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FRAGEN MEINER TOCHTER SABINE

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 01.08.11, 20:17  Betreff: FRAGEN MEINER TOCHTER SABINE  drucken  weiterempfehlen

gelesen in: http://www.kommunisten-online.de/blackchanel/kasandra.htm#FRAGEN



FRAGEN MEINER TOCHTER SABINE / 30.7.2011


(nach „Heute“ 19.00 Uhr im ZDF)

„MAMA, WARUM IST DA GENUG GELD FÜR DIE BOMBARDIERUNG DES FERNSEHSENDERS IN LYBIEN?

WARUM MUSS FÜR DIE HUNGERNDEN MENSCHEN IN OSTAFRIKA GESAMMELT WERDEN?“


Von Kassandra

Kommunisten-online vom 1. August 2011 –

Antwort:



Mein liebes Kind, erstens bin ich froh, dass wir jetzt weder in Libyen noch in Somalia leben.

Auch wenn die Menschen dort genau solche Menschen sind wie Du und ich. Sie haben Arme und Beine. Nur ihre Haut ist dunkler. Aber das ist ein eher unwichtiger Unterschied, eben nur die äußere Erscheinung.

Vom Wesen her sind sie Menschen wie wir. Und alle Menschen haben Menschenrechte wie das Recht auf Arbeit, auf Frieden, auf gesundes Trinkwasser und ausreichendes gesundes Essen, ein Dach über dem Kopf und Kleidung sowie Bildung und Kultur.

Einige dieser Menschenrechte haben wir hier in Mitteleuropa bisher dank des Kampfes der Arbeiterklasse, unserer Eltern und Großeltern und Urgroßeltern verwirklicht. Wir haben ein Dach über dem Kopf, unser Wasser ist trinkbar, das Essen reicht, die Schulbildung wird immer schlechter, die Kultur auch. Ein Recht auf Arbeit haben wir nicht, denn die sogenannten Arbeitgeber müssen keinem sogenannten Arbeitnehmer eine Arbeit geben. So ist das bei uns hier, immer noch, bis wir es ändern werden.

Anders in Ostafrika. Die Menschen in Ostafrika haben dieselben Menschenrechte wie wir. Aber dort sind diese Menschenrechte überhaupt nicht verwirklicht. Europäische Fischkutter fischen ihnen die Fische vor Ihren Küsten weg, so dass sie nicht mal ihren Fischfang machen und essen können. Es herrscht Raub und Krieg. Ein Recht auf Frieden wird den Menschen dort nicht gewährt. Durch ausbleibenden Regen ist das Land eine Wüste. Viele Menschen und ihre Haustiere wie die Milchkühe verdursten ganz schrecklich. An Schule und Kultur kann dort niemand denken. Es geht nur noch um das nackte Überleben. Darum, den nächsten Tag noch zu erleben und am Leben zu bleiben.

Libyen war einst das reichste Land auf diesem armen Hungerkontinent namens Afrika. Unter Libyens Wüste gibt es viel Erdöl und auch viel Trinkwasser. Die Menschen dort lebten gut vom Verkauf des Erdöls, welches mit Öltankschiffen in die USA, nach Europa und China transportiert worden ist.

Jetzt bombardieren unsere Soldaten immer wieder Städte in Libyen. Auch diesen Fernsehsender haben sie jetzt bombardiert.

Angeblich soll dies einem Volksaufstand dort helfen. Aber ein wirklich gegen eine Regierung kämpfendes Volk hat den Sieg doch immer allein geschafft und brauchte keine ausländischen Bomber, die Fernsehsender oder Flugplätze oder Wohnhäuser zerstören.

Die leicht zu beantwortende Frage ist also, wem diese Kriegsverbrechen der NATO nützen. Sie nützen eben nicht Libyen. Sie nützen lediglich ausländischen Räubern, die das libysche Erdöl einfach rauben und nicht mehr bezahlen wollen.

Die Bundeswehr ist ein Teil der NATO-Soldaten. Wir müssen also alles tun, um aus der NATO auszutreten. Und eine Bundeswehr brauchen wir überhaupt nicht, denn niemand in der Welt bedroht derzeit das deutsche Volk. Also können wir uns die Kosten für diese teure und für uns unnütze Bundeswehr sparen.

