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Auschwitz-Gedenktag - - - und kaum jemand weiß

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bjk

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New PostErstellt: 30.01.12, 11:54  Betreff: Re: Berlin, 27.01.2012 - Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus  drucken  weiterempfehlen


... ein Video der publicsolidarity Redaktion ( http://www.publicsolidarity.de/ ) von der Gedenkveranstaltung vom 27. Januar vor dem Deutschen Historischen Museum ist nun im Netz und unter http://www.publicsolidarity.de/2012/1/29/gedenkveranstaltung-am-27-januar-2012-in-berlin-2 veröffentlicht

... publicsolidarity Redaktion: "Leider mußten wir den Anfang der Rede von Reuven Moskovitz weglassen, Tonqualität war miserabel."





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von Yossi Wolfson


[editiert: 30.01.12, 11:56 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 30.01.12, 07:01  Betreff: Re: Auschwitz-Gedenktag - - - und kaum jemand weiß  drucken  weiterempfehlen

gelesen in: http://oeffingerfreidenker.blogspot.com/2012/01/die-basics-uber-auschwitz.html



Die Basics über Auschwitz

Von Stefan Sasse


Der Stern hat eine wahre Horrorstory anzubieten: ein Fünftel aller Deutschen unter 30 weiß nicht, was Auschwitz ist (nur ein Zwanzigstel bei denen über 30). Über ein Drittel aller Deutschen weiß nicht, wo genau es stand. Und 43% haben noch nie eine KZ-Gedenkstätte besucht. Der Spiegel findet die Zahlen furchtbar. Allein, besonders aussgekräftig sind sie so noch nicht, und eine Interpretation bieten weder Stern noch Spiegel. Das erste Problem ist schon das "nicht wissen, was Auschwitz ist". Jeder der mit "ein kleiner Ort in Polen" antwortet, läge wohl schon mal falsch. Wie genau die Fragestellung war, geht leider nicht hervor. Ohnehin ist anzunehmen, dass die unter 30jährigen im Verlauf ihres Lebens noch eine genauere Einordnung werden vornehmen können. Zwar ist Auschwitz ein omnipräsentes Thema und steht symbolisch für alle KZs; es ist allerdings anzunehmen, dass die Zahl derer, die es korrekt als "Todes- und Vernichtungslager" einordnen können (O-Ton Stern) noch steigt, wenn man Assoziationshilfen wie das Bild des Lagereingangs und den "Arbeit macht frei"-Schriftzug hinzunimmt. Völlig abwegig dagegen ist die nächste Zahl: ein Drittel weiß nicht, wo das Ding steht. Warum es zum Verständnis des Holocaust essentiell ist zu wissen, dass Auschwitz in Polen liegt, bleibt ein Geheimnis der Umfragenmacher beim Stern. Vielleicht hoffte man damit eine besonders krasse Zahl zu bekommen? Im Ergebnis wird man dann enttäuscht sein; nur ein Drittel weiß es nicht.

Die weiteren Zahlen, die vom Spiegel als schlecht verkauft werden, sind sogar noch besser: nur 43% haben noch nie ein KZ besucht. Das heißt dass über die Hälfte aller Deutschen schon einmal eines besucht hat - und da vermutlich mehr junge als alte Menschen darunter sind, weil man sich erst seit den 1980ern intensiv mit dem Holocaust-Thema beschäftigt, dürfte dieser Prozentsatz in Zukunft noch steigen. Der Holocaust und seine Aufarbeitung haben also keinesfalls an Prägnanz und Aktualität verloren, und die Dichte dieser Aufarbeitung ist überraschend gut.

Die beste Zahl aber ist die letzte: 56% aller Deutschen sprechen sich dagegen aus, einen Schlussstrich unter die Beschäftigung mit Nationalsozialismus und Holocaust zu ziehen. Unter den Deutschen unter 30 sind es sogar atemberaubende 65%, die einen Schlussstrich ablehnen! Noch 1994 war eine Mehrheit von 52% für einen Schlussstrich. Es hat hier also ein echtes Umdenken stattgefunden, möglicherweise verursacht durch das Ende der eine diesbezügliche Agenda vertretenden Kohl-Regierung ("geistig-moralische Wende" ) als auch durch die vermehrten Negativ-Schlagzeilen über Neonazis. Menschen unter 30 sind frühestens in den frühen 1980er Jahren geboren worden, viele dieser Befragten eher in den 1990er Jahren. Sie kennen Kohl und die Wiedervereinigung nur aus den Geschichtsbüchern und haben einen anderen, wohl unverkrampfteren Umgang mit der Vergangenheit. Normalerweise fürchtet man an dieser Stelle das Aufkeimen eines neuen deutschen Nationalismus'; die Zahlen dagegen lassen durchaus hoffen. 




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[editiert: 30.01.12, 07:07 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 29.01.12, 18:22  Betreff: Re: Berlin, 27.01.2012 - Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk
    In unserer Kundgebung vor dem Museum wurde diese unmittelbare Bedrohung leider eher nur indirekt angedeutet. 

... angedacht war aber ein entsprechender Redebeitrag von Prof. Dr. Fanny-Michaela Reisin sehr wohl. Doch leider hat es das Megaphon nicht wie eigentlich vereinbart rechtzeitig zur Kundgebung "geschafft"  sodaß Frau Reisin mir soeben dankenswerterweise ihr Redemanuskript inklusive der 2 pdf-Dateien unten im Anhang zur Veröffentlichung extra für unsere Leserschaft gemailt hat:


Tag des Gedenkens der Opfer des Naziregimes – Tag der Mahnung

27. Januar 2012 16:30 bis 17:30 vor dem Deutschen Historischen Museum

Fanny-Michaela Reisin (Präsidentin)
Internationale Liga für Menschenrechte


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Freundinnen,

Im Namen des Vorstands der Internationalen Liga für Menschenrechte begrüße ich Sie sehr herzlich. Danke, dass Sie alle gekommen sind. Wir sind überwältigt von der Ermutigung und Unterstützung, die uns in den vergangenen Wochen zuteil wurden. DANKE!

30 Organisationen, Gruppen und Initiativen sind dem Aufruf der Liga gefolgt, an diesem Tag des Gedenkens der Opfer des Naziregimes nicht passiv an eine nicht mehr rückholbare Vergangenheit NUR zu erinnern, sondern Entschlossenheit zu demonstrieren, aktiv gegen Nazis heute im Lande aufzustehen.

