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Ein Vorzeige-Grüner braucht nicht mehr zu täuschen!

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Autor Beitrag
bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 02.04.04, 14:25  Betreff:  Re: Ein Vorzeige-Grüner braucht nicht mehr zu täuschen!  drucken  weiterempfehlen





Liebe community,
liebe Leserschaft,

auch hier wird darüber debattiert: http://de.indymedia.org/2004/04/78738.shtml

Im übrigen wünsche ich Dir, liebe Baba, morgen eine gute und streßfreie Busfahrt zur Demo nach Stuttgart, komm heil und gesund wieder zurück, denn ohne eine solch streitbare Forumshexe wie Dich wäre dieses Forum doch aufgeschmissen!

Mit solidarischen Grüßen
bjk
der morgen am Alex in Berlin den DGB-Sommer und andere Pharisäer auspfeifen wird
übrigens mit einer DGB-Trillerpfeife

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Macht Stimmzettel zu Denkzetteln!
Bei Unschlüssigkeit nicht das "kleinere Übel" oder gar nicht wählen
sondern ungültig wählen!


[editiert: 02.04.04, 14:38 von bjk]
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Baba Yaga
New PostErstellt: 02.04.04, 12:42  Betreff: Re: Ein Vorzeige-Grüner braucht nicht mehr zu täuschen!  drucken  weiterempfehlen

Danke. BJK,

dafür, daß Du das Interview mit dem Cohn eingestellt hast,
...aber vor allem für Deine treffliche Kommentierung!

Du hast alles so prägnant auf den Punkt gebracht, wie es kaum noch effektiver, anschaulicher, dabei so gut formuliert, geschrieben werden kann!
(Gut daß es dieses Forum gibt, bei den anderen wärst wohl "editiert" worden )

Wer bisher noch nicht kapiert hat, worum es geht,
...daß jeder von uns zu den Betrogenen, Geprlünderten und Beraubten gehört,
...daß die "Reformen" alleine der Etablierung einer Haifisch-Gesellschaft dienen soll, wo jeder jeden das neidet, was er unter Berücksichtigung humaner, sozialer und verantwortungsbewußter Grundsätze an Sicherheit (soziale und arbeitsrechtliche) und Auskommen erarbeitet hat,
...der soll, als angepaßter Ar...tritthintern, auch weiter der korrupten Politik zur Verfügung stehen,
...er soll nicht erwarten, daß er irgend wann als reumütiger Bettler, ausgebeutet und mißbraucht, in den Kreis der KämpferInnen für die Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit zurückkehren kann!
Solche Camäleons, solche Opportunisten und Dummegoisten braucht das Land nicht,
...sie sind und waren immer der Destabilisierungsfaktor für Gerechtigkeit und Menschenrechte!

Deshalb Leute, morgen auf nach Berlin, Köln oder Stuttgart zur Demo!

...und vergeßt nicht, Transparente gegen ROTGRÜN mitzutragen, damit sich Gewerkschaftsbosse (SPD-Bonzen) nicht herausreden können und um falsch-fade Kompromisse "bemühen" ( sich dann das Eichenlaub des "Erfolges", gegen die eigene Klientel und für das Kapital gehandelt zu haben, ans Revers stecken können)

Blues zum Gruß
Baba Yaga


[editiert: 02.04.04, 12:45 von Baba Yaga]
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 02.04.04, 11:20  Betreff:  Ein Vorzeige-Grüner braucht nicht mehr zu täuschen!  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen



Daniel Cohn-Bendit muß keine Rücksichten aus wahltaktischen Gründen gegenüber friedensbewegten Pazifisten, sozialorientierten "Gutmenschen" und anderen idealistischen "Weltverbesserern" mehr nehmen. Weder er noch sein machtgieriges Realo-Pendant in der BRD, Joseph Fischer, sind heutzutage nämlich auf diese Wählerschichten angewiesen.

Sie haben es geschafft! Sie haben sich und ihren ebenso machtgeilen wie opportonistischen, grün angestrichenen Hofschranzen doch schon längst Posten und Pfründe verschafft! Dank der duldsamen Grünäugigkeit der friedensbewegten Pazifisten, der sozialorientierten "Gutmenschen" und der idealistischen "Weltverbesserer", die sich, wenigstens anfangs, nicht vorstellen konnten, daß dieser skrupellose Realo-Haufen um den Polit-Wolf im Schafspelz, Joseph Fischer, die einstigen grünen Ideale verraten und in's Gegenteil verkehren würden, sobald die Fischer-Politgang an den Fleischtöpfen der Macht sitzt!

