Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN

Beiträge können nicht (mehr) eingestellt oder kommentiert werden!

 

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
bjk

Beiträge: 7353


New PostErstellt: 23.06.03, 18:26     Betreff: Kunstraub aus dem Nationalmuseum Baghdad

Eine Empörungswelle ging vor ein paar Wochen um die Welt als es hieß, Plünderer räuberten das Nationalmuseum aus und zerstörten mutwillig, was sie nicht mitnehmen konnten. Trotz händeringenden Flehens des Museumsdirektors, Donny George Youkhanna, lehnten bekanntlich die US-Invasoren eine Bewachung des Museums und fast aller öffentlichen Einrichtungen, Banken und Behörden ab, bis auf das Ölministerium. Ein "Typisch" ging um die Welt!

Die Empörung über den Vandalismus und über die barbarischen Kulturbanausen in US-Uniform eskalierte noch einmal, als der US-Verteidigungsminister, Donald Rumsfeld, zynisch und ungerührt äußerte, mit der Freiheit gehe eben stets ein gewisses Maß an Unordnung einher! Verächtliche Arroganz und grenzenloser Hochmut im Bewußtsein nahezu absoluter Macht ließen Rumsfeld solche bewußt provokativen Äußerungen geradezu mit Genuß vortragen.

Indes, heute, Wochen und Monate später ergibt sich ein deutlich positiveres Bild. Statt anfangs vermuteter rund 170.000 gestohlener Kunstschätze meldete das Nationalmuseum vor ein paar Tagen, es fehlten zum Glück nur 32 (zweiunddreißig) Exponate! Ist diese Meldung nun eine schlimme gezielte Untertreibung wie die anfängliche Schreckensmeldung eine anscheinend groteske Übertreibung war? Denn immerhin hat die Sichtungsleitung der Kunstschätze, die anscheinend rechtzeitig in Kellern und Bunkern versteckt und gesichert wurden, der US-Besatzungsoffizier, Oberst Matthew Bogdanos, vorgenommen. Bogdanos hat Hochschulabschlüsse in Altertumswissenschaften und Jura. Und jetzt wird bekannt, der eigentliche Museumsdirektor Youkhanna habe "enge Verbindungen zur Baath-Partei und zu Saddams Geheimdienst gehabt. Außerdem würden angeblich Mitarbeiter des Museums schwere Vorwürfe gegen ihn erheben, denn er habe an die Mitarbeiter während des Krieges Granatwerfer und andere Waffen verteilt, damit sie das Museum verteidigten.

Inwiefern diese Interpretationen von US-Seite zutreffen, werden wir wohl frühestens erst in einigen Monaten erfahren, wenn Archäologen aus aller Welt die bisherige Bestandsaufnahme verifiziert haben. Fazit ist jedenfalls wieder mal, den Propagandamaschinerien beider Seiten ist nur sehr sehr eingeschränkt Glauben zu schenken. Aber letztlich zählt, daß zum Glück die unschätzbaren archäologischen Exponate doch weitgehend unversehrt zu sein scheinen. Denn die Museumsleitung hat nämlich so umsichtig und verantwortungsvoll wie wohl jede Museumsleitung der Welt gehandelt und vor der Kriegskatastrophe die Exponate rechtzeitig geschützt.

Darüber vor allem freut sich
bjk

Reife ist
schärfer zu trennen
und inniger zu verbinden


[editiert: 23.06.03, 22:27 von bjk]
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 227 von 239
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © subBlue design
. . . zum Politikmagazin auf diesen Button klicken >> bjk's Politikmagazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .