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kommunist
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Erstellt: 07.05.04, 15:46 Betreff: Re: Widerstand - nicht nur gegen Nazis
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soso, bjk, wer auf dummedreiste kritik am kapitalismus hinweist, wird editiert, d.h. zensiert; hätte mich auch gewundert, wenn das anders wäre in eurem forum für demokraten (kotz!9 und anrchisten (eklig sowas!)
[editiert: 07.05.04, 17:03 von bjk]
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wissender
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Erstellt: 05.05.04, 18:10 Betreff: Re: Widerstand - nicht nur gegen Nazis
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das zitat, daß der pfaffe da aus seinem stinkenden maul rausqualmen läßt, ist nicht gerade besonders progressiv. es erinnert an das raffende und schaffende kapital, also die nazithese. dass das großkapitall die menschen ausblutet wird euch auch jeder npd-anhänger mitteilen können. nicht großkapitalisten führen kriege, staaten tun es.
[editiert: 07.05.04, 17:04 von bjk]
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bjk
Beiträge: 7353 Ort: Berlin
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Erstellt: 25.04.04, 11:43 Betreff: Widerstand - nicht nur gegen Nazis
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sondern Widerstand gegen jegliche Unterdrückung und Ausbeutung!
Ein besonders mutiger und aufrechter Widerständler war Pfarrer Dr. Josef Max Metzger, der am 17. April 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden von den Nazischergen hingerichtet wurde.
Unter http://www.augsburg.vvn-bda.de/widerstand/metzger.html habe ich nachfolgenden Artikel gefunden, aus dem ich auszugsweise zitiere:
† Der Widerstandskämpfer Dr. Max Josef Metzger (Bruder Paulus)
Dem „lebendigen humanistischen Gewissen“ Dr. Metzgers entsprang das weitere Eintreten für Pazifismus und Antimilitarismus mit dem Ziel einen dauerhaften Frieden zu schaffen. Hierin berührten sich Aktionen der Arbeiterbewegung (Abrüstung, gegen Militarisierung des öffentlichen Lebens, Umgestaltung der Gesellschaft durch Beseitigung des Kapitalismus etc.) mit Auffassungen Dr. Metzgers.
Im Gegensatz hierzu der höhere Klerus von Graz, der in mehr und mehr bremste und darauf drängte, daß Dr. Metzger abberufen wird. 1927 kehrte Dr. Metzger nach Deutschland zurück und siedelte 1928 nach Meitingen.
Dort war er innerhalb der „Christkönigsgesellschaft“, der die Trinkerheilstätte St. Johannesheim von der Diözese Augsburg übertragen wurde, tätig – nicht frei sondern unter Überwachung durch die Diözese bzw. dem Ordinariat Freiburg. Die Zentrale der Gesellschaft, ab 1929 als Genossenschaft anerkannt, wurde von Dr. Metzger in der folgenden Zeit nach Meitigen verlegt. Nach Satzung und Aufgaben hatte die Gesellschaft den Charakter eines Säkularinstituts.
Trotz bischöflicher Auflagenwurde Dr. Metzger wieder in der Friedensbewegung aktiv. „Das ganze gottverlassene System der Wirtschaft von heute mit ihrer schrankenlosen und gewissenlosen Profitgier führt, ohne daß es dem Einzelnen meist zu Bewußtsein kommt, fast zwangsläufig einmal zu der Katastrophe des Krieges.“ (1930)
1932 veröffentlichte Dr. Metzger einen Artikel gegen die nazistische Judenhetze und stand ab 1933 abseits der Auffassung der deutschen Bischöfe. Diese erkannten am 28.3.1933 das neue Regime feierlich an, ermahnten die katholischen Gläubigen zu treuer und gewissenhafter Erfüllung der Staatsbürgerpflichten und untersagten ihnen jegliches rechtswidrige Verhalten. Er formulierte 1934 „Die Kirche muß sich zur Wehr setzen, wo man die Macht zum Götzen erhebt, wo man den Frieden zwischen den Völkern durch rohe Gewaltpolitik gefährdet, wo man den Staat zur Quelle allen Rechtes macht und fremde Rechte nur insoweit gelten läßt, als sie dem eigenen Volke keine Opfer zumuten.“ – eine Kampfansage gegen das Naziregime.
Dr. Metzger wurde am 23.1.1934 erstmals verhaftet und saß 4 Tage im Gefängnis „Am Katzenstadel“ in „Schutz“Haft. Es folgten 1935 und 1937 das Verbot der Zeitschriften „Christkönigsbote“ und „Alleluja“, 1939/40 die entschädigungslose Enteignung von Heimen in Graz, Brno, Unternannowitz und Buchenhorst. Aufgrund der Saktionen wandte er sich zunächst stärker der geistlichen Tätigkeit zu – vor allem der Einigung der Christen.