Die Liga engagiert sich gegen Rassismus, Nationalismus und Militarismus seit den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Der Vorsitzende unserer Mutterorganisation, Carl von Ossietzky wurde zum Opfer der Nazis, die gesamte Deutsche Liga für Menschenrechte wurde gleich am ersten Tag ihrer Herrschaft verboten. Es wurde daher für Ligamitglieder nach 1945 Tradition, am 27. Januar, dem Tag der Befreiung von Auschwitz und Birkenau mit jüdischen und Roma-Überlebenden des geplanten und systematisch exerzierten Völkermords zu trauern. Lange bevor der Bundestag 1996 entschied, den 27. Januar gesetzlich zum staatlichen Gedenktag zu erklären.

Im Laufe unserer jüngeren Geschichte nach 1945 begingen wir aber nicht nur mit Überlebenden des Naziterrors in Europa, sondern mit Gruppen unterschiedlicher konfessioneller, nationaler und ethnischer Herkunft Gedenk- und Trauertage für Opfer militaristischer, nationalistischer oder rassistischer Gewalt in den unterschiedlichsten Ländern und Regionen unserer Erde.

Es ist für uns Ermutigung und Trost, heute mit vielen dieser Gruppen und Organisationen hier zusammen stehen können.

Der 27. Januar war, gerade weil die Liga zu den Verfolgten des Naziregimes gehörte, von Anbeginn unserer neueren Geschichte für uns immer gleichsam ein Tag der Mahnung.

In Trauer und Zorn beklagen wir die über 150 Toten, die in Deutschland allein in den vergangenen 20 Jahren Opfer der Nazi- und rechtskriminellen Gewalt wurden. Wir beweinen, die vielen körperlich und psychisch Verletzten, die in Deutschland Opfer von Hass und Fanatismus wurden.

Wir sind entschlossen der Verharmlosung und Leugnung der auch hierzulande zunehmenden rassistischen und völkischen Gewalt und ebenso der Selbstverständlichkeit einer schleichenden Militarisierung in Staat und Gesellschaft entgegenzuwirken. Deshalb stehen wir hier.





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Dateianlagen:

GedenktagNaziOpfer_Aktion_AUFRUF.pdf (215 kByte)
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OrganisationTNMEMAIL.pdf (82 kByte)
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bjk

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New PostErstellt: 29.01.12, 12:08  Betreff: Berlin, 27.01.2012 - Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus  drucken  weiterempfehlen

Das Versprechen

In Gedenken an die Opfer des Naziregimes:
Aufstehen gegen Rassismus und Ausgrenzung!
Aufstehen gegen Nationalismus, Fanatismus und Faschismus!
Aufstehen gegen Militarismus, Besatzung und Krieg!


Für Freitag, den 27. Januar, hatten über 26 Organisationen in Berlin zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung an die Opfer des Naziregimes aufgerufen. Die Veranstaltung war von 16:30 bis 17:30 Uhr vor dem Deutschen Historischen Museum (früher Zeughaus) Unter den Linden 2 angesetzt. Im gemeinsamen Aufruf heißt es u. a.: "Wir wollen, jeder und jede vor dem Deutschen Historischen Museum das Versprechen schweigend auf einem Pappschild vor uns haltend in möglichst vielen Sprachen demonstrieren, dass wir entschlossen sind, es zu verwirklichen. Jede Organisation könnte zudem namentlich sichtbar das (siehe oben, Einschub bjk) Versprechen unterschreiben."

Der 27. Januar ist erst seit 1996, also nach dem 50. Jahrestag der Befreiung des größten Vernichtungslagers des Naziregimes Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee, in der BRD ein gesetzlicher Gedenktag. In Israel wird dieser Tag bereits seit 1959 begangen. Die Vereinten Nationen haben diesen 27. Januar am 1. November 2005 zum internationalen Holocaustgedenktag erklärt. In der BRD wird seither aller Opfer des Nationalsozialismus gedacht und an die grauenhafte industrieelle Massenvernichtung von Menschen im Naziregime erinnert, also an „Juden, Christen, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle, politisch Andersdenkende sowie Männer und Frauen des Widerstandes, Wissenschaftler, Künstler, Journalisten, Kriegsgefangene und Deserteure, Greise und Kinder an der Front, Zwangsarbeiter und an die Millionen Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden.“ (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Tag_des_Gedenkens_an_die_Opfer_des_Nationalsozialismus )

Als ich gegen 16:20 Uhr am ehemaligen Zeughaus ( http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Historisches_Museum ) eintraf, hatten sich trotz Minustemperaturen bereits an die 50 engagierte Personen versammelt. Die Plakate mit dem oben vorangestellten Versprechen in mehreren Sprachen wurden verteilt und die spätere Aufstellung der einzelnen Gruppen besprochen. Weil es ein stilles Gedenken sein aber trotzdem öffentlich wahrgenommen werden sollte, war eine Menschenkette direkt vor dem Gebäude des Deutschen Historischen Museums angedacht. Sie sollten mit Transparenten und vielen Plakaten allen vorbeifahrenden und vorbeilaufenden PassantInnen und MuseumsbesucherInnen die grauenhaften Nazi-Verbrechen ins Bewußtsein zu rufen und sie zum Nachdenken aufrütteln. Denn daß faschistisches Gedankengut wie z. B. Rassismus und Diskriminierung von Minderheiten trotz "Nie wieder Auschwitz! Nie wieder Krieg!" sich erneut ganz offen bis in die bürgerliche Mitte der Gesellschaft etablieren konnten, bedroht unser aller Zusammenleben in Frieden und Freiheit. Die heimlich unheilvolle Saat der angeblich geläuterten Alt-Nazis in hohen und höchsten Ämtern der Adenauerschen Republik - vor allem in Justiz, Polizei, Geheimdienst und in der Diplomatie - scheint aufgegangen zu sein. Hier sei nur an das willkürlich verhängte Berufsverbot für Linke bzw. den sogeannten Radikalenerlaß von 1972, an die derzeitige Frontex mit ihrer unmenschlichen Abschottungspraxis gegenüber Asylsuchenden bis hin zur Inkaufnahme von ertrunkenen Schiffsflüchtlingen und Errichtung von Internierungslagern, an die dauerhafte Außerkraftsetzung elementarer Bürgerrechte wegen angeblicher Terrorgefahr bzw. Staatsgefährdung, an den Abbau der in Jahrzehnten mühevoll erkämpften existenziellen Sozialrechte, das direkte und indirekte Mitteilnehmen an Wirtschafts- und Angriffskriegen durch die BRD - um nur einige der mittlerweile auch globalen Bedrohungen durch eine Machtverschiebung nach Rechtsaußen zu nennen.

