Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe StatStatistik
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender
Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN

Beiträge können nicht (mehr) eingestellt oder kommentiert werden!

 
Raumfahrt - unterlassene Hilfeleistung

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
zystein


New PostErstellt: 20.02.06, 23:26  Betreff:  Raumfahrt - unterlassene Hilfeleistung  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Das Primat des technischen Fortschritts als Garant des sozialen Fortschritts?
Zum Verhältnis von Raumfahrt und Menschenrechten


zu Bild1, extremer Wassermangel: http://www.unicef.de/index.php?id=173 zu Bild2, MARS, WATER and LIFE: http://marsweb.jpl.nasa.gov/msp98/why.html zu Bild3, über den Un-Sinn der bemannten Raumfahrt: http://www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/576130.phtml

"Ethische Prinzipien und wissenschaftlichen Forschritt werden wir weiterhin miteinander in Einklang bringen.
4.3 Schwerpunkte bei den Spitzentechnologien und der Projektförderung
Wir werden gemeinsam mit Wissenschaft und Wirtschaft Innovationsstrategien für
Spitzentechnologien entwickeln, um Technologie- und Marktführerschaften für
Deutschland auszubauen oder zu erobern. Dazu gehören Bio- und Gentechnologie,
Informations- und Kommunikationstechnik, Nanotechnologie und
Mikrosystemtechnik, optische Technologien, Energietechnologie, Umwelttechnik und
Raumfahrttechnik.
Die Projektförderung schweißt Wissenschaft und Wirtschaft zusammen und hat sich
als effektiver Transmissionsriemen zwischen Forschung und Praxis erwiesen. Sie
befördert die Entstehung von Netzwerken und Clustern, in denen sich exzellente
Wissenschaft und innovative Unternehmen gegenseitig befruchten.
...Dazu soll der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf mindestens 3% des
Bruttoinlandsproduktes steigen....
Den Zuwachs unserer Mittel für öffentliche Entwicklungszusammenarbeit haben wir
festgeschrieben und im Rahmen eines Stufenplans der EU vereinbart. Demnach
werden wir bis 2006 0,33% und bis 2010 mindestens 0,51% unseres
Bruttonationaleinkommens für die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit
aufbringen und das VN-Ziel von 0,7% spätestens bis 2015 erfüllen." (aus: Koalitionsvertrag zwischen CDU,CSU,SPD vom 11.11.2005)

Der NASA Budgetvorschlag liegt vor.
Folgendes fällt an dem Entwurf auf:
  • Es sind 16 Space Shuttle Flüge für den weiteren Aufbau der ISS sowie die Reparatur des Hubble-Weltraumteleskopes geplant.
  • Das Gesamtbudget wächst um knapp. 3,2% auf gut 16,7 Mrd. Dollar ( Vorschlag für das NASA Budget 2007 )

"Raumfahrt als fortschreitende unterlassene Hilfeleistung"
Versuch einer Positionsbestimmung und ein paar eigensinnige Fragen, der "ersten" Physikerin gewidmet.

Was bringt die Raumfahrt? "Freiheit" statt, neben oder "Freiheit" gegen Armut?
Oder wem nützt der Traum, um nicht zu sagen, die "neue" Ideologie vom kosmischen, "grenzenlosen" Wachstum?
Arme Bevölkerung und reproduktiver Gesamtarbeiter bleiben nicht nur ausgeschlossen, sondern werden "negiert": durch vorsätzliche Ignoranz. "Freiheit" gegen Armut! ---
Schweine ins Weltall? Oder droht nicht vielmehr eine kosmische Kapitalflucht, mittels globaler Systemsteuerung mit dem Ziel systematischer Wegrationalisierung der irdischen Bedürfnisse der globalen Massen, u.a. via Technikfaszination (vergl. "Marspropaganda" mit dem Ziel der Begeisterung und Akzeptanzerhaltung, insbesondere einer elitären, entpolitisierten Jugend? Meuterei auf der Heimatbasis!? Oder wie hätte das imperative Mandat vor der "Kennedy´schen Grenzüberschreitung" zu lauten?