Aber, mein liebes Kind, für die Bombenangriffe auf Libyens Städte muß kein Geld gesammelt werden, weil wir Steuern zahlen und damit die Kosten für diese Kriegsverbrechen zahlen. Mindestens jeder 5. Euro von meinem Lohn geht als Lohnsteuer an die Staatskasse. Vom verbleibenden Geld geht jeder 5. Euro bei unseren Einkäufen als Mehrwertsteuer an die Staatskasse.

Schlaue Leute haben ausgerechnet, dass mindestens die Hälfte des Geldes, was Leute wie ich erarbeiten, in der Staatskasse landet. Und die Staatskasse zahlt dann an die NATO und für die Erhaltung der Bundeswehr, und zwar dicke Geldbatzen!

Dies alles nach Gesetzen und Regelungen, über die ich nicht mal befragt werde. Das nennt sich hier Demokratie. Eine Demokratie wie im alten Griechenland, wo nur wenige reiche Bürger entscheiden dürfen. Wir brauchen eben unsere Volksdemokratie, in der wir als Volk entscheiden werden. Diese Volksdemokratie müssen wir uns erkämpfen. Wie die Kubaner, wo wir im Urlaub waren.

Ich habe Dir ja genug von den vielen tausenden Ärzten berichtet, die diese Volksrepublik Kuba in die ärmsten Katastrophengebiete der Welt schickt, und die zum Beispiel in Haiti, Venezuela und Bolivien ganz großartig den ärmsten Menschen geholfen haben, schlimme Krankheiten zu überleben oder ihr Augenlicht wieder zu bekommen.

Eine Volksdemokratie schickt Ärzte in alle Welt. Ärzte, die Menschen heilen wollen, ohne dabei reich werden zu wollen. Ärzte, die sich freuen, wenn die alte Frau vor Glück weint, die nach 20 oder 30 oder 50 Jahren auf ein Mal wieder sehen kann, nach der Operation ihrer Augen, die sie nie zahlen konnte. Die ihren Mann nun sieht, die die Fotos ihrer Kinder und Enkelkinder sieht. Du erinnerst Dich an den kubanischen Arzt, der uns berichtete. Wenn auch nur 15 Minuten, denn er hatte keine Zeit, er musste ja als Arzt im Krankenhaus seine Arbeit machen.

Du siehst: Die Armeen mit den Kriegsverbrechern werden aus unseren Steuergeldern bezahlt. Auch die Bomben werden damit bezahlt, die sie auf libysche Städte oder afghanische Dörfer abwerfen.

Aber für die hungernden und sterbenden Menschen in Ostafrika, darunter viele Kinder und alte und kranke Menschen, will keine Regierung in Mitteleuropa unser Steuergeld ausgeben. Darum bitten sie uns im Fernsehen zu spenden. Wir sollen von dem Geld spenden, was uns bleibt, wenn sie uns schon mindestens die Hälfte vom Arbeitslohn für die Bomben und Soldaten weggenommen haben, die die Kriegsverbrechen in aller Welt begehen.

Lern Du mal weiter die spanische Sprache. Und wenn Du es nach der Schule wirklich immer noch gerne willst, dann schicke ich Dich nach Kuba. Dann studierst Du dort Medizin, wirst eine von diesen großartigen Ärztinnen, die in aller Welt den ärmsten Menschen helfen. Überleg Dir mal, ob dies das Beste ist, was Du machen kannst.

Du weißt ja, jede und jeder kann was machen. Ich mache auch, was ich kann. Ich bin leider keine Ärztin. Aber Du weißt ja, dass ich gute Genossen hier organisiere, weil wir hier nicht ewig für diese NATO-Kriegsverbrecher und Bundeswehr weiterhin Steuern zahlen wollen. Wenn wir stark genug sind, werden wir das auch ändern können. Um stark genug zu werden, müssen wir noch eine Menge arbeiten. Und Du weißt ja, dass ich ständig arbeite. Und wenn Du die Schule hinter Dir hast, wirst Du studieren oder arbeiten. So ist das Leben. Und alles, was uns nicht umhaut, macht uns stärker! Stimmt's?!

Kassandra

Quelle: E-Mail an die Redaktion mit der Bitte um Veröffentlichung




... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson


[editiert: 01.08.11, 20:17 von bjk]
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