In unserer Kundgebung vor dem Museum wurde diese unmittelbare Bedrohung leider eher nur indirekt angedeutet. Den PassantInnen blieb es überlassen, aus den meist gleichlautenden Slogans entsprechende Schlüsse zu ziehen - oder eben auch nicht. Auch wenn die Veranstaltung zurecht und dem Anlaß angemessen als stilles Gedenken proklamiert war, wären doch über das Erinnern und Erschüttern hinausgehende (Nach-)Denkanstöße z. B. durch Erklärungstafeln sicher nicht verkehrt gewesen. Aber wenigstens ansatzweise wurden von einigen TeilnehmerInnen auf eigenen Plakaten auf bestimmte aktuelle Repressionen hingewiesen. Ein in Berlin geborener und aufgewachsener Iraner prangerte auf seinem Plakat an, daß er trotzdem nur einen Asylantenpaß erhalten habe, also kein Bundesbürger mit normalen Bürgerechten sei. Er hat recht, wenn er diese skandalöse Praxis in der BRD als Faschismus tituliert. Auch wurde von Exil-Iranern auf die Situation der politischen Gefangenen im Iran hingewiesen. Wieder Andere weisen auf den massiven kommunistischen Widerstand gegen das Naziregime hin. Auch wurden die "Arbeitshäuser Rummelsburg" ( http://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%A4ngnis_Rummelsburg ) thematisiert. Und natürlich ließ es sich auch die als Zeitzeugin der Naziverbrechen hochmotivierte 88-jährige Genossin Erika Baum ( http://www.antifa.de/cms/content/view/1285/32/ ) nicht nehmen, engagiert dabei zu sein!

Mit hereinbrechender Dunkelheit so gegen 17:15 Uhr dokumentierte ich noch von der gegenüberliegenden Straßenseite mit letzten Aufnahmen bei Restlicht die eindrucksvolle Menschenkette der über 100 Personen und machte mich dann auf den Heimweg.



51 Fotoimpressionen

Gesichter sind nach Rücksprache mit Fanny-Michaela Reisin, Präsidentin der Internationalen Liga für Menschenrechte, nicht gepixelt, denn die Veranstaltung wurde in der Presse bekanntgegeben und die TeilnehmerInnen wollen gerade an diesem Gedenktag Gesicht und Flagge zeigen!

Sämtliche Demo-Fotos dürfen bei namentlicher Nennung des Knipsers und Angabe der Quelle für nichtkommerzielle Zwecke gerne heruntergeladen, gespeichert und weiterverbreitet werden.


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ganz rechts, Fanny-Michaela Reisin, Präsidentin der Internationalen Liga für Menschenrechte

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Uwe Hiksch, von Naturfreunde Berlin

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Bildmitte, Monty Schädel, Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)

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das Eingangsportal des Deutschen Historischen Museums ( http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Historisches_Museum )

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dieser junge Berliner prangert an, daß er nur einen Asylantenpaß erhalten hat und somit kein Deutscher mit vollen Bürgerrechten sei

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von wegen "ein Volk", die herrschende Rechtsaußen-Bourgeoisie will offenbar wieder nur Blutsdeutsche als "richtige" Deutsche anerkennen

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041 -
links im Hintergrund, der Turm vom Roten Rathaus

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044 -
Bildmitte links, wieder Monty Schädel

045 -
links, Fanny-Michaela Reisin, Präsidentin der Internationalen Liga für Menschenrechte

046 -

047 -
die Genossin Erika Baum ( http://www.antifa.de/cms/index.php?option=com_tags&searchword=Erika%20Baum&submit=Search&searchphrase=exact&ordering=newest ) hat sich mit ihrem rotumrandeten Plakat engagiert eingereiht

048 -
Panorama bei Restlicht von der anderen Straßenseite

049 -

051 -

052 -

053 -
rechts im Hintergrund, der Fernsehturm




... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson


[editiert: 29.01.12, 17:21 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 06.02.05, 09:49  Betreff: Dan Bar-On: über Opfer und Täter, Juden und Deutsche, Palästinenser und Israelis  drucken  weiterempfehlen




Dialog für den Frieden


Wir müssen uns unsere Geschichten erzählen

Dan Bar-On über Opfer und Täter, Juden und Deutsche, Palästinenser und Israelis



Dan Bar-On ist Professor für Psychologie an der Ben-Gurion-Universität in Beer-Sheva und Co-Direktor von PRIME, dem 1998 gegründeten Peace Research Institute in the Middle East in Beit Jala. Er hat Deutsche und Juden, Israelis und Palästinenser aufgerufen, ihre persönlichen Lebensgeschichten zu erzählen, um sich zu verstehen und zueinander zu finden. »Auf diese Weise wird man mit traumatischen Erfahrungen zwar nicht fertig, aber man kann einander begegnen, ohne dass es sofort zu Schuldzuweisungen und damit zu Blockaden kommt«, sagte der israelische Konfliktforscher diese Woche in Berlin während der Vorstellung seines neuen Buchs »Erzähl dein Leben!. Meine Wege zur Dialogarbeit und politischer Verständigung« (Edition Körber-Stiftung, 272S., br., 14EUR).

Geboren 1938 als Sohn deutscher Juden in Haifa wurde er in der BRD vor allem durch seine Interviews mit Kindern von NS-Tätern Ende der 80er Jahre bekannt (»Die Last des Schweigens«, ebenfalls Körber-Stiftung). Für sein Engagement für Frieden und Verständigung erhielt er u.a. das Bundesverdienstkreuz und den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis. Mit Dan Bar-On sprach Karlen Vesper.



Vesper: Es gab in Israel wieder Proteste, dass Bundespräsident Horst Köhler seine Rede vor der Knesseth in Deutsch hält – wie vor Jahren beim Besuch von Johannes Rau. Der Vorsitzendes des Jüdischen Weltkongresses Singer meinte jedoch, Köhler habe »jedes Recht der Welt«, in seiner Muttersprache zu reden. Was ist ihre Meinung?

Dan Bar-On: Ich hätte es besser gefunden, wenn er in Englisch gesprochen hätte. Denn ich denke, dass die Zeit noch nicht reif ist, in der Knesseth deutsche Worte zu hören. Es gibt bei uns noch viele Leute, die das nervös macht. Aber ich akzeptiere, dass Herr Köhler anders entschieden hat. Das ist Teil des neues Geistes des vereinigten Deutschland.


Vesper: Während seines Treffens mit Köhler hat Ihr Staatsoberhaupt Moshe Katzev Besorgnis über neuen Antisemitismus in Deutschland artikuliert. Neonazis sitzen in deutschen Landtagen. In Sachsen haben sie sich dem Gedenken der Opfer des Holocaust verweigert. Auch Gründe dafür, dass man in Israel nicht Deutsches hören will?