Die Raumfahrt gehört neben der Rüstung zu den ressourcen- und kostenintensivsten Elitetechnologien. Wobei eine Güterabwägung in der Raumfahrt nur zu den langfristigsten überhaupt zählen kann, während der gegenwärtige Nutzen für alle Menschen relativ zum Aufwand unter den gegebenen Verhältnissen zu den fragwürdigsten zählen muss.
Die führenden Technokratien der Erde geben in ihrer politischen Prioritätensetzung ihrer Haushalte der Raumfahrt den Vorrang vor der Abschaffung der globalen Verelendung. Insofern spricht dies nicht für weltweite soziale Verantwortung, sondern für das Primat der kapitalistischen Verwertungslogik ("Globalisierung").
Dazu gehört nach dem aktuellen Berliner Regierungswechsel auch wieder Deutschland, wohlgemerkt mit einer Physikerin und einem ehemaligen IWF-Politker an seiner Spitze!
Meine Kritik: Eine Position des kosmischen Expansionismus auf der Grundlage der Nachrangigkeit von irdischen (sozialen) Widersprüchen verdient mitnichten die Bezeichnung "Fortschritt für die Menschheit" und ist daher kategorisch abzulehnen.
Denn:
Nach meinem Verständnis gehören die Bilder von Menschen, die irdischen Trinkwassermangel erleiden, neben denen einer himmlischen Wassersuchsonde, zu den krassesten, zynischsten Widersprüchen unserer ach so fortschrittlichen Zeit. Mit anderen Worten: Sollten wir nicht alle sprichwörtlich solange auf dem Boden der Tatsachen bleiben, wie auch nur ein einziges Kind verhungern muß?
Welche andere Bewertung als kriminell verdient eine Motivation, insbesondere eine Propaganda, die hier einmal mehr das Heil eines - zwar bloß noch raumzeitlich - fernen, aber nichtsdestotrotz posthumen Himmelreiches verspricht? Ethisch/menschenrechtlich gesehen ist das Verlassen der Erde zur jetzigen Zeit nicht nur nicht zeitgemäß, sondern schlichtweg unterlassene Hilfeleistung. Ein "Fortschritt" der über Leichen geht oder solche billigend in Kauf nimmt ist KEIN FORTSCHRITT, sondern ein Straftatbestand.
Sowenig wie der Mars "verbrauchte Energien sofort zurück bringt", sowenig macht die Erde die dafür gebilligten Opfer ungeschehen.
Meine Position: Der Weltraum KANN warten, daher MUSS er erwarten; nämlich solange bis für jeden Menschen nicht nur das Recht, sondern die Realisierung einer menschenwürdigen Existenz auf Erden gewährleistet ist. Aus dieser Sicht müssen auch Rechtfertigungsversuche zurückgewiesen werden, die in ihren pseudodeterministischen Begründungen von der Unaufhaltbarkeit des Forscherdrangs oder gar von naturkatastrophischen Horrorszenarien ausgehen.
Diese Prioritätensetzung möge gelten als "conditio sine qua non" einer weltweiten Menschenrechtsbewegung, als kategorischer Imperativ gegenüber ihren Regierungen, auf dass sie die Raumfahrt der Erfüllung der Menschenrechte eindeutig und erkennbar unterordnen.

Die Hoffnung auf Erfüllbarkeit ist begründet, denn:
Wie wollte ausgerechnet jemand bestreiten, der für sich Anspruch und Beweis vorträgt, außerirdische Probleme lösen zu können, dass er mit Problemen irdischer Natur geringere Schwierigkeiten habe? Einige nachdenkliche Ex-RaumfahrerInnen scheinen das inzwischen ähnlich zu reflektieren - auf der Grundlage ihres tatsächlich erlebten Perspektivewechsels.

Dieses sei unserer kanzlernden Physikerin ins Poesiealbum geschrieben oder gar als Memo in ihre Bibel gelegt. Ob Verbalakrobatik auf einem Wertekongress an den Prioritäten des Haushalts oder gar an dem 3-Mrd-Einsparplan bezüglich Hartz4 etwas ändern wird? - Ich fürchte nicht, aber das wäre doch ein handfestes Kriterium.
http://www.ftd.de/pw/de/37741.html (CDU plant neues Grundsatzprogramm)
http://www.woek.de/social-watch/pdf/swd_report_2004_heidel_einfuehrung.pdf (Social Watch Report Deutschland)


mfg
zystein


[editiert: 08.08.11, 12:18 von bjk]
nach oben
zystein


New PostErstellt: 20.02.06, 23:37  Betreff: Re: Raumfahrt - unterlassene Hilfeleistung  drucken  weiterempfehlen

Entlang der oben aufgeworfenen Fragen würde ich gerne zunächst folgenden Artikel mit euch diskutieren, der in der freitag 37 vom 16.09.05 erschien.
Quelle: http://www.freitag.de/2005/37/05371701.php

mfg
zystein


Keine Reise nach innen
von Michael Jäger

ÖKOLOGIE
Der Kampf zweier Linien in der Geschichte des Ökologiebegriffs

Dass Ökologie nicht gerade Konjunktur hat, entgeht wohl niemandem. Wenn Angela Merkel die Regierungsmacht übernimmt, wird sie zwar nicht alles rückgängig machen, was Renate Künast und Jürgen Trittin durchgesetzt haben, oft gegen den Widerstand des jetzt noch amtierenden Kanzlers. Vieles aber hat dieser Kanzler verhindert, so dass Frau Merkel nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch in der Kontinuität seiner Politik stehen wird. Von einem Atomausstieg beispielsweise konnte schon bisher keine Rede sein. Jetzt aber wird die Verlängerung der AKW-Laufzeiten angekündigt.

