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Kommunisten begehen keine Verbrechen

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Autor Beitrag
Torsten

Beiträge: 163
Ort: Dresden


New PostErstellt: 29.01.06, 14:49  Betreff: Kommunisten begehen keine Verbrechen  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Auch wenn bürgerliche Ideologen aller Coleur täglich mit neuen Lügen und Verfälschungen wetteifern, können sie doch nichts gegen die einfache Tatsache tun, daß Kommunisten keine Verbrechen begehen – zumindest nicht in ihrer Eigenschaft als Kommunisten und auch nicht im Namen des Kommunismus.

Zunächst muß dazu geklärt werden, was ein Verbrechen ist: das bewußte Zufügen von körperlichem, seelischem oder gesellschaftlichem Schaden aus niederem Motiv. Nun geben selbst bürgerliche Ideologen meist zu, der Kommunismus sei ja eine gute Idee einer besseren Welt, wenn sie sich auch gleich beeilen, seine unmögliche Umsetzbarkeit zu betonen. Selbst wenn also das Zufügen von Schaden zuträfe, so schlösse doch das hohe Motiv die Anwendung des Begriffes Verbrechen aus.

Natürlich wurden unzweifelhaft Verbrechen von Menschen begangen, welche sich Kommunisten NANNTEN. Aber entscheidend ist nicht, wie sich Jemand selbst bezeichnet, sondern wie er objektiv handelt. Da Kommunisten bewußt gemeinnützig handelnde Menschen sind, welche Freiheit und Gerechtigkeit für Alle anstreben, sind Verbrechen ihrerseits ein Ding völliger Unmöglichkeit. Kaum verwundert, daß Verbrecher, die sich selbst Kommunisten nennen, nicht von anderen Kommunisten als Kommunisten anerkannt werden, sondern von Antikommunisten.

Deshalb ist die Verurteilung von „massiven Menschenrechtsverletzungen unter totalitären kommunistischen Regimen“ durch den Europarat in Strasbourg am 25.01.2006 völlig unsinnig. Sie widerspricht zudem der einfachen und bekannten Tatsache, daß der Kommunismus eine staatenlose Ordnung ist. Bisher existierten nur sozialistische Staaten, von deren Führungen ganz offensichtlich solche Fehler gemacht wurden, daß sie nicht zum Aufbau des Kommunismus, sondern zur Konterrevolution führten. Weder diese Staaten noch die Entscheidungsträger in ihnen können also als kommunistisch bezeichnet werden – außer von antikommunistischen Lügnern und Dummköpfen.

Zudem ist an eine Verurteilung üblicherweise auch eine Verteidigung gebunden. Solche Verteidigungsreden, welche den Unsinn dieser pauschalen und sachlich unrichtigen Verurteilung ausreichend offenbarten, wurden zwar gehalten (z.B. vom schwedischen Reichstagsabgeordneten Einarsson), aber offensichtlich nicht berücksichtigt. So kam es nicht nur zur den Wünschen der Antikommunisten entsprechenden Verurteilung, sondern daran anknüpfend zu Forderungen, welche eindeutig auf die Beseitigung der Rechte auf freie Meinungsäußerung und politische Betätigung abzielen. Dazu gehört die Aufforderung an alle kommunistischen Parteien in den Mitgliedsstaaten des Europarates, „sowohl die Geschichte des Kommunismus als auch ihre eigene Vergangenheit neu zu bewerten ... und beide unmißverständlich zu verurteilen“.

Nun, wenn ein Haufen Antikommunisten, die von Kommunismus nur soviel verstehen, wie ihre haßerfüllten Vorurteile hergeben, sich gegenseitig ihr Vorurteil gegenüber Kommunisten offiziell bestätigen, wundert das höchstens besonders ignorante Dummköpfe. Wir Kommunisten sollen aber aufgrund dieses unqualifizierten Urteils wegen Verbrechen von Nichtkommunisten den Kommunismus und seine Geschichte verurteilen? Dieses Ansinnen wäre lächerlich, hätte es nicht einen ernsten Hintergrund: Die antikommunistischen politischen Lakaien des Finanzkapitals ebnen den Weg, in der sich weiter verschärfenden Krise bei aufkommender Unruhe in der Bevölkerung gegen führende Personen gewaltsam vorgehen zu können. Dazu gehört die Kriminalisierung der kommunisten, durch welche ihr Auftreten in der Öffentlichkeit unterbunden werden kann. Die parallele Ausweitung von Überwachungsmöglichkeiten, Polizei- und Militärbefugnissen spricht die gleiche Sprache.

Kommunisten sind keine Verbrecher. Nur Verbrecher gegen Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenrechte wollen sie zu solchen stempeln. Der Dieb ruft „Haltet den Dieb!“

Andererseits ist uns dies Bestätigung und gibt uns Hoffnung: Wenn unsere Feinde zu immer schärferen Maßnahmen gegen uns greifen müssen, werden sie wohl ihren Grund haben.