Dan Bar-On: Ich würde das nicht miteinander verbinden. Und ich meine auch, dass antisemitische Erscheinungen oder Äußerungen in Deutschland bei uns in Israel manchmal sehr aufgebauscht, zu aufgeregt diskutiert werden. Das ist keine so existenzielle Gefahr, zu der sie manche Leute bei uns mit bestimmten politischen Absichten stilisieren wollen. Vor allem aber ist das ein Problem der Deutschen, sie müssen sich damit auseinander setzen, nach den Ursachen forschen. Solche Erscheinungen haben doch offenbar etwas damit zu tun, dass die Menschen z.B. in Ostdeutschland sich vernachlässigt fühlen, nicht genug Aufmerksamkeit erfahren, keine Arbeit haben und vieles andere mehr. Ich glaube nicht, dass die Deutschen heute antisemitischer eingestellt sind als vor 20 Jahren. Leute, die immer schon Antisemiten waren und dies bis heute verbargen, kommen jetzt damit heraus. Anderseits sehe ich in Deutschland als Kehrseite vorbehaltlosen Philosemitismus. Aber all dies sind meines Erachtens nicht die Hauptprobleme gegenwärtig in den Beziehungen zwischen Deutschland und Israel.


Vesper: Sie trauen also Deutschland?
Dan Bar-On: Was meinen Sie mit »trauen«?


Vesper: Sie vertrauen in die Kraft der Demokratie in Deutschland?

Dan Bar-On: Ich traue keiner Gesellschaft. Ich registriere, dass es in Deutschland genügend Kräfte gibt, die daran interessiert sind, sich vorwärts zu bewegen und Teil der offenen Gesellschaft im Westen zu werden. Und die nicht erlauben werden, dass rückwärts gewandte Kräfte sie von diesem Weg abbringen. Ich weiß auch, dass eine Minderheit in Deutschland ernsthaft daran interessiert ist, zu verstehen, was in der Vergangenheit geschah. Sie investiert viel Mühe in die Erinnerungsarbeit. Diese Minderheit ist enorm wichtig. Wenn sie verschwindet, dann werde ich beunruhigt sein.


Vesper: Bereits vor zwei, drei Jahren gab es bei uns eine heftige Debatte, dass die Deutschen nicht nur Täter, sondern auch Opfer waren – des alliierten Bombenkriegs, der Vertreibungen. Die Debatte scheint sich jetzt neu zu beleben. Beunruhigt Sie auch das nicht?

Dan Bar-On: Gesellschaftliche Debatten sind wie Wellen. Sie rollen heran, schäumen sich auf und ebben wieder ab. In den letzten Jahren hat sich Deutschland erlaubt, seine eigenen Opfer mehr zu betrauern. Aber ich denke nicht, dass damit der Holocaust gänzlich verdrängt und vergessen wird. Ich gehöre nicht zu jenen, die das als ein Menetekel dafür sehen, dass die Deutschen meinen: Wir haben selbst viele Opfer zu beklagen, was gehen uns die anderen Opfer an, was schert uns, was anderen Völkern in dieser Zeit passiert ist. Ich habe jedenfalls nicht diesen Eindruck bei meinen Besuchen in Deutschland gewonnen.


Vesper: Sie waren 1985 erstmals in der Bundesrepublik. Warum nicht schon früher? Ihre Eltern haben Deutschland 1933 verlassen und »blickten nicht zurück – und sie erstarrten auch nicht zu Säulen aus dem Salz ihrer Tränen wie Lots Weib«, schreiben Sie in Ihrem Buch. Ging das so einfach? Ihr Vater wart Arzt, hatte noch 1933 an NS-Behörden einen Bitt-Brief geschrieben, dass er, Teilnehmer am Ersten Weltkrieg, als Arzt weiterhin nicht nur jüdische Patienten behandeln dürfe. Sie waren in diesem Deutschland verwurzelt.

Dan Bar-On: Sie schauten nach vorne. Sie wollten auch nach dem Krieg nicht mehr nach Deutschland zurückkehren. Urlaub machten sie in der Schweiz, nicht in Deutschland.


Vesper: Aber 1935 ist Ihre Mutter noch einmal nach Hamburg zurückgekehrt...

Dan Bar-On: Um ihre Eltern rauszuholen. Das war sehr mutig von ihr. Sie nahm meinen Bruder mit, als Lockvogel. Er war damals noch der einzige Enkel meiner Großeltern. Meine Mutter hatte Erfolg. Und so hatte ich in meiner Jugend, im Gegensatz zu den meisten meiner Altersgenossen, das Glück, Großeltern zu haben. Auch andere Angehörige unserer Familie verließen dank der Überredungskünste meiner Mutter Deutschland, gingen nach England oder in die Schweiz, konnten so dem Holocaust entkommen. Diese Reise meiner Mutter war also sehr wichtig gewesen.


Vesper: Sie selbst lockte 1985 ein interessantes Projekt nach Deutschland....

Dan Bar-On: Ja. In den 70er Jahren habe ich mit Familien von Holocaust-Opfern gearbeitet, habe versucht, ihnen bei der Bewältigung traumatischer Erfahrungen zu helfen. Eines Tages stellte ich mir die Frage, was denn auf der anderen Seite passiert, in den Familien der Nazi-Täter. Was ist aus deren Kindern geworden? Wie denken, wie fühlen sie, wie gehen sie mit dem Erbe um? Ich fand keine Literatur dazu und niemanden, der sich damit ernsthaft befasst hat. Ich dachte damals aber auch noch, ich könnte eine solche Untersuchung nicht machen, ich könne nicht nach Deutschland gehen und die Kinder der Täter aufsuchen. Das kann kein Jude, kein Israeli, dachte ich zunächst. Es verstrichen mehr als zwei Jahre, bis ich den Mut fand, es zu probieren. Und als ich dann einige Leute interviewt hatte, wurde mein Interesse immer stärker. Ich beschloss, die Sache fortzuführen. Ich fuhr sechs, sieben Mal für einige Wochen nach Deutschland und interviewte 90 Personen.


Vesper: Dazu gehörten die Söhne eines hochrangigen NS-Beamten und eines Gestapo-Mannes, die Töchter eines NS-Generals, eines Euthanasie-Arztes und eines Einsatzgruppenleiters. Und auch Martin Bormann, der Sohn von Hitlers »Sekretär«.