Doch es gibt eine tiefere Problemebene, und von ihr allein soll die Rede sein. Denn viel weniger als die ökologische Defensivlage ist das Ausmaß bewusst, in dem man sogar das Wort "Ökologie" inzwischen zerredet hat - so sehr, dass im Grunde kaum jemand wissen kann, wovon er spricht, wenn er über die Belange Künasts und Trittins ein Urteil abzugeben versucht. Ist das nicht erstaunlich: Erst hieß es, von Umweltschutz zu reden, sei out, es handle sich vielmehr um Ökologie (um 1980) - später entstand die ganz andere Mode, das Wort Ökologie für überholt zu erklären, weil es vielmehr um Nachhaltigkeit gehe (um 1995) - dazwischen (noch in den Achtzigern) war man stolz darauf, das ökologische Anliegen als die Sorge um Nachhaltigkeit definiert zu haben ... Das Hin und Her kann dem Versuch, aus der ökologischen Defensive auch einmal wieder herauszukommen, nur schaden.

Die schutzlose Erde

Was ist oder was war "Ökologie"? Sagen wir ganz vorsichtig: Die Gesellschaft hat eine Erfahrung X gemacht; es ist unklar, wie sie artikuliert werden kann, daher auch, was überhaupt erfahren wurde. Wir sind Zeuge eines Streits der Diskurse um die Artikulation, damit um die Sache selber. Das geht seit Jahrzehnten. Um den Fall aufzuklären, fragen wir am besten, wann die Artikulationsmühen begannen. Denn häufig beginnen solche Mühen gleichzeitig mit dem Erscheinen der Sache. Das Problem, das "ökologisch" genannt werden wird, zeichnet sich ungefähr seit 1960 ab, und zwar zunächst nur in den USA. 1962 erscheint Rachel Carsons Silent Spring. Im Jahrzehnt zwischen 1960 und 1970 schnellt die Zahl der Artikel, die die New York Times ökologischen Problemen widmet, von 150 auf 1700 pro Jahr hoch. Der Rest der Welt erfährt erst 1972 aus dem Bericht des Club of Rome von der neuen Problemlage, die ihre eigene ist. Dieser Bericht kann als erster Kulminationspunkt nur eines von zwei US-amerikanischen ökologischen Diskursen gelten. Es gab in derselben Zeit, 1970, einen ziemlich anderen Entwurf in dem Buch Myth of the Machine des US-Amerikaners Lewis Mumford. Er ist die bis heute klarste Artikulation des anderen Diskurses.

Was war die Sache, um deren Klärung es beiden Seiten ging? Wir können wenigstens staunend erkennen, was sie auf die Spur setzte: das Apollo-Projekt, der von Präsident Kennedy 1961 ausgerufene Wettlauf um die erste Mondlandung. Viele ökologische Klassiker illustrieren es. In dem Buch von Mumford zum Beispiel finden wir eine klare Antithese von Natur- und Kulturschutz auf der einen Seite und dem Raumschiff als Hauptsymbol von Entwicklungen, die wegen ihrer technischen Gigantomanie zerstörerisch sind, auf der anderen Seite. Nicht nur in den Büchern von Al Gore und Lovelock, die übrigens beide eng mit der NASA liiert waren, wird der Blick vom Weltraum aus auf die Erde als ökologische Urerfahrung beschworen, die Erde, die man nun so "schutzlos" im schwarzen All schweben sieht. Da das entsprechende Erdfoto Raumfahrt voraussetzt, sieht es fast so aus, als sei die ökologische Krisenerfahrung nur als Nebeneffekt der Raumfahrt möglich geworden. Im Bericht des Club of Rome ist von Raumfahrt freilich keine Rede. Dafür ist er aber nicht gerade antitechnisch, denn hier wird mit 150 Gleichungen und 21 Niveauvariablen ein Computermodell der Erde durchgerechnet; das Ergebnis ist, sie habe "Grenzen des Wachstums".

Während die letztgenannten Bücher einem technisch und systemwissenschaftlich orientierten Ansatz folgen, den Al Gore und andere mit christlicher oder asiatischer "Spiritualität" nur aufputzen, geht eine Ökologie à la Mumford von der Erfahrung gewisser natürlicher und kultureller Probleme der Lebenswelt aus. In den Resultaten müssen beide Wege nicht divergieren, aber die Ausgangspunkte sind sehr verschieden. Der systemwissenschaftliche Ansatz ist längst vorhanden, bevor die ökologischen Probleme bemerkt werden. Man kann ihn nun auf sie anwenden. Dadurch ist in Umrissen auch die Problemlösung vorgegeben.

