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bjk

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New PostErstellt: 30.12.08, 14:55     Betreff: Gaza-Solidaritätsdemo gestern in Berlin

Die Palästinensische Gemeinde Berlin und die Arabischen Vereinigungen in Berlin hatten für gestern 15 Uhr zu einer Solidaritätsdemo mit der geschundenen Bevölkerung in Gaza aufgerufen, um so zu versuchen, die Welt aufzurütteln und die furchtbaren Kriegs- und Völkerrechtsverbrechen Israels zu stoppen.

Als Präambel war vorangestellt:

Wir bestellen die Felder, sie verbrennen sie.
Wir bauen die Häuser, sie zerstören sie.
Wir bringen Kinder zur Welt, sie töten sie.
Sie wollen uns das Land und das Leben rauben.


Bei Minus-Temperaturen hatten sich gegen 15 Uhr bereits mehrere hundert TeilnehmerInnen, überwiegend PalästinenserInnen, auf dem Adenauerplatz versammelt. Es schien anfangs so, als ob die Bullerei an den Eingangskontrollstellen mit der entwürdigenden und kriminalisierenden Abgrabscherei und Taschenkontrolle (Foto 21) nur wenig zu tun bekämen. Ansonsten hielt sich die Bullerei trotz Anwesenheit von Berlins oberstem Demo-Schikanen-Verfasser, Joachim Haß (Foto1, Mitte), bemerkenswert zurück. Die letzten Polizeiskandale mit unerlaubten Qquarzsandhandschuhen bei ihren Prügelexzessen und anderes waren wohl noch zu frisch.

So nach und nach füllte sich der Platz, der seinen Namen nach dem erzreaktionären kalten Krieger, dem mit seiner eigenen Stimme als ausschlaggebende Mehrheit gewählten ersten Bundeskanzler der BRD, Konrad Adenauer (Foto 12 + 13), benannt wurde.

Gegen 15:30 Uhr kam vom Lauti die Durchsage, die Demo solle sich zum baldigen Start formieren. Frauen und Kinder sollten sich zur Demospitze begeben, die Männer sich dann im Anschluß einreihen. Dann wurden noch einige Polizei-Auflagen durchgegeben und los ging's, den Ku-Damm entlang in Richtung Wittenbergplatz. Endlich, denn viele waren vom Warten bereits durchgefroren.

Jetzt erst wurde deutlich, daß die Demo mittlerweile auf beeindruckende mehrere Tausend Personen angewachsen war. VertreterInnen der "etablierten" deutschen linken und friedensbewegten Szene sowie die üblichen Salon-Linken waren an einer Hand abzuzählen. Die Großmütter gegen den Krieg, Ursula und Else, mit ihrem Sumud-Transparent (Foto 4), ein Montagsdemonstrant, Helmuth von der Bewegung "NOUS ACCUSONS MOUVEMENT INTERNATIONAL" und einige Spartakisten konnte ich entdecken. Möglich, daß noch ein paar mehr deutsche TeilnehmerInnen ihre Solidarität bekundet haben, aber die linke Szene Berlins hat wieder einmal mehr ein beschämendes Zeugnis ihres Desinteresses am Leid von Millionen PalästinenserInnen und den an ihnen von Israel verübten Verbrechen abgegeben! Wo blieben z. B. auch die üblichen Sonntags-Schönredner von "DIE LINKE"?

In diesem Zusammenhang erlebte ich eine kurze Episode. An der Ecke Kurfürstendamm/Schlüterstraße stellte ich mich vor einen Laternenmast, um von dort ein paar Demomotive mit meiner Knipse zu machen. Neben mir stand eine ältere "Dame", die wohl auf die andere Seite des Ku-Damms wollte, sich aber wegen des dichtgedrängten Demozuges nicht traute. Nach ein paar Minuten zischelte sie mir, den sie wohl als ihresgleichen ansah, zu: "Die sollen doch wieder zurück in ihre Lehmhütten gehen, da wo sie herkommen!" Da wurde ich richtig böse und fragte sie unter anderem, ob sie die schrecklichen Verbechen in Gaza denn kalt ließen und wo sie wohl "her"käme! Pikiert werwiderte, sie wohne schon 30 Jahre in Berlin und stamme aus Skandinavien. Letzteres sagte sie in einem Tonfall, als ob ich nun vor Ehrfurcht erstarren würde. Sie wartete aber meine Reaktion dann wohlwieslich nicht ab sondern ging schnell weiter. - Irgendwie ist diese Episode leider typisch für die Haltung einer leider übergroßen Mehrzahl in unserer Bevölkerung. Es ist das schlimme Ergebnis einer jahrzehntelangen massenverblödenden Propagandahetz-Berieselung durch Zwangsglotze und lagezentrumsgesteuerte bertelsmann-burda-springersche Journaille.

Wie auch immer, die Demo verlief diszipliniert, trotz der schrecklichen israelischen Verbechen in Gaza. Medien und Polizei berichten von einer "friedlichen" Demo. Für manche Journaillen-Lohnschreiberlinge mag ja durchaus verwunderlich sein, daß Demoparolen wie "Frauenmörder - Israel - Kindermörder - Israel", "Intifada bis zum Sieg" oder "Frauenmord und Kindermord - das ist USA-Export" zwar laut skandiert wurden aber nie bedrohlich wurden oder gar zu Eskalationen herausforderten. Wie oben schon gesagt, sogar die Bullerei sah keinen Anlaß, einzuschreiten.

Wegen der doch recht langsamen Gangart war ich bald ziemlich durchgefroren, zumal ich wegen der Knipserei keine Handschuhe tragen konnte. Gemeinsam mit Helmuth von der "Wir klagen an"-Bewegung und weiteren mehreren hundert DemonstrantInnen verließ ich den Demozug in Höhe des U-Bahnhofes Uhlandstraße, um als Eiszapfen heimzufahren.

Bernd Kudanek alias bjk



Foto-Impressionen


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Transpi von Ursula und Else, der Großmütter gegen den Krieg

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der Erzreaktionär Adenauer zur Bronzesäule erstarrt - und kann so nicht wegrennen

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noch einige Vorbereitungen, dann ist der Lauti startklar

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kriminalisierende Einlaßkontrolle am U-Bahn-Ausgang

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Lauti mit Trauerflor über der Nationalflagge

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vom Adenauerplatz in den Kurfürstendamm

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Interview

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Es ist allerhöchste Zeit, Art. 1, Abs. 1 und Art. 20, Abs. 4, GG, Geltung und Wirkung zu verschaffen!


[editiert: 30.12.08, 18:09 von bjk]
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