Dan Bar-On: Da gab es eine Zwischenstufe. Ich bemerkte bei meinen Interviews mit den Kindern der Täter, wie sie auftauten. Sie hatten bis dahin mit niemandem in Deutschland darüber reden können. Ich lud alle 90 Interviewten 1988 zu einer Konferenz in Wuppertal ein und versprach, dass Anonymität gewahrt bleibe. Zwölf von ihnen erschienen. Und sie beschlossen, sich regelmäßig zu treffen und eine eigene Gruppe zu bilden. Was sie auch taten. Ich habe an diesen Meetings nicht mehr teilgenommen.
Aber 1992 fragte ich sie, ob sie sich einer Gruppe Angehöriger von Holocaust-Überlebenden anschließen würden. Sie sagten Ja. Ich bat einige meiner Studenten und Kollegen in den USA, Boston und New York, von der Organisation »One generation after« hinzu. Wir waren anfangs im Ungewissen, ob das funktioniert, mit diesen Treffen zwischen Kindern der Täter und Kindern der Überlebenden von Auschwitz, Buchenwald und Bergen-Belsen. Unsere Gruppe »To Reflect and Trust« (TRT) ist in der israelischen Öffentlichkeit zunächst auf Ablehnung und Feindseligkeit gestoßen. Doch Mitte der 90er Jahre nahmen positive Reaktionen zu, erklärbar aus den politischen Veränderungen in der Welt, dem beginnenden Friedensprozess in Nahost und dem Generationswechsel in Israel.
Die Idee dieser Treffen ist ganz einfach: Storytelling und Listening. So nennen wir das. Sich gegenseitig die eigene Lebensgeschichte zu erzählen. Erzählen und Zuhören helfen, die eigenen Erfahrungen und Gefühle wie auch die der anderen zu verstehen und einen Dialog zu beginnen.


Vesper: Sie haben die TRT-Gruppe schließlich sogar noch erweitert.

Dan Bar-On: Ja, wir baten Leute aus Südafrika, Nordirland, Israel und Palästina hinzu. Trotz der großen Unterschiede bei all deren Konflikten – wir wollten testen, ob wir nicht den Dialog zwischen ihnen voranbringen könnten. Unser erstes Treffen hatten wir 1998, im Jahr darauf trafen wir uns in Bethlehem, 2002 in Nordirland und letzten Sommer in Barcelona. An Orten gegenwärtiger Konflikte konnten die Teilnehmer zeigen, was sie gelernt haben, wie sie das Gelernte adaptieren und in eine konkrete Situation übersetzen, übertragen, anwenden.


Vesper: Eine schöne Idee. Aber Zweifel sind erlaubt, ob via Dialog Misstrauen, Hass und Feindschaft zu beenden sind, nicht wahr?

Dan Bar-On: Lassen Sie uns nicht das Wort »beenden« benutzen. Man lernt zu leben mit dem Schmerz, den Leiden der Vergangenheit und der Gegenwart, auf unterschiedlichen Ebenen. Es gibt kein »enden«. Niemand kann abschließen mit dem Holocaust. Niemand kann abschließen mit dem großen Unrecht an den Palästinensern 1948. Aber man kann lernen, damit umzugehen. Im Dialog lernt man den anderen kennen, verstehen und respektieren, erfährt von des anderen Kultur und Religion, was wichtig ist, um die Differenzen zu begreifen. Man lernt zusammenzuleben auf unterschiedliche Weise.


Vesper: Und sich zu versöhnen?

Dan Bar-On: Ich mag das Wort »Versöhnung« nicht. Weil es unpassend ist angesichts so tiefer Wunden, über hundert Jahre im Fall von Nordirland, hundert Jahre in Südafrika und mehrere Jahrzehnte in Nahost.


Vesper: Schwer vorstellbar für mich ist, dass ein palästinensischer Vater, dessen Tochter von einem israelischen Besatzungssoldaten erschossen worden ist, in Dialog mit einer israelischen Mutter tritt, deren Sohn durch einen Selbstmordattentäter ums Leben kam.

Dan Bar-On: Doch, wir haben solche Beispiele. Es gibt eine Gruppe, die nennt sich Familien-Forum für Frieden. Hier begegnen sich Menschen, die ihre Kinder durch Selbstmordattentate oder Interventionen der israelischen Armee in Westbank oder Gaza verloren haben. 50 palästinensische und 50 israelische Familien treffen sich an den Wochenenden und teilen ihre Geschichten. Das ist sehr schwierig, sehr schmerzhaft. Ihr Ziel ist es, dass keine Eltern mehr um ihre Kinder trauern müssen. Und so arbeiten sie zusammen für eine andere Zukunft. Solche Formen und Projekte können eine Wandlung herbeiführen. Langsam, allmählich. Man muss geduldig sein. Aber wenn erstmal ein anderes Klima in Palästina und in Israel herrscht, dann kann man Veränderungen initiieren und herbeiführen.
Wir sahen das in Südafrika. Über 30 Jahre lang haben sich zur Zeit des Apartheid-Regimes in Schulen und Kirchen schwarze und weiße Menschen getroffen. Inseln in einem Meer von Fanatismus. Das war die Saat, die nach dem Ende der Apartheid aufgehen konnte.


Vesper: In einer Ihrer Gruppen hat eine Palästinenserin erklärt, sie habe das Gerede über den Holocaust satt; eine andere bestritt gar, dass es ihn gegeben habe. Wie gehen Sie damit um? Ist das nicht schockierend?

Dan Bar-On: Es ist erst einmal gut, dass die Leute sagen, was sie denken und fühlen, statt ihre Gedanken und Gefühle zu verstecken, zu verschweigen und oberflächlich freundlich zueinander zu sein. Natürlich war es ein Schock. Aber die Gruppe hat es verstanden, damit umzugehen, war erfolgreich. Diese Palästinenserin wusste nichts über den Holocaust. Sie hat nur von einem ihrer Politiker gehört, dass das eine Manipulation der israelischen Politiker sei. Erst durch die Gespräche in der Gruppe hat sie die Wahrheit erfahren. Wir hatten auch eine Israelin, die beanstandete, dass ihr in der Schule immer nur über den Holocaust berichtet wurde und nichts über die Vertreibung der Palästinenser. Das alles kam in dieser Gruppe hoch, und wir versuchten, dies zu klären. Dialog heißt nicht, dass man nett zu einander ist, sondern dass man über solche Dinge redet.


Vesper: Schließt Ihr Dialog auch andere Araber ein?

Dan Bar-On: Nein, mit ihnen haben Israelis weniger Schwierigkeiten.


Vesper: Sie unterstützten und unterstützen die Palästinenser.

Dan Bar-On: Sie manipulieren auch die Palästinenser. Das ist ein Teil der Geschichte, der noch nicht erzählt ist und erzählt werden sollte. Nicht nur die Briten und nicht nur Israel haben das Palästinenser-Problem instrumentalisiert, auch Ägypter, Syrier, Jordanier, Saudis... Das verkomplizierte den ganzen Konflikt. Später muss auch darüber geredet werden.


Vesper: Sie haben schon 1970 einen palästinensischen Staat gefordert und damit zur Minderheit in Israel gehört

Dan Bar-On: Zu einer sehr kleinen Minderheit.


Vesper: Inzwischen sehen wesentlich mehr Israelis ein, dass nur die Gewährung staatlicher Souveränität für die Palästinenser den Nahost-Krieg beenden kann.