Friede sei mit Euch

Torsten
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Horch


New PostErstellt: 30.01.06, 15:17  Betreff: Re: Kommunisten begehen keine Verbrechen  drucken  weiterempfehlen

Was Kommunismus ist, darüber gibt es die verschiedensten Definitionen. Deshalb kann sich im Grunde jeder als Kommunist bezeichnen.
Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, eine Definition zu vertreten, die Kommunisten automatisch zu Personen macht, die keine Verbrechen begehen. Diese Definition können sich dann auch alle anderen Gruppen, Rechte, Konservative, Kapitalisten an ihre Fahnen heften.
Nein, ich bevorzuge es, auch die früher realsozialistischen Systeme dazu zu zählen.
Aus ihren Verbrechen lernen, aus ihren Fehlern lernen, Irrtümer benennen, aber auch das Positive (Soziale Sicherheit, Gleichberechtigung, weniger Profitsucht) klar benennen.
Und das ist ja die Diffamierung der genannten antikommunistischen Einlassung im Europarat. Hier werden bis auf Punkt 4 nur Verbrechen genannt.
Das sollte angeprangert werden, ansonsten ein Zitat:
„Definitionen sind für die Wissenschaft wertlos, weil stets unzulänglich. Die einzig reelle Definition ist die Entwicklung der Sache selbst, und diese ist aber keine Definition mehr.“ MEW 20, 578.

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Prometheus

Beiträge: 5

New PostErstellt: 17.02.06, 19:16  Betreff: Re: Kommunisten begehen keine Verbrechen  drucken  weiterempfehlen

Natürlich wurden unzweifelhaft Verbrechen von Menschen begangen, welche sich Kommunisten NANNTEN. Aber entscheidend ist nicht, wie sich Jemand selbst bezeichnet, sondern wie er objektiv handelt.

Gibt es allerdings okjektive Kriterien dafür, dass man jemanden als Kommunisten bezeichnen kann? Denn die Vorstellungen, die Marx von der "klassenlosen Gesellschaft" gemacht hat, sind rein utopischer Natur und haben auch noch keine Umsetzung in der Wirklichkeit gefunden.

Jemanden als "Kommunisten" zu bezeichnen, beruht auf dem Prinzip der Intersubjektivität, für das die Faktoren "Außenperspektive" , "Binnenperspektive" und "Innenperspektive" notwendig sind.

Wenn zwei Leute sich als Kommunisten bezeichnen und das Kommunistische Manifest als ihre säkularisierte Bibel verwenden, so verdienen beide diesen Namen, weil sie es auf ihre Weise auslegen.

"Da Kommunisten bewußt gemeinnützig handelnde Menschen sind, welche Freiheit und Gerechtigkeit für Alle anstreben, sind Verbrechen ihrerseits ein Ding völliger Unmöglichkeit."

Dies ist D e i n e persönliche Auslegung des Begriffs, kann aber nicht zum Maßstab genommen werden.

Kaum verwundert, daß Verbrecher, die sich selbst Kommunisten nennen, nicht von anderen Kommunisten als Kommunisten anerkannt werden, sondern von Antikommunisten.

Wie soll man als Außenstehender auch unterscheiden, wenn zwei Leute eine Politreligion anders auslegen?

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Shaygets

Beiträge: 11


New PostErstellt: 23.02.06, 21:09  Betreff: Re: Kommunisten begehen keine Verbrechen  drucken  weiterempfehlen

    Zitat:
    Da Kommunisten bewußt gemeinnützig handelnde Menschen sind, welche Freiheit und Gerechtigkeit für Alle anstreben, sind Verbrechen ihrerseits ein Ding völliger Unmöglichkeit. Kaum verwundert, daß Verbrecher, die sich selbst Kommunisten nennen, nicht von anderen Kommunisten als Kommunisten anerkannt werden, sondern von Antikommunisten.
Dann waren Uljanow (Lenin), Dschugaschwili (Stalin), Mao, Tito, Guevara, Kim Il Sung etc. keine Kommunisten sondern Antikommunisten? Denn Verbrechen im namen des Kommunismus haben sie ja alle begangen, oder nicht?

Natürlich ist nicht jeder Kommunist ein Verbrecher und sicherlich haben viele Kommunisten faszinierende Dinge erreicht, aber bis jetzt wurden in jedem kommunistischen System unfassbare Greueltaten begangen, ebenso wie in anderen Systemen, deren Ideologie Verbrechen nicht beinhaltet.