Heute sind die verbliebenen Grünen und ihre Wählerklientel längst keine eher belächelten "Weltverbesserer" und "Gutmenschen" mehr, sondern knallharte Besitzstandswahrer gut bis sehr gut verdienender Yuppies und (ab)gehobener Bourgeois mit meist akademischem Hintergrund, die an Ökologie und sozialer Gerechtigkeit nur insoweit noch interessiert sind, solange ihr eigenes privates Umfeld und ihr privilegierter Sozial-Status nicht angetastet oder sonst irgendwie störend berührt werden.

Doch zurück zu Cohn-Bendit, diesem schillernden Polit-Clown. In der heutigen "taz" kann man unter http://www.taz.de/pt/2004/04/02/a0172.nf/text ein entlarvendes Interview von ihm nachlesen. Hier einige Zitate:

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taz: Herr Cohn-Bendit, am Wochenende protestieren die Gewerkschaften gegen eine SPD-geführte Regierung. Ist das der Anfang einer neuen linken Bewegung?

Cohn-Bendit: Ach, die Gewerkschaften. Richtig ist doch, dass den Gewerkschaften genauso die Mitglieder weglaufen wie der SPD. Zudem sind die Gewerkschaften nicht links, sondern vertreten auch nur eine gewisse Interessengruppe. Übrigens sind Reibungen zwischen Gewerkschaften und SPD nichts Neues.

[...]

taz: Jede europäische Regierung, die Reformen durchsetzt, kämpft mit Protesten. Es scheint dabei egal zu sein, ob von links oder rechts reformiert wird.

Cohn-Bendit: Auf den ersten Blick stimmt das. Die konservative französische Regierung ist bei den Wahlen genauso bestraft worden wie in Deutschland die SPD. Die Volksparteien haben zu kämpfen. Hier stellt sich die Frage nach der Funktion des sozialen Protests. Und ich denke, er will Raum für Reformen öffnen.

taz: Die Protestler sind für Reformen?

Cohn-Bendit: Ja, aber für andere. In Frankreich zum Beispiel haben die Franzosen den Eindruck, die Regierung Raffarin vollzieht das Programm der Arbeitgeber. In Deutschland gibt es eine Enttäuschung über die Sozialdemokraten, die das machen, was sie nie wollten. Die Proteste eröffnen eine Diskussion über die Grenzen und das Maß der Reformen. Und sie geben eine Richtung vor, in die diese Reformen auch gehen können.

taz: Für den Wähler heißt das einzige ersichtliche Programm aber Kürzung.

Cohn-Bendit: Es gibt doch nicht den Wähler. In Deutschland verlieren die Grünen keine Wähler, in Frankreich auch nicht. Ich glaube vielmehr, dass viele Leute zu Reformen bereit sind. Man muss sie ihnen nur erklären und man muss ihnen sagen, dass es zum derzeitigen neoliberalen Mainstream eine Alternative gibt. Es muss überhaupt anerkannt werden, dass es Alternativen gibt. Schröders größter Fehler ist zu sagen, es gebe keine Alternativen zu seiner Politik. Natürlich gibt es die. Wer das ignoriert, hält die Menschen für dümmer als sie sind.

taz: Das Beharren auf dem angeblich einzig möglichen Weg ist derzeit Politik, egal wer gewählt wird.

Cohn-Bendit: Das ist doch Quatsch. In Frankreich setzt die konservative Regierung das Programm der Arbeitgeber um, in Deutschland versucht die Regierung wenigstens etwas vom Sozialstaat zu retten. Allerdings wirkt es hilflos, wenn Wirtschaftsminister Clement versucht, mit der Förderung der Kohle traditionelle Bindungen der Arbeiter an die Partei zu bewahren. Das funktioniert nicht. Die Leute sehen in ihm nur den, der alles so macht, wie es die Arbeitgeber wollen.

[...]

taz: Aber die Grünen kennen natürlich die Antworten?

Cohn-Bendit: Nein, aber sie sind stärker bereit, auf Veränderungen einzugehen. Und Dinge zu probieren. In Zukunft wird Politik mehr nach dem Trial-and-Error-Prinzip ablaufen. Man muss gucken, was funktioniert und was nicht. Schröder hat den Rentnern versprochen, ihre Rente werde nicht angetastet. So hat er die Wahlen gewonnen, mit einer einfachen Antwort, die keine Fehler zuließ. Politiker müssen zugeben, dass sie Fehler machen, weil das unumgänglich ist. Alles andere ist Marxismus. Auch Frau Merkel ist Marxistin, weil sie ja davon ausgeht, dass ihre Position und Politik gesetzmäßig richtig sind.

taz: Ist das Problem der SPD nicht auch das Problem der Grünen? Die Linken wenden sich ab.