Dan Bar-On: Unglücklicherweise hat es 35 Jahre gebraucht. Und viele, viele Menschenleben gekostet.


Vesper: Und doch gibt es noch vehementen Siedlerprotest...

Dan Bar-On: Die Siedler versuchen seit Jahren die israelische Gesellschaft zu kontrollieren. Und unsere Agenda. Und die Regierung lässt sie gewähren. Die Siedler tun so, als wenn sie mit ihrer Meinung die Mehrheit in Israel seien. In Wirklichkeit sind sie jetzt aber in der Minderheit. Es ist hart für sie, den Fakt zu akzeptieren, dass die Mehrheit der israelischen Gesellschaft den Konflikt beenden will. Denn das bedeutet, die Siedlungspolitik aufzugeben. Ich hoffe, dass die Siedler mit ihren Protesten keinen Erfolg haben. Die Mehrheit muss entscheiden und die Minderheit mit deren Entscheidungen leben. Ich habe auch über viele Jahre in der Minderheit mit der Mehrheit in Israel leben müssen, gegen meine Überzeugung, ohne die Mehrheit zu provozieren. Die Siedler haben nun die gleiche Lektion zu lernen.


Vesper: Sie »hoffen«. Oder sind Sie überzeugt?

Dan Bar-On: Es ist immer noch eine zerbrechliche Angelegenheit. Aber ich hoffe, dass wir im Juli oder August sagen können: Es ist vollbracht. Der Anfang ist gemacht. Das ist sehr wichtig für uns, weil wir damit zeigen, wir können, wenn wir wollen. Wenn nicht, wäre das sehr gefährlich für den Staat Israel. Weil das bedeuten würde, dass die Minderheit die Mehrheit bestimmen und die Zukunft diktieren kann.


Vesper: Im Kibbuz haben Sie als junger Mann, so schreiben Sie in ihrem Buch, zu sich gefunden: »Ich bin ein Israeli.« Identität ohne Fragezeichen. Und heute?

Dan Bar-On: In meinem vorherigen Buch »Die ›Anderen‹ in uns« erkläre ich den Unterschied zwischen dem monolithischen Zustand meiner Identität in der Kibbuz-Zeit und in späteren Jahren. Die monolithische Konstruktion ist zerbrochen, als ich herausgefunden habe, dass ich selbst kein monolithisches Wesen bin, mehrere Ichs in mir trage: Ich bin Jude, Israeli, vielleicht auch ein bisschen deutsch, bin männlich, bin ein Akademiker... Und das alles muss sich zusammenfügen, miteinander korrespondieren.


Vesper: Da war auch Ihre Erfahrung, im Krieg 1967 einen guten Freund verloren zu haben, waren Ihre eigenen Erlebnisse 1973 auf den Golan-Höhen. Wäre auch die Identität Israels neu zu definieren? Im Zuge eines neuen Friedensprozesses?

Dan Bar-On: Ja, das trifft auch auf Israel zu. Wir haben Einwanderer aus Russland, aus arabischen Ländern, Äthiopier, orthodoxe Juden, muslimische Fundamentalisten... Alle diese Gruppen sind isoliert, auf sich bezogen. Und es ist zu hoffen, dass bei einer friedlichen Übereinkunft mit den Palästinensern es auch gelingen wird, dass diese Gruppen in den Dialog zueinander treten. Israel wird ein multikultureller Staat mit jüdische Mehrheit. Die Qualität des Dialogs seiner Bürger unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion wird die Identität des Staates Israel prägen.

(ND 05.02.05)





[editiert: 06.02.05, 09:52 von bjk]
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New PostErstellt: 28.01.05, 07:48  Betreff: Re: Auschwitz-Gedenktag - - - und kaum jemand weiß  drucken  weiterempfehlen



aus Tagesspiegel Online


"Die Leute reagieren teilweise zynisch"


Der israelische Psychologe Dan Bar-On über das Erinnern an Auschwitz – und den Wandel der Deutschen


Vor 60 Jahren wurde Auschwitz befreit: Sie arbeiten seit vielen Jahren mit Nachkommen deutscher Täter und Nachkommen jüdischer Opfer. Was ist Ihre wichtigste Lehre für diesen Tag?

Dan Bar-On: Von der Politik wird der 27. Januar inzwischen als Auschwitz-Gedenktag begangen. Aber in meinen Augen ist noch nicht klar, ob sich dieses Gedenken auch im Bewusstsein der deutschen Bevölkerung verankern wird. Wir haben untersucht, was die heutige Jugend noch von der Nazizeit weiß. Fast 50 Prozent der jungen Deutschen hatten keine Ahnung, was ihre Großeltern in dieser Zeit getan haben. Elf Prozent wussten, dass einer ihrer Großeltern Nazi war.


Aber es gibt doch inzwischen viel mehr Informationen in der Schule, aus Büchern oder im Fernsehen?

Dan Bar-On: Natürlich wissen Jugendliche heute relativ viel über den Nationalsozialismus. Aber lebendig wird Vergangenheit erst durch Erzählungen aus der eigenen Familie. Was aber passiert, wenn deutsche Jugendliche nach Hause kommen und nachfragen, was in ihrer Verwandtschaft abgelaufen ist? Hier gibt es noch sehr viel Abwehr und Tabus. Man will in den Familien über die Naziverbrechen nicht reden. Das ist bis heute so.


Diese Sprachlosigkeit in den Familien läuft also konträr zum öffentlichen Erinnern. Die UN haben zum ersten Mal der Befreiung von Auschwitz gedacht, in Paris wurde ein Holocaust-Mahnmal eröffnet, in Berlin wird eins gebaut. Wie interpretieren Sie das?

Dan Bar-On: Auf der offiziellen Ebene wird immer mehr verstanden, dass die Shoah nicht nur eine jüdische Katastrophe war, sondern eine Weltkatastrophe. Doch dieses Gedenken geht sehr stark von oben nach unten. Denn die Leute fühlen sich persönlich immer weniger angesprochen – und reagieren teilweise auch zynisch.


Ist der Umgang mit Auschwitz in Deutschland mittlerweile zynisch?

Dan Bar-On: Ich kenne Jugendliche, die sagen, das hat nichts mehr mit uns zu tun, lasst uns damit in Ruhe. Ich kenne aber auch Jugendliche, die sich sehr tief damit auseinander setzen. Sie sind eine Minderheit, aber die ist sehr wichtig für Deutschland.


Was sagen Sie Jugendlichen, die mit Auschwitz nichts mehr zu tun haben wollen?

Dan Bar-On: Zunächst: In einem gewissen Sinne kann ich das verstehen. Dann aber sage ich ihnen, dass ich glaube, Auschwitz hat mit uns allen zu tun. Die Fähigkeit, Gutes zu tun, aber auch die Fähigkeit, Leute zu morden – beides ist in nahezu allen Menschen angelegt. Und es gibt keinen absoluten Schutz dagegen, dass die Fähigkeit des Mordens in einer Situation auch in uns hochkommen kann.