Die Natur als Homöostat

Dieser Ansatz bringt das Problem und vor allem seine Wahrnehmung selbst mit hervor. Die ungeheure Komplexität des Apollo-Programms erweist sich nämlich als mächtiges Agens für die Entwicklung des Computers und die Erhebung seiner inneren Logik zum Wirklichkeitsmodell. Die wissenschaftliche Innovation G. Evelyn Hutchinsons, unter dem Titel "Ökologie" nicht mehr dieses oder jenes Biotop, sondern die Erde im Ganzen, die er als eine Art selbstregulierende Maschine auffasst, zu erklären, findet erst in den sechziger Jahren Anerkennung. Zugleich machen sich einige Wissenschaftler erstmals Gedanken, wie man die ganze Erde als Ressourcen-System computergestützt erfassen könnte. Die Ressourcen-Frage gewinnt dadurch ebenso wie die Ökologie Systemcharakter, wird aber selbst vorerst nicht für ökologisch gehalten, vielmehr für eine Frage der Infrastruktur, die der Staat den kapitalistischen Unternehmen bereitstellen muss. Und zwar der Staat USA, der um die politische Hegemonie der Erde kämpft. Das Wort "Globalisierung" gab es noch nicht.

Die ersten Satelliten, die vom Orbit aus Ressourcen erspähen, gelten schlicht als Instrumente der Landwirtschaft. Es sind keine "Öko-Satelliten". Sogar vom Bericht des Club of Rome kann man sagen, dass er nicht nur aus ökologischen Gründen entsteht. Er ist das Werk einiger Studenten Jay F. Forresters von Massachusetts Institute of Technology, die darin eine Chance sahen, das erwähnte neuartig komplexe Gleichungssystem auf einen real vorhandenen Gegenstand anwenden zu können - das war die Erde.

Ist es nun überhaupt der Rede wert, dass Ökologie hier eben "wissenschaftlich" betrieben wurde? Aber mit der Systemwissenschaft hat es eine eigene Bewandtnis. Sie verlängert die Struktur der höchstentwickelten Technik, die sich in den Raumschiffen manifestiert, ins Denken hinein. Sie bildet Natur als homöostatisch geregelten Kreislauf ab. Von da an ist die Schlussfolgerung möglich, dass der vollständige Naturkreislauf, hat man ihn einmal bis zur Nachbaufähigkeit begriffen, auf dem Mars ebenso gut funktionieren würde wie auf der Erde. Die Schöpfer des Projekts biosphere-2 in der Wüste von Nevada ziehen den Schluss später ausdrücklich. In den neunziger Jahren stellt Georg Jesco von Puttkamer als Planungschef der NASA fest, dass die Menschheit viel zu vital sei, um sich mit den Grenzen der Erde abfinden zu können; sie brauche noch andere Planeten. Die Erde in ihrer Begrenztheit sei dem Menschen im Grunde feindlich. So erscheint der Bericht des Club of Rome im Nachhinein als bloßer Zwischenschritt zu dieser "Erkenntnis", die Puttkamer als "Ökologie des 21. Jahrhunderts" preist. Die Erde setzt Grenzen des Wachstums - na und? Grenzen sind dazu da, überschritten zu werden. Genau in dieser Bedeutung hatte Präsident Kennedy von new frontiers gesprochen, als er für sein Apollo-Programm warb.

Die andere Sorte von Ökologen, die sich damals nicht so nannten, kritisierte die technische Entwicklung. Sie wollten ihr weder die Natur noch die Kultur opfern. Sie waren weithin mit den Kritikern des Vietnamkrieges identisch. Diese Ökologen waren durchaus nicht nur konservativ. Wenn sie das Kapital als Ursache der technischen Entwicklung angriffen, dann weil sie eine andere technische Entwicklung wollten. Sie sprachen sich nicht gegen jedwede Veränderung der natürlich-kulturellen Welt aus. Ralph Nader war ein typischer Exponent: Er schrieb 1965 gegen den Smog in Los Angeles, machte Ford und General Motors verantwortlich und wurde bald von Privatdetektiven des letztgenannten Konzerns gehetzt. Bei Mumford, der viele derartige Vorläufer hat - neben Nader auch Carson, Barry Commoner, Ezra Mishan und andere -, wird nur am deutlichsten, dass die Kritik auf dieser Linie eine kulturrevolutionäre Dimension hatte.

Ein wenig ist ihr Geist noch im National Enviromental Policy Act von 1969 zu spüren, das Präsident Nixon vier Monate nach der Mondlandung auf Drängen des Kongresses unterzeichnen musste. Dieses Gesetz ist ökologisch nicht nur durch die Vorschrift, dass die Qualität erneuerbarer Ressourcen verbessert werden müsse. Das Ziel ist umfassender: die Bewahrung des historischen, kulturellen und natürlichen Erbes. Es geht darum, die Vielfältigkeit und Verschiedenheit der so verstandenen Umwelt zu schützen. Die weitere Entwicklung des ökologischen Bewusstseins wird jedoch vom Bericht des Club of Rome bestimmt.