____________________
"Der Kapitalismus basiert auf der merkwürdigen Überzeugung, daß widerwärtige Menschen aus widerwärtigen Motiven irgendwie für das allgemeine Wohl sorgen werden."
(John Maynard Keynes, Englands großer Nationalökonom, 1940)
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 24.02.06, 12:14  Betreff: Re: Kommunisten begehen keine Verbrechen  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Shaygets
    Dann waren Uljanow (Lenin), Dschugaschwili (Stalin), Mao, Tito, Guevara, Kim Il Sung etc. keine Kommunisten sondern Antikommunisten? Denn Verbrechen im namen des Kommunismus haben sie ja alle begangen, oder nicht?
hmm, nenn uns doch mal wenigstens einige Verbrechen, welche die von Dir Genannten begangen haben. Zu einigen fallen mir ja auch welche ein - aber wie kommst Du in diesem Zusammenhang auf Che Guevara?

Dann wäre noch die Frage zu klären, wie definiert sich ein Verbechen bzw. ist es ein Verbrechen, sich als letztes Mittel ggfs. mit Waffengewalt gegen Unterdrückung zu wehren und/oder bewaffneten Widerstand gegen Unterdrücker/Ausbeuter/Besatzer zu leisten?

bjk



Mensch bleiben muß der Mensch ...
von Tegtmeier
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Gast
New PostErstellt: 24.02.06, 13:26  Betreff: Re: Kommunisten begehen keine Verbrechen  drucken  weiterempfehlen

    Zitat:
    hmm, nenn uns doch mal wenigstens einige Verbrechen, welche die von Dir Genannten begangen haben. Zu einigen fallen mir ja auch welche ein - aber wie kommst Du in diesem Zusammenhang auf Che Guevara?
Das mach ich doch glatt. Also zu Stalin brauch ich jawohl nichts sagen, oder ? Der war aber auch zugegebener Maßen mehr Tyrann als Kommunist. Mao, Lenin, Tito und Sung kann man die "Säuberungsaktionen" politisch missliebiger ankreiden, was ihre Gemeinsamkeit mit dem Faschismus ausmacht. Bei Lenin speziell sei noch die Enteignung der Bauern und sein Vordringen in den Balkan und die damit verbundenen Kriegsverbrechen der bolschewistischen Truppen gegen die Menschewiki (die wiederum haben natürlich auch Kriegsverbrechen begangen) und der Zivilbevölkerung. Bei Tito speziell noch die Abschlachtung von Jugoslawen und anderen aus purem Rassismus und Machtrausch.
Bei Che gebe ich dir recht ist die Sache schon wesentlich umfangreicher, da seine Revolution und damit die Befreiung Kubas von der Batista Diktatur. im Guerillakrieg von 1958-1957 sind mir keine "nennenswerten" Kriegsverbrechen bekannt, jedenfalls nicht auf Seiten Castro und Che. Nach der Machtübernahme muss man ihm jedoch ähnliche, wenn auch nicht gleichgeartete "Säuberungsaktionen" vorwerfen, wie den zuvor genannten. Nämlich in Form der "revolutionären Gerichte", die laut Che überheblicherweise als einzig gerecht tituliert wurden. So ziemlich jedes Urteil für jeden noch so kleinen Opportunisten endete mit dem Tod, den Che mit Freuden vollstrecken liess. Auch die Behandlung seiner Guerillos in Bolivien war nicht gerade ritterlich. Wenn du mehr darüber wissen möchtest empfehle ich dir den Dokumentarfilm Mythos Che in zwei Teilen (erstaunlich objektiv für eine DiscoveryDoku) oder einfach seine Biografie.
Nun die Frage was ist ein Verbrechen und was nicht, laut Torsten
    Zitat:
    Zunächst muß dazu geklärt werden, was ein Verbrechen ist: das bewußte Zufügen von körperlichem, seelischem oder gesellschaftlichem Schaden aus niederem Motiv
Das würde ich auch so sehen, ausser daß das Motiv nicht immer niederer Art sein muss, z.B. wenn ich einem hungernden Menschen sein Stück Brot wegnehme weil ich meine jemand anders braucht es dringender ist es trotz meinem edlen Motiv ein Verbrechen. Einige der schlimmsten Dinge, die man sich überhaupt vorstellen kann sind aus den edelsten Motiven heraus geschehen. Andreas Baader z.B. hatte edelste Motive, selbst die radikalen Islamisten oder die USA töten in dem Glauben etwas Gutes zu tun. Demnach ist das Motiv nicht immer ausschlaggebend. Es kommt auf die Verhältnismäßigkeit an. Bei Che bin ich mir nicht sicher, aber bei dem Rest der oben genannten sehe ich sie in keinster Weise, die meisten Menschen litten unter ihnen und nur eine ganz kleine Gruppe hatte Vorteile aus ihrem Tun.
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Shaygets

Beiträge: 11


New PostErstellt: 24.02.06, 13:31  Betreff: Re: Kommunisten begehen keine Verbrechen  drucken  weiterempfehlen

Sorry war nicht eingeloggt. Die kubanische Revolution ging von 1956-1959 und nicht rückwärts in der Zeit (kleiner Tippfehler )


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(John Maynard Keynes, Englands großer Nationalökonom, 1940)
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