Wie meinen Sie das?

Dan Bar-On: Denken Sie beispielsweise an Bosnien. In dem Moment, wo sich eine schlimme Krise entwickelte, schlugen plötzlich Nachbarn aufeinander ein, die jahrelang friedlich nebeneinander gelebt hatten. Das kann man nur verstehen, wenn man begreift, dass die Fähigkeit, zum Täter zu werden, in uns allen latent vorhanden ist. Es gibt keinen absoluten Schutz dagegen. Darum müssen wir alle dafür sorgen, dass solche Krisensituationen nach Möglichkeit gar nicht erst entstehen. Das ist unsere Verantwortung.


Wie brisant sind dann die Vorgänge im sächsischen Landtag. Ist das ein Versuch, diesen zivilisatorischen Konsens aufzukündigen?

Dan Bar-On: Diese Neonazis wollen provozieren und Aufmerksamkeit erregen. In meinen Augen ist es vor allem wichtig, zu verstehen, warum sich die Neonazis in Ostdeutschland so stark entwickelt haben? Was wurde vernachlässigt? Was fehlt in der Erziehung? Und was muss man tun, um das Problem zu verringern?


Das Gespräch führte Martin Gehlen.

Dan Bar-On ist Sohn deutscher Juden und Professor für Psychologie an der Universität Beer Sheva. „Erzähl dein Leben!“ heißt sein neuestes Buch über seine Arbeit mit Tätern und Opfern.


Mehr zum Thema:

Spuren des Lebens, Spuren des Sterbens
"Der tiefste Fall der Menschheit"
"Die Schlechten werden sich vernichten"
Unionsantrag: Strafe für Hetzer
Kommentar: Meister im Mahnen
Schweigend erinnert: Gedenken in Berlin
Das Lager





[editiert: 28.01.05, 09:33 von bjk]
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New PostErstellt: 27.01.05, 15:09  Betreff: Re: Auschwitz-Gedenktag - - - und kaum jemand weiß  drucken  weiterempfehlen

entnommen aus dem heutigen "Neues Deutschland"


Das Wissen und das Gewissen

Kannte die Welt während des Krieges die Wahrheit über die Konzentrationslager?

Von Julian Bartosz, Wroclaw


Die heute in Oswiecim versammelten Staatsoberhäupter und Regierungsver­treter aus aller Welt werden die Ver­dammnis jener »von Menschen er­dachten und organisierten Hölle« wiederholen und beim Kaddisch wie beim christlichen Gebet der Millionen Opfer des verbrecherischen Nazire­gimes gedenken. Die Frage drängt sich auf, ob das genügt und wie das »Nie wieder!« zu verstehen ist.

In der Einführung des Buches von Henryk Swiebodzki »Berichte der Flüchtlinge aus dem KL Auschwitz« (einer von insgesamt 420 Publika­tionen des Auschwitz-Museums) wird die Frage gestellt, ob »die Welt während des Krieges die Wahrheit über die Konzentrationslager ge­kannt hat«. Diese Frage ist eindeu­tig zu bejahen. Unter anderen war es Jan Karski, der Emissär des »polnischen Untergrundstaates« (so auch der Titel seines Buches aus dem Jahre 1944), der diese Wahr­heit 1942 und 1943 der Regierung Seiner Majestät in London und dem US-amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt auf Grund seiner Beobachtungen im Vernich­tungslager Belzec bei Lublin per­sönlich darlegte. Von Vertretern des jüdischen Untergrunds im War­schauer Ghetto beauftragt, trug er den höchsten Machthabern der westlichen Alliierten die Forderung vor, jenen Menschen, die zur »Aus­rottung« verurteilt waren, sofortige effektive Hilfe zu leisten. Im einzel­nen hieß dies u.a. die Zerstörung der Knotenpunkte jener Eisenbahn­linien, die zu den Lagern führten, und der aus der Luft erkennbaren (mehrmals fotografierten) Krema­torien in Auschwitz-Birkenau, wie sie der Jüdische Weltkongress for­derte. Wieslaw Kielar (Auschwitz-­Nummer 290), Autor des in viele Sprachen übersetzten Buches »Anus mundi«, schilderte vor Jah­ren in Wroclaw, welche Wut die Häftlinge packte, als sie zusahen, wie anglo-amerikanische Maschi­nen die in Lagernähe liegenden Rüstungsbetriebe bombardierten, die Todesfabrik in Birkenau aber weiter laufen ließen. Dieses Thema wird in der Literatur - wie aus der von Anna Malcowna zusammenge­stellten Auschwitz- und Holocaust­Bibliographie (mit über 2000 Posi­tionen) hervorgeht - nur wenig be­handelt. Es gibt selbstverständlich Veröffentlichungen wie »Auschwitz und die Alliierten« von Martin Gilbert oder David Wymans Buch »Die Preisgabe der Juden. Amerika und der Holocaust 1941-1945«. Insge­samt scheint jedoch die Nichterfül­lung der Forderungen jüdischer Vertreter (Szmul Zygielbojm beging daraufhin Selbstmord) fast ein Tabu zu sein.

Wahr ist, dass sowohl der US­amerikanische Präsident wie auch der britische Premier ihre Ober­kommandierenden angewiesen hatten, das »Mögliche« zutun, doch unwiderlegbar ist auch, dass die höchsten Militärs aller Alliierten - wie der polnische Publizist Eugeniusz Guz in »Przeglad« auf der Grundlage von Dokumentationen resümierte - mit operativen Argu­menten der Kriegsführung davon Abstand nahmen. »Das Schicksal der KL-Häftlinge scheint für die Al­liierten eine belanglose Marginalie gewesen zu sein«, schreibt er, »Es bleibt eine historische Tatsache, dass ungeachtet ungezählter Appel­le, Bittgesuche und Beschwörungen auf den militärischen Ausführungs­ebenen niemals und nirgends ein Rettungsversuch unternommen wurde. Immer nur darüber debat­tierend, ging man von vornherein von deren Unausführbarkeit aus. Für diese Teilnahmslosigkeit findet man keine rationale Begründung.«

Mit »Nie wieder!« lässt sich das un­reine Gewissen der Zeitgenossen zwar mühsam beruhigen, aber bei allen Klageliedern und Gebeten sind angesichts der vielen Tragö­dien und Verbrechen fern von »unserer Zivilisation« die in der heutigen Welt Regierenden von die­ser Teilnahmslosigkeit noch nicht gänzlich befreit.