Neujustierung der Fiskaltechnik

In Deutschland weiß man nichts von der Vorgeschichte dieses Berichts, doch die beiden Linien, die wir in den USA beobachteten, treten auch hier zutage. Die Ressourcen-Frage ist in den siebziger Jahren eine Sorge der Regierung Schmidt: Es gibt eine Ölkrise, die Energieversorgung ist zu sichern, also werden Atomkraftwerke gebaut. Dagegen kämpft die erste Generation deutscher "Natur-" oder "Umweltschützer". Mit der Frage, wo die Energie stattdessen herkommen soll, beschäftigen sie sich nicht. Die "Umweltschützer" tun sich in Deutschland wie in den USA mit Pazifisten und Kapitalismuskritikern zusammen, woraus die Partei der Grünen entsteht. Dass diese sich von Anfang an ökologisch nennt, hat auch etwas mit dem UNO-Bericht "Global 2000" zu tun, der 1980 erscheint. In seinem Mittelpunkt steht die Warnung vor der Klimakatastrophe, von der im Bericht des Clubs of Rome noch keine Rede war. Die Grünen machen sie sich zueigen und übernehmen damit die energiepolitische Fragestellung.

Welche Energiepolitik kann die Klimakatastrophe vermeiden? Sie kämpfen gegen die Antwort der Regierung Kohl, das ginge am besten mit AKWs. Ihre theoretische Basis ist der Bericht des Club of Rome, dessen Wachstumskritik sie mit einer Kritik der "Wachstumsparteien" CDU/CSU und SPD und der unendlichen Profitmaximierung des Kapitals unterfüttern. Bei der Frage, wie der Ansatz konkretisiert werden könnte, kommt leider kein praktikabler Weg zustande. Wie so häufig hätte es ein Mittelweg und Zickzackkurs zwischen Extremen sein müssen. Das eine Extrem vertritt Rudolf Bahro, der Kopf des natur- und kulturorientierten Wegs. Für ihn ist Ökologie eine "Reise nach innen" zu den Weltsichten, aus denen heraus gehandelt wird. Er verlässt nach wenigen Jahren die Grünen. Anlass ist das Desinteresse der Partei an Tierschutzfragen. Den selbstbezüglichen Machtopportunismus Joschka Fischers sieht er schon damals voraus.

Das andere Extrem sind die von Fischer angeführten "Realos", die sich, wie ihr Name sagt, an den Gegebenheiten orientieren. Nicht nur politisch, sondern auch technisch. Als der Sozialdemokrat Ulrich von Weizsäcker 1989 in seinem Buch Erdpolitik die "Ökosteuer" empfiehlt, ist sie ein gefundenes Fressen. Hier schlägt das systemwissenschaftliche Denken voll durch: Ökologie ist nicht gegen kulturelle oder politische Widerstände durchzusetzen, so dass es auch keiner Analyse und Beantwortung dieser Widerstände bedarf - sie lässt sich vielmehr durch eine Neujustierung der Fiskaltechnik erreichen. Im übrigen auch durch eine geschickte Energieverwaltung, wie Weizsäcker 1995 als Mitautor von Faktor Vier darlegt, einem neuen Bericht des Club of Rome. Das Problem liegt nicht darin, dass wir immer mehr Energie beanspruchen, ist die Botschaft. Denn wenn wir Energie richtig sparen, können wir die Energieproduktivität noch erheblich steigern. Das erinnert an den Energetischen Imperativ Paul Ostwalds, den seinerzeit (1909) niemand für einen Ökologen gehalten hatte. Hermann Scheer beruft sich auf ihn in Sonnenstrategie, 1993. Dabei hatte schon Max Weber Ostwalds Ersetzung des Kategorischen Imperativs durch den Energetischen sehr scharf kritisiert. Weber nennt seine Polemik "Energetische" Kulturtheorien (1909). Scheer weiß von ihr, lässt aber, wenn er sie erwähnt, die Gänsefüße weg.

"Nachhaltigkeit" - Schicksale eines Begriffs

In den achtziger Jahren gelingt der Weltdiplomatie ein wichtiger Fortschritt: Sie, die in den siebziger Jahren Ökologie vor allem auf Luft-"Verschmutzung" gereimt hatte - was irreführend tröstlich war, denn Schmutz kann man in der Regel leicht wegwischen -, definierte das Problem nun als eines der "Nachhaltigkeit". Der Bericht der Brundtland-Kommission von 1987 entnahm diesen Begriff der Forstwirtschaft, wo er die Regel meint, dass man nicht mehr Bäume fällt, als man danach wieder aufforstet. In der verallgemeinerten ökologischen Verwendung schlägt er einen Bogen nicht nur zwischen Naturverbrauch und -erneuerung, sondern ineins damit auch zwischen den Generationen. Dann besagt er, wir sollten den nach uns Kommenden so viel Natur hinterlassen, wie wir selbst verbrauchen. Diese Definition ist ersichtlich auf dem Boden des natur- und kulturorientierten Ansatzes entstanden. Gerade ihr kultureller Gehalt ist wichtig: Es ist keine bloße Moralökologie, die den ohnehin kirchengeschädigten, um ihre freie Sexualität kämpfenden Menschen nun auch noch die ökologische Konsumaskese nahelegt; vielmehr wird ein rational durchsichtiger Gesellschaftsvertrag zwischen Lebenden und Nachlebenden vorgeschlagen.

