fanatisierte, fundamentalistische Gruppierungen. Besonders in Nordamerika fühlen sich evangelische Fundamentalisten als die »Saubermänner« der Nation, wenden sich gegen den Darwinismus, gegen eine moderne Sexualmoral, gegen den Schwangerschaftsabbruch. Die größte protestantische Kirche in den USA, die Baptisten, wird immer fundamentalistischer. Präsident Bush fördert fundamentalistische Haltungen. So hat er sich persönlich dafür eingesetzt, dass die biblische Schöpfungslehre in den Schulbüchern wieder gleichwertig neben die Evolutionslehre von Darwin gestellt wird. Wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass 94 Prozent der US-Bürger an Gott glauben, 89 Prozent regelmäßig beten, zwei Drittel überzeugt sind, später in den Himmel zu kommen, 40 Prozent einmal wöchentlich in die Kirche eilen. Evangelikale Bewegungen, die ultrareaktionäre Haltungen einnehmen, entschiedene Verfechter der Todesstrafe sind und Rassenhass säen, haben sich verstärkt – zu Lasten der etablierten Kirchen. Auch der Ku-Klux-Klan ist ein Kind des protestantischen Fundamentalismus.

Bush steht den christlichen fundamentalistischen Verbänden nahe und unterstützt deren Anliegen. Er hat den pseudoreligiösen Gegensatz zwischen »Gut und Böse« auf die Politik übertragen, auf das amerikanische Sendungsbewusstsein im Kampf gegen die »Achse des Bösen«. Der bisherige Justizminister Ashcroft, als christlicher Fundamentalist bekannt, sieht diese Aufgabe als für die USA von Gott gewollt an. In diese Strategie ist die Losung der Neokonservativen vom »Kampf der Kulturen« einzuordnen, auch die Liste der »Schurkenstaaten«, unter denen sich bezeichnenderweise vorwiegend islamische Staaten finden.

Nach Einschätzung des deutschen Konfessionswissenschaftlers Prof. Dr. Erich Geldbach sind die amerikanischen Fundamentalisten »durchaus auch zu Gewalt bereit. Wie allen religiösen Fundamentalisten geht es auch den christlichen letztlich um Macht, damit sie die Welt in ihrem Sinne gestalten können«. Auch Bischof Huber, Vorsitzender des Rates der EKD, beklagte kürzlich in einem Interview, dass »wiedergeborene Christen oft die Vorstellung haben, es sei legitim, Konflikte und Meinungsverschiedenheiten gegebenenfalls mit Gewalt zu regeln«. Es ist davon auszugehen, dass christlicher Fundamentalismus zunehmend zu einem gewichtigen Faktor in der internationalen Politik wird.

Auch im Judentum gibt es fundamentalistische Richtungen, die meist als ultra-orthodox bezeichnet werden. So finden sich in Israel jüdische Gruppen, die alles Nichtjüdische, alles was im Widerspruch zum Alten Testament steht, bekämpfen. Sie sehen in anderen religiösen Anschauungen etwas Minderwertiges und sich selbst als Auserwählte. Ihre feindliche Einstellung gegenüber den Palästinensern und ihre Bereitschaft, auch mit Gewalt das biblische Israel zu schaffen, sind kennzeichnend. Ereignisse wie der Sechs-Tage-Krieg werden von ihnen als Zeichen der Bestätigung gesehen. Aber auch Hass gegen das liberale Judentum, wie sich beim Mord an dem ehemaligen Ministerpräsidenten Rabin gezeigt hat. So wird von der Bewegung Gush-Emunim (Block der Gläubigen) der göttliche Anspruch der Juden auf Eretz Israel, das heilige Land, vertreten.

Von dieser Position ist es nicht weit bis zur Proklamierung Israels als »jüdischer Staat«, ähnlich wie die Forderung islamischer Fundamentalisten nach einem »Gottesstaat«.

Besonnene Kräfte in Israel haben es heute nicht leicht, gegen die fanatisierten Ultra-Orthodoxen aufzutreten. Auch die deutsche Regierung tut sich schwer, die Forderung nach einem Abzug israelischer Truppen aus allen besetzten Gebieten zu unterstützen. »Das Eis ist noch dünn«, schrieb der deutsche Botschafter in Israel, Rudolph Dreßler, vor kurzem in der Zeitung »Haaretz« über die deutsch-israelischen Beziehungen. Dreßler, der noch vor seinem Amtsantritt im Jahre 2000 die Siedlungspolitik Israels scharf kritisiert und sie im Widerspruch zum Völkerrecht bezeichnet hatte, schweigt jetzt.

Was die nichtmonotheistischen Religionen betrifft, die Tendenzen zum Fundamentalismus aufweisen, so ist der Hinduismus zu nennen. Im Kampf gegen die Kolonialmacht England hatte es religiösen Widerstand gegeben. Aus den nationalistisch-religiösen Gruppierungen haben sich nach der Unabhängigkeit aggressive fundamentalistische Bewegungen gebildet, die inzwischen Millionen Anhänger haben. Diese gewaltbereiten religiös-rechtsradikalen Vereinigungen wenden sich verstärkt gegen religiöse Minderheiten im Lande wie Sikhs, Christen und Moslems.

Einer anderen Weltreligion, dem Buddhismus, widerspricht im Prinzip jede Form des Fundamentalismus. In neuerer Zeit finden sich allerdings stärker Tendenzen zu fundamentalistischen Haltungen, so z.B. in Japan, wo eine buddhistische Sekte tödliche Anschläge in der Tokioter U-Bahn unternahm.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die meisten fundamentalistischen Bewegungen der verschiedenen Religionen sehr ähneln. Sie erheben einen Alleinvertretungsanspruch, sind im Glauben und in der praktischen Politik autoritär, verlangen totale Unterwerfung, wenn notwendig mit Gewalt.

Wie ist mit Fundamentalismus umzugehen? Von terroristischen, zu Gewalt aufrufenden Gruppen muss sich die Gesellschaft abgrenzen, müssen diese durch die Staatsmacht bekämpft werden. Denn wer seine Ansichten anderen aufzwingt, wird zur Gefahr. So wurde mittlerweile der »Kalifatstaat« von Kaplan verboten. In Deutschland wirken 24 islamistische Organisationen, in denen über 30000 Mitglieder, darunter zu 90 Prozent Türken, vereint sind. Das entspricht jedoch nur einem Prozent der über drei Millionen hier lebenden Muslime. Die größte islamische Organisation in Deutschland ist die türkische Islamische Gemeinschaft Milli Görus e.V. mit rund 26000 Mitgliedern. Die christlichen, genauer gesagt die protestantischen Fundamentalisten in unserem Lande sind eine stark zersplitterte Minderheit. Dazu zählen u.a. die Zeugen Jehovas.

Verbot und Verteufelung des Fundamentalismus werden nicht zur Lösung des Problems führen. Terrorismus und extrem fundamentalistische Überzeugungen werden andauern, wenn es nicht gelingt, die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Ursachen zu beseitigen. In vielen Ländern der Dritten Welt ist die Schere zwischen Armen und Reichen größer geworden. Nach Scheitern sozialistischer Modelle werden Alternativen zur Beseitigung zunehmender Verelendung in religiösen fundamentalistischen Modellen gesehen. Arme, hungernde Menschen lassen sich leicht fanatisieren.

Die Stärke des islamischen Fundamentalismus in Saudi-Arabien zeigt jedoch, dass dieser nicht einseitig durch sozio-ökonomische Faktoren erklärt werden kann. Reste kolonialen Denkens, Arroganz westlicher Länder, vor allem der USA, im Umgang mit vielen Ländern schüren Hass. Oftmals mangelt es am Einfühlungsvermögen des Westens für andere Kulturkreise. Es ist nötig, die Kulturen des Islam, des Judentums und andere Weltreligionen zu respektieren, ihnen das Recht auf eigene Identität zuzugestehen, einen konstruktiven, auf Zusammenarbeit zielenden Dialog auf »gleicher Augenhöhe« zu führen. Probleme, die Fundamentalisten ansprechen, sollten nicht negiert, sondern ernst genommen werden. Gegenüber Menschen anderer religiöser und kultureller Herkunft ist Toleranz gefordert. Überfällig ist die Gleichstellung des Islam mit christlichen Kirchen und jüdischen Gemeinden.

Die Forderungen nach Integration oder multikultureller Gesellschaft dürfen nicht als Alternativen, als so oder so behandelt werden. Lassen wir die Muslime in Deutschland ihre kulturellen Traditionen und Werte ausleben, insofern sie nicht gegen bundesdeutsche Gesetze verstoßen. In Kanada wurde sowohl die Linie der Integration, z.B. bei den deutschen Einwanderern, als auch die Respektierung kultureller Autonomie von religiösen Minderheiten, so bei den Mennoniten, erfolgreich praktiziert. Warum sollte dies in Deutschland nicht möglich sein?

Der Ansatz einiger bayerischer Politiker – völlige Integration – führt in die Sackgasse, da er nicht real ist. Da ziehe ich den Ausspruch von Friedrich des Zweiten »Jeder möge nach seiner Fasson selig werden« vor.
Die menschliche Kultur kann nur aus der Gesamtheit der verschiedenen Kulturen begriffen werden, keinesfalls nur aus der so genannten abendländischen Kultur. Üben wir Toleranz und Dialog gegenüber anders Denkenden! Es ist der bessere Weg, um dem militanten Fundamentalismus seine Basis zu entziehen.


Der Autor, Botschafter a.D., ist Vorsitzender des Nahost-Forums e.V.

(ND 29.01.05)





[editiert: 30.01.05, 09:01 von bjk]
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