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Norwegen ekelt Asylanten auf subtile Weise raus!

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Saschbeck


New PostErstellt: 19.09.03, 22:31  Betreff: Manchester-Kapitalismus???  drucken  weiterempfehlen

Hallo bjk,

Deine Ode gegen den "Raubtier-Kapitalismus" passt meines Erachtens in diesen Kontext nur bedingt hinein. Sicherlich sind wir uns darüber einig , dass ein sehr wichtiger, wenn nicht der entscheidende, Beweggrund für den Kriegseinsatz im Irak das "schwarze Gold" war. Ohne Frage sind alle Industrienationen von solchen natürlichen Ressourcen abhängig, damit der industrielle Sektor, aber auch der private, weiterhin funktioniert. Doch möchte ich darauf hinweisen, dass dieses Phänomen nur sehr wenig mit der Wirtschaftsform zu tun hat. Auch kommunistische Länder, wie die Mitgliedsstaaten der ehemaligen UDSSR oder das heutige China, kommen ohne Rohstoffe in arge wirtschaftliche Schwierigkeiten. Darüber hinaus ist der Energieverbrauch/Kopf der zuletzt genannten Länder im Vergleich zu vielen kapitalistischorientierten Ländern sogar höher.

In meinen Ausführungen ging es mir eher darum, wie sich das Verhältnis zwischen den einzelnen Bürgern auf der einen und der Institution Staat auf der anderen Seite entwickeln wird, wenn es zu neuen, erschütternden terroristischen Anschlägen kommen sollte.

Vielleicht habe ich Dich aber auch nur einfach falsch verstanden. Freue mich zumindest schon auf eine Klarstellung deinerseits...

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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 18.09.03, 18:30  Betreff:  "Haben bestimmte Kreise in unserer Gesellschaft  drucken  weiterempfehlen

überhaupt die Absicht, Ängste in der Bevölkerung zu beseitigen, oder bedienen sie sich dieser um ein neues Zeitalter des Imperialismus in die Wege zu leiten (wie es in den USA momentan der Fall zu sei scheint)?"




Hi Saschbeck,

sie bedienen sich m. E. eher um ein Zeitalter eines nur in der Wolle neoliberal gefärbten Manchester-Imperialismus einzuläuten.

Bundesweit, europaweit und weltweit werden zu diesem Zweck nicht nur die Grundrechte eingeschränkt sondern auch ein Kahlschlag der sozialen Leistungen betrieben. Die fadenscheinigsten Gründe müssen für diese globalen skrupellosen Raubzüge des neuen Weltordnungs-Imperiums herhalten. Die Milliarden die allein der Irak-Raubkrieg gekostet und im Land zerstört hat, reichten um ein Vielfaches aus, den Hunger auf der Welt zu beseitigen! Die Abermilliarden, die die weltweite Rüstung verschlingt, reichte aus, den Menschen global ein menschenwürdiges Leben zu garantieren. - - - Das allerdings fürchten die eigentlichen Globalisierungsgewinnler wie der Teufel das Weihwasser, - sie hätten dann ja kaum noch Machtmittel, den Rest der Welt zu unterdrücken und weiter so bedenkenlos auszubeuten.

empört sich
bjk

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Saschbeck


New PostErstellt: 18.09.03, 16:34  Betreff: Orwell oder nicht Orwell, das ist hier die Frage!?!  drucken  weiterempfehlen

Hi bjk,

Ich stimme Dir zu, dass alle (demokratischen) Staaten vor der großen Herausforderung stehen, Werte wie Freiheit, Gleichheit und Toleranz nicht nur zu proklamieren, sondern diese auch mit allen erdenklichen Mitteln zu schützen. Die Hauptaufgabe besteht nun darin, dass jeder Bürger, sowie politisch Verantwortliche, diese Gradwanderung in Angriff nehmen muss, mit dem obersten Ziel: bestmögliche Sicherheit für die Bevölkerung, unter strikter Beibehaltung der, von der Verfassung garantierten Grund- und Freiheitsrechte.

Doch hier fängt das eigentliche Dilemma schon an. Keine Frage, der Bush-Administration und Teilen der amerikanischen Presse ist es vorzüglich gelungen, den 11.September2001 in den Köpfen der Menschen zu verankern, wodurch sie unter dem Deckmantel der "Terrorbekämpfung" Kriege führen, und Grundrechte im eigenen Land beschnitten werden. Ich zweifle nicht daran, dass es auch in den USA vereinzelt Unmut über diese Entwicklung gibt. Dennoch glaube ich, dass zur Zeit das Sicherheitsbedürfnis der dort lebenden Menschen ausgeprägter zu sein scheint, als etwa das Verlangen danach, Rechte von Seiten der Regierung auf irgendeinem Stück Papier garantiert zu kriegen.

Und wenn nun bald ein europäisches Land einem terroristischen Anschlag größerer Dimension zum Opfer fällt?? Ich bin mir sicher, dass sich die Prioritäten innerhalb der Bevölkerung zügig verschieben werden. Sehr viele Menschen werden polizeistaatliche Mittel wie die Rasterfahndung (also ganze Bevölkerungsteile geraten unter Generalverdacht!!), den ausgeweiteten Lauschangriff usw. als legitime Mittel zur Terrorismusbekämpfung ansehen, und die Stimmen der Gegner einer solchen tragischen Entwicklung werden mit der Zeit verstummen.

Wie soll es in Zukunft gelingen einen rational, kühlen Kopf zu bewahren, wenn sich bei den Menschen irrationale Gefühle wie Angst ausbreiten?? Haben bestimmte Kreise in unserer Gesellschaft überhaupt die Absicht, Ängste in der Bevölkerung zu beseitigen, oder bedienen sie sich dieser um ein neues Zeitalter des Imperialismus in die Wege zu leiten (wie es in den USA momentan der Fall zu sein scheint)??

Es bleibt vorerst die Hoffnung, dass sich die abzuzeichnende Tendenz nicht bewahrheiten wird, und wir die zu Beginn gestellte Frage mit:
Nicht Orwell beantworten können!!


[editiert: 19.09.03, 22:32 von Saschbeck]
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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 18.09.03, 04:17  Betreff:  "was Menschen-, Bürger- und Freiheitsrechte betrifft"  drucken  weiterempfehlen



Hallo Saschbeck,

auch wir hier müssen wie übrigens alle Demokratien aufpassen, daß unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung nicht unsere mühsam errungenen demokratischen Grund- und Bürgerrechte einkassiert werden.

Diese Tendenz ist derzeit besonders in den USA bei den sogenannten "patriots acts" unverkennbar! Und hierzulande überlegen die Becksteins ja auch schon laut, das Versammlungsrecht zunächst mal für Neonazis zu verschärfen und und und ... ... ...

Gruß
bjk

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Saschbeck


New PostErstellt: 18.09.03, 03:59  Betreff: Re: Norwegen ekelt Asylanten auf subtile Weise raus!  drucken  weiterempfehlen

Gloria, jeder, der deinen Beitrag gelesen hat, wird nur zu dem ernüchternden Fazit kommen können:
Wenn schon demokratisch legitimierte Politiker über ein solches Potential an krimineller Energie verfügen, ist es dann noch verwunderlich, dass Diktatoren, in anderen Teilen dieser Welt, eine noch viel schlimmere Gangart an den Tag legen, was Menschen-, Bürger- und Freiheitsrechte betrifft??


Man kann einfach nur den Kopf schütteln, und auch zu so später Stunde verschlägt es mir noch die Sprache.....


[editiert: 18.09.03, 04:03 von Saschbeck]
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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 17.09.03, 12:08  Betreff:  Kommunalwahlen in Norwegen  drucken  weiterempfehlen

Die Mitte-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Kjell Magne Bondevik hat bei den Kommunalwahlen in Norwegen einen Rückschlag erlitten.