Die Hoffnungen, die man auf die Umweltkonferenz in Rio 1993 setzt, sind entsprechend groß. Aber jener andere Ansatz ist auch noch da. Ohne dem Nachhaltigkeits-Konzept entgegenzutreten, zersetzt er es von innen und stellt es buchstäblich auf den Kopf. Die ersten Schritte sind noch leicht durchschaubar: Wenn die Unternehmerverbände sagen, auch das Kapital habe einen Anspruch auf Nachhaltigkeit, ernten sie Gelächter. Aber nach ein paar Jahren haben sie sich durchgesetzt. Zuerst arbeiten Ökologen die komplexen Bedingungen heraus, die Nachhaltigkeit erst möglich machen würden. Nur wenn Politik und Ökonomie mitspielen, kommt nachhaltige Ökologie zustande. Aber bald hat man den Eindruck, das Komplexe der Bedingungen mache als solche schon das Ökologische aus. Unter Nachhaltigkeit wird mehr und mehr verstanden, dass und wie "alles mit allem zusammenhängt". Diese begriffliche Verschiebung senkt nicht nur die Ansprüche der Ökologen. Denn wer bekennt nicht seine Ohnmacht vor "der Komplexität"? Sie führt auch dazu, dass Ökologen gar nicht mehr Ökologen genannt werden wollen. Ökologie ist nämlich nur eine Komponente neben anderen in der neuen Nachhaltigkeits-Wissenschaft, zu der sie nun überlaufen. In Glanzbroschüren erklärt die rot-grüne Bundesregierung, sie wolle die Staatsfinanzen, die Verbrechensbekämpfung und auch das Ökologische nachhaltig gestalten. In diesem Sinn ist Hartz IV, da es der Haushaltssanierung dient, eigentlich geradezu ein Nachhaltigkeits-Muster.

Mit der Zurückführung von Ökologie auf "Zusammenhang" und "Komplexität" überhaupt hat erst einmal der technische und systemische Ansatz über den natur- und kulturorientierten Ansatz obsiegt. Der Streit um Dioxin-Werte in Hühner-Eiern, der Anfang 2005 ausgetragen wird, illustriert die neue Situation. Die Käfighennen-Industrie behauptet, in ihrem "geschlossenen System", eben der Käfighaltung, werde ökologischer produziert als im Freiland, weil man alles unter Kontrolle habe. Renate Künast wehrt den Propagandavorstoß ganz gut ab: Sie weist auf die Bedeutung der EU-Richtlinien für Dioxin-Grenzwerte hin und fragt zurück, was man denn plötzlich so erstaunlich daran finde, dass Dioxin in alle Nahrungsketten gelangt, auch etwa bei weidenden Kühen. Doch es gibt einen blinden Fleck in ihrer Argumentation: Mag sein, dass Dioxin auch in die Käfige gelangt, aber sind "geschlossene Systeme" nicht allemal sicherer als freie? Warum dann Künasts Verteidigung des Freilands? Etwa weil Käfighaltung Tierquälerei ist? Ja, das war einst der Grund, weshalb Ökologen sie ablehnten. Aber das kann Künast nicht mehr sagen. Und Mumford ist längst tot. Er hätte ironisch hervorgehoben, dass geschlossene Käfigsysteme sich auch auf dem Mars installieren lassen - eine Freilandhaltung aber eben nicht - und man dafür eine Lösung ökologischer Probleme auf der Erde durchaus nicht braucht.
nach oben
Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 21.02.06, 13:39  Betreff: Re: Raumfahrt - unterlassene Hilfeleistung  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Auszug aus dem Koalitionsvertrag zwischen CDU,CSU,SPD vom 11.11.2005
    "Ethische Prinzipien und wissenschaftlichen Forschritt werden wir weiterhin miteinander in Einklang bringen.
    4.3 Schwerpunkte bei den Spitzentechnologien und der Projektförderung
    Wir werden gemeinsam mit Wissenschaft und Wirtschaft Innovationsstrategien für Spitzentechnologien entwickeln, um Technologie- und Marktführerschaften für Deutschland auszubauen oder zu erobern. Dazu gehören Bio- und Gentechnologie, Informations- und Kommunikationstechnik, Nanotechnologie und Mikrosystemtechnik, optische Technologien, Energietechnologie, Umwelttechnik und
    Raumfahrttechnik. Die Projektförderung schweißt Wissenschaft und Wirtschaft zusammen und hat sich als effektiver Transmissionsriemen zwischen Forschung und Praxis erwiesen. Sie befördert die Entstehung von Netzwerken und Clustern, in denen sich exzellente Wissenschaft und innovative Unternehmen gegenseitig befruchten.
    ...Dazu soll der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf mindestens 3% des Bruttoinlandsproduktes steigen....
    Den Zuwachs unserer Mittel für öffentliche Entwicklungszusammenarbeit haben wir festgeschrieben und im Rahmen eines Stufenplans der EU vereinbart. Demnach werden wir bis 2006 0,33% und bis 2010 mindestens 0,51% unseres Bruttonationaleinkommens für die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit aufbringen und das VN-Ziel von 0,7% spätestens bis 2015 erfüllen."
""Ethische Prinzipien und wissenschaftlichen Forschritt werden wir weiterhin miteinander in Einklang bringen." - als ob es da einen Widerspruch gibt, als ob es ein problem sei oder eine besondere herausforderung, gar ein Widerspruch. Ich mußte glatt grinsen - wie übrigens beim Lesen des Koalitionsvertrages so oft. Also wenn ich schon verarscht werden soll, dann doch bitte mit etwas mehr Finesse, aber so völlig unmotiviert mit einer geballten Ladung Lügen zugeschissen zu werden, die noch dazu jeder Depp durchschaut, empfinde ich als Entwürdigung.