[editiert: 27.01.05, 15:30 von bjk]
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New PostErstellt: 27.01.04, 20:12  Betreff: Re: Auschwitz-Gedenktag - - - und kaum jemand weiß ...  drucken  weiterempfehlen

kopiert aus: http://de.indymedia.org/2004/01/72973.shtml

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Von Erzählen und von fortwährenden Schanden
[fwd] Worte eines Überlebenden 27.01.2004 19:52

'Was einmal geschehen ist, kann immer wieder geschehen.'
(Primo Levi)

Primo Levi wurde 1919 in Turin geboren. Er war Chemiker und wurde in Zusammenhang mit seiner Auschwitz-Erfahrung zusätzlich Schriftsteller.
1944 wurde er als Jude und Mitglied der Resistenza verhaftet und nach Auschwitz deportiert.
Er war Zwangsarbeiter im IG-Farben-Lager Monowitz.


Am 10. Januar 1946 schrieb der Auschwitz-überlebende Primo Levi folgendes Gedicht:



Ihr, die ihr sicher wohnt,
In Euren warmen Häusern
Ihr, die ihr beim abendlichen Heimkehren
Ein warmes Essen und die Gesichter von Freunden vorfindet

Denkt darüber nach, ob das ein Mensch ist
Der im Schlamm arbeitet
Der keinen Frieden kennt
Der kämpft um ein Stück Brot
Der stirbt, auf ein ja oder auf ein nein

Denkt darüber nach, ob das eine Frau ist
Kahlgeschoren und ohne Namen
Ohne Kraft mehr, sich zu erinnern
Leer die Augen und kalt der Schoß
Wie eine Kröte im Winter

Denkt tief nach über das, was gewesen ist
Ich übergebe euch diese Worte
Meißelt sie in eure Herzen
Wenn ihr zu Hause seid oder unterwegs
Wenn ihr euch hinlegt und wenn ihr aufsteht
Sprecht sie immer wieder zu euren Kindern
Mögen sonst eure Häuser zerfallen
Krankheit euch beeinträchtigen
Die von euch Geborenen das Gesicht von euch abwenden.


Einen Tag später, am 11 Januar 1946, schrieb er:


Wir träumten in den entsetzlichen Nächten
Schwere Träume voller Gewalt,
wir träumten mit der Seele und mit dem Körper:
Heimkehr, Essen, Erzählen.
Bis der kurze, leise
Befehl der Frühe ertönte:

"Wstawac!"

Und uns das Herz in der Brust zersprang.

Jetzt haben wir unser Haus wiedergefunden
Unser Bauch ist gesättigt,
Wir sind mit dem Erzählen am Ende

Es ist an der Zeit
Bald hören wir wieder
den fremden Befehl:

"Wstawac!*"

* =Aufstehen!


Als er im Februar 1944 nach Auschwitz kam, war Levi 25. Nach seiner Rückkehr aus dem KZ schrieb er erschütternde Zeugnisse der Holocaust-Periode
und weitere Werke. Primo Levi hat die grausamen Geschehnisse dieser Zeit nie wirklich verwinden können
und nahm sich 1987 das Leben.

Am 14. Januar 1985, 40 Jahre nach Auschwitz schrieb er:

Gesang der vergeblich Verstorbenen

Setzt euch und verhandelt
Nach eurem Gutdünken, ihr alten Silberfüchse.
Wir mauern euch ein, in einen herrlichen Palast,
Mit Essen, Wein, guten Betten und behaglichem Feuer,
Sofern ihr nur das Leben unserer Kinder
Verhandelt und wiederverhandelt, wie auch das eure.
Die ganze Weisheit der Schöpfung
Möge mit euch sein, um euren Scharfsinn zu segnen
Und euch durchs Labyrinth zu leiten.
Doch draußen, in der Kälte, warten wir auf euch,
das Heer der vergeblich gestorbenen
Wir von der Marne und von Montecassino,
Von Treblinka, Dresden und Hiroshima:
Und bei uns werden sein
Die Lepra- und Trachomkranken,
Die Desaparecidos von Buenos Aires,
Die Toten von Kambotscha und die Sterbenden von Äthiopien,
Die Verhandelten von Prag,
Die Entkräfteten von Kalkutta,
Die unschuldig Zerfetzten von Bologna.
Wehe euch, wenn ihr uneins herauskommt:
Ihr werdet von unserer Umarmung erdrückt.
Wir sind unbesiegbar, denn wir sind die Besiegten.
Unverwundbar, denn wir sind schon tot:
Wir lachen über eure Raketen.
Setzt euch hin und verhandelt,
bis euch die Zunge vetrocknet:
Wenn der Schaden fortwährt und die Schande,
Ertränken wir euch in unsrer Verwesung.


[editiert: 27.01.05, 15:12 von bjk]
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New PostErstellt: 27.01.04, 15:55  Betreff: Ankündigung:  Auschwitz-Gedenktag - - - und kaum jemand weiß  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

oder nimmt Notiz davon. Auch ich bin erst durch einen Artikel aufmerksam geworden,
der unter
http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=47931&IDC=4 zu finden ist.

Seit einigen Jahren ist der 27. Januar zum Auschwitz-Gedenktag erklärt worden. Am 27. Januar 1945 ist die grauenhafte Fabrik zur Vernichtung menschlichen Lebens von der Roten Armee befreit worden. Auf der SEITE DREI des "Neues Deutschland" schildert Birgit Gärtner die bewegende Lebens- und Leidensgeschichte der Esther Bejarano, geb. Loewy, die heute in Hamburg lebt. Ihr Lebensweg verlief bis 1945 ähnlich grauenhaft wie das vieler ihrer LeidensgefährtInnen, z. B. das von Pavel Stránský, von dem ich vor Wochen hier schon mal kurz berichtet hatte.

Esther Bejarano und Pavel Stránský haben Furchtbares, für uns heute kaum Vorstellbares an Grausamkeiten von Deutschen erleiden und erdulden müssen - - - und sind dennoch ohne blinden Haß und Rachegefühlen uns Deutschen gegenüber. Nur besonders starke Persönlichkeiten sind hierzu imstande - können über ihren eigenen Schatten springen. Sicher gibt es noch viele Bejaranos und Stránskýs - - - aber die Biographien dieser beiden bewundernswerten Menschen stehen für all das, was das Wesen des Humanitätsgedankens - was die Würde des Menschen, des wahren homo sapiens, ausmacht.

Doch lest selber: http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=47931&IDC=4

Pavel Stránskýs Broschüre "Als Boten der Opfer" werde ich demnächst wie versprochen hier Seite für Seite einstellen.




Die Biographie von Esther Bejarano wird voraussichtlich ab Mai im Handel erscheinen.

bjk

Reife ist
schärfer zu trennen
und inniger zu verbinden


[editiert: 30.01.12, 11:08 von bjk]



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