Die zweite Verhaftung erfolgte am 9.11.1939, einen Tag nach dem Attentat auf Hitler in München. Ohne Nennung des Haftgrundes wurde er vier Wochen später entlassen.
Im Frühjahr 1943 verfaßte er ein Friedensmanifest für ein zukünftiges Deutschland nach der Zerschlagung des faschistischen Joches. Dieses Memorandum sollte durch eine Vertraute, Dagmar Irmgart, über Schweden nach Großbritannien gesendet werde – das Tragische, sie war seit 1941 Agentin der Gestapo. Am 29.6.1943 erfolgte die dritte Verhaftung. Die Verhandlung wegen Hochverrates fand am 14. 10 1943 in Berlin statt und endete nach einer Stunde und zehn Minuten mit der Todesstrafe – der Richter: Dr. Roland Freisler.
“Es überkam mich ein Gefühl stolzer Verachtung als ich das Todesurteil hörte. Ich wußte, daß es keine Schande, sondern eine Ehre war, von einem solchen Gericht „ehrlos“ erklärt zu werden.“
Am 17.4.1944 wurde er in Brandenburg-Görden hingerichtet.
Literatur:
Drobisch, Klaus: Wider den Krieg, Berlin 1970. AZ Nr. 89, 17. April 1974
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Auch in der Wochenendausgabe des "Neues Deutschland" wird über Pfarrer Metzger berichtet, hier einige Zitate:
"[...] Prägend für ihn wurden seine Erlebnisse als Feldgeistlicher im Ersten Weltkrieg an der deutsch-französischen Front. Mitten im Krieg legte er Uniform und Rangabzeichen ab, angewidert von den mörderischen Schlachten und inspiriert von der neutestamentlichen Friedensbotschaft >Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen<. Er gründet den Weltfriedensbund vom Weißen Kreuz zur Erneuerung des Christentums aus dem Evangelium und entwickelt ein Friedensprogramm. Darin fordert er das endliche Ende des >nutzlosen Blutvergießens< und einer Politik, die >mit Machtmitteln die sittlichen Probleme des Zusammenlebens der Völker zu überwinden sucht und dabei immer aufs neue Kriege heraufbeschwört<.
Metzgers konsequente Ablehnung von Krieg und Gewalt wie auch sozialer Ungerechtigkeit brachte ihn sozialistischen Idealen nahe. Eine Zukunft, in der diese Übel beseitigt sind, sah er schließlich - unter dem Eindruck der russischen Oktoberrevolution und der gewaltigen Massenstreiks und Friedensdemonstrationen - in einer sozialistischen Gesellschaft.
>Es ist unzulässig, daß eine ganze Klasse von Almosen lebt, es ist nicht erlaubt, die Arbeit auf die Bettelsuppe des Besitzes anzuweisen. Was die Arbeit braucht, was sie fordern muß, ist Gerechtigkeit.<
Der Theologe forederte progressive Sozialpolitik. Großgrundbesitz, Energieversorgung und Verkehrswesen sollten in Gemeineigentum übergehen. Deutschland soll eine friedliche Außenpolitik betreiben. Für ihn war >der Krieg ein Geschäft des internationalen Großkapitals, das seine Profite aus dem dampfenden Blut der hingeschlachteten Menschen zieht<.
Mit einer solchen Einstellung war Metzger eine Ausnahmegestalt in der katholischen Priesterschaft. [...]"
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Nicht nur in der katholischen sondern auch in der evangelischen Priesterschaft, meine ich. Denn wenn ich mir die heuchlerischen Beschwichtigungen nicht nur an seine immer kleiner werdende "Schäflein-Herde" des salbadernden evangelischen Bischofs Huber anhöre, wie er die neoliberalen sozialen Schweinereien von RotGrün und SchwarzGelb entschuldigt und verteidigt, bekomme ich regelmäßig einen Hals!
Die Erkenntnisse und Schlußfolgerungen dieses mutigen und standhaften Pfarrers sind wieder hochaktuell, nicht nur, was seine Meinung zu Außenpolitik, zur Energieversorgung und Verkehrswesen betrifft!
bjk
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Macht Stimmzettel zu Denkzetteln! Bei Unschlüssigkeit nicht das "kleinere Übel" oder gar nicht wählen sondern ungültig wählen!
[editiert: 25.04.04, 18:18 von bjk]
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