Dein Beitrag ist übrigens richtig gut - aber was mir mißfällt: Mittlerweile kann man wohl jedes wissenschaftliche Ziel dazu hernehmen, ihn als unterlassene Hilfeleistung zu enttarnen, zuvörderst wohl die Rüstungsindustrie. Gerade bei der Raumfahrt ließe sich aber noch ein humaner Aspekt erkennen: Wenn man die ganzen Arbeitslosen auf den Mond schießen will, dann sollte man auch dafür Sorge tragen, dass sie nicht alsbald zurückkommen. Und vielleicht guckt ja auch einer, ob die da oben überhaupt überleben können. Also irgendwie ist das doch human, oder findest du nicht? Und E.T. erst.

Weißte, manchmal da hab ich direkt etwas respekt vor den pyromanen aus dem nahen Osten: Wenn die europäische "Zivil"-Kultur dazu führt, dass wir eben mal nicht austicken, sondenr uns ganz gepflegt über das Für und Wider der Meinungsfreiheit unterhalten - obwohl wir allen Grund dazu hätten, eben mal nicht nur zu reden oder pikiert die nase zu rümpfen - dann lob ich mir den konsequenten Islamisten: Die machen ihren Feinden wenigstens Feuer unter´m Arsch.

Wenn "Zivilsation" derart gepflegt und verteidigt wird und mit dem Anspruch des Schönen und Reinen verbunden ist, dabei aber nur die Unfähigkeit bedeutet, sich Gehör zu verschaffen, dann lob ich mir die Barbaren!

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
zystein


New PostErstellt: 21.02.06, 16:03  Betreff: Re: Raumfahrt - unterlassene Hilfeleistung  drucken  weiterempfehlen

@Isquierda

    Zitat: Isquierda
    ...
    Dein Beitrag ist übrigens richtig gut - aber was mir mißfällt: Mittlerweile kann man wohl jedes wissenschaftliche Ziel dazu hernehmen, ihn als unterlassene Hilfeleistung zu enttarnen, zuvörderst wohl die Rüstungsindustrie. Gerade bei der Raumfahrt ließe sich aber noch ein humaner Aspekt erkennen: Wenn man die ganzen Arbeitslosen auf den Mond schießen will, dann sollte man auch dafür Sorge tragen, dass sie nicht alsbald zurückkommen. Und vielleicht guckt ja auch einer, ob die da oben überhaupt überleben können. Also irgendwie ist das doch human, oder findest du nicht? Und E.T. erst.

    Weißte, manchmal da hab ich direkt etwas respekt vor den pyromanen aus dem nahen Osten: Wenn die europäische "Zivil"-Kultur dazu führt, dass wir eben mal nicht austicken, sondenr uns ganz gepflegt über das Für und Wider der Meinungsfreiheit unterhalten - obwohl wir allen Grund dazu hätten, eben mal nicht nur zu reden oder pikiert die nase zu rümpfen - dann lob ich mir den konsequenten Islamisten: Die machen ihren Feinden wenigstens Feuer unter´m Arsch.

    Wenn "Zivilsation" derart gepflegt und verteidigt wird und mit dem Anspruch des Schönen und Reinen verbunden ist, dabei aber nur die Unfähigkeit bedeutet, sich Gehör zu verschaffen, dann lob ich mir die Barbaren!
Erstmal danke für die Blumen. Freut mich, dass der Beitrag deines kritischen Auges würdig war. Der Einwand bezüglich der Rüstung ist natürlich berechtigt, kommt aber nicht unerwartet, angesicht ihrer gewollt provozierenden Vernachlässung. Dein robuster Sarkasmus legt mir jedoch die Übereinstimmung in der Ansicht nahe, daß das, was für das eine recht ist, für das andere geradezu billig sein muss.
Doch wer verdient es, als erster angesprochen zu werden? Der skrupellose Kriegshandwerker oder der mutmaßlich smartere und daher zugänglichere Raumfahrttechniker, der sich schon vom Ansatz her wohl eher mit Systemen zur Erhaltung oder gar Erforschung des Lebens als mit solchen zu seiner Vernichtung beschäftigen dürfte?