Gewinner der Wahl vom vergangenen Montag waren die Linkssozialisten mit 12% (plus 4,5%) und die rechtspopulistische Fortschrittspartei, die mit 16,5% (plus 4,4%) das beste Ergebnis seit ihrer Gründung 1973 erlangte. Bei der mit 58% niedrigsten Wahlbeteiligung seit Kriegsende ging nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis Bondeviks Christliche Volkspartei um 2,8% auf 6,4% zurück, sein größerer Partner, die konservative Partei "Høyre", erlangte mit 18,1%, also 3,2% weniger als 1999. Die auf Landesebene oppositionellen Sozialdemokraten bekamen die meisten Stimmen mit 27,5%, ihr schlechtestes Ergebnis seit 1920.

Also auch in Norwegen Politikverdrossenheit?

Scheint so, meint
bjk

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Mr. X

Ort: Planet Erde

New PostErstellt: 07.08.03, 00:02  Betreff:  Re: Norwegen ekelt Asylanten auf subtile Weise raus!  drucken  weiterempfehlen

Liebe Gloria,

Norwegen steuert in der Tat schon seit Jahren einen extrem fremdenfeindlichen Kurs. Mitverantwortlich dafür ist der schillernde Rechtspopulist Carl Ivar Hagen. Der 58Jährige steht seit 24 Jahren an der Spitze der sogenannten Fortschrittspartei und ist das Zünglein an der Waage der Mitte-Rechts-Minderheitsregierung unter Kjell Magne Bondevik. Ohne Hagen und seine rechtslastige Fortschrittspartei läuft nichts.

Die Fortschrittspartei erlebte nach dem katastrophalen Absturz der Sozialdemokraten unter Jens Stoltenberg im Jahr 2001 einen kometenhaften Aufstieg mit platten Parolen gegen "Faule", "Sozialschmarotzer" und Ausländer, sie erhielt damals 14,7 %, wurde das Zünglein an der Waage und ist laut Umfragen auf dem besten Wege, stärkste Partei in Norwegen zu werden.

Da wundert die von Dir aufgezeigte Asylantenhatz keineswegs. Und wissen sollte man auch, daß Kjell Magne Bondevik nicht nur Regierungschef seit 2001 ist sondern auch Pfarrer und seine Christliche Volkspartei nur 12,4 % erhielt. Wahrhaft christlich, Herr Bondevik, wahrhaft christlich, mitzuhelfen, Asylsuchende wegzugraulen!

Mr. X

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Gloria

Ort: Brandenburg

New PostErstellt: 06.08.03, 18:43  Betreff: Norwegen ekelt Asylanten auf subtile Weise raus!  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Die norwegische Regierung hat im vergangenen Jahr an mehrere ausländische Fernsehgesellschaften in Auftrag gegeben, realistische Filme über Norwegen zu drehen.

TV-Teams aus Russland und der Ukraine sollten die schlimmen Zustände in norwegischen Flüchtlingsunterkünften, die schlechte Behandlung der Asylanten, schlechtes Essen, wohnen in einem Zimmer mit bis zu 16 Personen und dergleichen Schauerlichkeiten mehr. Denn die Abmachung war, die Kamera-Teams sollten ungeschminkte Horroraufnahmen drehen, zuhause zeigen und damit vor Norwegen als Asylantenland abschrecken und warnen.

Das muß hervorragend gelungen sein, denn die Osloer Tageszeitung "Aftenposten" berichtet von einem markanten Rückgang "offensichtlich unbegründeter" Asylanträge aus Rußland und der Ukraine seither. Statt bisher 4.000 stellten gerade mal noch 400 Russen und Ukrainer Asylanträge, Tendenz weiter stark fallend. Dafür nehmen die Anträge in Finnland und Schweden entsprechend zu.

Das Osloer Innenministerium will das erfolgreiche Gruselfilmprogramm jetzt ausweiten und denkt an Fernseh-Teams aus dem Kosovo und Bosnien-Herzegowina, die dann von der Einwanderungsbehörde "gesponsort" werden könnten.

Das Nachbarland Dänemark zeigt großes Interesse und hat schon Kontakt mit den Norwegern aufgenommen.

Das zeigt mal wieder die ganze Skrupellosigkeit bürgerlicher Regierungen in reichen Ländern! Beschämend, wie relativ gleichgültig die westliche Öffentlichkeit solche perversen Praktiken mehr oder weniger achselzuckend hinnimmt.

Gloria

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