Cohn-Bendit: Die Protestbewegungen sind doch nicht links. Das sind soziale Bewegungen, die zunächst einmal das Ziel haben, einen gewissen Besitz zu bewahren. Und danach treten sie noch für andere ein und wollen Veränderungen.

taz: Es gibt die Bestrebungen, eine Linkspartei zu gründen.

Cohn-Bendit: Na, denen wünsche ich viel Glück. Danach besteht doch gar kein Bedarf. Wer will denn schon die abgestandenen Rezepte von vor 30 Jahren immer und immer wieder kosten? Niemand.

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Tja, die vielen Millionen von den machthabenden Sozialverbrechern ausgeplünderten DemonstrantInnen sind also bloß "Besitzstandswahrer", die ihr bißchen menschenwürdiges Leben aber sicher gerne reformieren bzw. noch mehr einschränken ließen, wenn man es ihnen denn nur "richtig" erklären würde.

Vielleicht etwa in der Art, wie in Berlin seit gestern die Fahrpreiserhöhung von Bus, U-Bahn und Straßenbahn in eine Fahrpreissenkung "(um)erklärt" wurde. Bisher kostete der gerade erst im Herbst 2003 angehobene Einzel-Fahrschein 2,20 Euro, dafür konnte man 2 Stunden lang kreuz und quer mit allen Verkehrsmitteln im Berliner Stadtbereich fahren - also auch zum Einkaufen und dann wieder zurück innerhalb von 2 Stunden.

Seit gestern kostet der Einzelfahrschein "nur noch" 2 (zwei) Euro, jubiliert scheinheilig die BVG und "verkauft" das, ganz ernsthaft und öffentlich stereotyp vorgetragen, als eine Fahrpreissenkung. - Na toll, denkt der unbefangene Fahrgast zunächst.

Bis er dann merkt, er darf nur noch in eine Richtung fahren. Will er vom Einkauf oder vom Behördengang wieder zurückfahren, muß er erneut 2 (zwei) Euronen löhnen - also insgesamt 4 Euronen für eine Fahrt, die bis vorgestern noch 2,20 Euro gekostet hat. Die "Fahrpreissenkung" ist in Wahrheit eine verbrecherische Wucher-Fahrpreisabzocke um über 80% - aber sie wird von der BVG weiterhin "mannhaft" als "gerechte" Fahrpreissenkung "erklärt" bzw. umgelogen, denn angebliche "Befragungen" von geheimnisvollen "Fahrgästen" hätten ergeben bzw. wurden dahingehend umgelogen, daß die meisten Fahrgäste im Grunde nur einmal irgendwo hin fahren wollten und dafür "sparten" sie jetzt 20 Cent.

Darüber hinaus sind die bisher verbilligten Sozialtickets, Arbeitslosentickets und Senioren-Monatskarten völlig weggefallen und die Schüler-. Azubi- und Studenten-Monatskarten auch teurer geworden. Die Mitnahme von Fahrrädern wurde dagegen billiger.

Und all diesen und noch vielen anderen Schweinereien hat der rotrote angeblich soziale Berliner Senat seine Zustimmung gegeben, schließlich müsse gespart werden. Wenigstens bei denen, die sowieso nix haben.

Und damit sind wir wieder bei Cohn-Bendit, Fischer und den anderen grün angestrichenen Polit-Hasardeuren, die selber längst ihr Schäfchen im Trockenen haben - und endlich die "passende" stabile Wählerklientel hinter sich, nämlich die Nachkommenschaft der rechtsliberalen Unions- und der FDP-Marktwirtschafts-Altvordern.

Endlich können sie erleichtert gestehen, was sie vor 30 Jahren schon wußten: "Wer will denn schon die abgestandenen Rezepte von vor 30 Jahren immer und immer wieder kosten?"


Deshalb morgen erst recht an den europaweiten Demos teilnehmen

und gegen die machthabenden Sozialverbrecher protestieren!

Wir müssen viele sein!




bjk



°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Macht Stimmzettel zu Denkzetteln!
Bei Unschlüssigkeit nicht das "kleinere Übel" oder gar nicht wählen
sondern ungültig wählen!


[editiert: 02.04.04, 11:36 von bjk]
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