mfg
zystein
nach oben
Isquierda

Beiträge: 279
Ort: Magdeburg

New PostErstellt: 22.02.06, 08:39  Betreff: Re: Raumfahrt - unterlassene Hilfeleistung  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: zystein
    @Isquierda

      Zitat: Isquierda
      ...
      Dein Beitrag ist übrigens richtig gut - aber was mir mißfällt: Mittlerweile kann man wohl jedes wissenschaftliche Ziel dazu hernehmen, ihn als unterlassene Hilfeleistung zu enttarnen, zuvörderst wohl die Rüstungsindustrie. Gerade bei der Raumfahrt ließe sich aber noch ein humaner Aspekt erkennen: Wenn man die ganzen Arbeitslosen auf den Mond schießen will, dann sollte man auch dafür Sorge tragen, dass sie nicht alsbald zurückkommen. Und vielleicht guckt ja auch einer, ob die da oben überhaupt überleben können. Also irgendwie ist das doch human, oder findest du nicht? Und E.T. erst.

      Weißte, manchmal da hab ich direkt etwas respekt vor den pyromanen aus dem nahen Osten: Wenn die europäische "Zivil"-Kultur dazu führt, dass wir eben mal nicht austicken, sondenr uns ganz gepflegt über das Für und Wider der Meinungsfreiheit unterhalten - obwohl wir allen Grund dazu hätten, eben mal nicht nur zu reden oder pikiert die nase zu rümpfen - dann lob ich mir den konsequenten Islamisten: Die machen ihren Feinden wenigstens Feuer unter´m Arsch.

      Wenn "Zivilsation" derart gepflegt und verteidigt wird und mit dem Anspruch des Schönen und Reinen verbunden ist, dabei aber nur die Unfähigkeit bedeutet, sich Gehör zu verschaffen, dann lob ich mir die Barbaren!
    Erstmal danke für die Blumen. Freut mich, dass der Beitrag deines kritischen Auges würdig war. Der Einwand bezüglich der Rüstung ist natürlich berechtigt, kommt aber nicht unerwartet, angesicht ihrer gewollt provozierenden Vernachlässung. Dein robuster Sarkasmus legt mir jedoch die Übereinstimmung in der Ansicht nahe, daß das, was für das eine recht ist, für das andere geradezu billig sein muss.
    Doch wer verdient es, als erster angesprochen zu werden? Der skrupellose Kriegshandwerker oder der mutmaßlich smartere und daher zugänglichere Raumfahrttechniker, der sich schon vom Ansatz her wohl eher mit Systemen zur Erhaltung oder gar Erforschung des Lebens als mit solchen zu seiner Vernichtung beschäftigen dürfte?

    mfg
    zystein
Schon klar und ich fand den Beitrag wirklich richtig gut. Und ja, eine Gegenüberstellung erhöht die brisanz einer Aussage und dafür muß man nicht ständig Klischees bemühen (Armut vs. Rüstungsetat), sondern kann sich eigentlich frei etwas aussuchen. Das Bild mit "Wasser auf dem Mars" gefällt mir dabei außerordentlich.

:-)))

Grüße

Ines

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
zystein


New PostErstellt: 22.02.06, 13:37  Betreff: Re: Raumfahrt - unterlassene Hilfeleistung  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Isquierda
    Und ja, eine Gegenüberstellung erhöht die brisanz einer Aussage ...
Welche Aussage meinst du? Ist es nicht vielmehr eine Frage?:
  • Mit dem Rücken zu deiner Marswasser-Anordnung fragst du deinen Partygast, während du den Blick freigibst: "...oder darf ich dir noch ein Wasser vom Mars anbieten?" Oder: "Gehen wir und trinken noch ein Wasser auf dem Mars?"
  • auf dem nächsten Forschungskolloqium, der nächsten Talkrunde bei Maischberger oder der nächsten Bundestagsrede präsentierst du dein "luxuriöses Pausenbrot", ggf. vor dir auf dem Redepult, kameratauglich neben dem Mikro.
  • Auch als T-Shirt Motiv nicht schlecht geeignet. Überschrift:
- Heureka - Hartz4er fand Wasser auf dem Mars. - Oder:
- Hartz4ern geht´s zu gut, trinken nur noch...
- Für Hartz4er kommt Wasser auf dem Mars gerade recht.
- Für Hartz4er reicht das Wasser auf dem Mars.
- Hartz4er sind für Wasser auf dem Mars zu haben


z.B. etwa so:
Heureka! Hartz4er

fand Wasser auf dem Mars


(Sicher gibt´s noch bessere Ideen)

mfg
zystein


[editiert: 22.02.06, 15:22 von zystein]
nach oben
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Layout © subBlue design
. . . zum Politikmagazin auf diesen Button klicken >> bjk's Politikmagazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .